[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Halterung für eine Hindernisstange
beim Pferdespringsport.
[0002] Beim Pferdespringsport werden Sprunghindernisse verwendet, die von Reiter und Pferd
im Rahmen eines Wettkampfes übersprungen werden müssen. Dabei werden die Hindernisstangen
bei Springprüfungen in der Regel auf flache schalenförmige Auflagen gelegt, von denen
sie bei Berührung durch das Pferd oder den Reiter bei einem zu kurzen oder zu flachen
Sprung leicht herabgestoßen werden können. Dies hat vor allem den Grund, eine deutliche
Berührung der Stange optisch leicht erkennbar zu machen, weil diese zu Strafpunkten
bei der Wertung führt. Beim Geländeteil sogenannter Military-Wettkämpfe werden die
Hindernisstangen jedoch fest an in dem Wettkampfgelände vorhandenen Bäumen, Gatterpfosten
oder dergleichen oder auch an eigens aufgestellten Pfosten fest angebracht. Bei der
Wertung im Geländeteil spielt ein Berühren der Hindernisstange keine Rolle, so daß
ein Lösen der Hindernisstange nicht vorgesehen ist.
[0003] Im Bereich dieser Springprüfungen sind aus Sicherheitsgründen gelegentlich auch Hindernisstangenauflagen
verwendet worden, die bei rein vertikaler Kraftbeaufschlagung der Stange nach unten
ausweichen. Im Military-Sport sind solche Maßnahmen nicht bekannt.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine verbesserte Halterung für eine Hindernisstange
im Pferdespringsport anzugeben. Dabei wird insbesondere, jedoch nicht ausschließlich,
eine für den Military-Sport geeignete Lösung angestrebt.
[0005] Erfindungsgemäß ist eine Halterung für eine Hindernisstange im Pferdespringsport
vorgesehen, die dazu ausgelegt ist, die Hindernisstange horizontal zu halten, und
gekennzeichnet ist durch eine Horizontalhalteeinrichtung, die die Hindernisstange
in horizontaler Richtung festhalten und ab einer festgelegten horizontal wirkenden
Mindestkraft nach einer horizontalen Seite freigeben kann, wobei die Horizontalhalteeinrichtung
die Hindernisstange bis zu der Horizontalmindestkraft durch eine neben der Gewichtskraft
der Hindernisstange aufgebrachte Kraft festhalten kann.
[0006] Ferner richtet sich die Erfindung auf ein mit solchen Halterungen aufgebautes Sprunghindernis.
[0007] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0008] Die Erfindung zeichnet sich somit dadurch aus, daß die Hindernisstange im Gegensatz
zum Stand der Technik durch die Halterung bezüglich horizontal wirkender Kräfte mit
einer bis zu einem Schwellenwert reichenden Kraft gehalten werden soll. Dem liegt
die Überlegung zugrunde, daß die allermeisten Kollisionen zwischen Pferd oder Reiter
und Hindernisstange eine größere Bewegungs- bzw. Kraftkomponente in horizontaler Richtung
mit sich bringen. Damit muß in erster Linie eine horizontale Ausweichmöglichkeit der
Hindernisstange gegeben sein. Andererseits soll die Hindernisstange nicht einfach,
wie bei den konventionellen Springhindernissen, über Auflageschalen gehalten werden.
In diesen sind die Hindernisstangen nämlich nur abgelegt, werden also schon von sehr
kleinen horizontalen Kräften aus den Schalen herausbewegt und fallen somit zu Boden.
Dies hat zum einen vor allem beim Military-Sport den großen Nachteil, daß dort das
Berühren der Hindernisstangen völlig üblich ist und nicht als Fehler zählt, so daß
bei Verwendung solcher Halterungen dauernd Hindernisstangen wieder aufgelegt werden
müßten. Zum anderen bilden die sich aus den Ablageschalen lösenden Hindernisstangen
ein eigenes Gefahrenpotential, indem sie in horizontaler Richtung weiterfliegen und
zwischen die Beine des Pferdes geraten können, so daß das Pferd stolpert und stürzt.
Dieser Sturz wäre dann womöglich bei fest montierter Hindernisstange gar nicht erfolgt.
[0009] Daher sollen die erfindungsgemäßen Halterungen die Hindernisstangen festhalten, so
daß diese auch horizontal befestigt sind und nur nach Aufbringen einer festgelegten
Mindestkraft gelöst werden können. Durch geeignete Auslegung der Halterung kann diese
Mindestkraft so bemessen werden, daß ein an sich unkritisches Berühren der Hindernisstange
nicht zu einer Freigabe der Hindernisstange führt, ernsthafte Kollisionen mit der
Hindernisstange jedoch die erforderliche horizontale Mindestkraft sofort überwinden.
Es hat sich nämlich beim Military-Sport herausgestellt, daß die festmontierten Hindernisse
zwar praktisch sind, weil sie nicht beaufsichtigt werden müssen und weil die Hindernisstangen
nicht regelmäßig wieder aufgelegt werden müssen, jedoch kommt es auch verschiedentlich
zu ernsteren Kollisionen zwischen Pferd oder Reiter und Hindernis, bei denen eine
festmontierte Stange sicherheitstechnisch problematisch ist. Je nachdem, wie diese
Stange im Einzelfall montiert ist, gibt sie erst dadurch nach, daß der für die Montage
verwendete Ständer mit umstürzt oder die Stange bricht. Hierbei ist auch zu berücksichtigen,
daß Military-Hindernisse auch an natürlich gegebenen Ständern befestigt werden, etwa
an Bäumen, im Gelände vorhandenen Zaunpfählen und dergleichen.
[0010] Unter der Befestigung der Hindernisstange wird im Rahmen dieser Erfindung konkret
verstanden, daß die Hindernisstange mit einer Kraft festgehalten wird, die durch die
erwähnte horizontale Mindestkraft bzw. eine Komponente dieser Mindestkraft überwunden
werden muß und die durch die Halterung aufgebracht wird. Es handelt sich also insbesondere
nicht um eine Befestigung unter Zuhilfenahme der Gewichtskraft der Stange, etwa durch
Ablegen der Stange in einer seitlich stark aufgewölbten Ablage. Ein solches reines
Ablegen in einer festen Ablage wird nicht als erfindungsgemäße Befestigung betrachtet.
Es hat im übrigen den Nachteil, daß die Kraft, mit der die Stange aus der Ablage bewegt
werden kann, stark von dem Gewicht der Hindernisstange im Einzelfall, damit also auch
von den Abmessungen der Hindernisstange, abhängt. Außerdem wäre es für eine durch
eine Ablage realisierte Halterung der Stange, die auch nennenswerten horizontalen
Kräften widerstehen kann, nötig, entweder sehr schwere Stangen zu verwenden oder die
seitlichen Bereiche der Ablage stark nach oben zu ziehen. Schwere Stangen bilden infolge
ihrer Massenträgheit wiederum ein Gefahrenpotential. Stark hochgezogene Ablagen sind
ebenfalls problematisch, weil schon geringe Fehlausrichtungen der Kraftbeaufschlagung
gegenüber der Horizontalen dazu führen können, daß die Stange gegen die Seitenwände
der Ablage gedrückt wird, verklemmt und nicht mehr gelöst werden kann.
[0011] Unter den erfindungsgemäßen Begriff der Befestigung fallen also insbesondere Rasteinrichtungen,
v. a. mit Federkraft, die erfindungsgemäß bevorzugt sind. Es ist jedoch auch denkbar,
Magnetkräfte, Reibkräfte bei kraftschlüssiger Klemmung oder eine plastische Verformung
bzw. das Abreissen einer Sollbruchstelle und dergleichen zu verwenden. Wann immer
mit solchen Varianten eine Festlegung der Hindernisstange auf eine bestimmte Position
erreicht werden kann, die erst durch Aufbringen einer bestimmten Mindestkraft in horizontaler
Richtung überwunden werden kann, ist eine Befestigung im Sinne der Erfindung gegeben.
Im folgenden wird jedoch von Rastbefestigungen ausgegangen, ohne daß dies einschränkend
zu verstehen wäre.
[0012] Im übrigen ist vorzugsweise auch bezüglich einer vertikalen Kraftbeaufschlagung der
Hindernisstange eine solche Befestigung der Hindernisstange gegeben. Auch dies kann
in den verschiedenen erwähnten Varianten geschehen. Damit wird der Vorteil erzielt,
daß ein auf die Hindernisstange fallendes Pferd oder ein daraufstürzender Reiter die
Hindernisstangen zu Boden reißen können, ohne daß dabei zu große Kräfte auftreten.
Solche Unfälle sind jedoch sehr viel seltener als Unfälle unter Beteiligung relevanter
horizontaler Kraftkomponenten, so daß die vertikale Verrastung ein optionales Merkmal
darstellt.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die Halterung so ausgelegt,
daß sie die Hindernisstange an ihrer Stirnseite hält, wohingegen im Stand der Technik
die Hindernisstangen auf den Ablagen abgelegt werden, diese also unter den Hindernisstangen
liegen und nicht an deren Stirnseite angeordnet sind. Die stirnseitige Befestigung
läßt sich vor allem bei der Kombination aus vertikaler und horizontaler Verrastung
technisch günstig lösen. Zudem kann bei stirnseitiger Befestigung außerdem erreicht
werden, daß die Hindernisstange von der Halterung nicht mehr umfaßt oder abgedeckt
wird (was bei stirnseitiger Halterung natürlich dennoch möglich ist), so daß die Hindernisstange
optisch unbeeinträchtigt bleibt.
[0014] Die bereits erwähnten bevorzugten Federrasteinrichtungen sind vorzugsweise so ausgelegt,
daß die Federkräfte einstellbar sind. So können beispielsweise bei Schraubenfedern
oder Blattfedern als Anlagefläche verstellbare Halterungsteile Verwendung finden,
etwa Stirnflächen von Einstellschrauben. Außerdem kann eine Einstellung bei Blattfedern
dadurch erreicht werden, daß zwei oder mehrere Blattfedern gleichsinnig und parallel
aufeinander gelegt werden und sich damit in ihren Federkonstanten addieren. Der möglicherweise
zusätzlich erforderliche Platz kann durch eine verstellbare Anlagefläche zur Verfügung
gestellt werden.
[0015] Die Federn beaufschlagen vorzugsweise ein Rundformelement, etwa eine Kugel, das mit
seiner runden Form in eine entsprechende Ausnehmung eingreifen kann und damit den
rastenden Charakter der Befestigung herstellt. Die runde Form kann bei einer einseitig
wirkenden Rastung zylindrisch sein oder kugelförmig oder anderweitig gerundet. Kugelformen
sind jedoch am einfachsten, weil bei ihnen die Orientierung des Rundformelements keine
Rolle spielt.
[0016] Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, die Halterung so auszulegen, daß die Hindernisstange,
vorzugsweise eine der üblichen Holzstangen, als solche in der Halterung gehalten ist
und sich als solche aus der oder den rastenden Befestigungen lösen kann. So ist dies
auch beim Stand der Technik, wo einfache Holzstangen auf die erwähnten Ablagen aufgelegt
werden und als solche aus den Ablagen seitlich herausfallen bzw. bei den erwähnten
bekannten Halterungen nach unten herausgeschlagen werden können. Bei der vorliegenden
Erfindung ist jedoch vorzugsweise vorgesehen, daß die Halterung zu einem Teil fest
an der Hindernisstange angebracht ist und dieses Halterungsteil in jedem Fall an der
Hindernisstange verbleibt, sich also mit der Hindernisstange aus der oder den rastenden
Befestigungen löst. Dadurch können die Befestigungen zwischen Halterungsteilen vorgenommen
werden, was erheblich bessere technische Möglichkeiten bietet, insbesondere bessere
Rastverbindungen ermöglicht. Das gilt namentlich für den beschriebenen Eingriff zwischen
einem federkraftbeaufschlagten Rundformelement und einer Ausnehmung. Diese Ausnehmung
könnte im Prinzip auch in der Stirnfläche der Stange ausgebildet sein, ist jedoch
sinnvollerweise in einem Halterungsteil vorgesehen. Es wird auf das Ausführungsbeispiel
verwiesen. Für das an der Hindernisstange fest angebrachte Halterungsteil gilt im
übrigen das bereits erwähnt bevorzugte Merkmal, daß dieses Halterungsteil nämlich
stirnseitig an der Hindernisstange angebracht sein soll.
[0017] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die Hindernisstange mit der Halterung, und zwar
mit der gesamten Halterung, verbunden bleibt, nachdem sie sich aus einer Rasteinrichtung
gelöst hat. Diese Verbindung dient dazu, die Hindernisstange, die in der Regel bei
einer Kollision mit Pferd oder Reiter nicht nur aus der Rasteinrichtung gelöst, sondern
auch erheblich beschleunigt wird, an die Halterung zu binden, damit die Hindernisstange
sich nicht zu weit von dieser entfernt. Vielmehr soll die Hindernisstange in nur geringer
Entfernung von der ursprünglichen Position verbleiben, beispielsweise zu Boden fallen.
Dies hat nicht nur den Vorteil, daß die Hindernisstange zum Wiedereinsetzen direkt
bereit liegt und sich mit geringerer Wahrscheinlichkeit im Gelände verfangen hat oder
an einer schlecht zugänglichen Position befindet, beispielsweise in einem Wassergraben.
Ein wesentlicher Vorteil liegt vor allem darin, daß ein unkontrolliertes Weiterfliegen
einer insbesondere in horizontaler Richtung stark beschleunigten Hindernisstange bei
einem Sturz, wie eingangs bereits erwähnt, ein zusätzliches Verletzungsrisiko bildet.
[0018] Beispielsweise kann ein Pferd die Hindernisstange beim Sprung mit den Hufen so kräftig
anschlagen, daß sich diese aus der erfindungsgemäßen Rasteinrichtung löst, das Pferd
jedoch noch nicht zu Fall bringt. Wenn dieses nun die Hindernisstange nicht nur aus
ihrer ursprünglichen Position herausgeschlagen hat, sondern beispielsweise beim Abschluß
des Sprungs noch zwischen den Beinen hat, so kann dies zu einem Stolpern und Sturz
oder zu anderweitigen Verletzungen führen. Wenn jedoch die Halterung mit der Hindernisstange
verbunden bleibt und diese in relativ direkter Nähe zu der ursprünglichen Position
zu Boden fällt oder anderweitig abgesenkt wird, so wird das Risiko der beschriebenen
Unfälle und Verletzungsmöglichkeiten verringert.
[0019] Eine bevorzugte Variante für eine solche Verbindung zwischen der Halterung und der
gelösten Hindernisstange, die auch im Ausführungsbeispiel dargestellt ist, besteht
darin, daß die Stange an einem oberen Ende eines Hebels gehalten ist, der an seinem
anderen, also unteren Ende so gehalten ist, daß er um eine zu der Hindernisstange
parallele Schwenkachse schwenkbar ist. Die beschriebene Horizontalrasteinrichtung
soll dabei die Stange bzw. den Hebel (unmittelbar oder mittelbar) so halten, daß der
Hebel in der normalen Position der Hindernisstange und der Halterung im wesentlichen
aufrecht steht. Aus dieser Position kann die Stange durch Aufbringen der horizontalen
Mindestkraft gelöst werden, also aus der Horizontalrasteinrichtung gelöst werden.
Dann soll die Hindernisstange an dem Hebel gehalten bleiben können und durch diesen
im Rahmen einer Schwenkbewegung um die erwähnte Schwenkachse nach unten geführt werden.
[0020] Wichtig ist dabei, daß die Verbindung zwischen dem Hebel, oder allgemeiner die zuvor
beschriebene Verbindung zwischen der Hindernisstange und der Halterung nach Lösen
der Rasteinrichtung, nicht notwendigerweise unlösbar sein muß. Vielmehr ist es bevorzugt,
daß sich die Stange auch aus dieser Verbindung lösen kann, wenn entsprechende zusätzliche
Kräfte auftreten, wenn also bei der Kollision auch noch auf die in der Bewegung befindliche
Hindernisstange ausreichend große Kräfte ausgeübt werden, die diese aus der Verbindung
mit der Halterung, konkret dem Hebel, lösen wollen. Wenn beispielsweise ein Pferd
in eine Hindernisstange hinein läuft, so kann selbst die in der durch den Hebel geführten
Schwenkbewegung befindliche Hindernisstange, solange sie den Boden noch nicht erreicht
hat, noch im Weg sein. Dann ist es vorteilhaft, wenn das Pferd die Hindernisstange
auch aus dem Hebel lösen kann.
[0021] So kann die bereits früher erwähnte Vertikalrasteinrichtung so ausgelegt sein, daß
sich die Hindernisstange - bezüglich der ursprünglichen Position - nach oben aus der
Vertikalrasteinrichtung lösen kann, wenn eine entsprechende Mindestkraft aufgebracht
wird. Diese grundsätzlich bevorzugte Ausführungsform der Vertikalrasteinrichtung kann
im Sinn der vorstehenden Argumente so ausgelegt sein, daß diese Möglichkeit bei der
erwähnten Schwenkbewegung erhalten bleibt und sich die Stange in Hebelrichtung, also
im wesentlichen senkrecht zu der momentanen Bewegungsrichtung in der Schwenkbewegung,
lösen kann. Dazu kann der Hebel rastend an der Vertikalrasteinrichtung gehalten sein,
bevorzugt ist jedoch, daß die Vertikalrasteinrichtung an dem oberen Ende des Hebels
angebracht ist, also in der Schwenkbewegung mitbewegt wird.
[0022] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen bestehen darin, daß sich die Hindernisstange um
ihre Längsachse gegenüber der Halterung verdrehen kann und zudem die Längsachse der
Hindernisstange gegenüber der Halterung in einem gewissen Maß verkippt werden kann.
Diese Variante ist von Interesse, um bei einer beidseitigen Halterung der Hindernisstange
durch eine erfindungsgemäße Halterung ein Nachgeben des Hindernisses in der Form zu
erleichtern, daß nur eine der beiden Halterungen "anspricht", während die andere in
der ursprünglichen Position verbleibt. Dabei treten insbesondere bei der beschriebenen
Hebelkonstruktion Verdrehungen der Hindernisstange um ihre Längsachse und Verkippungen
dieser Längsachse gegenüber einer der Halterungen oder beiden auf. Wenn diese ohne
zu große Gegenkräfte möglich sind, so kann das Hindernis leichter in der erwähnten
einseitigen Weise nachgeben.
[0023] Zusätzlich kann die Halterung so ausgelegt sein, daß sie eine Steckverbindung aufweist,
bei der die Steckrichtung im wesentlichen parallel zu der Hindernisstange liegt. Wenn
dann in der erwähnten Weise eine von zwei an einer Hindernisstange vorgesehenen erfindungsgemäßen
Halterungen "anspricht", so kann sich die Hindernisstange aus der Steckverbindung
eine der beiden Halterungen, insbesondere der nicht ansprechenden Halterung, lösen
und in dieser Form unbehindert zu Boden fallen.
[0024] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben, wobei die dabei
offenbarten Merkmale auch einzeln oder in anderen als den dargestellten Kombinationen
erfindungswesentlich sein können. Im einzelnen zeigt:
Figur 1 eine Aufrißdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Pferdesprunghindernisses,
Figur 2 verschiedene Aufrißdarstellungen der erfindungsgemäßen Halterung aus Figur
1, und zwar in einer bezüglich Figur 1 von links nach rechts gesehenen Perspektive
und in verschiedenen Funktionszuständen;
Figur 3 eine Schnittansicht durch die Halterung aus den Figuren 1 und 2, und zwar
mit in Bezug zu Figur 1 umgekehrter Blickrichtung und in dem in Figur 2 links oben
dargestellten Funktionszustand;
Figur 4 eine Draufsicht auf die Halterung aus den Figuren 1 - 3, und zwar in Bezug
auf diese Figuren von oben gesehen;
Figur 5 eine weitere Aufrißdarstellung der Halterung aus den Figuren 1 - 4, und zwar
als detailliertere Variante der linken oberen Darstellung in Figur 2, jedoch mit abgenommener
Montageplatte der Hindernisstange; und
Figur 6 verschiedene Ansichten der Bauteile der Halterung aus den Figuren 1 - 5 in
verschiedenen Perspektiven.
[0025] Figur 1 zeigt eine Aufrißdarstellung eines Teils eines erfindungsgemäßen Hindernisses.
Dabei ist eine insgesamt mit 1 bezeichnete Halterung an einem Pfosten 2 angebracht
und trägt eine Hindernisstange 3. Die Perspektive der Figur 1 ist horizontal; auch
liegt die Hindernisstange 3 horizontal; der Pfosten 2 steht also aufrecht. Die Figur
1 zeigt dabei den rechten Teil des Hindernisses, das sich über den linken Rand der
Darstellung hinaus weiter erstreckt und am linken Ende spiegelbildlich zu Darstellung
in Figur 1 aufgebaut ist. Es handelt sich um ein Sprunghindernis für ein Military-Rennen,
wobei bei diesem Beispiel ein eigens für das Hindernis aufgestellter Pfosten 2 gezeigt
ist. Es könnte sich jedoch genauso gut um einen ohnehin in der Landschaft vorhandenen
Pfahl, Baumstamm oder Ähnliches handeln. Wesentlich ist nur die im wesentlichen vertikale
Montagemöglichkeit für die Halterung 1.
[0026] Das Hindernis soll bei dem Wettkampf von Pferd und Reiter in einer der Blickrichtung
entsprechenden Laufrichtung übersprungen werden. Die Halterung 1 kann dabei so montiert
sein, daß sie höheneinstellbar ist, worauf jedoch im weiteren Verlauf nicht im einzelnen
eingegangen wird.
[0027] Figur 2 zeigt schematisch die Funktionsmöglichkeiten der Halterung 1 aus Figur 1.
Ein Montageblech 4 ist an der Halterung so befestigt, daß es im normalen Betriebszustand,
der in Figur links oben dargestellt ist, am oberen Ende der Halterung 1 rastend festliegt.
Das Montageblech 4 ist in Figur 1 bezeichnet und entspricht dem unmittelbar an der
Hindernisstange 3 angebrachten Teil der Halterung 1. Dazu ist das Montageblech 4 an
die in Figur 1 rechte Stirnfläche der Hindernisstange 3 angeschraubt, und zwar über
das in Figur 2 mittig eingezeichnete Bohrloch 5 in dem Montageblech 4. Da es sich
bei der Hindernisstange 3 um eine massive Holzstange handelt, kann die verwendete
Holzschraube dabei etwas locker gelassen werden, so daß das Montageblech 4 um eine
durch das Montageloch 5 verlaufende und in Figur 1 waagerecht liegende Drehachse gegenüber
der Hindernisstange 3 drehbar bleibt.
[0028] Die untere Darstellung in Figur 2 zeigt, daß das Montageblech 4, und mit ihm die
Hindernisstange 3, aus der in der linken oberen Darstellung gezeigten Position heraus
nach oben und nach unten verschiebbar ist. Man erkennt bereits, daß dabei eine Schienenführung
6 eine Rolle spielt, die noch näher erläutert wird. In der unteren Darstellung ist
ebenfalls eine Kugel 7 zu erkennen, die mit der rastenden Befestigung in der in Figur
2 links oben gezeigten Position zusammenhängt und ebenfalls noch näher erläutert wird.
[0029] Die rechte obere Darstellung in Figur 2 zeigt, daß die Montageplatte 4 in der Führungsschiene
6 an einem Hebel 8 befestigt ist, der gegenüber einem festen Basisteil 9 der Halterung
1 verschwenkbar ist. Die entsprechende Schwenkachse 10 befindet sich am unteren Ende
der Halterung 1 und liegt in Figur 1 horizontal, steht in Figur 2 also senkrecht auf
der Zeichenebene.
[0030] Ohne auf die konstruktiven Details an dieser Stelle im einzelnen einzugehen, wird
zunächst deutlich, daß die Halterung 1 dem in Figur 1 dargestellten Hindernis, konkret
der Hindernisstange 3, verschiedene Freiheitsgrade verleiht, um bei Kollisionen auszuweichen.
Zum einen kann die Hindernisstange 3 in der in Figur 2 rechts oben dargestellten Schwenkbewegung
um die Schwenkachse 10 in Laufrichtung nachgeben, in Figur 1 also senkrecht zur Zeichenebene
nach unten fallen. Die Schwenkbewegung des Hebels 8 um die Schwenkachse 10 ist dabei
nicht begrenzt, so daß die Hindernisstange 3 bis auf den in Figur 1 schematisch angedeuteten
Boden fällt.
[0031] Ferner kann die Hindernisstange 3 in der in Figur 2 unten dargestellten Weise nach
unten nachgeben, indem die Montageplatte 4 entlang der Führungsschiene 6 nach unten
verschoben wird. Dabei kann die Hindernisstange 3 aus dem unteren Ende der Führungsschiene
6 herausfallen und somit ebenfalls auf den Boden fallen.
[0032] Schließlich kann die Hindernisstange 3 jedoch auch nach oben aus der in Figur 1 dargestellten
Position herausbewegt werden, wie in Figur 2 ebenfalls unten dargestellt. Dies wird
bei vertikaler Stellung des Hebels 8 nur in Ausnahmefällen auftreten. Jedoch bleibt
dieser Freiheitsgrad erhalten, wenn der Hebel 8 wie in Figur 2 rechts oben dargestellt
über die Schwenkbahn geführt wird. Wenn also beispielsweise das Pferd nicht nur so
heftig gegen die Hindernisstange 3 schlägt, daß diese in der in Figur 2 rechts oben
dargestellten Weise in Laufrichtung weggeschwenkt wird, sondern bei dieser Schwenkbewegung
weiterhin in Kollision mit der Hindernisstange 3 bleibt, etwa weil es gegen die Hindernisstange
3 anrennt, so wird diese ganz aus der Befestigung an dem Hebel 8 herausfallen. Die
Bewegungsmöglichkeiten in Figur 2 rechts oben und unten sind also kombinierbar.
[0033] Anhand der Figuren 3 - 6 wird nun erläutert, wie diese Möglichkeiten konstruktiv
realisiert sind. Zunächst erkennt man im unteren Teil der Figur 3 und der Figur 5
die bereits erwähnte Schwenkachse 10. Wie insbesondere Figur 3 zeigt, ist dabei an
einem an dem Hebel 8 angeschweißten Schraubbolzen 11 eine Mutter 12 angeschraubt,
die in nicht näher dargestellter Weise über eine Kontermutter befestigt ist. Der Hebel
8 und das Basisteil 9 haben dabei, wie die Figuren 4 und 6 zeigen, einen im wesentlichen
U-förmigen Querschnitt (in vertikaler Blickrichtung), wobei die Basen der U-Querschnitte
aneinander liegen. Der Schraubbolzen 11 ist an der Basis des Hebels 8 verschweißt
und durchsetzt eine Bohrung in der Basis des Basisteils 9. Durch die Konterung der
Mutter 12 ist die Verbindung zwischen dem Basisteil 9 und dem Hebel 8 nicht zu fest,
so daß sich aus dem Schraubbolzen 11 und der gekonterten Mutter 12 insgesamt eine
um die Schwenkachse 10 schwenkbare Gelenkverbindung ergibt.
[0034] Die Schwenkbewegung entspricht, wie Figur 2 rechts oben verdeutlicht, dem horizontalen
Freiheitsgrad der Halterung 1. Die zugehörige Rasteinrichtung ist in Figur 3 im oberen
Teil dargestellt. Ein Rohrstück 13 trägt ein Innengewinde, in dem eine Madenschraube
14 gehalten ist, gegen die sich eine Schraubenfeder 15 abstützt. Die Schraubenfeder
15 beaufschlagt eine Stahlkugel 16, die durch eine Öffnung in einem L-Profilstück
17 ragt und in einer Ausnehmung 18 in der Basis des U-Querschnittsprofils des Basisteils
9 aufgenommen ist. Die Ausnehmung 18 ist zur Verdeutlichung auch in den Figuren 5
und 6 beziffert.
[0035] Im Bereich des Rohrstücks 13 und des L-Profilstücks 17 ist einer der beiden Schenkel
des U-Querschnittsprofils des Basisteils 9 weggelassen, wie sich aus der in den Figuren
2, 3, 4 und 6 eingezeichneten Kante 19 ergibt. Daher kann das L-Profilstück 17 in
das Basisteil 9 hineingreifen und mit seinem in Figur 3 nicht dargestellten zweiten
Schenkel an dem Hebel 8 angeschweißt sein. Das Rohrstück 13 ist also über das L-Profilstück
17 an dem Hebel 8 gehalten und steht mit dem Basisteil 9 nur über die Kugel 16 in
Verbindung. Die Federkraft der Schraubenfeder 15 hält also die Kugel 16 in der in
den Figuren 3 bis 5 und in Figur 2 links oben dargestellten Normalposition in der
Ausnehmung 18. Wenn der Hebel 8 in der in Figur 2 rechts oben dargestellten Weise
verschwenkt werden soll, muß dazu zunächst die Kugel 16 gegen die Kraft der Schraubenfeder
15 aus der Ausnehmung 13 herausgedrückt werden. Die Bezugsziffern 13 - 18 zeigen also
insgesamt eine bezüglich der horizontalen Bewegung des Hebels 8 relativ zu den Basisteilen
9 wirkende Rasteinrichtung, d.h. allgemein eine Horizontalhalteeinrichtung im Sinn
der Ansprüche.
[0036] Eine zweite Rasteinrichtung ist in Figur 3 weiter oben eingezeichnet und ferner auch
in Figur 4 zu sehen. Sie ist analog aufgebaut und besteht aus einem Rohrstück 20,
einer Madenschraube 21, einer Schraubenfeder 22 sowie einer Kugel 23, die in einer
Ausnehmung 24 eingreifen. Dabei durchsetzt die Kugel eine Öffnung in der Basis des
U-Querschnittsprofils des Hebels 8, an welcher Basis auch das Rohrstück 20 angeschweißt
ist. Die Ausnehmung 24 wiederum ist in einer Rastplatte 25 angebracht, die sich in
Figur 2 hinter der Montageplatte 4 verbirgt, jedoch auch den Figuren 4 und 6 zu entnehmen
ist. Die Rastplatte 25 ist in Figur 3 durch einen in vertikaler Blickrichtung ein
pilzförmiges Querschnittsprofil (Figur 4) aufweisenden Träger 26 geschnitten, an dem
sich die Ausnehmung 24 befindet. Dieser Träger ist in der bereits in Bezug auf Figur
2 erwähnten Führungsschiene 6 geführt, die dem ausweislich Figur 4 etwas hinterschnittenen
U-Querschnittsprofil des Hebels 8 entspricht. Sowohl der Träger 26 als auch das Führungsprofil
6 sind über die in Figur 3 vertikal stehende Länge des Hebels 8 gleichmäßig, so daß
die Rastplatte 25 gegenüber dem Hebel 8 verschiebbar geführt ist. Diese Führung stellt
den Freiheitsgrad für die in Figur unten dargestellten vertikalen Bewegungsgrade nach
unten und nach oben zur Verfügung. Durch die hinterschnittene Form des Führungsprofils
6 und die Pilzform des Trägers 26 kann die Federkraft der Schraubenfeder 22 die Rastplatte
25 nicht aus dem Hebel 8 herausdrücken, so daß sich durch die mit den Bezugsziffern
20 - 24 bezeichneten Teile eine bezüglich der vertikalen Bewegungsmöglichkeiten wirkende
Rasteinrichtung ergibt, allgemein also eine Vertikalhalteeinrichtung im Sinn der Ansprüche.
[0037] Übrigens können die Rasteinrichtungen über die Madenschrauben 14 und 21 natürlich
geöffnet werden, beispielsweise um die Schraubenfedern 15 und 22 auszutauschen, die
Kugeln nachzufetten oder dergleichen. Dabei können auch andere, schwächere oder stärkere,
Federn eingesetzt werden. Die Schraubenfedern 15 und 22 können insbesondere auch durch
Blattfedern, Tellerfedern, Doppelschenkelfedern oder ähnliche ersetzt sein, bei denen
die Baulänge der Rohrstücke 13 und 20 etwas kürzer bemessen sein könnte. Diese Federn
zeigen relativ große Federkonstanten bei geringem Bauvolumen. Wenn mehrere solche
Federn übereinander gelegt werden, addieren sich ihre Federkonstanten, so daß sich
hier eine einfache Möglichkeit der Verstellung der Federkraft und der Anpassung an
verschiedene Anwendungsfälle bietet. Das kann insbesondere dann von Interesse sein,
wenn ein und derselbe Halterungstyp 1 für sehr unterschiedlich schwere Hindernisstangen
3 verwendet werden soll, etwa infolge abweichender Längen. Im übrigen können die Federkonstanten
natürlich auch dadurch beeinflußt werden, daß die Madenschrauben 14 und 21 weiter
in die Rohrstücke 13 und 20 hineingeschraubt werden.
[0038] Die bereits in Bezug auf Figur 2 erwähnte Montageplatte 4 ist auch in den Figuren
3, 4 und 6 zu sehen. Dabei ist weiterhin gezeigt, daß an der Montageplatte 4 mit 27
bezeichnete gewindefreie Bolzen angeschweißt sind, die entsprechende Löcher 28 in
der Rastplatte 25 durchsetzen. Diese Löcher 28 haben gegenüber den Bolzen 27 einen
vergrößerten Durchmesser und sind zu beiden Seiten der Rastplatte 25 hin aufgeweitet,
so daß die Montageplatte 4 trotz der Halterung der Bolzen 27 in diesen Löchern 28
gegenüber der Rastplatte 25 verkippbar bleibt. Diese Verkippbarkeit wird dadurch verbessert,
daß zwischen der Montageplatte 4 und der Rastplatte 25 ein ebenfalls mit (nicht näher
bezeichneten) Löchern für die Bolzen 27 versehenes Schaumgummiplattenteil 29 zwischengelegt
ist. Diese Schaumgummiplatte 29 verhindert eine direkte Anlage zwischen Montageplatte
4 und Rastplatte 25, bei der eine Verkippbarkeit nicht mehr so gut gewährleistet wäre,
und ist ferner so nachgiebig, daß der durch das Spiel der Löcher 28 gegenüber dem
Bolzen 27 gegebene Bewegungsspielraum erhalten bleibt. Außerdem erhöht sie die Toleranz
bezüglich der Einhaltung des der Hindernisstange 3 entsprechenden Abstandes bei der
Montage der beiden Halterungen 1.
[0039] Die Montageplatte 4 ist wiederum über das bereits in Bezug auf Figur 2 erwähnte Loch
5 an der Hindernisstange 3 angeschraubt, wobei, wie ebenfalls bereits erwähnt, eine
Drehbeweglichkeit zwischen der Montageplatte 4 und der Hindernisstange 3 erhalten
bleibt. Wenn also die Hindernisstange 3 auf einer Seite in einer der in Figur 2 rechts
oben entsprechenden Weise aus ihrer ursprünglichen Position bewegt wird, so muß die
andere Seite der Hindernisstange 3 mit der dortigen Halterung 1 dem nicht notwendigerweise
folgen. Vielmehr ist durch die beschriebenen Maßnahmen eine ausreichende Verkippbarkeit
der Längsachse der Hindernisstange 3 gegenüber den Halterungen und eine Verdrehbarkeit
um diese Längsachse (um die Schraubverbindung 5) gegeben. Der Kippfreiheitsgrad kommt
im übrigen auch der in Figur 2 unten dargestellten vertikalen Bewegung der Stange
in der Halterung 1 zugute, wenn diese einseitig oder asymmetrisch ist. Diese Flexibilität
zur asymmetrischen Bewegung ist nicht unwesentlich, weil bei azentrischen Kollisionen
mit der Hindernisstange 3 durch die Hebelverhältnisse eine unverhältnismäßig große
sperrende Kraft der weiter entfernten Halterung 1 auftreten könnte.
[0040] Bei einer asymmetrischen Bewegung der Hindernisstange 3 kann diese im übrigen, wenn
sie sich ausreichend weit von ihrer ursprünglichen Position auf einer der beiden Seiten
entfernt hat, auf der anderen Seite aus der durch die Bolzen 27 und die Löcher 28
gegebenen Steckverbindung lösen, so daß sie insgesamt zu Boden fallen kann und nicht
schräg stehen bleibt, womit sie, etwa bei Auslösung über die Vorderbeine des Pferdes,
für die nachfolgenden Hinterbeine noch ein Hindernis darstellen könnte. Andererseits
löst sich die Steckverbindung nicht sofort, so daß die insbesondere bei der Schwenkbewegung
in Figur 2 rechts oben erwünschte Führungswirkung für eine gewisse Zeit erhalten bleibt.
Sie muß sich bei einer geführten Schwenkbewegung auch nicht notwendigerweise lösen,
sollte dies jedoch bei nachfolgender Kraftbeaufschlagung tun können. Insbesondere
spielt das Lösen der Steckverbindung aber eine Rolle, wenn die Halterung 1 auf einer
Seite mit einer Schwenkbewegung nachgegeben hat und daraufhin außerdem die Rastplatte
25 aus der Rastverbindung 20 bis 24 gelöst worden ist. Dann sollte die Hindernisstange
3 nicht am anderen Ende "hängen bleiben". Die Richtung der Lösung der Steckverbindung
ist in Figur 4 durch die oben eingezeichneten Pfeile symbolisiert.
[0041] Figur 6 verdeutlicht die Einzelteile, die in den Figuren 1 bis 5 in zusammengebautem
Zustand gezeigt sind, noch einmal in getrennter Darstellung. Bei der Bezeichnung I
ist das Basisteil 9 dargestellt, das über eine nicht näher eingezeichnete Montagemöglichkeit
an dem in Figur 1 gezeichneten Pfosten 2, einem Baum oder dergleichen befestigt werden
kann. Diese Montagemöglichkeit kann auch höhenverstellbar ausgeführt sein und dazu
weitere Bauteile aufweisen.
[0042] Bei II ist der Hebel 8 dargestellt, an dem die beiden anhand Figur 3 näherbeschriebenen
Rasteinrichtungen angebracht sind, wobei in Figur 6 nur die entsprechenden Rohrstücke
13 und 20 bezeichnet sind.
[0043] Bei III ist die Rastplatte dargestellt, bei IV die Schaumgummiplatte 29 und bei V
die Montageplatte 4.
[0044] Die Blickrichtungen der einzelnen Ansichten in Figur 6 ergeben sich aus dem Zusammenhang.
Nicht dargestellt sind die kleineren Bauteile, wie die Kugeln 16 und 23, die Mutter
12, die Madenschrauben 14 und 21 sowie die Schraubenfedern 15 und 22.
[0045] Die dargestellte Halterung 1 kann aus Kosten- und Festigkeitsgründen aus Stahl hergestellt
und verzinkt, lackiert oder anderweitig beschichtet sein. Wegen des dauernden Witterungseinflusses
kann jedoch auch eine Ausführung in Edelstahl von Vorteil sein.
[0046] Die dargestellte Ausführung sperrt die Schwenkbewegung des Hebels 8 gegenüber den
Basisteilen 9 zu einer Seite, nämlich zu der in Figur 2 rechts oben dem Gegenuhrzeigersinn
entsprechenden Seite. Diese Seite ist aus Sicherheitsgründen nicht besonders relevant.
Wenn jedoch eine Ausweichmöglichkeit auch zu dieser Seite gewünscht sein sollte, so
kann dies leicht geschehen, indem das Rohrstück 13 nicht über den dargestellten L-Profilträger
17 an dem Hebel 8 befestigt wird, sondern direkt an der Basisplatte des U-Querschnittsprofils
des Basisteils 9. Die Kugel 16 kann dann eine entsprechende Öffnung in dieser Basisplatte
des U-Querschnittsprofils durchsetzen und in eine Ausnehmung in der Basisplatte des
U-Querschnittsprofils des Hebels 8 hineinragen. Bei dieser Variante wäre ebenfalls
eine Rastung zwischen Hebel 8 und Basisteil 9 gegeben, wobei die Sperrwirkung des
L-Profilstücks 17 wegfallen würde. Alternativ kann natürlich das L-Profilstück so
ausgeführt sein, daß es bei Schwenkbewegungen zu beiden Seiten nicht mit dem Basisteil
9 kollidiert. Beide Varianten hätten auch den Vorteil, mit einem Typ der Halterung
1 auf beiden Seiten einer Hindernisstange 3 arbeiten zu können.
[0047] Bei der dargestellten Ausführungsform erstreckt sich die Gesamtlänge der Halterung
1, insbesondere der Abstand zwischen der Hindernisstange 3 und der Schwenkachse 10,
nur über einen Teil des Abstandes der Hindernisstange 3 vom Boden. Dies ist günstig,
um ein möglichst "kurzes Fallen" der Hindernisstange 3 bei Schwenkauslösung zu erreichen.
Mit zunehmender Länge des Hebels 8, also zunehmendem Abstand der Hindernisstange 3
von der Schwenkachse 10, nimmt auch die Entfernung zu, in der die Hindernisstange
3 bei der Schwenkauslösung auf den Boden fällt. Die Bemessung des Abstandes zwischen
Hindernisstange 3 und Schwenkachse 10 ist jedoch je nach Hindernistyp im Einzelfall
vorzunehmen. Es kann auch günstig sein, durch einen größeren Abstand für einen stärker
horizontalen Charakter der Schwenkbewegung in der Anfangsphase zu sorgen, so daß die
Schwenkachse 10 bodennäher angeordnet werden kann.
[0048] Die Erfindung hat neben verschiedenen sicherheitsrelevanten Vorteilen auch eine große
Handhabungsfreundlichkeit zu bieten. Durch den einfachen Aufbau und die werkzeuglosen
Montagemöglichkeiten der verschiedenen Steck- und Rastverbindungen, die bei einem
Auslösen geöffnet werden können, kann die Hindernisstange 3 in kürzester Zeit remontiert
werden. Im übrigen ist der gesamte Aufbau außerordentlich robust und übersteht die
im Pferdesport auftretenden großen mechanischen Belastungen ohne weiteres.
1. Halterung (1) für eine Hindernisstange (3) im Pferdespringsport, die dazu ausgelegt
ist, die Hindernisstange (3) horizontal zu halten,
gekennzeichnet durch eine Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18), die die Hindernisstange (3) in horizontaler
Richtung festhalten und ab einer festgelegten horizontal wirkenden Mindestkraft nach
einer horizontalen Seite freigeben kann,
wobei die Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18) die Hindernisstange (3) bis zu der
Horizontalmindestkraft durch eine neben der Gewichtskraft der Hindernisstange (3) aufgebrachte Kraft festhalten
kann.
2. Halterung (1) nach Anspruch 1 mit einer Vertikalhalteeinrichtung (20 - 24), die die
Hindernisstange (3) in vertikaler Richtung festhalten und ab einer festgelegten vertikal
wirkenden Mindestkraft nach unten freigeben kann.
3. Halterung (1) nach Anspruch 1 oder 2, die dazu ausgelegt ist, die Hindernisstange
(3) an einer Stirnseite der Hindernisstange (3) zu halten.
4. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Horizontalhalteeinrichtung
(13 - 18) eine Feder (15) aufweist, deren Federkraft durch die Horizontalmindestkraft
überwunden werden muß.
5. Halterung (1) nach Anspruch 4, bei der die Feder (15) einstellbar ist.
6. Halterung (1) nach Anspruch 4 oder 5, bei der die Horizontalhalteeinrichtung (13 -
18) ein von der Feder (15) beaufschlagtes und zum Eingriff in eine Ausnehmung (18)
ausgelegtes Rundformelement (16) aufweist.
7. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der ein Teil (4) der Halterung
(1) dazu ausgelegt ist, fest an der Hindernisstange (3) angebracht zu sein und bei
der Freigabe der Hindernisstange (3) an der Hindernisstange (3) zu verbleiben.
8. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der die Hindernisstange (3)
nach einem Lösen aus der Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18) in horizontaler Richtung
mit der gesamten Halterung (1) verbunden bleiben kann, so daß die Hindernisstange
(3) innerhalb eines bestimmten Abstands von der ursprünglichen Position nach unten
geführt werden kann.
9. Halterung (1) nach Anspruch 8, die dazu ausgelegt ist, daß die Hindernisstange (3)
an einem oberen Ende eines an seinem unteren Ende um eine hindernisstangenparallele
Schwenkachse (10) schwenkbar gehaltenen Hebels (8) gehalten wird, wobei der Hebel
(8) mittels der Horizontalhalteeinrichtung (13 - 18) in im wesentlichen aufrechter
Position gehalten und aus dieser Position durch Aufbringen der Horizontalmindestkraft
gelöst werden kann, um durch eine Schwenkbewegung um die Schwenkachse (10) nach unten
geführt zu werden.
10. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die so ausgelegt ist, daß eine
Verdrehung der Hindernisstange (3) um ihre Längsachse und eine Verkippung der Längsachse
zu der Halterung (1) möglich ist.
11. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die eine im wesentlichen hindernisstangenparallel
wirkende Steckverbindung (27, 28) aufweist.
12. Halterung (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, die dazu ausgelegt ist, daß die
Hindernisstange (3) gegen eine zweite Vertikalmindestkraft nach oben aus der Vertikalhalteeinrichtung
(20 - 24) gelöst werden kann.
13. Halterung (1) nach Anspruch 9 und Anspruch 12, die so ausgelegt ist, daß die Hindernisstange
(3) bei der Schwenkbewegung um die hindernisstangenparallele Schwenkachse (10) in
Richtung des Hebels (8) gegen die zweite Vertikalmindestkraft gelöst werden kann.
14. Hindernis für den Pferdespringsport mit einer an ihren beiden Enden jeweils mit einer
Halterung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 13 gehaltenen und im wesentlichen horizontal
liegenden Hindernisstange (3).
15. Hindernis nach Anspruch 14 für ein Military-Rennen.