[0001] Die Erfindung betrifft ein Leimbecken für eine Kantenleimmaschine mit einem Leimkopf,
dessen Innenraum über einen Austrittsschlitz nach außen mündet, und einer außerhalb
des Leimkopfes vor dem Austrittsschlitz angeordneten Auftragswalze, wobei zwischen
der Auftragswalze und dem Austrittsschlitz ein drehbarer Dosierstab angeordnet ist.
Der Kleber fließt dabei z.B. von einem übergeordneten Trichter mit Schwerkraft nach
unten.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind Leimbecken bekannt, bei denen der Leim von oben durch
Schwerkraft dem Leimkopf zugeführt wird. Diese Leimbecken besitzen in der Regel neben
einer Auftragswalze einen Dosierstab zum Dosieren des Klebers bei drehender Auftragswalze.
Wenn die Walze sowohl für eine Drehung im Gleichlauf mit der Bewegungsrichtung des
Werkstücks als auch für eine Drehung im Gegenlauf zu dieser ausgelegt ist, ist es
bekannt, zwei Dosierstäbe vorzusehen. Ein Auslaufen des Klebers bei stillstehender
Walze wird durch Anlegen einer Dosierkante des entsprechenden Dosierstabes direkt
an die Auftragswalze verhindert. Die Auftragswalze und die Dosierstäbe bilden somit
zusammen mit dem Leimkopf eine konstruktive Einheit, die nur schwer und nur durch
Fachpersonal zu demontieren ist. Dies ist insbesondere bei der Verwendung von Klebern,
die einen erhöhten Reinigungs- und Wartungsaufwand mit sich bringen, wie z.B. bei
reaktiven PUR-Klebern, ein großer Nachteil.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit konstruktiv einfachen Mitteln ein Leimbecken
zu schaffen, bei dem ein Auslaufen des Klebers unabhängig von der Auftragswalze bei
Stillstand verhindert und eine genaue Dosierung des Klebers während des Betriebes
mit hohem Automatisierungsgrad ermöglicht wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Leimbecken mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Leimbeckens sind Gegenstand der
Patentansprüche 2 bis 6.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Leimbecken wird das Abdichten des Leimkopfes bei Stillstand
der Auftragswalze mit nur einem Dosierstab erreicht. Nach Abdichten des Leimkopfes
kann die Auftragswalze auf einfache Weise demontiert und wieder montiert werden, was
insbesondere bei der Verwendung von PUR-Kleber zur häufigen Reinigung notwendig ist.
Es wird eine vollflächige Abdichtung zwischen Dosierstab und Leimkopf erreicht, die
bei allen Klebertemperaturen gewährleistet ist.
[0006] Das erfindungsgemäße Leimbecken ist leicht demontierbar und somit wartungsfreundlich
für die Verwendung unterschiedlichster Kleber. Es ist die einfache Verwendung von
Tauschteilen möglich, die nur bei bestimmten Klebern eingesetzt werden können, wie
z.B. die Auftragswalze.
[0007] Der Dosierstab kann außerdem auf einfache Weise in beide Drehrichtungen verstellt
werden, um eine genaue Dosierung des Leimauftrags zu ermöglichen, wenn die Auftragswalze
im Gleichlauf mit dem Werkstück oder im Gegenlauf zu diesem bewegt wird.
[0008] Die Verstellung kann vorzugsweise von einer Steuereinrichtung abhängig von Betriebsparametern
eingestellt werden, die in einem Speicher hinterlegt sind. Da die Einstellung des
Dosierstabes unabhängig von anderen Elementen erfolgen kann, ist die Einbindung der
Steuerung des Dosierstabes in eine Automatisierung einfach.
[0009] Die Steureinrichtung kann auch anhand von Vorgabeparametern für die genaue Stellung
des Dosierstabes sowie weiteren Betriebsparametern der Kantenleimmaschine, eie z.B.
die Plattenstärke, die Vorschubgeschwindigkeit etc. die Klebermenge ermitteln, wobei
die ermittelte Klebermenge für weitere Automatisierungsschritte verwendet werden kann
oder für das "Lerfahren" des Leimkopfes bei Verschließen eines Trichters oder eines
Versorgungskanals benötigt wird, so dass kein nicht benötigter Kleber entsorgt werden
muss.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- im Längsschnitt ein Leimbecken für eine Kantenleimma- schine,
- Fig. 2
- eine linke Seitenansicht des Leimbeckens von Fig. 1;
- Fig. 3
- das Leimbecken von Fig. 1 mit einem Füllrohr in Frei- gabestellung;
- Fig. 3.1
- das Leimbecken von Fig. 1 mit einem Füllrohr in Schließstellung;
- Fig. 4
- den Schnitt IV-IV von Fig. 1;
- Fig. 5
- das Detail V von Fig. 4, wobei sich ein Dosierstab in einer ersten Stellung befindet;
- Fig. 6
- das Detail V von Fig. 4, wobei sich der Dosierstab in einer zweiten Stellung befindet;
- Fig. 7
- das Detail V von Fig. 4, wobei sich der Dosierstab in einer dritten Stellung befindet
und
- Fig. 8
- das Detail V von Fig. 4, wobei sich der Dosierstab in einer vierten Stellung befindet.
[0011] Wie es in Fig. 1 gezeigt ist, weist das Leimbecken 10 als Vorratsbehälter einen beheizbaren
Trichter 12 auf, dessen Innenraum 13 sich nach unten verjüngt. Der Trichter 12 hat
einen rechteckförmigen Querschnitt, wobei sich die in Fig. 1 rechte Seitenwand 15
des Trichters 12 vertikal erstreckt. An seiner Unterseite wird der Trichter 12 durch
eine waagerechte Bodenwand 17 begrenzt. Angrenzend an die vertikale Seitenwand 15
ist an der Bodenwand 17 ein vertikal angeordneter rohrförmiger Stutzen 19 ausgebildet,
dessen Innenraum mit dem Innenraum 13 des Trichters 12 in Verbindung steht und der
nach unten in eine Austrittsöffnung 21 mündet. Der rohrförmige Stutzen 19 ist in einen
komplementär ausgebildeten Abschnitt 23 größeren Durchmessers einer vertikalen Durchgangsöffnung
eingesetzt, die in einer quaderförmigen Zwischenlage 22 ausgebildet ist, wobei der
den Stutzen 19 umgebende Bereich der Unterseite des Trichters 12 an der Zwischenlage
22 anliegt. An den Abschnitt 23 schließt koaxial ein Abschnitt 25 mit geringeren Durchmesser
an, der mit der Austrittsöffnung 21 fluchtet, wobei der Stutzen 19 mit seiner unteren
Stirnseite am Übergang zwischen den Abschnitten 23 und 24 anliegt. Die wärmeisolierende
Zwischenlage 22 liegt auf einer quaderförmigen PUR-Zufuhreinrichtung 14 auf. In der
PUR-Zufuhreinrichtung 14 ist ein waagerechter Versorgungskanal 27 ausgebildet, der
in eine vertikale Durchgangsöffnung 29 in der PUR-Zufuhreinrichtung 14 mündet. Die
Durchgangsöffnung 29 fluchtet mit der Durchgangsöffnung 25 und der Austrittsöffnung
21 des Trichters 12. Auf der der Durchgangsöffnung 29 entgegengesetzten Seite ist
der Versorgungskanal 27 durch eine Gewindeschraube 31 abgedichtet.
[0012] Wie es insbesondere in den Fig. 3 und 3.1 zu erkennen ist, ist koaxial über dem Stutzen
19 ist ein vertikales Füllrohr 82 angeordnet, das sich durch die obere Abdeckung 90
des Trichters 12 hindurch nach oben erstreckt und zwischen einer unteren Schließstellung
(Fig. 3) und einer oberen Freigabestellung (Fig. 3.1) bewegbar ist. An der Mündung
des Innenraums des Stutzens 19 in den Innenraum 13 des Trichters 12 weist der Stutzen
eine sich nach oben erweiternde Fase 92 auf an der das Füllrohr 82 in der Schließstellung
mit seiner unteren Stirnseite abdichtend anliegt, so dass eine Zufuhr von Kleber in
den Stutzen 19 verhindert wird. In der Freigabestellung befindet sich die untere Stirnseite
des Füllrohrs 82 im Abstand zum Stutzen, so dass Kleber in den Stutzen 19 einlaufen
kann.
[0013] In der Unterseite der PUR-Zufuhreinrichtung 14 sind zwei durchgehende Schlauchanschlußöffnungen
32, 34 angeordnet, die jeweils mit einer Schlauchanschlußleitung 36 bzw. 38 mit Sperrventilen
in Verbindung stehen, über die zwei verschiedene Kleber zugeführt werden können. An
der Unterseite der PUR-Zufuhreinrichtung 14 liegt eine weitere Zwischenlage 24 im
Bereich der Durchgangsöffnung 29 an, die eine Durchgangsöffnung 40 aufweist, die mit
der Durchgangsöffnung 29 fluchtet.
[0014] Unterhalb der Zwischenlage 24 ist ein blockförmiger Leimkopf 16 angeordnet, der mit
seiner Oberseite an der Unterseite der Zwischenlage 24 anliegt. Der Leimkopf 16 weist
einen Innenraum 51 auf, der an der Oberseite des Leimkopfes 16 in einer Einlauföffnung
44 endet, in die die Durchgangsöffnung 40 der Wärmeisolierlage 24 mündet. In der in
Fig. 1 rechten Seite des Leimkopfes 16 ist ein vertikaler Austrittsschlitz 46 vorgesehen,
an dem ein drehbarer Dosierstab 48 angrenzt, dessen Drehachse vertikal verläuft. Das
obere Stirnende des Dosierstabes 48 liegt an der Zwischenlage 24 an, während das untere
Ende des Dosierstabes 48 in einer im wesentlichen zylinderförmigen Ausnehmung 50 in
dem Leimkopf gelagert ist. Von der oberen Stirnseite des Dosierstabes 48 erstreckt
sich koaxial eine Achse 54, die durch eine Durchgangsöffnung 52 in der Zwischenlage
24 hindurchgeht und außerhalb der PUR-Zufuhreinrichtung 14 angeordnet ist. Wie durch
eine strichpunktierte Linie angedeutet ist, ist die Achse 54 mit einem Schrittmotor
56 verbunden, der durch eine Steuereinrichtung (nicht gezeigt) betrieben wird.
[0015] An den Dosierstab 48 grenzt nach außen eine Auftragswalze 58 an, deren Drehachse
ebenfalls vertikal verläuft. Die Auftragswalze 58 ist in einem oberhalb des Leimkopfes
16 befestigten Lagerbock 60 drehbar gelagert, mit dem sie leicht demontierbar ist.
Die Auftragswalze 58 ist mit einem Drehmotor (nicht gezeigt) verbunden, bei dessen
Betätigung die Walze 58 im Gleichlauf mit der Bewegungsrichtung eines Werkstückes
80 oder im Gegenlauf zu dieser gedreht werden kann.
[0016] Der insgesamt zylindrische Dosierstab 48 weist an seinen beiden Enden jeweils einen
zylindrischen Abschnitt 74 bzw. 76, zwischen denen sich ein Längsabschnitt 75 mit
kreissegmentförmigem (hier halbkreisförmigem) Querschnitt erstreckt, wodurch eine
Ausnehmung 62 mit ebenfalls kreissegmentförmigem (hier halbkreisförmigem) Querschnitt
gebildet wird, deren Funktion nachstehend anhand der Fig. 4 bis 8 näher erläutert
wird.
[0017] Wie es in den Figs. 4 bis 8 gezeigt ist, wird der Austrittsschlitz 46 durch zwei
gegenüberliegende parallele Längsseitenwände 70, 72 begrenzt, die konkav ausgebildet
sind, wobei der Krümmungsradius dem Radius der Endabschnitte 74, 76 des Dosierstabes
48 entspricht, so daß der in Fig. 1 gezeigte obere zylindrische Endabschnitt 74 und
der untere zylindrische Endabschnitt 76, zwischen denen sich der Längsabschnitt 75
mit gleichem Radius befindet, an den Längsseitenwänden 70, 72 des Austrittsschlitzes
46 anliegt. Die Walze 58 ist so angeordnet, daß sie an den Endabschnitten 74, 76 anliegt.
[0018] Die Temperatur des Trichters 12, der PUR-Zufuhreinrichtung 14 sowie des Leimkopfes
16 sind unabhängig über eine jeweilige Heizeinrichtung regelbar, die mehrfach angeordnete
Heizpatronen sowie Temperaturfühler aufweist, von denen in Fig. 2 nur die Heizpatronen
78 der PUR-Zufuhreinrichtung 14 gezeigt sind.
[0019] Die Heizeinrichtungen sowie der Schrittmotor 56 sind mit einer Steuereinrichtung
(nicht gezeigt) verbunden und werden von dieser geregelt.
[0020] Zur Auftragung von thermoplastischem Kleber auf das Werkstück 80 wird der Trichter
12 mit Klebergranulat gefüllt, das auch in den Leimkopf 16 eintritt. Anschließend
werden der Trichter 12 und der Leimkopf 16 auf eine geeignete Temperatur beheizt,
so daß der Kleber innerhalb des Leimkopfes 16 sowie der Kleber im Trichter 12 aufgeschmolzen
wird. Dabei werden diese beiden Zonen durch die Steuereinrichtungen nach einem definierten
Programm aufgeheizt und auf der geeigneten Temperatur gehalten. Der Leimkopf 16 ist
immer mit Kleber völlig gefüllt und besitzt daher immer eine definierte Klebermenge.
Im Trichter 12 ist je nach Nachfüllinterval ein unterschiedlicher Füllstand vorhanden.
[0021] Wenn beispielsweise ein neuer thermoplastischer Kleber der gleichen Kleberart auf
das Werkstück 80 aufgetragen werden soll, der jedoch eine andere Farbe wie der bisherige
Kleber besitzt, wird die Beheizung des Trichters 12 mit der Steuereinrichtung so geregelt,
daß die Temperatur des sich im Trichter 12 befindlichen Klebers so weit abgesenkt
wird, daßder Kleber nach Schließen des Füllrohrs nicht weiter absinken kann. Die verbleibende
Klebermenge im Leimkopf 16 ist minimal. Zum Wechseln des Klebers kann nun der Trichter
12 von der Zwischenlage 22 abgenommen und durch einen neuen Trichter ersetzt werden,
der mit dem anderen Kleber gefüllt ist.
[0022] Der Trichter ist dazu mit einer entsprechenden Isolierung versehen.
[0023] Hierzu wird die Beheizung des Trichters 12 durch die Steuereinrichtung mittels eines
Programms "Trichter wechseln" so geregelt, daß dies ohne größeren Zeitverlust erfolgen
kann. Der Trichter 12 ist an der Zwischenlage 22 über eine manuell zu betätigende
Arretierung leicht demontier- bzw. wieder montierbar.
[0024] Der einzuwechselnde Trichter kann dabei je nach Ausstattungsvariante der Kantenleimmaschine
über einen gesonderten Regelkreis bzw. Heizkreis mit einer Auftragsverwaltung verbunden
und zeitlich vorversetzt aktiviert werden, so dass der Trichterwechsel und die Verwendung
des neuen Klebers mit extrem geringer Zeitunterbrechung erfolgen kann. Dies kann wiederum
mit dem Befehl "Trichter wechseln" kombiniert sein.
[0025] Für den Kleberwechsel ist es daher lediglich erforderlich, ein billiges und einfach
zu handhabendes Teil, nämlich den Trichter 12 auszuwechseln. Die Manipulation ist
denkbar einfach. Darüber hinaus ist durch die definierte Klebermenge im Leimkopf 16
ein Weiterbetreiben der Maschine mit der neuen Kleberfarbe leicht möglich. So kann
z.B. der alte Arbeitsauftrag zeitgerecht unterbrochen werden, der Trichter gewechselt
werden, der neue Kleber im neuen Trichter aufgeschmolzen und nach der Freigabe der
alte Auftrag mit der definierten Restmenge des alten Klebers fertiggestellt werden.
In der Umrüstphase auf den neuen Auftrag ist nur mit einer minimalen Vermischung der
Kleber zu rechnen. Durch entsprechende Datenkopplungen mit der Auftragsbearbeitung
sowie Verbrauchsmengenberechnungen, die an der Maschine durchgeführt werden, ist dies
einfach zu optimieren.
[0026] Im weiteren wird die Umstellung des Klebers von einem thermoplastischen Kleber auf
einen PUR-Kleber erläutert. Beim Umstellen auf PUR ist anfangs ähnlich vorzugehen
wie bei der oben erwähnten Umstellung auf die gleiche Kleberart. Zeitlich optimiert
vor Abschluß eines Arbeitsauftrages wird der jeweils in Verarbeitung befindliche Kleber
durch die Steuereinrichtung durch ein Programm "PUR-Wechseln" deaktiviert. Der Trichter
12 wird nicht weiter beheizt und das Füllrohr 82 in die Schließstellung bewegt. Der
Leimkopf 16 wird weiter beheizt und die sich im Leimkopf 16 befindliche Restklebermenge
durch entsprechende Stellung des Dosierstabes 48 (Fig. 8) automatisch entleert. In
dem im Leimkopf 16 gebildeten Hohlraum in der Durchgangsöffnung 29 wird PUR-Kleber
über den Versorgungskanal 27 eingeschleust. Der PUR-Kleber wird dazu aus einem eigenen
Aufbereitungsgerät, das aus einem beheizten Tank einer Pumpe und einem beheizten Transportschlauch
unter regelbarem Druck über einen der Anschlüsse 36 bzw. 38 in dem nun beheizten Versorgungskanal
14 transportiert und füllt durch Druckeinwirkung rasch die Durchgangsöffnung 29 und
fließt anschließend in den Leimkopf 16. Die Verarbeitung des Klebers erfolgt auf ähnliche
Weise wie die des thermoplastischen Klebers.
[0027] Durch die mit den Sperrventilen versehenen Anschlüsse 36, 38 können unterschiedliche
Kleber von mehreren Aufbereitungsgeräten eingespeist werden. Diese Geräte können PUR,
aber auch alle anderen Schmelzkleberarten verarbeiten, so daß der Leimkopf 16 mit
theoretisch beliebig vielen Klebern versorgt werden kann. Dies kann in hochautomatisierten
Anlagen von Vorteil sein, bei denen Kosten eine untergeordnete Rolle spielen.
[0028] Bei solchen Anlagen kann gegebenenfalls auf die Füllung des Trichters 12 mit Klebergranulat
verzichtet werden. Stattdessen kann der Trichter 12 mit schmelzbarem Reinigungsgranulat
befüllt werden, wobei bei Durchführung eines Programm "Spülprogramm" durch die Steuereinrichtung
die Heizung des Trichters 12 aktiviert wird.
[0029] Bei Bewegung des Füllrohrs 82 in die Freigabestellung wird das geschmolzene Reinigungsmittel
durch die Durchgangsöffnung 29, den Leimkopf 16, den Austrittschlitz 46, die Ausnehmung
62 des Dosierstabes 48 zur Walze 58 geführt, so daß alle diese Bereiche einschließlich
der Walze 58 gereinigt werden können. Geringe Mengen an Reinigungsmittel können auch
direkt durch das Füllrohr 82 eingebracht werden, wenn sich das Füllrohr 82 in der
Schließstellung befindet.
[0030] Im folgenden werden anhand der Figs. 4 bis 8 die verschiedenen Drehstellungen des
Dosierstabes 48 erläutert.
[0031] In den Fig. 4 und 5 ist der Fall dargestellt, daß sich die Walze 58 im Gleichlauf
mit der Bewegung des Werkstücks 80 dreht, was durch die entsprechenden Pfeile angedeutet
ist. Die Figs. 7 und 8 zeigen den Fall, daß sich die Walzen 58 im Gegenlauf zur Bewegungsrichtung
des Werkstücks 80 drehen.
[0032] In Fig. 6 befindet sich die Walze 58 im Stillstand. In diesem Fall befindet sich
der Dosierstab 48 in einer Schließstellung, in der er den Leimkopf 16 nach außen abdichtet.
In dieser Stellung ist die halbkreisförmige Ausnehmung 62 des Dosierstabes 48 dem
Innenraum 51 des Leimkopfes 16 zugewandt. Der die Sekante des kreissegmentförmigen
Querschnitts des Längsabschnitts 75 des Dosierstabes 48 bildende Boden 84 der Ausnehmung
62 erstreckt sich zwischen den konkaven Krümmungen der Längsseitenwände 70, 72 so
daß der Innenraum 51 des Leimkopfes 16 nach außen luftdicht abgeschlossen ist, d.h
die Längsseitenwände 70, 72 des Austrittsschlitzes 46 sind so ausgebildet und im Abstand
angeordnet, dass die Längsränder 86, 88 des Längsabschnitts 75 des Dosierstabes 48
in dieser Schliessstellung des Dosierstabes 48 so an die entsprechende Längsseitenwand
70, 72 des Austrittsschlitzes 46 angrenzen, dass der Innenraum 51 nach außen abgedichtet
ist.
[0033] Wenn der Leimkopf 16 bei dieser Stellung des Dosierstabes 48 mit PUR-Kleber gefüllt
ist, wird der PUR-Kleber konserviert und ein Auslaufen des Klebers verhindert. Die
Walze 58 kann demontiert und gereinigt werden.
[0034] Die Fig. 4 und 5 zeigen die Stellung des Dosierstabes 48 für den Auftrag von Kleber
auf die Walze 58, die sich in Uhrzeigerrichtung, d.h. im Gleichlauf mit dem Werkstück
80 dreht. Der Dosierstab 48 ist aus der in Fig. 6 gezeigten Schließstellung soweit
gegen die Uhrzeigerrichtung verdreht, daß sich der in Fig. 6 untere Längsrand 86 des
Längsabschnitts 75 oberhalb des Berühungspunktes zwischen dem Umfangskreis der Walze
58 und dem Umfangskreis des Dosierstabes 48 in geringem Abstand zur Walze 58 befindet,
wobei dieser Abstand der Dicke der auf die Walze 58 aufgetragenen Kleberschicht entspricht.
Der Kleber wird in dieser Stellung aus dem Innenraum des Leimkopfes 16 über die Ausnehmung
62 auf die Walze 58 aufgetragen.
[0035] Fig. 7 zeigt die Stellung des Dosierstabes 48 für den Auftrag von Kleber auf die
Walze 58, die sich gegen Uhrzeigerrichtung, d.h. im Gegenlauf zum Werkstück 80 dreht.
Der Dosierstab ist aus der in Fig. 6 gezeigten Stellung soweit in Uhrzeigerrichtung
gedreht, daß sich der in Fig. 6 obere Längsrand 88 des Längsabschnitts des Bodens
84 knapp unterhalb des Berührungspunktes des Umfangskreises der Walze 58 und des Dosierstabs
48 befindet. Der Abstand zwischen dem Längsrand 88 und dem Umfang der Walze 58 entspricht
auch hier der Dicke der auf die Walze aufgetragenen Kleberschicht.
[0036] Fig. 8 zeigt den Dosierstab 48 in einer Entleerungstellung zur Entleerung des Leimbeckens
16. Die Stellung des Dosierstabes 48 entspricht im wesentlichen der in Fig. 5 gezeigten
Stellung des Dosierstabes 48, wobei jedoch die Drehrichtung der Walze umgekehrt ist.
Der Kleber wird daher nicht an dem Spalt zwischen dem Längsrand 86 und der Walze 58
auf die Walze aufgetragen, sondern durch die Ausnehmung 62 durch den Spalt zwischen
Walze 58 und Leimkopf 16 abgeführt.
[0037] Wie oben beschrieben, wird der Dosierstab 48 von einem Schrittmotor 56 angetrieben,
der ebenfalls von der Steuereinrichtung gesteuert wird. Hierdurch ist es möglich,
die Stellung des Dosierstabes 48 automatisch den verschiedensten Klebern und Applikationen
entsprechend zu regeln, wenn die entsprechenden Daten in einer Datenbank hinterlegt
werden, auf die die Steuereinrichtung zugreifen kann.
1. Leimbecken für eine Kantenleimmaschine, mit einem Leimkopf (16), dessen Innenraum
(51) über einen durch Längsseitenwände (70, 72) begrenzten Austrittsschlitz (46) nach
außen mündet, und einer außerhalb des Leimkopfs (16) vor dem Austrittsschlitz (46)
angeordneten Auftragswalze (58), wobei zwischen der Auftragswalze (58) und den Längsseitenwänden
(70, 72) des Austrittsschlitzes (46) ein drehbarer Dosierstab (48) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Dosierstab (48) einen Längsabschnitt (75) mit kreissegmentförmigem Querschnitt
aufweist, der durch Längsränder (86, 88) begrenzt wird,
- die Längsseitenwände (72, 74) des Austrittsschlitzes (46) so ausgebildet und im
Abstand angeordnet sind, dass die Längsränder (86, 88) des Längsabschnitts (75) des
Dosierstabes (48) in einer Schließstellung des Dosierstabes (48), in der die Sekante
des kreissegmentförmigen Querschnitts des Längsabschnitts (75) dem Innenraum (51)
des Leimkopfes (16) zugewandt ist, so an die entsprechenden Längsseitenwänden (70,
72) des Austrittsschlitzes (46) angrenzen, dass der Innenraum (51) nach außen abgedichtet
ist, und
- der Dosierstab (48) so drehbar ist, dass sich sich ein Längsrand (86) bei Drehung
der Auftragswalze (58) in einer Richtung und der andere Längsrand (88) bei Drehung
der Auftragswalze (58) in entgegengesetzter Richtung in einem im wesentlichen der
Dicke eines Leimauftrags entsprechenden Abstand zur Auftragswalze (58) befindet.
2. Leimbecken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosierstab (48) im Bereich der Längsabschnittes (75) einen halbkreisförmigen
Querschnitt hat.
3. Leimbecken nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Langsseitenwänden (70, 72) des Austrittsschlitzes (46) konkave Ausnehmungen
ausgebildet sind, deren Krümmungsradius dem Radius des kreissegmentförmigen Querschnitts
des Längsabschnittes (75) des Dosierstabes (48) entspricht.
4. Leimbecken nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Dosierstab (48) mit einem Drehantrieb (56) verbunden ist, durch den der Dosierstab
(48) in beide Drehrichtungen verstellbar ist.
5. Leimbecken nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellung des Dosierstabes (48) durch eine mit dem Drehantrieb (56) verbundene
Steuereinrichtung abhängig von Betriebsparametern einstellbar ist, die in einem Speicher
hinterlegt sind.
6. Leimbecken nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steureinrichtung anhand von Vorgabeparametern für die genaue Stellung des Dosierstabes
(48) sowie weiteren Betriebsparametern der Kantenleimmaschine die Klebermenge ermittelt.