[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Abgeben von Fluiden,
insbesondere fließfähigem Klebstoff auf ein relativ zu der Vorrichtung bewegbares
Substrat, mit mindestens einem Auftragsmodul, welches eine mit einer Fluidquelle verbindbare
Düsenanordnung mit einem Fluidkanal und einer Austrittsöffnung aufweist, durch welche
Fluid abgebbar ist.
[0002] Vorrichtungen zum Auftragen von Fluiden wie Heißschmelzklebstoffe, Lacke oder andere
Kunststoffe auf relativ zu der Vorrichtung bewegbare Substrate wie beispielsweise
Papier oder Karosserieteile von Fahrzeugen sind bekannt und kommen zum Einsatz, um
Fluide abzugeben und flächig, raupenförmig oder in anderen Auftragsformen kontinuierlich
oder intermittierend auf das Substrat aufzutragen. Solche häufig als Auftragskopf
bezeichnet Vorrichtungen kommen in verschiedenen Industrien in komplexen Systemen
zum Einsatz, die eine Fluidquelle etwa in Form eines Behälters, eine Pumpe zum Fördern
des Fluids, eine Wärmeübertragungseinrichtung zum Temperieren des Fluids, eine Fördereinrichtung
zum
[0003] Bewegen des Substrats relativ zum Auftragskopf, beispielsweise in Form eines Förderbandes
sowie eine Steuerungseinrichtung zum Steuern und Regeln der einzelnen Komponenten
enthalten.
[0004] Eine beim Betreiber installierte Vorrichtung muss häufig an sich ändernde Anwendungsfälle
angepasst werden. Oft ist es erforderlich, die Position des Auftragsmoduls, namentlich
der Austrittsöffnung zum Abgeben des Fluids relativ zu dem Substrat zu variieren.
Zu diesem Zweck weisen bekannte Vorrichtungen Befestigungseinrichtungen mit Schraubverbindungen
auf, mit denen der gesamte Auftragskopf in verschiedenen Positionen an einem ortsfesten
Gestell oder dergleichen fixiert werden kann. Diese Befestigungseinrichtungen sind
verhältnismäßig aufwendig und erfordern einen hohen Zeitaufwand beim Anpassen an eine
neue Betriebsbedingung.
[0005] Bei einer aus dem US-Patent Re. 27,865 bekannten Vorrichtung wird eine Variation
der Position eines Auftragsmoduls, insbesondere der Austrittsöffnung eines Auftragsmoduls
dadurch ermöglicht, dass das Auftragsmodul verschwenkbar an dem Grundkörper gelagert
und in verschiedenen Verschwenkstellungen fixierbar ist. Aufgrund der verschwenkbaren
Lagerung des Auftragsmoduls an dem Grundkörper kann auf recht einfache und schnelle
Weise die Position der Austrittsöffnung des Auftragsmoduls relativ zu einem bewegbaren
Substrat verändert werden, ohne dass das gesamte Auftragsmodul und der gesamte Auftragskopf
oder eine Fördereinrichtung für ein Substrat in ihrer Position verändert werden müsste.
Das Auftragsmodul wird um eine horizontale Achse verschwenkt und in einer gewünschten
Verschwenkstellung fixiert. Ein Verschwenken des Auftragsmoduls kann während einer
Unterbrechung des Fluidauftrags oder sogar während des Auftragens von Fluid erfolgen.
[0006] Ein Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, dass sich durch Verschwenken
des Auftragsmoduls der Winkel des Austrittskanals und der Austrittsöffnung relativ
zu dem Substrat ändert. Dadurch strömt bei geschwenktem Auftragsmodul gegenüber einer
senkrechten Stellung das Fluid in einem Winkel aus der Austrittsöffnung auf und trifft
auch mit einem derartigen Winkel, der als Auftreffwinkel bezeichnet werden kann, auf
das Substrat auf. Je größer der Auftreffwinkel ist, umso größer ist der Einfluss auf
das auf dem Substrat erzeugte Auftragsmuster, beispielsweise einer Raupe aus Klebstoff.
Die Raupe kann bei hohen Auftreffwinkeln keine gleichmäßige Struktur aufweisen. Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass bei relativ großem Verschwenkwinkel sich der
Abstand der Austrittsöffnung des Auftragsmoduls von dem Substrat ändert.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Abgeben von Fluiden,
insbesondere fließfähigem Klebstoff, bereitzustellen, die auf einfache Weise eine
Variation der Position des Auftragsmoduls relativ zu dem Substrat bei gleichbleibender
Qualität des erzeugten Auftragsbildes ermöglicht.
[0008] Die Erfindung löst die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch,
dass das Auftragsmodul um eine im Wesentlichen vertikal angeordnete Schwenkachse drehbar
und in unterschiedlichen Drehstellungen fixierbar relativ zu einem Grundkörper gelagert
ist.
[0009] Die Erfindung löst die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art ferner
dadurch, dass das Auftragsmodul an einem ein weiteres Auftragsmodul aufnehmenden Schwenkarm
gelagert ist.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Verschwenkbarkeit um eine im Wesentlichen vertikale Schwenkachse
kann das Auftragsmodul auf besonders einfache Weise in verschiedene Positionen relativ
zu dem Substrat gebracht werden. Ein Vorteil gegenüber den vorbekannten Vorrichtungen
besteht darin, dass sich während der Verschwenkung der Abstand von einem üblicherweise
horizontal bewegten Substrat nicht ändert und auch der Auftreffwinkel des abgegebenen
Fluids auf das Substrat im Wesentlichen ein rechter Winkel ist, so dass in jeder Verschwenkstellung
ein gleichbleibendes Auftragsbild, etwa eine gleichmäßig geformte Raupe erzeugt wird.
[0011] Erfindungsgemäß ist das Auftragsmodul entweder um eine vertikale Achse schwenkbar
an einem ortsfest montierbaren Grundkörper angebracht oder aber alternativ an einem
weiteren Schwenkarm, der ein weiteres Auftragsmodul aufnimmt; im letzten Fall würde
einer der mehreren Schwenkarme an einem ortsfesten Rahmen oder dergleichen befestigt
sein. In beiden Fällen kann durch einfaches Verschwenken des Schwenkarms oder des
Auftragsmoduls eine einfache Variation der Position des Auftragsmoduls relativ zum
Substrat erreicht werden, insbesondere auch quer zur Relativbewegungsrichtung.
[0012] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass das Auftragsmodul
an einem Schwenkarm befestigt ist und der Schwenkarm drehbar an dem Grundkörper gelagert
ist. Bei Verwendung eines relativ langen Schwenkarmes und Anordnung des Auftragsmoduls
an einem von der Schwenkachse beabstandeten Ende des Schwenkarmes lassen sich bei
relativ geringen Schwenkwinkeln relativ große Verschwenkwege des Auftragsmoduls erzielen.
Dies kann bei Bedarf dazu ausgenutzt werden, eine Beleimung quer zur Richtung der
Relativbewegung zwischen Auftragsmodul und Substrat vorzunehmen.
[0013] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
dass der Schwenkarm und die Schwenkachse zusätzlich in einer im Wesentlichen horizontalen
Ebene bewegbar gelagert ist. Dadurch ist die Einstellbarkeit und Flexibilität der
Vorrichtung weiter erhöht. Insbesondere kann durch eine bewegbare Lagerung des Schwenkarmes
erreicht werden, dass in jeder Verschwenkstellung die Position des Auftragsmoduls
bezogen auf die Richtung der Relativbewegung zwischen Auftragsmodul und Substrat oder
anders ausgedrückt der Abstand der Auftragsmodule von einem Referenzort nicht variiert
wird. Hierin liegt ein wesentlicher Vorteil, denn die Position des Auftragsmoduls
in einer komplexeren Auftragsvorrichtung mit Fördersystem zum Bewegen des Substrats
muss nur einmalig in eine Steuerungseinrichtung eingegeben werden und nicht bei Verschwenken
des Auftragsmoduls neu eingegeben werden.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung der zuvor beschriebenen Ausführungsform wird vorgeschlagen,
dass der Schwenkarm mittels einer an dem Grundkörper ausgebildeten Kulisse entlang
einer durch die Kulisse definierten Bewegungsbahn bewegbar ist. Eine besonders einfache
Gestaltung ergibt sich dadurch, dass die Kulisse als einen gekrümmten Verlauf aufweisende
Nut ausgebildet ist und an dem Schwenkarm ein in der Nut angeordneter Vorsprung befestigt
ist, so dass eine Führung vorhanden ist.
[0015] Vorzugsweise weist der Grundkörper mit einem Befestigungsmittel zum Anbringen der
Vorrichtung an einem ortsfesten Rahmen auf und ist die aufgrund der Kulisse vorgegebene
Bewegungsbahn des Schenkels derart gewählt, dass bei Verfahren des Schenkels entlang
der im Wesentlichen horizontalen Ebene der Abstand des Auftragsmoduls von einer durch
das Befestigungsmittel vorgegebenen Ebene im Wesentlichen konstant bleibt.
[0016] Die verschwenkbare Lagerung wird auf einfache Weise dadurch gebildet, dass an dem
Schwenkarm ein Lagervorsprung ausgebildet ist, der mit einem an dem Grundkörper befestigten
Lageransatz zusammenwirkt. Dadurch ergibt sich eine einfache, scharnierartige Lagerung.
Ferner ist es bevorzugt, dass der Lagervorsprung des Schwenkarms und der Lagerabschnitt
des Grundkörpers als Rohrhülsen ausgebildet sind und der Lagerabschnitt des Grundkörpers
in einer an dem Grundkörper ausgebildeten Nut linear geführt ist.
[0017] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird vorgeschlagen, dass zwei Schwenkarme
an dem Grundkörper gelagert sind und jeweils ein Auftragsmodul an einem Schwenkarm
befestigt ist. Die beiden Schwenkarme lassen sich vorzugsweise synchron verschwenken
und bewegen, indem sie mechanisch miteinander gekoppelt oder zwangsgeführt sind. Auch
besonders bevorzugt ist eine Gestaltung, bei der die Schwenkarme in einer ersten Schwenkstellung
im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind und durch Bewegen entlang der
im Wesentlichen horizontalen Ebene und gleichzeitigem Verschwenken um die im Wesentlichen
vertikale Drehachse in unterschiedliche Winkelstellungen relativ zueinander aufschwenkbar
und in diesen unterschiedlichen Drehstellungen fixierbar sind. In der parallelen Stellung
der Schwenkarme nehmen diese nur relativ geringen Raum ein und die Auftragsmodule
sind dicht beieinander, während in der auseinander geschwenkten Stellung ein relativ
großer Abstand der Auftragsmodule und somit der erzeugten Auftragsmuster möglich ist.
Dadurch lässt sich eine hohe Abstandsänderung der Auftragsmodule erreichen.
[0018] Zweckmäßigerweise weist das Auftragsmodul ein pneumatisch betätigbares Auftragsventil
zum Unterbrechen bzw. Freigeben des Fluidflusses in dem Fluidkanal auf und ist mindestens
ein Druckgaskanal zum Betätigen des Auftragsventils in dem Schwenkarm ausgebildet.
Durch den Druckgaskanal können äußere Schläuche vermieden werden. Selbstverständlich
könnte auch ein elektrisch oder elektromagnetisch betätigtes Auftragsventil eingesetzt
werden.
[0019] Besonders bevorzugt ist es ferner, dass der Grundkörper einen Fluidzuführkanal aufweist
und mehrere Schwenkarme mit jeweils einem an diesem befestigten Auftragsmodul an dem
Grundkörper gelagert sind und jeweils einen Fluidkanal aufweisen, der im Bereich der
Schwenkachse mit dem Fluidzuführkanal kommuniziert. Auch durch diese Maßnahme können
externe Schläuche vermieden werden. In diesem Fall ist nur ein einziger Zuführschlauch
notwendig, während alle weiteren Auftragsmodule durch interne, im Grundkörper angeordnete
Fluidzuführkanäle versorgt werden. Hieraus resultiert der weitere Vorteile, dass nur
eine Temperaturregelungseinrichtung zum Einstellen einer vorgebbaren Temperatur des
Fluids, insbesondere Heissschmelzklebstoff notwendig ist. Ferner ergeben sich bei
Bearbeitung von Heissschmelzklebstoff geringe Wärmeverluste. Es ist auch vorgesehen,
dass elektrisch beheizbare Patronen innerhalb der Schwenkarme platziert sind, um den
Heizschmelzklebstoff auf einer Temperatur zu halten, die die Fließfähigkeit des Klebstoffes
gewährleistet.
[0020] Es lassen sich bei dieser Gestaltung eine Vielzahl von Auftragsraupen oder dergleichen
mittels der an je einem Schwenkarm befestigten Auftragsmodule erreichen und es lassen
sich die Abstände auf einfache Weise modifizieren. Eine besonders einfache Konstruktion
ergibt sich dann, wenn die Drehachsen im Wesentlichen entlang einer Geraden angeordnet
sind. Sie sind mittels einer Fixierschraube mit unterschiedlichen Drehstellungen festlegbar.
[0021] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere
jeweils ein Auftragsmodul aufnehmende Schwenkarme um Drehachsen verschwenkbar aneinander
gelagert sind. Durch die mehreren Schwenkarme ergibt sich eine akkordeonartige Gesamtvorrichtung
mit einer Reihe von Auftragsmodulen, die alle entlang einer geraden Linie angeordnet
sind, aber durch gleichmäßiges Verschwenken der akkordeonartig oder zickzackartig
angeordneten Schwenkarme hinsichtlich ihrer Abstände auf einfache Weise verfahren
werden können, um an den konkreten Anwendungsfall angepasst zu werden. Hierbei ist
es bevorzugt, dass in den Schwenkarmen jeweils mindestens ein Fluidzuführkanal zum
Zuführen von Fluid zu einem Auftragsmodul ausgebildet ist und dass in den Schwenkarmen
jeweils mindestens ein Druckgaskanal zum Zuführen von Fluid zu einem Auftragsmodul
ausgebildet ist, um ein in dem Auftragsmodul angeordnetes pneumatisch betätigbares
Auftragsventil betätigen zu können. Es sind hierbei lediglich ein Anschluss für Druckgaszufuhr
und ein Anschluss für Klebstoffzufuhr notwendig, während alle weiteren Zuführkanäle
innerhalb der Schwenkarme platziert sind.
[0022] Besonders bevorzugt ist es ferner, dass mehrere Schwenkarme mittels eines Verstellmechanismus
zum Verschwenken der Schwenkarme relativ zueinander gekoppelt sind. Ein derartiger
Verstellmechanismus gewährleistet, dass durch eine zentrale Betätigung desselben alle
oder mehrere Schwenkarme gleichzeitig verschwenkt werden, so dass eine aufwendige
manuelle Verschwenkung aller Schwenkarme verhindert wird.
[0023] Vorzugsweise weist der Verstellmechanismus eine mit einem Gewinde versehene Spindel
sowie ein mit einem Schwenkarm verbundene Gewindehülse auf, da dies eine einfache
Konstruktion ist. Diese wird dadurch weitergebildet, dass die Spindel Abschnitte ohne
Gewinde aufweist, die durch weitere, mit den Schwenkarmen verbundene Rohrabschnitte
hindurch gesteckt sind.
[0024] Die Verschwenkung lässt sich dadurch einfach realisieren, dass an jedem Schwenkarm
im Bereich der Drehachsen mindestens ein Drehscharnier ausgebildet ist. Eine konstruktiv
einfache Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass das Drehscharnier wenigstens
einen an einem Schwenkarm angeordneten Vorsprung aufweist, der mit mindestens einem
weiteren, an einem benachbarten Schwenkarm ausgebildeten Vorsprung zusammenwirkt und
mit diesem gekoppelt ist.
[0025] Die erfindungsgemäße Vorrichtung und weitere Vorteile sind nachfolgend anhand mehrerer
Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
[0026]
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung mit zwei Schwenkarmen in einer Teilschnittdarstellung;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit parallelen Schwenkarmen;
- Figur 3
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit auseinandergeschwenkten Schwenkarmen;
- Figur 4
- die Vorrichtung gemäß Fig. 1 mit den insgesamt neun Drehstellungen positionierten
Schwenkarmen jeweils als Draufsicht;
- Figur 5
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung mit sechs Schwenkarmen in einer
Teilschnittdarstellung;
- Figur 6
- eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäß Fig. 5 mit parallel angeordneten Schwenkarmen;
- Figur 7
- die Vorrichtung gemäß Fig. 5 mit teilweise verschwenkten Schwenkarmen;
- Figur 8
- ein drittes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung mit mehreren scharnierartigen aneinander
gelagerten Schwenkarmen;
- Figur 9
- eine Vorrichtung gemäß Fig. 8 mit mehreren Schwenkarmen in unterschiedlichen Schwenkstellungen
der Schwenkarme;
- Figur 10
- ein viertes Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung mit automatisch mittels einer Verstellvorrichtung
verschwenkbare Schwenkarme in einer schematischen Darstellung;
- Figur 11
- die Vorrichtung gemäß Fig. 10 in einer alternativen Schwenkstellung der Schwenkarme.
- Figur 12
- eine Pappschachtel in einer Draufsicht;
- Figur 13
- die Pappschachtel in einer Draufsicht mit Klebstoffraupen.
[0027] Die nachfolgend beschriebenen Vorrichtungen zum Abgeben von Fluiden auf relativ zu
der Vorrichtung bewegbare Substrate sind angepasst an die Abgabe und Auftragung von
fließfähigen Heissschmelzklebstoffen oder auch Kaltleim, sie können jedoch für andere
fließfähige Materialien gleichermaßen verwendet werden. Die Vorrichtungen sind an
Produktionsanlagen ortsfest befestigbar, insbesondere an Bandförderanlagen oder dgl.,
so dass das mit Klebstoff zu versehene Substrat entlang einer linearen Bewegungsbahn
unterhalb der Vorrichtung vorbeibewegt wird.
[0028] Die anhand der Figuren 1 - 4 gezeigte Vorrichtung 1 weist einen Grundkörper 2, zwei
auch als Schenkel zu bezeichnende Schwenkarme 3, 4 sowie zwei an die Schwenkarme 3,
4 montierte Auftragsmodule 6, 8 auf. Zur Befestigung der Vorrichtung an einer Stange
10 (Fig. 2) sind an dem Grundkörper zwei beabstandete Klemmeinrichtungen 12 aus Befestigungsmittel
befestigt, die mittels Schrauben verspannbar sind.
[0029] Ein mit einer Klebstoffquelle verbindbarer Rohrabschnitt 13, an dessen oberer Abschnitt
ein Anschlussstutzen 16 für einen Schlauch befestigt ist, ist innerhalb einer länglichen
Nut 18 (Fig. 3) an dem Grundkörper 2 in einer im montierten Zustand horizontalen Ebene
linear bewegbar geführt, so dass der Rohrabschnitt 13 linear innerhalb der Nut 18
in Richtung des Doppelpfeils 19 geführt und bewegbar ist.
[0030] Eine Verstelleinrichtung 20 dient zum Hin- und Herverfahren des Rohrabschnitts 13
zusammen mit den Schwenkarmen 3, 4, sowie gleichzeitig zum Verschwenken der Schwenkarme
3, 4 um eine im Wesentlichen vertikal angeordnete Schwenkachse 21 (vgl. Fig. 1 und
3). Die Verstelleinrichtung 20 weist zwei fest mit dem Grundkörper 2 verbundene Lager
22 sowie eine Verstellschraube 24 auf, die ein Außengewinde aufweist, welches in Eingriff
mit einem Innengewinde ist, welches an einem Ansatz 26 eines Verbindungsglieds 28
in Eingriff steht. Das Verbindungsglied 28 ist fest mit dem Rohrabschnitt 13 verbunden
und weist einen weiteren Ansatz 30 auf, der eine Bohrung aufweist, die innerhalb einer
an Lagern 32 befestigten Stange 34 geführt ist. Durch Verdrehen der Verstellschraube
24 lässt sich eine axiale Kraft in Richtung des Pfeils 19 auf das Verbindungsteil
28 zum Verfahren des Rohrabschnitts 13 aufbringen.
[0031] Die zwei Schwenkarme 3, 4 sind im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet. An jeweils
einer Oberseite ist ein Vorsprung 36 in Form eines Nadellagers befestigt, der innerhalb
einer an dem Grundkörper 2 ausgebildeten Kulisse angeordnet ist. Die Kulisse ist als
längliche, einen verkrümmten Verlauf aufweisende Nut 38 gestaltet, die einen solchen
Verlauf hat, dass bei Bewegen des Rohrabschnitts zusammen mit den Schenkeln 3, 4 durch
Verstellen der Verstellschraube 24 die Schenkel 3, 4 um die Verschwenkachse 21 verschwenkt
werden und gleichzeitig die Verschwenkachse 21, die Schenkel 3, 4 der Rohrabschnitt
13 und das Verbindungsglied 28 gemeinsam linear in Richtung des Doppelpfeils 19 in
einer im montierten Zustand im Wesentlichen horizontalen Ebene bewegt werden und während
dieser Bewegung der Abstand D (Fig. 3) der Auftragsmodule 6, 8 von dem Rohr 10 und
den Klemmeinrichtungen 12 im Wesentlichen konstant bleibt.
[0032] In nicht dargestellter Weise könnte die Vorrichtung 1 so modifiziert werden, dass
auf eine Bewegbarkeit der Schwenkarme 3, 4 in einer horizontalen Ebene und eine dazugehörige
Verstellvorrichtung 20 verzichtet wird und stattdessen die Schwenkarme 3, 4 lediglich
um eine im Wesentlichen vertikale Achse 21 verschwenkbar gestaltet sind.
[0033] Jedes Auftragsmodul 6, 8 weist ein nicht näher erläutertes pneumatisch betätigbares
Auftragsventil zum Unterbrechen bzw. Freigeben des Fluidflusses in einem in den Auftragsmodul
6, 8 ausgebildeten Fluidkanal auf. Das Auftragsventil ist mittels Druckgas (Steuerluft
vgl. Fig. 1) betätigbar. Hierzu an der Oberseite jedes Schwenkarms 3, 4 ein Druckluftanschluss
40 befestigt, der mit einem in jedem Schwenkarm 3, 4 ausgebildeten Druckgaskanal 42
kommuniziert, so dass Druckgas zum Betätigen des Auftragsventils in das Auftragsmodul
eingeleitet werden kann. Das Auftragsventil kann als Nadelventil ausgebildet sein,
dessen Ventilnadel mit einem Ventilsitz verbunden ist, der in dem Auftragsventil ausgebildete
Fluidkanal mündet in eine Düse oder Düsenanordnung 44, durch deren Austrittsöffnung
Klebstoff oder ein anderes Fluid abgegeben und anschließend auf das Substrat aufgetragen
werden kann.
[0034] Zur verschwenkbaren Lagerung der Schwenkarme 3, 4 um die Drehachse 21 steht zusätzlich
zu dem als Rohrabschnitt 13 ausgebildeten, von dem Grundkörper 2 abstehenden Vorsprung
von dem Schwenkarm 3 ein als Rohrabschnitt 46 ausgebildeter Vorsprung ab und steht
von dem weiteren Schwenkarm 4 ein ebenfalls als Rohrabschnitt 48 ausgebildeter Vorsprung
sowie ein Rohrabschnitt 49 ab. Die Rohrabschnitte 13, 46, 48 und 49 sind dabei konzentrisch
zur Drehachse 21 und axial versetzt zueinander angeordnet, so dass sie zusammen nach
Art eines Scharniers ausgebildet sind und durch Rohrabschnitt 13 als Scharnierbolzen
miteinander um die Schwenkachse 21 drehbar gelagert sind.
[0035] Eine Befestigungsschraube 50 und einer Unterlegscheibe 52 sichern die Rohrabschnitte
13, 46, 48 und 49 und somit die Schwenkarme 3, 4 axial an dem Grundkörper 2.
[0036] In dem Rohrabschnitt 13 ist ein Zuführkanal 54 ausgebildet, welcher mittels Querbohrungen
55, 57 mit einem in dem Schwenkarm 3 ausgebildeten, schräg verlaufenden Fluidkanal
56 und zusätzlich mit einem in dem Schwenkarm 4 ausgebildeten, horizontal verlaufenden
Fluidkanal 58 kommuniziert. Die Fluidkanäle 56, 58 sind mit innerhalb der Auftragsmodule
6, 8 angeordneten Fluidkanälen verbunden, so dass die Düsenanordnungen 44 mit Klebstoff
versorgt werden können. In Nuten 61, 63, 65 und 67, die an dem Rohrabschnitt 13 ausgebildet
sind, sind als Dichtmittel O-Ringe 69 eingelegt, so dass Fluid ausschließlich in die
Fluidkanäle 56, 58 geleitet wird.
[0037] Anhand der Fig. 2, 3 sowie Fig. 4a bis 4i ist nachfolgend die Verschwenkung und Bewegung
der Schwenkarme 3, 4 erläutert. In Fig. 2 und 4a sind die Schwenkarme 3, 4 parallel
zueinander angeordnet und die Auftragsmodule 6, 8 sind in einem minimalen Abstand
zueinander angeordnet. Die Richtung der Relativbewegung zwischen Vorrichtung und dem
nicht dargestellten Substrat entspricht der Richtung des Doppelpfeils 19. Durch Verstellen
der Verstellschraube 24 können die Schwenkarme 3, 4 aus der in Fig. 4a gezeigten Stellung
beliebig weit bis zu der in Fig. 4i dargestellten Schwenkstellung verschwenkt werden,
in welcher die Schwenkarme 3,4 etwa in einem Winkel von 90 Grad zueinander stehen.
Gleichzeitig wird während der Verschwenkung das Verbindungsstück 28 zusammen mit der
Verschwenkachse 21 linear in einer horizontalen Ebene innerhalb der Nut 18 in Richtung
des Doppelpfeils 19 verfahren, wie Fig. 4 gut veranschaulicht. In jeder beliebigen
Schwenkstellung sind die Schwenkarme 3, 4 aufgrund der Reibung und der Selbsthemmung
der Verstellschraube 20 und die angezogene Befestigungsschraube 50 fixiert. Um die
Verschwenkung vornehmen zu können, muss die Befestigungsschraube 50 gelöst werden.
In allen Verschwenkstellungen (Fig. 4a bis 4i) ist der Abstand D zwischen den Klemmeinrichtungen
12 und den Auftragsmodulen 6, 8 im Wesentlichen konstant.
[0038] Wie Fig. 1 zeigt, führt eine elektrische, isolierte Leitung 45 zu jedem Schenkel
3, 4, um elektrische Energie zu innerhalb der Schenkel 3, 4 in Ausnehmungen angeordneten
Heizpatronen zum Beheizen der Schenkel zuleiten zu können, so dass der durch die Fluidkanäle
56, 58 und den Zuführkanal 54 strömende Heissschmelzklebstoff auf einer vorgebbaren
Temperatur gehalten werden kann.
[0039] Die anhand der Fig. 5 bis 7 näher erläuterte Vorrichtung 60 weist eine Reihe von
gleichen oder funktionsgleichen Teilen wie die zuvor beschriebene Vorrichtung 1 auf;
gleiche oder ähnliche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0040] An einem länglichen Grundkörper 2 sind sechs Schwenkarme 4 um jeweils eine Drehachse
21 verschwenkbar gelagert, welche vorzugsweise im Betrieb im Wesentlichen vertikal
angeordnet ist. Durch einen beheizbaren Schlauch 62 wird Klebstoff in eine Bohrung
64 in den Grundkörper 2 eingeleitet. Ein als Bohrung ausgebildeter Fluidzuführkanal
66 verläuft in Längsrichtung des Grundkörpers 2. Mehrere Querbohrungen 68 führen zu
einer Hülse 72, die in dem Grundkörper 2 gelagert ist. Durch den als Bohrung ausgebildeten
Innenraum 71 der Hülse strömt Klebstoff in eine in der Hülse 72 ausgebildete Querbohrung
73 in einen Fluidkanal 56, der innerhalb jedes Schwenkarms 4 angeordnet und zu einem
Auftragsmodul 6 führt, so dass Klebstoff zu der Düsenanordnung 44 strömen kann und
durch deren Austrittsöffnung abgegeben werden kann. An jedem Schwenkarm ist ein Vorsprung
78 ausgebildet, der für eine scharnierartige Befestigung und Lagerung jedes Schwenkarms
4 an dem Grundkörper 2 sorgt, ähnlich wie dies bei dem anhand der Fig. 1 bis 3 beschriebenen
Ausführungsbeispiel der Fall ist. Der Innenraum 71 ist oben durch eine Verschlussschraube
80 abgeschlossen.
[0041] Eine elektrische Leitung 45 sorgt zur Zuführung von elektrischer Leistung zu Heizpatronen
82 zum Beheizen der Schwenkarme 4. Mittels eines Anschlusses 40 und eines Druckgaskanals
42 kann Steuerluft zum Betätigen des Auftragsventils des Auftragsmoduls 6 eingeleitet
werden. Bei gelöster Befestigungsschraube 50 (Fig. 5) lassen sich die Schwenkarme
4 manuell beliebig verschwenken, wie Fig. 7 zeigt, so dass die Abstände der Auftragsmodule
zueinander und die Relativstellungen der Auftragsmodule 6 relativ zu dem unterhalb
der Vorrichtung an dieser vorbeibewegten Substrat an den konkreten Anwendungsfall
angepasst werden kann. Die Relativbewegungsrichtung der Bewegung zwischen Substrat
und Vorrichtung 60 ist durch Doppelpfeil 19 veranschaulicht.
[0042] Die Fig. 8 und 9a bis 9d zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung 90, bei der mehrere Schwenkarme 5 um jeweils eine Drehachse 21 scharnierartig
verschwenkbar aneinander gelagert sind und an jedem Schwenkarm 5 ein Auftragsmodul
6 etwa mittig zwischen zwei benachbarten Schwenkachsen 21 an dem Schwenkarm 5 befestigt
ist. Hinsichtlich gleicher oder funktionsgleicher Teile wird auf die obigen Beschreibungen
Bezug genommen. Die Positionen der Auftragsmodule 6 sind in Fig. 9 durch Punkte angedeutet.
[0043] Ein an einem Ende der gesamten Vorrichtung 90 angeordneter Schwenkarm 5 ist an einem
ortsfestem Rahmen einer Produktionsanlage befestigbar. Aus einer in Fig. 9 gezeigten
zusammengeklappten Stellung mit minimalen Abstand der Auftragsmodule 6 und im Wesentlichen
paralleler Anordnung der Schwenkarme 5 können die Schwenkarme 5 um die Drehachsen
21 verschwenkt und akkordeonartig auseinandergezogen werden, so dass sich die Abstände
der Auftragsmodule 6 zueinander vergrößern, wie Fig. 9a bis 9d veranschaulichen.
[0044] An jeden Schwenkarm 5 ist mittig ein Vorsprung 92 befestigt, der mit zwei benachbarten
Vorsprüngen 94, 96 eines benachbarten Schwenkarmes 5 zu einer Art Scharnier zusammensetzbar
ist. Mittels einer Hohlschraube (in Fig. 8 nicht dargestellt), die prinzipiell dem
Rohrabschnitt 13 des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1 entspricht lassen sich benachbarte
Schwenkarme 5 scharnierartig aneinander befestigen, wie anhand der in Fig. 1 bzw.
5 gezeigten Ausführungsbeispielen dargestellt ist.
[0045] Der Vorsprung 92 ist als Rohrhülse ausgebildet, durch welche Klebstoff in einen in
dem Schwenkarm 5 schräg verlaufenden Fluidkanal 98 zu einem Auftragsmodul 6 geleitet
werden kann. Durch einen weiteren Fluidkanal 100, der schräg in jedem Schwenkarm 5
ausgebildet ist, kann Klebstoff zunächst zu dem Vorsprung 96 und von dort in einen
Vorsprung 92 eines benachbarten Schwenkarms 5 geleitet werden, so dass miteinander
verbundenen Schwenkarme 5 mit Klebstoff oder einem anderen Fluid versorgt werden können,
um den Klebstoff zu den Auftragsmodulen 6 zuzuführen.
[0046] Ferner ist in jedem Schwenkarm 5 ein Druckgaskanal 42 zum Zuführen von Druckgas zu
jedem Auftragsmodul 6 ausgebildet, um das in jedem Auftragsmodul 6 befindliche Auftragsventil
so betätigen zu können, dass der Klebstofffluss durch den Fluidkanal des Auftragsmoduls
6 durch die Düsenanordnung 44 intermittierend freigegeben bzw. unterbrochen werden
kann. Jedes Auftragsmodul 6 ist an den Schwenkarm 5 angeschraubt. An jedem Vorsprung
92 bzw. 96 und 94 sind geeignete Dichtmittel in Form O-Ringen ähnlich dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 vorhanden, um den Fluidfluss abzudichten.
[0047] Im Betrieb verlaufen die Drehachsen 21 im Ausführungsbeispiel vorzugsweise vertikal,
die Vorrichtung könnte jedoch auch so montiert, dass die Schwenkachsen schräg angeordnet
sind. Ein Verstellmechanismus dient zum Verschwenken der Schwenkarme 5 relativ zueinander.
Er weist eine Gewindehülse 102 auf, die mittels eines Gewindestiftes 104 und einer
Mutter 106 drehbar um eine Achse 108 an dem Schwenkarm 5 befestigt ist. Hierzu ist
am Schwenkarm 5 eine Ausnehmung 110 ausgebildet. Der Verstellmechanismus weist eine
mit einem Gewinde 112 versehene Spindel 114 auf, dessen Gewinde 112 mit einem Innengewinde
der Gewindehülse 102 zusammenwirkt. Die Spindel 114 ist in nicht dargestellter Weise
an einem Ende mit einem Handgriff versehen, um sie um Ihre Längsachse drehen zu können.
Weitere Hülsen 116 sind auf die zuvor beschriebene Weise mit jedem Schwenkarm 5 verbunden.
Die weiteren Hülsen 116 weisen eine Bohrung 118 ohne Innengewinde auf, durch welche
die Spindel 114 hindurch gesteckt ist. An diesen Stellen weist die Spindel 114 Abschnitte
ohne Gewinde auf, so dass die Spindel 114 durch die Bohrungen 118 hindurchgleiten
kann. An einem Endabschnitt ist die Spindel 114 unverschieblich an einem letzten Schwenkarm
5 der miteinander verbundenen Schwenkarme gekoppelten Hülse befestigt. Diese Hülse
ist ebenfalls so ausgebildet wie die zuvor beschriebenen Hülsen 102, 116, jedoch ist
keine axiale Verschiebung der Spindel 114 relativ zu dieser weiteren Hülse möglich.
Auf diese Weise kann bei Verdrehen der Spindel 114 synchron jeder Schwenkarm 5 aus
einer in Fig. 9a gezeigten Stellung in den Fig. 9b - 9d gezeigten Stellungen verschwenkt
werden.
[0048] Die Fig. 10 und 11 veranschaulichen schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 120 zum Abgeben von Klebstoff. Zwei um eine Schwenkachse
21 drehbar aneinander gelagerte Schwenkarme 122, 124 nehmen insgesamt vier Auftragsmodule
6a, b, c, d auf, die so wie die zuvor beschriebenen Auftragsmodule ausgebildet sind.
Jeder Schwenkarm 122, 124 weist zwei winklig zueinander angeordnete Schenkel 126,
128 bzw. 130, 132 auf, so dass sich insgesamt eine scheren- oder zangenartige Anordnung
in der Draufsicht ergibt. Mittels einer Verstelleinrichtung 134 sind die Schwenkarme
122, 124 automatisch verschwenkbar. Die Verstelleinrichtung 134 weist eine Gewindespindel
136 und einen Elektromotor 138 zum Antreiben der Gewindespindel 136 auf. Anstelle
der Gewindespindel könnte auch ein pneumatischer Antrieb mit einem Pneumatikzylinder
und einer Kolbenstange vorgesehen sein. Das Außengewinde der Gewindespindel 136 ist
in Eingriff mit an den Schwenkarmen 122 bzw. 124 angeordneten Gewindehülsen 140, 142,
so dass bei Rotieren der Gewindespindel 136 die Schwenkarme 122, 124 um die Achse
21 verdreht werden, wie die Fig. 10 und 11 zeigen. Die Gewindehülsen 140, 142 sind
dabei einerseits so gelagert, dass eine Axialkraft von der Gewindespindel 136 auf
die Schwenkarme 122, 124 und somit einen Drehmoment auf diese aufgebracht wird. Gleichzeitig
sind die Gewindehülsen 140, 142 drehbar und auch axial in Richtung der Längsachsen
der Schenkel 126, 130 geringfügig bewegbar gelagert, so dass bei Verschwenken der
Schwenkarme 126, 130 der Versatz aufgrund der Drehbewegung ausgeglichen werden kann.
Die Gewindehülsen 140, 142 sind mit einem Linksgewinde bzw. mit einem Rechtsgewinde
ausgebildet.
[0049] Im Bereich der Schwenkachse 21 sind scharnierartige Lagerungen vorgesehen, die der
Lagerung der Schwenkarme 5 gemäß Fig. 8 entsprechen. Die Klebstoffzufuhr erfolgt zentral
im Bereich der Schwenkachse 21 mittels eines beheizbaren Schlauches, der angeschlossen
ist an einen Anschlussstutzen 16 für einen Schlauch entsprechend der Darstellung gemäß
Fig. 1. Auch die Abdichtung und scharnierartige Lagerung entspricht der Gestaltung
der vorherigen Ausführungsbeispiele.
[0050] Die Fig. 12 und 13 veranschaulichen Auftragsbilder auf einer Schachtel, die mit Hilfe
der zuvor beschriebenen Auftragsvorrichtung generiert werden. Fig. 12 veranschaulicht
mit gestrichelten Linien die jeweiligen Bewegungsbahnen der Auftragsmodule 6a - d,
wenn die Relativbewegungsrichtung, angedeutet durch Pfeil 144, gleich Null ist. Die
Schachtel ist in Draufsicht dargestellt und weist zwei gegenüberliegende faltbare
Deckel 146, 148 und zwei ebenfalls gegenüberliegende, faltbare und hier im nur halb
zugefalteten Zustand dargestellte Deckel 150, 152 auf. In diesem Fall würden im Wesentlichen
kreisförmige Auftragsraupen entstehen.
[0051] Aus Fig. 13 ist ersichtlich, dass bei einer entsprechend eingestellten Relativgeschwindigkeit
(vgl. Pfeil 144) bei gleichzeitigem Verschwenken der Schwenkarme 122, 124 mittels
der Auftragsmodule 6a - d) die dargestellten geraden Auftragsraupen auf der Schachtel
entstehen würden; die Bezugszeichen deuten das jeweilige Auftragsmodul 6a - d an.
Es ergeben sich im Wesentlichen gerade Auftragsraupen.
1. Vorrichtung zum Abgeben von Fluiden, insbesondere fließfähigem Klebstoff auf ein relativ
zu der Vorrichtung bewegbares Substrat,
mit mindestens einem Auftragsmodul, welches eine mit einer Fluidquelle verbindbare
Düsenanordnung mit einem Fluidkanal und einer Austrittsöffnung aufweist, durch welche
Fluid abgebbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsmodul um eine im Wesentlichen vertikal angeordnete Schwenkachse drehbar
und in unterschiedlichen Drehstellungen fixierbar relativ zu einem Grundkörper.
2. Vorrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsmodul an einem ein weiteres Auftragsmodul aufnehmenden Schwenkarm gelagert
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsmodul an einem Schwenkarm befestigt ist und der Schwenkarm drehbar an
dem Grundkörper gelagert ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm und die Schwenkachse zusätzlich in einer im Wesentlichen horizontalen
Ebene bewegbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkarm mittels einer an dem Grundkörper ausgebildeten Kulisse entlang einer
durch die Kulisse definierten Bewegungsbahn bewegbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kulisse als einen gekrümmten Verlauf aufweisende Nut ausgebildet ist und an dem
Schwenkarm ein in der Nut angeordneter Vorsprung befestigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper mit einem Befestigungsmittel zum Anbringen der Vorrichtung an einem
ortsfesten Rahmen aufweist und die aufgrund der Kulisse vorgegebene Bewegungsbahn
des Schenkels derart gewählt ist, dass bei Verfahren des Schenkels entlang der im
Wesentlichen horizontalen Ebene der Abstand des Auftragsmoduls von einer durch das
Befestigungsmittel vorgegebenen Ebene im Wesentlichen konstant bleibt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass an dem Schwenkarm ein Lagervorsprung ausgebildet ist, der mit einem an dem Grundkörper
befestigten Lageransatz zusammenwirkt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Lagervorsprung des Schwenkarms und der Lagerabschnitt des Grundkörpers als Rohrhülsen
ausgebildet sind und der Lagerabschnitt des Grundkörpers in einer an dem Grundkörper
ausgebildeten Nut linear geführt ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass zwei Schwenkarme an dem Grundkörper gelagert sind und jeweils ein Auftragsmodul an
einem Schwenkarm befestigt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Schwenkarme synchron verschwenkbar und bewegbar sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkarme in einer ersten Schwenkstellung im Wesentlichen parallel zueinander
angeordnet sind und durch Bewegen entlang der im Wesentlichen horizontalen Ebene und
gleichzeitigem Verschwenken um die im Wesentlichen vertikale Drehachse in unterschiedliche
Winkelstellungen relativ zueinander aufschwenkbar und in diesen unterschiedlichen
Drehstellungen fixierbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Auftragsmodul ein pneumatisch betätigbares Auftragsventil zum Unterbrechen bzw.
Freigeben des Fluidflusses in den Fluidkanal aufweist und dass mindestens ein Druckgaskanal
zum Betätigen des Auftragsventils in dem Schwenkarm ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper einen Fluidzuführkanal aufweist und mehrere Schwenkarme mit jeweils
einem an diesem befestigten Auftragsmodul an dem Grundkörper gelagert sind und jeweils
einen Fluidkanal aufweisen, der im Bereich der Schwenkachse mit dem Fluidzuführkanal
kommuniziert.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachsen im Wesentlichen entlang einer Geraden angeordnet sind.
16. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkarme mittels einer Fixierschraube an dem Grundkörper in einer Drehstellung
festlegbar sind.
17. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere jeweils ein Auftragsmodul aufnehmende Schwenkarme um jeweils eine Drehachse
verschwenkbar aneinander gelagert sind.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Schwenkarmen jeweils mindestens ein Fluidzuführkanal zum Zuführen von Fluid
zu einem Auftragsmodul ausgebildet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, dass in den Schwenkarmen jeweils mindestens ein Druckgaskanal zum Zuführen von Fluid zu
einem Auftragsmodul ausgebildet ist, um ein in dem Auftragsmodul angeordnetes pneumatisch
betätigbares Auftragsventil betätigen zu können.
20. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Schwenkarme mittels eines Verstellmechanismus zum Verschwenken der Schwenkarme
relativ zueinander gekoppelt sind.
21. Auftragsvorrichtung nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, dass der Verstellmechanismus eine mit einem Gewinde versehene Spindel sowie ein mit einem
Schwenkarm verbundene Gewindehülse aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel Abschnitte ohne Gewinde aufweist, die durch weitere, mit den Schwenkarmen
verbundene Rohrabschnitte hindurch gesteckt sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spindel mittels eines Motors rotierbar ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 17 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, dass an jedem Schwenkarm im Bereich der Drehachsen mindestens ein Drehscharnier ausgebildet
ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet, dass das Drehscharnier wenigstens einen an einem Schwenkarm angeordneten Vorsprung aufweist,
der mit mindestens einem weiteren, an einem benachbarten Schwenkarm ausgebildeten
Vorsprung zusammenwirkt und mit diesem gekoppelt ist.