[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von synthetischen Faserstoffen
mit einer Zuführung für eine Polymerschmelze zu einem rotierenden Hohlreaktor, dessen
Wandung aufheizbar ist und zur Führung eines Schmelzfilms zu einer offenen, mit einem
Deckel verschließbaren Seite hin konisch erweitert und mit Rippen zur Aufteilung des
Schmelzfilms in nach dem Austritt aus dem Hohlreaktor erstarrende Fasern versehen
ist.
[0002] Derartige synthetische Faserstoffe können insbesondere als Absorptionsmittel eingesetzt
werden, die aus Wasser Erdöl und Erdölprodukte sowie eine Reihe von Schwermetallionen
herausfiltern können.
[0003] Der Prozess zur Erzeugung von thermoplastischen Faserstoffen vollzieht sich regelmäßig
in zwei Etappen, nämlich Gewinnung der Schmelze und Ausbildung der Faser.
[0004] In bekannten Anlagen wird das thermoplastische Material zuerst geschmolzen und dann
die Schmelze durch Spinndüsen extrudiert, um die Fasern auszubilden. Eine durch SU
1 236 020 A bekannte Anlage verfügt über einen Beschickungsbunker, eine Stromversorgung
und ein Schmelzgitter mit einem Verteiler für aufgeheiztes Inertgas. Die Verteiler
sind dreikantartig ausgebildet und gleichmäßig über das die Oberfläche bildende Schmelzgitter
verteilt. Das zu verarbeitende thermoplastische Material wird in dem Raum über dem
Gitter bis zur schmelznahen Temperatur gleichmäßig aufgeheizt und kann ungehindert
zwischen den dreikantartigen Verteilern durchlaufen, wobei eine Behandlung mit Stickstoff
stattfindet. Im Gehäuse des Schmelzgitters befinden sich Anschlussstellen für die
Montage von Heizelementen. Dadurch wird das aufgeheizte Material geschmolzen und gelangt
weiter zu einem Schneckentrieb, wird durch die Düsen gedrückt und zu einem Strang
oder einem Faden ausgeformt. Mit Anlagen dieser Art können Fasern nur aus hochwertigen
Rohstoffen hergestellt werden, wobei sichergestellt sein muss, dass der Rohstoff in
gleichmäßigem Tempo auf das Schmelzgitter und anschließend die Schmelze auf die Schnecke
für den Abtransport gelangt.
[0005] Durch GB 1 265 215 und SU 669 041 A sind Anlagen bekannt, bei denen die Fasergewinnung
aus einem Band der Schmelze erfolgt, sodass die Gleichmäßigkeit des Durchflusses der
Schmelze nicht kritisch ist. Dabei wird das Band aus der Schmelze an der Kante des
rotierenden Reaktors in einzelne Stränge aufgeteilt. Der Reaktor ist ein horizontal
angeordnetes rotierendes zweigeteiltes Becken mit einem Hohlraum und einer Arbeitsoberfläche.
Im Hohlraum befinden sich spaltähnliche Öffnungen. Ein Energieträger dringt aus dem
äußeren Hohlraum des Reaktors durch die spaltähnlichen Öffnungen ein und trennt das
Schmelzband in einzelne Stränge, bearbeitet sie von zwei Seiten, macht sie dünner
und zieht sie zu Fasern. Um mit dieser Anlage eine qualitativ hochwertige Faser zu
erhalten, muss der Energieträger eine höhere Temperatur als die Destruktionstemperatur
des Polymers sowie eine ausreichende Geschwindigkeit haben, damit die Schmelzstränge
dünner und länger und somit zu einer Faser geformt werden können. Das geöffnete Becken
des Reaktors bedingt einen Energieverlust und führt zu einer verringerten Effektivität
des Herstellungsverfahrens.
[0006] Durch RU 2 061 129 ist ferner eine Anlage zur Erzeugung von Faserstoffen bekannt,
die einen Extruder, einen Faser bildenden Ringkopf mit radial angeordneten und im
Zentrum zusammenlaufenden Kanälen, einen Luftstromerzeuger, der die Schmelzstränge
gleichzeitig in die Länge zieht und abkühlt, bis sie zu Fasern geworden sind, und
ein Element zum Abscheiden der fertigen Faser aufweist, dass eine in Richtung des
eintreffenden Faden konvergierende Erweiterung aufweist. Das Ablegen der Fasern erfolgt
unter dem Einwirken eines straffen Luftstromes, der in Richtung der extrudierten Schmelzstränge
gerichtet ist. Die radial angeordneten und im Zentrum zusammenlaufenden Kanäle erfordern
ebenfalls den Einsatz von hochqualitativen Rohstoffen. Andernfalls werden diese Kanäle
mit nicht vollständig geschmolzener Masse verstopfen, wodurch die Weiterleitung durch
die Schmelzleitungen erschwert wird. Die Herstellung von qualitativ hochwertigen Fasern
aus weniger hochwertigen Rohstoffen ist somit nicht möglich.
[0007] Aus RU 2 117 719 ist eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art bekannt, bei der
ein horizontal angebrachter rotierender zylindrischer Hohlreaktor von außen erhitzt
wird. Der offene Teil des Reaktors hat die Form eines sich erweiternden Konus, der
mit einem unbeweglichen Konusdeckel verschlossen ist. Der Konusdeckel bildet mit den
seitlichen Oberflächen des sich erweiternden Konus eine Spaltöffnung von 15 bis 20
mm. Zusätzlich sind an der inneren Oberfläche des Reaktors flache Rippen angebracht,
die über ihre Länge eine Dreiecksform aufweisen, die entlang der Faserbildung und
mit der Spitze in Richtung des Schmelzflussaustritts ausgerichtet ist. Die Vorrichtung
ist mit einer ringförmigen Hochdruckluftzufuhr ausgerüstet. Mit dieser bekannten Vorrichtung
ist es möglich, die Verarbeitung von thermoplastischem Material aus Industrie- und
Hausmüll unter gleichzeitiger Erhöhung des Ausstoßes von hochwertigem Fasermaterial
zu realisieren. In der Praxis ist jedoch das Problem aufgetreten, dass mit den üblichen
Heizelementen bei einer Zylinderform des Reaktors eine gleichmäßige Erwärmung von
Reaktorwand und -boden nicht erreicht werden kann. Daher ist die Temperatur des Reaktorbodens
und der Endstücke stets niedriger als die der Reaktorwand. Die Schmelze sammelt sich
in den Ecken zwischen der Wand und dem Boden und bildet somit eine Art Stillstandszone,
wo sich die Schmelze abkühlt und dazu neigt, am Boden und an den Übergängen des Bodens
zu den Wänden anzuhaften. Die Bildung solcher Stillstandszonen vermindert die Produktivität
der Anlage und wirkt sich negativ auf die Faserqualität aus. Feste Teile des Polymers
können aus dieser Stillstandszone mitgerissen und unter Einwirkung der Zentrifugalkräfte
zusammen mit der Schmelze zum Endstück des Reaktors befördert und zusammen mit der
Faser ausgebracht werden, wodurch die Faser ungleichmäßig mit Verdickungen oder Einschlüssen
fester ungeschmolzener Stücke verschiedener Form ausgebildet, die Qualität der Faser
also vermindert wird. Zum Reinigen der Stillstandszone muss die Anlage regelmäßig
angehalten werden, um das anhaftende Polymer mechanisch zu entfernen. Würde man die
Reaktorwände stärker erhitzen, führt dies zu einer wesentlichen Überhitzung des Schmelzfilmes.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Vorrichtung besteht darin, dass etwas mehr als
30 % der zugeführten Wärmeenergie unmittelbar für die Erwärmung des Bandes verwendet
wird. Die restliche, vom Erhitzer abgegebene Energie wird für das Aufheizen des Reaktorinneren
und der Umgebungsluft durch Übertragung von Strahlungsenergie verbraucht. Ferner tritt
wegen der Rückstrahlung zwischen dem Erhitzer und dem Reaktor im zentralen Teil des
Reaktors eine Überhitzung der Heizelemente und des Schmelzbandes auf. Das kann einerseits
zum Verbrennen der Erhitzer und andererseits zu einem nicht zu vernachlässigen oder
sogar völligen Ausbrennen des Polymers führen. Bei einer gleichmäßigen Verteilung
der Kapazität des Erhitzers in radialer und axialer Richtung sammelt sich die Hauptmenge
der Wärme im oberen Teil des Erhitzers. In diesem Fall ist auch eine Überhitzung und
ein Verbrennen der Heizelemente möglich.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Herstellung
von synthetischen Faserstoffen der eingangs erwähnten Art so zu verbessern, dass mit
einem verringerten Energieverbrauch eine erhöhte Faserqualität erzielt wird.
[0009] Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Hohlreaktor vertikal ausgerichtet ist und eine stetig gekrümmte
Innenwandung und an der gekrümmten Oberseite eine Öffnung für die Zuführung der Polymerschmelze
aufweist und dass gegenüber der Öffnung ein rotierender Verteilerteller in einem geringen
Abstand zur Innenwandung angeordnet ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist zur Herstellung eines gleichmäßigen dünnen Schmelzfilms
ausgebildet, der sich zur offenen Seite des Reaktors aufgrund der stetigen Krümmung
der Innenwandung ohne Stillstandszonen bewegen kann. Die Ausbildung des gleichmäßigen
dünnen Schmelzfilms gelingt dadurch, dass die Polymerschmelze axial an der gekrümmten
Oberseite des Hohlreaktors durch eine Öffnung zugeführt wird und dort auf einen rotierenden
Verteilerteller gelangt, der in einem geringen Abstand zur Innenwandung des Hohlreaktors
angeordnet ist. Dadurch wird das zugeführte geschmolzene Polymer gesammelt und durch
die Zentrifugalkraft gleichmäßig auf die Innenwand des Hohlreaktors geschleudert.
Der Verteilerteller bildet somit einen Verschluss der Zuführungsöffnung unter Ausbildung
eines Ringspalts mit der Innenwandung des Hohlreaktors, aus dem das auf dem Verteilerteller
gesammelte Material gleichmäßig verteilt austritt und auf die Innenwandung des Hohlreaktors
gelangt. Die Fließgeschwindigkeit des Schmelzfilms auf der Innenwandung des Hohlreaktors
wird durch die aufgrund der Rotation des Hohlreaktors resultierende Zentrifugalkraft
und zusätzlich durch das Gewicht des Schmelzfilms bestimmt, da der Hohlreaktor vertikal
und nach unten offen ausgerichtet ist.
[0011] Die Verteilerwirkung des Verteilertellers wird noch dadurch verbessert, dass die
Oberfläche des Verteilertellers zum Rand hin ansteigt, vorzugsweise eine zur Öffnung
zeigende konkav gekrümmte Oberseite bildet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist
auf dem Verteilerteller ein Kegelstumpf angeordnet, dessen Durchmesser kleiner als
der Durchmesser des Verteilertellers ist. Dabei kann der Durchmesser der Oberseite
des Verteilertellers größenordnungsmäßig dem Durchmesser der Öffnung der Zuführung
entsprechen.
[0012] Die stetig gekrümmte Innenwandung des Hohlreaktors ist vorzugsweise parabolisch ausgebildet,
entspricht also der Oberfläche, die durch die Rotation einer Parabel um die eigene
Achse entsteht. Bei gleicher Höhe und bei gleichem Durchmesser der Austrittsöffnung
entsteht durch die stetige Krümmung gegenüber der vorbekannten Vorrichtung ein wesentlich
verringertes Innenvolumen, sodass sich die benötigte Wärmeenergiemenge für das Aufheizen
des Innenraumes verringert. Die erfindungsgemäße Konstruktion minimiert auch die Wärmeverluste
und den spezifischen Wärmeverbrauch.
[0013] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung bildet die Innenwandung
mit einem umgebenden Behälter des Hohlreaktors einen gekrümmten Spalt, an den eine
Dampfzuführung und eine Dampfableitung angeschlossen ist. Durch die ständige Zirkulation
von aufgeheiztem Wasserdampf durch den gebildeten Hohlraum wird eine gleichmäßige
Aufheizung der Reaktorwände erreicht. Somit ist es möglich, das Schmelzband bzw. den
Schmelzfilm mit einer gleichmäßigen Temperatur und Dicke herzustellen, wodurch die
Faser über die gesamte Länge einen gleichmäßigen Durchmesser aufweist und keine ungeschmolzenen
Teile enthält. Hierzu ist es zweckmäßig, wenn die Dampfzuführung und die Dampfableitung
am oberen und unteren Rand der Innenwandung angeordnet sind. Der Dampf kann dabei
sowohl im Gleichstrom als auch im Gegenstrom zu der Transportrichtung der Polymerschmelze
geführt werden. Bevorzugt ist die Anordnung im Gleichstrom.
[0014] Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Vertikalschnitt durch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
- Figur 2
- eine Teilansicht auf einen zwischen Innenwand und Deckel ausgebildeten Ringspalt.
[0015] Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung dient zur Erzeugung von Fasern aus
einer Thermoplastschmelze und umfasst einen vertikal installierten rotierenden Hohlreaktor
1 in Form eines Paraboloids, der durch die Rotation einer Parabel um die eigene Achse
gebildet wird. Am offenen Rand des Paraboloids ist ein sich als erweiternder Konus
ausgebildeter Rand 2 vorgesehen. Zentrisch ist im gekrümmten Teil des Paraboloids
eine Öffnung 3 zum Zuführen einer Polymerschmelze ausgebildet. Die Innenwandung des
Hohlreaktors 1 ist mit flachen Rippen 4 versehen, die im unteren Bereich des Hohlreaktors
1 senkrecht zum Rand 2 verlaufen.
[0016] Der Hohlreaktor 1 befindet sich in einem umgebenden Behälter 5, in dessen Oberfläche
der Form des Hohlreaktors 1 angepasst ist, sodass sich ein gekrümmter Spalt 6 ergibt.
Der Spalt 6 ist in seinem oberen Teil mit dem Ausgang und in seinem unteren Teil mit
dem Eingang eines Dampferzeugers 7 verbunden, sodass mit dem Spalt 6 ein geschlossener
Dampfkreislauf gebildet wird. Die Bewegungsrichtung des Wasserdampfes ist in Figur
1 durch Pfeile verdeutlicht, wobei eine Gleichstrombewegung des Wasserdampfs ausgebildet
wird. Durch eine Umkehrung des Wasserdampferzeugers 7 lässt sich in gleicher Weise
und für manche Anwendungsfälle sinnvoll auch eine Gegenstromrichtung des Wasserdampfes
realisieren.
[0017] Gegenüberliegend von der Öffnung 3 befindet sich innerhalb des Hohlreaktors 1 eine
Verteilanordnung 8, die an einer zentrisch durch die Zuführungsöffnung 3 geführten
Stange 9 befestigt ist. Die Stange 9 ist axial verstellbar, sodass der Abstand der
Verteileinrichtung 8 von der Innenwand des Hohlreaktors 1 einstellbar ist. Die Verteileinrichtung
besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einem Kegelstumpf 11 und einem
darunter angebrachten Verteilerteller 12, dessen Durchmesser größer als die Basis
des Kegelstumpfs 11 ist. Kegelstumpf 11 und Verteilerteller 12 sind fest miteinander
verbunden, vorzugsweise einstückig ausgebildet. Der über den Kegelstumpf 11 radial
überstehende Ring des Verteilertellers 12 ist mit einer zum radialen Rand hin ansteigenden
Oberfläche versehen und bildet so eine konkav gekrümmte Oberseite.
[0018] Der Hohlreaktor 1 ist am unteren offenen Ende durch einen scheibenförmigen Dekkel
13 verschlossen. Die flachen Rippen 4 sind mit dem Rand des Deckels 13 verbunden,
sodass sich zwischen den Rippen Austrittsöffnungen ergeben.
[0019] Der Hohlreaktor ist am Ende einer Hohlwelle 14 angebracht, die auf Lagern 15 rotierend
gelagert ist. Die Lager 15 befinden sich in einem zu kühlenden Gehäuse 16. Am vom
Hohlreaktor 1 entfernten Ende der Welle 14 ist eine Antriebsscheibe 17 zur Übertragung
der Rotation beispielsweise von einem (nicht dargestellten) asynchronen Motor angeordnet.
[0020] Zur Erzeugung von Faserstoffen wird der Reaktor vor der Inbetriebnahme durch Zuführen
von zirkulierendem Wasserdampf in den Spalt 6 auf Arbeitstemperatur gebracht. Da der
Wasserdampfstrom eine konstante Temperatur und Geschwindigkeit hat, erfolgt das Aufheizen
der Innenwand des Hohlreaktors 1 auf seiner gesamten Oberfläche gleichmäßig. Der Wärmestrom
wird von der erhitzten Oberfläche des Hohlreaktors 1 nach innen abgegeben und erzeugt
somit die erforderliche Temperatur im gesamten Innenraum und hält sie konstant. Auf
diese Weise entsteht ein homogenes Temperaturfeld an der gesamten Oberfläche des Hohlreaktors
1.
[0021] Nach dieser Vorbereitung der Anlage wird der Hohlreaktor mit einer vorgegebenen Winkelgeschwindigkeit
zum Rotieren gebracht. Danach wird durch die Hohlwelle 14 und den ringförmigen Verteilerspalt
10 die Polymerschmelze eingebracht. Die Schmelze gelangt zuerst auf den Kegelstumpf
11 und fließt dann auf den Verteilerteller 12. Durch die Konizität des Kegelstumpfs
11 nimmt die Geschwindigkeit des Schmelzflusses zu. Diese Geschwindigkeit erhöht sich
durch das Laufen der Schmelze zum Rand des Verteilertellers 12. Der Verteilerteller
12 stellt somit eine Art Sammelvorrichtung dar, auf der die Schmelze gleichmäßig über
den gesamten Teller verteilt wird. Durch das Ansteigen der Oberfläche des Verteilertellers
12 zum Rand hin entsteht eine zusätzliche Verdichtungskraft, sodass sich die Schmelze
mit zunehmender Geschwindigkeit und Kraft als homogenes Band zur Peripherie des Verteilertellers
bewegt. Nach Erreichen des Randes des Verteilertellers 12 reißt das Schmelzband ab
und gelangt auf die Innenwandung des Hohlreaktors 1. Dort bewegt sich der Schmelzfilm
nach unten, wobei die Bewegung nach unten durch die Erdanziehungskraft aufgrund der
vertikalen Anordnung des Hohlreaktors 1 unterstützt wird. Nach Erreichen des Teils
des Hohlreaktors, in dem sich die flachen Rippen 4 befinden, teilt sich der Schmelzfilm
in verschiedene Stränge, die über den Rand 2 verlaufen und beim Abreißen von der Kante
des konusartigen Randes 2 dünne Fasern bilden.
[0022] Eine ringförmige Luftzufuhr lenkt den entstandenen und sich abkühlenden Faden in
eine Sammelvorrichtung.
1. Vorrichtung zur Herstellung von synthetischen Faserstoffen mit einer Zuführung für
eine Polymerschmelze zu einem rotierenden Hohlreaktor (1), dessen Wandung aufheizbar
ist, sich zur Führung eines Schmelzfilms zu einer offenen, mit einem Deckel (13) verschließbaren
Seite hin konisch erweitert und mit Rippen (4) zur Aufteilung des Schmelzfilms in
nach dem Austritt nach dem Hohlreaktor (1) erstarrende Fasern versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlreaktor (1) vertikal ausgerichtet ist und eine stetig gekrümmte Innenwandung
und an der gekrümmten Oberseite eine Öffnung (3) für die Zuführung der Polymerschmelze
aufweist und dass gegenüber der Öffnung (3) ein rotierender Verteilerteller (12) in
einem geringen Abstand zur Innenwandung des Hohlreaktors (1) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Verteilertellers (12) zur Innenwandung des Hohlreaktors (1) einstellbar
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilerteller (12) eine zur Öffnung (3) hin zeigende und zum Rand hin ansteigende
Oberfläche aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verteilerteller (12) eine zur Öffnung (3) zeigende konkav gekrümmte Oberseite
aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Verteilerteller (12) ein Kegelstumpf (11) angeordnet ist, dessen Durchmesser
kleiner als der Durchmesser des Verteilertellers (12) ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser des Kegelstumpfs (11) größenordnungsmäßig dem Durchmesser der Öffnung
(3) der Zuführung entspricht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenwandung des Hohlreaktors (1) parabolisch geformt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (4) auf der Innenwandung des Hohlreaktors (1) im unteren Bereich senkrecht
zum Rand (2) verlaufen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlreaktor (1) mit einem umgebenden Behälter (5) einen gekrümmten Spalt (6)
bildet , an dem eine Dampfzuführung und eine Dampfableitung angeschlossen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfzuführung und die Dampfableitung am oberen und unteren Rand des Hohlreaktors
(1) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf in einem Kreislauf durch den gekrümmten Spalt (6) geleitet wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf im Gleichstrom zu der auf der Innenwandung des Hohlreaktors (1) in Form
eines Films fließenden Schmelze durch den gekrümmten Spalt (6) geleitet wird.