[0001] Die Erfindung betrifft ein Füllorgan der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten
Art.
[0002] Füllorgane für stille Getränke werden zumeist in gattungsgemäßer Ausbildung offen,
also ohne Abdichtung des Auslaufes zum Behälterrand verwendet.
[0003] Da der Auslauf des Füllorgans gegenüber dem Behälter nicht abgedichtet ist, besteht
die Gefahr von Verunreinigungen des Getränks mit Sauerstoff und Keimen. Werden sehr
hohe Anforderungen an Sauerstofffreiheit und Keimfreiheit gestellt, so muß abgedichtet
gefüllt werden, was den apparativen Aufwand erhöht.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Füllorgan der eingangs
genannten Art zu schaffen, das bei offener Abfüllung hohe Qualitätsanforderungen hinsichtlich
Sauerstofffreiheit und Sterilität erfüllt.
[0005] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Das erfindungsgemäße Füllorgan weist eine Ringdüse auf, die konzentrisch zum Füllstrahl
einen ringförmigen bzw. schlauchförmigen Gasvorhang in Füllrichtung abstrahlt. Dieser
Vorhang legt sich um den Auslauf und den Rand des Behälters, bei Flaschen also um
den Flaschenhals und dichtet das Innere des Vorhanges gegen von außen eintretendes
Gas, und somit gegen das Einschleppen von Sauerstoff und Keimen ab. Es kann ein übliches
keimfreies und sauerstofffreies Sterilgas, wie beispielsweise Stickstoff oder CO
2 verwendet werden.
[0007] Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Eine vorzugsweise ringförmig
um das Füllorgan angeordnete Quelle sterilisierender Strahlung bestrahlt den Behälterrand
bzw. die Halsbereiche der Flasche sowie gegebenenfalls auch die Umgebung und sorgt
zusätzlich für Keimfreiheit in diesem Bereich. Die Sterilität der Abfüllung wird dadurch
weiter verbessert. Die Quelle kann gepulst oder ungepulst betrieben werden und geeignet
sterilisierende Strahlung wie z.B. Gammastrahlung abgeben. Besonders für die vorliegenden
Zwecke geeignet ist UV-Strahlung aus einer Ringleuchte.
[0008] Vorteilhaft sind die Merkmale des Anspruches 3 vorgesehen. Die Strahldüse, die vorzugsweise
in die Behältermündung gerichtet ist, kann vor Beginn des Füllvorganges Sterilgas
in den Behälter blasen und diesen ausspülen, so daß dort vorhandene Keime und Sauerstoff
vor Beginn des Füllvorganges entfernt werden. Auch hierdurch wird die Sterilität und
Sauerstofffreiheit des Füllvorganges weiter verbessert. Das aus dem Behälter dabei
austretende Gas wird von dem Gasvorhang entfernt. Gegebenenfalls enthaltene Keime
werden von der sterilisierenden Strahlung abgetötet.
[0009] In der Zeichnung ist mit einer einzigen Figur die Erfindung beispielsweise und schematisch
anhand einer teilgeschnittenen Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Füllorgans während
des Füllens über einer Flasche dargestellt.
[0010] Als zu befüllender Behälter ist eine moderne, aus PET oder anderem Material gefertigte
Getränkeflasche 1 dargestellt, die unter dem Rand 2 ihrer Mündung am Hals 3 den üblichen
Halskragen 4 aufweist. Die Flasche 1 ist mit nicht dargestellten Mitteln beispielsweise
mit einem unter den Halskragen 4 greifenden Halter in der dargestellten Position gehalten.
[0011] Oberhalb der Flasche ist ein Füllorgan 5 angeordnet mit einem in vereinfachter Darstellung
als Rohr dargestellten Auslauf 6, aus dem Getränk 7, wie dargestellt, in die Flasche
1 gefüllt wird.
[0012] Der untere Rand 8 des Auslaufes 6 steht dabei im Abstand zum Rand 2 der Flasche 1.
Es wird also offen gefüllt. Diese Füllweise ist bei stillen Getränken, die drucklos
gefüllt werden, üblich.
[0013] Um den Auslauf 6 herum ist, an diesem befestigt, eine Ringdüse 9 angeordnet, die
mit nach unten parallel zum Auslauf 6 gerichteter Ringdüsenöffnung Gas nach unten
abstrahlt, das der Ringdüse 9 über eine Zufuhrleitung 10 von einer nicht dargestellten
Sterilgasquelle zugeführt wird. Das Gas wird in Richtung der Pfeile 11 nach unten
ausgestoßen und bildet somit einen schlauchförmigen Gasvorhang mit Ringquerschnitt,
der den Auslauf 6 und den Hals 3 der Flasche 1 umschließt.
[0014] Dadurch wird der Raum im Bereich des Randes 2 der Flasche 1 und zwischen der Flasche
und dem Auslauf 6 gegen Zutritt von Sauerstoff und Keimen aus der Umgebung geschützt.
Als Sterilgas kann z.B. Stickstoff oder CO
2 verwendet werden. Ein nicht dargestelltes Ventil in der Zufuhrleitung 10 kann so
geschaltet werden, daß der Sterilgasvorhang nur während des Füllvorganges eingeschaltet
ist.
[0015] Am Füllorgan 5, im Ausführungsbeispiel auf der Ringdüse 9 sitzend, ist eine Ringleuchte
zur Erzeugung von UV-Licht vorgesehen. Diese weist einen Ringreflektor 12 und eine
Ringlampe 13 auf. Sie strahlt in Richtung der Pfeile 14 nach unten auf den Bereich
des Halses 3 und des Randes 2 der Flasche 1 und sorgt durch UV-Bestrahlung für eine
weitere Verbesserung der Sterilität in diesem Bereich.
[0016] Das Füllorgan 5 weist ferner eine Strahldüse 15 auf, die im Ausführungsbeispiel im
Inneren des Auslaufes 6 angeordnet und nach außen über eine Versorgungsleitung 16
angeschlossen ist. Der Strahldüse 15 wird ebenfalls Sterilgas unter Druck zugeführt
und von dieser in Richtung des Pfeiles 17 in die Öffnung der Flasche 1 geblasen. Mit
nicht dargestellten Ventilen ist die Strahldüse 15 so geschaltet, daß sie vor Beginn
des Füllvorganges Sterilgas in die Flasche 1 bläst, um diese zur Verringerung des
Sauerstoffgehaltes und des Keimgehaltes auszuspülen. Die Strahldüse 15 kann in einer
Ausführungsvariante auch neben dem Auslauf 6, auf die Mündung der Flasche 1 gerichtet,
angeordnet sein.
1. Füllorgan (5) mit einem Auslauf (6), zum offenen Abfüllen stiller Getränke (7) in
Behälter (1), dadurch gekennzeichnet, daß am Füllorgan (5) eine Sterilgas in Füllrichtung abblasende Ringdüse (9) konzentrisch
zum Auslauf (6) angeordnet ist.
2. Füllorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Füllorgan (5) eine in Füllrichtung abstrahlende Quelle sterilisierender Strahlung
(12, 13) angeordnet ist.
3. Füllorgan nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Füllorgan (5) eine Sterilgas in Füllrichtung abblasende Strahldüse (15) angeordnet
ist.