(19)
(11) EP 1 241 300 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.2002  Patentblatt  2002/38

(21) Anmeldenummer: 01106519.0

(22) Anmeldetag:  15.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E02D 27/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Unidek Bouwelementen b.v.
5421 XL Gemert (NL)

(72) Erfinder:
  • Van Dijk, Hendrikus Johannes Maria
    5421 ZP Gemert (NL)

(74) Vertreter: Rohmann, Michael, Dr. et al
Patentanwälte Andrejewski, Honke & Sozien Theaterplatz 3
45127 Essen
45127 Essen (DE)

   


(54) Mit Beton verfüllbares Schalungselement


(57) Mit Beton verfüllbares Schalungselement in Form eines als verlorene Schalung dienenden Hohlbausteines, mit einer Bodenplatte und zwei Seitenplatten. Die Bodenplatte weist an zwei gegenüberliegenden Schmalseiten Formschlusselemente auf und die Seitenplatten weisen jeweils an einer Schmalseite zumindest ein Komplementär-Formschlusselement auf. Die Seitenplatten sind über ihre Komplementär-Formschlusselemente mit den Formschlusselementen der Bodenplatte mit der Maßgabe formschlüssig verbindbar, dass die Seitenplatten senkrecht zu der Bodenplatte orientiert sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein mit Beton verfüllbares Schalungselement in Form einer als verlorene Schalung dienenden Hohlbausteines, mit einer Bodenplatte und zwei Seitenplatten. - Die erfindungsgemäßen Schalungselemente werden insbesondere zur Herstellung einer Streifenfundamentschalung bzw. eines Streifenfundamentes eingesetzt. Dabei werden die Schalungselemente bzw. die Hohlbausteine unter Ausbildung der Streifenfundamentschalung aneinandergesetzt.

[0002] Aus der Praxis ist es zunächst bekannt, Fundamente, insbesondere Streifenfundamente, mit Hilfe von Schalungselementen herzustellen, die beispielsweise aus Holzbrettern oder aus ähnlichem Material bestehen. Nach dem Erhärten des in die Schalungsform gegebenen Betons werden diese aus der Praxis bekannten Schalungselemente entfernt und normalerweise erneut verwendet.

[0003] Im Übrigen sind auch Hohlbausteine bekannt, die als verlorene Schalung zur Herstellung von Fundamenten, beispielsweise von Streifenfundamenten, eingesetzt werden. Diese bekannten Schalungselemente bilden sperrige Aggregate, deren Lagerung und Transport aufwendig ist. Im Übrigen lassen die bekannten Schalungselemente in stabilitätsmäßiger Hinsicht zu wünschen übrig.

[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein mit Beton verfüllbares Schalungselement anzugeben, bei dem die vorstehend erläuterten Nachteile vermieden werden, das einfach und wenig aufwendig herstellbar sowie lagerbar und transportierbar ist und in stabilitätsmäßiger Hinsicht allen Anforderungen genügt.

[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein mit Beton verfüllbares Schalungselement in Form eines als verlorene Schalung dienenden Hohlbausteines, mit einer Bodenplatte und zwei Seitenplatten,
wobei die Bodenplatte an zwei gegenüberliegenden Schmalseiten Formschlusselemente aufweist und wobei die Seitenplatten jeweils an einer Schmalseite zumindest ein Komplementär-Formschlusselement aufweisen,
und wobei die Seitenplatten über ihre Komplementär-Formschlusselemente mit den Formschlusselementen der Bodenplatte mit der Maßgabe formschlüssig verbindbar sind, dass die Seitenplatten senkrecht zu der Bodenplatte orientiert sind.

[0006] Die Seitenplatten bilden mit der Bodenplatte des Schalungselementes gleichsam einen rinnenartigen Hohlraum. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Schalungselement an seinen Stirnseiten offen ist. An diesen Stirnseiten sind Anschlussstirnflächen vorgesehen, an denen weitere Schalungselemente bzw. Hohlbausteine angeschlossen werden können, um eine längere Schalung, beispielsweise eine Streifenfundamentschalung, auszubilden. - Dass in dem erfindungsgemäßen Hohlbaustein die Seitenplatten senkrecht zu der Bodenplatte orientiert sind, meint nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass jede Seitenplatte mit der Bodenplatte einen Winkel von 90° oder von etwa 90° einschließt. Senkrechte Orientierung meint hier aber auch eine im Wesentlichen senkrechte Orientierung der Seitenplatten zu der Bodenplatte. Es liegt somit auch im Rahmen der Erfindung, dass eine Seitenplatte mit der Bodenplatte einen Winkel von 70° bis 110°, vorzugsweise von 80° bis 100° einschließt.

[0007] Das erfindungsgemäße Schalungselement wird für eine mit Beton verfüllbare Schalung eingesetzt. Wenn der Beton erhärtet ist, werden die erfindungsgemäßen Schalungselemente nicht entfernt und dienen somit als verlorene Schalung. Die erfindungsgemäßen Schalungselemente werden insbesondere für eine Streifenfundamentschalung eingesetzt, vor allem im Wohnungsbau. Dabei werden die Schalungselemente bzw. die erfindungsgemäßen Hohlbausteine mit ihren Anschlussstirnflächen aneinandergesetzt bzw. aneinandergereiht. - Grundsätzlich liegt es auch im Rahmen der Erfindung, die erfindungsgemäßen Schalungselemente als Einzelfundamentelemente einzusetzen. Weiterhin können die erfindungsgemäßen Schalungselemente in Fundamentschalungen für Pfahlroste, Pfahlquerschwellen, Säulen oder Kanäle verwendet werden.

[0008] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung ganz besondere Bedeutung zukommt, ist das erfindungsgemäße Schalungselement dadurch gekennzeichnet, dass in einem ersten Zustand ein flächiges Bauelement aus der Bodenplatte und den daran angeschlossenen Seitenplatten vorgesehen ist, wobei die beiden Seitenplatten hochklappbar sind und dabei die formschlüssige Verbindung zwischen den Komplementär-Formschlusselementen und den Formschlusselementen herstellbar ist und dadurch ein zweiter Zustand erreichbar ist, indem die Seitenplatten senkrecht zu der Bodenplatte orientiert sind. Nach dieser Ausführungsform der Erfindung ist die Bodenplatte mit den beiden Seitenplatten also zunächst in einer Ebene angeordnet. Dabei ist zweckmäßigerweise eine flexible Verbindung zwischen der Bodenplatte und jeder Seitenplatte vorgesehen. Die flächigen Bauelemente sind einfach und problemlos aufeinander stapelbar und somit auch auf einfache Weise lagerbar und transportierbar. Ein Stapel solcher flächiger Bauelemente nimmt ein verhältnismäßig geringes Volumen ein. Die Seitenplatten sind zweckmäßigerweise über eine flexible Verbindung an die Bodenplatte angeschlossen. Dadurch wird es möglich, dass die Seitenplatten relativ zur Bodenplatte hochklappbar sind und die formschlüssige Verbindung zwischen Seitenplatten und Bodenplatte herstellbar ist sowie der aufgerichtete Zustand der Seitenplatten realisierbar ist.

[0009] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist das erfindungsgemäße Schalungselement zumindest eine Armierungsschicht auf. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass eine Armierungsschicht hohlrauminnenseitig an dem Schalungselement vorgesehen ist und/oder dass eine Armierungsschicht auf der Außenseite des Schalungselementes angeordnet ist. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist auf der Außenseite der Bodenplatte und/oder auf der Außenseite der Seitenplatten zumindest bereichsweise wenigstens eine Armierungsschicht aufgebracht. Bevorzugt erstreckt sich zumindest eine Armierungsschicht über die Außenoberflächen der Seitenplatten und die Außenoberfläche der Bodenplatte. Bevorzugt wird die Armierungsschicht von einer Folie und/oder von einem Vlies und/oder einem Netz gebildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Armierungsschicht auf das Schalungselement aufgeklebt ist. Die Aufbringung der Armierungsschicht erfolgt zweckmäßigerweise bereits in der Herstellungsstätte für das Schalungselement. Grundsätzlich liegt es jedoch auch im Rahmen der Erfindung, dass die Armierungsschicht erst vor Ort, beispielsweise auf einer Baustelle, auf das Schalungselement aufgebracht wird. Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird die Armierungsschicht von einem Kunststoffnetzwerk und/oder von einem Drahtgitternetzwerk gebildet. Das Netzwerk hat zweckmäßigerweise rechteckige bzw. quadratische Maschen.

[0010] Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind in dem noch flächigen Bauelement die Seitenplatten über zumindest eine Armierungsschicht mit der Bodenplatte fest verbunden. Bei dieser Ausführungsform bildet also die Armierungsschicht eine flexible Verbindung zwischen einer Seitenplatte und der Bodenplatte und ermöglicht somit ein Hochklappen der Seitenplatte in den aufgerichteten Zustand. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass zusätzlich zu der flexiblen Verbindung durch die Armierungsschicht eine flexible Verbindung aus dem Werkstoff des Schalungselementes zwischen einer Seitenplatte und der Bodenplatte vorgesehen ist.

[0011] Durch die erfindungsgemäßen Formschlusselemente an der Bodenplatte und die Komplementär-Formschlusselemente an den Seitenplatten wird eine formschlüssige Verbindung im hochgeklappten Zustand der Seitenplatten zwischen der Bodenplatte und den Seitenplatten gewährleistet. Bei den Formschlusselementen und Komplementär-Formschlusselementen kann es sich im einfachsten Fall um unprofilierte Schrägflächen handeln, die im hochgeklappten Zustand der Seitenplatte aufeinander aufliegen. D.h. also, dass nach dieser Ausführungsform sowohl an einer Schmalseite der Bodenplatte als auch an der zugeordneten Schmalseite einer Seitenplatte eine Schrägfläche vorhanden ist. Schrägfläche meint hier eine an der Schmalseite vorhandene und schräg zur Außenoberfläche der Seitenplatte bzw. zur Außenoberfläche der Bodenplatte verlaufende Schrägfläche. - Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist zumindest eine Schmalseite der Bodenplatte eine erste Schrägfläche sowie eine zweite Schrägfläche auf, wobei die zweite Schrägfläche von der ersten Schrägfläche durch eine Stufe getrennt ist. Die Schrägflächen und die Stufen bilden hier die Formschlusselemente der Bodenplatte. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass weitere Schrägflächen und weitere Stufen vorgesehen sind. Schrägfläche meint hier eine Fläche, die schräg zur Außenoberfläche der Bodenplatte angeordnet ist und mit dieser Außenoberfläche einen Winkel kleiner als 90°, vorzugsweise kleiner als 80°, sehr bevorzugt kleiner als 70°, einschließt. - Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist zumindest eine Seitenplatte an einer Schmalseite eine erste Schrägfläche sowie eine zweite Schrägfläche auf, wobei die zweite Schrägfläche von der ersten Schrägfläche durch eine Stufe getrennt ist. Die Schrägflächen und die Stufe bilden nach dieser Ausführungsform die Komplementär-Formschlusselemente der Seitenplatte, die eine formschlüssige Verbindung mit den Formschlusselementen der Bodenplatte bilden können. Schrägfläche meint hier eine Fläche, die schräg zu der Außenoberfläche der Seitenplatte angeordnet ist und mit der Außenoberfläche der Seitenplatte einen Winkel kleiner als 90°, vorzugsweise kleiner als 80°, bevorzugt kleiner als 70°, einschließt. An der genannten Schmalseite der Seitenplatte können auch weitere Schrägflächen und weitere Stufen vorgesehen sein.

[0012] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass auf die senkrecht zur Bodenplatte orientierten Seitenplatten zumindest eine Deckelplatte aufsetzbar ist. Vorzugsweise handelt es sich um eine einzige Deckelplatte, die die gleiche Länge aufweist wie die Seitenplatten und die Bodenplatten. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass die Seitenplatten deckelplattenseitige Formschlusselemente zum Anschluss der Deckelplatte aufweisen. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist die Deckelplatte mit Betoneinfüllöffnungen ausgerüstet. Der für die Schalung vorgesehene Beton wird durch diese Betoneinfüllöffnungen in den Hohlraum des Schalungselementes bzw. des Hohlbausteines eingefüllt.

[0013] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung besteht das erfindungsgemäße Schalungselement aus einem Isoliermaterial, vorzugsweise aus einem Kunststoff. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform, der hierbei ganz besondere Bedeutung zukommt, ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenplatte und/oder die Seitenplatten und/oder die Deckelplatte aus Polystyrol bestehen. Dabei liegt es im Rahmen der Erfindung, geschäumtes Polystyrol bzw. expandiertes Polystyrol (EPS) als Material für das erfindungsgemäße Schalungselement einzusetzen. Durch die erfindungsgemäße Verwendung eines Isoliermaterials, vorzugsweise von EPS für das Schalungselement, können auf sehr effektive Weise Kältebrücken zwischen dem Boden und dem auf dem Fundament, insbesondere auf dem Streifenfundament, aufgesetzten Bauwerk vermieden werden.

[0014] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das erfindungsgemäße Schalungselement auf einfache und wenig aufwendige Weise herstellbar ist. Indem das Schalungselement zunächst als flächiges Bauelement ausgebildet werden kann, ist eine sehr raumsparende Stapelung dieser flächigen Bauelemente möglich und somit zeichnet sich auch die Lagerung und der Transport dieser Bauelemente durch einen sehr geringen Aufwand aus. Die flächigen Bauelemente können dann einfach und problemlos in die Hohlbausteine umgewandelt werden, indem die Seitenplatten relativ zur Bodenplatte hochgeklappt werden. Die erfindungsgemäßen Schalungselemente genügen in stabilitätsmäßiger Hinsicht allen Anforderungen und stellen im Übrigen sehr effektive Isolierelemente dar.

[0015] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann ein Schalungselement auch als Eckelement ausgebildet werden. Hierzu weist das Schalungselement vorzugsweise entsprechende für eine Eckverbindung eingerichtete Anschlussstirnflächen auf. Zwei als Eckelemente ausgebildete Schalungselemente lassen sich dann zu einer Ecke des Fundamentes kombinieren. Die für eine Eckverbindung vorgesehenen Schalungselemente können in Form von zwei Bauteilen bereitgestellt bzw. geliefert werden, bei denen jeweils die Bodenplatte bereits mit den beiden Seitenplatten verbunden ist. Die Schalungselemente können aber auch in Form von sechs Bauteilen bereitgestellt bzw. geliefert werden, nämlich als zwei einzelne Bodenplatten und als vier einzelne Seitenplatten. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass eine für eine Ecke bzw. Eckverbindung vorgesehene Folie als Armierungsschicht bereitgestellt wird. Nach einer Ausführungsform wird die Folie erst vor Ort, d.h., auf einer Baustelle, auf die entsprechenden Schalungselemente aufgebracht. Die Folie kann mit geeigneten Befestigungsmitteln an dem Schalungselement befestigt werden.

[0016] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung werden die erfindungsgemäßen Schalungselemente vor dem Einbringen des Betons am Boden mit geeigneten Befestigungselementen befestigt, um Verschiebungen und dergleichen zu vermeiden. Dabei können die Schalungselemente beispielsweise mit Hilfe von Nägeln oder Krampen am Boden befestigt werden. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass zwei aneinandergrenzende Schalungselemente mit Hilfe von geeigneten Befestigungselementen aneinander befestigt werden. Bei den Befestigungselementen zur Befestigung benachbarter Schalungselemente aneinander kann es sich um Klammern, Krampen, Nägel und dergleichen handeln. Durch die vorstehend beschriebenen Befestigungsmaßnahmen können die Schalungselemente auf einfache Weise sicher fixiert werden und unerwünschte Verschiebungen der Schalungselemente relativ zueinander bzw. relativ zum Boden können vermieden werden.

[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1
eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemäßen Schalungselementes in einem ersten Funktionszustand,
Fig. 2
den Gegenstand nach Fig. 1 in einem zweiten Funktionszustand,
Fig. 3
den Gegenstand nach Fig. 1 in einem dritten Funktionszustand, und
Fig. 4
einen vergrößerten Ausschnitt aus der Fig. 3 in Seitenansicht.


[0018] Die Figuren zeigen ein mit Beton verfüllbares erfindungsgemäßes Schalungselement mit einer Bodenplatte 1 und zwei Seitenplatten 2, 3. Fig. 1 zeigt das Schalungselement in einem ersten Zustand in Form eines flächigen Bauelementes. Die Bodenplatte 1 und die beiden Seitenplatten 2, 3 bilden hier also gleichsam eine Ebene.

[0019] Indem die beiden Seitenplatten 2, 3 relativ zur Bodenplatte 1 hochgeklappt werden (Fig. 2, 3), wird ein zweiter Zustand des Schalungselementes erreicht, in dem die Seitenplatten 2, 3 senkrecht zu der Bodenplatte 1 orientiert sind (Fig. 3). In diesem Zustand bildet das Schalungselement einen als verlorene Schalung dienenden Hohlbaustein. Dieser Hohlbaustein weist Anschlussstirnflächen 4 auf, an die weitere Hohlbausteine angeschlossen werden können. Auf diese Weise ist die Ausbildung eines längeren Fundamentes, beispielsweise eines Streifenfundamentes, möglich. Die Hohlbausteine sind dann mit Beton verfüllbar. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass auf die Seitenplatten 2, 3 jeweils eine in den Figuren nicht dargestellte Deckelplatte aufgesetzt werden kann, die zweckmäßigerweise Betoneinfüllöffnungen aufweist.

[0020] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel ist das Schalungselement mit einer Armierungsschicht 5 versehen, die im Ausführungsbeispiel aus einem Netz besteht. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel überdeckt die Armierungsschicht 5 sowohl die Außenoberfläche 6 der Bodenplatte 1 als auch die Außenoberflächen 7 der Seitenplatten 2, 3.

[0021] Zweckmäßigerweise ist an einer Schmalseite 8 einer Seitenplatte 2, 3 eine spitze Verbindungskante 9 vorgesehen und ist an jeder Schmalseite 10 der Bodenplatte 1 ebenfalls eine spitze Verbindungskante 11 vorgesehen. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind beide Verbindungskanten 9, 11 flexibel miteinander verbunden, so dass die Seitenplatten 2 relativ zu der Bodenplatte 1 hochklappbar sind. Bevorzugt und im Ausführungsbeispiel sind die Seitenplatten 2, 3 mit der Bodenplatte 1 weiterhin über die Armierungsschicht 5 flexibel verbunden.

[0022] Die Bodenplatte 1 weist an ihren gegenüberliegenden Schmalseiten 10 Formschlusselemente auf und die Seitenplatten 2, 3 weisen jeweils an einer Schmalseite Komplementär-Formschlusselemente auf. Die Seitenplatten 2, 3 sind über ihre Komplementär-Formschlusselemente mit den Formschlusselementen der Bodenplatte 1 formschlüssig verbindbar, so dass die Seitenplatten 2, 3 senkrecht zu der Bodenplatte 1 orientiert sind (Fig. 3).

[0023] Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel weist jede Schmalseite 10 der Bodenplatte 1 eine erste Schrägfläche 12 sowie eine zweite Schrägfläche 13 auf, wobei die zweite Schrägfläche 13 von der ersten Schrägfläche 12 durch eine Stufe 14 getrennt ist. Diese Schrägflächen 12, 13 und die Stufe 14 bilden somit die Formschlusselemente der Bodenplatte 1. Zweckmäßigerweise weist jede Seitenplatte 2, 3 an einer Schmalseite 8 eine erste Schrägfläche 15 sowie eine zweite Schrägfläche 16 auf, wobei die zweite Schrägfläche 16 von der ersten Schrägfläche 15 durch eine Stufe 17 getrennt ist. Die letztgenannten Schrägflächen 15, 16 und die Stufe 17 bilden die Komplementär-Formschlusselemente der Seitenplatten 2, 3. Durch Hochklappen der Seitenplatten 2, 3 kann mit den vorstehend erläuterten Formschlusselementen und Komplementär-Formschlusselementen eine formschlüssige Verbindung der Schmalseiten 10 der Bodenplatte 1 einerseits und der Schmalseiten 8 der Seitenplatten 2, 3 andererseits erzielt werden. Nach einer Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel ist die erste Schrägfläche 12 der Bodenplatte breiter als die zweite Schrägfläche 13 der Bodenplatte. Nach der im Ausführungsbeispiel dargestellten Ausführungsform ist auch die erste Schrägfläche 15 der Seitenplatte 2 breiter als die zweite Schrägfläche 16 der Seitenplatte 2. Die erste Schrägfläche 12 der Bodenplatte 1 bildet mit der Außenoberfläche 6 der Bodenplatte 1 einen Winkel α, der vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel kleiner als 60° ist. Die zweite Schrägfläche 13 der Bodenplatte 1 bildet mit der Außenoberfläche 6 der Bodenplatte 1 einen Winkel β, der bevorzugt und im Ausführungsbeispiel kleiner als 60° ist. Die erste Schrägfläche 15 der Seitenplatte 2 bildet mit der Außenoberfläche 7 der Seitenplatte 2 einen Winkel γ, der vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel kleiner als 60° ist. Die zweite Schrägfläche 16 der Seitenplatte 2 bildet mit der Außenoberfläche 7 der Seitenplatte 2 einen Winkel δ, der bevorzugt und im Ausführungsbeispiel kleiner als 60° ist.

[0024] Im Ausführungsbeispiel sind die Formschlusselemente und Komplementär-Formschlusselemente so ausgebildet, dass eine Formschlussnase 18 der Bodenplatte 1 vorhanden ist, die in eine entsprechende Ausnehmung in der Schmalseite 8 der Seitenplatte 2 einfasst und dass eine Formschlussnase 19 der Seitenplatte 2 vorgesehen ist, die in eine entsprechende Ausnehmung in der Schmalseite 10 der Bodenplatte 1 einfasst. - Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung findet bei der formschlüssigen Verbindung der Bodenplatte 1 mit einer Seitenplatte 2 eine Verrastung bzw. eine Rastverbindung zwischen Bodenplatte 1 und Seitenplatten 2, 3 statt.


Ansprüche

1. Mit Beton verfüllbares Schalungselement in Form eines als verlorene Schalung dienenden Hohlbausteines, mit einer Bodenplatte (1) und zwei Seitenplatten (2, 3),
wobei die Bodenplatte (1) an zwei gegenüberliegenden Schmalseiten (10) Formschlusselemente aufweist und wobei die Seitenplatten (2, 3) jeweils an einer Schmalseite (8) zumindest ein Komplementär-Formschlusselement aufweisen,
und wobei die Seitenplatten (2, 3) über ihre Komplementär-Formschlusselemente mit den Formschlusselementen der Bodenplatte (1) mit der Maßgabe formschlüssig verbindbar sind, dass die Seitenplatten (2, 3) senkrecht zu der Bodenplatte (1) orientiert sind.
 
2. Schalungselement nach Anspruch 1, wobei in einem ersten Zustand ein flächiges Bauelement aus der Bodenplatte (1) und den daran angeschlossenen Seitenplatten (2, 3) vorgesehen ist, wobei die beiden Seitenplatten (2, 3) hochklappbar sind und dabei die formschlüssige Verbindung zwischen den Komplementär-Formschlusselementen und den Formschlusselementen herstellbar ist und dadurch ein zweiter Zustand erreichbar ist, indem die Seitenplatten (2, 3) senkrecht zu der Bodenplatte (1) orientiert sind.
 
3. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei auf der Außenoberfläche (6) der Bodenplatte (1) und/oder auf der Außenoberfläche (7) der Seitenplatten (2, 3) zumindest bereichsweise zumindest eine Armierungsschicht (5) aufgebracht ist.
 
4. Schalungselement nach Anspruch 3, wobei die Armierungsschicht (5) von einer Folie und/oder von einem Vlies und/oder von einem Netz gebildet wird.
 
5. Schalungselement nach einem der Ansprüche 3 oder 4, wobei in dem flächigen Bauelement die Seitenplatten (2, 3) über die Armierungsschicht (5) mit der Bodenplatte (1) fest verbunden sind.
 
6. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zumindest eine Schmalseite (10) der Bodenplatte (1) eine erste Schrägfläche (12) sowie eine zweite Schrägfläche (13) aufweist, wobei die zweite Schrägfläche (13) von der ersten Schrägfläche (12) durch eine Stufe (14) getrennt ist.
 
7. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei zumindest eine Seitenplatte (2, 3) an einer Schmalseite (8) eine erste Schrägfläche (15) sowie eine zweite Schrägfläche (16) aufweist, wobei die zweite Schrägfläche (16) von der ersten Schrägfläche (15) durch eine Stufe (17) getrennt ist.
 
8. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei auf die senkrecht zur Bodenplatte (1) orientierten Seitenplatten (2, 3) zumindest eine Deckelplatte aufsetzbar ist.
 
9. Schalungselement nach Anspruch 8, wobei die Deckelplatte Betoneinfüllöffnungen aufweist.
 
10. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Bodenplatte (1) und/oder die Seitenplatten (2, 3) und/oder die Deckelplatte aus Polystyrol bestehen.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht