[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Stichlochstopfen und
/oder Stichlochbohren an einem metallurgischen Gefäß, insbesondere an einem stationären
Elektroschmelzofen, bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein des Abstichkanals
abgelassen wird.
[0002] Eine Stichloch-Bohrmaschine und eine Stichloch-Stopfmaschine ist als Einheit bekannt.
Eine solche Maschine wird an einem Hochofen eingesetzt, der im 4-Stunden-Takt abgestochen
wird. Die hierbei üblichen Bohrdurchmesser betragen 40 mm bis 60 mm. Die Stopfmasse
muss im Stichloch ca. 30 min aushärten. Zum Abstechen wird die Stichloch-Bohrmaschine
vor den Abstichkanal gefahren und bohrt die den Abstichkanal verschließende Stopfmasse
heraus. Dabei wird die erhärtete Stopfmasse am Bohrer zertrümmert bei gleichzeitiger
Wasserzu- und Wasserabführung. Am Ende des Vorgangs schwenkt die Stichloch-Bohrmaschine
weg und zwar kurz bevor die flüssige Schmelze austritt. Das Stoppen des Abstichs erfolgt
im Hochofen nur durch eine reduzierte Roheisenmenge. Der Einsatz der Stichloch-Stopfmaschine
geschieht erst bei reduziertem Flüssigmetalldruck und bei einem relativ kleinen Strahldurchmesser.
Trotzdem muss die Stichloch-Stopfmaschine schnell durch diesen Roheisenstrahl schwenken
und ein Mundstück gegen die äußere Abstichkanalöffnung bewegen,
wobei kein Problem entsteht. Die Stichlochmasse drückt das Flüssigmetall im Abstichkanal
zurück und verschließt diesen.
[0003] Bei anderen metallurgischen Gefäßen, wie z.B. Elektroschmelzöfen, liegen die Verhältnisse
jedoch erheblich unterschiedlich. Es ist von Elektroöfen mit und ohne Erker auszugehen,
wobei sich der Abstichkanal im Erker befindet. Es besteht jedoch eine Tendenz zum
zukünftigen Bau von Elektroschmelzöfen mit einem stationären, runden Gefäß ohne Erker
und ohne Kippeinrichtung. Derartige Gefäße weisen einen verbesserten Wirkungsgrad
auf. Große Vorteile bieten stationäre Gefäße (z.B. für die Edelstahlherstellung) bei
sicherer Schlackenzurückhaltung und hohem Flüssigkeitsdruck über dem Abstichloch.
Die bisherige Abstichtechnik ist jedoch für solche Öfen nicht mehr brauchbar.
[0004] Gegenüber der Hochofen-Abstichtechnik bestehen mehrere Probleme. So betragen die
Abstich-Taktzeiten an einem Elektroschmelzofen nicht 4 Stunden wie beim Hochofen,
sondern ca. 45 Minuten. Die Temperatur des Flüssigstahls beim Abstechen aus einem
Elektroschmelzofen beträgt nicht 1500 °C wie beim Hochofen, sondern ca. 1680 °C. Eine
kurze Abstichzeit verlangt einen größeren Bohrdurchmesser und zwar ca. 160 mm bis
200 mm. Dementsprechend ist die Menge an Stopfmasse größer, die in kurzer Zeit eingebracht
werden muss. Das Verschließen des Abstichkanals muss bei noch gefülltem Gefäß, also
bei einem zumindest mittleren Flüssigmetalldruck erfolgen, weil der Restsumpf mit
Schlacke in einem Elektroschmelzofen für den folgenden Einschmelzvorgang verbleiben
muss. Außerdem ist ein sehr langer Strahl aus Flüssigstahl längere Zeit dem Luftsauerstoff
ausgesetzt und daher ungünstig. Ein kurzer Strahl wie bei Senkrecht- oder Schräganordnung
des Abstichkanals ist günstiger. Schließlich beträgt die Kanallänge beim Hochofen
ca. 2000 mm bis 2500 mm und beim Elektroschmelzofen beträgt die Dicke der Feuerfest-Schicht
im Boden ca. 700-1200 mm und in der Seitenwand ca. 400 mm.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verschließen und ein nachfolgendes
Stopfen des Abstichkanals auch bei metallurgischen Gefäßen mit einem erhöhten Flüssigmetalldruck
von Flüssigstahl und mit einem gegenüber Hochöfen erheblich vergrößertem Bohrdurchmesser
durchzuführen und die dafür erforderlichen Vorrichtungen zu gestalten.
[0006] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Lochstein des
Abstichkanals bei gesenktem Schmelzenspiegel vom Gefäßinneren her mit einem Schließstopfen
verschlossen wird und dass danach Stopfmasse in den Abstichkanal von außen gedrückt
und der Abstichkanal wieder verschlossen wird. Ein solches Schließ- und Stopfverfahren
kann auch für Flüssigstahl mit entsprechend höherer Abstichtemperatur bei größerem
Bohrdurchmesser in metallurgischen Gefäßen, wie z.B. an Elektroschmelzöfen, angewendet
werden. Außerdem wird ein Betrieb mit kontinuierlichem Aufschmelzen für einen langen
Zeitraum möglich.
[0007] Zum Schutz des Schließstopfens wird weiter derart vorgegangen, dass der Schließstopfen
nach einer relativ kurzen Zeit nach dem Eindrücken der Stopfmasse in den Abstichkanal
wieder aus dem Inneren des Gefäßes herausbewegt wird.
[0008] Der Verschluss des Abstichkanals kann weiter dadurch gesichert werden, dass die Stopfmaschine
mit einem anliegenden Verschlusselement zumindest 30 min vor dem verschlossenen Abstichkanal
gehalten wird.
[0009] Die gestellte Aufgabe wird bei einer Stichloch-Schließ- und / oder Stichloch-Bohrund
Stopfvorrichtung für ein metallurgisches Gefäß, insbesondere für einen stationären
Elektroschmelzofen, bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein und dessen
Abstichkanal ablassbar ist, erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Stopfen-Manipulator
mit einem Schließstopfen durch eine verschließbare Gehäusewand-öffnung hindurch auf
eine Schließachse in Schließposition schwenkbar ist, wobei der Schließstopfen auf
der Schließachse an die Öffnung des Lochsteins dichtend anstellbar ist und dass eine
Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine von außen an den Lochstein auf die Lochsteinachse
heranbewegbar ist. Dadurch kann erheblich Zeit für das Verschließen des Abstichkanals
innerhalb des Gefäßes gewonnen werden, so dass der Schließstopfen so kurz wie möglich
im Innern des Gefäßes verbleiben muss. Sobald der Reststahl aus dem Abstichkanal ausgelaufen
ist, kann die Stopfmaschine nach ca. 10 sec gegen den Abstichkanal gefahren werden.
Nach ca. 20 sec kann der Schließstopfen schon wieder vom Lochstein entfernt und in
eine Parkposition gefahren werden. Dabei entstehen keine aus der Wärmebelastung herrührende
Probleme für den Schließstopfen. Die Stopfmaschine verbleibt bis zum Trocknen der
Stopfmasse noch ca. 30 min vor dem Abstichkanal und stützt die Stopfmasse bis zu deren
Erhärtung und bis zum Haften an der Wand des Abstichkanals. Im Hinblick auf die sehr
kurze Einsatzzeit im extremen Wärmebereich besitzt der Schließstopfen eine hohe Lebensdauer.
Ein thermisches Verziehen, wie z.B. ein Krummwerden des Schließstopfens, kann auch
noch durch Einsatz eines Steuerungsverfahrens vermieden werden, wobei diese Steuerung
einen Versatz des Schließstopfens korrigiert und ein sicheres Dichten gewährleistet.
[0010] Nach einer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der Stopfen-Manipulator in einer Führungsbahn,
die außerhalb des Gefäßes angeordnet ist, verfahrbar und mit dem Schließstopfen gegen
die gefäßinnere Lochstein-Öffnung anstellbar ist. Dadurch wird eine genaue und wiederholbare
Bewegung des Schließstopfens gewährleistet.
[0011] In diesem Sinn ist weiter vorgesehen, dass die Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine
ebenfalls in einer weiteren Führungsbahn außerhalb des Gefäßes verfahrbar ist. Diese
Führungsbahn kann unabhängig von der Führungsbahn für den Stopfen-Manipulator konstruiert
sein und entsprechend den Platz- und Raumverhältnissen angepasst werden.
[0012] Alternativ wird eine vereinfachte Anordnung für die Bewegung des Schließstopfens
vorgeschlagen, indem der Schließstopfen mittels einer Schwenkeinrichtung durch die
Gefäßwandöffnung hindurch von innen gegen die Lochstein-Öffnung dichtend anstellbar
ist.
[0013] Die Anordnung und die Betätigung der Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine
kann vorteilhaft und platzsparend dahingehend erfolgen, dass die Stichloch-Bohrund
Stichloch-Stopfmaschine eine mittels eines Hebelwerks am Vorrichtungsrahmen angelenkte
Bohrmaschine trägt.
[0014] Weiterhin wird vorgeschlagen, dass zusätzlich zur Stichloch-Bohrmaschine am Vorrichtungsrahmen
an einem Hebelwerk die Stichloch-Stopfmaschine angelenkt und wechselweise mit der
Stichloch-Bohrmaschine auf die Stichlochachse einstellbar ist.
[0015] Eine Weiterentwicklung sieht vor, dass an den Abstichkanal außen an der Gefäßwand
ein nach unten gebogen verlaufendes Abstichrohr anschließt, dessen äußerer Bogenrücken
als Deckel ausgebildet und mittels eines Antriebs auf- und zuschwenkbar ist. Bei aufgeschwenktem
Deckel kann das Bohrwerkzeug oder das Stopfwerkzeug auf die Abstichachse eingefahren
werden. Im übrigen dient der Dekkel zum Abschirmen des Flüssigstahls gegen Sauerstoff.
[0016] Nach weiteren Merkmalen wird vorgeschlagen, dass die Schwenkeinrichtung für den Schließstopfen
aus einem Winkelhebel besteht, der außerhalb des Gefäßes drehgelagert ist, an dessen
einem, dem Gefäß zugewandten Hebelarm über einen Bügel der Schließstopfen befestigt
ist und an dem anderen Hebelarm ein Schwenkantrieb angeschlossen ist. Dadurch kann
der Schließstopfen auch ohne Führungsbahn auskommen und die Schwenkeinrichtung kann
der jeweiligen Gefäßform angepasst werden.
[0017] Eine Verbesserung ergibt sich noch daraus, dass der Schließstopfen im Bügel etwa
tangential zur Schwenkrichtung federnd gelagert ist. Der Vorteil ist eine Ausgleichsmöglichkeit
von Ungenauigkeiten in zwei Achsrichtungen und dadurch eine genaue Anpassung des Kopfes
am Schließstopfen zur Lochsteinöffnung.
[0018] Seitliche Abweichungen können noch dadurch aufgefangen werden, dass der Schließstopfen
zwischen zwei Seitenwangen befestigt ist und die Seitenwangen in dem Bügel geführt
und am gegenüberliegenden Ende mittels Federn gegen jeweils eine mit dem Bügel verbundene
Tasche abgestützt ist.
[0019] Eine zusätzliche axiale Anpassung des Bügels in der Drehlagerung kann außerdem dadurch
geschaffen werden, indem der Bügel am Schwenklager senkrecht zur Schwenkebene federnd
gelagert ist. Dadurch wird der Vorteil einer nachgiebigen Einstellung des Bügels auf
der Drehlagerung erzielt.
[0020] Von Vorteil ist ferner noch, dass der Schließstopfen aus einem Hohlstopfen besteht.
Erforderlichenfalls steht der gebildete Hohlraum als Raum für Messeinrichtungen zur
Verfügung.
[0021] In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, die nachstehend
näher erläutert werden.
Es zeigen:
[0022]
- Fig. 1
- einen Teilschnitt durch den Abstichbereich eines Elektroschmelzofens mit einem Stopfen-Manipulator
und einer Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine,
- Fig. 2
- eine alternative Ausführung des Stopfen-Manipulators als Teilschnitt wie Fig. 1,
- Fig. 3
- den gleichen Teilschnitt wie die Fig. 1 und 2 mit dem Stopfen-Manipulator in Parkstellung
und der Stichloch-Stopfmaschine in Arbeitsstellung,
- Fig. 4
- den genannten Teilschnitt mit der Stichloch-Bohr- und Stichlochstopfmaschine für die
Operation "Bohren",
- Fig. 5
- den Teilschnitt mit der Stichlochstopfmaschine für die Operation "Verschließen",
- Fig. 6
- den Teilschnitt mit einer alternativen Ausführungsform des Abstichkanals und der Stichloch-Bohrmaschine
in Wartestellung,
- Fig. 7
- den Teilschnitt für eine alternative Ausführungsform einer Schwenkeinrichtung für
den Stopfen-Manipulator,
- Fig. 8
- eine Seitenansicht der Schwenkeinrichtung für den Stopfen-Manipulator und
- Fig. 9
- die zugehörige Draufsicht zu Fig. 8 in Teilschnitten.
[0023] Gemäß Fig. 1 wird ein Verfahren zum Stichlochstopfen und / oder Stichlochbohren an
einem metallurgischen Gefäß 1, insbesondere an einem stationären Elektroschmelzofen
1a erläutert, bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch einen Lochstein 2 des Abstichkanals
3 abgelassen wird. Hierbei wird der Lochstein 2 des Abstichkanals 3 bei gesenktem
Schmelzenspiegel 4 vom Gefäßinneren 1b her mit einem Schließstopfen 5 verschlossen,
wobei nach dem Auslaufen des Reststahls Stopfmasse 6 in den Abstichkanal 3 von außen
gedrückt und der Abstichkanal 3 dadurch wieder verschlossen wird. Der Schließstopfen
5 kann nach einer relativ kurzen Zeit (ca. 10 sec) nach dem Eindrücken der Stopfmasse
6 in den Abstichkanal 3 wieder aus dem Inneren 1b des Gefäßes 1 herausbewegt werden.
Eine Stopfmaschine 7 wird mit einem anliegenden Verschlusselement 7a, das plattenförmig
gestaltet ist, zumindest ca. 30 min vor dem verschlossenen Abstichkanal 3 gehalten,
bis die Stopfmasse 6 ausgehärtet ist.
[0024] Zur Durchführung dieses Verfahrens dient ein Stichloch-Schließ- und / oder Stichloch-Bohr-
und Stopfvorrichtung, die im Nahbereich des metallurgischen Gefäßes 1, d.h. eines
Elektroschmelzofens 1a, angeordnet ist, bei dem der Flüssigstahl-Strahl durch den
Lochstein 2 und durch dessen Abstichkanal 3 abgelassen wird.
[0025] Der Schließvorgang wird mittels eines Stopfen-Manipulators 8 mit dem Schließstopfen
5 ähnlich einer Stopfenstange durchgeführt, wobei der Schließstopfen 5 durch eine
verschließbare Gefäßwandöffnung 9 ( es kann eine Schiebetür 10 vorgesehen werden)
auf eine Schließachse 11 in Schließposition 12 geschwenkt wird und wobei der Schließstopfen
5 auf der Schließachse 11 an die Öffnung 2a dichtend angestellt wird. Nach Auslaufen
des Reststahls wird sofort die Stichloch-Stopfmaschine 7 von außen an den Lochstein
2 auf die Lochsteinachse 2b gebracht.
[0026] Im Ausführungsbeispiel (Fig. 1) ist der Stopfen-Manipulator 8 in einer Führungsbahn
13, die neben dem Gefäß 1 angeordnet ist, verfahrbar, wobei der Schließstopfen 5 in
eine dichtende Lage mit der gefäßinneren Lochstein-Öffnung 2a gebracht wird.
[0027] Die Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine 7 ist ebenfalls in einer (weiteren)
Führungsbahn 14 neben dem Gefäß 1 verfahrbar.
[0028] In Fig. 2 ist eine alternative Stichloch-Schließmaschine 8 gezeigt, die aus einer
Schwenkeinrichtung 15 besteht. Dabei ist der Schließstopfen 5 mittels der Schwenkeinrichtung
15 durch die Gefäßwandöffnung 9 hindurch von innen gegen die Lochsteinöffnung 2a in
die Schließposition 12 anstellbar.
[0029] In Fig. 3 befindet sich die Stichloch-Schließmaschine 8 in ihrer Parkstellung 5a.
Der Stopfen-Manipulator 8 kann in den horizontalen Richtungen 16 und den zweckmäßigerweise
unter 45° verlaufenden Anstellrichtungen 17 bewegt werden.
[0030] Wie in den Fig. 1 bis 6 ersichtlich ist, trägt die Stichloch- Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine
7 eine mittels eines Hebelwerkes 18 an einem Vorrichtungsrahmen 19 angelenkte Bohrmaschine
20.
[0031] Zusätzlich zur Stichloch-Bohrmaschine 20 ist an dem Vorrichtungsrahmen 19 über das
Hebelwerk 18 die Stichloch-Stopfmaschine 7 angelenkt (Fig. 4). Die Stichloch-Stopfmaschine
7 kann wechselweise mit der Stichloch-Bohrmaschine 20 über das im Hebelwerk 18 auf
die Lochsteinachse 2b eingestellt werden. Das Hebelwerk 18 kann z.B. aus einem Parallelogrammlenker-Gestänge
(Fig. 6) gebildet sein.
[0032] Fig. 5 zeigt die Situation nach dem Wegschwenken des Schließstopfens 5 und nach dem
Ausfüllen des Abstichkanals 3 mit Stopfmasse 6. Ein tellerförmiges Verschlusselement
7a stützt die Stopfmasse 6, solange diese nicht ausgehärtet ist.
[0033] Vor der äußeren Mündung des Lochsteins 2 schließt an den Abstichkanal 3 außen an
der Gefäßwand 1c ein nach unten gebogen verlaufendes Abstichrohr 21 an. Der äußere
Bogenrücken 22 ist als Deckel 23 ausgebildet, der mittels eines Antriebs 24 an einem
Gelenk auf- und zugeklappt werden kann. In aufgeklappter Lage kann die Stichloch-Bohrmaschine
20 auf der Lochsteinachse 2b eingefahren werden.
[0034] Gemäß Fig. 7 ist die Schwenkeinrichtung 15 für den Schließstopfen 5 aus einem Winkelhebel
25 gebildet, der auf dem Vorrichtungsrahmen 19 drehgelagert ist. Der eine, dem Gefäß
1 zugewandte Hebelarm 25a trägt über einem Bügel 26 den Schließstopfen 5 und an dem
Hebelarmende 25b ist ein Schwenkantrieb 27 angeschlossen. Der Schließstopfen 5 ist
in seinem Bewegungsbogen 28 mit einem Abstand zu den Elektroden 29 vorgesehen.
[0035] Zur sicheren Abdichtung (Erreichen einer formtreuen Dichtlage) ist der Schließstopfen
5 (vgl. Fig. 8) über Führungsbuchsen 30 und 31 in den Schieberichtungen 32, durch
Druckfedern 33 begrenzt, federnd gelagert.
[0036] In Fig. 9 ist der Schließstopfen 5 zwischen zwei Seitenwangen 34a und 34b über die
Führungsbuchse 30 geführt befestigt und am gegenüberliegenden Ende 35 mittels Federn
36 gegen jeweils eine mit dem Bügel 26 verbundene Tasche 37 abgestützt. Der Bügel
26 ist am Schwenklager 15a senkrecht zur Schwenkebene ebenfalls mittels Federn 38
abgestützt. Diese Lagerung ergibt einen weiteren Freiheitsgrad in den Richtungen 39.
[0037] Der Schließstopfen 5 besteht vorteilhafterweise aus einem Hohlstopfen 5b, dessen
Hohlraum ggfs. zur Aufnahme von Messeinrichtungen dienen kann.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- metallurgisches Gefäß
- 1a
- Elektroschmelzofen
- 1b
- Gefäßinneres
- 1c
- Gefäßwand
- 2
- Lochstein
- 2a
- Lochstein-Öffnung
- 2b
- Lochsteinachse
- 3
- Abstichkanal
- 4
- Schmelzenspiegel
- 5
- Schließstopfen
- 5a
- Schließstopfen-Parkstellung
- 6
- Stopfmasse
- 7
- Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine
- 7a
- Verschlusselement
- 8
- Stopfen-Manipulator
- 9
- Gefäßwandöffnung
- 10
- Schiebetür
- 11
- Schließachse
- 12
- Schließposition
- 13
- Führungsbahn
- 14
- (weitere) Führungsbahn
- 15
- Schwenkeinrichtung
- 15a
- Schwenklager
- 16
- horizontale Richtungen
- 17
- Anstellrichtungen
- 18
- Hebelwerk
- 19
- Vorrichtungsrahmen
- 20
- Bohrmaschine
- 21
- gebogenes Abstichrohr
- 22
- Bogenrücken
Fortsetzung Bezugszeichenliste
[0039]
- 23
- Deckel
- 24
- Antrieb
- 25
- Winkelhebel
- 25a
- Hebelarm
- 25b
- Hebelarmende
- 26
- Bügel
- 27
- Schwenkantrieb
- 28
- Bewegungsbogen
- 29
- Elektroden
- 30
- Führungsbuchse
- 31
- Führungsbuchse
- 32
- Schieberichtungen
- 33
- Druckfeder
- 34a
- Seitenwange
- 34b
- Seitenwange
- 35
- Ende
- 36
- Feder
- 37
- Tasche
- 38
- Feder
- 39
- Richtungen
1. Verfahren zum Stichlochstopfen und / oder Stichlochbohren an einem metallurgischen
Gefäß, insbesondere an einem stationären Elektroschmelzofen, bei dem der Flüssigstahl-Strahl
durch einen Lochstein des Abstichkanals abgelassen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Lochstein des Abstichkanals bei gesenktem Schmelzenspiegel vom Gefäßinneren her
mit einem Schließstopfen verschlossen wird und dass danach Stopfmasse in den Abstichkanal
von außen gedrückt und der Abstichkanal wieder verschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen nach einer relativ kurzen Zeit nach dem Eindrücken der Stopfmasse
in den Abstichkanal wieder aus dem Inneren des Gefäßes herausbewegt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stopfmaschine mit einem anliegenden Verschlusselement zumindest 30 min vor dem
verschlossenen Abstichkanal gehalten wird.
4. Stichloch-Schließ- und / oder Stichloch-Bohr- und Stopfvorrichtung für ein metallurgisches
Gefäß, insbesondere für einen stationären Elektroschmelzofen, bei dem der Flüssigstahl-Strahl
durch einen Lochstein und dessen Abstichkanal ablassbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Stopfen-Manipulator (8) mit einem Schließstopfen (5) durch eine verschließbare
Gefäßwandöffnung (9) hindurch auf eine Schließachse (11) in Schließposition (12) schwenkbar
ist, wobei der Schließstopfen (5) auf der Schließachse (11) an die Öffnung (2a) des
Lochsteins (2) dichtend anstellbar ist und dass eine Stichloch-Bohr- und Stichlochstopfmaschine
(7) von außen an den Lochstein (2) auf die Lochsteinachse (2b) heranbewegbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Stopfen-Manipulator (8) in einer Führungsbahn (13), die außerhalb des Gefäßes
(1) angeordnet ist, verfahrbar und mit dem Schließstopfen (5) gegen die gefäßinnere
Lochstein-Öffnung (2a) anstellbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine (7) ebenfalls in einer weiteren Führungsbahn
(14) außerhalb des Gefäßes (1) verfahrbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen (5) mittels einer Schwenkeinrichtung (15) durch die Gefäßwandöffnung
(9) hindurch von innen gegen die Lochstein-Öffnung (2a) dichtend anstellbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stichloch-Bohr- und Stichloch-Stopfmaschine (7) eine mittels eines Hebelwerks
(18) am Vorrichtungsrahmen (19) angelenkte Bohrmaschine (20) trägt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass zusätzlich zur Stichloch- Bohrmaschine (20) am Vorrichtungsrahmen (19) an einem Hebelwerk
(18) die Stichloch-Stopfmaschine (7) angelenkt und wechselweise mit der Stichloch-Bohrmaschine
(20) auf die Lochsteinachse (2b) einstellbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass an den Abstichkanal (3) außen an der Gefäßwand (1c) ein nach unten gebogen verlaufendes
Abstichrohr (21) anschließt, dessen äußerer Bogenrükken (22) als Deckel (23) ausgebildet
und mittels eines Antriebs (24) auf - und zuschwenkbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schwenkeinrichtung (15) für den Schließstopfen (5) aus einem Winkelhebel (25)
besteht, der außerhalb des Gefäßes (1) drehgelagert ist, an dessen einem, dem Gefäß
(1) zugewandten Hebelarm (25a) über einen Bügel (26) der Schließstopfen (5) befestigt
und an dem anderen Hebelarm (25b) ein Schwenkantrieb (27) angeschlossen ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen (5) im Bügel (26) etwa tangential zur Schwenkrichtung federnd
gelagert ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen (5) zwischen zwei Seitenwangen (34a, 34b befestigt ist und die
Seitenwangen (34a, 34b) in dem Bügel (26) geführt und am gegenüberliegenden Ende (35)
mittels Federn (36) gegen jeweils eine mit dem Bügel (26) verbundene Tasche (37) abgestützt
ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bügel (26) am Schwenklager (15a) senkrecht zur Schwenkebene federnd gelagert
ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schließstopfen (5) aus einem Hohlstopfen (5b) besteht.