[0001] Die Erfindung betrifft eine Jalousie zur Anbringung an einem Fenster, einer Tür o.
dgl. mit im wesentlichen horizontal verlaufenden, einen Behang bildenden Lamellen,
wobei die Lamellen in einer Laufrichtung vor das Fenster, die Tür o. dgl. in eine
Wirkposition verbringbar sind.
[0002] Solche Jalousien sind hinlänglich bekannt. Sie befinden sich rechts und/oder links
an einem Fenster, einer Tür o. dgl. und können je nach Bedarf mehr oder weniger geschlossen
werden, um einen Sonnen- oder Blendschutz zu erreichen. Weiterhin sind Jalousien bekannt,
die oberhalb eines Fensters, einer Tür o. dgl. angeordnet sind und die als Sonnen-
oder Blendschutz heruntergelassen werden können. In jedem Fall sind die Jalousien
jedoch in Schienen oder in einem Gehäuse untergebracht, welches oberhalb des Fensters,
der Tür o. dgl. angeordnet ist.
[0003] Nachteilig bei dieser Konstruktion ist als solches der Umstand, dass die Schienen
oder das Gehäuse oberhalb des Fensters, der Tür o. dgl. angebracht sind. Beim Einbau
der Jalousie, bei einer Reparatur oder einer Wartung ist es somit unumgänglich, die
erforderlichen Arbeiten auf einem Gerüst oder einer Leiter stehend durchzuführen.
Die durch eine solche Arbeitsweise bedingten Gefahren sind hinlänglich bekannt und
brauchen deshalb hier nicht im einzelnen erläutert zu werden. Weiterhin müssen auch
die erforderlichen Werkzeuge und/oder die Ersatzteile mit auf das Gerüst bzw. die
Leiter genommen werden. Gerade bei schwereren Ersatzteilen, z. B. wenn die Jalousie
über einen Motor angetrieben wird, ist dies wegen des Gewichts der Ersatzteile nicht
immer ganz leicht, zumindest jedoch mit einem erhöhten Aufwand verbunden. Auch der
Umstand, dass sämtliche Arbeiten auf einem Gerüst oder einer Leiter stehend über Kopf
ausgeführt werden müssen, stellt eine zusätzliche Erschwernis dar. Gerade wenn die
Jalousie motorisch angetrieben wird und/oder wenn es sich um ein relativ hohes Fenster
handelt, ist auch ein gewisser Platzbedarf für den Motor, das Getriebe und den Antrieb
bzw. für das recht dicke Lamellenpaket erforderlich. Dieser Platz steht aber oberhalb
eines Fensters, einer Tür o. dgl. nicht immer in ausreichendem Maße zur Verfügung.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, die vorstehend genannten
Nachteile zu beseitigen und eine Jalousie zu schaffen, die einfacher einzubauen, zu
warten und zu reparieren ist und die auch dann eingesetzt werden kann, wenn oberhalb
eines Fensters, einer Tür o. dgl. nicht ausreichend Raum zur Verfügung steht.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0006] Erfindungsgemäß ist die Jalousie zur Anbringung an einem Fenster, einer Tür o. dgl.
mit im wesentlichen horizontal verlaufenden, einen Behang bildenden Lamellen, wobei
der Behang in einer Laufrichtung vor das Fenster, die Tür o. dgl. in eine Wirkposition
verbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Laufrichtung von unten nach
oben erstreckt.
[0007] Diese Ausgestaltung hat eine Vielzahl von Vorteilen.
[0008] Zum einen wird oberhalb des Fensters, der Tür o. dgl. kein Platz benötigt. Dies ist
insbesondere dann von Vorteil, wenn das Fenster oder die Tür bis an die Decke reicht.
Da sich die Jalousie von unten nach oben bewegt, können auch die unteren Bereiche
der Fenster oder Türen beschattet werden, ohne dass der gesamte Raum im Dunkeln liegt.
Somit kann z. B. der Arbeitsplatz beschattet werden, während der Lichteinfall von
oben individuell von jedem Benutzer nach persönlichem Geschmack abgestimmt werden
kann. Dies ist insbesondere bei Bildschirmarbeitsplätzen von Vorteil, da durch die
erfindungsgemäß ausgebildete Jalousie eine reflexionsfreie Arbeitsfläche geschaffen
werden kann. Da kein Raum mehr oberhalb der Fenster erforderlich ist, bietet die erfindungsgemäße
Lösung auch in architektonischer Hinsicht Vorteile bei der Gestaltung der Wand- und
Fassadenflächen. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Jalousie besteht darin,
dass beim Einbau, bei der Wartung oder einer Reparatur kein Gerüst und auch keine
Leiter erforderlich ist. Vielmehr können alle Arbeiten in Höhe der Fensterbrüstung
oder auf Fußbodenniveau durchgeführt werden. Dies vereinfacht alle anfallenden Arbeiten,
da keine Tätigkeiten mehr über Kopf ausgeführt werden müssen. Auch müssen Werkzeuge
oder Ersatzteile nicht mehr mit auf das Gerüst bzw. die Leiter mitgenommen werden,
sondern können bequem auf der Brüstung bzw. auf dem Boden abgelegt werden. Somit leistet
die erfindungsgemäße Ausgestaltung auch einen Beitrag zur Sicherheit am Arbeitsplatz,
da die im Zusammenhang mit Gerüsten oder Leitern auftretenden Gefahren vermieden werden.
[0009] Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0010] Die Jalousie ist nach einer vorteilhaften Weiterbildung so ausgebildet, dass der
Behang unterhalb des Fensters, der Tür o. dgl. vorzugsweise in einem kastenförmigen
Gehäuse untergebracht ist. Dieses kastenförmige Gehäuse kann alle erforderlichen Einrichtungen
sowie den Behang aufnehmen und schützen. Somit ist es z. B. möglich, das Gehäuse als
Ganzes zur Einbaustelle zu transportieren und dann einzubauen. Bei einer Reparatur
kann das gesamte Gehäuse leicht ausgebaut und ausgetauscht werden.
[0011] Vorzugsweise ist das kastenförmige Gehäuse in eine unter dem Fenster angebrachte
Fensterbank integriert. Dies ist nicht nur in architektonischer Hinsicht von Vorteil,
sondern gewährleistet auch eine platzsparende und unauffällige Unterbringung der Jalousie.
[0012] Damit einerseits der Behang problemlos aus dem Gehäuse austreten kann, andererseits
aber auch keine Schmutz o. dgl. in das Gehäuse eindringen kann, ist nach einer bevorzugten
Weiterbildung vorgesehen, dass das kastenförmige Gehäuse an seiner Oberseite eine
mit einem Deckel verschließbare Öffnung aufweist. Infolge dieser Ausgestaltung ist
es mit geringem Aufwand möglich, dass gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der
Behang nach oben aus dem kastenförmigen Gehäuse heraus ausfahrbar ist.
[0013] Vorteilhafterweise ist der Behang über einen Motor, vorzugsweise einen Elektromotor,
aus- und einfahrbar. Dies erleichtert die Betätigung der Jalousie und ermöglicht z.
B. in Verbindung mit einem Lichtsensor ein automatisches Schließen und Öffnen des
Behanges in Abhängigkeit von den jeweiligen Lichtverhältnissen. Der Motor befindet
sich vorzugsweise in dem kastenförmigen Gehäuse, so dass er sicher und vor Beschädigungen
geschützt untergebracht ist.
[0014] Der Motor treibt gemäß einer bevorzugten Weiterbildung mindestens einen vorzugsweise
draht-armierten umlaufenden Zahnriemen an. Ein solcher Zahnriemen gewährleistet einen
sicheren und schlupffreien Antrieb der Jalousie.
[0015] Damit ein möglichst gleichmäßiger und störungsfreier Betrieb der erfindungsgemäßen
Jalousie erreicht wird, ist gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung vorgesehen, dass
zwei Zahnriemen vorgesehen sind und dass rechts und links von den Lamellen je ein
Zahnriemen angeordnet ist. Da somit der Behang auf beiden Seiten gleichmäßig gezogen
wird, kann es nicht zu einem Verkanten der Lamellen kommen, so dass ein im wesentlichen
störungsfreier Betrieb der erfindungsgemäßen Jalousie ermöglicht wird.
[0016] Vorzugsweise ist der Zahnriemen im Bereich des kastenförmigen Gehäuses von einer
Andruckrolle gespannt. Hierdurch wird der Zahnriemen straff gehalten und verhindert,
dass der Zahnriemen einzelne Zähne überspringt. Somit ist eine sichere Führung und
ein exakt paralleler Transport der Lamellen gewährleistet.
[0017] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist der Zahnriemen zwei Enden auf, die über einen
Zahnriemenverbinder zu einer Endlosschleife miteinander verbunden sind. Ein Zahnriemen
mit zwei Enden hat den Vorteil, dass der Zahnriemen als preisgünstige Meterware bezogen
und problemlos an jede beliebige Länge angepasst werden kann. Wäre der Zahnriemen
von vorn herein als Endlosschleife ausgebildet, wäre eine Anpassung an verschiedene
Fenster- bzw. Türhöhen nur mit einer Vielzahl verschiedener Zahnriemen zu erreichen.
Dies würde die Verwendbarkeit der erfindungsgemäßen Jalousie erheblich einschränken
bzw. auch verteuern. Als Meterware dagegen ist der Zahnriemen preiswert zu beziehen
und kann einfach an jede beliebige Höhe angepasst werden. Mittels des z. B. aus Kunststoff
bestehenden Zahnriemenverbinders kann der Zahnriemen mit einigen wenigen Handgriffen
zu einer Endlosschleife zusammengefügt und an beliebige Abmessungen angepasst werden.
[0018] Der Zahnriemenverbinder ist nach einer weiteren Ausgestaltung mit dem Behang vorzugsweise
im Bereich der obersten Lamelle verbunden. Diese Maßnahme stellt sicher, dass der
Behang an seiner oberen Kante erfasst wird und somit ein gleichmäßiges und störungsfreies
Aufziehen der Lamellen sichergestellt ist.
[0019] Damit eine sichere Verbindung zwischen den Lamellen und dem Zahnriemen geschaffen
werden kann, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Zahnriemenverbinder an einem
Fallstab angreift, welcher oben an dem Behang angeordnet ist. Ein solcher Fallstab
ermöglicht zum einen eine sichere Krafteinleitung in die Lamellen und gewährleistet
zum anderen eine exakt parallele und verkantungsfreie Führung des Behangs sowohl beim
Hochziehen als auch beim Herunterlassen.
[0020] Damit der Fallstab ausreichend steif und verwindungsfest ausgebildet werden kann,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Fallstab kastenförmig ausgebildet ist und
einen oberen Endstab, zwei Endkappen und eine untere Abdeckung aufweist. Ein solches
Hohlkastenprofil weist eine ausreichende Steifigkeit auf, um ein sicheres Hochziehen
der Lamellen auch bei großen Fenstern, Türen o. dgl. zu gewährleisten.
[0021] Die untere Abdeckung besteht dabei vorzugsweise aus einer Lamelle, welche die gleiche
Form wie die übrigen Lamellen aufweist. Somit kann auf die Herstellung einer gesonderten
Abdekkung verzichtet werden. Dies ermöglicht infolge einer geringeren Bauteilvielfalt
eine kostengünstige Herstellung der erfindungsgemäßen Jalousie.
[0022] Der Fallstab ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung über eine Wende- und Aufzugsachse
mit dem Zahnriemenverbinder verbunden. Diese Wende- und Aufzugsachse gewährleistet
nicht nur eine einfache Verbindung zwischen dem Zahnriemenverbinder und dem Fallstab,
sondern ermöglicht außerdem, dass der Fallstab eine Schwenkbewegung in einem gewissen
Bereich ausführen kann. Dies trägt dazu bei, dass mögliche Verkantungen der Lamellen
verhindert werden.
[0023] Damit das kastenförmige Gehäuse beim Nichtgebrauch der Jalousie nicht verschmutzen
kann, ist der kastenförmige Fallstab gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung mit einer
Abdeckung versehen, welche als Deckel für das kastenförmige Gehäuse dient und welche
vorzugsweise seitlich über den Fallstab übersteht. Diese Abdeckung erlaubt ein vollständiges
Verschließen des kastenförmigen Gehäuses, so dass das Gehäuse gegen eindringenden
Schmutz oder Feuchtigkeit geschützt ist. Um die Abdichtung weiter zu verbessern, kann
zusätzlich eine Dichtung an der Abdeckung vorgesehen sein, welche zwischen dem oberen
Gehäuserand und der Abdeckung wirkt.
[0024] Die Abdeckung ist nach einer bevorzugten Ausgestaltung nachgiebig mit dem Fallstab
verbunden, vorzugsweise über federbelastete Schrauben. Dadurch ist eine einwandfreie
Abdichtung des Gehäuses sichergestellt, da die Abdeckung durch den Fallstab und die
daran befestigten Lamellen fest auf das Gehäuse gezogen werden.
[0025] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung sind die Lamellen in seitlichen Führungsschienen
geführt, in denen auch die Zahnriemen angeordnet sind. Diese Ausgestaltung ermöglicht
eine sichere Führung sowohl der einzelnen Lamellen als auch der Zahnriemen und verhindert
so Störungen beim Aufziehen bzw. Herablassen der Jalousie.
[0026] Damit die Lamellen auch bei äußeren Einflüssen, wie z. B. Wind, nicht klappern oder
in ihrer Führung beeinträchtigt werden, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Lamellen
beidseitig über vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Zapfen in den Führungsschienen
geführt sind.
[0027] Beim Ausfahren der Jalousie ist nach einer vorteilhaften Weiterbildung vorgesehen,
dass das Ausfahren des Behangs mit einem festgelegten Lamellenneigungswinkel geschieht,
der vorzugsweise zwischen 32° und 90° liegt. Dadurch ist gewährleistet, dass die Lamellen
sicher und ohne ein Verhaken zwischen den einzelnen Lamellen ausgefahren werden können.
[0028] Damit der Lichteinfall individuell geregelt werden kann, sind die Lamellen in der
ausgefahrenen Stellung des Behangs in eine beliebige Winkelstellung bringbar, vorzugsweise
über einen Bedienungsschalter. Somit können die Lamellen z. B. so verschwenkt werden,
dass bei einer Lichtbildvorführung eine nahezu vollständige Verdunkelung ermöglicht
wird. Andererseits kann je nach gewünschtem Lichteinfall die Stellung der Lamellen
so geregelt werden, dass den persönlichen Wünschen des Benutzers Rechnung getragen
wird.
[0029] Gemäß einer erfindungsgemäßen Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Lamellen vor
dem Zurückfahren in das kastenförmige Gehäuse zwangsweise in einen vorbestimmten Lamellenneigungswinkel
bringbar sind. Dies ist erforderlich, um ein sicheres Zurückführen des Behanges in
das kastenförmige Gehäuse sicherzustellen. Anderenfalls könnten sich die Lamellen
verhaken und es könnten Störungen beim Aufziehen der Jalousie auftreten.
[0030] Die zwangsweise Verstellung erfolgt vorzugsweise über einen vorzugsweise mit der
Wende- und Aufzugsachse verbundenen Exzenter, der in einer Kulisse geführt ist und
der über ein die Lamellen verbindendes Leiterband die einzelnen Lamellen zwangsweise
in den vorbestimmten Lamellenneigungswinkel überführt. Somit ist mit einfachen Mitteln
sichergestellt, dass ein ordnungsgemäßes Zurückführen der Lamellen in das kastenförmige
Gehäuse gewährleistet ist.
[0031] Die Jalousie kann gemäß einer bevorzugten Weiterbildung auf der Innenseite oder der
Außenseite des Fensters, der Tür o. dgl. angeordnet sein. Somit kann den individuellen
Wünschen des jeweiligen Benutzers Rechung getragen werden.
[0032] Insbesondere bei außenliegenden Jalousien ist es vorteilhaft, wenn alle Teile aus
Edelstahl bzw. nicht rostendem Material bestehen. Durch diese Maßnahme ist gewährleistet,
dass auch unter witterungsbedingten Einflüssen kein Rost und somit keine Beeinträchtigung
der erfindungemäßen Jalousie auftreten kann.
[0033] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
[0034] Es zeigen:
- Fig. 1
- die erfindungsgemäße Jalousie in einer Draufsicht;
- Fig. 2
- die erfindungsgemäße Jalousie in einer Seitenansicht;
- Fig. 3
- eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Jalousie in der Draufsicht;
- Fig. 4
- eine Detailansicht der erfindungsgemäßen Jalousie in der Seitenansicht;
- Fig. 5
- eine Explosionsdarstellung des Fallstabes;
- Fig. 6
- eine Seitenansicht des Fallstabes und
- Fig. 7
- eine Seitenansicht des Antriebs der erfindungsgemäßen Jalousie im Bereich des kastenförmigen
Gehäuses.
[0035] In den Figuren ist die erfindungsgemäße Jalousie dargestellt, die sowohl bei einem
Fenster als bei einer Tür o. dgl. verwendet werden kann. Das Fenster bzw. die Tür
sind in den Figuren nicht dargestellt.
[0036] Die Fig. 1 und 2 zeigen die Jalousie in einer Übersicht. Die Jalousie weist eine
Vielzahl von im wesentlichen horizontal verlaufenden Lamellen 1 auf, welche z. B.
aus Aluminium bestehen können, aber auch andere Materialien wie Kunststoff sind verwendbar.
Die Lamellen 1 bilden einen Behang, der als Sonnen- oder Blendschutz vor ein Fenster,
eine Tür o. dgl. in eine Wirkposition gebracht werden kann. Zur Führung der Lamellen
1 sind auf beiden Seiten der Lamellen 1 Führungsschienen 2 vorgesehen, die sich über
die gesamte Höhe des Fensters o. dgl. erstrecken. Die Führungsschienen 2 können ebenfalls
aus Aluminium bestehen. Sie weisen innenliegende Kammern auf, in denen jede Lamelle
1 beidseitig über je einen nicht dargestellten Kunststoffzapfen geführt ist. In jeder
Führungsschiene 2 ist außerdem je ein Zahnriemen 3 angeordnet, der über eine obere
und eine untere Umlenkrolle 4a, 4b geführt ist. Die beiden Umlenkrollen 4a, 4b weisen
auf ihrer Umfangsfläche eine der Kontur des Zahnriemens 3 entsprechende Oberflächengestaltung
auf. Der Zahnriemen 3 weist vorzugsweise eine Drahtarmierung auf, so dass er auch
höheren Beanspruchungen standhält. Der Zahnriemen 3 hat zwei Enden, die über einen
Zahnriemenverbinder 5 miteinander verbunden sind, so dass der Zahnriemen 3 eine Endlosschleife
bildet. Der Zahnriemenverbinder 5 kann z. B. aus einer Kunststofflegierung bestehen.
[0037] Der Zahnriemenverbinder 5 dient weiterhin zur Aufnahme einer Wende- und Aufzugsachse
6, welche eine Verbindung zwischen dem Zahnriemen 4 und den Lamellen 1 herstellt.
Die Wende- und Aufzugsachse 6 kann z. B. auf einem oder mehreren an dem Zahnriemenverbinder
5 vorgesehenen Nocken aufliegen, so dass sie bei einer Bewegung des Zahnriemens 3
durch die Nocken mitgenommen wird. Weiterhin ist die Wende- und Aufzugsachse 6 mit
einem Fallstab 7 verbunden, welcher an der obersten Lamelle 1 befestigt ist.
[0038] Dieser Fallstab 7 ist in einer Explosionsdarstellung in Fig. 5 gezeigt. Er besteht
aus einem kastenförmigen Träger, der einen oberen Endstab 7a, zwei Endkappen 7b und
eine untere Abdeckung 7c umfasst. Die untere Abdeckung 7c weist vorzugsweise eine
Form auf, die der Form der für den Behang verwendeten Lamellen 1 entspricht. In den
Endkappen 7b ist jeweils eine Aufnahme 8 vorgesehen, in welche die Wende- und Aufzugsachse
6 eingreift. Der in Fig. 5 in einer Explosionsdarstellung gezeigte Fallstab 7 ist
in Fig. 6 in zusammengesetztem Zustand dargestellt. Aus dieser Figur ist auch ersichtlich,
dass auf der Oberseite des oberen Endstabes 7a eine Abdeckung 9 angeordnet ist, die
vorzugsweise aus einem Aluminiumblech besteht und nach unten abgebogene Endbereiche
aufweist. Der obere Endstab 7a, die Endkappen 7b und die untere Abdeckung 7c können
- wie in Fig. 5 dargestellt - mit Rasthaken und/oder Rastnocken versehen sein, welche
einen sicheren formschlüssigen Zusammenhalt der einzelnen Elemente des Fallstabes
7 gewährleisten.
[0039] Die Abdeckung 9 ist über federbelastete Schrauben 10 mit dem Fallstab 7 verbunden.
Somit wird eine elastische Verbindung zwischen dem Fallstab 7 und der Abdeckung 9
erreicht.
[0040] Der Antrieb der Jalousie kann entweder händisch oder über einen Motor 11 erfolgen.
Beim händischen Antrieb kann z. B. eine als Endlosschleife ausgebildete Schur o. dgl.
verwendet werden, die an der oberen Umlenkrolle 4a angreift. Eine entsprechende Betätigung
der Schnur bewirkt eine Drehung der oberen Umlenkrolle 4a, welche den Zahnriemen 3
so in Bewegung versetzt, dass sich der Zahnriemenverbinder 5 nach oben bewegt. Dieser
nimmt über die Wende- und Aufzugsachse 6 den Fallstab 7 und die daran befestigten
Lamellen 1 mit nach oben. Wird die Schnur in der anderen Richtung betätigt, bewegt
sich der Zahnriemenverbinder 7 nach unten und der Behang rutscht entweder aufgrund
seines Eigengewichtes oder wegen einer festen Verbindung zwischen der Wende- und Aufzugsachse
6 und dem Zahnriemenverbinder 7 nach unten.
[0041] Wird die Jalousie dagegen über einen Motor 11 angetrieben, so ist dieser Motor 11,
bei dem es sich um einen handelsüblichen Jalousie-Elektromotor handeln kann, unterhalb
der Jalousie angeordnet, wie sich insbesondere aus den Fig. 1 und 3 ergibt. Der Motor
11 steht mit den unteren Umlenkrollen 4b in Wirkverbindung und treibt diese in der
einen oder in der anderen Richtung an. Der Antrieb der unteren Umlenkrollen 4a bewirkt
eine Bewegung der Zahnriemen 3. Dadurch bewegt sich der Behang wie bei der händischen
Variante erläutert nach oben oder nach unten.
[0042] Der Motor 11 ist in einem unterhalb der Jalousie angeordneten kastenförmigen Gehäuse
12 angeordnet, das je nach Größe auch zur Aufnahme der Lamellen 1 und/oder der unteren
Umlenkrollen 4b dienen kann. Dieses Gehäuse 12 kann z. B. in eine Fensterbank integriert
sein und ist oben offen, damit die Lamellen 1 nach oben aus dem Gehäuse 12 austreten
können, wenn sie in ihre Wirkposition gebracht werden sollen. Damit andererseits das
kastenförmige Gehäuse 12 bei eingefahrenem Behang nicht verschmutzen kann, wird das
Gehäuse 12 in diesem Zustand von der an dem Fallstab 7 vorgesehenen Abdeckung 9 verschlossen,
welche seitlich über den Fallstab 7 übersteht (vgl. Fig. 6). Infolge des Eigengewichtes
von Fallstab 7 und Lamellen 1 wird die Abdeckung 9 sicher und fest auf die Oberkante
des Gehäuses 12 gezogen, so dass sich ein schmutz- und geräuschdichter Abschluss ergibt.
Infolge der elastischen Lagerung zwischen Abdeckung 9 und Fallstab 7 mittels der federbelasteten
Schrauben 10 ist sichergestellt, dass geringe Unebenheiten und Toleranzen ausgeglichen
werden können.
[0043] Die Zahnriemen 3 werden im Bereich der angetriebenen Umlenkrollen 4a oder 4b von
einer Andruckrolle 13 gespannt, damit ein Überspringen des Zahnriemens 3 verhindert
wird.
[0044] Beim Ausfahren des Behanges befinden sich die Lamellen 1 unter einem festgelegten
Lamellenneigungswinkel, der vorzugsweise zwischen 32° und 90° liegt. Wenn der Behang
dann ausgefahren ist, können die Lamellen 1 in eine beliebige Winkelstellung gebracht
werden, welche von den individuellen Wünschen des jeweiligen Benutzers abhängt. Besonders
einfach gestaltet sich die Verstellung der Lamellen über einen Bedienungsschalter.
Aber auch herkömmliche Methoden, wie z. B. ein Drehstab oder eine Schnur können zur
Verstellung der Lamellen verwendet werden.
[0045] Wenn der Behang in das kastenförmige Gehäuse 12 zurückgefahren werden soll, werden
die Lamellen 1 zwangsweise in eine vorbestimmte Winkelstellung gebracht. Dies geschieht
über einen vorzugsweise mit der Wende- und Aufzugsachse 6 verbundenen (nicht dargestellten)
Exzenter, der in einer Kulisse geführt ist und der über ein die Lamellen 1 verbindendes
und am Fallstab 7 befestigtes Leiterband 14 die einzelnen Lamellen 1 zwangsweise in
den vorbestimmten Lamellenneigungswinkel überführt, so dass der Behang in zuvor bestimmter
Schräglage ablaufen kann.
[0046] Die erfindungsgemäße Jalousie kann sowohl auf der Innenseite als auch auf der Außenseite
eines Fensters, einer Tür o. dgl. angeordnet sein. Damit die Jalousie auch in ausreichendem
Maße witterungsbeständig ist, können alle Teile aus Edelstahl bzw. nicht rostendem
Material, z. B. Kunststoff bestehen.
[0047] Dargestellt und beschrieben ist eine Ausführungsform, bei welcher der Motor und der
Antrieb unterhalb der Jalousie angeordnet sind. Grundsätzlich wäre jedoch auch eine
Ausführungsform denkbar, bei welcher zwar die Laufrichtung der Jalousie von unten
nach oben geht, bei der aber der Motor oberhalb der Jalousie angeordnet ist und dann
z. B. an der oberen Umlenkrolle 4a angreift.
[0048] Die vorstehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäß der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung.
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne
den Umfang der Erfindung sowie ihrer Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Lamelle
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Zahnriemen
- 4a
- obere Umlenkrolle
- 4b
- untere Umlenkrolle
- 5
- Zahnriemenverbinder
- 6
- Wende- und Aufzugsachse
- 7
- Fallstab
- 7a
- oberer Endstab
- 7b
- Endkappe
- 7c
- untere Abdeckung
- 8
- Aufnahme
- 9
- Abdeckung
- 10
- federbelastete Schrauben
- 11
- Motor
- 12
- kastenförmiges Gehäuse
- 13
- Andruckrolle
- 14
- Leiterband
1. Jalousie zur Anbringung an einem Fenster, einer Tür o. dgl. mit im wesentlichen horizontal
verlaufenden, einen Behang bildenden Lamellen, wobei der Behang in einer Laufrichtung
vor das Fenster, die Tür o. dgl. in eine Wirkposition verbringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Laufrichtung von unten nach oben erstreckt.
2. Jalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Behang unterhalb des Fensters, der Tür o. dgl. vorzugsweise in einem kastenförmigen
Gehäuse (12) untergebracht ist.
3. Jalousie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das kastenförmige Gehäuse (12) in eine unter dem Fenster angebrachte Fensterbank
integriert ist.
4. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das kastenförmige Gehäuse (12) an seiner Oberseite eine mit einem Deckel verschließbare
Öffnung aufweist.
5. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behang nach oben aus dem kastenförmigen Gehäuse (12) heraus ausfahrbar ist.
6. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Behang über einen Motor (11), vorzugsweise einen Elektromotor, aus- und einfahrbar
ist und dass sich der Motor (11) vorzugsweise in dem kastenförmigen Gehäuse (12) befindet.
7. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor (11) mindestens einen vorzugsweise draht-armierten umlaufenden Zahnriemen
(3) antreibt.
8. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Zahnriemen (3) vorgesehen sind und dass rechts und links von den Lamellen (1)
je ein Zahnriemen (3) angeordnet ist.
9. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnriemen (3) im Bereich des kastenförmigen Gehäuses (12) von einer Andruckrolle
(13) gespannt ist.
10. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnriemen (3) zwei Enden aufweist und dass die Enden über einen Zahnriemenverbinder
(5) zu einer Endlosschleife miteinander verbunden sind.
11. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnriemenverbinder (5) mit dem Behang vorzugsweise im Bereich der obersten Lamelle
(1) verbunden ist.
12. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnriemenverbinder (5) an einem Fallstab (7) angreift, welches oben an dem Behang
angeordnet ist.
13. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallstab (7) kastenförmig ausgebildet ist und einen oberen Endstab (7a), zwei
Endkappen (7b) und eine untere Abdeckung (7c) aufweist.
14. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Abdeckung (7c) aus einer Lamelle besteht, welche die gleiche Form wie
die übrigen Lamellen (1) aufweist.
15. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fallstab (7) über eine Wende- und Aufzugsachse (6) mit dem Zahnriemenverbinder
(5) verbunden ist.
16. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der kastenförmige Fallstab (7) mit einer Abdeckung (9) versehen ist, welche als Deckel
für das kastenförmige Gehäuse (12) dient und welche vorzugsweise seitlich über den
Fallstab (7) übersteht.
17. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung (9) nachgiebig mit dem Fallstab (7) verbunden ist, vorzugsweise über
federbelastete Schrauben (10).
18. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (1) in seitlichen Führungsschienen (2) geführt sind, in denen auch die
Zahnriemen (3) angeordnet sind.
19. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (1) beidseitig über vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Zapfen in
den Führungsschienen (3) geführt sind.
20. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfahren des Behangs mit einem festgelegten Lamellenneigungswinkel geschieht,
der vorzugsweise zwischen 32° und 90° liegt.
21. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (1) in der ausgefahrenen Stellung des Behangs in eine beliebige Winkelstellung
bringbar sind, vorzugsweise über einen Bedienungsschalter.
22. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen (1) vor dem Zurückfahren in das kastenförmige Gehäuse (12) zwangsweise
in einen vorbestimmten Lamellenneigungswinkel bringbar sind.
23. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zwangsweise Verstellung über einen vorzugsweise mit der Wende- und Aufzugsachse
(6) verbundenen Exzenter erfolgt, der in einer Kulisse geführt ist und der über ein
die Lamellen (1) verbindendes Leiterband (14) die einzelnen Lamellen (1) zwangsweise
in den vorbestimmten Lamellenneigungswinkel überführt.
24. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Jalousie auf der Innenseite oder der Außenseite des Fensters, der Tür o. dgl.
angeordnet ist.
25. Jalousie nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Teile aus Edelstahl bzw. nicht rostendem Material bestehen.