[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Verhinderung von Bewuchs auf
der Witterung ausgesetzten Flächen, insbesondere Dächern. Derartige Vorrichtungen
sind aus einer Vielzahl von Schriften bereits bekanntgeworden.
[0002] So sind aus der DE-U-29611772, der EP-B-0910714, der DE-C-4413119 sowie der EP-B-0681072
spezielle Reinigungs-Dachplatten aus Metall bekanntgeworden, die aus plattenförmigem
Material durch Stanzen hergestellt wurden. Nachteilig an derartigen Metalldachplatten
ist, daß sie aufwendig in der Herstellung sind und eine Nachrüstung bereits bestehender
Dächer nur im begrenzten Umfang möglich ist.
[0003] Aus der DE 41 11 813 ist bekannt, zur Verhinderung von Bewuchs auf der Witterung
ausgesetzten Flächen, insbesondere Dächern, Metallbleche, Folien, Drähte oder in Lacke
gebundenes Pulver auf den Seitenflächen jedes Eindeckungselementes anzubringen. Die
DE 39 13 030 zeigt zur Verhinderung von Bewuchs auf der Witterung ausgesetzten Flächen
eine Kupferblechvorrichtung die in Satteldach- oder Rundform anstelle der Firstreiter
angebracht wird. Aus der DE-U-9116827 ist eine Vorrichtung zum Schutz von Gebäudebedachungen
gegenüber pflanzlichem Bewuchs bekanntgeworden, bei der Firsttauben bestehend aus
Keramik oder Beton durch eine geeignete Ummantelung mit Kupfermitteln versehen werden.
In einer alternativen Ausführungsform werden zwischen dem Dachfirst und der Traufe
gemäß der DE-U-9116827.9 zwischen dem Dachfirst und der Traufe streifenförmige Kupfermittel
zum Schutz der unterhalb befindlichen Dachabdeckung angebracht.
[0004] Der Nachteil der aus den vorgenannten Schriften bekannten Vorrichtungen ist, daß
eine effiziente Verhinderung von Bewuchs nicht erreicht werden konnte bzw. nur unter
Einsatz großer Kupferflächen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es somit, ausgehend von der DE-U-9116827.9 eine Vorrichtung
anzugeben, die einfach zu montieren ist, und eine effiziente Verhinderung von Bewuchs
auf der Witterung ausgesetzten Flächen ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Bahn aus einem metallischen
Material eine strukturierte Oberfläche besitzt, wobei die Oberfläche vergrößert ist,
so daß die Verweildauer von auf der strukturierten Oberfläche befindlicher Fluiden,
insbesondere Wasser, erhöht wird. In einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung
kann das metallische Material Cu, insbesondere hochreines Elektrolytkupfer umfassen,
insbesondere den Werkstoff SF-Cu F24 halbhart, entsprechend der DIN/EN 1172 und alle
weiteren Werkstoffe mit den Nummern 2.0050, 2.0061, 2.0062, 2.0060, 2.0080, 2.0040,
2.0070, 2.0076, 2.0090. Durch die erfindungsgemäße Strukturierung der Oberfläche beispielsweise
einer Prägung des Bleches wird eine erhöhte Verweildauer von Wasser bzw. Regenwasser
erreicht und somit eine erhöhte Anreicherung mit den Ionen. Hierdurch können der Witterung
ausgesetzte Flächen vor Moos und Algenbefall wirksam und effizient geschützt werden.
Besonders bevorzugt weist die strukturierte metallische Bahn eine Dicke im Bereich
10- 1000 µm, bevorzugt 30 - 100 µm auf. Derartig dünne Bahnen bzw. Folien sind sehr
materialsparend und können wegen ihrer freien Formbarkeit auf beliebig geformte der
Witterung ausgesetzte Flächen, bspw. Dach- und Firstziegel aufgebracht werden.
[0007] So ist es möglich eine derartig erfindungsgemäße Bahn oder Folie an einem aus Kunst-
oder Faserstoff bestehendem Fertigfirst durch Kleben, Eingießen, Einschweißen oder
Einlegen anzubringen. Genauso ist es möglich, die erfindungsgemäße Bahn bzw. Folie
auf bestehende bzw. neu zu formende Firstbzw. Dachziegel aufzubringen. Die First-
bzw. Dachziegel können hierbei aus einem Beton- oder Tonmaterial ausgebildet sein.
[0008] Es ist aber auch möglich, die erfindungsgemäße Folie bzw. Bahn auf bestehende Dächer
bspw. unterhalb von Dachfenstern, Dachgauben, Verwahrungen aufzulegen sowie auf ein
Firstabdichtmaterial. Wird die erfindungsgemäße Folie auf ein Firstabdichtmaterial
bspw. bei einem Rollfirst aufgelegt, so dient diese gleichzeitig der Formstabilisierung.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße Folie bzw. die erfindungsgemäße
Bahn auf Trägermaterialien, die aus schaumbaren, tiefziehbaren, spritzbaren Kunststoffen
oder aus Fasermaterial, wie bspw. Glasbzw. Kohlefasern bestehen, aufgebracht. Derartige
mit den Trägermaterialien verbundene Bahnen bzw. Folien können sowohl als First- als
auch als Dachziegel ausgeformt sein. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
ist vorgesehen, die Bahnen bzw. Folien mit zusätzlichen Haltevorrichtungen zu versehen,
um die erfindungsgemäßen Bahnen bzw. Folien bei der Herstellung von Ton- und/oder
Betondach- bzw. Firstziegeln zu verankern, um bereits beim Gießen des Ziegels bspw.
aus Beton diesen dauernd mit einer erfingunggemäßen Folie bzw. Bahn zu versehen.
[0010] Wird die erfindungsgemäße Bahn bzw. Folie mit vergrößerter Oberfläche an einem Dichtmittel
angebracht, bspw. dem Dichtmittel des Firstes, so kann die Folie zusätzlich mit einer
Faltung versehen sein, die das Dichtmittel in die zu bildende Form bspw eine Nonne-/Mönchwellung
bringt. Eine derartige Wellenform ist bei Bitumösen-, Plastik-, oder Bleimaterialien
erforderlich. Neben dem Aufbringen der erfindungsgemäßen Bahn bzw. Folie mit vergrößerter
Oberfläche auf einem bestehenden Dach oder der Herstellung von fabrikneuen Dachziegeln
mit einer solchen Folie ist in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung denkbar,
daß ein Fertigfirst vollständig aus einem formstabilen Metall besteht, wobei die der
Witterung ausgesetzten Metallfläche die erfindungsgemäße Oberflächenstruktur aufweist.
[0011] Die erfindungsgemäßen Ziegel bzw. Firsten mit strukturierter Oberfläche haben gegenüber
solchen mit glatten Oberflächen wie im Stand der Technik den Vorteil, daß das Wasser/Regenwasser
langsam abläuft und sich mit Ionen anreichern kann, so daß Moos bzw. Algenbewuchs
verhindert wird.
[0012] Damit die strukturierte bspw. geprägte Oberfläche sofort einsatzbereit ist und nicht
vorab erst eine Patina ausgebildet werden muß, aus welcher die Ionen ausgelöst werden
können, ist es vorteilhaft, die Oberfläche vorzubehandeln, beispielsweise mit H
2S oder Cu(NO
3)
2 3H
2O oder K
2S
3.
[0013] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Figuren ausführlicher beschrieben werden.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine erste Ausführungsform eines Fertigfirstes umfaßt eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Verhinderung von Bewuchs in einer prinzipiellen Ansicht.
- Figur 2
- ein Querschnitt eines erfindungsgemäßen Fertigfirstes mit einer Folie bzw. Bahn aus
Metall, die eine strukturierte Oberfläche aufweist.
- Figur 3
- Ausführungsform eines Fertigfirstes gemäß Figur 2 mit Blitzableiter.
- Figur 4a
- eine Draufsicht auf eine strukturierte Oberfläche mit ellipsoiden Prägungen.
- Figur 4b
- eine Seitenansicht zweier benachbarter Reihen mit ellipsoidförmigen Prägung
- Figur 4c
- eine detailierte Ansicht einer einzigen ellipsoidförmigen Auswalzung der strukturierten
Oberfläche.
- Figur 5a
- Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, die auf ein Dichtmaterial aufgebracht
wird.
- Figur 5b
- Draufsicht auf eine Ausführungsform gemäß Figur 5a.
[0014] In Figur 1 ist eine als Fertigfirst aufgeführte erfindungsgemäße Vorrichtung schematisch
gezeigt. Die dargestellte Ausführungsform ist ein Beispiel für eine spezielle Ausgestaltung
der Erfindung, keineswegs ist sie hierauf beschränkt. Der in Figur 1 gezeigte Fertigfirst
1 umfaßt einen Grundkörper 3 und eine hiermit verbundene erfindungsgemäße Bahn oder
Folie mit strukturierter Oberfläche 5. Der Fertigfirst 1 ist in beliebiger Länge herstellbar.
So kann der Fertigfirst 1 als Meterware gefertigt werden, aber auch in bspw. 10 m
Länge oder in einer Länge die, die derzeit bekannten Firstziegel aufweisen.
[0015] Die Bahn oder Folie mit strukturierte Oberfläche 5 ist mit dem Trägerkörper 3 verbunden.
Der Trägerkörper 3 kann aus einem Kunststoff oder einem Faserstoff gefertigt sein.
Bei Kunststoff kommen alle gängigen Kunststoffe wie bspw. Polyetylen, Polypropylen,
Polyphenylchlorid, Polycarbonat sowie Polyacrylate in Frage. Des weiteren denkbar
sind GFK und GT gemäß DIN 7728T1.
[0016] In einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen , daß die Folie oder
Bahn mit strukturierter Oberfläche 5 mit dem Trägermaterial bspw. aus Kunststoff durch
Verkleben verbunden wird.
[0017] Alternativ kann die Bahn mit strukturierter Oberfläche auch gleichzeitig mit dem
Kunststoffträgerteil hergestellt werden, beispielsweise durch Schäumen oder Tiefziehen.
[0018] Beim Schäumen wird die Bahn bzw. Folie mit strukturierter Oberfläche in ein Werkzeug,
insbesondere ein Formwerkzeug eingelegt. Sodann wird beispielsweise PU-Schaum zugegeben.
Nachdem die Form ausgeschäumt ist, wird das gesamte Bauteil, d.h. die Bahn mit strukturierter
Oberfläche, die mit dem Trägermaterial PU verbunden ist, als Fertigfirst entnommen.
[0019] Beim Tiefziehen wird wiederum in ein Werkzeug die Bahn bzw. Folie mit strukturierter
Oberfläche eingelegt. Sodann wird das Kunststoffmaterial zugeben. Beispielsweise kann
das Kunststoffmaterial in Form von Platten in das Werkzeug eingelegt werden. Anschließend
wird das Werzeug beheizt, so daß der Kunststoff sich verformt und sich mit der Folie
verbindet. Anschließend kann wiederum das gesamte Bauteil in Form eines Fertigfirstes
entnommen werden.
[0020] Die oben beschrieben Herstellungsarten für einen Fertigfirst sind beispielhaft zu
verstehen und keineswegs abschließend oder hierauf beschränkt.
[0021] Die Bahn mit struktierter Oberfläche 5 bzw. die Metallbahn, umfaßt insbesondere Kupfer,
insbesondere hochreines Elektrolytkupfer. Es sind aber auch andere Nichtedelmetalle
gemäß DIN 1701 bis 17851 sowie Edelmetalle gemäß DIN 17100 wie denkbar.
[0022] Der Fertigfirst gemäß Figur 1 umfaßt in der dargestellten Ausführungsform eine Dichtlippe
7 bspw aus einem kautschukelastischem Material zur Dachfläche hin. Die Dichtlippe
7 ist vorteilhaft aber keineswegs notwendig. Auch Ziegel weisen im Querschnitt eine
Struktur wie im Ausschnitt A von Figur 1 dargestellt auf, d.h. ein Trägermaterial,
das dann das Ziegelmaterial ist und eine darauf angebrachte Bahn bzw. Folie 5 mit
strukturierte Oberfläche.
Der Querschnitt A des Fertigfirstes 1 ist in Figur 2 detailierter dargestellt. Auf
dem Kunststoffträger 3 ist eine erfindungsgemäße Metallfolie 5 mit strukturierter
Oberfläche vorzugsweise aus hochreinem Kupfer aufgebracht, bspw mit Klebstoff fest
verbunden. Der Träger 3 ist in der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform mit einer
Schiene 7 bspw. über eine Schraubverbindung verschraubt. Die Schiene 7, die bevorzugt
aus einem massiven Metall hergestellt ist, dient dazu, die aus einem Kunststoff- Trägermaterial
hergestellte Schiene auszusteifen. Ist das Trägermaterial bspw ein aus Beton gegossener
Fertigfirst oder ein aus Beton gegossener Firstziegel, so ist eine derartige Aussteifung
7 nicht erforderlich. Ist die Aussteifung 7 aus einem leitenden Material, bspw Metall,
so kann dieser Leiter geerdet und mit einem Blitzableiter wie Figur 3 gezeigt verbunden
werden.
[0023] Die unter der Schiene liegende Lattung 11 ist bauseitig vorhanden. Auf die Lattung
11 wird der Fertigfirst bspw. mit einer durch das leitende Material 7 hindurchgehenden
Verschraubung 9 befestigt.
[0024] In Figur 3 ist wiederum ein Querschnitt eines Fertigfirstes wie in Figur 2 dargestellt,
jedoch wurde nunmehr auf der Metallfolie 5 ein Stab mit einem Durchmesser von 8 cm
als Blitzableiter 13 angeordnet. Dieser Stab wird mit Hilfe eines Distanzhalters 15
auf Abstand zur Metallfolie 5 gehalten und ist leitend mit der Erde bspw. über den
Leiter 7 verbunden.
[0025] Figur 4a - c zeigen Details der erfindungsgemäßen Metallbahn bzw. Metallfolie mit
strukturierter Oberfläche. Figur 4a zeigt eine Draufsicht gemäß Ausschnitt B in Figur
1. Gezeigt ist die Oberfläche einer Metallbahn mit einer Vielzahl von eingeprägten,
ellipsoiden Auswaltzungen 20. Die ellipsoiden Auswalzungen haben einen gegenüber einer
ebenen Fläche ausgebildete Erhebungen 22 und Vertiefungen 24. Die Ausdehnung der ellipsoiden
Auswalzung in Richtung der Firstachse ist stets größer größer als in Richtung der
vertikalen Achse, d. h. die lange Achse der ellipsoiden Auswalzung liegt paralell
zur Firstachse und die kurze Seite paralell zur vertikalen Achse. Der Vorteil derartiger
ellipsoider Auswalzungen ist, daß dem Regentropfen eine größere Auflage auf dem Kupfermaterial
aufgezwungen wird. Bei entsprechend tiefer Auswalzung kann eine ausreichend lange
Verweildauer, vor allem in oberen Bereich des Sattels eines Dach- oder Firststeines
erreicht werden, ohne, daß die Auswalzungen wie in Figur 4b gezeigt, versetzt zueinander
angeordnet sind.
[0026] Alternativ können die Auswalzungen wie in Figur 4b gezeigt für zwei Reihen an Auswalzungen
26.1 und 26.2 versetzt zueinander angeordnet sein. Dies hat wie in Figur 4b dargestellt
zur Folge, daß benachbare Reihen 26.1 und 26.2 jeweils so aufgebaut sind, daß eine
Erhebung 22.1 der ersten Reihe eine Vertiefung 24.2 der benachbarten zweiten Reihe
gegenüber liegt. Hierdurch wird auch eine lange Verweilzeit des Wassers beim Abfließen
auf der Oberfläche erreicht. Eine einzige ellipsoidförmige Auswalzung 20 mit einer
Vertiefung 24 zeigt Figur 4c.
[0027] Die Figuren 4a bis 4c zeigen spezielle Ausgestaltungen einer strukturierten, geprägten
Oberfläche mit ellipsoidförmigen Auswalzungen. Die Erfindung ist jedoch keineswegs
hierauf beschränkt. So ist jede Art von mittels Erhebungen und Vertiefungen strukturierten
Metalloberflächen für eine Verwendung gemäß der Erfindung geeignet insbesondere sind
dies auch runde Auswallzung oder Noppungen, die auch gegeneinander versetzt angeordnet
sein können.
[0028] In Figur 5a und 5b ist der erfindungsgemäße Fertigfirst in Bereich des Übergangs
Fertigfirst zu den übrigen Dachplatten gezeigt. Der Fertigfirst umfaßt wiederum eine
strukturierte Metallfläche 5, die auf einem Träger 3 aufgebracht ist. Der Träger 3
weist einen Vorsprung 30 auf. Um den Vorsprung 30 herum ist eine Dichtlippe 7 mit
Hilfe einer Klammerung 32 befestigt.
[0029] Auf die Dichtlippe 7 ist erfindungsgemäß wiederum eine Metallfolie bzw. eine Metallbahn
5 mit strukturierter Oberfläche aufgebracht. Die Strukturierung der Oberfläche der
auf die Dichlippe 7 aufgebrachten Metallbahn 5 ist Figur 5b detailierter dargestellt.
Um der Dichtlippe die notwendige Wellung zu verleihen mit hochliegendem Mönch und
tiefliegender Nonne ist die strukturierte Metallfolie bzw. Metallbahn gefaltet. Auf
diese Art und Weise kann die Dichtlippe in die gewellte Form gezwungen werden.
[0030] Figur 5b zeigt detailierter die Dichtlippe 7 mit darauf angebrachter Metallfolie
5 umfaßend eine strukturierte Oberfläche. Die strukturierte Oberfläche wird wiederum
von ellipsoidförmigen Prägungen 20 ausgebildet.
[0031] Nachfolgend soll das nachträgliche Anbringen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
beispielsweise auf einem Trockenfirst beschrieben werden.. Zunächst wird ein erster
Firstziegel beispielsweise mit einer Drahtbürste abgebürstet. Sodann wird ein Dichtband
so um den Firsthaken gelegt, daß dieser später keinen Kontakt zur Vorrichtung aus
metallischem Material, beispielsweise Kupfer, hat. Danach wird ein Verbindungsmittel,
insbesondere ein Kleber, so auf den Firstziegel aufgetragen, daß insbesondere die
Kanten gut bedeckt sind. Daran anschließend wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
von der Firstmitte ausgehend mit der flachen Hand über den ganzen Firstziegel angedrückt
und an den Kanten abgeschnitten. In diesem Zustand läßt man den Kleber, der die Bahn
aus metallischem Material mit strukturierter Oberfläche mit dem Firstziegel dauerhaft
verbindet, aushärten.
[0032] Nachdem der ganze First mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung versehen ist, wird
der gesamte First vorteilhafterweise mit einer Vorbehandlungslösung, beispielsweise
H
2S oder Cu(NO
3)
2 3H
2O oder K
2S
3 eingestrichen und ist so sofort einsatzbereit.
[0033] Das Anbringen der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf einem Naßfirst erfolgt im wesentlichen
wie beim Trockenfirst und soll nachfolgend beschrieben werden.
[0034] Zunächst wird der erste aufgelegte Firstziegel mit einer Drahtbürste abgebürstet.
Sodann wird der Kleber auf den Firstziegel aufgetragen, so daß vor allem die Kanten,
d.h. der Mörtelrand, gut bedeckt sind. Daran anschließend wird die erfindungsgemäße
Vorrichtung von der Firstmitte ausgehend über den ganzen Firstziegel angedrückt. Nachdem
der Kleber ausgehärtet ist, werden die unteren Ränder auf Maximallänge über den Bögen
so abgeschnitten, daß diese mit der nächsten Lage überlappen können. Danach werden
die Ränder etwas hoch geschlagen. An den Abschlüssen wird dann der Kleber aufgetragen
und die Ränder fest gegen die Ziegel gedrückt. Wenn, wie beschrieben, der ganze First
bearbeitet ist, wird wiederum, beispielsweise mit einem Pinsel, die Vorbehandlungsflüssigkeit
aufgetragen.
[0035] Um auch bei langen Dächern, unterhalb von Dachgauben oder Dachfenstern sowie unterhalb
von Kunststoff- oder Bleiverwahrungen einen effektiven Schutz gegen Bewuchs zu erreichen,
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch auf einem Ziegel angeordnet werden. Die
Montage auf einem oder mehreren Dachziegeln erfolgt wie folgt:
[0036] Zunächst werden der bzw. die betreffenden Dachziegel ganz oder teilweise abgebürstet.
Danach bringt man Kleber auf die Ziegel auf. Sodann wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
beispielsweise mit der Handfläche über den ganzen oder einen Teil des Ziegels angedrückt,
und zwar mit einem oberen und seitlichen Rand von mindestens 1 cm.
[0037] Die Ränder werden mit genügend Rand abgeschnitten und der Rand umgeschlagen. Sodann
kann die Vorbehandlungslösung aufgetragen und die Vorrichtung aktiviert werden.
[0038] Für eine Anordnung einer erfinungsgemäßen Vorrichtung unterhalb bspw. von Dachgauben
wird die erfindungsgemäße Vorrichtung als Rollenware verarbeitet. Um die Rollenware
mit dem Dachstein bzw. Dachziegel zu verbinden, wird wiederum Kleber eingesetzt, der
fest oder flüssig sein kann.
[0039] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird erstmals eine leicht zu montierende Vorrichtung
zum Verhindern von Bewuchs von Flächen angegeben, bei der aufgrund der speziellen
Oberflächenstruktur die Wirkungsfläche des Metalls stark vergrößert und so die Wirkung
verstärkt und beschleunigt wird, da dem
[0040] Regenwasser eine längere Verweildauer aufgezwungen wird und ein größerer Zeitraum
zur lonenbildung entsteht.
[0041] Des weiteren kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auf jede Firstausprägung aufgebracht
werden. Insbesondere bei bestehenden Dächern ist eine einfache Montage direkt auf
den Firstziegel möglich, unabhängig davon, ob es sich um einen Trocken-, Naß- oder
Dachfirstziegel handelt. Durch die Vorbehandlung nach der Installation wirkt die lonisierung
sofort.
1. Vorrichtung zur Verhinderung von Bewuchs auf der Witterung ausgesetzten Flächen, insbesondere
Dachflächen, umfassend
wenigstens eine Bahn aus einem metallischen Material mit einer strukturierten Oberfläche,
wobei die Oberfläche vergrößert ist und damit die Verweildauer von auf der Oberfläche
befindlichen fluiden Medien, insbesondere Wasser, erhöht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
das metallische Material, das insbesondere hochreines Elektrolytkupfer ist, eine derartige
Dicke aufweist, daß es an beliebige Dachformen frei anpassbar ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Bahn im Bereich 10 - 1000 µm, bevorzugt 30 - 100 µm liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die strukturierte Oberfläche eine Prägung aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägung runde oder ellipsoidförmige Auswalzungen umfaßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung Verbindungsmittel zum Verbinden der Vorrichtung mit der Witterung
ausgesetzten Flächen umfaßt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Witterung ausgesetzten Flächen ein aus Kunst- oder Faserstoff bestehender
Fertigfirst ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Witterung ausgesetzten Flächen ein aus Beton- oder Tonmaterialien bestehende
First- oder Dachziegel sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die der Witterung ausgesetzten Flächen ein Abdichtmittel, insbesondere ein Firstabdichtmittel
ist, wobei durch das Aufbringen der Vorrichtung die Form des Abdichtmittels stabilisiert
wird.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadaurch gekennezeichent, daß die Bahn, die auf das Abdichtmittel
aufgebracht wird, zusätzlich mit einer Faltung versehenen ist, die daß Dichtmittel
in eine zu bildende Form, insbesondere eine Wellenform bringt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungsmittel ein Klebstoff ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungsmittel eine Haltevorrichtung umfasst, mit der die Bahn auf der der
Witterung ausgesetzten Fläche verankert wird.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die strukturierte Oberfläche mit einer Substanz vorbehandelt ist, die Metallionen
aus der Oberfläche freisetzt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz H2S oder Cu(NO3)2 3H2O oder K2S3 ist.
14. Ziegel, insbesondere Dachfirstziegel, dadurch gekennzeichnet, daß der Ziegel, insbesondere Dachfirstziegel, eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche
1 bis 13 aufweist und die Bahnen der Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13
mit einem Verbindungsmittel, insbesondere einem Klebstoff auf dem Ziegel, insbesondere
dem Dachfirstziegel, befestigt sind.
15. Dachfirstziegel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Bahnen größer als die Oberfläche des Dachfirstziegels ist.
16. Fertigfirst, umfassend
16.1 ein Trägermaterial,
dadurch gekennzeichnet, daß
16.2 mit dem Trägermaterial eine Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 verbunden
ist.
17. Fertigfirst gemäß Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung gemäß den Ansprüchen 1 bis 13 durch Kleben, Eingießen, Einschweißen
oder Einlegen mit dem Trägermaterial verbunden wird.