(19)
(11) EP 1 240 928 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.2002  Patentblatt  2002/38

(21) Anmeldenummer: 01106073.8

(22) Anmeldetag:  13.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63K 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Gebert, Peter
82393 Iffeldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Gebert, Konrad
    92268 Etzelwang (DE)

(74) Vertreter: Szynka, Dirk et al
Sollnerstrasse 9
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) Halterung für Hindernisstange im Pferdespringsport


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine neue Halterung 1 für eine Hindernisstange 3 für den Pferdespringsport. Die Halterung 1 hat die Eigenschaft, daß die Hindernisstange 3 bei einer Kollision in verschiedenen Richtungen ausweichen kann, wobei die Ausweichbewegungen in gewissem Umfang geführt bleiben, um ein unkontrolliertes Umherfliegen der Hindernisstange 3 möglichst zu unterbinden.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Halterung für eine Hindernisstange beim Pferdespringsport.

[0002] Beim Pferdespringsport werden Sprunghindernisse verwendet, die von Reiter und Pferd im Rahmen eines Wettkampfes übersprungen werden müssen. Dabei werden die Hindernisstangen bei Springprüfungen in der Regel auf flache schalenförmige Auflagen gelegt, von denen sie bei Berührung durch das Pferd oder den Reiter bei einem zu kurzen oder zu flachen Sprung leicht herabgestoßen werden können. Dies hat vor allem den Grund, eine deutliche Berührung der Stange optisch leicht erkennbar zu machen, weil diese zu Strafpunkten bei der Wertung führt. Beim Geländeteil sogenannter Military-Wettkämpfe werden die Hindernisstangen jedoch fest an in dem Wettkampfgelände vorhandenen Bäumen, Gatterpfosten oder dergleichen oder auch an eigens aufgestellten Pfosten fest angebracht. Bei der Wertung im Geländeteil spielt ein Berühren der Hindernisstange keine Rolle, so daß ein Lösen der Hindernisstange nicht vorgesehen ist.

[0003] Im Bereich dieser Springprüfungen sind aus Sicherheitsgründen gelegentlich auch Hindernisstangenauflagen verwendet worden, die bei rein vertikaler Kraftbeaufschlagung der Stange nach unten ausweichen. Im Military-Sport sind solche Maßnahmen nicht bekannt.

[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine verbesserte Halterung für eine Hindernisstange im Pferdespringsport anzugeben. Dabei wird insbesondere, jedoch nicht ausschließlich, eine für den Military-Sport geeignete Lösung angestrebt.

[0005] Erfindungsgemäß ist eine Halterung für eine Hindernisstange im Pferdespringsport vorgesehen, die dazu ausgelegt ist, die Hindernisstange horizontal zu halten, und gekennzeichnet ist durch eine Horizontalhalteeinrichtung, die die Hindernisstange in horizontaler Richtung festhalten und ab einer festgelegten horizontal wirkenden Mindestkraft nach einer horizontalen Seite freigeben kann, wobei die Horizontalhalteeinrichtung die Hindernisstange bis zu der Horizontalmindestkraft durch eine neben der Gewichtskraft der Hindernisstange aufgebrachte Kraft festhalten kann.

[0006] Ferner richtet sich die Erfindung auf ein mit solchen Halterungen aufgebautes Sprunghindernis.

[0007] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0008] Die Erfindung zeichnet sich somit dadurch aus, daß die Hindernisstange im Gegensatz zum Stand der Technik durch die Halterung bezüglich horizontal wirkender Kräfte mit einer bis zu einem Schwellenwert reichenden Kraft gehalten werden soll. Dem liegt die Überlegung zugrunde, daß die allermeisten Kollisionen zwischen Pferd oder Reiter und Hindernisstange eine größere Bewegungs- bzw. Kraftkomponente in horizontaler Richtung mit sich bringen. Damit muß in erster Linie eine horizontale Ausweichmöglichkeit der Hindernisstange gegeben sein. Andererseits soll die Hindernisstange nicht einfach, wie bei den konventionellen Springhindernissen, über Auflageschalen gehalten werden. In diesen sind die Hindernisstangen nämlich nur abgelegt, werden also schon von sehr kleinen horizontalen Kräften aus den Schalen herausbewegt und fallen somit zu Boden. Dies hat zum einen vor allem beim Military-Sport den großen Nachteil, daß dort das Berühren der Hindernisstangen völlig üblich ist und nicht als Fehler zählt, so daß bei Verwendung solcher Halterungen dauernd Hindernisstangen wieder aufgelegt werden müßten. Zum anderen bilden die sich aus den Ablageschalen lösenden Hindernisstangen ein eigenes Gefahrenpotential, indem sie in horizontaler Richtung weiterfliegen und zwischen die Beine des Pferdes geraten können, so daß das Pferd stolpert und stürzt. Dieser Sturz wäre dann womöglich bei fest montierter Hindernisstange gar nicht erfolgt.

[0009] Daher sollen die erfindungsgemäßen Halterungen die Hindernisstangen festhalten, so daß diese auch horizontal befestigt sind und nur nach Aufbringen einer festgelegten Mindestkraft gelöst werden können. Durch geeignete Auslegung der Halterung kann diese Mindestkraft so bemessen werden, daß ein an sich unkritisches Berühren der Hindernisstange nicht zu einer Freigabe der Hindernisstange führt, ernsthafte Kollisionen mit der Hindernisstange jedoch die erforderliche horizontale Mindestkraft sofort überwinden. Es hat sich nämlich beim Military-Sport herausgestellt, daß die festmontierten Hindernisse zwar praktisch sind, weil sie nicht beaufsichtigt werden müssen und weil die Hindernisstangen nicht regelmäßig wieder aufgelegt werden müssen, jedoch kommt es auch verschiedentlich zu ernsteren Kollisionen zwischen Pferd oder Reiter und Hindernis, bei denen eine festmontierte Stange sicherheitstechnisch problematisch ist. Je nachdem, wie diese Stange im Einzelfall montiert ist, gibt sie erst dadurch nach, daß der für die Montage verwendete Ständer mit umstürzt oder die Stange bricht. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, daß Military-Hindernisse auch an natürlich gegebenen Ständern befestigt werden, etwa an Bäumen, im Gelände vorhandenen Zaunpfählen und dergleichen.

[0010] Unter der Befestigung der Hindernisstange wird im Rahmen dieser Erfindung konkret verstanden, daß die Hindernisstange mit einer Kraft festgehalten wird, die durch die erwähnte horizontale Mindestkraft bzw. eine Komponente dieser Mindestkraft überwunden werden muß und die durch die Halterung aufgebracht wird. Es handelt sich also insbesondere nicht um eine Befestigung unter Zuhilfenahme der Gewichtskraft der Stange, etwa durch Ablegen der Stange in einer seitlich stark aufgewölbten Ablage. Ein solches reines Ablegen in einer festen Ablage wird nicht als erfindungsgemäße Befestigung betrachtet. Es hat im übrigen den Nachteil, daß die Kraft, mit der die Stange aus der Ablage bewegt werden kann, stark von dem Gewicht der Hindernisstange im Einzelfall, damit also auch von den Abmessungen der Hindernisstange, abhängt. Außerdem wäre es für eine durch eine Ablage realisierte Halterung der Stange, die auch nennenswerten horizontalen Kräften widerstehen kann, nötig, entweder sehr schwere Stangen zu verwenden oder die seitlichen Bereiche der Ablage stark nach oben zu ziehen. Schwere Stangen bilden infolge ihrer Massenträgheit wiederum ein Gefahrenpotential. Stark hochgezogene Ablagen sind ebenfalls problematisch, weil schon geringe Fehlausrichtungen der Kraftbeaufschlagung gegenüber der Horizontalen dazu führen können, daß die Stange gegen die Seitenwände der Ablage gedrückt wird, verklemmt und nicht mehr gelöst werden kann.

[0011] Unter den erfindungsgemäßen Begriff der Befestigung fallen also insbesondere Rasteinrichtungen, v. a. mit Federkraft, die erfindungsgemäß bevorzugt sind. Es ist jedoch auch denkbar, Magnetkräfte, Reibkräfte bei kraftschlüssiger Klemmung oder eine plastische Verformung bzw. das Abreissen einer Sollbruchstelle und dergleichen zu verwenden. Wann immer mit solchen Varianten eine Festlegung der Hindernisstange auf eine bestimmte Position erreicht werden kann, die erst durch Aufbringen einer bestimmten Mindestkraft in horizontaler Richtung überwunden werden kann, ist eine Befestigung im Sinne der Erfindung gegeben. Im folgenden wird jedoch von Rastbefestigungen ausgegangen, ohne daß dies einschränkend zu verstehen wäre.

[0012] Im übrigen ist vorzugsweise auch bezüglich einer vertikalen Kraftbeaufschlagung der Hindernisstange eine solche Befestigung der Hindernisstange gegeben. Auch dies kann in den verschiedenen erwähnten Varianten geschehen. Damit wird der Vorteil erzielt, daß ein auf die Hindernisstange fallendes Pferd oder ein daraufstürzender Reiter die Hindernisstangen zu Boden reißen können, ohne daß dabei zu große Kräfte auftreten. Solche Unfälle sind jedoch sehr viel seltener als Unfälle unter Beteiligung relevanter horizontaler Kraftkomponenten, so daß die vertikale Verrastung ein optionales Merkmal darstellt.

[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Halterung so ausgelegt, daß sie die Hindernisstange an ihrer Stirnseite hält, wohingegen im Stand der Technik die Hindernisstangen auf den Ablagen abgelegt werden, diese also unter den Hindernisstangen liegen und nicht an deren Stirnseite angeordnet sind. Die stirnseitige Befestigung läßt sich vor allem bei der Kombination aus vertikaler und horizontaler Verrastung technisch günstig lösen. Zudem kann bei stirnseitiger Befestigung außerdem erreicht werden, daß die Hindernisstange von der Halterung nicht mehr umfaßt oder abgedeckt wird (was bei stirnseitiger Halterung natürlich dennoch möglich ist), so daß die Hindernisstange optisch unbeeinträchtigt bleibt.

[0014] Die bereits erwähnten bevorzugten Federrasteinrichtungen sind vorzugsweise so ausgelegt, daß die Federkräfte einstellbar sind. So können beispielsweise bei Schraubenfedern oder Blattfedern als Anlagefläche verstellbare Halterungsteile Verwendung finden, etwa Stirnflächen von Einstellschrauben. Außerdem kann eine Einstellung bei Blattfedern dadurch erreicht werden, daß zwei oder mehrere Blattfedern gleichsinnig und parallel aufeinander gelegt werden und sich damit in ihren Federkonstanten addieren. Der möglicherweise zusätzlich erforderliche Platz kann durch eine verstellbare Anlagefläche zur Verfügung gestellt werden.

[0015] Die Federn beaufschlagen vorzugsweise ein Rundformelement, etwa eine Kugel, das mit seiner runden Form in eine entsprechende Ausnehmung eingreifen kann und damit den rastenden Charakter der Befestigung herstellt. Die runde Form kann bei einer einseitig wirkenden Rastung zylindrisch sein oder kugelförmig oder anderweitig gerundet. Kugelformen sind jedoch am einfachsten, weil bei ihnen die Orientierung des Rundformelements keine Rolle spielt.

[0016] Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Halterung so auszulegen, daß die Hindernisstange, vorzugsweise eine der üblichen Holzstangen, als solche in der Halterung gehalten ist und sich als solche aus der oder den rastenden Befestigungen lösen kann. So ist dies auch beim Stand der Technik, wo einfache Holzstangen auf die erwähnten Ablagen aufgelegt werden und als solche aus den Ablagen seitlich herausfallen bzw. bei den erwähnten bekannten Halterungen nach unten herausgeschlagen werden können. Bei der vorliegenden Erfindung ist jedoch vorzugsweise vorgesehen, daß die Halterung zu einem Teil fest an der Hindernisstange angebracht ist und dieses Halterungsteil in jedem Fall an der Hindernisstange verbleibt, sich also mit der Hindernisstange aus der oder den rastenden Befestigungen löst. Dadurch können die Befestigungen zwischen Halterungsteilen vorgenommen werden, was erheblich bessere technische Möglichkeiten bietet, insbesondere bessere Rastverbindungen ermöglicht. Das gilt namentlich für den beschriebenen Eingriff zwischen einem federkraftbeaufschlagten Rundformelement und einer Ausnehmung. Diese Ausnehmung könnte im Prinzip auch in der Stirnfläche der Stange ausgebildet sein, ist jedoch sinnvollerweise in einem Halterungsteil vorgesehen. Es wird auf das Ausführungsbeispiel verwiesen. Für das an der Hindernisstange fest angebrachte Halterungsteil gilt im übrigen das bereits erwähnt bevorzugte Merkmal, daß dieses Halterungsteil nämlich stirnseitig an der Hindernisstange angebracht sein soll.

[0017] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Hindernisstange mit der Halterung, und zwar mit der gesamten Halterung, verbunden bleibt, nachdem sie sich aus einer Rasteinrichtung gelöst hat. Diese Verbindung dient dazu, die Hindernisstange, die in der Regel bei einer Kollision mit Pferd oder Reiter nicht nur aus der Rasteinrichtung gelöst, sondern auch erheblich beschleunigt wird, an die Halterung zu binden, damit die Hindernisstange sich nicht zu weit von dieser entfernt. Vielmehr soll die Hindernisstange in nur geringer Entfernung von der ursprünglichen Position verbleiben, beispielsweise zu Boden fallen. Dies hat nicht nur den Vorteil, daß die Hindernisstange zum Wiedereinsetzen direkt bereit liegt und sich mit geringerer Wahrscheinlichkeit im Gelände verfangen hat oder an einer schlecht zugänglichen Position befindet, beispielsweise in einem Wassergraben. Ein wesentlicher Vorteil liegt vor allem darin, daß ein unkontrolliertes Weiterfliegen einer insbesondere in horizontaler Richtung stark beschleunigten Hindernisstange bei einem Sturz, wie eingangs bereits erwähnt, ein zusätzliches Verletzungsrisiko bildet.

[0018] Beispielsweise kann ein Pferd die Hindernisstange beim Sprung mit den Hufen so kräftig anschlagen, daß sich diese aus der erfindungsgemäßen Rasteinrichtung löst, das Pferd jedoch noch nicht zu Fall bringt. Wenn dieses nun die Hindernisstange nicht nur aus ihrer ursprünglichen Position herausgeschlagen hat, sondern beispielsweise beim Abschluß des Sprungs noch zwischen den Beinen hat, so kann dies zu einem Stolpern und Sturz oder zu anderweitigen Verletzungen führen. Wenn jedoch die Halterung mit der Hindernisstange verbunden bleibt und diese in relativ direkter Nähe zu der ursprünglichen Position zu Boden fällt oder anderweitig abgesenkt wird, so wird das Risiko der beschriebenen Unfälle und Verletzungsmöglichkeiten verringert.

[0019] Eine bevorzugte Variante für eine solche Verbindung zwischen der Halterung und der gelösten Hindernisstange, die auch im Ausführungsbeispiel dargestellt ist, besteht darin, daß die Stange an einem oberen Ende eines Hebels gehalten ist, der an seinem anderen, also unteren Ende so gehalten ist, daß er um eine zu der Hindernisstange parallele Schwenkachse schwenkbar ist. Die beschriebene Horizontalrasteinrichtung soll dabei die Stange bzw. den Hebel (unmittelbar oder mittelbar) so halten, daß der Hebel in der normalen Position der Hindernisstange und der Halterung im wesentlichen aufrecht steht. Aus dieser Position kann die Stange durch Aufbringen der horizontalen Mindestkraft gelöst werden, also aus der Horizontalrasteinrichtung gelöst werden. Dann soll die Hindernisstange an dem Hebel gehalten bleiben können und durch diesen im Rahmen einer Schwenkbewegung um die erwähnte Schwenkachse nach unten geführt werden.

[0020] Wichtig ist dabei, daß die Verbindung zwischen dem Hebel, oder allgemeiner die zuvor beschriebene Verbindung zwischen der Hindernisstange und der Halterung nach Lösen der Rasteinrichtung, nicht notwendigerweise unlösbar sein muß. Vielmehr ist es bevorzugt, daß sich die Stange auch aus dieser Verbindung lösen kann, wenn entsprechende zusätzliche Kräfte auftreten, wenn also bei der Kollision auch noch auf die in der Bewegung befindliche Hindernisstange ausreichend große Kräfte ausgeübt werden, die diese aus der Verbindung mit der Halterung, konkret dem Hebel, lösen wollen. Wenn beispielsweise ein Pferd in eine Hindernisstange hinein läuft, so kann selbst die in der durch den Hebel geführten Schwenkbewegung befindliche Hindernisstange, solange sie den Boden noch nicht erreicht hat, noch im Weg sein. Dann ist es vorteilhaft, wenn das Pferd die Hindernisstange auch aus dem Hebel lösen kann.

[0021] So kann die bereits früher erwähnte Vertikalrasteinrichtung so ausgelegt sein, daß sich die Hindernisstange - bezüglich der ursprünglichen Position - nach oben aus der Vertikalrasteinrichtung lösen kann, wenn eine entsprechende Mindestkraft aufgebracht wird. Diese grundsätzlich bevorzugte Ausführungsform der Vertikalrasteinrichtung kann im Sinn der vorstehenden Argumente so ausgelegt sein, daß diese Möglichkeit bei der erwähnten Schwenkbewegung erhalten bleibt und sich die Stange in Hebelrichtung, also im wesentlichen senkrecht zu der momentanen Bewegungsrichtung in der Schwenkbewegung, lösen kann. Dazu kann der Hebel rastend an der Vertikalrasteinrichtung gehalten sein, bevorzugt ist jedoch, daß die Vertikalrasteinrichtung an dem oberen Ende des Hebels angebracht ist, also in der Schwenkbewegung mitbewegt wird.

[0022] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen bestehen darin, daß sich die Hindernisstange um ihre Längsachse gegenüber der Halterung verdrehen kann und zudem die Längsachse der Hindernisstange gegenüber der Halterung in einem gewissen Maß verkippt werden kann. Diese Variante ist von Interesse, um bei einer beidseitigen Halterung der Hindernisstange durch eine erfindungsgemäße Halterung ein Nachgeben des Hindernisses in der Form zu erleichtern, daß nur eine der beiden Halterungen "anspricht", während die andere in der ursprünglichen Position verbleibt. Dabei treten insbesondere bei der beschriebenen Hebelkonstruktion Verdrehungen der Hindernisstange um ihre Längsachse und Verkippungen dieser Längsachse gegenüber einer der Halterungen oder beiden auf. Wenn diese ohne zu große Gegenkräfte möglich sind, so kann das Hindernis leichter in der erwähnten einseitigen Weise nachgeben.

[0023] Zusätzlich kann die Halterung so ausgelegt sein, daß sie eine Steckverbindung aufweist, bei der die Steckrichtung im wesentlichen parallel zu der Hindernisstange liegt. Wenn dann in der erwähnten Weise eine von zwei an einer Hindernisstange vorgesehenen erfindungsgemäßen Halterungen "anspricht", so kann sich die Hindernisstange aus der Steckverbindung eine der beiden Halterungen, insbesondere der nicht ansprechenden Halterung, lösen und in dieser Form unbehindert zu Boden fallen.

[0024] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, wobei die dabei offenbarten Merkmale auch einzeln oder in anderen als den dargestellten Kombinationen erfindungswesentlich sein können. Im einzelnen zeigt:

Figur 1 eine Aufrißdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Pferdesprunghindernisses,

Figur 2 verschiedene Aufrißdarstellungen der erfindungsgemäßen Halterung aus Figur 1, und zwar in einer bezüglich Figur 1 von links nach rechts gesehenen Perspektive und in verschiedenen Funktionszuständen;

Figur 3 eine Schnittansicht durch die Halterung aus den Figuren 1 und 2, und zwar mit in Bezug zu Figur 1 umgekehrter Blickrichtung und in dem in Figur 2 links oben dargestellten Funktionszustand;

Figur 4 eine Draufsicht auf die Halterung aus den Figuren 1 - 3, und zwar in Bezug auf diese Figuren von oben gesehen;

Figur 5 eine weitere Aufrißdarstellung der Halterung aus den Figuren 1 - 4, und zwar als detailliertere Variante der linken oberen Darstellung in Figur 2, jedoch mit abgenommener Montageplatte der Hindernisstange; und

Figur 6 verschiedene Ansichten der Bauteile der Halterung aus den Figuren 1 - 5 in verschiedenen Perspektiven.



[0025] Figur 1 zeigt eine Aufrißdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Hindernisses. Dabei ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Halterung an einem Pfosten 2 angebracht und trägt eine Hindernisstange 3. Die Perspektive der Figur 1 ist horizontal; auch liegt die Hindernisstange 3 horizontal; der Pfosten 2 steht also aufrecht. Die Figur 1 zeigt dabei den rechten Teil des Hindernisses, das sich über den linken Rand der Darstellung hinaus weiter erstreckt und am linken Ende spiegelbildlich zu Darstellung in Figur 1 aufgebaut ist. Es handelt sich um ein Sprunghindernis für ein Military-Rennen, wobei bei diesem Beispiel ein eigens für das Hindernis aufgestellter Pfosten 2 gezeigt ist. Es könnte sich jedoch genauso gut um einen ohnehin in der Landschaft vorhandenen Pfahl, Baumstamm oder Ähnliches handeln. Wesentlich ist nur die im wesentlichen vertikale Montagemöglichkeit für die Halterung 1.

[0026] Das Hindernis soll bei dem Wettkampf von Pferd und Reiter in einer der Blickrichtung entsprechenden Laufrichtung übersprungen werden. Die Halterung 1 kann dabei so montiert sein, daß sie höheneinstellbar ist, worauf jedoch im weiteren Verlauf nicht im einzelnen eingegangen wird.

[0027] Figur 2 zeigt schematisch die Funktionsmöglichkeiten der Halterung 1 aus Figur 1. Ein Montageblech 4 ist an der Halterung so befestigt, daß es im normalen Betriebszustand, der in Figur links oben dargestellt ist, am oberen Ende der Halterung 1 rastend festliegt. Das Montageblech 4 ist in Figur 1 bezeichnet und entspricht dem unmittelbar an der Hindernisstange 3 angebrachten Teil der Halterung 1. Dazu ist das Montageblech 4 an die in Figur 1 rechte Stirnfläche der Hindernisstange 3 angeschraubt, und zwar über das in Figur 2 mittig eingezeichnete Bohrloch 5 in dem Montageblech 4. Da es sich bei der Hindernisstange 3 um eine massive Holzstange handelt, kann die verwendete Holzschraube dabei etwas locker gelassen werden, so daß das Montageblech 4 um eine durch das Montageloch 5 verlaufende und in Figur 1 waagerecht liegende Drehachse gegenüber der Hindernisstange 3 drehbar bleibt.

[0028] Die untere Darstellung in Figur 2 zeigt, daß das Montageblech 4, und mit ihm die Hindernisstange 3, aus der in der linken oberen Darstellung gezeigten Position heraus nach oben und nach unten verschiebbar ist. Man erkennt bereits, daß dabei eine Schienenführung 6 eine Rolle spielt, die noch näher erläutert wird. In der unteren Darstellung ist ebenfalls eine Kugel 7 zu erkennen, die mit der rastenden Befestigung in der in Figur 2 links oben gezeigten Position zusammenhängt und ebenfalls noch näher erläutert wird.

[0029] Die rechte obere Darstellung in Figur 2 zeigt, daß die Montageplatte 4 in der Führungsschiene 6 an einem Hebel 8 befestigt ist, der gegenüber einem festen Basisteil 9 der Halterung 1 verschwenkbar ist. Die entsprechende Schwenkachse 10 befindet sich am unteren Ende der Halterung 1 und liegt in Figur 1 horizontal, steht in Figur 2 also senkrecht auf der Zeichenebene.

[0030] Ohne auf die konstruktiven Details an dieser Stelle im einzelnen einzugehen, wird zunächst deutlich, daß die Halterung 1 dem in Figur 1 dargestellten Hindernis, konkret der Hindernisstange 3, verschiedene Freiheitsgrade verleiht, um bei Kollisionen auszuweichen. Zum einen kann die Hindernisstange 3 in der in Figur 2 rechts oben dargestellten Schwenkbewegung um die Schwenkachse 10 in Laufrichtung nachgeben, in Figur 1 also senkrecht zur Zeichenebene nach unten fallen. Die Schwenkbewegung des Hebels 8 um die Schwenkachse 10 ist dabei nicht begrenzt, so daß die Hindernisstange 3 bis auf den in Figur 1 schematisch angedeuteten Boden fällt.

[0031] Ferner kann die Hindernisstange 3 in der in Figur 2 unten dargestellten Weise nach unten nachgeben, indem die Montageplatte 4 entlang der Führungsschiene 6 nach unten verschoben wird. Dabei kann die Hindernisstange 3 aus dem unteren Ende der Führungsschiene 6 herausfallen und somit ebenfalls auf den Boden fallen.

[0032] Schließlich kann die Hindernisstange 3 jedoch auch nach oben aus der in Figur 1 dargestellten Position herausbewegt werden, wie in Figur 2 ebenfalls unten dargestellt. Dies wird bei vertikaler Stellung des Hebels 8 nur in Ausnahmefällen auftreten. Jedoch bleibt dieser Freiheitsgrad erhalten, wenn der Hebel 8 wie in Figur 2 rechts oben dargestellt über die Schwenkbahn geführt wird. Wenn also beispielsweise das Pferd nicht nur so heftig gegen die Hindernisstange 3 schlägt, daß diese in der in Figur 2 rechts oben dargestellten Weise in Laufrichtung weggeschwenkt wird, sondern bei dieser Schwenkbewegung weiterhin in Kollision mit der Hindernisstange 3 bleibt, etwa weil es gegen die Hindernisstange 3 anrennt, so wird diese ganz aus der Befestigung an dem Hebel 8 herausfallen. Die Bewegungsmöglichkeiten in Figur 2 rechts oben und unten sind also kombinierbar.

[0033] Anhand der Figuren 3 - 6 wird nun erläutert, wie diese Möglichkeiten konstruktiv realisiert sind. Zunächst erkennt man im unteren Teil der Figur 3 und der Figur 5 die bereits erwähnte Schwenkachse 10. Wie insbesondere Figur 3 zeigt, ist dabei an einem an dem Hebel 8 angeschweißten Schraubbolzen 11 eine Mutter 12 angeschraubt, die in nicht näher dargestellter Weise über eine Kontermutter befestigt ist. Der Hebel 8 und das Basisteil 9 haben dabei, wie die Figuren 4 und 6 zeigen, einen im wesentlichen U-förmigen Querschnitt (in vertikaler Blickrichtung), wobei die Basen der U-Querschnitte aneinander liegen. Der Schraubbolzen 11 ist an der Basis des Hebels 8 verschweißt und durchsetzt eine Bohrung in der Basis des Basisteils 9. Durch die Konterung der Mutter 12 ist die Verbindung zwischen dem Basisteil 9 und dem Hebel 8 nicht zu fest, so daß sich aus dem Schraubbolzen 11 und der gekonterten Mutter 12 insgesamt eine um die Schwenkachse 10 schwenkbare Gelenkverbindung ergibt.

[0034] Die Schwenkbewegung entspricht, wie Figur 2 rechts oben verdeutlicht, dem horizontalen Freiheitsgrad der Halterung 1. Die zugehörige Rasteinrichtung ist in Figur 3 im oberen Teil dargestellt. Ein Rohrstück 13 trägt ein Innengewinde, in dem eine Madenschraube 14 gehalten ist, gegen die sich eine Schraubenfeder 15 abstützt. Die Schraubenfeder 15 beaufschlagt eine Stahlkugel 16, die durch eine Öffnung in einem L-Profilstück 17 ragt und in einer Ausnehmung 18 in der Basis des U-Querschnittsprofils des Basisteils 9 aufgenommen ist. Die Ausnehmung 18 ist zur Verdeutlichung auch in den Figuren 5 und 6 beziffert.

[0035] Im Bereich des Rohrstücks 13 und des L-Profilstücks 17 ist einer der beiden Schenkel des U-Querschnittsprofils des Basisteils 9 weggelassen, wie sich aus der in den Figuren 2, 3, 4 und 6 eingezeichneten Kante 19 ergibt. Daher kann das L-Profilstück 17 in das Basisteil 9 hineingreifen und mit seinem in Figur 3 nicht dargestellten zweiten Schenkel an dem Hebel 8 angeschweißt sein. Das Rohrstück 13 ist also über das L-Profilstück 17 an dem Hebel 8 gehalten und steht mit dem Basisteil 9 nur über die Kugel 16 in Verbindung. Die Federkraft der Schraubenfeder 15 hält also die Kugel 16 in der in den Figuren 3 bis 5 und in Figur 2 links oben dargestellten Normalposition in der Ausnehmung 18. Wenn der Hebel 8 in der in Figur 2 rechts oben dargestellten Weise verschwenkt werden soll, muß dazu zunächst die Kugel 16 gegen die Kraft der Schraubenfeder 15 aus der Ausnehmung 13 herausgedrückt werden. Die Bezugsziffern 13 - 18 zeigen also insgesamt eine bezüglich der horizontalen Bewegung des Hebels 8 relativ zu den Basisteilen 9 wirkende Rasteinrichtung, d.h. allgemein eine Horizontalhalteeinrichtung im Sinn der Ansprüche.

[0036] Eine zweite Rasteinrichtung ist in Figur 3 weiter oben eingezeichnet und ferner auch in Figur 4 zu sehen. Sie ist analog aufgebaut und besteht aus einem Rohrstück 20, einer Madenschraube 21, einer Schraubenfeder 22 sowie einer Kugel 23, die in einer Ausnehmung 24 eingreifen. Dabei durchsetzt die Kugel eine Öffnung in der Basis des U-Querschnittsprofils des Hebels 8, an welcher Basis auch das Rohrstück 20 angeschweißt ist. Die Ausnehmung 24 wiederum ist in einer Rastplatte 25 angebracht, die sich in Figur 2 hinter der Montageplatte 4 verbirgt, jedoch auch den Figuren 4 und 6 zu entnehmen ist. Die Rastplatte 25 ist in Figur 3 durch einen in vertikaler Blickrichtung ein pilzförmiges Querschnittsprofil (Figur 4) aufweisenden Träger 26 geschnitten, an dem sich die Ausnehmung 24 befindet. Dieser Träger ist in der bereits in Bezug auf Figur 2 erwähnten Führungsschiene 6 geführt, die dem ausweislich Figur 4 etwas hinterschnittenen U-Querschnittsprofil des Hebels 8 entspricht. Sowohl der Träger 26 als auch das Führungsprofil 6 sind über die in Figur 3 vertikal stehende Länge des Hebels 8 gleichmäßig, so daß die Rastplatte 25 gegenüber dem Hebel 8 verschiebbar geführt ist. Diese Führung stellt den Freiheitsgrad für die in Figur unten dargestellten vertikalen Bewegungsgrade nach unten und nach oben zur Verfügung. Durch die hinterschnittene Form des Führungsprofils 6 und die Pilzform des Trägers 26 kann die Federkraft der Schraubenfeder 22 die Rastplatte 25 nicht aus dem Hebel 8 herausdrücken, so daß sich durch die mit den Bezugsziffern 20 - 24 bezeichneten Teile eine bezüglich der vertikalen Bewegungsmöglichkeiten wirkende Rasteinrichtung ergibt, allgemein also eine Vertikalhalteeinrichtung im Sinn der Ansprüche.

[0037] Übrigens können die Rasteinrichtungen über die Madenschrauben 14 und 21 natürlich geöffnet werden, beispielsweise um die Schraubenfedern 15 und 22 auszutauschen, die Kugeln nachzufetten oder dergleichen. Dabei können auch andere, schwächere oder stärkere, Federn eingesetzt werden. Die Schraubenfedern 15 und 22 können insbesondere auch durch Blattfedern, Tellerfedern, Doppelschenkelfedern oder ähnliche ersetzt sein, bei denen die Baulänge der Rohrstücke 13 und 20 etwas kürzer bemessen sein könnte. Diese Federn zeigen relativ große Federkonstanten bei geringem Bauvolumen. Wenn mehrere solche Federn übereinander gelegt werden, addieren sich ihre Federkonstanten, so daß sich hier eine einfache Möglichkeit der Verstellung der Federkraft und der Anpassung an verschiedene Anwendungsfälle bietet. Das kann insbesondere dann von Interesse sein, wenn ein und derselbe Halterungstyp 1 für sehr unterschiedlich schwere Hindernisstangen 3 verwendet werden soll, etwa infolge abweichender Längen. Im übrigen können die Federkonstanten natürlich auch dadurch beeinflußt werden, daß die Madenschrauben 14 und 21 weiter in die Rohrstücke 13 und 20 hineingeschraubt werden.

[0038] Die bereits in Bezug auf Figur 2 erwähnte Montageplatte 4 ist auch in den Figuren 3, 4 und 6 zu sehen. Dabei ist weiterhin gezeigt, daß an der Montageplatte 4 mit 27 bezeichnete gewindefreie Bolzen angeschweißt sind, die entsprechende Löcher 28 in der Rastplatte 25 durchsetzen. Diese Löcher 28 haben gegenüber den Bolzen 27 einen vergrößerten Durchmesser und sind zu beiden Seiten der Rastplatte 25 hin aufgeweitet, so daß die Montageplatte 4 trotz der Halterung der Bolzen 27 in diesen Löchern 28 gegenüber der Rastplatte 25 verkippbar bleibt. Diese Verkippbarkeit wird dadurch verbessert, daß zwischen der Montageplatte 4 und der Rastplatte 25 ein ebenfalls mit (nicht näher bezeichneten) Löchern für die Bolzen 27 versehenes Schaumgummiplattenteil 29 zwischengelegt ist. Diese Schaumgummiplatte 29 verhindert eine direkte Anlage zwischen Montageplatte 4 und Rastplatte 25, bei der eine Verkippbarkeit nicht mehr so gut gewährleistet wäre, und ist ferner so nachgiebig, daß der durch das Spiel der Löcher 28 gegenüber dem Bolzen 27 gegebene Bewegungsspielraum erhalten bleibt. Außerdem erhöht sie die Toleranz bezüglich der Einhaltung des der Hindernisstange 3 entsprechenden Abstandes bei der Montage der beiden Halterungen 1.

[0039] Die Montageplatte 4 ist wiederum über das bereits in Bezug auf Figur 2 erwähnte Loch 5 an der Hindernisstange 3 angeschraubt, wobei, wie ebenfalls bereits erwähnt, eine Drehbeweglichkeit zwischen der Montageplatte 4 und der Hindernisstange 3 erhalten bleibt. Wenn also die Hindernisstange 3 auf einer Seite in einer der in Figur 2 rechts oben entsprechenden Weise aus ihrer ursprünglichen Position bewegt wird, so muß die andere Seite der Hindernisstange 3 mit der dortigen Halterung 1 dem nicht notwendigerweise folgen. Vielmehr ist durch die beschriebenen Maßnahmen eine ausreichende Verkippbarkeit der Längsachse der Hindernisstange 3 gegenüber den Halterungen und eine Verdrehbarkeit um diese Längsachse (um die Schraubverbindung 5) gegeben. Der Kippfreiheitsgrad kommt im übrigen auch der in Figur 2 unten dargestellten vertikalen Bewegung der Stange in der Halterung 1 zugute, wenn diese einseitig oder asymmetrisch ist. Diese Flexibilität zur asymmetrischen Bewegung ist nicht unwesentlich, weil bei azentrischen Kollisionen mit der Hindernisstange 3 durch die Hebelverhältnisse eine unverhältnismäßig große sperrende Kraft der weiter entfernten Halterung 1 auftreten könnte.

[0040] Bei einer asymmetrischen Bewegung der Hindernisstange 3 kann diese im übrigen, wenn sie sich ausreichend weit von ihrer ursprünglichen Position auf einer der beiden Seiten entfernt hat, auf der anderen Seite aus der durch die Bolzen 27 und die Löcher 28 gegebenen Steckverbindung lösen, so daß sie insgesamt zu Boden fallen kann und nicht schräg stehen bleibt, womit sie, etwa bei Auslösung über die Vorderbeine des Pferdes, für die nachfolgenden Hinterbeine noch ein Hindernis darstellen könnte. Andererseits löst sich die Steckverbindung nicht sofort, so daß die insbesondere bei der Schwenkbewegung in Figur 2 rechts oben erwünschte Führungswirkung für eine gewisse Zeit erhalten bleibt. Sie muß sich bei einer geführten Schwenkbewegung auch nicht notwendigerweise lösen, sollte dies jedoch bei nachfolgender Kraftbeaufschlagung tun können. Insbesondere spielt das Lösen der Steckverbindung aber eine Rolle, wenn die Halterung 1 auf einer Seite mit einer Schwenkbewegung nachgegeben hat und daraufhin außerdem die Rastplatte 25 aus der Rastverbindung 20 bis 24 gelöst worden ist. Dann sollte die Hindernisstange 3 nicht am anderen Ende "hängen bleiben". Die Richtung der Lösung der Steckverbindung ist in Figur 4 durch die oben eingezeichneten Pfeile symbolisiert.

[0041] Figur 6 verdeutlicht die Einzelteile, die in den Figuren 1 bis 5 in zusammengebautem Zustand gezeigt sind, noch einmal in getrennter Darstellung. Bei der Bezeichnung I ist das Basisteil 9 dargestellt, das über eine nicht näher eingezeichnete Montagemöglichkeit an dem in Figur 1 gezeichneten Pfosten 2, einem Baum oder dergleichen befestigt werden kann. Diese Montagemöglichkeit kann auch höhenverstellbar ausgeführt sein und dazu weitere Bauteile aufweisen.

[0042] Bei II ist der Hebel 8 dargestellt, an dem die beiden anhand Figur 3 näherbeschriebenen Rasteinrichtungen angebracht sind, wobei in Figur 6 nur die entsprechenden Rohrstücke 13 und 20 bezeichnet sind.

[0043] Bei III ist die Rastplatte dargestellt, bei IV die Schaumgummiplatte 29 und bei V die Montageplatte 4.

[0044] Die Blickrichtungen der einzelnen Ansichten in Figur 6 ergeben sich aus dem Zusammenhang. Nicht dargestellt sind die kleineren Bauteile, wie die Kugeln 16 und 23, die Mutter 12, die Madenschrauben 14 und 21 sowie die Schraubenfedern 15 und 22.

[0045] Die dargestellte Halterung 1 kann aus Kosten- und Festigkeitsgründen aus Stahl hergestellt und verzinkt, lackiert oder anderweitig beschichtet sein. Wegen des dauernden Witterungseinflusses kann jedoch auch eine Ausführung in Edelstahl von Vorteil sein.

[0046] Die dargestellte Ausführung sperrt die Schwenkbewegung des Hebels 8 gegenüber den Basisteilen 9 zu einer Seite, nämlich zu der in Figur 2 rechts oben dem Gegenuhrzeigersinn entsprechenden Seite. Diese Seite ist aus Sicherheitsgründen nicht besonders relevant. Wenn jedoch eine Ausweichmöglichkeit auch zu dieser Seite gewünscht sein sollte, so kann dies leicht geschehen, indem das Rohrstück 13 nicht über den dargestellten L-Profilträger 17 an dem Hebel 8 befestigt wird, sondern direkt an der Basisplatte des U-Querschnittsprofils des Basisteils 9. Die Kugel 16 kann dann eine entsprechende Öffnung in dieser Basisplatte des U-Querschnittsprofils durchsetzen und in eine Ausnehmung in der Basisplatte des U-Querschnittsprofils des Hebels 8 hineinragen. Bei dieser Variante wäre ebenfalls eine Rastung zwischen Hebel 8 und Basisteil 9 gegeben, wobei die Sperrwirkung des L-Profilstücks 17 wegfallen würde. Alternativ kann natürlich das L-Profilstück so ausgeführt sein, daß es bei Schwenkbewegungen zu beiden Seiten nicht mit dem Basisteil 9 kollidiert. Beide Varianten hätten auch den Vorteil, mit einem Typ der Halterung 1 auf beiden Seiten einer Hindernisstange 3 arbeiten zu können.

[0047] Bei der dargestellten Ausführungsform erstreckt sich die Gesamtlänge der Halterung 1, insbesondere der Abstand zwischen der Hindernisstange 3 und der Schwenkachse 10, nur über einen Teil des Abstandes der Hindernisstange 3 vom Boden. Dies ist günstig, um ein möglichst "kurzes Fallen" der Hindernisstange 3 bei Schwenkauslösung zu erreichen. Mit zunehmender Länge des Hebels 8, also zunehmendem Abstand der Hindernisstange 3 von der Schwenkachse 10, nimmt auch die Entfernung zu, in der die Hindernisstange 3 bei der Schwenkauslösung auf den Boden fällt. Die Bemessung des Abstandes zwischen Hindernisstange 3 und Schwenkachse 10 ist jedoch je nach Hindernistyp im Einzelfall vorzunehmen. Es kann auch günstig sein, durch einen größeren Abstand für einen stärker horizontalen Charakter der Schwenkbewegung in der Anfangsphase zu sorgen, so daß die Schwenkachse 10 bodennäher angeordnet werden kann.

[0048] Die Erfindung hat neben verschiedenen sicherheitsrelevanten Vorteilen auch eine große Handhabungsfreundlichkeit zu bieten. Durch den einfachen Aufbau und die werkzeuglosen Montagemöglichkeiten der verschiedenen Steck- und Rastverbindungen, die bei einem Auslösen geöffnet werden können, kann die Hindernisstange 3 in kürzester Zeit remontiert werden. Im übrigen ist der gesamte Aufbau außerordentlich robust und übersteht die im Pferdesport auftretenden großen mechanischen Belastungen ohne weiteres.


Ansprüche

1. Halterung (1) für eine Hindernisstange (3) im Pferdespringsport, die dazu ausgelegt ist, die Hindernisstange (3) horizontal zu halten,
gekennzeichnet durch eine Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18), die die Hindernisstange (3) in horizontaler Richtung festhalten und ab einer festgelegten horizontal wirkenden Mindestkraft nach einer horizontalen Seite freigeben kann,
wobei die Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18) die Hindernisstange (3) bis zu der Horizontalmindestkraft durch eine neben der Gewichtskraft der Hindernisstange (3) aufgebrachte Kraft festhalten kann.
 
2. Halterung (1) nach Anspruch 1 mit einer Vertikalhalteeinrichtung (20 - 24), die die Hindernisstange (3) in vertikaler Richtung festhalten und ab einer festgelegten vertikal wirkenden Mindestkraft nach unten freigeben kann.
 
3. Halterung (1) nach Anspruch 1 oder 2, die dazu ausgelegt ist, die Hindernisstange (3) an einer Stirnseite der Hindernisstange (3) zu halten.
 
4. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18) eine Feder (15) aufweist, deren Federkraft durch die Horizontalmindestkraft überwunden werden muß.
 
5. Halterung (1) nach Anspruch 4, bei der die Feder (15) einstellbar ist.
 
6. Halterung (1) nach Anspruch 4 oder 5, bei der die Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18) ein von der Feder (15) beaufschlagtes und zum Eingriff in eine Ausnehmung (18) ausgelegtes Rundformelement (16) aufweist.
 
7. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der ein Teil (4) der Halterung (1) dazu ausgelegt ist, fest an der Hindernisstange (3) angebracht zu sein und bei der Freigabe der Hindernisstange (3) an der Hindernisstange (3) zu verbleiben.
 
8. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Hindernisstange (3) nach einem Lösen aus der Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18) in horizontaler Richtung mit der gesamten Halterung (1) verbunden bleiben kann, so daß die Hindernisstange (3) innerhalb eines bestimmten Abstands von der ursprünglichen Position nach unten geführt werden kann.
 
9. Halterung (1) nach Anspruch 8, die dazu ausgelegt ist, daß die Hindernisstange (3) an einem oberen Ende eines an seinem unteren Ende um eine hindernisstangenparallele Schwenkachse (10) schwenkbar gehaltenen Hebels (8) gehalten wird, wobei der Hebel (8) mittels der Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18) in im wesentlichen aufrechter Position gehalten und aus dieser Position durch Aufbringen der Horizontalmindestkraft gelöst werden kann, um durch eine Schwenkbewegung um die Schwenkachse (10) nach unten geführt zu werden.
 
10. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die so ausgelegt ist, daß eine Verdrehung der Hindernisstange (3) um ihre Längsachse und eine Verkippung der Längsachse zu der Halterung (1) möglich ist.
 
11. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die eine im wesentlichen hindernisstangenparallel wirkende Steckverbindung (27, 28) aufweist.
 
12. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die dazu ausgelegt ist, daß die Hindernisstange (3) gegen eine zweite Vertikalmindestkraft nach oben aus der Vertikalhalteeinrichtung (20 - 24) gelöst werden kann.
 
13. Halterung (1) nach Anspruch 9 und Anspruch 12, die so ausgelegt ist, daß die Hindernisstange (3) bei der Schwenkbewegung um die hindernisstangenparallele Schwenkachse (10) in Richtung des Hebels (8) gegen die zweite Vertikalmindestkraft gelöst werden kann.
 
14. Hindernis für den Pferdespringsport mit einer an ihren beiden Enden jeweils mit einer Halterung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 13 gehaltenen und im wesentlichen horizontal liegenden Hindernisstange (3).
 
15. Hindernis nach Anspruch 14 für ein Military-Rennen.
 




Zeichnung






















Recherchenbericht