(19) |
 |
|
(11) |
EP 1 243 191 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
25.09.2002 Patentblatt 2002/39 |
(22) |
Anmeldetag: 24.01.2002 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR |
|
Benannte Erstreckungsstaaten: |
|
AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
24.03.2001 DE 10114560
|
(71) |
Anmelder: Uvex Arbeitsschutz GmbH |
|
90766 Fürth (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Herrmann, Herbert
86736 Auhausen (DE)
- Hirschmann, Peter, Dr.
90768 Fürth (DE)
|
(74) |
Vertreter: Schneck, Herbert, Dipl.-Phys., Dr. et al |
|
Rau, Schneck & Hübner
Patentanwälte
Königstrasse 2 90402 Nürnberg 90402 Nürnberg (DE) |
|
|
|
(54) |
Schutzschuh, Sicherheitsschuh bzw. -stiefel |
(57) Bei einem Schutzschuh, Sicherheitsschuh bzw. -stiefel mit einer Zehenkappe aus Kunststoff,
insbesondere einem Arbeitsschutzschuh, ist vorgesehen, dass die Zehenkappe aus einem
Polycarbonatblend, insbesondere einem PC/PBT-Blend besteht.
[0001] Die Erfindung richtet sich auf einen Schutzschuh, Sicherheitsschuh bzw. -stiefel
mit einer Zehenkappe aus Kunststoff, insbesondere einen Arbeitsschutzschuh.
[0002] Derartige Zehenkappen für Schuhe sind bekannt aus WO 98/48999. Wie dort ausgeführt
wird, gibt es bereits Zehenkappen aus thermoplastischem Kunstharz verstärkt durch
synthetische, anorganische Fasern (EP-A 0 528 249), aus thermisch härtbarem Harz (GB-A
2 050 144), aus einer thermoplastischen Matrix mit Glasfasern (EP-A 0 614 623) sowie
Kappen hergestellt durch Spritzgießen aus Polycarbonat (FR-A 2 525 443), aus Polypropylen
oder Polyurethan (EP-A 0 617 582), aus Polyamid (FR-A 2 572 259), aus ABS (GB-A 1
284 736) sowie aus unidirektionalen Fasern in einer thermoplastischen Matrix (EP-A
0 100 181). Weiterhin sind Zehenkappen bekannt geworden, die eine Sandwichstruktur
aufweisen (US-A 5,560,985).
[0003] An derartige Zehenkappen werden von den verschiedenen Normen Anforderungen hinsichtlich
deren Festigkeit gestellt, beispielsweise eine Stoßfestigkeit von mindestens 200 J
und eine Widerstandsfähigkeit von 15 KN.
[0004] Der Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, einen Schutzschuh, Sicherheitsschuh
bzw. -stiefel mit einer Kunststoff-Zehenkappe zu schaffen, der mindestens den Normanforderungen
gerecht wird, diese bei kostengünstiger Herstellbarkeit aber noch übertreffen soll.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Kunststoff für die Zehenkappe
ein Polycarbonatblend verwendet wird.
[0006] Vorzugsweise werden PC/ABS-Blends, PC/TPU-Blends und PC/PBT- oder PC/PET-Blends eingesetzt.
[0007] Besonders günstig ist die Verwendung eines PC/PBT-Blends. Das letztgenannte Blend
wurde für Rasenmäher- und Motorsägenteile eingesetzt. Überraschenderweise wurde gefunden,
daß bei Verwendung dieses Materials für eine Zehenkappe folgende Eigenschaften erzielt
werden konnten:
[0008] Erfindungsgemäße Zehenkappen entsprechen den Anforderungen an Stoßund Druckfestigkeit
nah DIN EN 12568 sowie nach DIN EN 12568 hinsichtlicher thermischer und chemischer
Alterung.
[0009] Bei einer Stoßeinwirkung von 200 J wurden folgende Werte erzielt:
Thermische Alterung |
|
Höhere Umgebungstemperatur + 60° C |
23 bis 25 mm Resthöhe |
Niedrigere Umgebungstemperatur - 20° C |
26 bis 28 mm Resthöhe |
Chemische Alterung |
|
Gegen Kraftstoff |
26 bis 27 mm Resthöhe |
Gegen Laugen |
27 bis 28 mm Resthöhe |
Gegen Säuren |
26 bis 27 mm Resthöhe |
[0010] In keinem Fall trat ein Materialbruch auf.
[0011] Bei Messung der Druckfestigkeit 15 KN wurde eine Resthöhe von 21 mm nach zwei Tagen
RT-Lagerung ermittelt.
1. Schutzschuh, Sicherheitsschuh bzw. -stiefel mit einer Zehenkappe aus Kunststoff, insbesondere
Arbeitsschutzschuh, dadurch gekennzeichnet, daß die Zehenkappe aus einem Polycarbonatblend besteht.
2. Schutzschuh, Sicherheitsschuh bzw. -stiefel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polycarbonatblend ein PC/ABS-Blend, ein PC/TPU-Blend, ein PC/PET-Blend oder insbesondere
ein PC/PBT-Blend ist.