[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Simulation eines künstlichen Feuers gemäß
dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] In den letzten Jahren haben sich Vorrichtungen zur Simulation von künstlichem Feuer,
insbesondere zum Einsatz in die Feuerstelle eines Kamins, großer Beliebtheit erfreut.
Diese belasten ihre Umgebung nicht mit Abgasen. Darüber hinaus ist die Brandgefahr
stark reduziert. Man hat bei diesen Vorrichtungen sehr viel Mühe darauf verwandt,
um sowohl das Glühen des Brennstoffbetts, als auch die Flammen über diesem zu simulieren.
Die Simulation ist jedoch im Vergleich zur Wahrnehmung eines echten Kaminfeuers noch
nicht perfekt.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
derart weiterzubilden, daß der Eindruck eines echten Kaminfeuers besser imitiert wird.
[0004] Die Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruches 1 gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht darin, daß bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung eine
Geräusch-Erzeugungs-Einheit zur Erzeugung und Abgabe von vorbestimmten Geräuschen
vorgesehen ist. Diese ermöglicht es, die Geräusche eines echten Kaminfeuers zu erzeugen
und so die Illusion eines echten Kaminfeuers zu erhöhen.
[0005] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Zusätzliche Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Querschnitt einer erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Geräusch-Erzeugungs-Einheit
und
- Fig. 2
- den schematischen Aufbau der Geräusch-Erzeugungs-Einheit.
[0007] Eine Vorrichtung zur Simulation eines künstliches Feuers weist ein im wesentlichen
quaderförmiges Gehäuse 1 mit einem Boden 2, einer Decke 3, einer Vorderwand 4 sowie
einer Rückwand 5 auf. In der Vorderwand 4 ist eine Glasscheibe 6 angeordnet, die dem
Betrachter von außen den Blick in eine Schein-Brennkammer 7 freigibt. Die Schein-Brennkammer
7 wird nach hinten durch eine Brennkammer-Rückwand 8 begrenzt, die an der Decke 3
befestigt ist. Nach unten wird die Schein-Brennkammer 7 durch einen Brennkammer-Boden
9 begrenzt, der mit der Vorderwand 4 sowie der Brennkammer-Rückwand 8 verbunden ist.
Im unteren Bereich der Schein-Brennkammer 7 ist ein künstliches Brennstoffbett 10
angeordnet, das durch die Glasscheibe 6 betrachtet die Form teilweise verbrannter
Holzscheite oder Kohlebriketts hat. Die Brennkammer-Rückwand 8 ist für Licht nur einseitig
durchlässig. Vom rückwärtigen Innenraum des Gehäuses 1 kommendes Licht wird durchgelassen.
Von außen durch die Glasscheibe 6 einfallendes Licht wird nicht durchgelassen. Zur
Beleuchtung des Brennstoffbetts 10 ist unterhalb des Brennkammer-Bodens 9 und hinter
der Brennnkammer-Rückwand 8 eine Lichtquelle 11 in Form einer Glühlampe vorgesehen,
die das Brennstoffbett von unten, z.B. entlang des Lichtpfades 12, beleuchtet und
somit gegenüber dem Betrachter den Eindruck erweckt, daß das Brennstoffbett glüht.
[0008] Ferner ist eine Flammen-Simulations-Einheit, die beispielsweise auch aus der PCT/DE99/93835
bekannt ist, vorgesehen. Diese umfaßt eine elektrisch drehbar abgetriebene Walze 13,
die im wesentlichen in derselben Höhe wie die Lichtquelle 11 zwischen dieser und der
Vorderwand 4 angeordnet ist. Die Walze 13 weist irregulär über ihren Umfang verteilt,
mit dieser verbundene reflektierende Metall-Lappen 14 auf. Die Walze 13 ist entlang
einer Dreh-Richtung 15 drehbar. Ferner ist auf der Innenseite der Rückwand 5 eine
Spiegel-Schicht 16 vorgesehen. Schräg oberhalb der Lichtquelle 11 ist eine mit der
Rückwand 5 verbundene, sich über die Breite des Gehäuses 1 erstreckende, schräg nach
oben verlaufende Blende 17 vorgesehen, die verhindert, daß Licht der Lichtquelle 11
direkt auf die Spiegel-Schicht 16 trifft und diese gleichmäßig hell beleuchtet. Die
Flammen-Simulations-Einheit funktioniert derart, daß Licht von der Lichtquelle 11,
z.B. entlang des Lichtpfades 18, auf einen Metall-Lappen 14 trifft und von diesem
in Richtung auf die Spiegel-Schicht 16, z.B. entlang des Lichtpfades 19, reflektiert
wird. Dieses Licht wird dann an der Spiegel-Schicht 16 reflektiert und tritt entlang
des Lichtpfades 20 durch die einseitig lichtdurchlässige Brennkammer-Rückwand 8 und
die Glasscheibe 6 und kann von einem Betrachter wahrgenommen werden. Durch die flexiblen,
irregulär auf der Walze 13 angeordneten, sich bewegenden Metall-Lappen 14 entsteht
der optische Effekt, als existierten oberhalb des Brennstoffbettes 10 echte, lodernde
Flammen. Im unteren Bereich des Gehäuses 1 ist abgetrennt durch einen Trennboden 21
ein Heizlüfter 22 mit einem Gebläse 23 und einem Heiz-Element 24 vorgesehen, der Luft
aus dem Innenraum des Gehäuses 1 ansaugt, erwärmt und durch Luftaustritts-Öffnungen
25 nach vorne abgibt. Hierdurch entsteht der zusätzliche Effekt, daß von der Vorrichtung
warme Luft abgegeben wird.
[0009] Die Vorrichtung zur Simulation eines künstlichen Feuers weist ferner eine Geräusch-Erzeugungs-Einheit
26 auf, die einen Geräusch-Generator 27 sowie einen elektrisch mit diesem verbundenen
Lautsprecher 28 aufweist. Der Lautsprecher 28 ist vorteilhafterweise unmittelbar hinter
kleinen Schallaustrittsöffnungen in einer der Wände des Gehäuses 1 angeordnet. Der
genauere Aufbau der Geräusch-Erzeugungs-Einheit 26 ist in Fig. 2 dargestellt. Es ist
ein Taktgenerator 29 vorgesehen, der aus einem 14-stufigen Binärzähler, beispielsweise
vom Typ 74HC4060, mit integriertem Oszillator besteht. Der Oszillator wird mit einem
Quarz einer Frequenz von 4,9152 MHz betrieben. An einem Ausgang, im vorliegenden Beispiel
am Ausgang Q8, wird ein Rechtecksignal mit exakt 19,2 kHz abgegriffen. Der Taktgenerator
29 ist elektrisch mit einem Adreßzähler 30 verbunden. Dieser besteht im vorliegenden
Fall aus zwei kaskadierten Hexadezimalzählern vom Typ 74HC4040. Diese Zähler werden
durch den Grundtakt des Taktgenerators 29 hochgezählt. Die Ausgänge des Adreßzählers
30 sind mit den Adreßeingängen einer Speicher-Einheit 31, insbesondere den 18 Adreßeingängen
eines EPROMs, verbunden. Die Speicher-Einheit 31 weist eine Kapazität von 2 MBit auf.
Nach 2
18 Takten, entsprechend 13,6533 Sek., läuft der Adreßzähler 30 über und beginnt wieder
bei der Speicheradresse "Null" der Speicher-Einheit 31. Als Speicher-Einheit 31 wird
ein M27C2001 Standard-EPROM verwendet, wobei die Eingänge CE/, P/, OE/ und VPP fest
mit Digital Ground verschaltet sind. Eine Programmierung der Speicher-Einheit 31 innerhalb
der in Fig. 2 dargestellten Schaltung ist nicht möglich. Der Speicher-Einheit 31 nachgeordnet
und mit dieser elektrisch verbunden ist ein Digital/Analog-Wandler 32 vorgesehen.
Als Digital/Analog-Wandler 32 wird eine 8 Bit Widerstandsdekade nach dem 4-2-1-1-Verfahren
eingesetzt. Die Widerstandsdekade ist aus Einzelwiderständen aufgebaut, wobei es sich
bei den Einzelwiderständen um Metallfilm- oder Metalloxidwiderstände mit 1 % Toleranz
handelt. Der maximale Ausgangspegel des Digital/Analog-Wandlers 32 liegt bei Typ.
0 - 3,33 V entsprechend 00Hex - 0FFHex. Dem Digital/Analog-Wandler 32 ist ein Lautstärke-Regler
33 nachgeordnet und mit ersterem elektrisch leitend verbunden. Der Lautstärke-Regler
33 weist einen Drehwiderstand auf. Der Lautstärke-Regler 33 ist mit einem nachgeordneten
integrierten Audio-Verstärker 34 verbunden. Als Ausgangsverstärker wird ein integrierter
Verstärker vom Typ TBA 820M verwendet. Zur Unterdrückung der Samplingfrequenz wird
der -3dB Frequenzgang über eine Außenbeschaltung auf ca. 8 kHz eingestellt. Der Ausgang
des Audio-Verstärkers 34 ist mit dem Lautsprecher 28 verbunden. Zur Versorgung der
gesamten Schaltung mit elektrischem Strom ist eine Spannungs-Versorgung 35 vorgesehen.
Als Geräusch-Erzeugungs-Einheit 26 kann auch ein CD-Spieler, ein Tonbandgerät, ein
Minidisc-Spieler, ein Kassettenwiedergabegerät, ein MP3-Spieler oder ein beliebiges
anderes Wiedergabegerät für Töne verwendet werden.
[0010] Im folgenden wird die Komprimierung und Speicherung von Geräuschsignalen in der Speicher-Einheit
31 beschrieben. Als guter Kompromiß zwischen den Anforderungen an die Größe der Speicher-Einheit
31 und an den Klangeindruck des von der Geräusch-Erzeugungs-Einheit 26 abgegebenen
Geräuschsignals haben sich die folgenden Werte empirisch ergeben. Die obere Grenzfrequenz
beträgt mindestens 8 kHz. Die Länge der bei Betrieb endlos wiederholten Tonsequenz
beträgt mindestens 12 Sekunden. Es wird ausgegangen von einem Standard-Audiosignal
als Stereosignal im WAV-Format mit einer Samplefrequenz von 44,1 kHz und einer Auflösung
von 16 Bit. Die obere Grenzfrequenz beträgt 20,0 kHz. Ein derartiges Audiosignal wird
von einem echten Kaminfeuer aufgenommen, wobei das Knistern des brennenden Holzes
von besonderer Bedeutung ist. Aus den vorgenannten Daten ergibt sich ein Speicherbedarf
von 1,4112 MBit/s. Für die zuvor geforderte Länge der Tonsequenz von 12 s ergibt sich
ein Speicherbedarf von 13,69344 MBit. Für ein Gerät wie die erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Simulation eines künstlichen Feuers ist dies sehr viel, da die Kosten für den
Speicherbedarf wesentlich den Gesamtherstellungspreis beeinflussen würden. Die Daten
werden deshalb wie folgt komprimiert. Die obere Grenzfrequenz wird auf 9 kHz reduziert.
Das Stereosignal wird auf ein Monosignal reduziert. Die Samplingrate wird auf 19,2
kHz reduziert. Darüber hinaus wird die Auflösung auf 8 Bit reduziert. Durch diese
Maßnahmen verringert sich der Speicherbedarf auf 153,6 kBit/s. Für die benötigte Länge
eine Audiosignals im WAV-Format von 12 s ergibt sich ein Speicherbedarf von 1,8432
MBit. In einem am Markt mittlerweile kostengünstig erhältlichen 2 MBit EPROM als Speicher
kann somit eine Audiosequenz mit einer Dauer von 13,653 Sek. gespeichert werden. Vor
dem Abspeichern des Audiosignals muß das Signal auf die reinen digitalen Audiosignale
reduziert werden, d.h. die WAV-Format-Header müssen entfernt werden.
[0011] Durch die Geräusch-Erzeugungs-Einheit 26 ist es möglich, eine Vorrichtung zur Simulation
eines künstlichen Feuers mit genau den Geräuschen zu untermalen, die der Benutzer
von wirklichen Kaminen kennt. Auf diese Weise wird die Illusion erhöht, vor einem
echten Kaminfeuer zu sitzen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat jedoch den Vorteil,
daß kein Kohlendioxid oder andere schädliche Abgase in der Wohnung erzeugt werden.
Darüber hinaus besteht keine Brandgefahr. Ferner kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
auf Knopfdruck ausgeschaltet werden, so daß bei einem Verlassen des Hauses nicht das
Problem besteht, daß weiterhin gefährliche Glut verbleibt.
1. Vorrichtung zur Simulation eines künstlichen Feuers, insbesondere zum Einsatz in die
Feuerstelle eines Kamins, mit
a) einem Gehäuse (1),
b) einem in dem Gehäuse (1) angeordneten künstlichen Brennstoffbett (10), welches
von einer Lichtquelle (11) beleuchtbar ist und
c) einer in dem Gehäuse (1) angeordneten Flammen-Simulations-Einheit zur optischen
Simulation von Flammen, dadurch gekennzeichnet, daß
d) eine Geräusch-Erzeugungs-Einheit (26) zur Erzeugung und Abgabe von Geräuschen vorgesehen
ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräusch-Erzeugungs-Einheit (26) einen Geräusch-Generator (27) aufweist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräusch-Erzeugungs-Einheit (26) einen Lautsprecher (28) aufweist.
4. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräusch-Erzeugungs-Einheit (26) derart ausgebildet ist, daß sie die Geräusche
eines echten Feuers, insbesondere eines echten Kaminfeuers, abgibt.
5. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräusch-Generator (27) eine Speicher-Einheit (31) aufweist, in der vorbestimmte
Geräusch-Signale gespeichert sind.
6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Geräusch-Signale komprimiert sind.
7. Vorrichtung gemäß Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräusch-Generator (27) einen Taktgenerator (29) aufweist, der einen Binärzähler
sowie einen integrierten Oszillator umfaßt.
8. Vorrichtung gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräusch-Generator (27) einen mit dem Taktgenerator (29) in datenübertragender
Weise verbundenen Adreßzähler (30) aufweist.
9. Vorrichtung gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Adreßzähler (30) mit der Speicher-Einheit (31) in datenübertragender Weise verbunden
ist.
10. Vorrichtung gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Geräusch-Generator (27) einen Digital/Analog-Wandler (32) aufweist, der mit der
Speicher-Einheit (31) in datenübertragender Weise verbunden ist.