[0001] Die Erfindung betrifft eine Absaugeinrichtung in einer schockwellenerzeugenden Fragmentiereinrichtung
zum Absaugen fragmentierten Gutes.
[0002] In herkömmlichen Einrichtungen zum Zerkleinern, wie Backenbrecher, Prallbrecher,
und Mahlen, wie Wälzmühlen und Schlagmühlen, können zerkleinerte Partikel nach Erreichen
der vorgesehenen Grenzkorngröße nicht ohne weiteres aus der Suspension abgesaugt werden,
weil beim Absaugen die Partikel die Siebgewebe zusetzen und verstopfen.
[0003] Bekannt sind Fragmentieranlagen, in denen über stromstarke Entladungen in einer Prozessflüssigkeit
Schockwellen entlang den Entladungskanälen an dem zu fragmentierenden Gut entlang
erzeugt werden, die dann auf das zu fragmentierende Gut, von außen schlagend, einwirken.
[0004] Eine energetisch optimierte Art der Fragmentierung wird in der DE 195 34 232 beschrieben.
In ihr wird zu zertrümmerndes Gut gemäß dem erläuterten Prinzip FRANKA elektrischen
Entladungen eines kapazitiven Speichers ausgesetzt, und zwar derart, dass durch die
elektrischen Entladungen in den Entladungskanälen von der Hochspannungselektrodenspitze
bis zum elektrisch leitenden Bodenbereich Schockwellen erzeugt werden, die auf die
Umgebung belastend einwirken und dementsprechend konstruktive Maßnahmen für einen
technisch brauchbaren Dauerbetrieb verlangen.
[0005] Das in das Reaktionsgefäß eingefüllte, in der Prozessflüssigkeit absinkende Fragmentiergut
wird im Reaktionsraum zwischen der Spitze der Hochspannungselektrode und dem Boden
des Gefässes den elektrischen Entladungen eines kapazitiven Energiespeichers ausgesetzt
und zertrümmert. Ab einer gewissen Korngröße werden Fraktionenteile durch die Entladung
bzw. die Schockwelle in Folge in der Prozeßflüssigkeit aufgewirbelt und darin verteilt.
Es entsteht eine Art Suspension. Nicht abgesaugte Fraktionsteile hingegen, sinken
wieder ab und werden erneut der Entladung und damit der weiteren Zertrümmerung ausgesetzt.
[0006] Entsprechend der Zuführung von zu zertrümmerndem Gut muss das fragmentierte Gut abgesogen
werden. Für die weitere Prozessierung des fragmentierten Gutes ist es von Wichtigkeit,
daß das Gut in Korngrößenbereiche aufgeteilt werden kann, ähnlich wie Kies bzw. Sand
von Kieswerken.
[0007] Hieraus ergibt sich die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, nämlich eine Absaugvorrichtung
in die Prozessflüssigkeit zu hängen, mit der während des Prozessierens ständig bis
zu maximal vorgegebenen Korngröße fragmentiertes Gut abgesogen werden kann.
[0008] Die Aufgabe wird durch eine Absaugvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und seiner kennzeichnenden Merkmale gelöst.
[0009] Der Korb am Ende der Absaugvorrichtung, die in die Prozessflüssigkeit ragt, und das
den Korb umhüllende Maschengewebe sind aus einem zähen, schockwellenresistenten Material.
Die Maschenweite des Gewebes legt fest, bis zu welcher Korngröße in der Prozessflüssigkeit
schwebende Partikel abgesaugt werden. Partikel mit darüber liegender Korngröße, Überkorn,
werden in der Prozessflüssigkeit gehalten und durch die am Korb ankommende Schockwelle
und deren loslösender Wirkung erneut in das Fragmentiervolumen zurückgezwungen, um
dem folgenden Zertrümmerungsvorgang erneut ausgesetzt zu werden.
[0010] Je nach Prozessgut und dazu geeigneter Prozessflüssigkeit ist das Maschengewebe einerseits
aus einem elektrisch leitfähigem Gewebe wie Edelstahl (Anspruch 2), das, wie gefordert
über die mechanische Belastung hinaus chemisch resistent ist gegen die Prozessflüssigkeit
und der darin gelösten Stoffe, oder aus einem dielektrischen Gewebe wie hochzähe Kunststoffe
mit eben solchen mechanisch und chemisch resistenten Eigenschaften.
[0011] Da solche Absaugkörbe schnell austauschbar sind und durch Absaugkörbe mit anderer
umgebender Maschenweite am Absaugkorb ersetzt werden können, ist die Erzeugung schmalbandiger
Korngrößenschüttungen leicht erzielbar. Bei jeder Stoßwellenerzeugung findet stets
auch ein Freiklopfen des den Absaugkorb umgebenden Gitters statt. Dadurch erst ist
ein kontinuierlicher Betrieb einer solchen Fragmentieranlage möglich, der nicht durch
eine besondere Reinigungsphase unterbrochen werden muß.
[0012] In der Zeichnung ist eine Fragmentieranlage skizziert, deren Zertrümmerungseinrichtung
nach dem Prinzip der elektrischen Entladung eines kapazitiven Energiespeichers, dem
FRANKA-Prinzip beispielsweise, arbeitet. Die Zeichnung zeigt in ihrer Figur 1 die
elektrodynamische Fragmentierung im Prinzip und in ihrer Figur 2 den Reaktionsbehälter
während des Prozesses.
[0013] Das Reaktionsgefäß (Figur 2) ist teilweise mit Prozessflüssigkeit gefüllt, die hier
Wasser ist, weil z.B. solche Stoffe wie Keramik, Glas und Minerale fragmentiert werden
sollen. In die Flüssigkeit ragt die Hochspannungselektrode entlang der Gefäßachse
und hält mit ihrer freien Stirn einen vorgegebenen Abstand zum Boden des Gefäß. Die
Hochspannungselektrode ist mit einer Isolation ummantelt, damit nur vom Bereich ihrer
Spitze die Entladungen zum Boden des Reaktionsgefäßes hin erfolgen. Der Boden ist
hier gekrümmt, etwa kugelförmig, so daß sich das Prozessgut dort ansammelt und sicher
der Entladung ausgesetzt ist.
[0014] Die zu fragmentierenden, zunächst noch mehr oder weniger großvolumigen Festkörpersubstanzen
werden über eine Zuleitung unter Beimengung von Wasser in das Reaktionsgefäß geschüttet
(Figur 1), sinken darin ab und sind im eigentlichen Prozessvolumen, dem Bereich zwischen
Elektrodenspitze und Gefäßboden, der dort stattfindenden Entladung ausgesetzt. Nach
dem FRANKA-Prinzip (siehe DE 195 34 232) werden die zu fragmentierenden Stücke durch
die Entladungswege durch sie hindurch einerseits explodiert und andrerseits durch
Schockwelleneinwirkung zerschlagen. Die dabei von diesen Stromkanälen ausgehende Schockwelle
breitet sich in die Umgebung aus und schlägt auf die Körper in ihrem Ausbreitungsweg
ein. Die Entladungsfreuquenz wird durch die Aufladezeit für die Kondensatorbank nach
oben begrenzt, ist aber darunter mit bekannten technischen Mitteln beliebig einstellbar.
In einem Prototypversuch wurde beispielsweise mit einer Entladefrequenz von 10 Hz
gefahren.
[0015] Die Absaugvorrichtung an ihrem Beginn, insbesondere der Saugkorb dort, wird durch
die bei der Entladung entstehende Schockwelle in der Prozessflüssigkeit gerüttelt
und von den an seinem Netz haftende Fragmente befreit, die dann in das Entladevolumen
zurücksinken, um mit der folgenden Entladung erneut der Fragmentierung ausgesetzt
zu werden.
[0016] Die Absaugkorb sitzt am Ende der Absaugvorrichtung (Anspruch 2), in dem die aus der
Prozessflüssigkeit angesaugte Suspension zum Einlauf in die Sedimentwanne transportiert
wird. Die Partikel setzen sich dort am Boden ab, und die von Schwebstoffen befreite
Prozeßflüssigkeit wird schließlich wieder dem Reaktionsgefäß zugeführt.
1. Absaugeinrichtung in einer gepulst betriebenen Fragmentiereinrichtung zum Absaugen
fragmentierten Gutes, bestehend aus: aus einem Reaktionsgefäß, das bis zu einem vorgegebenen
Niveau mit einer Prozessflüssigkeit gefüllt ist, in die zu fragmentierendes Gut eingeleitet
wird und einem pulsförmigen Zertrümmerungsvorgang darin mindestens einmal ausgesetzt
ist, um danach als in der Prozessflüssigkeit aufgewirbeltes, fragmentiertes Gut daraus
über eine Absaugvorrichtung abgesogen zu werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Absaugvorrichtung im Reaktionsgefäß an ihrem Endbereich von einem Maschengewebe
umhüllten Absaugkorb umgeben ist, wobei die Maschenweite der maximal abzusaugenden
Korngröße, dem Unterkorn, entspricht, der Korb und das Maschengewebe aus einem zähen,
schockwellenresistenten Material sind, welches Fragmente darüber liegender Korngröße,
das Überkorn, am Durchkommen hindert, wodurch die dann durch die Einwirkung der dort
auftreffenden Schockwelle erneut in das Fragmentiervolumen zurücksinken und dem folgenden
Zertrümmerungsvorgang erneut ausgesetzt werden.
2. Absaugeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Maschengewebe aus elektrisch leitfähigem Material und chemisch inert gegenüber der
Prozessflüssigkeit ist.
3. Absaugeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Maschengewebe aus dielektrischem Material und chemisch inert gegenüber der Prozessflüssigkeit
ist.