[0001] Die Erfindung betrifft eine höhenverstellbare Tragsäule für einen Behandlungstisch,
insbesondere für chirurgische Eingriffe nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[Stand der Technik]
[0002] Eine derartige aus der EP 0 792 630 A2 bekannte höhenverstellbare Tragsäule besitzt
einen Säulenmantel, an welchem eine verstellbare Liegefläche des Behandlungstisches
gelagert ist. Eine Höhenverstelleinrichtung weist einen Arbeitszylinder auf, mit welchem
der Säulenmantel gegenüber zwei feststehenden Säulenkernen höhenverstellbar ist. Hierzu
sind an der Innenseite des Säulenmantels Gleitbuchsen befestigt, welche bei der Höhenverstellung
entlang den beiden feststehenden Säulenkernen in vertikaler Richtung geführt werden.
Zur Erhöhung der Stabilität sind bei der bekannten Tragsäule die beiden feststehenden
Säulenkerne an ihren oberen Enden starr miteinander verbunden.
[Aufgabe der Erfindung]
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine höhenverstellbare Tragsäule der eingangsgenannten
Art zu schaffen, bei welcher ohne Verlust der Stabilität die Höhenverstellbarkeit
erheblich erweitert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1 gelöst.
[0005] Hierzu besitzt die Höhenverstelleinrichtung zwei erste Teleskoprohre, die jeweils
an den beiden Säulenkernen höhenverstellbar gelagert sind. Außerdem besitzt die Höhenverstelleinrichtung
zwei an der Innenseite des Säulenmantels befestigte zweite Teleskoprohre, die an den
Außenseiten der zwei ersten Teleskoprohre verschiebbar gelagert sind. Die ersten Teleskoprohre
umfassen die beiden Säulenkerne formschlüssig unter Beibehaltung gleitfähiger Oberflächenberührung,
so dass die ersten Teleskoprohre entlang der Säulenkerne in vertikaler Richtung nach
oben und nach unten exakt und ohne Verkippen geführt werden können. Desgleichen umfassen
die zweiten Teleskoprohre die Außenseiten der beiden ersten Teleskoprohre formschlüssig
unter Beibehaltung gleitfähiger Oberflächenberührung, so dass die zweiten Teleskoprohre
in vertikaler Richtung entlang den Außenseiten der beiden ersten Teleskoprohre in
vertikaler Richtung nach oben und unten exakt und ohne Verkippen verschoben werden
können. Bei Höhenverstellung des Säulenmantels nach oben werden zunächst die beiden
zweiten Teleskoprohre mit dem Säulenmantel entlang den Außenseiten der ersten Teleskoprohre
bewegt. Bei einer weitern Verschiebung des Säulenmantels und der zweiten Teleskoprohre
nach oben, werden die ersten Teleskoprohre durch Mitnehmer entlang den beiden Säulenkernen
mitbewegt.
[0006] Durch das Zusammenwirken der beiden ersten und zweiten Teleskoprohre erreicht man
eine erhebliche Erweiterung der Höhenverstellbarkeit der Tragsäule und damit der Liegefläche,
welche an dem Säulenmantel gelagert ist. Da die teleskopierbare Höhenverstelleinrichtung
ferner an zwei feststehenden Säulenkernen geführt ist, erreicht man die erforderliche
Stabilität der Tragsäule des Behandlungstisches. Vorzugsweise können zur Erhöhung
der Stabilität die beiden ersten Teleskoprohre durch eine starre, quer verlaufende
Verbindung fest miteinander verbunden sein. Vorzugsweise werden die beiden Rohrenden
durch ein quer zu den Rohrachsen verlaufendes Verbindungselement fest miteinander
Verbunden.
[0007] Der Behandlungstisch kann zu chirurgischen Zwecken, zur physikalische Behandlung
und anderweitigen medizinischen Versorgung von Patienten verwendet werden.
[Beispiele]
[0008] Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläutert.
[0009] Es zeigt:
- Figur 1
- in perspektivischer Darstellung, schräg von oben, ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Figur 2
- einen vertikalen Längsschnitt durch das Ausführungsbeispiel; und
- Figur 3
- das Ausführungsbeispiel in teleskopierter Position.
[0010] Das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel einer höhenverstellbaren Tragsäule
für einen Behandlungstisch, insbesondere für physikalische oder medizinische Therapie
besitzt einen Säulenmantel 1. Der Säulenmantel 1 umhüllt eine noch näher zu erläuternde
Höhenverstelleinrichtung 3. Der Säulenmantel hat einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt und enthält an seiner oben liegenden Kante eine Lagerstelle 2, für eine
nicht näher dargestellte Liegefläche des Behandlungstisches, wie sie beispielsweise
aus der EP 0 406 462 B1 bekannt ist.
[0011] Im Innern des Säulenmantels 1 befinden sich zwei feststehende Säulenkerne 4 und 5.
Die Säulenkerne können kreiszylindrische Mantelflächen aufweisen. Die Säulenkerne
4 und 5 sind fest mit einer Sockel- bzw. Grundplatte, wie sie beispielsweise aus der
EP 0 406 462 B1 bekannt ist, verbunden. Die Sockel- bzw. Grundplatte ist in den Figuren
nicht näher dargestellt. Die Höhenverstelleinrichtung 3 besitzt zwei erste Teleskoprohre
6 und 7, von denen das Teleskoprohr 6 am Säulenkern 4 und das Teleskoprohr 7 am Säulenkern
5 in vertikaler Richtung höhenverstellbar geführt sind. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
sind an den oberen und unteren Enden der Teleskoprohre 6 und 7 Gleitbuchsen 12 und
13 vorgesehen. Die oberen Gleitbuchsen 12 sind an den oberen Enden der Säulenkerne
4 und 5 befestigt und die unteren Gleitbuchsen 13 sind an den unteren Enden an den
Innflächen der Teleskoprohre 6 und 7 befestigt. Die Gleitbuchsen 12 und 13 vermitteln
eine formschlüssige und gleitfähige Oberflächenberührung zwischen den Teleskoprohren
6 und 7, und den feststehenden Säulenkernen 4 und 5.
[0012] An den vorzugsweise kreiszylindrisch ausgebildeten Mantelflächen der beiden ersten
Teleskoprohre 6 und 7 sind zweite Teleskoprohre 8 und 9 in axialer Richtung, d. h.
in vertikaler Richtung verschiebbar gelagert. Hierzu befinden sich an den oberen und
unteren Enden der zweiten Teleskoprohre 8 und 9 Gleitbuchsen 14 und 15 an den Innenflächen
der Teleskoprohre. Durch die Gleitbuchsen 14 und 15 wird eine formschlüssige Führung
zwischen der Außenfläche der ersten Teleskoprohre 6 und 7 und den zweiten Teleskoprohren
8 und 9 unter Beibehaltung gleitfähiger Oberflächenberührung gewährleistet.
[0013] Die zweiten Teleskoprohre 8 und 9 sind an Befestigungsstellen 16 durch Nieten Schweißen
oder sonst wie fest mit dem Säulenmantel 1 verbunden. Am Säulenmantel 1 können an
der Außenseite Stützen 18 für nicht näher dargestellte Betätigungszylinder, mit denen
eine Verstellung der am Säulenmantel 1 lagerbaren Liegefläche erreicht wird, vorgesehen
sein.
[0014] In der in der Figur 2 dargestellten untersten Position der höhenverstellbaren Tragsäule
sitzen die unteren Enden der zweiten Teleskoprohre 8 und 9 auf mit den unteren der
ersten Teleskoprohre 6 und 7 fest verbunden Anschlagringen 19 auf. Die Anschlagringe
19 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel über ein starres Verbindungselement
11, welches als Brücke ausgebildet ist, fest miteinander verbunden. Die Anschlagringe
19 sind mittels Schraubverbindungen 20 mit den unteren Enden der ersten Teleskoprohre
6 und 7 fest verbunden.
[0015] Die oberen Enden der ersten Teleskoprohre 6 und 7 sind über auf den oberen Ende der
Säulenkerne 4, 5 aufsitzende Anschlagringe, welche wie noch erläutert wird, auch als
Mitnehmer 10 wirken, an den Säulenkernen 4 und 5 abgestützt.
[0016] Wenn der Säulenmantel 1 und die daran befestigte Liegefläche mit Hilfe eines nicht
näher dargestellten Arbeitszylinders, wie er beispielsweise aus der EP 0 792 630 A2
bekannt ist, angehoben werden, bewegen sich auch die beiden zweiten Teleskoprohre
8 und 9 entlang der Außenflächen der ersten Teleskoprohre 6 und 7 nach oben. Bei dieser
Bewegung kommen die oberen Enden der zweiten Teleskoprohre 8 und 9 mit den als Anschlagringe
ausgebildeten Mitnehmern 10, welche durch Schraubverbindungen 17 mit den oberen Enden
der ersten Teleskoprohre 5 und 6 verbunden sind, in Anschlag. Bei weiterem Anheben
des Säulenmantels 1 und der fest damit verbunden zweiten Teleskoprohre 8 und 9 werden
auch die ersten Teleskoprohre 6 und 7 entlang der Säulenkerne 4 und 5 nach oben bewegt,
wie es in der Figur 2 gezeigt ist. Diese Bewegung wird beim Anschlag der unteren Gleitbuchsen
13 an den unteren Enden der oberen Gleitbuchsen 12 begrenzt. Das starre Verbindungselement
11 ist dabei ebenfalls nach oben verschoben und bildet eine stabilisierende Brücke
in einem mittleren Bereich der zur vollen Höhe ausgefahrenen Tragsäule des Behandlungstisches.
[0017] Aufgrund der erweiteren Höhenverstellbarkeit der Tragsäule ist es möglich, dass der
Patient in einer niedrigen Höheneinstellung auf die Liegefläche gelangen kann und
der Arzt beispielsweise in sitzender Position in einer unteren Höheneinstellung den
Patienten oder in einer oberen Einstellung in stehender Position behandeln kann. Die
Tragsäule kann auf jede beliebige dazwischen liegende Höheneinstellung eingestellt
werden.
[Bezugszeichenliste]
[0018]
- 1
- Säulenmantel
- 2
- Lagerstelle
- 3
- Höhenverstelleinrichtung
- 4
- Säulenkern
- 5
- Säulenkern
- 6
- erstes Teleskoprohr
- 7
- erstes Teleskoprohr
- 8
- zweites Teleskoprohr
- 9
- zweites Teleskoprohr
- 10
- Mitnehmer (Anschlagring)
- 11
- starres Verbindungselement (Brücke)
- 12
- obere Gleitbuchse
- 13
- untere Gleitbuchse
- 14
- obere Gleitbuchse
- 15
- untere Gleitbuchse
- 16
- Befestigungsstelle
- 17
- Schraubverbindung
- 18
- Stütze
- 19
- Anschlagring
- 20
- Schraubverbindung
1. Höhenverstellbare Tragsäule eines Behandlungstisches, insbesondere für chirurgische
Eingriffe, mit einem Säulenmantel (1), an welchem eine verstellbare Liegefläche lagerbar
ist, und einer Höhenverstelleinrichtung 3, mit welcher der Säulenmantel (1) gegenüber
zwei fest stehenden Säulenkernen (4, 5) höhenverstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Höhenverstelleinrichtung (3) zwei erste Teleskoprohre (6, 7) aufweist, die jeweils
an den Säulenkernen (4, 5) höhenverstellbar gelagert sind, dass die Höhenverstelleinrichtung
(3) ferner zwei an der Innenseite des Säulenmantels (1) befestigte weitere zweite
Teleskoprohre (8, 9) aufweist, die an den Außenseiten der zwei ersten Teleskoprohre
(6, 7) verschiebbar gelagert sind, wobei bei der Höhenverstellung des Säulenmantels
(1) nach oben zunächst die beiden zweiten Teleskoprohre (8, 9) mit dem Säulenmantel
(1), entlang den Außenseiten der ersten Teleskoprohre (6,7) und bei weiterer Verschiebung
nach oben die ersten Teleskoprohre (6, 7) durch Mitnehmer (10) entlang den beiden
Säulenkernen (4, 5) mitbewegbar sind.
2. Tragsäule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (10) als an den ersten Teleskoprohren (6, 7) vorgesehene Anschläge
ausgebildet sind.
3. Tragsäule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden ersten Teleskoprohre (6, 7) durch ein quer zu den Rohrachsen verlaufendes
starres Verbindungselement (11) fest miteinander verbunden sind.
4. Tragsäule nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement (11) die unteren Rohrenden der ersten Teleskoprohre (6, 7)
verbindet.