[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schachtbehälter für Verund Entsorgungsschächte.
[0002] Ver- und Entsorgungsschächte dienen in der Abwasser- und Wasserver- und -entsorgung
u. a. als Verteilerschacht-Bauwerke, als Emulsionsspeicherbecken, als Pumpstationen,
Messschächte, Dosierschächte oder Kontroll- und Schieberschächte. Ein Verund Entsorgungsschacht
ist im Wesentlichen ein vertikaler Kanal mit geschlossener Bodenwand, der einen zugänglichen
Raum bildet, oder in dem Steuer-, Arbeits- und Kontrollgeräte geschützt untergebracht
sind und/oder in dem Zu- und Ablaufrohre eingeführt sind. Als Schachtbehälter werden
in der Regel Betonschächte mit geschlossenem Boden verwendet. Um das Einsickern von
Grundwasser und das Austreten von Abwässern zu vermeiden, ist die Innenseite des Betonschachts
mit einer dünnen Schicht aus Epoxidharz oder mit einem sogenannten Kunststoff-Inliner
ausgerüstet. Sowohl die Epoxidharzbeschichtung als auch der Kunststoff-Inliner haben
ein anderes Wärmeausdehnungsverhalten als die dahinterliegende Betonwand. Hierdurch
entstehen Spannungen, die eine starke mechanische Beanspruchung darstellen und Abrisse
der Epoxidharz- bzw. Kunststoffbeschichtung oder Undichtigkeiten von eingeführten
Rohren gegenüber den Kunststoff-Inliner verursachen. Um dies zu vermeiden, werden
alternativ reine Kunststoffschächte verwendet, die jedoch nur geringe Festigkeit und
Stabilität aufweisen. Sie eignen sich für geringe Einbautiefen und können nur geringe
vertikale Belastungen aufnehmen. Im Bereich von Fahrbahnen mit Schwerlastverkehr haben
sie sich daher nicht bewährt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen stabilen Schachtbehälter mit verbesserter
Feuchtigkeitsisolation und ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Schachtbehälters
zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit. den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 14 gelöst.
[0005] Der erfindungsgemäße werkseitig hergestellte bzw. vorkonfektionierte Schachtbehälter
weist einen topf- bzw. becherartigen Außenbehälter aus Beton und einen in den Außenbehälter
eingesetzten flüssigkeitsdichten becherartigen Innenbehälter auf. Ferner ist ein Anschlussrohr
zum Zu- oder Abführen eines Fluids vorgesehen, wobei das Anschlussrohr mit dem Innenbehälter
flüssigkeitsdicht verbunden ist und durch eine Öffnung in dem Außenbehälter nach außen
herausgeführt ist. Der Innenraum des Innenbehälters ist auch im Bereich der Anschlussrohrmündung
absolut flüssigkeitsdicht und damit hermetisch gegenüber der Umgebung abgedichtet.
Selbst wenn zwischen der Außenbehälteröffnung und dem Anschlußrohr Flüssigkeit hindurchsickert,
so kann diese Flüssigkeit nicht in den Innenbehälter-Innenraum gelangen. Das Gleiche
gilt für Flüssigkeiten aus dem Innenraum des Innenbehälters, die nicht aus dem Innenraum
in die Umgebung entweichen können. Auf diese Weise wird eine hermetische Abdichtung
des Innenraums erreicht.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Anschlussrohr starr mit dem Innenbehälter
verbunden und axial verschiebbar in der Außenbehälteröffnung gelagert. Nur durch die
einstückige starre Verbindung des Anschlussrohres mit dem Innenbehälter wird eine
absolut flüssigkeitsdichte Verbindung gewährleistet. Axiale Bewegungen des Anschlussrohres
werden nur auf den Innenbehälter übertragen, werden jedoch wegen der axial verschiebbaren
Hindurchführung des Anschlussrohres in der Außenbehälteröffnung nicht auf den Außenbehälter
übertragen. Mit einer elastischen und/oder beweglichen Ausbildung des Innenbehälters
können auf diese Weise axiale Bewegungen des Anschlussrohres, die beispielsweise durch
wärmebedingte Längung des Anschlussrohres auftreten, spannungsfrei ausgeglichen werden.
[0007] Zwischen der Seitenwand des Beton-Außenbehälters und der Seitenwand des flüssigkeitsdichten
Innenbehälters ist vorzugsweise ein minimaler spaltartiger Abstand gebildet, so dass
der Innenbehälter beweglich in dem Außenbehälter lagert. Der Innenbehälter ist also
nicht starr mit dem Außenbehälter verbunden, so dass das jeweils unterschiedliche
Wärmeausdehnungsverhalten des Beton-Außenbehälters und insbesondere des mediumführenden
Innenbehälters nicht zu Spannungen in dem Außenbehälter und/oder dem Innenbehälter
führen. Der Innenbehälter kann auf diese Weise sowohl in seinem Material als auch
in seiner Wandstärke frei bestimmt werden, so dass der Innenbehälter in Bezug auf
seine feuchtigkeits- und flüssigkeitsabdichtende, abwasser- und gasbeständige Funktion
und bezüglich anderer Eigenschaften optimal angepasst werden kann. Auf diese Weise
lässt sich ein Schachtbehälter realisieren, der durch seine Beton-Außenbehälter eine
hohe statische Stabilität aufweist, die auch die Verwendung im Bereich von Fahrbahnen
mit Schwerlastverkehr zulässt. Ferner wird durch den flüssigkeitsdichten Innenbehälter
eine gute Abdichtung gegenüber dem Grundwasser und durch chemische Beständigkeit eine
lange Lebensdauer realisiert. Der Innenbehälter ist in dem Außenbehälter derart beweglich,
dass die durch das Wärmeausdehnungsverhalten des Innenbehälters bzw. auch des Außenbehälters
und des Anschlussrohres auftretenden Längenänderungen nicht zu Spannungen führen.
[0008] Vorzugsweise ist der durch den Abstand gebildete spaltartige Zwischenraum zwischen
dem Außenbehälter und dem Innenbehälter vollständig durch ein verformbares Füllmaterial
ausgefüllt. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Füllmaterial ein elastisches
und wasserabweisendes Material. Hierbei kann es sich um eine elastische Kunststoff-Vergussmasse
handeln, die in flüssiger Form in den spaltartigen Zwischenraum eingefüllt wird und
nach dem Härten eine elastische Masse bildet. Alternativ kann das Füllmaterial auch
gelartig ausgebildet sein, so dass keine feste Verbindung zwischen dem Außenbehälter
und dem Innenbehälter vorliegt. Der Innenbehälter lagert dann "schwimmend" in dem
Außenbehälter. Das Füllmaterial in dem spaltartigen Zwischenraum zwischen dem Außen-
und dem Innenbehälter lässt die temperaturbedingten Bewegungen zwischen Außen- und
Innenbehälter zu und verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit und Flüssigkeit in
den Zwischenraum.
[0009] Vorzugsweise steht die Bodenwand des Innenbehälters auf der Bodenwand des Außenbehälters
auf, d. h. der Raum zwischen Innen- und Außenbehälter im Bereich der Bodenwände ist
annähernd spaltlos. Alternativ kann jedoch zwischen den Bodenwänden ein Zwischenraum
gebildet sein, der ebenfalls durch ein Füllmaterial ausgefüllt ist. Somit ist eine
sohlenförmige spezifische Ausbildung angepaßt an die technischen Anforderungen machbar.
[0010] Vorzugsweise besteht der Innenbehälter aus Kunststoff. Insbesondere sind für den
Innenbehälter Kunststoffe verwendbar, die eine hohe mechanische, chemische und biochemische
Belastung und Stabilität, eine lange Lebensdauer und eine hohe Säureund/oder Laugen-
oder andere chemische Beständigkeit aufweisen.
[0011] Vorzugsweise ist die Spaltbreite des spaltartigen Zwischenraums zwischen den Seitenwänden
des Außenbehälters und des Innenbehälters größer als 1,0 mm. Die Spaltbreite beträgt
vorzugsweise mehrere Millimeter, so dass auch das Füllmaterial in dem Zwischenraum
an jeder Stelle eine Stärke von mehreren Millimetern aufweist.
[0012] Vorzugsweise ist die Wandstärke des Innenbehälters größer als 4,0 mm. Dadurch erhält
auch der Innenbehälter eine große mechanische Grundstabilität gegenüber mechanischen
Belastungen durch äußere Einflüsse, wie beispielsweise Abrasivität, Temperatur, und
stellt eine dichte Verbindung zwischen Mediumrohr und Innenbehälter sicher.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung sind der Außenbehälter und der Innenbehälter
jeweils einstückig ausgebildet. Während der Außenbehälter bereits einstückig gegossen
wird, wird der Innenbehälter in der Regel aus plattenartigem Material zusammengeschweißt.
Durch die Einstückigkeit werden Ritzen und Schlitze vermieden, durch die ansonsten
Feuchtigkeit und Flüssigkeit in den Außen- bzw. Innenbehälter ein- und ausdringen
könnte.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein Anschlussrohr zum Zu- oder Abführen
eines Fluids vorgesehen, wobei das Anschlussrohr mit dem Innenbehälter flüssigkeitsdicht
und kraftschlüssig verbunden ist und durch eine Öffnung in dem Außenbehälter nach
außen herausgeführt ist. Durch die Verbindung des flüssigkeitsdichten Innenbehälters
mit dem Anschlussrohr wird vermieden, dass in dem Bereich der Anschlussrohreinführung
Flüssigkeit bzw. Feuchtigkeit in den Innenbehälter ein- oder ausdringen kann.
[0015] Vorzugsweise ist zusätzlich im Bereich der Außenbehälter-Öffnung ein Ringraum-Dichtung
vorgesehen, die durch eine Einspannung radial nach innen gegen das Anschlussrohr und
zugleich gegen die Außenbehälter-Öffnung gedrückt wird, so dass der Spalt zwischen
der Außenbehälter-Öffnung und dem Anschlussrohr flüssigkeitsdicht abgedichtet ist.
Die elastische Dichtung wird derart zusammengedrückt, dass siw radial auf die Anschlussrohraußenseite
ausweicht und auf diese gedrückt wird. Auf diese Weise wird eine Abdichtung der Außenbehälter-Öffnung
realisiert, die gleichzeitig geringe axiale Bewegungen des Anschlussrohrs zulässt
bzw. nicht zu einer Undichtigkeit der Ringraum-Abdichtung führt. Es kann keine Flüssigkeit
bzw. Feuchtigkeit durch die Außenbehälter-Öffnung in den spaltartigen Zwischenraum
zwischen dem Außenbehälter und dem Innenbehälter gelangen.
[0016] Gemäß einem nebengeordneten Verfahrensanspruch weist das Verfahren zur werkseitigen
Herstellung eines Schachtbehälters für Ver- und Entsorgungsschächte nach einem der
Vorrichtungsansprüche die folgenden Verfahrensschritte auf:
- Herstellung eines becherartigen Außenbehälters aus Beton,
- Bohren einer Öffnung in den Außenbehälter (12) und in den Innenbehälter (14),
- Einsetzen eines becherartigen Innenbehälters aus Kunststoff in den Außenbehälter,
- Verbinden eines Anschlussrohres (30) mit dem Innenbehälter (14) in der Innenbehälter-Öffnung
(38),
- Abdichten des Anschlussrohres (30) in der Außenbehälter-Öffnung (36), und
- Auffüllen des spaltartigen Zwischenraums zwischen dem Außenbehälter und dem Innenbehälter
mit einem flüssigen Füllmaterial.
[0017] Auf diese Weise lässt sich werkseitig ein Schachtbehälter herstellen, der eine hohe
mechanische Festigkeit und eine gute Abdichtung des Innenraums gegenüber Feuchtigkeit
und Flüssigkeiten, auch insbesondere im Rohrleitungsanschluß, aufweist.
[0018] Vorzugsweise besteht der Verfahrensschritt des Einsetzens des Innenbehälters in den
Außenbehälter aus den Verfahrensschritten:
- Herstellen der Seitenwand des Innenbehälters,
- Herstellen der Bodenwand des Innenbehälters,
- Einsetzen der Innenbehälter-Bodenwand in den Außenbehälter,
- Einsetzen der Innenbehälter-Seitenwand in den Außenbehälter, und
- Verschweißen der Innenbehälter-Bodenwand mit der Innenbehälter-Seitenwand.
[0019] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt eines Schachtbehälters und
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung des Schachtbehälters im Bereich eines Anschlussrohres.
[0021] In Fig. 1 ist ein Schachtbehälter 10 für Ver- und Entsorgungsschächte dargestellt,
beispielsweise für Kanalschächte, Verteilerschächte, Pumpstationen, Emulsionsspeicherbecken,
Messschächte, Dosierschächte, Schieberschächte oder andere Schächte im Bereich der
Wasserversorgung, Abwasserentsorgung etc. Der vorliegende Schachtbehälter 10 wird
werkseitig komplett vorgefertigt und erst dann an den Einbauort verbracht.
[0022] Der Schachtbehälter 10 besteht im Wesentlichen aus einem becherförmigen Beton-Außenbehälter
12, in dem ein ebenfalls becherförmiger flüssigkeitsdichter Innenbehälter 14 eingesetzt
ist. Der Innenbehälter 14 umschließt einen Innenraum 11, in dem weitere Vorrichtungen
montiert sein können.
[0023] Der Außenbehälter 12 ist ein im Querschnitt kreisrunder einstückig gegossener Stahlbetonbehälter.
Der Innenbehälter 14 besteht aus hochdichtem Polyethylen (PE-HD). Der Außendurchmesser
des Außenbehälters 12 beträgt 3,0 m, kann aber auch größer sein. Die vertikale Höhe
des Außenbehälters 12 beträgt 10,0 m, kann aber auch größer sein.
[0024] Durch den stabilen Beton-Außenbehälter 12 kann der Schachtbehälter 10 als Tragesystem
für Schachtbauwerke dienen und ist mechanisch so stabil, dass er auch in Bereichen
von Fahrbahnen mit Schwerlastverkehr verbaut werden kann. Alternativ können der Außen-
und der Innenbehälter auch im Querschnitt nicht kreisrund oder oval, sondern mehreckig
oder anders geformt ausgebildet sein.
[0025] Zwischen der Seitenwand 16 des Außenbehälters 12 und der Seitenwand 18 des Innenbehälters
14 ist ein spaltartiger Zwischenraum 20 gebildet, der vollständig durch ein elastisch
verformbares und wasserabweisendes Füllmaterial 22 ausgefüllt ist. Das Füllmaterial
22 kann gelartig viskos ausgebildet sein, oder eine nicht-viskose elastische Füllmaterialmasse
sein. In jedem Fall weist das Füllmaterial 22 Eigenschaften auf, die eine schwimmende
Lagerung des Innenbehälters 14 in dem Außenbehälter 12 sicherstellt. Durch die schwimmende
Lagerung wird gewährleistet, dass trotz des jeweils verschiedenen Wärmeausdehnungsverhaltens
des Außenbehälters 12 und des Innenbehälters 14, hervorgerufen durch ein Fluid, keine
Spannungen zwischen und in dem Außen- und Innenbehälter 12, 14 auftreten.
[0026] Die Seitenwand 18 des Innenbehälters 14 ist mit der Bodenwand 24 mit einer Schweißnaht
62 verschweißt. Der Innenbehälter hat z.B. eine Wandstärke von 12,0 mm. Die Spaltbreite
des Zwischenraums 20 beträgt ungefähr 5,0 mm. Die Bodenwand 24 des Innenbehälters
14 lagert annähernd spaltfrei auf der Bodenwand 26 des Außenbehälters 12.
[0027] Der Schachtbehälter 10 weist zum Ein- und Ausführen von Versorgungsleitungen zwei
Anschlussrohre 30, 32 auf, durch die Ver- und Entsorgungsleitungen z.B. für Fluide
in den Schachtbehälterinnenraum 11 herein- bzw. aus diesem herausgeführt werden können.
[0028] Da im Bereich der Anschlussrohre 30, 32 sowohl der Außenbehälter als auch der Innenbehälter
eine Öffnung aufweisen, erfolgt in diesem Bereich eine sorgfältige Abdichtung, um
das Aus- oder Einsickern von Flüssigkeit und Feuchtigkeit in den Innenraum 11 zu verhindern
und das Mediumrohrelement kraftschlüssig und dicht zu verbinden.
[0029] Wie in Fig. 2 dargestellt ist, wird das Anschlussrohr 30 von einem kurzen Medium-Rohrelement
34 gebildet, das radial durch Öffnungen 36, 38 der Seitenwände 16, 18 des Außenbehälters
12 und des Innenbehälters 14 hindurchgesteckt ist. Die Abdichtung des Rohrelements
34 gegenüber der Außenbehälter-Seitenwand 16 erfolgt durch eine in der Außenbehälter-Öffnung
36 sitzende Ringraumdichtung 40. Diese Dichtung 40 besteht aus einem gummielastischen
Material und wird durch mehrere Spannelemente auf den Öffnungsrand der Öffnung 36
gespannt und gedrückt. Dadurch erfolgt eine Abdichtung des Zwischenraums zwischen
dem Rohrelement 34 und der Außenbehälteröffnung 36, die auch bei geringen axialen
und geringen radialen Bewegungen des Rohrelements 34 zuverlässig abdichtet. Die Spannelemente
44 bilden zusammen eine Gliederkette, die einen Quetschring 42 annähernd vollflächig
über den gesamten Ringumfang andrückt.
[0030] Die Abdichtung des Rohrelements 34 gegenüber der Innenbehälter-Seitenwand 18 erfolgt
durch dreifache Verschweißung. Durch eine erste Schweißnaht 48 wird die Außenseite
des Rohrelements 34 direkt mit dem Öffnungsrand der Innenbehälter-Öffnung 38 verschweißt
und flüssigkeitsdicht abgedichtet. Ferner wird ein Stützring 50 mit einer zweiten
Schweißnaht 52 mit der Innenbehälter-Seitenwand 18 verschweißt. Ferner ist der Stützring
50 mit einer dritten Schweißnaht 54 seinerseits mit der Außenseite des Rohrelements
34 verschweißt. Der Stützring 50 weist an seinem Innenumfang eine Nahtkehle 56 auf,
die ein Aufsitzen des Stützringes 50 auf der ersten Schweißnaht 48 vermeidet.
[0031] Der Anschluss einer Rohrleitung 46 an das Rohrelement 34 erfolgt durch eine Kompensations-Gleitmuffe
47, durch die die Übertragung axialer Bewegungen der Rohrleitung 46 auf das Rohrelement
34 vermieden wird, die durch unterschiedliche Ausdehnungebewegungen hervorgerufen
werden kann.
[0032] An der Innenbehälter-Seitenwand 18 sind mehrere Kunststoff-Halteplatten 58 angeschweißt,
die jeweils Befestigungselemente aufweisen, an denen z.B. statisch sichere Elemente,
wie eine Steigleiter 60, befestigt ist.
[0033] Der Stützring 50 und die Halteplatten 58 bestehen, wie auch der Innenbehälter 14,
aus hochdichtem Polyethylen (HP-PE) oder Polypropylen (HD-PP).
[0034] Die Herstellung des Schachtbehälters 10 erfolgt bereits vollständig werkseitig, d.
h. der Schachtbehälter 10 wird werkseitig bereits fertiggestellt und komplett ausgestattet.
[0035] Nach der Herstellung des becherartigen monolithischen und stahlbewerten Beton-Außenbehälters
12 wird der Innenbehälter 14 angefertigt. Zunächst wird aus 12 mm starken hochdichtem
Polyethylen-Plattenmaterial auf einer Stumpfschweißmaschine die zylindrische Seitenwand
18 hergestellt. Sowohl die Öffnungen 36 in der Außenbehälter-Seitenwand 16 als auch
die Öffnungen 38 in der Innenbehälter-Seitenwand 18 werden nun gebohrt.
[0036] Anschließend wird die kreisrunde Innenbehälter-Bodenwand 24 hergestellt und auf die
Bodenwand 26 des Außenbehälters 12 gelegt. Schließlich wird die Innenbehälter-Seitenwand
18 in den Außenbehälter 12 eingesetzt. Nun wird die Innenbehälter-Seitenwand 18 mit
der Innenbehälter-Bodenwand 24 an der Stoßkante durch Stumpfstoßschweißen miteinander
verschweißt. In die dabei entstehende Schweißnaht 62 wird ein Metalldraht eingelegt.
Der Metalldraht stellt ein Bezugspotential für die anschließende elektrische Durchschlagprüfung
dar, bei der die Dichtheit der Schweißnaht überprüft wird.
[0037] Schließlich wird das Anschluss-Rohrelement 34 in die Öffnungen 36, 38 eingeschoben
und die Dichtungen 40, 42 und Verschweißungen 48, 52, 54 in diesem Bereich vorweggenommen.
Auch die Halteplatten 58 für die Steigleiter 60 werden mit der Innenbehälter-Seitenwand
18 verschweißt und die Steigleiter 60 angebracht. Schließlich werden alle vorgesehenen
Vorrichtungen in dem Innenraum 11 des Schachtbehälters 10 montiert. Erst wenn der
Schachtbehälter 10 vollständig vormontiert ist, wird er zum Montageort transportiert
und dort in eine entsprechend vorbereitete Grube eingesetzt. Umständliche Arbeiten
zur Herstellung des Schachtbehälters 10 bzw. seiner Innenausstattung vor Ort entfallen
vollständig.
1. Schachtbehälter für Ver- und Entsorgungsschächte, mit
einem becherförmigen Außenbehälter (12) aus Beton, und
einem in den Außenbehälter (12) eingesetzten flüssigkeitsdichten und becherförmigen
Innenbehälter (14), und
einem Anschlussrohr (30) zum Zu- oder Abführen eines Fluids, wobei das Anschlussrohr
(30) mit dem Innenbehälter (14) flüssigkeitsdicht verbunden ist und durch eine Öffnung
(36) in dem Außenbehälter (12) nach Außen herausgeführt ist.
2. Schachtbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussrohr (30) starr mit dem Innenbehälter (14) verbunden und axial verschiebbar
in der Außenbehälter-Öffnung (36) gelagert ist.
3. Schachtbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenbehälter (14) und das Anschlussrohr (30) aus Kunststoff bestehen und miteinander
verschweißt sind.
4. Schachtbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlussrohr (30) eine Gleitmuffe (47) zum Anschluss einer Rohrleitung (46)
aufweist.
5. Schachtbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Seitenwand (16) des Außenbehälters (12) und der Seitenwand (18) des
Innenbehälters (14) ein Abstand vorhanden ist.
6. Schachtbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der durch den Abstand gebildete Zwischenraum (20) zwischen der Außenbehälter-Seitenwand
(16) und der Innenbehälter-Seitenwand (18) vollständig durch ein verformbares Füllmaterial
(22) ausgefüllt ist.
7. Schachtbehälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial (22) ein elastisches und wasserabweisendes Material ist.
8. Schachtbehälter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllmaterial ein Kontrollmedium ist.
9. Schachtbehälter nach einem der Ansprüche 5 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenwand (24) des Innenbehälters (14) auf der Bodenwand (26) des Außenbehälters
(12) aufsteht.
10. Schachtbehälter nach einem der Ansprüche 5 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den Seitenwänden (16, 18) des Außenbehälters (12) und des Innenbehälters
(14) an jeder Stelle größer als 1,0 mm ist.
11. Schachtbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke des Innenbehälters (14) größer als 4,0 mm ist.
12. Schachtbehälter nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Außenbehälter (12) sowie der Innenbehälter (14) mit dem Anschlussrohr (30) jeweils
einstückig ausgebildet sind.
13. Schachtbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Außenbehälter-Öffnung (36) ein Quetschring (42) vorgesehen ist, der
durch ein Spannelement (44) radial nach Innen gegen das Anschlussrohr (30) gedrückt
wird, so dass der Spalt zwischen der Außenbehälter-Öffnung (36) und dem Anschlussrohr
(30) flüssigkeitsdicht abgedichtet ist.
14. Verfahren zur Herstellung eines vorgefertigten Schachtbehälters (10) für Ver- und
Entsorgungsschächte nach einem der Ansprüche 1 - 13, mit den Verfahrensschritten:
- Herstellung eines becherartigen Außenbehälters (12) aus Beton,
- Bohren einer Öffnung in den Auenbehälter (12) und in den Innenbehälter (14),
- Einsetzen eines becherartigen Innenbehälters (14) aus Kunststoff in den Außenbehälter
(12),
- Verbinden eines Anschlussrohres (30) mit dem Innenbehälter (14) in der Innenbehälter-Öffnung
(38),
- Abdichten des Anschlussrohres (30) in der Außenbehälter-Öffnung (36), und
- Auffüllen des spaltartigen Zwischenraums (20) zwischen dem Außenbehälter (12) und
dem Innenbehälter (14) mit einem flüssigen Füllmaterial (22).
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verfahrensschritt des Einsetzens eines Innenbehälters aus den Verfahrensschritten
- Herstellen der Seitenwand (18) des Innenbehälters (14),
- Herstellen der Bodenwand (24) des Innenbehälters (14),
- Einsetzen der Innenbehälter-Bodenwand (24) in den Außenbehälter (12),
- Einsetzen der Innenbehälter-Seitenwand (18) in den Außenbehälter (12), und
- Verschweißen der Innenbehälter-Bodenwand (24) mit der Innenbehälter-Seitenwand (18)
besteht.