[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren eines internen Zeitgebers in
einem Rundfunkempfänger, der zum Empfang und zur Auswertung von in Abständen empfangenen
externen Zeitdatensignalen ausgelegt ist. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Rundfunkempfänger
für den Empfang von RDS-TMC-Daten, der einen Tuner, einen mit dem Tuner verbundenen
RDS-Decoder, einen Zeitgeber sowie eine zentrale Steuereinheit aufweist, die mit dem
RDS-Decoder verbunden ist, wobei der Zeitgeber von der zentralen Steuereinheit mit
RDS-Zeitdatensignalen synchronisierbar ist und von der Steuereinheit unter Einbeziehung
des Zeitgebersignals Zeitfenster festlegbar sind, innerhalb derer der Rundfunkempfänger
zum Empfang von RDS-TMC-Daten bereit ist.
[0002] Entsprechende Rundfunkempfänger sind bekannt und werden kommerziell angeboten. Durch
die Einführung des Radio-Data-Systems (RDS) konnte die Funktionalität von Rundfunkempfängern
und hierbei insbesondere von Autoradios deutlich erhöht werden. Bei RDS handelt es
sich um ein standardisiertes Verfahren zur Übertragung von Daten von den Rundfunkanstalten
zu einem Rundfunkempfänger. Zu den übertragenen Daten gehören beispielsweise Angaben
über alternative Frequenzen (AF), den Namen der Rundfunkanstalt (PS), den Programmtyp
(PTY), die Kennzeichnung einer Verkehrsdurchsage (TA) oder auch die Übertragung einer
Datums- und Zeitcodierung (CT). Der RDS-Standard ist in der internationalen Norm IEC
62106 festgeschrieben.
[0003] Eine Weiterentwicklung von RDS ist das sogenannte RDS-TMC (TMC: Traffic-Message-Channel),
mit dem Verkehrsmeldungen in codierter Form von einer Sendeanstalt an einen Rundfunkempfänger
übertragen werden können. Der RDS-TMC-Standard ist unter anderem in der Europäischen
Vornorm ENV 12313-1 beschrieben.
[0004] Ein RDS-TMC-Rundfunkempfänger muss verschiedene Funktionen erfüllen, wozu insbesondere
die Suche nach alternativen Frequenzen gehört. Hierzu muss der Tuner des Rundfunkempfängers
kurzzeitig auf diese alternativen Frequenzen eingestellt werden, um die Empfangsqualität
prüfen zu können. Gleichzeitig muss jedoch dafür gesorgt werden, dass während dieser
Umschaltphasen auf eine andere Frequenz keine Verkehrsmeldungen verpasst werden. Dies
kann insbesondere durch den sogenannten RDS-TMC-Enhanced-Mode erreicht werden, der
in der vorgenannten RDS-TMC-Norm näher beschrieben ist. Hierzu ist in der erwähnten
Norm vorgesehen, dass die Übertragung der Verkehrsinformationen nur innerhalb festgelegter
Zeitfenster erfolgt. Durch entsprechende Synchronisation dieser Zeitfenster mit den
Prüfvorgängen zu alternativen Frequenzen kann das gewünschte Ziel erreicht werden.
Im TMC-Enhanced-Mode wird jede Minute in eine ganzzahlige Anzahl von Zeitbereichen
zerlegt. Jeder dieser Zeitbereiche wird wiederum in Unterbereiche aufgeteilt, in denen
Verkehrsmeldungen übertragen oder nicht übertragen werden. In den Zeitbereichen, in
denen keine Verkehrsmeldungen übertragen werden, kann dann ein kurzzeitiges Umschalten
auf alternative Sendefrequenzen durchgeführt werden.
[0005] Um die Vorteile des TMC-Enhanced-Mode voll ausnutzen zu können ist ein sehr genauer
interner Zeitgeber in dem Rundfunkempfänger erforderlich. Durch die mit dem RDS-Signal
übertragene Zeit- und Datumscodierung (CT) kann eine Synchronisation der internen
Uhr mit dem CT-Signal erreicht werden. Da das CT-Signal jedoch nur in festgelegten
Zeitabständen übertragen wird, ist in der Zwischenzeit die Zeitfestlegung und damit
die Festlegung der einzelnen Zeitbereiche für den Empfang von Verkehrsnachrichten
alleine von dem internen Zeitgeber abhängig. Insbesondere bei Autoradios, die innerhalb
eines relativ großen Temperaturbereichs betrieben werden, können durch einen ungenauen
Zeitgeber Zeitabweichungen auftreten, durch die Verkehrsinformationsdaten verpasst
werden.
[0006] Hier setzt nun die Erfindung an, die es sich zunächst zur Aufgabe gemacht hat ein
Verfahren zum Kalibrieren des internen Zeitgebers in einem Rundfunkempfänger anzugeben.
Eine zweite Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Empfang von RDS-TMC-Daten
mit einem Rundfunkempfänger anzugeben, das eine höhere Zuverlässigkeit beim Empfang
von codierten TMC-Verkehrsdaten im sogenannten TMC-Enhanced-Mode erwarten läßt. Eine
dritte Aufgabe besteht schließlich darin, einen Rundfunkempfänger für den Empfang
von RDS-TMC-Daten anzugeben, der im TMC-Enhanced-Mode arbeiten kann und bei dem sichergestellt
ist, dass die von dem Rundfunkempfänger gesetzten Zeitfenster mit hoher Genauigkeit
mit den normgemäßen bzw. den vom Rundfunksender gesetzten Zeitfenstern übereinstimmen.
[0007] Die erstgenannte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Kalibrieren eines internen
Zeitgebers in einem Rundfunkempfänger, der zum Empfang und zur Auswertung von in Abständen
empfangenen externen Zeitdatensignalen ausgelegt ist, wobei anhand des Zeitgebers
ein erster Zeitdauerwert zwischen dem Empfang von zwei Zeitdatensignalen ermittelt
wird und der erste Zeitdauerwert mit einem erwarteten Zeitdauerwert verglichen wird,
aus dem Vergleich ein Kalibrierungsfaktor für den internen Zeitgeber bestimmt wird
und der interne Zeitgeber mit dem Kalibrierungsfaktor kalibriert wird.
[0008] Bei dem in Abständen empfangenen Zeitdatensignal handelt es sich insbesondere um
das RDS-CT-Signal eines RDS-Datensenders, mit dem eine Datumsund Zeitcodierung übertragen
wird. Dieses CT-Signal wird von den Rundfunkanstalten periodisch ausgesendet, wobei
nach der gegenwärtig gültigen Norm ein Minutentakt vorgesehen ist. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren ist nun vorgesehen zunächst einen ersten Zeitdauerwert anhand des internen
Zeitgebersignals des Rundfunkempfängers zu bestimmen, wobei der erste Zeitdauerwert
der von dem Zeitgeber gemessenen Zeitdauer zwischen dem Empfang von zwei CT-Signalen
entspricht. Der so ermittelte Zeitdauerwert wird nunmehr mit einem erwarteten Zeitdauerwert
verglichen, wodurch die Abweichung des internen Zeitgebers von den externen Zeitdatensignalen
ermittelt werden kann. Diese externen Zeitdatensignale (CT-Signale) sind maßgeblich
für die Einteilung der Zeitfenster für den Empfang von TMC-Meldungen. Über den beschriebenen
Vergleich wird ein Kalibrierungsfaktor für den internen Zeitgeber bestimmt und der
interne Zeitgeber wird mit diesem Kalibrierungsfaktor kalibriert. Somit wird sichergestellt,
dass auch in dem Zeitraum zwischen dem Empfang von zwei externen CT-Signalen der interne
Zeitgeber mit den Zeitvorgaben des RDS-Senders korreliert ist. Vorteilhafterweise
wird der interne Zeitgeber zusätzlich periodisch mit dem externen CT-Signal synchronisiert.
[0009] Insbesondere kann der erwartete Zeitdauerwert aus der Differenz der beiden empfangenen
CT-Zeitcodes ermittelt werden. In einer alternativen Ausführungsform kann es sich
jedoch bei dem erwarteten Zeitdauerwert um einen abgespeicherten Wert handeln.
[0010] In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, dass zwei unmittelbar aufeinanderfolgende
Zeitdatensignale (CT-Signale) zur Bestimmung des Kalibrierungsfaktors genutzt werden.
Diese Ausführungsform ist besonders einfach realisierbar, da direkt zwei aufeinanderfolgende
Zeitdatensignale zum Einsatz kommen. Ein gewisser Nachteil besteht jedoch darin, dass
die Zeitdauer zwischen zwei aufeinanderfolgenden CT-Signalen mit einer Minute relativ
gering ist. Hierdurch ist die Genauigkeit des ermittelten Kalibrierungsfaktors begrenzt.
In einer anderen Ausführungsform ist daher vorgesehen zwei nicht unmittelbar aufeinanderfolgende
Zeitdatensignale zur Bestimmung des Kalibrierungsfaktors zu benutzen. Hierdurch kann
ein größerer Zeitraum für die Bestimmung des Kalibrierungsfaktors gewählt und somit
dessen Genauigkeit erhöht werden. Hierbei kann insbesondere in Schritten von jeweils
einer Minute frei gewählt werden über welche Zeitdauer die Zeitmessung zur Bestimmung
des Kalibrierungsfaktors erfolgen soll. Allgemein ist die Bestimmung des Kalibrierungsfaktors
um so genauer je länger die zugrunde gelegte Zeitdauer ist.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Kalibrierungsfaktor periodisch
neu ermittelt wird. Im Extremfall kann dabei jede Zeitdauer zwischen zwei aufeinanderfolgenden
CT-Signalen zur Bestimmung eines neuen Kalibrierungsfaktors genutzt werden. In praktischen
Fällen wird dies in der Regel jedoch nicht erforderlich sein, da Änderungen der Genauigkeit
des internen Zeitgebers, beispielsweise auf Grund von Temperaturänderungen, eher langsam
erfolgen.
[0012] Die zweite Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Empfang von RDS-TMC-Daten
mit einem Rundfunkempfänger, der einen Tuner, einen mit dem Tuner verbundenen RDS-Decoder,
einen Zeitgeber sowie eine zentrale Steuereinheit aufweist, die von dem RDS-Decoder
RDS-TMC-Daten und periodisch Zeitdatensignale enthält, mit denen der Zeitgeber von
der zentralen Steuereinheit synchronisiert wird, wobei von der Steuereinheit unter
Einbeziehung des Zeitgebersignals Zeitfenster festgelegt werden, innerhalb derer der
Rundfunkempfänger zum Empfang neuer RDS-TMC-Daten bereit ist, wobei erfindungsgemäß
der Zeitgeber zusätzlich unter Zuhilfenahme der Zeitdatensignale kalibriert wird.
[0013] Die dritte Aufgabe wird durch einen gattungsgemäßen Rundfunkempfänger gelöst, der
erfindungsgemäß Mittel zur Kalibrierung des Zeitgebers unter Zuhilfenahme der RDS-Zeitdatensignale
enthält. Die Kalibrierung des Zeitgebers kann dabei insbesondere nach den vorgenannten
Verfahren erfolgen. Vorzugsweise weist der Rundfunkempfänger mindestens zwei Tuner
auf, so dass ein Tuner für den Empfang von TMC-Daten und die Prüfung alternativer
Sendefrequenzen eingesetzt werden kann, während ein weiterer Tuner für den Empfang
des Rundfunkprogramms vorgesehen ist. Somit werden kurzzeitige Unterbrechungen des
Rundfunkempfangs zur Prüfung von Alternativfrequenzen vermieden.
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung
näher beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Blockschaltbild eines Rundfunkempfängers mit zwei Tunern
- Figur 2
- die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wesentlichen Komponenten eines
Rundfunkempfängers
- Figur 3
- ein Verfahrensablauf zur Bestimmung des Kalibrierungsfaktors
- Figur 4
- ein Verfahrensablauf zur Kalibrierung des internen Taktgebers
- Figur 5
- ein Zeitdiagramm im TMC-Enhanced-Mode
[0015] Figur 1 zeigt ein vereinfachtes Blockschaltbild eines Rundfunkempfängers, insbesondere
eines Autoradios, mit zwei Tunern, nämlich einem Audio-Tuner 1 und einem Daten-Tuner
2. Die Tuner 1, 2 erhalten ihre Eingangssignale von einer Antenne 3. Beide Tuner 1,
2 generieren jeweils ein Multiplex-Signal MPX. Das MPX-Signal des Daten-Tuners 2 wird
einem RDS-Decoder 5 zugeführt. Der hier als RDS-Decoder 5 bezeichnete Baustein kann
insbesondere ein bekannter Pre-Processor, beispielsweise des Typs SAA6588, sein, der
weitere Aufgaben übernimmt. Das Ausgangssignal des Audio-Tuners 1 wird einem Sound-Processor
6 zugeführt, der auch Eingangssignale von weiteren Audio-Quellen wie beispielsweise
einem CD-Spieler, einem Kassettenabspielgerät oder einem Telefon erhält. Die von dem
Sound-Processor 6 generierten Audio-Signale werden einem Verstärker 7 zugeführt, der
sie verstärkt an Lautsprecher 8 weiterleitet, über die die Audio-Signale ausgegeben
werden.
[0016] Die Ausgangssignale des RDS-Decoders 5 werden einer zentralen Steuereinheit 9 zugeführt,
die die Aufbereitung der RDS-Informationen übernimmt. Die Steuereinheit 9 ist weiterhin
mit nicht näher dargestellten Ein/Ausgabeeinheiten (z.B. Tastatur, Display) verbunden.
Ein solcher Rundfunkempfänger ist bekannt und die Einzelkomponenten können mit Standardbauteilen
aufgebaut werden.
[0017] Der Daten-Tuner 2 kann auch in einem separaten Zusatzgerät untergebracht sein, das
beispielsweise als Nachrüstgerät erworben und mit dem eigentlichen Autoradio (für
Audiobetrieb), das selbst den Audio-Tuner 1 aufweist, verbunden wird. Ein solches
Zusatzgerät mit Daten-Tuner 2 ist somit ebenfalls ein Rundfunkempfänger, in dem die
Kalibrierung eines internen Zeitgebers durchgeführt werden kann.
[0018] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren und der erfindungsgemäße Rundfunkempfänger
im wesentlichen in Zusammenhang mit einem Daten-Tuner 2 erläutert. Bei einem Rundfunkempfänger
mit nur einem Tuner kann der dann einzige Tuner insbesondere als Daten-Tuner 2 arbeiten,
wenn keine Audiowiedergabe erfolgt oder eine andere Audioquelle (CD, Kassette oder
dergleichen) wiedergegeben wird. Der einzige Tuner kann dann zur Ausführung aller
im weiteren beschriebenen Funktionen benutzt werden wie der Daten-Tuner 2 des Zwei-Tuner-Empfängers
nach Figur 1.
[0019] In Figur 2 sind der Daten-Tuner 2, der RDS-Decoder 5 und die zentrale Steuereinheit
9 näher dargestellt. Das von der Antenne 3 empfangene Signal wird dem Daten-Tuner
2 zugeführt, der den RDS-Decoder 5 mit dem Multiplex-Signal MPX versorgt. Von dem
RDS-Decoder 5 werden ein RDS-Takt-Signal und RDS-Daten-Signale einer Ein-/Ausgabeschnittstelle
10 der zentralen Steuereinheit 9 zugeführt. Die Ein-/Ausgabeschnittstelle 10 ist mit
einer CPU 11 verbunden. Die CPU 11 erhält somit die RDS-Daten und kann diese auswerten.
Zu den der CPU 11 zugeführten RDS-Daten gehört unter anderem das CT-Signal, das eine
Datums- und Zeitcodierung enthält, die insbesondere im Minutentakt empfangen wird.
[0020] Die CPU 11 ist mit einem Arbeitsspeicher 12 und einem Permanentspeicher 13 verbunden.
Weiterhin ist die CPU 11 mit einem Zeitgeberregister 14 verbunden, das seinerseits
Signale von einem Oszillator 15 erhält. Der Oszillator 15 bildet mit Teilen der zentralen
Steuereinheit 9 einen internen Zeitgeber. Hierzu werden die periodischen Takt-Signale
des Oszillators 15 in dem Zeitgeberregister 14 abgelegt und können von der CPU 11
gemäß einem vorgegebenen Algorithmus in Zeitsignale umgerechnet werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist im wesentlichen in Form eines Programmes in der zentralen Steuereinheit
umgesetzt.
[0021] Figur 3 zeigt einen Verfahrensablauf zur Bestimmung des Kalibrierungsfaktors innerhalb
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Der Programmablauf startet in Schritt S1. In Schritt
S2 wird nachfolgend geprüft, ob ein RDS-CT-Signal empfangen wurde, das die Zeit- und
Datumscodierung nach der RDS-Norm enthält. Ist dies nicht der Fall, so wird mit Schritt
S3 eine Warteschleife durchlaufen. Wurde ein RDS-CT-Signal empfangen so wird anschließend
in Schritt S4 das interne Zeitgeberregister 14, das mit dem internen Oszillator 15
verbunden ist, ausgelesen und der ausgelesene Wert wird im Arbeitsspeicher 12 abgelegt.
Anschließend wird in Schritt S5 erneut geprüft, ob ein weiteres RDS-CT-Signal empfangen
wurde. Ist dies nicht der Fall, so wird wiederum über den Schritt S6 eine Warteschleife
durchlaufen. Wird ein weiteres RDS-CT-Signal empfangen, so wird in Schritt S7 der
aktuelle Wert des Zeitgeberregisters 14 ausgelesen und im Arbeitsspeicher 12 abgespeichert.
Anschließend wird in Schritt S8 der zuvor im Schritt S4 in den Arbeitsspeicher abgelegte
Zeitgeberregisterwert zurückgeholt.
[0022] In Schritt S9 wird aus den beiden in den Schritten S4 und S7 ausgelesenen Zeitgeberregisterwerten
eine Differenz gebildet, die einen ersten Zeitdauerwert darstellt. Dieser erste Zeitdauerwert
entspricht der Zeitdauer zwischen zwei empfangenen RDS-CT-Signalen wie sie durch den
internen Zeitgeber bestimmt wurde. In Schritt S10 wird anschließend der erwartete
Zeitdauerwert zwischen dem Empfang der beiden RDS-CT-Signale in den Schritten S2 und
S5 bestimmt. Hierzu kann ein fest vorgegebener Wert für die Dauer zwischen zwei empfangenen
RDS-CT-Signalen von einer Minute oder einem vielfachen von einer Minute vorgegeben
sein oder dieser erwartete Wert kann direkt aus den empfangenen RDS-CT-Signalen gemäß
Schritt S2 und S5 berechnet werden, wenn diese ebenfalls im Arbeitsspeicher abgelegt
werden.
[0023] In Schritt S11 wird der Kalibrierungsfaktor bestimmt, indem eine Division des in
Schritt S9 bestimmten Zeitdauerwerts und des in Schritt S10 bestimmten erwarteten
Zeitdauerwerts vorgenommen wird. Hierbei ergibt sich ein Kalibrierungsfaktor der im
Arbeitsspeicher 12 abgelegt wird.
[0024] Figur 4 zeigt den Verfahrensablauf zur Kalibrierung des internen Zeitgebers. Das
Verfahren startet in Schritt S20. Anschließend wird in Schritt S21 der aktuelle Wert
des Zeitgeberregisters 14 ausgelesen und im Arbeitsspeicher 12 abgespeichert. Anschließend
wird in Schritt S22 der ausgelesene Zeitgeberwert über eine vorgegebene Konversionsformel
in Stunden, Minuten und Sekunden umgerechnet. In Schritt S23 wird der mit dem in Figur
3 beschriebenen Verfahren bestimmte Kalibrierungsfaktor aus dem Arbeitsspeicher 12
ausgelesen und die in Schritt S22 bestimmte Zeit wird mit dem Kalibrierungsfaktor
korrigiert. Hierdurch wird unabhängig von der Genauigkeit des Oszillators 15 eine
hohe Genauigkeit der intern ermittelten Zeit erreicht. Insbesondere ist die intern
ermittelte Zeit stets mit der Zeit gemäß dem RDS-CT-Signal korreliert, auch wenn dieses
nicht empfangen wird.
[0025] Anwendung findet das erfindungsgemäße Verfahren zum Kalibrieren des internen Zeitgebers
insbesondere bei Verfahren bzw. Rundfunkempfängern zum Empfang von RDS-TMC-Daten im
sogenannten TMC-Enhanced-Mode. Im Enhanced-Mode wird die Zeitdauer zwischen dem Empfang
von zwei CT-Signalen CT1 bzw. CT2, die einer Minute entspricht, in gleich lange Zeitabschnitte
eingeteilt. Im in Figur 3a dargestellten Beispiel sind sechs Zeitabschnitte A, B,
C, D, E und F vorgesehen. Jeder dieser Zeitabschnitte ist wiederum in Unterabschnitte
Ta und Tw aufgeteilt, denen einmalig ein Verzögerungsabschnitt Td vorangestellt sein
kann (Fig. 3b). Alle nach dem TMC-Standard übermittelten Verkehrsinformationen sollten
innerhalb eines Zeitabschnittes Ta beginnen. Sie können jedoch außerhalb des Zeitabschnittes
Ta beendet werden.
[0026] Liegen bei Beginn des Zeitabschnittes Tw keine Verkehrsdaten vor bzw. wurde die Übertragung
von Verkehrsdaten innerhalb des Zeitabschnittes Tw beendet, so können anschließend
bis zum Beginn des neuen Zeitabschnittes Ta im Zeitabschnitt B alternative Sendefrequenzen
geprüft werden, ohne dass die Gefahr besteht Verkehrsdaten zu verpassen. Weitere Funktionen,
die innerhalb Tw durchgeführt werden können sind insbesondere auch ein Suchlauf über
das gesamte UKW-Frequenzband, eine nicht auf eine Senderkette beschränkte Suche nach
Verkehrsinformationen ("customer TA") und ähnliches.
[0027] Aus den gezeigten Zeitabläufen ist ersichtlich, dass der Beginn des Zeitabschnittes
Ta im Rundfunkempfänger sehr genau bestimmt werden muss. Dies erfordert eine hohe
Präzision des internen Zeitgebers des Rundfunkempfängers, die mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren erreicht wird, das eine dauerhafte Korrelation des internen Zeitgebers mit
dem externen RDS-Zeitcode sicherstellt.
1. Verfahren zum Kalibrieren eines internen Zeitgebers in einem Rundfunkempfänger, der
zum Empfang und zur Auswertung von in Abständen empfangenen externen Zeitdatensignalen
ausgelegt ist, wobei
- anhand des Zeitgebers ein erster Zeitdauerwert zwischen dem Empfang von zwei Zeitdatensignalen
ermittelt wird und
- der erste Zeitdauerwert mit einem erwarteten Zeitdauerwert verglichen wird,
- aus dem Vergleich ein Kalibrierungsfaktor für den internen Zeitgeber bestimmt wird
und
- der interne Zeitgeber mit dem Kalibrierungsfaktor kalibriert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erwartete Zeitdauerwert aus zwei externen Zeitdatensignalen ermittelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der interne Zeitgeber zusätzlich periodisch mit dem externen Zeitdatensignal synchronisiert
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem in Abständen empfangenen Zeitdatensignal um das RDS-CT-Signal eines
RDS-Datensenders handelt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitdatensignal periodisch, insbesondere im Minutentakt, empfangen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Zeitdatensignale zur Bestimmung des Kalibrierungsfaktors
benutzt werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei nicht unmittelbar aufeinanderfolgende Zeitdatensignale zur Bestimmung des Kalibrierungsfaktors
benutzt werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalibrierungsfaktor periodisch neu ermittelt wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rundfunkempfänger RDS-TMC-Daten empfängt und auswertet.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rundfunkempfänger mindestens zwei Tuner aufweist, wobei einer der Tuner zum Empfang
von RDS-TMC-Daten sowie zur Prüfung einer Empfangsqualität auf alternativen Empfangsfrequenzen
vorgesehen ist.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unter Zuhilfenahme des kalibrierten Zeitgebers Zeitfenster festgelegt werden, innerhalb
derer der für den Empfang von RDS-TMC-Daten vorgesehene Tuner zum Empfang von neuen
RDS-TMC-Daten bereitgehalten wird.
12. Verfahren zum Empfang von RDS-TMC-Daten mit einem Rundfunkempfänger, der einen Tuner,
einen mit dem Tuner verbundenen RDS-Decoder, einen Zeitgeber sowie eine zentrale Steuereinheit
aufweist, die von dem RDS-Decoder RDS-TMC-Daten und periodisch Zeitdatensignale erhält,
mit denen der Zeitgeber von der zentralen Steuereinheit synchronisiert wird, wobei
von der Steuereinheit unter Einbeziehung des Zeitgebersignals Zeitfenster festgelegt
werden, innerhalb derer der Rundfunkempfänger zum Empfang von neuen RDS-TMC-Daten
bereit ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitgeber zusätzlich unter Zuhilfenahme der Zeitdatensignale kalibriert wird.
13. Rundfunkempfänger für den Empfang von RDS-TMC-Daten, der einen Tuner (2), einen mit
dem Tuner (2) verbundenen RDS-Decoder (5), einen Zeitgeber sowie eine zentrale Steuereinheit
(9) aufweist, die mit dem RDS-Decoder (5) verbunden ist, wobei der Zeitgeber von der
zentralen Steuereinheit (9) mit RDS-Zeitdatensignalen (CT) synchronisierbar ist und
von der Steuereinheit (9) unter Einbeziehung des Zeitgebersignals Zeitfenster (Ta)
festlegbar sind, innerhalb derer der Rundfunkempfänger zum Empfang von RDS-TMC-Daten
bereit ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Rundfunkempfänger Mittel zur Kalibrierung des Zeitgebers unter Zuhilfenahme der
RDS-Zeitdatensignale (CT) enthält.
14. Rundfunkempfänger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Rundfunkempfänger mindestens zwei Tuner (1, 2) aufweist.
15. Rundfunkempfänger nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Tuner (Audio-Tuner 1) zum Empfang eines Runkfunkprogramms und der zweite
Tuner (Data-Tuner 2) zum Empfang von RDS-TMC-Daten sowie zur Prüfung einer Empfangsqualität
auf alternativen Empfangsfrequenzen vorgesehen ist.
16. Rundfunkempfänger nach einem der vorhergehenden Ansprüche 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Tuner (Data-Tuner 2) in einem separaten Zusatzgerät enthalten ist.
17. Rundfunkempfänger nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Rundfunkempfänger als separates Zusatzgerät für einen weiteren Rundfunkempfänger
ausgelegt ist, der einen Audio-Tuner (1) enthält.