[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Klangsignals gemäss dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zum Erzeugen eines
Klangsignals gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 12.
[0002] Es ist bekannt, Klangsignale mit Hilfe mathematischer Funktionen zu berechnen. So
kann beispielsweise ein zeitvariables Klangsignal, wie ein Sinus-, Dreieck- oder Rechtecksignal,
auf Grund der mathematischen Definition berechnet werden, indem in regelmässigen zeitlichen
Abständen ein digitaler, die Amplitude des Klangsignals repräsentierender Wert berechnet
wird. Das derart erzeugte, digitale Klangsignal wird anschliessend in ein analoges
Klangsignal gewandelt und kann, beispielsweise mit einem elektroakustischen Wandler
wie einem Lautsprecher, in eine akustische, vom menschlichen Ohr als Ton oder als
Klang wahrnehmbare Schwingung gewandelt werden.
[0003] Bekannte Verfahren zur Klangsignalerzeugung weisen den Nachteil auf, dass nur relativ
einfache Klänge erzeugbar sind, oder dass die Klänge in nur beschränktem Masse verändert
werden können.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, das anspruchsvolle
Klänge zu erzeugen erlaubt.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren aufweisend die Merkmale von Anspruch
1. Die Unteransprüche 2 bis 11 betreffen weitere, vorteilhafte Verfahrensschritte.
[0006] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst mit einem Verfahren zum Erzeugen eines Klangsignals
o(t), umfassend die Schritte:
- Erzeugen oder Wahl eines zeitvariablen Signals r(t),
- Erzeugen oder Wahl einer Abbildungsfunktion f welche derart ausgestaltet ist, dass
sie das zeitvariable Signal r(t) als eine Folge reeller Zahlen abbildet,
- und Berechnen des Klangsignals o(t) indem das zeitvariable Signal r(t) durch die Abbildungsfunktion
f abgebildet wird.
Das erfindungsgemässe Klangsignalerzeugungsverfahren, welches auch als Klangsyntheseverfahren
bezeichnet wird, ermöglichst eine Vielzahl unterschiedlicher Klänge zu erzeugen, sowohl
interessante, ausgefallene Klänge, als auch natürlich klingende Klänge. Das erfindungsgemässe
Klangsignalerzeugungsverfahren erlaubt wesentlich komplexere Klänge zu erzeugen, als
dies mit üblichen Synthesizern möglich ist. Zudem bietet das Klangsignalerzeugungsverfahren
verschiedene Eingriffsmöglichkeiten um die Klänge, beispielsweise die Klangfarbe,
zusätzlich zu beeinflussen. Die zur Klangsignalerzeugung erforderliche Vorrichtung
kann sehr einfach und kostengünstig ausgestaltet sein, und umfasst in einer bevorzugten
Ausführungsform im wesentlichen einen Rechner mit Speicher, Ein- und Ausgabemittel
wie eine Tastatur und/oder eine Computermaus, sowie ein entsprechendes Ansteuerprogramm
beziehungsweise eine Software zur Ansteuerung des Rechners.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Klangsignalerzeugung umfasst im wesentlichen zwei
Teilverfahren. In einem ersten Teilverfahren wird ein zeitvariables, vorzugsweise
digitales Signal r(t) erzeugt, welches in einem zweiten Teilverfahren mit Hilfe einer
Abbildungsfunktion f in eine zeitvariable Folge reeller Zahlen abgebildet wird, welche
ein digitales Klangsignal o(t) bilden, das als elektrisches Signal oder beispielsweise
über einen Lautsprecher ausgegeben werden kann.
Das erfindungsgemässe Klangsignalerzeugungsverfahren weist die Vorteile auf,
- dass damit Klänge erzeugbar sind, welche mit anderen bekannten Verfahren nicht erzeugbar
sind,
- dass eine Veränderung der Klänge in Echtzeit möglich ist,
- dass der Rechenaufwand zur Berechung des Klangsignals o(t) gering ist,
- und dass die Klänge über eine entsprechend ausgestaltete Schnittstelle interaktiv,
zum Beispiel durch eine Handbewegung beziehungsweise über eine Computermaus, veränderbar
sind.
[0007] Die Erfindung wir nachfolgend an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele beschrieben.
Es zeigen
- Fig. 1
- ein Signalflussdiagramm einer Klangsignalerzeugungsvorrichtung;
- Fig. 2
- schematisch den Aufbau einer Klangsignalerzeugungsvorrichtung;
- Fig. 3
- ein erstes Beispiel eines zweidimensionalen, zeitvariablen Signals r(t);
- Fig. 4
- ein zweites Beispiel eines zweidimensionalen, zeitvariabeln Signals r(t);
- Fig. 5
- ein erstes Beispiel einer Abbildungsfunktion;
- Fig. 6
- ein zweites Beispiel einer Abbildungsfunktion;
- Fig. 7
- Beispiele für Abbildungsfunktionen und zeitvariable Signale;
- Fig. 8
- ein analoges und digitalisiertes Klangsignal;
- Fig. 9
- ein drittes Beispiel einer Abbildungsfunktion;
- Fig. 10
- ein viertes Beispiel einer Abbildungsfunktion.
[0008] Fig. 1 zeigt schematisch das Signalflussdiagramm einer Klangsignalerzeugungsvorrichtung
1. Ein Signalgenerator 2 liefert ein zeitvariables, digitales Signal r(t). Im dargestellten
Ausführungsbeispiel sind n digitale Signalgeneratoren 2a, 2b, .. 2n angeordnet, wobei
jeder ein eigenes Teilsignal r
i(t) liefert, nämlich die Teilsignale r
1(t), r
2(t), ... r
n(t). Die Signalgeneratoren 2a, 2b, .. 2n sind über elektrische Signalleitungen 5 mit
einer Abbildungsvorrichtung 3 verbunden. Die Abbildungsvorrichtung 3 ist über eine
Signalleitung 6 und ein Hochpassfilter 4 mit einer Ausgangsleitung 7 verbunden, an
welcher ein analoges oder digitales Klangsignal o(t) anliegt. Nach dem Hochpassfilter
4 kann ein Digital-Analog-Wandler angeordnet sein, sodass an der Ausgangsleitung 7
ein analoges Klangsignal anliegt, dabei ist das Hochpassfilter als digitales Filter
ausgestaltet. Der Wertebereich des analogen Klangsignals o(t) kann beispielsweise
zwischen -5 Volt und 5 Volt liegen. Der Wertebereich des digitalen Klangsignals o(t)
kann beispielsweise zwischen -2
15 und 2
15-1 liegen. Das digitale Signal r(t) umfassend die Teilsignale r
1(t), r
2(t), ... r
n(t) kann auch als mehrdimensionales zeitvariables Signal bezeichnet werden.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung wird im Signalgenerator 2 ein zeitvariable, periodisches,
digitales Signal r(t) erzeugt, wobei dessen Parameter, beispielsweise die Wellenform,
die Frequenz, die Mitte und/oder die Amplitude, vorgebbar sind. Unter Mitte wird der
Offset beziehungsweise der analoge Gleichspannungsanteil verstanden. Somit kann beispielsweise
in jedem Signalgenerator 2a, 2b, .. 2n ein individuelles Teilsignal r
i(t) erzeugt werden. Im Signalgenerator 2 kann jedoch auch ein zeitvariable Signal
r(t) fest abgespeichert sein, beispielsweise in einem als ROM (Read Only Memory) bezeichneten
Speicher.
[0010] Im ersten Teilverfahren zur Klangsignalerzeugung werden die Teilsignale r
i(t), d.h. die Teilsignale r
1(t), r
2(t), ... r
n(t) erzeugt. In einem zweiten Teilverfahren werden diese Teilsignale r
i(t) unter Verwendung einer Abbildungsfunktion f in ein Klangsignal o(t) abgebildet.
Diese Abbildungsfunktion f bildet die digitalen Teilsignale r
i(t) als eine zeitdiskrete Folge reeller Zahlen ab, wobei diese Folge einen Gleichspannungsanteil
aufweisen kann. Vorzugsweise wird, wie in der Digitaltechnik üblich, in regelmässigen
zeitlichen Abständen ein digitaler Wert erzeugt. Nach dem Hochpassfilter 4 liegt ein
gleichspannungsfreies Klangsignal o(t) an.
[0011] Umfasst die Klangsignalerzeugungsvorrichtung 1 zwei und mehr Teilsignale r
i(t), so lässt sich das zeitvariable Signal auch als Vektor

(
t) umfassend die Teilsignale r
1(t), r
2(t), ... r
n(t) darstellen, sodass für das Klangsignal o(t) gilt:

[0012] Die Abbildungsfunktion f hat somit die Eigenschaft, den Vektor

(
t) umfassend die Teilsignale r
1(t), r
2(t), ... r
n(t) in das Klangsignal o(t) zu transformieren. Der n-dimensionale Vektor

(
t) wird somit durch die Abbildungsfunktion f in eine eindimensionale Funktion o(t)
abgebildet, welche das Klangsignal bzw. ein Audiosignal definiert.
[0013] Dieses Verfahren weist im Gegensatz zu herkömmlichen, in Synthesizern angewandten
Klangerzeugungsverfahren den Vorteil auf, dass verschiedene Eingriffsmöglichkeiten
zur Beeinflussung des Klangs bestehen, in dem:
- die einzelnen Teilsignale ri(t) bezüglich Frequenz und/oder Amplitude und/oder Phase und/oder Offset veränderbar
sind
- und/oder die Abbildungsfunktion f veränderbar ist
- und/oder die gegenseitige Lage der Teilsignale ri(t) und der Abbildungsfunktion f veränderbar ist.
[0014] Ein Vorteil des erfindungsgemässen Syntheseverfahrens liegt in der bisher nicht bekannten
Aufteilung der Kontrolle beziehungsweise der Beeinflussung der Klangparameter.
[0015] Bei einem eindimensionalen zeitvariablen Signal r
1(t) hängt die Grundfrequenz des Klangsignals o(t) vorzugsweise alleine oder im wesentlichen
von der Grundfrequenz des Signals r
1(t) ab. Bei einem mehrdimensionalen, zeitvariablen Signal

(
t) hängt sowohl die Grundfrequenz des Klangsignals o(t) als auch weitere Frequenzanteile
von der jeweiligen Grundfrequenz der einzelnen Teilsignale r
1(t), r
2(t), ... r
n(t) ab.
[0016] Es kann sich als Vorteil erweisen, dass das Spektrum des Ausgangssignals durch die
Frequenzen des Signals

(
t) vorgebbar ist.
[0017] Das Spektrum des Klangsignals o(t) wird nebst den Eigenschaften des Signals

(
t) im wesentlichen durch die Abbildungsfunktion f bestimmt. Weist beispielsweise das
Signal

(
t) und/oder die Abbildungsfunktion f Diskontinuitäten beziehungsweise Sprungstellen
auf, so ist ein Klangsignal o(t) mit einem anspruchsvollen Frequenzspektrum zu erwarten.
Das Frequenzspektrum des Klangsignals o(t) hängt somit auch von den Eigenschaften
der Abbildungsfunktion f, insbesondere vom räumlichen Spektrum der Abbildungsfunktion
f ab.
[0018] Die beiden Teilverfahren zur Erzeugung des Klangsignals o(t) werden nachfolgend an
Hand mehrerer Ausführungsbeispiele für eine Klangsignalerzeugungsvorrichtung 1 mit
zwei Signalgeneratoren, d.h. für den Spezialfall von n=2 erläutert.
[0019] Im ersten Teilverfahren wird ein Teilsignal r
i(t) erzeugt. Im ersten Ausführungsbeispiel erzeugt der Signalgenerator 2a das digitale,
zeitdiskrete Teilsignal
r1(
t) = sin(ω
t) und der Signalgenerator 2b das digitale, zeitdiskrete Teilsignal

Am Signalgenerator 2a ist die Frequenz ω und am Signalgenerator 2b die Frequenz ω
und der Faktor k einstellbar. In diesem Ausführungsbeispiel weisen beide Teilsignale
dieselbe Frequenz ω auf.
[0020] Für das zeitvariable Signal r(t) in Vektordarstellung gilt

[0021] Die Abbildungsfunktion f zur Transformation von zwei Teilsignalen sei

[0022] Im zweiten Teilverfahren wird das zeitvariable Signal

(
t) durch die Abbildungsfunktion f auf das Klansignal o(t) abgebildet. Mit

gilt somit:

[0023] In einem bevorzugten Verfahren erfolgt die Berechung von r
1(t), r
2(t) und o(t) digital in zeitdiskreten Schritten, und zudem simultan bzw. gleichzeitig
oder im wesentlichen gleichzeitig. Zu einem gegeben Zeitpunkt t1 wird vorerst der
Wert von r
1(t1) und r
2(t1) berechnet, und daraufhin unmittelbar der Wert für o(t1) ermittelt. Daraufhin
wird der Wert zum zeitdiskreten Zeitpunkt t1+ΔT berechnet, indem vorerst der Wert
von r
1(t1+ΔT) und r
2(t1+ΔT) berechnet, und daraufhin unmittelbar der Wert für o(t1+ΔT) berechnet wird.
Derart werden die Werte von r
1(t), r
2(t) und o(t) ständig berechnet, wobei die Signale r
1(t), r
2(t) durch Eingriffe am Signalgenerator 2a, 2b geändert werden können, wobei die dadurch
erzielte Wirkung sofort über das Klangsignal o(t) abgehört werden kann. Zudem kann
die Abbildungsfunktion f verändert werden, in dem beispielsweise ein Faktor in einer
Abbildungsfunktion verändert wird, oder indem eine vorgegebene Abbildungsfunktion
durch eine andere vorgegebene Abbildungsfunktion ausgetauscht wird. Die dadurch erzielte
Wirkung kann ebenfalls sofort über das Klangsignal o(t) abgehört werden. Das Klangsignal
o(t) kann somit interaktiv geändert und je nach belieben und persönlichem Geschmack
eingestellt werden.
[0024] Der Spezialfall n=2 weist den besonderen Vorteil auf, dass das zeitvariable Signal

(
t) sowie die Abbildungsfunktion f anschaulich grafisch darstellbar sind.
[0025] Figur 3 zeigt den zeitlichen Verlauf 18 des zeitvariablen Signals

(
t) = (sin(1.01ω
t), cos(ω
t)) mit Anfangspunkt 18a und Endpunkt 18b, wobei in der Abszisse das Teilsignal r
1(t) = x = sin(1.01ω
t) und in der Ordinate das Teilsignal r
2(t) = y = cos(ω
t) dargestellt ist.
[0026] Figur 4 zeigt den zeitlichen Verlauf 18 des zeitvariablen Signals

mit Anfangspunkt 18a und Endpunkt 18b, wobei in der Abszisse das Teilsignal

und in der Ordinate das Teilsignal

dargestellt ist.
[0027] Dabei bildet der Term

beziehungsweise der Term

die Mitte, auch als Offset oder Gleichspannungsanteil bezeichnet.
[0028] Das zeitvariable Signal

(
t) kann zusätzlich beispielsweise bezüglich der Amplitude verändert werden, indem beispielsweise
das Teilsignal

mit dem Faktor a(t) multipliziert wird. Über den Faktor a(t) kann somit beispielsweise
ein Anklang, ein Ausklang oder eine Anschlagstärke aufmoduliert werden.
[0029] Figur 5 zeigt in einer dreidimensionalen Darstellung den Verlauf 20 der Abbildungsfunktion

[0030] Figur 6 zeigt in einer dreidimensionalen Darstellung den Verlauf 20 einer weiteren
Abbildungsfunktion

[0031] Der Spezialfall n=2 weist den weiteren Vorteil auf, dass beispielsweise die Darstellungen
der Figuren 3 und 5 übereinanderliegend darstellbar sind. Dadurch ist eine optische
Anzeige der Interaktion zwischen dem zeitvariable Signal

(
t) sowie der Abbildungsfunktion f möglich. Das zeitvariable Signal

(
t) sowie der Abbildungsfunktion f können durch Änderung von Parametern verändert werden,
was eine Änderung in der optischen Anzeige bewirkt. Diese ergibt den Vorteil, dass
dem Benutzer das erzeugte Klangsignal o(t) nicht nur akustisch hörbar zur Verfügung
steht, sondern das Zusammenwirken der Teilschritte zudem noch visuell anzeigt, was
den Vorteil ergibt, dass das Klangsignal o(t) einfacher, benutzerfreundlicher und
differenzierter einstellbar ist. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung können
die Parameter des zeitvariablen Signals

(
t) sowie der Abbildungsfunktion f interaktiv über die visuelle Anzeige verändert werden,
indem zum Beispiel die Darstellung des zeitvariablen Signals

(
t) bezüglich der Darstellung der Abbildungsfunktion f in der x-y-Ebene verschoben wird,
was eine Veränderung der Parameter und somit eine Veränderung des Klangsignals o(t)
zur Folge hat.
[0032] Als Abbildungsfunktion f könnte nicht nur, wie in Figur 5 oder 6 dargestellt, eine
mathematische Funktion verwendet werden, sondern eine beliebige dreidimensionale Fläche.
Die in den Figuren 5 und 6 dargestellte Abbildungsfunktion f ist digital berechnet,
wobei jeweils an den Schnittpunkten zweier in x- und y-Richtung verlaufender Geraden
die Werte genau berechnet sind. Diese flächig dargestellten, digitalen Werte der Abbildungsfunktion
f werden nachfolgend auch als dreidimensionale Fläche bezeichnet. Die Werte zwischen
den Schnittpunkten werden vorzugsweise jeweils interpoliert. Als Abbildungsfunktion
f ist beispielsweise auch ein Bild, beispielsweise ein fotographisches, digitalisiertes
Bild, dessen Farbwerte oder Graustufenwerte den Wert f der Abbildungsfunktion f bilden.
[0033] Fig. 2 zeigt schematisch eine Klangsignalerzeugungsvorrichtung 1 zur Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens. Das dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen
Computer mit einem Mikroprozessor 11, Schnittstellen 13, Benutzerschnittstellen 14,
Speicher 15, und einem digitalen Signalprozessor (DSP) 16, welche alle über einen
gemeinsamen Datenbus 12 Informationen austauschen. Die erforderlichen Parameter zur
Vorgabe beziehungsweise zur Berechung der Teilsignale r
i(t) und der Abbildungsfunktion 2 werden über die Benutzerschnittstelle 14 eingegeben.
Das Teilsignal r
i(t) wird danach mit Hilfe der im Speicher 17 lauffähigen DSP-Software durch den digitalen
Signalprozessors 16 berechnet, und über die Abbildungsfunktion f auf das Klangsignal
o(t) abgebildet. Mit Hilfe der im Speicher 17 abgelegten Software kann zudem ein digitales
Hochpassfilter realisiert werden, sodass das vom digitalen Signalprozessor 16 berechnete
Klangsignal o(t) über die Schnittstelle 13, beispielsweise als Audiosignal, der elektrische
Signalleitung 7 zugeführt wird.
[0034] Fig. 7 zeigt mit den Gleichungen 1 bis 7 weitere Beispiele von Abbildungsfunktionen
f, und mit den Gleichungen 8 bis 13 weitere Beispiele für zeitvariable Signale

(
t). Die dargestellten Beispiele gelten für den Spezialfall n=2, d.h. eine Klangsignalerzeugungsvorrichtung
1 mit zwei unabhängigen Signalgeneratoren 2a, 2b. Wie in Fig. 1 dargestellt kann die
Klangsignalerzeugungsvorrichtung 1 eine beliebig wählbare Anzahl von n Signalgeneratoren
2a, 2b, .. 2n umfassen, sodass der das zeitvariable Signal r(t) beschreibende Vektor

(
t) n Dimensionen aufweist. Dazu entsprechend angepasst ist die Abbildungsfunktion f
ausgestaltet, um den n-dimensionalen Vektor

(
t) wieder in ein eindimensionales Klangsignal o(t) abzubilden.
[0035] Fig. 8 zeigt den zeitlichen Verlauf eines analogen Klangsignals g(t) sowie den zeitlichen
Verlauf desselben, digitalisierten Klangsignals g[n], welches aus einer Folge digitaler
Stützwerte besteht, welche um die regelmässige Zeitdauer ΔT beabstandet sind. In Fig.
8 sind die Werte g[0], g[1] und g[5] speziell gekennzeichnet.
[0036] Fig. 9 zeigt das dritte Beispiel einer Abbildungsfunktion f. In einer x-y-Ebene ist
eine mäanderförmig verlaufende Spur 21 eingezeichnet. Die Spur 21 weist eine kontinuierliche
Folge gegenseitig gleichmässig beabstandeter Punkte auf, wobei jedem dieser Punkte
ein Stützwert g[n] zugeordnet ist. In Figur 9 sind beispielsweise die Werte g[0],
g[1] und g[5] speziell gekennzeichnet. Alle Stützwerte g[n] des in Fig. 8 dargestellten
Klangsignals g(t) sind derart entlang der Spur 21 zugeordnet. Diese Stützwerte g[n]
bilden, ähnlich wie in den Figuren 5 oder 6 dreidimensional dargestellt, eine über
der x-y-Ebene dreidimensional verlaufende Abbildungsfunktion f. Diese Abbildungsfunktion
kann, wie bereits beschrieben, verwendet werden, um aus einem zeitvariablen Signal
r(t) über die Abbildung
o(
t)
= f(

(
t)) ein Klangsignal o(t) zu erzeugen. Bei der Abbildung des Signal r(t) mit der in
Fig. 9 dargestellten Abbildungsfunktion f ergibt sich die folgende Besonderheit: Wenn
das Signal r(t) derart gewählt ist, dass dessen Werte in der x-y-Ebene genau mit den
in Fig. 9 dargestellten Punkten übereinstimmt, so ergibt sich als Ausgangssignal o(t)
das digitalisierte Signal g(t) beziehungsweise das digitale Signal g[n]. Somit ist
es möglich über die Abbildungsfunktion das digitale Klangsignal g[n] zu erzeugen.
Wird das Signal r(t) derart gewählt, dass es bezüglich der Spur 21 leicht versetzt
verläuft, wie dies in Fig. 9 mit der strichliert dargestellten Spur 22 dargestellt
ist, so weist das Ausgangssignal o(t) Ähnlichkeiten zum Klangsignal g[n] auf. Je nach
Abstand zwischen der Spur 21 und der vom Signal r(t) bestimmten Spur 22 wird die Klangverfälschung
des Klangsignals g[n] unterschiedlich stark ausfallen. Dieses Verfahren ermöglicht
somit ein Klangsignal g[n] wie als ursprünglicher Klang aufgezeichnet wiederzugeben,
oder durch Änderungen an den Parametern des Signal r(t) in einer Vielzahl von Möglichkeiten
zu verändern.
[0037] Der Verlauf der Spur 21 kann in einer x-y-Ebene in einer Vielzahl von Möglichkeiten
definiert sein. Fig. 10 zeigt beispielsweise eine spiralförmig verlaufende Spur 21,
entlang welcher die digitalen Werte des Klangsignals g[n] eingetragen sind. Die digitalen
Werte sind entlang der Spur 21 vorzugsweise in äquidistanten Abständen angeordnet
und definieren derart eine dreidimensionale Fläche bestehend aus einer Vielzahl von
Stützwerten, beziehungsweise die Abbildungsfunktion f. Um das ursprüngliche Klangsignal
g[n] wiederzugeben muss das Signal r(t) für die in Fig. 10 dargestellte Abbildungsfunktion
f der spiralförmigen Spur 21 folgen.
1. Verfahren zum Erzeugen eines Klangsignals o(t), umfassend die Schritte:
- Erzeugen oder Wahl eines zeitvariablen Signals r(t),
- Erzeugen oder Wahl einer Abbildungsfunktion f welche das zeitvariable Signal r(t)
als eine Folge reeller Zahlen abbildet,
- und Berechnen des Klangsignals o(t) indem das zeitvariable Signal r(t) durch die
Abbildungsfunktion f abgebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zeitvariable Signal r(t) und/oder das Klangsignal o(t) in zeitdiskreten Schritten
berechnet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Klangsignal o(t) mit einem Hochpassfilter gefiltert wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das zeitvariable Signal r(t) als ein Vektor

(
t) bestehend aus mehreren zeitvariablen Teilsignalen r
i(t) ausgebildet ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes zeitvariable Teilsignal ri(t) die Wellenform und/oder die Frequenz und/oder der Offset und/oder die Amplitude
einstellbar ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zeitvariable Signal r(t) und/oder die Abbildungsfunktion f graphisch dargestellt
wird und insbesondere interaktiv veränderbar ist.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abbildungsfunktion f als zweidimensionale Funktion ausgestaltet ist und eine
dreidimensionale Fläche im Raum definiert.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Abbildungsfunktion f als digitales Bild ausgestaltet ist, dessen Farbwerte oder
Graustufenwerte die dreidimensionale Fläche im Raum definiert.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das zeitvariable Signal r(t) aus zwei zeitvariablen Teilsignalen ri(t) besteht, dass das zeitvariable Signal r(t) in einer Ebene verlaufend dargestellt
wird, indem die beiden zeitvariablen Teilsignale ri(t) den Wert je einer Dimension der Ebene festlegen, und dass die zeitvariablen Teilsignale
ri(t) und die Abbildungsfunktion f gemeinsam dargestellt und interaktiv gegeneinander
verschiebbar sind, um derart das Klangsignal o(t) zu verändern.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine in einer x-y-Ebene verlaufenden Spur (21) erzeugt wird, und dass die Abbildungsfunktion
f durch ein digitales Klangsignal g[n] gebildet wird, dessen Werte entlang der Spur
(21) eingetragen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das zeitvariabel Signal r(t) entlang der Spur (21) verlaufend gewählt wird, sodass
über die Abbildungsfunktion f das Klangsignal g[n] erzeugt wird.
12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
umfassend einen Rechner (11), Software sowie Ein- und Ausgabemittel (13,14), mit welchen
zumindest ein elektroakustischer Wandler zur akustischen Ausgabe des Klangsignals
o(t) signalübertragend verbindbar ist.