[0001] Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugtürverschluss, mit einem Gesperre aus im
Wesentlichen Drehfalle und Sperrklinke, ferner mit wenigstens einem Betätigungshebel
zum Auslösen des Gesperres, und mit einem Sperrhebel für die Sperrklinke und/oder
den Betätigungshebel, welcher bei auf den Kraftfahrzeugtürverschluss wirkenden Fahrzeugbeschleunigungen
eine unbeabsichtigte Öffnung des Gesperres durch sein dann erfolgendes Anschlagen
an eine Gegensperrfläche verhindert. - Bei dem Betätigungshebel kann es sich um einen
Auslösehebel für die Sperrklinke handeln. Selbstverständlich werden auch Varianten
mit Betätigungshebel und Auslösehebel von der Erfindung umfasst. Die Fahrzeugbeschleunigungen
wirken zumeist in Quer- (d. h. in Y-) Richtung des Kraftfahrzeuges und treten hauptsächlich
bei einem Seitenaufprall auf.
[0002] In der Vergangenheit hat es bereits verschiedene Ansätze gegeben, die sogenannte
Crash-Sicherheit von Kraftfahrzeugtürverschlüssen zu verbessern. Sämtliche bekannten
Vorgehensweisen haben sich zum Ziel gesetzt, im Falle eines Unfalls bei Kräfteausübung
auf das Gesperre und/oder den Betätigungshebel eine die Fahrzeuginsassen möglicherweise
gefährdende Öffnung des Kraftfahrzeugtürverschlusses zu verhindern. Das ist nicht
nur vor dem Hintergrund von besonderer Bedeutung, dass Fahrzeuginsassen manchmal nicht
angeschnallt sind und hierdurch gegebenenfalls aus dem Auto geschleudert werden. Sondern
auch Seitenaufprallschutzeinrichtungen können natürlich dann keine Wirkung entfalten,
wenn die zugehörige Kraftfahrzeugtür unbeabsichtigt geöffnet wird.
[0003] Zu diesem Zweck stellt die gattungsgemäße Lehre nach DE 197 38 492 A1 auf einen Kraftfahrzeugtürverschluss
ab, bei dem das dortige Sperrelement auf dem Schwenkhebel bzw. Betätigungshebel so
gelagert ist, dass es unter der Einwirkung der durch die Fahrzeugquerbeschleunigungen
ausgeübten Kräfte zu einer Relativbewegung zwischen dem Schwenkhebel und dem Sperrelement
kommt. Hierdurch ist das Sperrelement in der Lage, mit einem gehäusefesten Anschlag
zusammenzuwirken, um den Schwenkweg des Schwenkhebels zu blockieren. Zu diesem Zweck
verfügt das Sperrelement über eine vordere Stirnfläche, welche beim Blockieren des
Schwenkweges des Schwenkhebels eine Anschlagfläche des Sperrelementes bildet.
[0004] Bei der bekannten Vorgehensweise kann nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen
werden, dass sich das Sperrelement von dem gehäusefesten Anschlag - während des gewünschten
Blockadevorgangs - (wieder) löst. Anders ausgedrückt, ist die Funktionssicherheit
verbesserungsfähig.
[0005] Daneben ist ein gattungsähnlicher Kraftfahrzeugtürverschluss durch die DE 195 11
651 A1 bekannt geworden, bei welchem ein als Zusatzhebel ausgeführter Sperrhebel unter
dem Einfluss einer von außen stoßartig wirkenden Kraft in eine eine Auslösung des
Kraftfahrzeugtürverschlusses verhindernde formschlüssige Sperrstellung für eine Hebelanordnung
verschwenkt. Hierzu ist der Zusatzhebel mit einem Rastprofil ausgerüstet, dem ein
Gegenprofil an der Hebelanordnung zugeordnet ist. Folglich müssen im Blockadefall
Rastprofil und Gegenprofil zusammenwirken, damit der gewünschte Effekt erreicht wird.
Auch hier kann die Funktionssicherheit nicht immer gewährleistet werden.
[0006] Ein ebenfalls gattungsbildender Stand der Technik wird im Rahmen der DE 198 03 871
A1 beschrieben. Gegenstand dieser Vorveröffentlichung ist im Einzelnen ein Schloss
für ein bewegliches Karosserieteil eines Kraftfahrzeuges, welches über ein die Schlossmechanik
auslösendes Schlossbetätigungsglied verfügt. Dem Schlossbetätigungsglied ist ein Sperrglied
derart beweglich gelagert zugeordnet, dass bei einer durch eine Aufprallbelastung
erfolgenden Schlossbeschleunigung in einer ersten Richtung aufgrund seiner Massenträgheit
relativ zu dem Schlossgehäuse in eine das Schlossbetätigungsglied sperrende gehäusefeste
Blockierposition überführbar ist. Darüber hinaus lässt sich das Sperrglied bei einer
der Höhe einer Aufprallbeschleunigung entsprechende Beschleunigung in einer zur ersten
Richtung verschiedenen zweiten Richtung aufgrund seiner Massenträgheit in eine das
Schlossbetätigungsglied blockierende gehäusefeste Sperrposition überführen. Folglich
muss das bekannte Sperrglied letztlich zwischen zwei verschiedenen Beschleunigungsrichtungen
unterscheiden. Zu diesem Zweck ist sein Aufbau relativ komplex.
[0007] Denn das Sperrglied besitzt zwei zueinander beabstandete Sperrflächen, die der Blockierposition
der ersten Beschleunigungsrichtung einerseits und der Sperrposition der zweiten Beschleunigungsrichtung
andererseits zugeordnet sind. Außerdem sind den Sperrflächen jeweils Rückhaltenasen
zugeordnet. Hierdurch versucht man zwar auch bei indirekten Beschleunigungskräften
auf das Schlossbetätigungsglied der Schlossmechanik einen sicheren Schutz gegen eine
Selbstentriegelung des beweglichen Karosserieteils bieten zu können. Allerdings wird
dies mit einem insgesamt komplexen Aufbau erkauft, welcher schon wegen seiner Abhängigkeit
von zwei verschiedenen Beschleunigungsrichtungen in der Praxis unter Berücksichtigung
kaum vorhersehbarer Kräfte und Deformationen Probleme aufwirft.
[0008] Schließlich beschäftigt sich die DE 199 10 513 A1 mit einer Crash-Sperre an einem
Türgriff oder Türschloss eines Kraftfahrzeugs. Auch in diesem Fall ist ein schwenkbarer
Sperrhebel vorgesehen, welcher durch Massenkraft um seine Schwenkachse in eine den
Türgriff bzw. ein Übertragungselement arretierende Sperrlage schwenken kann. In dieser
Sperrlage wirkt eine Sperrfläche des Sperrhebels mit einer Gegensperrfläche zusammen.
[0009] Die Gegensperrfläche ist ortsfest und die Schwenkachse des Sperrhebels an einem etwa
geradlinig verstellbaren Sperrhebelträger ausgebildet. Dieser Sperrhebelträger lässt
sich von dem Türgriff oder dem Übertragungselement verstellen. Hierdurch will man
bei einem Unfall zuverlässig ein Entriegeln des Türschlosses und damit ein Öffnen
der zugehörigen Fahrzeugtür verhindern.
[0010] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen gattungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss
so weiter zu bilden, dass die gewünschte Blockade unter allen denkbaren Umständen
gegeben ist und insbesondere während der gesamten Zeit, innerhalb derer Fahrzeugquerbeschleunigungen
auftreten, beibehalten wird.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Kraftfahrzeugtürverschluss
vor, dass der Sperrhebel eine Anschlagausnehmung aufweist, die im Blockadefall bei
beaufschlagter(m) Sperrklinke und/oder Betätigungshebel in eine Öffnung in der Gegensperrfläche
formschlüssig eingreift. Üblicherweise greift die Anschlagausnehmung in die zugehörige
Öffnung rastend ein. Die Öffnung befindet sich dabei zumeist im Schlossblech, wenn
die Gegensperrfläche als Schlossblech ausgebildet ist oder einen Bestandteil dieses
Schlossbleches darstellt. Selbstverständlich kann die Gegensperrfläche (zusammen mit
der Öffnung) unabhängig vom Schlossblech gestaltet sein.
[0012] Diese Anschlagausnehmung kann als an eine Abkantung oder dergleichen gehäusefesten
Anschlag des Schlossbleches angepasste Rechteckaussparung ausgeführt sein. In der
Regel verfügt die betreffende Rechteckaussparung über eine an die Abkantung infolge
der Fahrzeugbeschleunigung anschlagende Drehbegrenzungskante und eine Blockadekante.
Die Drehbegrenzungskante sorgt dafür, dass der im Blockadefall im Gegenuhrzeigersinn
in die Öffnung im Schlossblech schwenkende Sperrhebel angebremst wird. Dagegen fährt
die Blockadekante im Blockadefall und bei beaufschlagter(m) Sperrklinke und/oder Betätigungshebel
gegen einen Rand der Öffnung im Schlossblech.
[0013] Auf diese Weise nimmt die Anschlagausnehmung bzw. Rechteckaussparung einen Teil der
Abkantung bzw. des gehäusefesten Anschlages formschlüssig in sich auf. Hierdurch kommt
es vorzugsweise zu dem rastenden Eingriff des Sperrhebels in der Öffnung im Schlossblech.
[0014] Der Sperrhebel kann am Betätigungshebel auf einer in Fahrt (X)-Richtung verlaufenden
Achse gelagert sein. Dabei sorgt in der Regel eine Feder zu dessen Beaufschlagung
im Uhrzeigersinn. Folglich schwenkt der Sperrhebel im Blockadefall im Gegenuhrzeigersinn
gegen die Kraft der Feder in die betreffende Öffnung im Schlossblech.
[0015] Es hat sich als günstig erwiesen, wenn der Sperrhebel kreissegmentartig ausgebildet
ist und in eine entsprechende (Kreis-)Ausformung im Schlossblech eingreift. Denn hierdurch
beschreibt die Drehbegrenzungskante gleichsam einen Kreisbogen, bis sie gegen die
Abkantung bzw. den gehäusefesten Anschlag des Schlossbleches fährt. Ebenso vorteilhaft
ist es, wenn der Sperrhebel in Aufsicht unter dem Betätigungshebel an dessen freien
Ende angeordnet ist, und zwar im Wesentlichen ebenengleich zum Gesperre. Denn hierdurch
wird zweierlei erreicht. Zum einen kommt der Sperrhebel schon dem Grunde nach nicht
mit Anschlüssen, Kupplungen oder dergleichen am anderen Ende des Betätigungshebels
in Berührung, die zu dessen Beaufschlagung erforderlich sind. Zum anderen ist der
Sperrhebel gleichsam geschützt unter dem Betätigungshebel angebracht, so dass er auch
dann noch seiner primären Funktion nachkommt, wenn der Betätigungshebel Beschädigungen,
beispielsweise Verbiegungen usw., infolge eines Unfalls aufweist.
[0016] Der Sperrhebel ist üblicherweise in einen Lagerbereich und einen Sperrbereich unterteilt.
Diese beiden Bereiche können in unterschiedlichen Ebenen liegen, wobei zumeist der
Lagerbereich geschützt unter dem Betätigungshebel angeordnet ist. Demgegenüber kragt
der Sperrbereich mit der Anschlagausnehmung bzw. Rechteckaussparung (ein wenig) hervor.
Zwischen dem Lagerbereich und dem Sperrbereich findet sich eine kreissegmentartige
Begrenzung bzw. Begrenzungslinie. Die kreissegmentartige Begrenzung bzw. Begrenzungslinie
stellt sich automatisch durch die Anordnung des Lagerbereiches und des Sperrbereiches
in den unterschiedlichen Ebenen ein.
[0017] Darüber hinaus mag der Sperrhebel noch mit einer zusätzlichen Bogenaussparung ausgerüstet
sein. Diese Bogenaussparung schließt sich in der Regel oberseitig an die Blockadekante
an und stellt sicher, dass der Sperrhebel kollisionsfrei in die Öffnung im Schlossblech
im Blockadefall einschwenken kann.
[0018] Schließlich sind der Betätigungshebel und die Sperrklinke hauptsächlich achsgleich
auf dem Schlossblech gelagert, um den Konstruktionsaufwand so gering als möglich zu
halten. Im Übrigen stellt die Erfindung hierdurch sicher, dass der Betätigungshebel
bzw. Auslösehebel durch ein Verschwenken im Uhrzeigersinn gleichsam automatisch die
Sperrklinke mitnehmen und somit den Kraftfahrzeugtürverschluss öffnen kann, weil im
Anschluss hieran die Drehfalle federunterstützt freikommt.
[0019] Die Drehfalle ist von der vorgenannten Achse beabstandet ebenfalls auf dem Schlossblech
gelagert, wobei die jeweiligen Achsen des Betätigungshebels bzw. der Sperrklinke,
der Drehfalle und des Sperrhebels jeweils parallel und in Fahrtrichtung verlaufen.
Durch eine solche Topologie wird dem Grund nach erreicht, dass Fahrzeugbeschleunigungen
in X- bzw. Fahrtrichtung dem Kraftfahrzeugtürverschluss nichts anhaben können. Treten
dagegen Fahrzeugquerbeschleunigungen in Quer- bzw. Y-Richtung auf, so entfaltet der
erfindungsgemäße Sperrhebel seine Wirkung, indem er im Gegenuhrzeigersinn in die Öffnung
im Schlossblech schwenkt und somit verhindert, dass sich der Betätigungshebel und/oder
die Sperrklinke in öffnender Richtung bewegen können.
[0020] Es sollte betont werden, dass der betreffende Sperrhebel grundsätzlich auch auf die
Sperrklinke wirken kann, wenngleich in der Regel ein die Sperrklinke aushebender Auslösehebel
mit dem Sperrhebel ausgerüstet ist. Daneben liegt es selbstverständlich im Rahmen
der Erfindung, jeden anderen Hebel eines Betätigungshebelsystems hiermit zu flankieren,
um dessen Bewegung im Blockadefall bzw. bei auftretenden (hohen) Fahrzeug(quer)beschleunigungen
zu unterdrücken. Dabei stellt die die Abkantung bzw. den gehäusefesten Anschlag des
Schlossbleches formschlüssig aufnehmende Anschlagausnehmung bzw. Rechteckaussparung
sicher, dass sich der Sperrhebel während des Blockadefalls hiervon nicht lösen kann.
Gleichzeitig ist eine unter allen Umständen sichere Festlegung des Betätigungshebels
und/oder der Sperrklinke gewährleistet, weil sich nur und ausschließlich der Sperrhebel
auf die Abkantung bzw. den gehäusefesten Anschlag zu bewegt, welcher demgegenüber
in Ruhe bleibt.
[0021] Zwei sich gegebenenfalls zueinander bewegende Hebel wie nach DE 195 11 651 A1 werden
also ausdrücklich vermieden. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
[0022] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- den beschriebenen Kraftfahrzeugtürverschluss in verriegelter Stellung unter Berücksichtigung
keiner außergewöhnlich hohen Fahrzeugquerbeschleunigungen;
- Fig. 2
- den Gegenstand nach Fig. 1 im Crashfall, d. h. für den Fall, dass stoßartige hohe
Fahrzeugquerbeschleunigungen auftreten,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer Funktionsstellung, wo der Betätigungs- bzw. Auslösehebel
in Entriegelungsrichtung beaufschlagt worden ist und
- Fig. 4a, 4b
- eine abgewandelte Ausgestaltung des Sperrhebels in Aufsicht (Fig. 4a) sowie in Seitenansicht
(Fig. 4b).
[0023] In den Figuren ist ein Kraftfahrzeugtürverschluss dargestellt, der in seinem grundsätzlichen
Aufbau über ein übliches Gesperre 1, 2 verfügt. Dieses Gesperre 1, 2 setzt sich aus
einer Drehfalle 1 und einer damit zusammenwirkenden Sperrklinke 2 zusammen. Daneben
erkennt man einen Betätigungshebel 3, bei dem es sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels
um einen Auslösehebel 3 handelt. Dieser lässt sich mittels eines Bowdenzuges 4 in
Öffnungsrichtung der Sperrklinke 2 beaufschlagen. Denn entsprechende und mit dem Bowdenzug
4 aufgebrachte Zugkräfte sorgen dafür, dass der Auslösehebel 3 im Uhrzeigersinn (vgl.
den Pfeil in Fig. 1) verschwenkt wird. Gleichzeitig sorgt eine lediglich in Fig. 1
angedeutete Kupplungsvorrichtung 5 dafür, dass in diesem Fall auch die Sperrklinke
im Uhrzeigersinn verschwenkt wird und somit die Drehfalle 1 freigibt, die federunterstützt
in die entriegelte Stellung übergeht.
[0024] Erfindungsgemäß geht es nun darum, solche mit einer Bewegung im Uhrzeigersinn verbundenen
Bewegungen des Betätigungshebels bzw. Auslösehebels 3 zu unterdrücken, und zwar insbesondere
für den Fall, dass Fahrzeugbeschleunigungen in Fahrzeugquer-(Y-)Richtung auftreten.
Solche Fahrzeugquerbeschleunigungen sind zumeist mit einem Seitenaufprall des Kraftfahrzeuges
verbunden. Um in diesem Fall ein unbeabsichtigtes Öffnen des verriegelten Kraftfahrzeugtürverschlusses
und damit des Gesperres 1, 2 zu verhindern, ist ein Sperrhebel 6 vorgesehen. Dieser
Sperrhebel 6 verhindert bei auf den Kraftfahrzeugtürverschluss wirkenden Fahrzeugquerbeschleunigungen
eine unbeabsichtigte Öffnung des Gesperres 1, 2 dadurch, dass er an eine Gegenfläche
bzw. ein Schlossblech 7 anschlägt. Zu diesem Zweck verfügt das Schlossblech 7 zum
einen über eine Abkantung 8 bzw. einen gehäusefesten Anschlag und zum anderen eine
in der Abkantung 8 vorgesehene Öffnung 9.
[0025] Kommt es nun zu den beschriebenen schlagartigen Fahrzeugquerbeschleunigungen, so
bewegt sich der Sperrhebel 6 im Gegenuhrzeigersinn und schwenkt in die Öffnung 9 im
Schlossblech 7 ein, wie dies beim Übergang von der Fig. 1 zur Fig. 2 unmittelbar deutlich
wird. Damit solche Schwenkbewegungen nur in dem vorbeschriebenen Bedarfsfall erfolgen,
ist der Sperrhebel 6 im Uhrzeigersinn mittels einer Feder 10 vorgespannt und insgesamt
am Betätigungshebel 3 auf einer in Fahrt-(X)-Richtung verlaufenden Achse 11 gelagert.
[0026] Im Einzelnen verfügt der Sperrhebel 6 über eine Anschlagausnehmung 12, die im Blockadefall
und bei zusätzlich beaufschlagtem Betätigungshebel 3 in die betreffende Öffnung 9
im Schlossblech 7 formschlüssig, insbesondere rastend, eingreift (vgl. Fig. 3). Diese
Anschlagausnehmung 12 ist im Detail als an die Abkantung 8 des Schlossbleches 7 angepasste
Rechteckaussparung 12 ausgeführt. Die Rechteckaussparung 12 besitzt eine Drehbegrenzungskante
12a, mit welcher der Sperrhebel 6 bei den auftretenden (hohen) Fahrzeugquerbeschleunigungen
gegen die Kraft der Feder 10 zunächst an die Abkantung anschlägt (vgl. Fig. 2).
[0027] Kommt es nun noch zusätzlich zu einem unbeabsichtigten Verschwenken des Auslösehebels
3 im Uhrzeigersinn (d. h. in öffnender Richtung), so sorgt eine Blockadekante 12b
der Rechteckaussparung 12 dafür, dass derartige Uhrzeigersinnbewegungen des Auslösehebels
3 unterdrückt werden. Denn die Blockadekante 12b fährt in dem beschriebenen Blockadefall
und bei beaufschlagtem Betätigungshebel 3 gegen einen Rand 13 der Öffnung 9 in der
Abkantung 8 (vgl. Fig. 3). Hierdurch wird insgesamt erreicht, dass die Anschlagausnehmung
bzw. Rechteckaussparung 12 des Sperrhebels 6 einen Teil 14 der Abkantung 8 formschlüssig
aufnimmt. Dieser Teil 14 der Abkantung 8 ist in der Fig. 3 schraffiert angelegt. Durch
den Formschluss zwischen Rechteckaussparung bzw. Anschlagausnehmung 12 und Teil 14
der Abkantung 8 wird ein gleichsam rastender Eingriff des Sperrhebels 6 in das Schlossblech
7 erreicht.
[0028] Der Sperrhebel 6 ist in Aufsicht kreissegmentartig ausgebildet und greift in eine
entsprechende, nicht explizit dargestellte, Ausformung im Schlossblech 7 ein. Dadurch,
dass sich der Sperrhebel 6 in Aufsicht unter dem Betätigungshebel 3 an dessen freien
Ende befindet, ist er vor mechanischen Einflüssen weitgehend geschützt. Der Aufbau
ist besonders kompakt, weil der Sperrhebel 6 im Wesentlichen ebenengleich zum Gesperre
1, 2 angeordnet ist.
[0029] Die Drehbegrenzungskante 12a ist so ausgebildet, dass sie bei an der Abkantung 8
anliegendem Sperrhebel 6 parallel zur Abkantung 8 verläuft, was im Übrigen auch für
die Blockadekante 12b gilt, die im Vergleich zum Rand 13 der Öffnung 9 gleichgerichtet
verläuft (vgl. Fig. 3).
Der Betätigungshebel bzw. Auslösehebel 3 und die Sperrklinke 2 sind achsgleich auf
einer gemeinsamen Achse 15 auf dem Schlossblech 7 gelagert. Demgegenüber ist eine
Achse 16 für die Drehfalle 1 mit Abstand hiervon angeordnet. Die Achsen 15 und 16
des Betätigungshebels 3 bzw. der Sperrklinke 2 und der Drehfalle 1 verlaufen - wie
die Achse 11 des Sperrhebels 6 - jeweils parallel und in X- bzw. Fahrtrichtung. Hierdurch
gewährleistet die Erfindung, dass Fahrzeugbeschleunigungen und -verzögerungen in Fahrt-
bzw. X-Richtung per se keinen Einfluss auf das Gesperre 1, 2 bzw. den Kraftfahrzeugtürverschluss
im Ganzen ausüben.
[0030] Kommt es jedoch zu schlagartigen Stoßbeanspruchungen in Fahrzeugquerrichtung bzw.
Fahrzeugquerbeschleunigungen, so fällt der Sperrhebel 6 in der beschriebenen Art und
Weise in die Öffnung 9 ein, so dass seine Anschlagausnehmung 12 rastend mit dem Teil
14 der Anschlagkante 8 zusammenwirkt. Hierdurch wird der Auslösehebel 3 im Blockadefall
- und nur dann - festgelegt.
[0031] Sobald die (hohen) Fahrzeugquerbeschleunigungen wieder wegfallen, sorgt die Feder
10 dafür, dass der Sperrhebel 6 im Uhrzeigersinn (wieder) zurückschwenkt und die in
Fig. 1 dargestellte Position einnimmt. Jetzt kann der Kraftfahrzeugtürverschluss problemlos
(wieder) geöffnet werden, weil der Auslösehebel 3 frei um seine Achse 15 schwenken
und die Sperrklinke 2 mitnehmen kann.
[0032] Bei dem Sperrhebel 6 nach den Fig. 4a, 4b handelt es sich um eine abgewandelte Ausgestaltung
der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Variante. Man erkennt, dass der Sperrhebel 6 im
Wesentlichen in einen Lagerbereich 17 und einen Sperrbereich 18 unterteilt ist. Der
Lagerbereich 17 dient ausweislich der Fig. 4b zur drehgelenkigen Aufnahme des Sperrhebels
6 am Betätigungshebel 3 unter Rückgriff auf die Achse 11. Lagerbereich 17 und Sperrbereich
18 finden sich ausweislich der vorgenannten Figur in unterschiedlichen, vorzugsweise
parallelen, Ebenen und sind durch eine kreissegmentartige Begrenzung bzw. Begrenzungslinie
19 voneinander getrennt. Auf diese Weise ist die Reibung zwischen dem Sperrhebel 6
und dem Betätigungshebel 3 letztlich auf den Lagerbereich 17 begrenzt, so dass mit
verminderten Reibungswerten zu rechnen ist. Der Sperrhebel 6 schwenkt also im Blockadefall
einwandfrei in die Öffnung 9 in der Abkantung 8 ein.
[0033] Schließlich verfügt der Sperrhebel 6 nach den Fig. 4a, 4b noch über eine Bogenaussparung
20. Diese Bogenaussparung 20 stellt sicher, dass der Sperrhebel 6 einwandfrei in die
Öffnung 9 einschwenken kann, weil er insofern in diesem Bereich gleichsam tailliert
ist.
[0034] Die Bogenaussparung 20 schließt sich oberseitig an eine im Bereich der Blockadekante
12b ausgebildete Nase an. Auch die Drehbegrenzungskante 12a ist im Rahmen dieses Ausführungsbeispiels
Bestandteil einer nasenartigen Verlängerung, wobei beide Nasen die Rechteckaussparung
12 zwischen sich einschließen.
1. Kraftfahrzeugtürverschluss, mit
- einem Gesperre (1, 2) aus im Wesentlichen Drehfalle (1) und Sperrklinke (2), ferner
mit
- wenigstens einem Betätigungshebel (3) zum Auslösen des Gesperres (1, 2), und mit
- einem Sperrhebel (6) für die Sperrklinke (2) und/oder den Betätigungshebel (3),
welcher bei auf den Kraftfahrzeugtürverschluss wirkenden Fahrzeugbeschleunigungen
eine unbeabsichtigte Öffnung des Gesperres (1, 2) durch sein dann erfolgendes Anschlagen
an eine Gegensperrfläche (7) verhindert,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (6) eine Anschlagausnehmung (12) aufweist, die im Blockadefall bei
beaufschlagter(m) Sperrklinke (2) und/oder Betätigungshebel (3) in eine Öffnung (9)
in der Gegensperrfläche (7) formschlüssig eingreift.
2. Kraftfahrzeugtürverschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagausnehmung (12) in die Öffnung (9) in der Gegensperrfläche (7), insbesondere
im Schlossblech (7), rastend eingreift.
3. Kraftfahrzeugtürverschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagausnehmung (12) als an eine Abkantung (3) oder dergleichen gehäusefesten
Anschlag des Schlossbleches (7) angepasste Rechteckaussparung (12) ausgebildet ist.
4. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagausnehmung eine an die Abkantung (8) infolge der Fahrzeugbeschleunigung
anschlagende Drehbegrenzungskante (12a) und eine Blockadekante (12b) aufweist, welche
im Blockadefall bei beaufschlagter(m) Sperrklinke (2) und/oder Betätigungshebel (3)
gegen einen Rand (13) der Öffnung (9) fährt, so dass die Anschlagausnehmung (12) einen
Teil (14) der Abkantung (8) formschlüssig aufnimmt.
5. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (6) am Betätigungshebel (3) auf einer in Fahrtrichtung (X) verlaufenden
Achse (11) gelagert ist.
6. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (6) im Uhrzeigersinn mittels einer Feder (10) beaufschlagt wird und
im Blockadefall im Gegenuhrzeigersinn in die Öffnung (9) im Schlossblech (7) schwenkt.
7. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (6) kreissegmentartig ausgebildet ist und in eine entsprechende Ausformung
im Schlossblech (7) eingreift.
8. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (6) im Wesentlichen in einen Lagerbereich (17) und einen Sperrbereich
(18) unterteilt ist, welche in unterschiedlichen Ebenen angeordnet sind.
9. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Sperrhebel (6) in Aufsicht unter dem Betätigungshebel (3) an dessen freien Ende
angeordnet ist, und zwar im Wesentlichen ebenengleich zum Gesperre (1, 2).
10. Kraftfahrzeugtürverschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (3) und die Sperrklinke (2) achsgleich auf dem Schlossblech
(7) gelagert sind, dass ferner die Drehfalle (1) hiervon beabstandet auf dem Schlossblech
(7) gelagert ist, und dass die jeweiligen Achsen (11, 15, 16) des Betätigungshebels
(3) / der Sperrklinke (2) der Drehfalle (1) und des Sperrhebels (6) jeweils parallel
und in Fahrtrichtung (X) verlaufen.