[0001] Bei Rolladen handelt es sich um Schutzvorrichtungen vor Fenster- und Türöffnungen.
Sie bestehen aus gelenkig untereinander verbundenen profilierten Stahlblech- oder
Kunststofflamellen, wobei früher auch Lamellen aus Holz Anwendung fanden. Die den
Rolladen bildenden Lamellen sind an ihren Enden in Profilschienen geführt und werden
in einem verdeckt oberhalb des jeweiligen Fensters bzw. der Tür angeordneten Rolladenkasten
auf einer Welle aufgewickelt. Zur Betätigung des Rolladens ist an der Welle ein Gurtband
angeordnet, das durch eine Öffnung aus dem Rolladenkasten herausgeführt ist. Das Gurtband
ist auf einem federgespannten Gurtwickler aufgerollt, der in der Regel in einem Mauerkasten
aus Kunststoff oder Beton eingebaut ist. Darüber hinaus sind elektromotorisch betätigte
Rolladen bekannt.
[0002] Bei den Rolladenkästen handelt es sich um quaderförmige Kästen, die in eingebautem
Zustand an drei Längsseiten sowie an den beiden Stirnseiten geschlossen ausgeführt
sind. Lediglich auf der dem Fenster bzw. der Tür zugewandten Seite - nachfolgend als
"Unterseite" bezeichnet - ist in dem Rolladenkasten eine spaltartige Öffnung vorgesehen,
durch die der jeweilige Rolladen beim Abwickeln aus dem Rolladenkasten heraustreten
kann. Auf der dem Innenraum des jeweiligen Gebäudes zugewandten Seite des Rolladenkastens
ist darüber hinaus die Öffnung für den Durchtritt des Zuggurtes vorgesehen.
[0003] Rolladenkästen bestehen aus einem stabilen Korpus, der in der Regel im Querschnitt
eine U-förmige Ausbildung aufweist. Sie sind beispielsweise aus Polysterol-Hartschaum,
Spanplatten oder Ton hergestellt beziehungsweise aus Beton gegossen. Insbesondere
aus Polysterol-Hartschaum hergestellte Rolladenkästen erreichen ausgezeichnete Wärmedämm-
sowie Schallschutzwerte. In den Korpus der aus Hartschaum hergestellten Rolladenkästen
ist ein Baustahlkorb zur Erhöhung der Stabilität eingeschäumt, da die wirtschaftlich
einsetzbaren Materialgüten erfahrungsgemäß die erforderliche Stabilität allein nicht
gewährleisten. Diese Herstellungsverfahren sind kosten- und energieintensiv. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, Holzwollleichtbauplatten an dem Korpus zur Erhöhung
der Stabilität vorzusehen. Die Platten dienen dann zugleich als Putzträger. Die so
hergestellten Rolladenkästen lassen sich gut im Mauerwerk und Sturz verankern. Gleichzeitig
ist die Bildung von Kältebrücken vermieden. Die U-förmigen Rolladenkästen werden zum
Einbau auf der Unterseite mit Hilfe eines inneren Kastendeckels verschlossen, der
einen Spalt für den Durchtritt des Rolladen frei lässt. Für einen sauberen und zugleich
einfach montierbaren Abschluss sind an den Rolladenkästen in der Regel Aluminium-Abschlussschienen
zur Befestigung des Kastendeckels sowie als Putzkante angeordnet.
[0004] Die bekannten Rolladenkästen erfüllen alle an sie gestellten Anforderungen. Jedoch
ist die Herstellung der Rolladenkästen aufwendig. Die Rolladenkästen werden in Form
von Stangen-Rolladenkästen in U-Form vorzugsweise als Sechs-Meter-Rohling vorgefertigt,
zu den regionalen Konfektionären transportiert und dort für den jeweiligen Anwendungsfall
zurechtgeschnitten und endmontiert. Dabei benötigt jede gewünschte geometrische Form
produktionsbedingt eine eigene Investion in Form einer Stahlform. Infolge dessen werden
derzeit nur Standardrasterquerschnitte angeboten. Hierdurch ist ein erheblicher Transportaufwand
erforderlich, da das Frachtraumvolumen bedingt durch die vorgegebenen U- oder L-Querschnitte
sowie die Frachtlastkapazität durch das leichte Raumgewicht der Stangen-Rohlinge nur
unzureichend ausgenutzt werden kann. Weiterhin erfordert die Vielzahl der notwendigen
Rohlingstypen bei dem regionalen Konfektionär einen erheblichen Lagerplatzbedarf.
Das fertig konfektionierte Endprodukt, dass heißt der Rolladenkasten, wird in der
Regel just in time produziert und benötigt daher keinen zusätzlichen Lagerplatz. Im
Übrigen ist nicht zu vermeiden, dass nach dem Zurechtschneiden der Stangen auf die
geforderten jeweils herzustellenden Längen der Rolladenkästen ein Endstück übrig bleibt,
dessen Länge für eine Verarbeitung ungeeignet ist. Ein solches Endstück gilt dann
als Abfall.
[0005] Aus der DE 1 900 471 A1 ist dabei ein Rolladenkasten bekannt, der aus einer Schaumstoffplatte
besteht. Boden, Seitenflächen und Deckel des Rolladenkastens sind durch Rillen voneinander
getrennt. Die einzelnen Flächenteile werden umgebogen und ergeben damit die Kastenform.
Wesentlich bei der Ausführungsform der Rille ist, dass der Parallel-Abstand mindestens
gleich der Dicke der Schaumstoffplatte ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Rolladenkästen zu schaffen, das einen platzsparenden Transport sowie eine platzsparende
Lagerung ermöglicht und gleichzeitig eine einfache Verarbeitung gewährleistet, wobei
weiterhin alle gewünschten geometrischen Formen ohne Rasterzwänge sowie viele gewünschte
Materialien zum Einsatz kommen können, um eine hohe Variabilität in den physikalischen
Material-Kennwerten zu ermöglichen. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch
gelöst, dass aus einem flächigen Material, das aus mindestens zwei Schichten besteht,
die Abwicklung eines Rolladenkastens hergestellt wird, indem die Schicht vorbereitet
und zugeschnitten wird und auf die dann die Schicht in Form von Abschnitten beabstandet
zueinander angeordnet wird, wobei der Abstand zwischen den einzelnen Abschnitten etwas
geringer als die Dicke der Schicht gewählt wird und das Material dann zu dem Rolladenkasten
zusammengefaltet wird.
[0007] Mit der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Rolladenkästen geschaffen,
bei dem eine platzsparende Lagerung sowie ein platzsparender Transport ermöglicht
ist. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lässt sich eine Frachtraumnutzung schaffen,
die nur ein Zehntel des Raumes bedarf, den bekannte Rolladenkästen bei ihrem Transport
bzw. ihrer Lagerung vor der endgültigen Verarbeitung benötigen. Hierdurch ist eine
erhebliche Kostenersparnis im Bereich der Lagerung bzw. des Transports hervorgerufen.
Außerdem sind alle gewünschten Querschnitts-Geometrien ohne Rasterzwänge realisierbar,
wobei marktgängige, flächige Standardprodukte als Module einsetzbar sind. Darüber
hinaus ist eine einfache Verarbeitung gewährleistet.
[0008] Der Erfindung liegt außerdem die Aufgabe zugrunde, einen Rolladenkasten zu schaffen,
der einfach und damit preiswert herzustellen ist, vor der endgültigen Fertigstellung
platzsparend transportierbar und lagerbar ist, den kostenintensiven Zwischentransport
der Rohlinge (Stangen) entfallen lässt und gleichzeitig alle an ihn gestellten Anforderungen
erfüllt. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch einen Rolladenkasten aus flächigem
Material gelöst, das die Form der Abwicklung des Kastens aufweist, aus dem der Kasten
zusammengefaltet und befestigt ist und das Material aus mindestens zwei Schichten
besteht, wobei die eine von im Abstand zueinander angeordneten Abschnitten gebildet
ist, und der Abstand zwischen den einzelnen Abschnitten etwas geringer als die Dicke
der Schicht gewählt ist.
[0009] Mit der Erfindung ist ein Rolladenkasten geschaffen, der einfach und damit preiswert
herstellbar ist. Insbesondere die Verwendung des flächigen Materials ermöglicht platzsparende
und damit preiswerte Transporte und Lagerung. Darüber hinaus weist der erfindungsgemäße
Rolladenkasten gute Umwelteigenschaften auf, da auf die Verwendung eines Baustahlkorbes
zur Erhöhung der Stabilität verzichtet werden kann, es sich somit nicht um einen Verbundwerkstoff
im Sinne des Kreislaufwirtschaftsgesetzes handelt, sodass der Rolladenkasten nach
seiner Entsorgung auf einfache Weise recycelbar ist.
[0010] Vorteilhaft ist auf dem flächigen Material ein Material aufgebracht. Bei diesem zusätzlich
aufgebrachten Material kann es sich grundsätzlich um jeder Art Material handeln. Insbesondere
eignen sich jedoch Schäume, Filze, Vliese, Folien oder dergleichen. Unter anderem
durch die Verwendung des zusätzlichen Materials kann die Oberflächenstruktur des Rolladenkastens
verändert werden, sodass bereits bei der Herstellung des Rolladenkastens ein an den
jeweiligen Einsatzort angepasstes Erscheinungsbild geschaffen werden kann.
[0011] Andere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- die Abwicklung eines Rolladenkastens;
- Figur 2
- einen Längsschnitt durch die in Figur 1 dargestellte Abwicklung;
- Figur 3
- die perspektivische Darstellung eines aus einer Abwicklung hergestellten Rolladenkastens;
- Figur 4
- die Darstellung eines Querschnitts durch die Abwicklung eines Rolladenkastens in einer
anderen Ausbildung;
- Figur 5
- einen Querschnitt durch einen aus der in Figur 4 dargestellten Abwicklung hergestellten
Rolladenkasten;
- Figur 6
- die stirnseitige Ansicht auf die Abwicklung eines Rolladenkastens in einer weiteren
Ausbildung und
- Figur 7
- einen Querschnitt durch einen aus der in Figur 6 dargestellten Abwicklung hergestellten
Rolladenkasten.
[0012] Der als Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 gewählte Rolladenkasten hat eine quaderartige
Form. Er besteht aus vier Längsseiten 1,2, 3, 4 und zwei Stirnseiten 5, 6. An den
Längsseiten 1, 2, 3 sowie den Stirnseiten 5, 6 ist der Rolladenkasten im in Figur
3 dargestellten Rohzustand vollständig geschlossen. In Abwandlung dieses Ausführungsbeispiels
können die Stirnseiten 5 und 6 von separaten Abschlussdekkeln gebildet sein. Der in
Figur 5 dargestellte Rolladenkasten ist im Querschnitt U-Förmig ausgebildet. Für die
Montage des Rolladenkastens ist in den Längsseiten 1 oder 3 eine Öffnung für die Durchführung
des Zuggurtes einbringbar.
[0013] Die Längsseite 4 bildet die dem Fenster/der Tür zugewandte Seite - die Unterseite
- des Rolladenkastens. In ihr ist ein Spalt 41 ausgebildet, der in montiertem Zustand
des Rolladenkastens den Austritt des Rolladen aus dem Kasten ermöglicht. Im Ausführungsbeispiel
nach Figur 3 ist der Spalt 41 begrenzt von vier Flächen 42, 43, 44 und 45. Im Ausführungsbeispiel
nach Figur 5 sind an den freien Enden der die U-Form bildenden Schenkel des Rolladenkastens
Putzschienen 10 angeordnet, die den Spalt 41 begrenzen.
[0014] Der Rolladenkasten ist aus flächigem Material 7 hergestellt. Das Material 7 weist
die Form der Abwicklung des Kastens auf. In dem Material 7 sind Knickkanten 8 vorgesehen,
um die der Kasten aus dem Material zusammengefaltet ist. Die beim Zusammenfalten aneinanderstoßenden
Seiten beziehungsweise Flächen sind durch Kleben, Schweißen, Nieten, Heften oder dergleichen
miteinander befestigt.
[0015] Als Material ist im Wesentlichen jedes flächig darstellbare Material verwendbar.
Vorzugsweise findet Pappe als flächiges Material Anwendung, die im Einzelfall mehrschichtig
oder mehrlagig ausgebildet sein kann. Auch die Verwendung von Gipskarton als flächigem
Material ist möglich. Darüber hinaus ist die Verwendung von Kunststoffen, insbesondere
Polypropylen vorteilhaft, der ebenfalls mehrschichtig bzw. mehrlagig aufgebaut sein
kann.
[0016] Bei der Verwendung eines mehrschichtigen Kunststoffes, wie er in Figur 2 dargestellt
ist, ist eine Art Sandwich-Struktur hervorgerufen. In diesem Ausführungsbeispiel handelt
es sich um eine dreilagige Struktur, die aus zwei äußeren Schichten 71 und 72 sowie
einer Mittelschicht 73 besteht. Die beiden äußeren Schichten 71 und 72 sind dabei
nach Art einer Folie ausgebildet. Bei der Mittelschicht 73 handelt es sich dagegen
im Ausführungsbeispiel um eine dreidimensionale Hohlkörperstruktur. Die drei Schichten
71, 72, 73 sind so miteinander verbunden, dass die Hohlräume luftdicht abgeschlossen
sind, wodurch die Sandwich-Struktur hervorgerufen ist, die zu einer sehr hohen Stabilität
des Materials 7 führt. Gleichzeitig resultiert durch die luftdicht abgeschlossenen
Hohlräume eine gute Wärmeisolierung des Materials.
[0017] Der Rolladenkasten gemäß Figur 5 besteht aus zwei äußeren Schichten 71 und 72, die
eine Art Stabilitätshülle darstellen. Die Schichten 71 und 72 bestehen aus Pappe,
Gipskarton oder Kunststoff. Die Schichten 71 und 72 können bereits mehrschichtig/mehrlagig
ausgebildet sein. Zwischen den Schichten 71 und 72 ist eine Mittelschicht 73 angeordnet,
die aus Isoliermaterial besteht. Als Isoliermaterial finden extrudiertes Polystyrol
(EPS), Polyurethanschäume (PU-Schäume), Zellulose oder dergleichen Anwendung. Dabei
kann es sich erfindungsgemäß um vorgefertigte Materialien aus Stein-Glaswolle, EPS-Platten
oder dergleichen, um zwischen den Schichten 71 und 72 nachträglich einzublasende Materialien
aus Zellulose, EPS-Granulat oder dergleichen oder um in der Schicht 73 vorgesehenes
Material aus PU-Schaum oder dergleichen, das nachträglich aufquillt, handeln. Je nach
Dicke und Stabilität der Schichten 71 und 73 kann auf die Schicht 72 verzichtet werden.
[0018] Zur Verbesserung der Eigenschaften des Rolladenkastens sind auf dem flächigen Material
7 zusätzliche Materialien 9 anbringbar. In der Regel handelt es sich hierbei um Putzträger.
Insbesondere bei einem Rolladenkasten gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren
1 und 2 kann es sich jedoch auch um Dämm- und/oder Isoliermaterial handeln. Durch
die Anbringung dieses Materials erfüllt auch dieser erfindungsgemäße Rolladenkasten
höchste Anforderungen an Wärmedämmung und Schallschutz. Auch die Anbringung von Kaschierungen
aus beispielsweise geschäumten oder textilen Materialien wie Vliesen, Filzen und dergleichen
ist möglich.
[0019] Der Rolladenkasten gemäss Figur 6 besteht aus zwei Schichten 71 und 73. Die Schicht
71 stellt dabei eine Art Trägermaterial dar. Es besteht vorzugsweise aus einem netzartigen
Material. Die Verwendung von Folien, Pappe oder Ähnlichem ist ebenfalls möglich. Die
Schicht 73 besteht aus Isoliermaterial. Als Isoliermaterial finden extrudiertes Polystyrol
(EPS), Polyurethanschäume (PU-Schäume), Zellulose oder dergleichen Anwendung. Die
Schicht 73 ist von drei im Abstand zueinander angeordneten Abschnitten 731, 732, 733
gebildet (Figur 6). In zusammengefaltetem Zustand des Rolladenkastens (Figur 7) bilden
die Abschnitte 731 und 733 die Seitenteile - Längsseiten 1, 3 -, der Abschnitt 732
das Kopfteil - Längsseite 2 - des Rolladenkastens. Wie Figur 6 zu entnehmen ist, ist
der Abstand x zwischen den Abschnitten 731 und 732 sowie den Abschnitten 732 und 733
etwas geringer als die Dicke d der Schicht 73.
[0020] Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Rolladenkastens wird zunächst das flächige
Material 7 hergestellt. Dabei kann jede Art flächigen Materials zur Anwendung kommen.
Vorzugsweise finden Pappe, Gipskarton oder Kunststoff Anwendung. Zur Erhöhung der
Stabilität des flächigen Materials werden vorzugsweise mehrschichtige bzw. mehrlagige
Materialien verwendet. Bei der Herstellung des flächigen Materials 7 aus Kunststoff
gemäß dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 und 2 werden in der Regel drei Kunstofffolien,
die von den drei Schichten 71, 72, 73 gebildet sind, in einem Verfahren zu einer Hohlkörperplatte
verarbeitet. Dabei wird durch thermische Verformung die mittlere Schicht 73 in Form
einer dreidimensionalen Struktur erzeugt. Auf die dreidimensionale mittlere Schicht
73 werden dann die beiden Schichten 71 und 72 beiderseits der Schicht 73 laminiert.
Aufgrund der dreidimensionalen Ausbildung der mittleren Schicht 73 sind nach dem Auflaminieren
der Schichten 71 und 72 luftdicht abgeschlossene Kammern in dem Material 7 ausgebildet.
[0021] Bei der Herstellung des flächigen Materials 7 gemäß dem Ausführungsbeispiel nach
den Figuren 4 und 5 wird zunächst die Schicht 71 aus Kunststoff, Pappe, Gipskarton
oder dergleichen hergestellt, wobei diese bereits mehrschichtig/mehrlagig ausgebildet
sein kann. Auch die Herstellung beispielsweise aus Blech oder Stahl ist möglich. Sodann
wird auf die Schicht 71 die Schicht 73 aufgebracht, bei der es sich vorzugsweise um
Isoliermaterial handelt. Zur Erhöhung der Stabilität kann auf die Schicht 73 die Schicht
72 aufgebracht werden - je nach Material der Schichten 71 und 73 kann jedoch auch
auf die Schicht 72 verzichtet werden.
[0022] Ist die zusätzliche Verwendung eines Materials 9 in Form von geschäumten, textilen
oder ähnlichen Materialien gewünscht, so kann dieses direkt im Anschluss an das Auflaminieren
jedenfalls der Schicht 71 ebenfalls aufgebracht werden. Das Material 9 geht infolgedessen
eine gut haftende Verbindung mit dem Material 7 ein.
[0023] Nach der Herstellung des Materials 7 wird dieses zu Platten zurechtgeschnitten bzw.
gestanzt. Die so hergestellten viereckigen Platten/Bögen werden zur Weiterverarbeitung
verbracht. Es wird dann aus den Platten/Bögen die Kontur der Abwicklung eines Rolladenkastens
hergestellt, wie sie beispielsweise in Figur 1 dargestellt ist. Diese Herstellung
kann durch Stanzen, Sägen, Schweißen oder dergleichen erfolgen.
[0024] Ist die Abwicklung hergestellt, werden die Knickkanten 8 in das flächige Material
7 eingebracht. Bei der Herstellung von Rolladenkästen gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach den Figuren und 2 geschieht dies wie folgt: Handelt es sich bei dem flächigen
Material 7 um Pappe, erfolgt die Anbringung der Knickkanten 8 in aus der Herstellung
von Pappkartons bekannter Weise, also beispielsweise durch Knicken oder Quetschen
entlang einer Falzkante. Handelt es sich bei dem Material 7 um Kunststoff, so erfolgt
die Anbringung der Knickkanten 8 vorteilhaft durch Zuführen von Wärme. Hierzu können
beispielsweise Heißdrähte verwendet werden, die an den vorgesehenen Stellen in das
Material 7 einschneiden beziehungsweise das Material aufweichen, dieses jedoch nicht
durchtrennen. Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 4 und 5 werden die Knickkanten
8 aufgrund der Dicke des Materials 7 durch Einschneiden/Einfräsen eines Keils hergestellt
(Figur 4). Der Keil weist einen Winkel von 90° auf und durchtrennt die Schicht 73
und - soweit vorhanden - die Schicht 72. Die die Außenkante des Rolladenkastens bildende
Schicht 71 bleibt unberührt; eine unverletzte Knickung ist möglich. Durch das Vorsehen
des Keils ist eine Stauchung des Materials 7 beim Zusammenfalten vermieden.
[0025] Durch das Einschneiden/Einfräsen beispielsweise durch die Schichten 72 und 73 verbleibt
allein die nicht durchtrennte Schicht 71 sowie gegebenenfalls das aufgebrachte Material
9, die dann beim Abknicken die Funktion nach Art eines Filmscharniers übernimmt. Aus
der so erstellten Abwicklung eines Rolladenkastens mit Knickkanten kann dann der Rolladenkasten
zusammengefaltet werden. Nach dem Zusammenfalten werden die aneinanderstoßenden Seiten
bzw. Flächen, die den Rolladenkasten bilden, miteinander verbunden, wobei die Flächen
42 bis 45 geöffnet bleiben, um den Einbau der Welle mit Rolladen zu ermöglichen.
[0026] Im Rahmen der Erfindung kann die Herstellung des Rolladenkastens auch erfolgen, indem
zunächst aus dem Material 71 und 72 die Abwicklung hergestellt wird und sodann mit
Knickkanten 8 versehen wird. Die Materialien 71 und 72 werden dann entlang der Knickkanten
8 gefaltet sowie gegebenenfalls die Endstücke befestigt. Aus den Materialien 71 und
72 werden dann Außen- und Innenhaut des Rolladenkastens hergestellt, wodurch eine
Art Hohlraum verwirklicht ist. In diesen Hohlraum wird dann das Isoliermaterial 73
nachträglich eingebracht, beispielsweise durch Verblasen oder Ähnlichem.
[0027] Bei der Herstellung des Rolladenkastens gemäss dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren
6 und 7 wird zunächst die vorzugsweise netzartige Schicht 71 vorbereitet. Sie wird
zu einem Rechteck zurechtgeschnitten, dessen Abmessungen im Wesentlichen der Abmessung
der Abwicklung des Rolladenkastens entspricht. Auf die Schicht 71 wird dann die Schicht
73 in Form der Abschnitte 731, 732 und 733 aufgelegt. Die Abschnitte werden jeweils
im Abstand zueinander angeordnet. Hierzu wird zwischen den Abschnitten 731 und 732
sowie 732 und 733 jeweils ein Abstandhalter abgelegt. Der Abstand zwischen den Abschnitten
731 und 732 sowie 732 und 733 entspricht im Wesentlichen der Dicke der Schicht 73.
Die Schicht 71 wird dann mit der in Form der Abschnitte 731, 732 und 733 gebildeten
Schicht 73 verklebt oder thermisch verschmolzen bzw. laminiert. Dies kann beispielsweise
durch Aufbügeln geschehen. Im Anschluss daran werden die Abstandshalter zwischen den
Abschnitten 731 und 732 sowie 732 und 733 entfernt. Die Abschnitte 731 und 733 werden
dann umgefaltet, sodass ein U-förmiger Querschnitt entsteht (Figur 7).
[0028] Die Befestigung der so gebildeten Seitenteile bzw. des Kopfteils des Rolladenkastens
untereinander kann unter anderem durch Kleben erfolgen. Eine besonders einfache und
zugleich stabile Befestigung der Seitenteile mit dem Kopfteil kann jedoch auf folgende
Weise erzielt werden: Wird der Abstand x gemäß Figur 6 zwischen den Abschnitten 731
und 732 sowie 732 und 733 etwas geringer als die Dicke d der Schicht 73 gewählt, führt
dies beim Zusammenfalten zu einer Dehnung der Schicht 71, wodurch eine Spannung in
der Schicht 71 hervorgerufen wird. Diese Spannung führt dazu, dass in zusammengefaltetem
Zustand des Rolladenkastens die Abschnitte 731 und 732 sowie 732 und 733 untereinander
geklemmt sind, wodurch eine selbständige Befestigung der Seitenteile mit dem Kopfteil
des Rolladenkastens hervorgerufen ist. Diese Ausbildung bewirkt eine zusätzliche Vereinfachung
bei der Herstellung von Rolladenkästen.
1. Verfahren zur Herstellung von Rolladenkästen, dadurch gekennzeichnet, dass aus einem flächigen Material (7), das aus mindestens zwei Schichten (71, 73) besteht,
die Abwicklung eines Rolladenkastens hergestellt wird, in dem die Schicht (71) vorbereitet
und zugeschnitten wird und auf die dann die Schicht (73) in Form von Abschnitten (731,
732, 733) beabstandet zueinander angeordnet wird, wobei der Abstand (x) zwischen den
Abschnitten (731) und (732) und/oder den Abschnitten (732) und (733) etwas geringer
als die Dicke (d) der Schicht (73) gewählt wird und das Material (7) dann zu dem Rolladenkasten
zusammengefaltet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf das Material (7) ein zusätzliches Material (9) aufgebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (71) mit der Schicht (73) verklebt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (71) mit der Schicht (73) thermisch verschmolzen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (73) auf die Schicht (71) laminiert wird.
6. Rolladenkasten aus flächigem Material (7), das die Form der Abwicklung des Kastens
aufweist, aus dem der Kasten zusammengefaltet ist und das Material (7) aus mindestens
zwei Schichten (71, 73) besteht, wobei die Schicht (73) von im Abstand zueinander
angeordneten Abschnitten (731, 732, 733) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (x) zwischen den Abschnitten (731) und (732) und/oder den Abschnitten
(732) und (733) etwas geringer als die Dicke (d) der Schicht (73) gewählt ist.
7. Rolladenkasten nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem flächigen Material (7) ein Material (9) aufgebracht ist.
8. Rolladenkasten nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (73) aus Isoliermaterial hergestellt ist.
9. Rolladenkasten nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht (71) netzartig ist.