[0001] Die Erfindung hat ein Bauwerk mit Wandungen, die mit Beton aufgebaut sind mit im
wesentlichen verbundfrei, insbesondere außerhalb der Wandungen, angeordneten Spanngliedern
sowie eine Schalung für ein derartiges Bauwerk zum Gegenstand.
[0002] Bauwerke werden aus unterschiedlichsten Materialien, wie Ziegel, Beton, Metall u.
dgl,. aufgebaut. Um die mechanischen Eigenschaften von Bauwerken, d. h. die Tragfähigkeit
oder auch die Zugfestigkeit zu erhöhen, ist es bekannt, zusätzliche Bauelemente, wie
beispielsweise Stahlarmierungen, vorzusehen. Diese Stahlarmierungen können entweder
schlaff oder mit Vorspannung im Bauwerk vorliegen. Wird eine Vorspannung ausgeübt,
so werden Druckspannungen in das Bauwerk eingebracht, die bei Belastung, bevor das
Bauwerk als solches beaufschlagt wird, kompensiert werden müssen. Derartige Spannglieder
können vielfältig ausgebildet sein. So kann ein derartiges Spannglied aus einem Stab,
beispielsweise aus Stahl, bestehen oder mit einzelnen Drähten aufgebaut sein. Eine
bevorzugte Ausführungsform besteht darin, daß durch mehrere Drähte Litzen gebildet
werden, wobei mehrere Litzen wieder zusammen ein Spannglied bilden können. Ein derartiges
Spannglied kann sodann nach außen von einem Kunststoffmantel, beispielsweise Polyethylenmantel,
umgeben sein, wobei die Spannglieder in einem Korrosionsschutzmedium, wie beispielsweise
künstliche Schmierfette, eingebettet sein können. Derartige Spannglieder sind beispielsweise
in der EP 0 393 013 B1 beschrieben. Diese Spannglieder können je nach Anordnung der
Litzen unterschiedliche Querschnitte, wie kreisförmig, dreieckig, rechteckig u. dgl.,
aufweisen. Die Spannglieder sind an ihren jeweiligen Enden festgelegt, u. zw. einerseits
mit einem Ankerkopf und andererseits mit einem Ziehkopf, welche während des Spannens
mit entsprechenden Pressen kooperieren. Die Spannglieder können entweder in den Wandungen,
beispielsweise in einem Hüllrohr, angeordnet sein oder auch außerhalb der Wandungen
verlegt werden. Diese externen Spannglieder weisen den Vorteil auf, daß ein Austausch
besonders einfach durchgeführt werden kann und daß, falls erwünscht, ein Bauwerk mit
zusätzlichen Spanngliedern in seiner Tragfähigkeit erhöht werden kann. Die Spannrichtung
der Spannglieder kann nicht nur längs eines Bauwerkes, sondern auch quer zu demselben,
beispielsweise bei einer Brücke, vorgesehen sein, so daß die Breite einer Brücke dadurch
besonders einfach vergrößerbar ist. Bei externen Spanngliedern müssen dieselben durch
Wandungen hindurchgeführt werden, wobei kein Verbund des Spanngliedes mit der Wandung
des Bauwerkes eintreten soll. Auch sind Umlenkungen der Spannglieder bei einer Durchführung
durch die Wandung möglich. Um sicherzustellen, daß die Spannglieder durch eine Wandung
geführt werden können, sind in der Schalung im Querschnitt kreisrunde Rohre angeordnet.
Eine derartige Schalung weist den Nachteil auf, daß Spannglieder mit einer Mehrzahl
von Drähten, Litzen od. dgl. nur erschwert eingeführt werden können, da ein Ende aus
mehreren Gliedern in der Regel auseinanderweisende einzelne Spannglieder aufweist.
Weiters ist eine genaue Positionierung des rohrförmigen Teiles schwer durchführbar,
da keine Flächen vorliegen, entlang welcher eine entsprechende exakte Kontrolle und
auch Ausrichtung möglich ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung ist zur Aufgabe gestellt, ein Bauwerk mit Wandungen, die
mit Beton aufgebaut sind und eine Schalung zu schaffen, die es erlaubt, Spannglieder
ohne unerwünschte Umlenkungen durch eine Wandung zu führen, eine exakte Ausrichtung
der für die Spannglieder vorgesehenen Ausnehmung ermöglicht und es weiters gestattet,
die Ausnehmung im Querschnitt klein zu halten, damit keine unnötige Schwächung der
Tragfähigkeit des Bauwerkes bewirkt wird.
[0004] Das erfindungsgemäße Bauwerk mit Wandungen, die mit Beton aufgebaut sind, mit im
wesentlichen verbundfrei, insbesondere außerhalb der Wandungen, angeordneten Spanngliedern,
z. B. mit Litzen aufgebaute Spannglieder, wobei zumindest deren Enden, insbesondere
in den Wandungen, festgelegt sind, und Spannglieder verbundfrei durch zumindest eine
Wandung entlang einer durchgehenden Ausnehmung geführt sind, besteht im wesentlichen
darin, daß die Querschnittsfläche der Ausnehmung an zumindest einem Ende größer als
im Inneren ist, insbesondere daß die Querschnittsfläche der Ausnehmung von innen nach
außen zunimmt, und die Ausnehmung zumindest eine ebene Fläche aufweist, welche durch
die Wandung geführt ist. Durch die Vergrößerung der Querschnittsfläche der Ausnehmung
von innen nach außen bzw. der größeren Querschnittsfläche wird einerseits ein leichteres
Durchführen der Spannglieder durch die Ausnehmung ermöglicht und andererseits kann
einfach eine zu große Dimensionierung der Ausnehmung, bezogen auf die Spannglieder,
vermieden werden. Durch die zumindest eine ebene Fläche der Ausnehmung kann eine genaue
Ausrichtung der Ausnehmung, beispielsweise einer entsprechenden Schalung, erfolgen,
da diese Fläche zur Justierung dienen kann. Unter Wandungen sind jegliche Art von
Wandungen, z. B. Wände, Stege, Querträger, zu verstehen.
[0005] Ist die ebene Fläche durch die gesamte Wandung von einer zur gegenüberliegenden Seite
geführt, so kann die Ausrichtung besonders einfach durch optische Mittel, wie beispielsweise
Laserstrahlen, erfolgen, so daß eine besondere genaue Ortsfestlegung möglich ist.
[0006] Ist das Spannglied in Abstand von der ebenen Fläche angeordnet, so kann eine unerwünschte
Umlenkung an den Enden der Ausnehmung besonders einfach verhindert werden.
[0007] Verläuft die Ausnehmung in Richtung der Spannglieder, so wird jegliches unerwünschtes
Umlenken derselben vermieden, wodurch unerwünschte Reibung, Spannungsverteilung aber
auch vorzeitige Zerstörung vermeidbar ist.
[0008] Weist die Ausnehmung einen rechteckigen Querschnitt auf, so kann eine genaue Positionierung
über jede der in der Ausnehmung vorgesehene Wand erfolgen, wobei gleichzeitig bei
rechteckigen Spanngliedern eine besonders geringe Schwächung der Wandung durch die
Ausnehmung vorliegt.
[0009] Weist die Ausnehmung eine Verkleidung, insbesondere aus Kunststoff, z. B. Polyethylen,
auf, so können die Reibungskräfte zwischen den Wänden der Ausnehmung und den Spanngliedern
besonders gering gehalten werden.
[0010] Die erfindungsgemäße Schalung für ein Bauwerk mit gegenüberliegenden Schalungsteilen
für eine Wandung des Bauwerkes, wobei von einem Schalungsteil zum anderen Schalungsteil
ein im Querschnitt in sich geschlossene Schalung angeordnet ist, besteht im wesentlichen
darin, daß die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung an mindest einem Ende
größer als im Inneren ist, insbesondere daß die Querschnittsfläche von innen nach
außen zunimmt und zumindest eine ebene Fläche aufweist, die von einem Schalungsteil
zum anderen Schalungsteil führt. Dadurch, daß sich die Querschnittsfläche der in sich
geschlossenen Schalung von innen nach außen vergrößert bzw. an einem Ende größer als
im Inneren ist, können auch mehrteilige Spannglieder einfach eingeführt und durch
die durch die Schalung bedingte Ausnehmung gezogen werden. Die zumindest eine ebene
Fläche, welche von einem Schalungsteil zum anderen Schalungsteil führt, ermöglicht
eine genaue Ausrichtung der Schalung und damit der von der Schalung bedingten Ausnehmung.
So können optische Hilfsmittel, wie Laserstrahlen und dgl., besonders einfach eingesetzt
werden.
[0011] Ist die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung mehrteilig ausgebildet, so kann
eine Schalung mit unterschiedlichen geometrischen Formen besonders einfach ausgebildet
werden.
[0012] Ist die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung mit Kunststoff aufgebaut, so
kann eine besonders tragfähige Schalung bei geringer Wandstärke erhalten werden, die
dem rauhen Baubetrieb vor Ort besonders günstig Rechnung trägt.
[0013] Ist die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung als verlorene Schalung ausgebildet,
so kann eine besonders hohe Oberflächengüte der Ausnehmung erreicht werden, wobei
weiters ein Arbeitsgang bei der Entschalung eingespart werden kann.
[0014] Ist die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung rechteckig, so kann bei im Querschnitt
rechteckigen Spanngliedern eine besonders geringe Schwächung der Wandung der Bauteile
erreicht werden.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen vertikalen Schnitt durch eine Wandung im Bereich einer Ausnehmung,
- Fig. 2
- eine Schalung für eine Ausnehmung in Ansicht von vorne,
- Fig. 3
- eine Schalung für eine Ausnehmung in Ansicht von der Seite,
- Fig. 4
- ein Querschnitt durch eine weitere Schalung und
- Fig. 5
- eine Schalung für die Wandung gemäß Fig. 1 mit darin angeordneter Schalung für die
Ausnehmung.
[0017] Die in Fig. 1 dargestellte Wandung 1, z. B. Wand, Steg, Querträger, weist eine Ausnehmung
2 auf, die von einer Seite 3 bis zur anderen Seite 4 der Wandung 1 führt. Durch die
Ausnehmung 2 wird eine Durchdringung in der Wandung gebildet, durch welche ein Spannglied
5 geführt ist. Dieses Spannglied weist einen rechteckigen Querschnitt auf, welcher
geringfügig kleiner ist als die mittige Querschnittsfläche 6. Die Öffnungen der Ausnehmung
2 weisen eine Querschnittsfläche 7 auf, die größer ist als die mittige Querschnittsfläche
6. Wie besonders deutlich ersichtlich, ist die untere Fläche 8 eben ausgebildet, an
welcher das Spannglied nicht anliegt, wohingegen die obere Fläche 9 zylinderförmig
gekrümmt ist.
[0018] Wie besonders deutlich in Fig. 2 ersichtlich, ist die gekrümmte Fläche 9 stetig gekrümmt
ausgebildet und ist derartig angeordnet, daß die Querschnittsfläche der Ausnehmung
von außen nach innen abnimmt. Die Ausbildung der gekrümmten Fläche 9 kann besonders
deutlich auch der Fig. 3 entnommen werden, wobei weiters die untere ebene Fläche 8
auch ersichtlich ist.
[0019] Der in Fig. 4 dargestellte Querschnitt einer Schalung 10 für die Ausnehmung 2 läßt
klar erkennen, daß zwei Teile 10a und 10b vorliegen, die über eine Schweißnaht 11
miteinander verbunden sind. Die Schalung selbst ist aus Hochdruckpolyethylen aufgebaut
und verbleibt nach Erhärten des Betons in der Wandung als verlorene Schalung.
[0020] Der in Fig. 5 gezeigte Ausschnitt einer Schalung für eine Wandung weist Schalungsteile
12, 13 auf, die plan ausgebildet sind und durch welchen die äußeren Seiten der Wandung
1 gebildet werden. Diese Schalungsteile sind durch eine dünne Schalung 14 verbunden,
durch welche die Ausnehmung 2 bedingt wird. Die Schalung 14 ist eine verlorene Schalung,
so daß die Spannglieder mit besonders geringer Reibung in der Ausnehmung geführt sein
können.
1. Bauwerk mit Wandungen (1), die mit Beton aufgebaut sind, mit im wesentlichen verbundfrei,
insbesondere außerhalb der Wandungen (1), angeordneten Spanngliedern (5), z. B. mit
Litzen aufgebaute Spannglieder (5), wobei zumindest deren Enden, insbesondere in den
Wandungen (1), festgelegt sind, und Spannglieder (5) verbundfrei durch zumindest eine
Wandung (1) entlang einer durchgehenden Ausnehmung (2) geführt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittsfläche der Ausnehmung (2) an zumindest einem Ende größer als im Inneren
ist, insbesondere daß die Querschnittsfläche der Ausnehmung von innen nach außen zunimmt,
und die Ausnehmung (2) zumindest eine ebene Fläche (8) aufweist, welche durch die
Wandung (1) geführt ist.
2. Bauwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die ebene Fläche (8) durch die gesamte Wandung (1) von einer (3) zur gegenüberliegenden
Seite (4) geführt ist.
3. Bauwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannglied (5) in Abstand von der ebenen Fläche (8) angeordnet ist.
4. Bauwerk nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) in Richtung der Spannglieder (5) verläuft.
5. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
6. Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (2) eine Verkleidung, insbesondere aus Kunststoff, z.B. Polyethylen,
aufweist.
7. Schalung für ein Bauwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit gegenüberliegenden Schalungsteilen
für eine Wandung (1) des Bauwerkes, wobei von einem Schalungsteil zum anderen Schalungsteil
ein im Querschnitt in sich geschlossene Schalung für eine Ausnehmung (2) angeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung (10, 14) an mindest einem Ende größer
als im Inneren ist, insbesondere daß die Querschnittsfläche von innen nach außen zunimmt
und zumindest eine ebene Fläche (8) aufweist, die von einem Schalungsteil zum anderen
Schalungsteil führt.
8. Schalung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung (10, 14) mehrteilig ausgebildet
ist.
9. Schalung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung (10, 14) mit Kunststoff aufgebaut
ist.
10. Schalung nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung (10, 14) als verlorene Schalung
ausgebildet ist.
11. Schalung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die im Querschnitt in sich geschlossene Schalung (10, 14) im Querschnitt rechteckig
ist.