[0001] Die Erfindung betrifft einen Tübbing, insbesondere einen Hochleistungstübbing für
einen Tübbingring zum unterirdischen Tunnelausbau. - Tunnelröhren, die beispielsweise
als U-Bahnstrecken dienen, werden häufig im Schildvortrieb mit Tübbingausbau hergestellt.
Die Tunnelröhre wird dabei von in Tunnellängsrichtung hintereinander angeordneten
Tübbingringen ausgekleidet. Jeder Tübbingring besteht aus einer Mehrzahl über den
Umfang des Tübbingringes verteilten einzelnen Tübbings. Zwischen zwei benachbarten
Tübbingringen bzw. zwischen zwei aneinander grenzenden Tübbings dieser beiden Tübbingringe
befindet sich die sogenannte Ringfuge. Zwischen den Tübbings eines Tübbingringes sind
jeweils die sogenannten Längsfugen angeordnet.
[0002] Bei der Herstellung einer Tunnelröhre durch Schildvortrieb befinden sich im Schildkopf
Ausbruchvorrichtungen, die das anstehende Gebirge normalerweise durch Rotationen abbauen.
Die notwendige Vorschubkraft wird dabei in der Regel durch Vorschubpressen erzeugt,
die sich gegen die bereits fertiggestellte Tübbingröhre bzw. gegen die bereits fertiggestellten
Tübbingringe dieser Tübbingröhre abstützen. In den Ringfugen zwischen den Tübbingringen
werden die Pressenkräfte aus dem Schildvortrieb übertragen. Dabei wirken oftmals erhebliche
Kräfte auf die Tübbings bzw. auf die Tübbingringe ein. Die Tübbingringe und deren
Tübbings werden auch durch weitere Kräfte, beispielsweise resultierend aus den Lasten
des umgebenden Gebirges und aufgrund von Gebäudeauflasten und dgl. belastet. Aufgrund
der erheblichen Krafteinwirkungen, die oft in Form von unvorhersehbaren bzw. unplanmäßigen
Belastungen die rechnerisch angesetzten und mit einem üblichen Sicherheitswert versehenen
Lasten überschreiten, kann es an den Tübbings zu Rissbildungen und sogar Abplatzungen
kommen, die natürlich die Qualität und die Funktionssicherheit der Tunnelauskleidung
als Ganzes beeinträchtigen können.
[0003] Aus der Praxis ist es bekannt, Tübbings mit verschiedenen Bewehrungen zu versehen.
So ist es beispielsweise bekannt, den Beton des Tübbings mit Stahlfasern zu bewehren.
Außerdem ist es grundsätzlich auch bekannt, andere Bewehrungselemente bzw. -aggregate
in den Beton der Tübbings einzubringen. Auch diese bekannten Tübbings können hohe
einwirkende Kräfte bzw. hohe Belastungen nur in gewissen Grenzen ohne Beeinträchtigungen
bzw. Beschädigungen auffangen. Bei sehr hohen Belastungen können auch hier die genannten
Rissbildungen auftreten, die die Funktionssicherheit der Tunnelauskleidung in Frage
stellen.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, einen Tübbing der
eingangs genannten Art anzugeben, der sich auch für die Einwirkung sehr hoher Kräfte
bzw. für die Aufnahme sehr hoher Belastungen eignet und bei dem nachteilhafte bzw.
die Funktionssicherheit der Tunnelauskleidung beeinträchtigende Abplatzungen und Rissbildungen
weitgehend vermieden werden können.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung einen Tübbing, insbesondere
einen Hochleistungstübbing für einen Tübbingring zum unterirdischen Tunnelausbau,
wobei der Tübbing aus Beton besteht und der Beton mit Stahlfasern bewehrt ist
und wobei ringfugenseitig zumindest ein Metallstabbewehrungselement in den Beton integriert
ist. - Mit Stahlfasern bewehrter Beton wird auch als Stahlfaserbeton bezeichnet. Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass ein Metallstabbewehrungselement aus Stahl besteht.
Mit dem Begriff Metallstabbewehrungselement ist erfindungsgemäß ein Bewehrungselement
gemeint, das aus zumindest einem Metallstab besteht, der zweckmäßigerweise gebogen
bzw. gekantet ausgeführt ist. Bevorzugt besteht ein Metallstabbewehrungselement aus
einer Mehrzahl von Metallstäben, die auch gebogen bzw. gekantet sein können, welche
Metallstäbe sich vorzugsweise kreuzen und zweckmäßigerweise miteinander verschweißt
sind. Dass ein Metallstabbewehrungselement in den Beton integriert ist meint im Rahmen
der Erfindung insbesondere, dass sich das Metallstabbewehrungselement im Innern des
Betons befindet bzw. von Beton des Tübbings bedeckt ist.
[0006] Ringfugenseitige Anordnung des Metallstabbewehrungselementes meint im Rahmen der
Erfindung, dass das Metallstabbewehrungselement im Bereich einer Ringfuge des Tübbings
angeordnet ist. Normalerweise weist ein Tübbing zwei gegenüberliegende Ringfugenseiten
auf. Es liegt daher im Rahmen der Erfindung, dass zumindest ein erfindungsgemäßes
Metallstabbewehrungselement an jeder Ringfugenseite des Tübbings angeordnet ist. Nach
einer Ausführungsform der Erfindung sind Metallstabbewehrungselemente ausschließlich
im Bereich der Ringfuge des Tübbings vorgesehen. Dabei kann sich das jeweilige Metallstabbewehrungselement
auch über die entsprechenden längsfugenseitigen Randzonen in diesem Bereich an der
Ringfuge erstrecken.
[0007] Vorzugsweise ist der Beton des erfindungsgemäßen Tübbings mit 20 bis 70 kg/m
3, beispielsweise 30 bis 65 kg/m
3, vorzugsweise mit 320 bis 50 kg/m
3 Stahlfasern bewehrt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass eine gleichmäßige Verteilung
der Stahlfasern in dem Beton vorgesehen wird. Insoweit ist eine zufällige Faserverteilung
und Faserorientierung zweckmäßig. Es werden vorzugsweise Stahlfasern mit einem Längen-Dicken-Verhältnis
von 50 bis 90, vorzugsweise von 60 bis 80 verwendet. Die Festigkeit der Stahlfasern
beträgt zweckmäßigerweise 1000 bis 1400 N/mm
2. Es können auch hochfeste Fasern mit einer Festigkeit von 2.300 bis 3.200 N/mm
2 eingesetzt werden.
[0008] Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Beton neben der
Stahlfaserbewehrung zusätzlich mit Kunststofffasern bewehrt. Vorzugsweise handelt
es sich hierbei um Polyalkenfasern, sehr bevorzugt um Polypropylenfasern. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, Kunststofffasern einzusetzen, die bei Temperaturen oberhalb
von 150 °C schmelzen und feine Kanäle bilden. Diese Kanäle dienen zum Abbau des Dampfdruckes
in einem Brandfall. Der Fasergehalt an Kunststofffasern beträgt zweckmäßigerweise
1 bis 5 kg/m
3, bevorzugt 1 bis 4 kg/m
3 und sehr bevorzugt 2 bis 3 kg/m
3. Vorzugsweise sind sowohl die Stahlfasern als auch die Kunststofffasern homogen und
isotrop in der Betonmatrix verteilt.
[0009] Es liegt im Rahmen der Erfindung, für den erfindungsgemäßen Tübbing hochfesten Beton
einzusetzen, der insbesondere eine Druckfestigkeit von ≥ 60 N/mm
2 hat. Es liegt fernerhin im Rahmen der Erfindung, Beton für den Tübbing zu verwenden,
der einer Festigkeitsklasse ab B 55 angehört. Nach einer Ausführungsform kann für
die Herstellung eines Tübbings selbstverdichtender Beton gewählt werden. - Eine Ausführungsform
der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass für den Beton des Tübbings ein Zuschlag
eingesetzt wird, für den eine Größtkornbegrenzung ≤ 16 mm verwirklicht ist. Dabei
liegt es im Rahmen der Erfindung, Zuschläge aus Basalt und/oder Granit für den Beton
des Tübbings zu verwenden.
[0010] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung ganz besondere
Bedeutung zukommt, ist das zumindest eine Metallstabbewehrungselement in einem ringfugenseitigen
Bereich des Tübbings angeordnet, dessen Breite B
1 5 bis 35 %, vorzugsweise 5 bis 30 %, bevorzugt 5 bis 25 % der gesamten Breite B des
Tübbings entspricht. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Breite B
1 5 bis 20 %, bevorzugt 5 bis 15 %, sehr bevorzugt 10 bis 15 % der gesamten Breite
B des Tübbings entspricht. Breite B meint dabei die Ausdehnung des Tübbings in Tunnellängsrichtung
im eingebauten Zustand des Tübbings. Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist
zumindest ein Metallstabbewehrungselement nur in dem genannten ringfugenseitigen Bereich
des Tübbings angeordnet oder vorzugsweise in jedem der beiden ringfugenseitigen Bereichen
des Tübbings mit der Breite B
1. Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung befinden sich zumindest 40 Gew.-%,
bevorzugt zumindest 50 Gew.-% des zumindest einen Metallstabbewehrungselementes in
dem ringfugenseitigen Bereich der Breite B
1 bzw. in jedem der beiden ringfugenseitigen Bereiche mit der Breite B
1. Zweckmäßigerweise befinden sich zumindest 60 Gew.-%, bevorzugt über 75 Gew.-%, sehr
bevorzugt über 80 Gew.-% des zumindest einen Metallstabbewehrungselementes in dem
ringfugenseitigen Bereich der Breite B bzw. in jedem der beiden ringfugenseitigen
Bereiche mit der Breite B
1. Wenn vorstehend von den beiden ringfugenseitigen Bereichen die Rede ist, sind Zweckmäßigerweise
zwei Metallstabbewehrungselemente vorgesehen, die jeweils einem ringfugenseitigen
Bereich zugeordnet sind. Dabei gelten die genannten Prozentangaben jeweils für jedes
dieser Metallstabbewehrungselemente.
[0011] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zumindest 60 Gew.-%, vorzugsweise
zumindest 70 Gew.-%, bevorzugt zumindest 75 Gew.-% des Metallstabbewehrungselementes
oder der Komponenten des Metallstabbewehrungselementes in einem Bereich angeordnet,
der eine Breite a aufweist, die sich von einer ringfugenseitigen Oberfläche und/oder
von der tunnelinnenseitigen Oberfläche und/oder von der tunnelaußenseitigen Oberfläche
und/oder von zumindest einer längsfugenseitigen Oberfläche des Tübbings ins Tübbinginnere
erstreckt und dass die Breite a vorzugsweise 5 bis 30 %, bevorzugt 5 bis 25 %, sehr
bevorzugt 5 bis 20 % der Dicke d des Tübbings entspricht. Dicke d bezieht sich dabei
auf die Ausdehnung des Tübbings in radialer Richtung eines Tunnelausbaus. Gemäß besonders
bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist das in dem Bereich der Breite a angeordnete
Metallstabbewehrungselement bzw. sind die darin angeordneten Komponenten des Metallstabbewehrungselementes
außerdem in dem oben erläuterten ringfugenseitigen Bereich des Tübbings mit der Breite
B
1 angeordnet. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass über 50 Gew.-% des Metallstabbewehrungselementes
oder der Komponenten des Metallstabbewehrungselementes in dem ringfugenseitigen Bereich
des Tübbings mit der Breite B
1 angeordnet sind. Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist zumindest ein Metallstabbewehrungselement,
das in der tunnelinnenseitigen Randzone mit der Breite a angeordnet ist, mit einem
Abstand von 5 bis 10 cm, vorzugsweise von 6 bis 8 cm von der tunnelinnenseitigen Oberfläche
angeordnet. Die vorstehend genannte Ausführungsform zeichnet sich insbesondere durch
eine hohe Widerstandsfähigkeit im Brandfall aus.
[0012] Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein erfindungsgemäßes
Metallstabbewehrungselement als Bewehrungskorb ausgebildet. Der Bewehrungskorb kann
vorzugsweise U-förmige Bewehrungsbügel und/oder geschlossene ringförmige Bewehrungsbügel
aufweisen. Zweckmäßigerweise werden die Bewehrungsbügel im Tübbing parallel zueinander
angeordnet. Nach bevorzugter Ausführungsform weist ein Bewehrungskorb fernerhin Längsbewehrungsstäbe
auf, die an die Bewehrungsbügel angeschlossen sind, bevorzugt angeschweißt sind. Zweckmäßigerweise
sind die Längsbewehrungsstäbe senkrecht oder im Wesentlichen senkrecht zu den Bewehrungsbügeln
bzw. zu den Schenkeln der Bewehrungsbügel angeordnet. Vorzugsweise enthält ein Tübbing
zwei Metallstabbewehrungselemente, die im Bereich der beiden Ringfugen angeordnet
sind. - Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, geschweißte Bügelkörbe einzusetzen,
bei denen die Bewehrungsstäbe keine Abbiegungen aufweisen und somit keine U-förmigen
Bewehrungsbügel haben. Bei dieser Ausführungsform werden die einzelnen Bewehrungsstäbe
zu Bewehrungsnetzen und diese wiederum zu einem zusammenhängenden Bewehrungskorb verschweißt.
Endverankerungen durch Endhaken oder Endverankerungsstäbe werden bei dieser Ausführungsform
durch angeschweißte Endquerstäbe ersetzt. Durch eine verbesserte Anpassung an die
im Tübbing vorhandenen dreidimensionalen Spannungszustände bestehend aus Biegezugspannungen
in Längs- und Querrichtung, Spaltzug und Schubspannungen, wird die Wirkungsweise der
Bewehrung in besonderem Maße gesteigert. Der Metallverbrauch bzw. Stahlverbrauch lässt
sich auf diese Weise zusätzlich reduzieren.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zumindest
eine Stahleinlage in die ringfugenseitige Oberfläche des Tübbings einbetoniert ist.
Zweckmäßigerweise sind in beide ringfugenseitigen Oberflächen des Tübbings Stahleinlagen
einbetoniert. Bei einer Stahleinlage kann es sich nach einer bevorzugten Ausführungsform
um eine Stahlplatte handeln, die zumindest einen Teil der ringfugenseitigen Oberfläche
des Tübbings bildet. Zweckmäßigerweise werden zumindest 40 %, vorzugsweise zumindest
50 % einer ringfugenseitigen Oberfläche des Tübbings von einer Stahleinlage gebildet.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird die gesamte ringfugenseitige Oberfläche
von der Stahleinlage gebildet. Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine
Stahleinlage auch in zumindest eine längsfugenseitige Oberfläche eines erfindungsgemäßen
Tübbings einbetoniert. Dabei kann auch die gesamte längsfugenseitige Oberfläche des
Tübbings von der Stahleinlage gebildet werden. Wenn nach einer bevorzugten Ausführungsform
eine Stahleinlage in die ringfugenseitige Oberfläche einbetoniert ist und wenn eine
Stahleinlage auch in die längsfugenseitige Oberfläche einbetoniert ist, wird der Tübbing
von einem Stahlrahmen eingefasst. Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass die
Stahleinlagen an den vier Eckpunkten des Tübbings miteinander verschweißt werden können,
so dass ein zugfester Außenrahmen erhalten wird.
[0014] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist die in eine ringfugenseitige
Oberfläche des Tübbings einbetonierte Stahleinlage zumindest ein Kopplungselement
auf oder bildet diese Stahleinlage zumindest ein Kopplungselement. Das Kopplungselement
dient zu einer formschlüssigen Verbindung mit einem Komplementärkopplungselement an
einem zweiten Tübbing in einem benachbarten Tübbingring. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass ein erfindungsgemäßer Tübbing auf jeder seiner beiden Ringfugenseiten ein Kopplungselement
aufweist bzw. auf der einen Ringfugenseite ein Kopplungselement aufweist und auf seiner
anderen Ringfugenseite ein Komplementärkopplungselement aufweist.
[0015] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das Kopplungselement eine über zumindest
den Großteil der Länge 1 des Tübbings verlaufende Nut. Diese Nut ist dann zweckmäßigerweise
für eine formschlüssige Verbindung mit einem das Komplementärkopplungselement bildenden
Federelement vorgesehen, welches Federelement über den Großteil der Länge 1 des zweiten
Tübbings verläuft. Länge 1 des Tübbings meint im Übrigen die Erstreckung des Tübbings
in Tübbingumfangsrichtung bzw. in Tunnelumfangsrichtung. Länge 1 bezieht sich dabei
auf die Bogenlänge des Tübbings. Vorzugsweise ist das Kopplungselement eine über die
gesamte Länge 1 des Tübbings verlaufende Nut und ist dann das Komplementärkopplungselement
ein über die gesamte Länge des zweiten Tübbings verlaufendes Federelement.
[0016] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist ringfugenseitig zumindest ein
Nocken als Kopplungselement an dem Tübbing angeordnet. Dieser Nocken ist für eine
formschlüssige Verbindung mit einer topfartigen Ausnehmung vorgesehen, welche topfartige
Ausnehmung als Komplementärkopplungselement an dem zweiten Tübbing angeordnet ist.
Bei dieser Kopplung in den Ringfugen handelt es sich um eine Topf-Nocken-Verzahnung.
Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass ein Nocken die Form eines Kegelstumpfs
mit oberseitiger bzw. topfseitiger Abrundung aufweist.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die in die Oberfläche des
Tübbings einbetonierte Stahleinlage einen Stahlzapfen als Kopplungselement auf, der
für eine formschlüssige Verbindung mit einer entsprechenden Stahltasche als Komplementärkopplungselement
in dem zweiten benachbarten Tübbingring vorgesehen ist. Der Stahlzapfen kann im Querschnitt
rechteckförmig oder kreisförmig ausgebildet sein. Querschnitt bezieht sich hier auf
die Querschnittsfläche parallel zur Ringfuge.
[0018] Nach einer besonderen Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung besondere Bedeutung
zukommt, ist an eine in die Oberfläche des Tübbings einbetonierte Stahleinlage zumindest
ein in den Tübbing ragendes Verankerungselement zur Verankerung der Stahleinlage in
dem Beton des Tübbings angeschlossen. Bei dem Verankerungselement handelt es sich
zweckmäßigerweise um ein Stahlelement, das bevorzugt an die Stahleinlage des Tübbings
angeschweißt ist. Das Verankerungselement kann beispielsweise in Form von Verankerungsstäben
und/oder als Verankerungsschlaufe und/oder als Verankerungsbügel ausgeführt sein.
Als Verankerungselemente können auch Kopfbolzendübel eingesetzt werden, die zweckmäßigerweise
an die Stahleinlage angeschweißt sind. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die
Erstreckung e eines Verankerungselementes in das Innere des Tübbings mehr als das
Doppelte der Dicke D der Stahleinlage beträgt. Vorzugsweise beträgt die Erstreckung
e des Verankerungselementes mehr als das Dreifache, bevorzugt mehr als das Vierfache
der Dicke D der Stahleinlage. Erstreckung e meint hier die Ausdehnung des Verankerungselementes
in Richtung parallel zur Tunnellängsrichtung bzw. parallel zur Tunnellängsachse. Dicke
D der Stahleinlage meint zweckmäßigerweise die dickste Stelle der Stahleinlage. -
Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass das zumindest eine an die Stahleinlage
angeschlossene Verankerungselement mit dem Metallstabbewehrungselement verbunden ist,
insbesondere an das Metallstabbewehrungselement angeschweißt ist.
[0019] Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass an ein Metallstabbewehrungselement
zumindest ein Abstandshalter angeschlossen ist, der sich bis zur Oberfläche des Tübbings
erstreckt. Vorzugsweise sind an ein Metallstabsbewehrungselement eine Mehrzahl von
Abstandshaltern angeschlossen, die sich jeweils bis zur Oberfläche des Tübbings erstrecken.
Die Abstandshalter können sich dabei insbesondere zu einer ringfugenseitigen Oberfläche
des Tübbings erstrecken. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass sich die Abstandshalter
zu zumindest einer längsfugenseitigen Oberfläche des Tübbings erstrecken und/oder
bis zu der tunnelinnenseitigen Oberfläche des Tübbings oder/oder bis zu der tunnelaußenseitigen
Oberfläche des Tübbings.
[0020] Zur Lösung des oben dargelegten technischen Problems lehrt die Erfindung auch ein
Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Tübbings,
wobei zumindest ein Metallstabbewehrungselement in eine Schalung für einen Tübbing
eingebracht wird und mit Hilfe von Abstandshaltern beabstandet von den Schalungswandungen
gehalten wird sowie an der Schalung lösbar befestigt wird,
wobei anschließend noch nicht erhärteter Beton in die Schalung eingefüllt wird und
wobei nach dem Erhärten des Betons die Befestigung des Metallstabbewehrungselementes
an der Schalung gelöst wird. - Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung, dass das Metallstabbewehrungselement
in einen ringfugenseitigen Bereich der Breite B
1 eingebracht wird bzw. sich nach dem Befestigen zumindest zum größten Teil in dem
ringfugenseitigen Bereich der Breite B
1 befindet.
[0021] Nach dem Erhärten des Betons bzw. vor dem Ausschalen werden die Befestigungselemente,
mit denen das Metallstabbewehrungselement an der Schalung befestigt war, gelöst. Dann
können die Komponenten der Schalung bzw. die Schalungswandungen auf einfache Weise
entfernt werden.
[0022] Nach bevorzugter Ausführungsform werden als Abstandshalter innen hohl ausgebildete
Hülsen eingesetzt und werden zur lösbaren Befestigung des Metallstabbewehrungselementes
an der Schalung die Schalung durchgreifende Befestigungselemente in die Hülsen eingebracht.
Zweckmäßigerweise bestehen die Hülsen aus Stahl und vorzugsweise handelt es sich um
Stahlgewindehülsen. Es liegt jedoch auch im Rahmen der Erfindung, Hülsen aus Kunststoff
und/oder aus faserverstärktem Zement einzusetzen. - Nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung wird das Metallstabbewehrungselement mit in die als Abstandshalter eingesetzten
Hülsen eingreifenden Befestigungselementen befestigt. Zweckmäßigerweise ist an dem
Metallstabbewehrungselement, bevorzugt an einem Bewehrungskorb zumindest eine Befestigungsplatte
angeschlossen, vorzugsweise angeschweißt. Die Befestigungsplatte, die in Form eines
Flachstahls an dem Metallbewehrungselement befestigt werden kann, weist vorzugsweise
zumindest eine Bohrung zur Aufnahme eines Befestigungselementes auf. Mit anderen Worten
durchfasst ein Befestigungselement eine an das Metallstabbewehrungselement angeschlossene
Befestigungsplatte und greift dann in eine als Abstandshalter eingesetzte Hülse ein.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass als Befestigungselemente Schraub- und/oder
Steckverbindungselemente eingesetzt werden. Als Schraubverbindungselemente können
beispielsweise Gewindeschrauben verwendet werden.
[0023] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zumindest
eine in die Oberfläche des Tübbings einzubetonierende Stahleinlage in die Schalung
eingebracht und an der Schalung lösbar befestigt und nach dem Erhärten des Betons
wird die Befestigung der Stahleinlage an der Schalung wieder gelöst. Es liegt dabei
im Rahmen der Erfindung, dass die Stahleinlage so angeordnet wird, dass sie in eine
ringfugenseitige Oberfläche des Tübbings einbetoniert wird. Die Befestigung der Stahleinlage
an der Schalung bzw. an der Schalungswandung erfolgt zweckmäßigerweise mit Befestigungselementen
in Form von Schraubverbindungselementen und/oder Steckverbindungselementen. Nach einer
anderen Ausführungsform kann eine Stahleinlage auch mit Hilfe zumindest eines Magneten
an der Schalung fixiert werden. Aufgrund der Befestigung einer Stahleinlage an der
Schalung kann ein besonders lagegenaues Einbetonieren der Stahleinlage erfolgen. Es
liegt im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens, dass Stahleinlagen an jeder Ringfugenseite
und an jeder Längsfugenseite eines Tübbings einbetoniert werden können.
[0024] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein erfindungsgemäßer Tübbing bzw.
Hochleistungstübbing sich durch eine überraschend hohe mechanische Widerstandsfähigkeit
auszeichnet und gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Tübbings eine sehr hohe
Tragsicherheit aufweist. ein erfindungsgemäßer Tübbing stellt gleichsam ein hochelastisches
Tragelement mit optimalen Trageigenschaften dar. Der erfindungsgemäß bewehrte Tübbing
zeigt eine relativ gute Verformungsfähigkeit und aus diesem Grunde können mechanische
Beanspruchungen funktionssicher aufgefangen werden. Fernerhin ist für den Tübbing
eine hohe Zugfestigkeit und Biegezugfestigkeit gegeben. Mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren zur Herstellung eines Tübbings kann eine sehr lagegenaue Befestigung der
Metallstabbewehrungselemente mit definierten Abständen zum Tübbingrand verwirklicht
werden. Die erfindungemäße lagegenaue Positionierung der Bewehrungselemente trägt
zu den überraschend optimalen mechanischen Eigenschaften des Tübbings effektiv bei.
Bei dem erfindungsgemäßen Tübbing können gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten
Tübbings Rissentwicklungen und Abplatzungen beachtlich reduziert werden. Bei erheblichen
Überbeanspruchungen findet allenfalls eine unschädliche Feinrissverteilung statt.
Aufgrund der hervorragenden mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Tübbings
kann gegenüber bekannten Tübbings die Tübbingdicke d reduziert werden, beispielsweise
auf weniger als 35 cm.
[0025] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Tunnelausbaus mit erfindungsgemäßen Tübbings,
- Fig. 2
- einen Schnitt A-A aus Fig. 1,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 4
- den Gegenstand gemäß Fig. 2 in einer weiteren Ausführungsform und
- Fig. 5
- einen erfindungsgemäßen Tübbing in einer Schalung im Schnitt.
[0026] Fig. 1 zeigt eine Tunnelröhre für einen unterirdischen Tunnelausbau, welche Tunnelröhre
aus erfindungsgemäßen Tübbings 1 aufgebaut ist. Die Tübbings 1 bestehen im Wesentlichen
aus Beton und jeweils zylindermantelabschnittförmig ausgebildet. Mehrere Tübbings
1 bilden einen Tübbingring 2 und die aneinandergrenzenden Tübbingringe 2 bilden die
Tunnelröhre. Die Fuge zwischen zwei benachbarten Tübbingringen 2 wird als Ringfuge
3 bezeichnet. Die Fuge zwischen zwei benachbarten Tübbings 1 eines Tübbingringes 2
wird als Längsfuge 4 bezeichnet.
[0027] Ein erfindungsgemäßer Tübbing 1 ist vorzugsweise mit im Ausführungsbeispiel nicht
dargestellten Stahlfasern sowie zusätzlich mit Kunststofffasern bewehrt. In den Beton
des Tübbings 1 ist ringfugenseitig zumindest ein Metallstabbewehrungselement integriert,
das im Ausführungsbeispiel als Bewehrungskorb 12 ausgebildet ist. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, dass der Bewehrungskorb 12 aus Stahl besteht. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
ist der Bewehrungskorb 12 aus U-förmigen Bewehrungsbügeln 13 aufgebaut, wobei bevorzugt
mehrere U-förmige Bewehrungsbügel 13 in Längsrichtung des Tübbings 1 parallel nebeneinander
angeordnet sind. Die parallelen U-förmigen Bewehrungsbügel 13 werden durch zueinander
parallele Längsbewehrungsstäbe 14 verbunden, die zweckmäßigerweise an die U-förmigen
Bewehrungsbügel 13 fest angeschlossen sind, bevorzugt daran angeschweißt sind. Erfindungsgemäß
befindet sich das Metallstabbewehrungselement bzw. im Ausführungsbeispiel der Bewehrungskorb
12 in einem ringfugenseitigen Bereich des Tübbings, wobei die Breite B
1 dieses ringfugenseitigen Bereichs vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel 10 bis
15 % der gesamten Breite B des Tübbings 1 entspricht. Zweckmäßigerweise sind Bewehrungskörbe
12 lediglich in den beiden entsprechenden ringfugenseitigen Bereichen des Tübbings
1 vorgesehen. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ist das Metallstabbewehrungselement
bzw. der Bewehrungskorb 12 bzw. sind die Komponenten des Bewehrungskorbes 12 in einer
ringfugenseitigen Randzone 15 mit der Breite a angeordnet sowie in einer tunnelaußenseitigen
Randzone 16 mit der Breite a angeordnet und in einer tunnelinnenseitigen Randzone
17 mit der Breite a angeordnet. Die Breite a erstreckt sich dabei von der ringfugenseitigen
Oberfläche 6 bzw. von der tunnelaußenseitigen Oberfläche 29 bzw. von der tunnelinnenseitigen
Oberfläche 28 in das Tübbinginnere und entspricht vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
maximal 30 % der Dicke d des Tübbings. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sind
die Bewehrungskörbe 12 an den beiden Ringfugenseiten des Tübbings 1 lediglich in den
Randzonen 15, 16, 17 angeordnet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass sich der Bewehrungskorb
12 mit seinen Bewehrungskorbkomponenten auch über die entsprechenden nicht dargestellten
längsfugenseitigen Randzonen des Tübbings 1 erstreckt.
[0028] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung und im Ausführungsbeispiel nach
den Figuren ist zumindest eine Stahleinlage 5 in jede ringfugenseitige Oberfläche
6 des Tübbings 1 einbetoniert. Vorzugsweise weist die Stahleinlage 5 ein Kopplungselement
für eine formschlüssige Verbindung mit einem Komplementärkopplungselement an einem
zweiten benachbarten Tübbing 1' in einem benachbarten Tübbingring 2 auf. Im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 1 und 2 bildet die Stahleinlage 5 ein Kopplungselement, das aus einer
über die Länge 1 des Tübbings 1, 1' verlaufenden Nut 7 besteht. Länge 1 meint dabei
die Bogenlänge des Tübbings 1, 1' (siehe Fig. 1). Die Nut 7 ist für eine formschlüssige
Verbindung mit einem über die Länge 1 des zweiten Tübbings 1' verlaufenden Federelementes
8 vorgesehen. Das Federelement 8 besteht aus Stahl und fernerhin bestehen auch die
Nutflanken 9 aus Stahl. Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass sowohl die Nutflanken
9 als auch der Nutboden 18 der Nut 7 aus Stahl bestehen. Da. vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
sowohl die Nut 7 als auch das Federelement 8 über die gesamte Länge 1 des jeweiligen
Tübbings 1, 1' verlaufen, erstrecken sich sowohl Nut 7 als auch Federelement 8 über
den gesamten Umfang des jeweiligen Tübbingringes 2. In der Fig. 2 ist außerdem erkennbar,
dass an die die Stahleinlage 5 des Tübbings 1 bildenden Nutflanken 9 jeweils ein Verankerungsstab
10 als Verankerungselement angeschlossen ist, wobei die Verankerungsstäbe 10 an die
Nutflanken 9 angeschweißt sind. Die Erstreckung e der Verankerungsstäbe 10 (bezüglich
der Tunnellängsrichtung bzw. bezüglich der Richtung der Tunnellängsachse) in das Innere
des Tübbings 1 beträgt vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel ein Vielfaches der
Dicke D der Stahleinlage 5. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass mehrere Verankerungsstäbe
10 jeweils an eine Nutflanke. 9 angeschlossen sind und in Längsrichtung des Tübbings
1 nebeneinander angeordnet sind. In der Fig. 2 ist außerdem erkennbar, dass an das
die Stahleinlage 5 des Tübbings 1' bildende Federelement 8 ein Verankerungsbügel 11
als Verankerungselement angeschlossen ist. Es können mehrere dieser Verankerungsbügel
11 in Längsrichtung des Tübbings 1' nebeneinander angeordnet sein. Vorzugsweise können
die Verankerungselemente mit dem jeweils benachbarten Bewehrungskorb 12 verbunden,
zweckmäßigerweise verschweißt sein.
[0029] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tübbings 1, 1'. Hier
weist der Tübbing 1 ringfugenseitig zumindest einen Nocken 24 als Kopplungselement
auf. Dieser Nocken 24 ist für eine formschlüssige Verbindung mit einer topfartigen
Ausnehmung 25 als Komplementärkopplungselement in dem Tübbing 1' vorgesehen. Der Nocken
24 weist die Form eines Kegelstumpfes mit topfseitiger Abrundung auf. In dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 ist an die Stahleinlage 5 des Nockens 24 ein Verankerungsbügel 11 angeschlossen,
der mit dem Bewehrungskorb 12 des Tübbings 1 fest verbunden ist. An die Stahleinlage
5 der topfseitigen Ausnehmung 25 sind zwei Verankerungsbügel 11' und 11'' angeschlossen,
die zweckmäßigerweise ebenfalls mit dem zugeordneten Bewehrungskorb 12 fest verbunden
sind.
[0030] Fig. 4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Tübbings 1, bei
der die Stahleinlage 5 einen Stahlzapfen 26 als Kopplungselement aufweist, der für
eine formschlüssige Verbindung mit einer entsprechenden Stahltasche 27 als Komplementärkopplungselement
in dem zweiten Tübbing 1' vorgesehen ist. Der Stahlzapfen 26 kann im Querschnitt rechteckförmig
oder kreisförmig ausgebildet sein. Dann weist auch die Stahltasche 27 eine entsprechende
Form auf. Querschnitt bezieht sich hier auf eine Querschnittsfläche parallel zur Ringfuge.
[0031] Fig. 5 verdeutlicht das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Tübbings
1. Danach wird zumindest ein Metallstabbewehrungselement, im Ausführungsbeispiel ein
Bewehrungskorb 12 in eine Schalung 30 für einen Tübbing 1 eingebracht. Mit Hilfe von
Abstandshaltern wird der Bewehrungskorb 12 mit einem bestimmten Abstand von der Schalungswandung
31 gehalten. Die Abstandshalter sind vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel als innen
hohl ausgeführte Hülsen 32 ausgebildet. Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Tübbings
1 werden die Hülsen 32 an der Schalung 30 lösbar befestigt. Dies wurde im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 5 mit Hilfe von Gewindeschrauben 33 durchgeführt, die jeweils eine Unterlegscheibe
34 und die Schalungswandung 31 durchgreifen. Diese Gewindeschrauben 33 sind in die
innen hohl ausgebildeten Hülsen 32 eingeschraubt. Dazu weisen die Hülsen 32 zweckmäßigerweise
ein entsprechendes Innengewinde auf. An die als Abstandshalter dienenden Hülsen 32
ist fernerhin der Bewehrungskorb 12 angeschlossen. Dazu weist der Bewehrungskorb 12
jeweils Befestigungsplatten 35 auf, die an den Bewehrungskorb 12 angeschlossen, vorzugsweise
angeschweißt sind. Die Befestigungsplatten 35 sind zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
mit Bohrungen 36 ausgerüstet, die für Befestigungselemente vorgesehen sind, die im
Ausführungsbeispiel als Gewindeschrauben 37 ausgeführt sind. Die Gewindeschrauben
37 durchgreifen jeweils Unterlegscheiben 38 sowie die genannten Bohrungen 36 der Befestigungsplatte
35 und werden in jeweils eine Hülse 32 eingeschraubt. Die Länge der Hülsen 32 ist
so eingerichtet, dass der gewünschte Abstand des Bewehrungskorbes 12 zum Betonrand
des fertiggestellten Tübbings 1 exakt eingehalten wird. Auf die vorstehend beschriebene
Weise wird eine sehr präzise und funktionssichere Fixierung des Metallstabbewehrungselementes
bzw. des Bewehrungskorbes 12 sichergestellt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass
in der Fig. 5 nicht dargestellte Langlöcher, beispielsweise schräge Langlöcher in
den Befestigungsplatten 35 und/oder in der Schalungswandung 31 vorgesehen sein können,
damit eventuelle Toleranzen ausgeglichen werden können. Nachdem der Bewehrungskorb
12 auf die beschriebene Weise mit Hilfe der Befestigungselemente und der Abstandshalter
in der Schalung 30 positioniert und fixiert wurde, wird noch nicht erhärteter Beton
in die Schalung 30 eingefüllt. Nach dem Erhärten des Betons wird die Befestigung des
Bewehrungskorbes 12 an der Schalung 30 wieder gelöst. Dazu werden die Gewindeschrauben
33 entfernt und danach kann auch die Schalungswandung 31 problemlos entfernt werden.
Die dabei entstehenden Öffnungen der Hülsen 32 können durch nicht dargestellte Steckkappen
verschlossen werden. - Die Stabdicke sd der Metallstäbe des Metallstabbewehrungselementes
beträgt im Rahmen der Erfindung normalerweise mehr als 1,5 mm, vorzugsweise mehr als
2 mm.
1. Tübbing (1), insbesondere Hochleistungstübbing für einen Tübbingring (2) zum unterirdischen
Tunnelausbau,
wobei der Tübbing (1) aus Beton besteht und der Beton mit Stahlfasern bewehrt ist
und wobei ringfugenseitig zumindest ein Metallstabbewehrungselement in den Beton integriert
ist.
2. Tübbing nach Anspruch 1, wobei der Beton mit 20 bis 70 kg/m3, vorzugsweise mit 30 bis 50 kg/m3 Stahlfasern bewehrt ist.
3. Tübbing nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Beton zusätzlich mit Kunststofffasern bewehrt
ist.
4. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das zumindest eine Metallstabbewehrungselement
in einem ringfugenseitigen Bereich des Tübbings (1) angeordnet ist, dessen Breite
B1 5 bis 35 %, vorzugsweise 5 bis 30 %, bevorzugt 5 bis 25 % der gesamten Breite B des
Tübbings (1) entspricht.
5. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei zumindest 60 Gew.-%, vorzugsweise
zumindest 70 Gew.-% des Metallstabbewehrungselementes oder der Komponenten des Metallstabbewehrungselementes
in einem Bereich angeordnet ist, der eine Breite a aufweist, die sich von einer ringfugenseitigen
Oberfläche (6) und/oder von der tunnelinnenseitigen Oberfläche (28) und/oder von der
tunnelaußenseitigen Oberfläche (29) und/oder von zumindest einer längsfugenseitigen
Oberfläche des Tübbings (1) ins Tübbinginnere erstreckt, und dass die Breite a vorzugsweise
5 bis 30 %, bevorzugt 5 bis 25 %, sehr bevorzugt 5 bis 20 % der Dicke d des Tübbings
(1) entspricht.
6. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zumindest eine Stahleinlage (5) in
die ringfugenseitige Oberfläche (6) des Tübbings (1) einbetoniert ist.
7. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei an das Metallstabbewehrungselement
Abstandshalter angeschlossen sind, die sich bis zur Oberfläche des Tübbings (1) erstrecken.
8. Verfahren zur Herstellung eines Tübbings nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei zumindest ein Metallstabbewehrungselement in eine Schalung (30) für einen Tübbing
(1) eingebracht wird und mit Hilfe von Abstandshaltern beabstandet von den Schalungswandungen
(31) gehalten wird sowie an der Schalung (30) lösbar befestigt wird,
wobei anschließend noch nicht erhärteter Beton in die Schalung (30) eingefüllt wird
und wobei nach dem Erhärten des Betons die Befestigung des Metallstabbewehrungselementes
an der Schalung gelöst wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, wobei als Abstandshalter innen hohl ausgebildete Hülsen
(32) eingesetzt werden und wobei zur lösbaren Befestigung des Metallstabbewehrungselementes
an der Schalung (30) die Schalung (30) durchgreifende Befestigungselemente in die
Hülsen (32) eingebracht werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei das Metallstabbewehrungselement mit in die als Abstandshalter
eingesetzten Hülsen (32) eingreifenden Befestigungselementen befestigt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei als Befestigungselemente Schraub-
und/oder Steckverbindungselemente eingesetzt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei zumindest eine in die Oberfläche
des Tübbings (1) einzubetonierende Stahleinlage (5) in die Schalung (30) eingebracht
wird und an der Schalung (30) lösbar befestigt wird und wobei nach dem Erhärten des
Betons die Befestigung der Stahleinlage (5) an der Schalung (30) gelöst wird.