[0001] Die Erfindung betrifft einen Plattenwärmetauscher, bestehend aus im wesentlichen
ebenen Wärmetauscherplatten, die einen aufgerichteten, umlaufenden, äußeren Rand und
mindestens vier Durchbrüche aufweisen und die so ineinander gestapelt und mittels
Löten verbunden sind, daß die Durchbrüche vertikale Kanäle durch den Plattenwärmetauscher
ergeben und zwischen den Wärmetauscherplatten Strömungskanäle für unterschiedliche
Fluide vorhanden sind, wobei der umlaufende Rand der den Stapel der Wärmetauscherplatten
abschließenden einen Wärmetauscherplatte eine von den Rändern der anderen Wärmetauscherplatten
verschiedene Abbiegung aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren
für den Plattenwärmetauscher.
[0002] Der Plattenwärmetauscher entspricht der DE 196 28 561 C1. Die Fig. 4 und 6 dieses
Dokuments zeigen, daß der Rand der obersten Wärmetauscherplatte nach innen umgebogen
ist, während alle anderen Ränder einheitlich und wannenartig nach oben gerichtet sind.
Diese Maßnahme stößt oftmals auf Schwierigkeiten, weil Anschlußstutzen oder andere
zum Plattenwärmetauscher gehörende Elemente sehr dicht am erwähnten Rand angeordnet
werden müssen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Plattenwärmetauscher aus dem Oberbegriff
so weiterzubilden und ein geeignetes Herstellungsverfahren anzugeben, mit dem die
erwähnten Schwierigkeiten ausgeschlossen werden.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung sieht vor, daß der Rand der den Stapel der Wärmetauscherplatten
abschließenden Wärmetauscherplatte über den Rand der darunter angeordneten Wärmetauscherplatte
gebogen ist.
[0005] Durch diese Maßnahme kann beispielsweise ein Anschlußstutzen unmittelbar am Rand
angrenzend angeordnet werden, ohne auf Schwierigkeiten zu stoßen. Ferner wurde dadurch
die Stabilität im Rand der obersten Wärmetauscherplatte verbessert. Die Wärmetauscherplatten
weisen gewöhnlich eine extrem geringe Blechdikke auf, weshalb der Rand solcher Plattenwärmetauscher,
die nicht erfindungsgemäß ausgestaltet sind, im Betrieb oder bereits beim Transport
zum Kunden oder beim Einbau oftmals beschädigt, d.h. verbogen oder sogar eingerissen
wird. Ferner sind solche Ränder extrem scharfkantig, wodurch Verletzungsgefahren hervorgerufen
werden. Die erfindungsgemäße Ausbildung wirkt all dem entgegen.
[0006] Zur Vermeidung solcher Verletzungsgefahren, die auch ein Risiko hinsichtlich Produkthaftung
sind, wurden bei bekannten Plattenwärmetauschern Schutzdeckel aus Kunststoff vorgesehen,
die nach der Erfindung entfallen können, was eine Kostenersparnis mit sich bringt.
[0007] In weiterer Ausbildung ist vorgesehen, daß der Rand an der den Stapel der Wärmetauscherplatten
abschließenden Wärmetauscherplatte vor dem Stapeln der Wärmetauscherplatten mittels
eines Umformwerkzeugs anbringbar ist. Diese Maßnahme hat sich als bedeutend einfacher
und kostengünstiger herausgestellt als die bekannte Umformung des Randes am fertig
gelöteten Plattenwärmetauscher. Zusätzlich wurde festgestellt, daß durch diese Maßnahme
die scharfe Kante entgratet wird, d.h. weniger scharfkantig gemacht bzw. abgestumpft
werden kann.
[0008] Als vorteilhaft wird ferner angesehen, wenn das Ende des umgebogenen Randes etwa
senkrecht zur Ebene der Wärmetauscherplatten steht oder geringfügig weiter, zum Plattenwärmetauscher
hin, umgebogen ist. Dadurch wird die Verletzungsgefahr weiter abgebaut.
[0009] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren sieht vor, daß der Rand der den Stapel
der Wärmetauscherplatten abschließenden Wärmetauscherplatte in einem Umformwerkzeug
nach außen umgebogen wird und die Wärmetauscherplatte danach auf den Stapel der Wärmetauscherplatten
gesetzt wird, wobei ihr Rand den Rand der darunter befindlichen Wärmetauscherplatte
abdeckt.
[0010] Die Ränder der Wärmetauscherplatten, die den Stapel bilden, sind vorzugsweise von
einfachster Gestalt, wodurch geringe Werkzeug - und Herstellungskosten bewirkt werden.
Sie sind lediglich einfach und wannenartig aufgerichtet und die Wärmetauscherplatten
sind so ineinander gestapelt, daß ihre Ränder am fertigen Plattenwärmetauscher demselben
eine schuppenartige Struktur verschaffen. Die abschließende Wärmetauscherplatte besitzt
vor dem Umbiegevorgang ihres Randes die gleiche Gestalt wie alle übrigen Wärmetauscherplatten.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel beschrieben, wozu auf
die beiliegenden Abbildungen Bezug genommen wird.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1 perspektivische Ansicht des Plattenwärmetauschers;
Fig. 2 Schnitt II - II durch den Plattenwärmetauscher der Fig. 1;
Fig. 3 Einzelheit III aus der Fig. 2;
Fig. 4 ähnlich Fig. 3;
Fig. 5 vergrößerter Ausschnitt einer Ecke des Plattenwärmetauschers;
[0013] Der Plattenwärmetauscher des Ausführungsbeispiels ist für den Wärmeaustausch zwischen
mehr als zwei Fluiden vorgesehen. Er besitzt deshalb spezielle Anschlußflansche
1; 2; 3, die als Anschlußadapter
1; 2 ausgebildet sind, wie das in der DE 196 28 561 C1 und auch in der DE 196 28 560 C1
beschrieben und gezeigt wurde. Auf diese Einzelheiten kommt es im vorliegenden Zusammenhang
weniger an, jedoch soll darauf hingewiesen werden, daß insbesondere der Anschlußflansch
1 sehr nahe am Rand
9 des Plattenwärmetauschers bzw. der Wärmetauscherplatten
8;
13 angeordnet ist, ja sogar teilweise über diesen Rand
9 hinaus reicht, wie es auch aus der Fig. 2, rechts oben, zu sehen ist. Die Anschlußflansche
1, 2, 3 besitzen Bohrungen
20, die der Befestigung an den nicht gezeigten Gegenflanschen an einem Getriebe oder
dergleichen dienen. Der Plattenwärmetauscher besitzt eine in der Blechdicke etwas
verstärkte Grundplatte
15, deren Ecken
16 nach oben gebogen sind und am Rand
9 der unteren Wärmetauscherplatten
8 anliegen, um dem Stapel eine verbesserte Stabilität zu geben. Eine Deckplatte
19 liegt oben auf der obersten Wärmetauscherplatte
13. Sämtliche Wärmetauscherplatten
8; 13 besitzen jeweils vier kreisrunde Durchbrüche, die nach dem Stapeln der Wärmetauscherplatten
8; 13 die Kanäle
4; 5; 6 und
7 ergeben, die der Zu - und Abführung der Fluide dienen. Beispielsweise könnte am Kanal
5 die Zuführung eines Kühlmittels erfolgen, das am Kanal
7 den Plattenwärmetauscher wieder verläßt, nachdem es sämtliche Strömungskanäle
12 (Fig. 2) durchströmt und die Wärme der anderen Fluide aufgenommen hat. Am Kanal
4 strömt ein solches wärmeabgebendes Fluid ein und am Kanal
6 wieder aus, nachdem es zumindest einige der Strömungskanäle
11 durchströmt hat. Ein weiteres wärmeabgebendes Fluid strömt am Kanal
17 ein und am Kanal
18 wieder aus.
[0014] In den Strömungskanälen
11;
12 befinden sich Turbulenzeinsätze
21, um die Effizienz des Wärmeaustausches zu verbessern.
[0015] Die Wärmetauscherplatte
13, welche die im Ausführungsbeispiel oberste Wärmetauscherplatte darstellt, die sich
ansonsten nicht von den anderen Wärmetauscherplatten
8 unterscheidet, wird vor ihrem Aufsetzen auf den Stapel der Wärmetauscherplatten
8 in einem einfachen Umformwerkzeug (nicht gezeigt) bearbeitet, um den Rand
10, wie in Fig. 3 gezeigt, umzuformen. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 steht das
Ende
14 des Randes
10 senkrecht auf der Ebene der Wärmetauscherplatten
8;13. Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführung wurde dieses Ende
14 noch weiter in Richtung zum Plattenwärmetauscher hin umgebogen, wodurch die Verletzungsgefahr
beim Handling weiter abgeschwächt wurde. Nach dieser Umformoperation wird die Wärmetauscherplatte
als oberste Wärmetauscherplatte
13 auf den Stapel aufgesetzt.
[0016] Die Figuren zeigen anschaulich die Einfachheit der Ränder
9 und die schuppenartige Struktur am Rand
9 des Plattenwärmetauschers.
[0017] Als weitere Variante wurde in Fig. 5 dargestellt, daß es günstig ist, den Rand
10 der Wärmetauscherplatte
13 an den Ecken freizuschneiden. Dies ist vorteilhaft, wenn der Anschlußflansch
3 sehr dicht am Rand
9 des Plattenwärmetauschers angeordnet ist oder darüber hinaussteht. In diesem Abschnitt
ist die Verletzungsgefahr gering, weil der Anschlußflansch
3 die Zugänglichkeit zu dem Eckbereich erschwert.
[0018] Sämtliche gezeigten oder vorstehend erwähnten Einzelteile des Plattenwärmetauschers
werden nach ihrer Zusammensetzung im Lötofen in einer einzigen Lötoperation miteinander
verbunden.
1. Plattenwärmetauscher, bestehend aus im wesentlichen ebenen Wärmetauscherplatten (8)
beliebiger Anzahl, die einen aufgerichteten, umlaufenden, äußeren Rand (9) und mindestens
vier Durchbrüche aufweisen und die so ineinander gestapelt und mittels Löten verbunden
sind, daß die Durchbrüche vertikale Kanäle (4; 5; 6; 7) im Plattenwärmetauscher ergeben
und zwischen den Wärmetauscherplatten (8) Strömungskanäle (11; 12) für unterschiedliche
Fluide vorhanden sind, wobei der umlaufende Rand (10) der den Stapel der Wärmetauscherplatten
(8) abschließenden einen Wärmetauscherplatte (13) eine von den Rändern (9) der anderen
Wärmetauscherplatten (8) verschiedene Abbiegung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der umlaufende Rand (10) der abschließenden Wärmetauscherplatte (13) über den Rand
(9) der darunter angeordneten Wärmetauscherplatte (8) gebogen ist.
2. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umbiegung am Rand (10) der den Stapel der Wärmetauscherplatten (8) abschließenden
Wärmetauscherplatte (13) vor dem Stapeln der Wärmetauscherplatten (8;13) mittels eines
Umformwerkzeugs anbringbar ist.
3. Plattenwärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Ende (14) des umgebogenen Randes (10) etwa senkrecht zur Ebene der Wärmetauscherplatten
(8; 13) steht oder weiter nach innen hin umgebogen ist.
4. Plattenwärmetauscher nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand 10 an den Ecken freigeschnitten ist.
5. Verfahren zur Herstellung des Plattenwärmetauschers, nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (10) der den Stapel der Wärmetauscherplatten (8) abschließenden Wärmetauscherplatte
(13) in einem Umformwerkzeug nach außen umgebogen wird und die Wärmetauscherplatte
(13) danach auf den Stapel der Wärmetauscherplatten (8) gesetzt wird, so daß ihr Rand
(10) den Rand (9) der darunter befindlichen Wärmetauscherplatte (8) abdeckt.