[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten.
[0002] Die Kontrolle und Wartung von Elektrolyten ist eine zwingende Grundvoraussetzung,
um die einwandfreie Arbeitsweise der Elektrolyten zu sichern. Dabei ist insbesondere
die Einhaltung von Grenzwerten, der vorgeschriebenen Dichte, der Zusammensetzung,
des pH-Werts und der Temperatur zu beachten. Daher ist insbesondere die lonenzusammensetzung
von entscheidender Bedeutung. Auch ist der Elektrolyt frei von Verunreinigungen zu
halten, um ein einwandfreies Arbeiten zu gewährleisten. So ist man bestrebt, Niederschläge
und andere im wesentlichen unlösliche Verunreinigungen zu vermeiden.
[0003] So ist auch bei der Abscheidung von Gold die Wartung und Pflege der Elektrolyten
von entscheidender Bedeutung. Bei der Abscheidung von Gold werden als Elektrolyten
zumeist cyanidische Systeme verwendet, wobei das Gold aus anionischen Komplexen ausgeschieden
wird. Die Stabilität cyanidischer Goldkomplexe ist hoch, so daß eine Abscheidung auch
im sauren pH-Bereich möglich und vorteilhaft ist.
[0004] Bei Verwendung saurer Goldelektrolyten werden überwiegend unlösliche Anoden eingesetzt.
Die Ergänzung des Elektrolyten mit einem Goldsalz ist daher notwendig. Derartige Goldsalze
enthalten überwiegend Kalium als Kationen. Desweiteren ist es üblich, daß das Spülwasser
zwecks Kostenreduktion zurück ins Platierungsbad geführt wird. Daher steigt im Laufe
des Badbetriebs die Konzentration an Kaliumionen und die des dazugehörigen Gegenions
stetig an. Dies führt zu einem starken Anstieg der Dichte des Bades, was eine Verkürzung
der Badlaufzeit zur Folge hat
[0005] Ferner ergibt sich bei Verwendung unlöslicher Anoden das Problem, daß größere pH-Wert
Verschiebungen während des Betriebs auftreten. Dies ist auch dadurch bedingt, daß
die Kathodeneffizienz für die Goldreduktion unterhalb von 100% liegt, was dazu führt,
daß auch Wasserstoffionen reduziert werden. Dies führt zu einem Anstieg des pH-Werts.
Der pH-Wert darf bei derartigen metallabscheidenden Elektrolyten jedoch nur innerhalb
gewisser Grenzen schwanken, da durch den pH-Wert das Abscheidungsverhalten stark beeinflußt
wird. Um den Anstieg des pH-Werts zu kompensieren, wird dem Elektrolyten üblicherweise
eine Säure hinzugefügt. Dies kann z.B. Schwefelsäure oder aber auch eine organische
Säure sein.
[0006] Durch die Zugabe der Säuren zwecks pH-Wertkorrektur kann es zur Niederschlagsbildung
kommen, da die Kaliumionen mit den jeweiligen lonen der Säuren Niederschläge bilden
können und z.B. Kaliumsulfat ausfällt. Derartige Niederschläge sind unerwünscht und
nachteilig, da der Elektrolyt sauber und insbesondere frei von eventuellen Schwebeteilchen
zu halten ist.
[0007] Daher ist die Kontrolle und Wartung des Elektrolyten insbesondere bei Goldbädern
von besonderer Bedeutung und bislang sehr aufwendig. Neben der Kontrolle des Goldgehalts
muß eine Überwachung der Konzentration etwaiger Legierungsmetalle erfolgen, die Konzentration
an freien Kaliumcyanid und Kaliumcarbonat muß kontrolliert werden, des weiteren muß
die Dichte und der pH-Wert überwacht werden und Ausschleppverluste müssen ergänzt
werden. Trotz dieser aufwendigen Kontrollen haben die bekannten Bäder aufgrund der
oben beschriebenen Umstände nur eine begrenzte Lebensdauer.
[0008] Daher liegt der Erfindung die
Aufgabe zu Grunde, ein einfaches Verfahren zur Wartung eines Elektrolyten bereitzustellen,
mittels dem die Lebensdauer des Elektrolyten durch Konstanthaltung der lonenkonzentration
und der Ionenzusammensetzung im Elektrolyten verlängert werden kann.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch den Einsatz von wenigstens einem lonenaustauscher, mittels
dem die lonenkonzentration und lonenzusammensetzung des Elektrolyten eingestellt wird.
[0010] Mit der vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, die lonenzusammensetzung und die
lonenkonzentration im Elektrolyten mittels eines lonenaustauschers einzustellen. Der
Elektrolyt wird über den lonenaustauscher geleitet und beim Austauschprozeß werden
die Gegenionen in der Matrix des lonenaustauschers gegen Ionen aus dem Elektrolyten
ausgetauscht. Dadurch ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, daß die lonenzusammensetzung
des Elektrolyten und die jeweilige lonenkonzentration in vorteilhafter Weise reguliert
werden kann. Insbesondere vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren aufgrund
der Tatsache, daß durch den erfindungsgemäßen Einsatz des lonenaustauschers Ionen,
welche die Badqualität negativ beeinflussen, gegen Ionen, welche notwendig sind, um
die Badqualität konstant zu halten, ausgetauscht werden können. Dadurch kann die Zusammensetzung
des Elektrolyten und die jeweilige lonenkonzentration in vorteilhafter Weise eingestellt
werden. Dabei enthält der Ionenaustauscher vorzugsweise Gegenionen, die im Elektrolyten
enthalten sind und welche für die Badqualität relevant sind. Dabei kann der lonenaustauscher
in vorteilhafter Weise nach Gebrauch regeneriert werden.
[0011] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das Problem im Stand der Technik in überraschender
Weise überkommen, daß die Badzusammensetzung durch Zusätze aufwendig eingestellt werden
muß, was beispielsweise bei Goldbädern die oben beschriebene Gefahr von Niederschlägen
birgt. Mit der vorliegenden Erfindung wird ein außerordentlich vorteilhaftes Verfahren
zur Pflege und Wartung von Elektrolyten vorgeschlagen, da herkömmliche, die Lebenszeit
eines Elektrolytbades negativ beeinflussende Maßnahmen überflüssig werden und ferner
Chemikalien eingespart werden können. Dies führt zu einer geringeren Belastung der
Umwelt. Ferner ist das erfindungsgemäße Verfahren weniger aufwendig, da Prozesse die
sonst getrennt reguliert wurden, durch einen Verfahrensschritt, nämlich durch Leitung
der Elektrolytflüssigkeit über den lonenaustauscher, geregelt werden. Auch werden
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Meß- und Kontrollschritte eingespart, da die Badzusammensetzung
nicht mehr aufwendig überwacht werden muß. Dadurch können Arbeitsschritte und somit
Kosten eingespart werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner die Laufzeit
eines Elektrolyten nicht länger begrenzt, da seine Zusammensetzung im wesentlichen
konstant gehalten werden kann. Durch die konstante Zusammensetzung und somit konstante
Qualität des Elektrolyten kommt es zu weniger Qualitätsmängeln bei den abgeschiedenen
Überzügen. Des weiteren ist das erfindungsgemäße Merkmal, einen lonenaustauscher zur
Wartung und Pflege eines Elektrolyten zu einzusetzen, auch durch die Regenerierbarkeit
des lonenaustauschers vorteilhaft, da das Verfahren dadurch einen geringen Materialaufwand
birgt und somit kostengünstig ist.
[0012] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können insbesondere auch saure Goldelektrolyten
gewartet werden. Wie eingangs beschrieben, besteht bei diesen Goldelektrolyten der
Nachteil, daß sich Kaliumionen anreichern und der pH-Wert des Elektrolyten steigt.
Insbesondere bei sauren Goldelektrolyten ist die genaue Einhaltung des pH-Werts, also
die Wasserstoffionenkonzentration, entscheidend. In vorteilhafter Weise ermöglicht
es die vorliegende Erfindung durch den Einsatz eines lonenaustauschers auf eine übermäßige
Zugabe von anorganischen oder organischen Säuren zwecks pH-Wert Korrektur zu verzichten,
da mittels des lonenaustauschers dieser korrigiert werden kann. Da auf diese weitestgehend
verzichtet werden kann, kommt es auch nicht zu unerwünschten Niederschlägen, welche
die Badqualität negativ beeinflussen. Dabei kann in außerordentlich vorteilhafter
Weise das mit der vorliegenden Erfindung genutzte Prinzip des Ionenaustauschers, eine
lonenart gegen eine andere leicht auszutauschen, eingesetzt werden, um die Badqualität
negativ beeinflussende Ionen aus dem Elektrolyten, wie beispielsweise Kaliumionen
bei sauren Goldbädern, gegen die Badqualität positiv beeinflussende Gegenionen des
Ionenaustauschers, wie z.B. Wasserstoffionen bei sauren Goldbädern, auszutauschen.
[0013] Dabei kann zur Kontrolle ein Kationenaustauscher verwendet werden. Dabei hat sich
für die Wartung und Pflege eines sauren Goldelektrolyten die Verwendung eines sauren
Kationenaustauschers ausgezeichnet. Dabei können die im Elektrolyten enthaltenen Kationen
gegen Wasserstoffionen des Kationenaustauschers ausgetauscht werden. Dabei werden
bei der Pflege von Goldbädern vorzugsweise die für den Betrieb des Bades nachteiligen
Kaliumionen gegen Wasserstoffionen ausgetauscht, die notwendig sind, um einen Anstieg
des pH-Werts zu verhindern. Dadurch werden auf unkomplizierte Weise die wesentlichen
Nachteile bei dem Betrieb eines Elektrolytbades, insbesondere eines sauren Goldelektrolyten,
mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens überkommen. Durch den lonenaustauscher werden
überflüssige Kaliumionen, welche zu einem Dichteanstieg des Bades führen und somit
eine Verkürzung der Lebensdauer eines Bades bewirken, aus dem Elektrolyten entfernt.
Sie können gegen Wasserstoffionen ausgetauscht werden, welche in vorteilhafter Weise
die bei der Elektrolyse reduzierten Wasserstoffionen ersetzten. Dadurch wird einem
unerwünschten pH-Anstieg entgegengewirkt. Daher kann auf die Zugabe größerer Mengen
von anorganischen oder organischen Säuren weitestgehend verzichtet werden. Dies verhindert
ferner den ansonsten stattfindenden Ausfall von Kaliumsalzen, je nach verwendeter
Säure, von z.B. Kaliumsulfat.
[0014] In vorteilhafter Weise kann der lonenaustauscher regeneriert werden. Nach Beladung
bzw. Austausch der an den Ankergruppen der lonenaustauschermatrix lokalisierten lonen,
wie beispielsweise Wasserstoffionen im Falle der Pflege eines sauren Elektrolyten,
gegen die jeweiligen Kationen aus dem Elektrolyten, sind die Plätze des lonenaustauschers
mit dem jeweiligen Kation belegt. Da der lonenaustausch ein reversibler Vorgang ist,
kann man durch Behandlung mit Säure und Wasser den lonenaustauscher in den ursprünglichen,
mit Wasserstoffionen beladenen Zustand überführen, indem die Kationen aus dem Elektrolyten
von der Matrix des lonenaustauschers eluiert werden. Durch diese außerordentlich vorteilhafte
Eigenschaft besitzt der lonenaustauscher eine lange Lebensdauer und kann im wesentlichen
fast unbegrenzt verwendet werden. Dies führt zu einer wünschenswerten Kostensenkung
beispielsweise bei dem Betrieb eines Goldbades.
[0015] Beim Zersetzen der Grundchemikalien ergibt sich ferner zwangsläufig ein Dichteanstieg
im Elektrolyten. Die Dichte eines Elektrolyten ergibt sich durch die Salz-, Alkali-
oder Säurekonzentration. In vorteilhafter Weise ist mittels des lonenaustauschers
auch die Dichte des Elektrolyten in gewissen Grenzen einstellbar, was zu einer vorteilhaften
Verlängerung der Laufzeit des Elektrolyten führt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann ein nachteiliger Dichteanstieg verhindert werden, da beispielsweise im Falle
von sauren Goldelektrolyten, überflüssige Kaliumionen gegen Wasserstoffionen ausgetauscht
werden und ferner kann durch das erfindungsgemäße Verfahren auf die Zugabe von organischen
oder anorganischen Säuren weitestgehend verzichtet werden, welche dazu beitragen,
die Dichte des Bades zu erhöhen.
[0016] Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann die Zusammensetzung des Elektrolytbades
konstant gehalten werden, wodurch die Lebensdauer des Elektrolytbades nicht beschränkt
ist. Dabei können kontinuierlich bestimmte Mengen mittels Fördereinrichtungen dem
Elektrolytbad entnommen werden und über den jeweiligen lonenaustauscher geleitet werden.
Die durchgelaufene im Falle der Pflege eines sauren Goldbades von Kaliumionen befreite
und mit einer im wesentlichen äquivalenten Menge an Wasserstoffionen angereicherte
Elektrolytflüssigkeit kann dem Elektrolytbad wieder zugeführt werden. Um die mit Kaliumionen
beladene lonenaustauschermatrix zu regenerieren, müssen Spülschritte angeschlossen
werden, welche die gebundenen lonen des Elektrolyten eluieren und die Matrix wiederum
mit Wasserstoffionen beladen. In vorteilhafter Weise wird die Säule zwecks Elution
der gebundenen lonen aus dem Elektrolyten abwechselnd mit verdünnter Säure und Wasser
gewaschen. Im Anschluß daran ist die Säule wieder gebrauchsfertig. Die jeweiligen
Maßnahmen und Schritte sind an den jeweils verwendeten lonenaustauscher anzupassen.
[0017] Aufgrund der hohen Metallkosten wird Gold generell aus Standspülungen, verworfenen
Elektrolyten und fehlerhaften Werkstücken zurückgewonnen. Da beim Reinigungsprozeß
über den lonenaustauscher Goldionen in der Matrix des Ionenaustauschers gebunden werden
können, kann das Eluat mit eventuell vorhandenen Goldionen anderen Spüllösungen o.ä.
zugeführt werden, welche einer Goldrückgewinnung zugeführt werden. Die Goldrückgewinnung
kann z.B. über stark basische Anionenaustauscherharze oder Elektrolysezellen erfolgen.
Durch die Zuführung des Eluats in die anderen Goldrückgewinnungsprozeße wird gewährleistet,
daß bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kein Gold verschleppt wird.
[0018] In vorteilhafter Weise ist das Verfahren an die unterschiedlichsten Elektrolyten
anpassbar und findet somit ein weites Anwendungsfeld. Der Einsatz ist nicht auf die
hier insbesondere beschriebene Wartung und Pflege von sauren Goldbädern beschränkt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann zur Wartung von jedem beliebigen Elektrolyten
eingesetzt werden, da der erfindungsgemäße Kerngedanke besagt, daß mittels eines lonenaustauschers
die lonenzusammensetzung eines Elektrolyten einstellbar ist, indem unerwünschte Ionen,
welche die Qualität des Elektrolyten negativ beeinflussen gegen Ionen ausgetauscht
werden, welche im Elektrolyten verbraucht werden, jedoch zur Erhaltung der Badqualität
konstant gehalten werden müssen. Dabei ist insbesondere die Einstellung des pH-Werts
zu nennen, worauf sich jedoch der Erfindungsgedanke ausdrücklich nicht beschränkt.
Aufgrund der Tatsache, daß sich mit dem Verfahren einfach, wirtschaftlich und unkompliziert
die Elektrolytzusammensetzung und insbesondere der pH-Wert eines Elektrolyten einstellen
läßt, ist das erfindungsgemäße Verfahren auch für die Konstanthaltung der Zusammensetzung
und der lonenkonzentration auch von beispielsweise alkalischen Elektrolyten gut geeignet.
Es müssen nur die entsprechenden Parameter angepasst werden, wie z.B. der einzusetzende
lonenaustauscher, welcher z.B. ein basischer Anionenaustauscher sein kann, die Spülschritte
sowie die Regeneration etc..
[0019] Diese Parameter können jedoch unkompliziert angepasst werden und ergeben sich für
den Fachmann naheliegend aus der Kombination von den jeweiligen aus dem Elektrolyten
zu entfernenden Ionen, den gewünschten Ionen und den in Abhängigkeit von den zu tauschenden
Ionen einzusetzenden lonenaustauscher mit den entsprechenden Gegenionen. Ferner unterliegen
die jeweiligen Matrizes unterschiedlichen Anforderungen für die Regeneration und den
Betrieb, die aber vom jeweiligen Hersteller des einzusetzenden lonenaustauschers angegeben
werden.
[0020] In vorteilhafter Weise ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, weitere Einstellungen
im Feinbereich vornehmen zu können. So können geringe pH-Wert Abweichungen, welche
nicht mittels des Ionenaustauschers regulierbar sind, durch den lonenaustauscher ergänzende
Maßnahmen reguliert werden. Gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden über Meßvorrichtungen die jeweiligen relevanten Parameter des Elektrolyten
gemessen, mit den Sollwerten verglichen und die jeweiligen Maßnahmen automatisch eingeleitet.
So kann in Abhängigkeit von den Meßwerten die Durchlaufgeschwindigkeit der Elektrolytflüssigkeit
über den lonenaustauscher erhöht werden, eine pH-Wert Feineinstellung, sofern nicht
über den lonenaustauscher gewünscht, mittels einer anorganischen oder organischen
Säure vorgenommen werden und ferner eventuelle Ausschleppverluste ergänzt werden.
Ferner können Meßeinrichtungen die Menge an Schwebeteilchen bestimmen und sofern notwendig
eine Filtrierung über Filteranlagen einleiten. Dabei können auch andere Parameter
berücksichtigt werden.
[0021] Ferner wird mit der Erfindung eine Vorrichtung zu Wartung und Pflege eines Elektrolyten,
insbesondere eines sauren Goldelektrolyten, vorgeschlagen, welche Meßeinrichtungen,
welche die jeweiligen relevanten Parameter des zu wartenden Elektrolyten in Form eines
Ist-Werts messen, aufweist, sowie Speichereinrichtungen, welche die Sollwerte der
jeweiligen relevanten Parameter des zu wartenden Elektrolyten speichern, sowie wenigstens
eine Berechnungseinheit, welche die gemessenen Ist-Werte mit den gespeicherten Sollwerten
vergleicht und eine Steuereinheit, welche die Maßnahmen steuert, um den Ist-Wert des
Elektrolyten dem Sollwert anzupassen; des weiteren einen lonenaustauscher, welcher
die die Badqualität negativ beeinflussende Ionen aus dem Elektrolyten gegen seine
eigenen Gegenionen austauscht, die auch im Elektrolyten enthalten sind und für eine
gute Elektrolytqualität erforderlich sind, sowie Fördereinrichtungen, welche die Elektrolytflüssigkeit
zum lonenaustauscher sowie zurück ins Elektrolytbad führen und ferner Spüleinrichtungen,
welche den mit Elektrolytionen beladenen lonenaustauscher regenerieren. Aber auch
weniger komplexe Vorrichtungen, die konstante Betriebsparameter aufweisen und auf
Meß-, Speicher- und Berechnungseinheiten verzichten können, sind erfindungsgemäß umfasst.
[0022] Die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens konnte anhand von Laborversuchen
nachgewiesen werden. Hier sollen exemplarisch die Ergebnisse für die Wartung eines
sauren Goldelektrolyten aufgeführt werden. Diese Versuchsbeschreibung dient ausschließlich
der näheren Erläuterung und ist nicht beschränkend. Als Goldbad wurde dabei eine wäßrige
Elektrolytlösung verwendet, die als wesentliche Bestandteile Zitronensäure/Kaliumzitrat,
einen Kobalt(II)Zitratkomplex, Ameisensäure/Kaliumformiat, sowie einen Goldkomplex
(Kaliumgoldcyanid), enthielt. Dabei wies der Elektrolyt einen pH-Wert von 5,0 auf,
sowie Kalium in einer Konzentration von 75g/l. Für die Versuche wurden 500ml der Elektrolytlösung
über eine Säule mit 75g Austauscherharz geleitet, wobei das Harz derart gewählt war,
daß es Wasserstoffionen gegen Kaliumionen austauschen kann. Die Elektrolytlösung wurde
über die Säule geleitet und aufgefangen. Dabei zeigte sich, daß durch den Durchfluß
des Elektrolyten durch die Matrix des Ionenaustauschers die Kaliumkonzentration von
75g/l auf 59g/l gesunken war und ein pH-Wert von 4,7 gemessen wurde. Diese Ergebnisse
belegen exemplarisch die Wirksamkeit des Verfahrens. Dabei wurde die Stabilität des
Goldzyanidkomplexes nicht nachteilig beeinflußt. Ferner zeigten anschließende Untersuchungen,
daß keine nennenswerten anderen lonen in der Matrix des lonenaustauschers zurückgehalten
wurden. Dies zeigt die Selektivität des erfindungsgemäßen Verfahrens, was insbesondere
vor dem Hintergrund vorteilhaft ist, daß keine lonen aus dem Elektrolyten entfernt
werden, die, wie beispielsweise Goldionen, mit hohen Kostenaufwand ersetzt werden
müßten, wodurch das Verfahren auch für den industriellen Einsatz geeignet ist.
[0023] Das lonenaustauscherharz wurde im Anschluß mit 5%iger Schwefelsäure regeneriert.
Die mehrfache Wiederholung des Versuches ergab dieselben Ergebnisse, so daß gezeigt
werden konnte, daß das Verfahren konstant mit gutem Ergebnis funktioniert und auch
der lonenaustauscher aufgrund seiner Regenerierbarkeit keinen wesentlichen Alterungserscheinungen
unterliegt.
1. Verfahren zur Wartung eines Elektrolyten,
dadurch gekennzeichnet,
daß mittels wenigstens einem lonenaustauscher die lonenkonzentration und die lonenzusammensetzung
des Elektrolyten eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lonenaustauscher als Gegenionen solche Ionen aufweist, die Bestandteil des Elektrolyten
sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert mittels des lonenaustauschers konstant gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kontrolle der lonenkonzentration und der lonenzusammensetzung eines Elektrolyten
ein Kationenaustauscher verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kontrolle der lonenkonzentration und der lonenzusammensetzung eines Elektrolyten
ein saurer Kationenaustauscher verwendet wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kationen im Elektrolyten gegen Wasserstoffionen des Kationenaustauschers ausgetauscht
werden.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kaliumionen im Elektrolyten gegen Wasserstoffionen des Kationaustauschers ausgetauscht
werden.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der lonenaustauscher regeneriert wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Elektroyten wenigstens teilweise mittels des lonenaustauschers reguliert
wird.
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt mittels Fördereinrichtungen über den lonenaustauscher geleitet wird
und im Anschluß dem Bad wieder zugeführt wird.
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Eluate Rückgewinnungsprozessen zugeführt werden.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der einzusetzende lonenaustauscher sowie die damit verbundenen Parameter wie Regenerationsschritte
o.ä. an den zu wartenden Elektrolyten angepaßt werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der zu reinigende Elektrolyt in einem kontinuierlichen Kreislaufprozeß über den lonenaustauscher
geleitet wird, wodurch eine konstante Aufbereitung des Elektrolyten erzielt wird.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördergeschwindigkeit und somit die Menge des aufzuarbeitenden Elektrolyten wählbar
ist.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß Meßvorrichtungen die wichtigen Ist-Werte des Elektrolyten mit den jeweiligen Sollwerten
vergleichen und die Geschwindigkeit und Durchflußrate des Elektrolyten über den Ionenaustauscher
anpassen.
16. Vorrichtung zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten, gekennzeichnet durch einen lonenaustauscher, welcher Ionen aus dem Elektrolyten gegen seine Gegenionen
austauscht.
17. Vorrichtung zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sie Auffangmittel aufweist, welche den regenerierten Elektrolyten auffangen, wobei
dieser über Leitungsmittel dem Elektrolytbad wieder zugeführt wird.
18. Vorrichtung zur Wartung und Pflege eines Elektrolyten nach Anspruch 16 oder 17,
gekennzeichnet durch
- Meßeinrichtungen, welche die jeweiligen relevanten Parameter des zu wartenden Elektrolyten
in Form eines Ist-Werts messen,
- Speichereinrichtungen, welche die Sollwerte der jeweiligen relevanten Parameter
des zu wartenden Elektrolyten speichern,
- wenigstens eine Berechnungseinheit, welche die gemessenen Ist-Werte mit den gespeicherten
Sollwerten vergleicht,
- eine Steuereinheit, welche die Maßnahmen steuert, um den Ist-Wert des Elektrolyten
dem Sollwert anzupassen,
- einen lonenaustauscher,
- Fördereinrichtungen, welche die Elektrolytflüssigkeit zum lonenaustauscher und zurück
ins Elektrolytbad führen,
- Spüleinrichtungen, welche den lonenaustauscher regenerieren.