[0001] Die Erfindung betrifft einen Tübbing, insbesondere einen Hochleistungstübbing, für
einen Tübbingring zum unterirdischen Tunnelausbau, wobei der Tübbing aus Beton besteht
und ringfugenseitig zumindest ein Kopplungselement für eine formschlüssige Verbindung
mit einem Komplementärkopplungselement an einem zweiten Tübbing in einem benachbarten
Tübbingring aufweist.
[0002] Tunnelröhren, die z.B. als U-Bahnstrecken dienen, werden in zunehmendem Maße im Schildvortrieb
mit Tübbingausbau hergestellt. Die Tunnelröhre wird hierbei von in Tunnellängsrichtung
hintereinander angeordneten Tübbingringen ausgekleidet. Jeder Tübbingring besteht
aus einer Mehrzahl über den Umfang des Tübbingringes verteilten einzelnen Tübbings.
Zwischen zwei benachbarten Tübbingringen bzw. zwischen zwei aneinander grenzenden
Tübbings dieser beiden Tübbingringe befindet sich die sogenannte Ringfuge. Zwischen
den Tübbings eines Tübbingringes sind jeweils die sogenannten Längsfugen angeordnet.
[0003] Bei der Herstellung einer Tunnelröhre durch Schildvortrieb befinden sich im Schildkopf
Ausbruchvorrichtungen, die das anstehende Gebirge in der Regel durch Rotationen abbauen.
Die notwendige Vorschubkraft wird dabei normalerweise durch Vorschubpressen erzeugt,
die sich gegen die bereits fertiggestellte Tübbingröhre bzw. gegen die bereits fertiggestellten
Tübbingringe dieser Tübbingröhre abstützen. In den Ringfugen zwischen den Tübbingringen
werden die Pressenkräfte aus dem Schildvortrieb übertragen. Außerdem müssen in der
Ringfuge insbesondere Koppelkräfte in radialer Richtung übertragen werden. Um die
Kraftübertragungen in der Ringfuge zu gewährleisten, sind die aus der Praxis bekannten
Tübbings der eingangs genannten Art, von denen die Erfindung ausgeht, mit Kopplungselementen
bzw. Komplementärkopplungselementen ausgestattet, mit denen sich eine Verzahnung benachbarter
Tübbingringe in der Ringfuge verwirklichen lässt. Diese bekannten Tübbings bzw. die
resultierenden Tübbings, die quasi vollständig aus Beton bzw. Stahlbeton bestehen,
zeichnen sich jedoch durch unerwünschte Nachteile aus. Bei der Übertragung sehr hoher
Kräfte in der Ringfuge und bei entsprechender Belastung der Tübbings können Rissbildungen
und sogar Abplatzungen auftreten, die die Qualität und die Funktionssicherheit der
Tunnelauskleidung als Ganzes beeinträchtigen können. Bei den hohen einwirkenden Kräften
können auch Dichtungen, die in den Ringfugen oder Längsfugen angeordnet sind, beeinträchtigt
oder beschädigt werden. Daher sind die bekannten Tübbings verbesserungsbedürftig.
[0004] Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, einen Tübbing der
eingangs genannten Art anzugeben, mit dem Tübbingringe gefertigt werden können, in
deren Ringfugen auch sehr hohe Kräfte übertragen werden können, ohne dass der Tübbing
bzw. der Tübbingring dadurch beeinträchtigt bzw. beschädigt wird.
[0005] Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung einen Tübbing der eingangs
genannten Art, welcher dadurch gekennzeichnet ist, dass zumindest eine Stahleinlage
in die ringfugenseitige Oberfläche des Tübbings einbetoniert ist und dass die Stahleinlage
das Kopplungselement aufweist. - Einbetonierte Stahleinlage meint im Rahmen der Erfindung,
dass die Stahleinlage zumindest einen Teil der ringfugenseitigen Oberfläche bildet.
Mit anderen Worten besteht also die ringfugenseitige Oberfläche eines Tübbings zumindest
teilweise aus Stahl. Dass die Stahleinlage erfindungsgemäß das Kopplungselement aufweist,
meint im Rahmen der Erfindung auch, dass die Stahleinlage als solche das Kopplungselement
bilden kann.
[0006] Nach der erfindungsgemäßen Lehre weist ein Tübbing ringfugenseitig zumindest ein
Kopplungselement auf. Normalerweise weist jeder Tübbing zwei Ringfugenseiten auf.
Es liegt daher im Rahmen der Erfindung, dass ein erfindungsgemäßer Tübbing auf jeder
Ringfugenseite ein Kopplungselement aufweist bzw. auf der einen Ringfugenseite ein
Kopplungselement aufweist und auf seiner anderen Ringfugenseite ein Komplementärkopplungselement
aufweist.
[0007] Ein erfindungsgemäßer Tübbing ist normalerweise und vorzugsweise zylindermantelabschnittförmig
ausgebildet. Eine Mehrzahl der erfindungsgemäßen Tübbings ergänzt sich zu einem Zylindermantel,
der die Tunnelröhre bildet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass ein erfindungsgemäßer
Tübbing aus Festbeton besteht. Festbeton umfasst insbesondere unbewehrten Beton und/oder
mit Betonstahl bewehrten Beton und/oder mit Stahlfasern bewehrten Beton und/oder mit
Kunststofffasern versetzten Beton. Es liegt im Rahmen der Erfindung, eine Kombination
aus den vorgenannten Betonarten mit einem Zusatzmittel für hochfesten Beton zu versetzen.
Vorzugsweise sind in dem Tübbing B geeignete weiter unten noch erläuterte Bewehrungselemente
vorhanden bzw. einbetoniert. - Die Breite eines Tübbings bzw. die Breite eines Tübbingringes
(in Tunnellängsrichtung) beträgt zweckmäßigerweise 1 bis 2 m, vorzugsweise 1,2 bis
1,5 m. Ein Tübbingring setzt sich bevorzugt aus sieben bis zehn erfindungsgemäßen
Tübbings und einem Schlussstein zusammen. Dementsprechend beträgt dann die Bogenlänge
eines Tübbings 1/7 bis 1/10 des Innenumfangs des Tübbingringes bzw. der Tunnelröhre,
abzüglich des Schlusssteins.
[0008] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das Kopplungselement eine über zumindest
den Großteil der Länge 1 des Tübbings verlaufende Nut, welche Nut für eine formschlüssige
Verbindung mit einem über den Großteil der Länge des zweiten Tübbings verlaufenden
Federelement als Komplementärkopplungselement vorgesehen ist. Länge 1 des Tübbings
meint die Erstreckung des Tübbings in Tübbingringumfangsrichtung bzw. in Tunnelumfangsrichtung.
Großteil der Länge 1 des Tübbings meint insbesondere zumindest 70% der Länge 1 des
Tübbings. Vorzugsweise ist das Kopplungselement eine über die gesamte Länge 1 des
Tübbings verlaufende Nut. Dann ist das Komplementärkopplungselement zweckmäßigerweise
ein über die gesamte Länge des zweiten Tübbings verlaufendes Federelement. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass das Federelement vollständig aus Stahl besteht. Bei
der erfindungsgemäßen Nut bestehen zumindest die Nutflanken aus Stahl. Die Verzahnungstiefe
und somit die Nuttiefe t beträgt vorzugsweise 10 bis 40 mm, bevorzugt 20 bis 30 mm.
Die Breite n der Nut, d.h. insbesondere die Ausdehnung der Nut senkrecht zur Längsrichtung
des Tübbings beträgt vorzugsweise 10 bis 30 cm, bevorzugt 15 bis 25 cm. Die vorstehend
angegebene Nutbreite ist insbesondere bei Tübbingdicken zwischen 30 und 40 cm vorteilhaft.
[0009] Nach einer sehr bevorzugten Variante dieser Ausführungsform der Erfindung werden
zumindest 40%, vorzugsweise zumindest 50% einer ringfugenseitigen Oberfläche des erfindungsgemäßen
Tübbings von der Stahleinlage gebildet. Zweckmäßigerweise werden bei dieser Ausführungsform
zumindest 70% einer ringfugenseitigen Oberfläche von der Stahleinlage gebildet. Nach
einer besonderen Ausführungsform wird die gesamte ringfugenseitige Oberfläche von
der Stahleinlage gebildet. Dann entspricht die Breite der Stahleinlage der Tübbingdicke.
- Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Stahleinlage
auch in die längsfugenseitige Oberfläche eines erfindungsgemäßen Tübbings einbetoniert.
Längsfuge meint im Rahmen der Erfindung die Fuge zwischen zwei benachbarten Tübbings
in einem Tübbingring. Vorzugsweise wird die gesamte längsfugenseitige Oberfläche des
Tübbings von der Stahleinlage gebildet. Wenn erfindungsgemäß eine Stahleinlage in
die ringfugenseitige Oberfläche einbetoniert ist und wenn eine Stahleinlage auch in
die längsfugenseitige Oberfläche einbetoniert ist, wird ein erfindungsgemäßer Tübbing
von einem Stahlrahmen eingefasst. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Stahleinlagen
an den vier Eckpunkten des Tübbings miteinander verschweißt werden können. Auf diese
Weise entsteht ein zugfester Außenrahmen für einen erfindungsgemäßen Tübbing. Dieser
Außenrahmen kann als verlorene Schalung genutzt werden und somit die Seitenelemente
einer Tübbingschalungsform ersetzen und dieser Außenrahmen kann auch gleichzeitig
Dichtungselemente enthalten bzw. aufnehmen.
[0010] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ringfugenseitig
zumindest ein Nocken als Kopplungselement angeordnet, welcher Nocken für eine formschlüssige
Verbindung mit einer topfartigen Ausnehmung als Komplementärkopplungselement vorgesehen
ist. Bei dieser Kopplung handelt es sich um eine Topf-Nocken-Verzahnung. Es liegt
im Rahmen der Erfindung, dass ein Nocken die Form eines Kegelstumpfs mit oberseitiger
bzw. topfseitiger Abrundung aufweist. Die topfartige Ausnehmung als Komplementärkopplungselement
in dem zweiten Tübbing ist dann entsprechend ausgebildet. Bei dieser Ausführungsform
findet eine Kopplung bzw. ein Formschluss zwischen Kopplungselementen und Komplementärkopplungselementen
nur an bestimmten Stellen in Bezug auf den Ringumfang eines Tübbingringes statt. Die
Verzahnungstiefe und somit auch die Höhe eines Nockens bzw. die Tiefe der topfartigen
Ausnehmung beträgt hier zweckmäßigerweise 50 bis 100 mm. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass ein als Kopplungselement vorgesehener Nocken im Innern auch aus dem Beton bzw.
Stahlbeton des Tübbings bestehen kann und somit die Stahleinlage lediglich die Oberfläche
des Nockens bildet. Auch diese Ausführungsform fällt unter die Forderung nach Patentanspruch
1, wonach die Stahleinlage das Kopplungselement aufweist bzw. das Kopplungselement
bildet.
[0011] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Stahleinlage
zumindest einen im Querschnitt rechteckförmigen Stahlzapfen als Kopplungselement auf,
der für eine formschlüssige Verbindung mit einer entsprechenden Stahltasche als Komplementärkopplungselement
in dem zweiten Tübbingring vorgesehen ist. Im Querschnitt rechteckförmig bezieht sich
hier insbesondere auf die Querschnittsfläche parallel zur Ringnut. Gemäß einer Ausführungsform
ist der Stahlzapfen quaderförmig ausgebildet. Dabei kann der Stahlzapfen geneigte
Flanken aufweisen. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass bei dieser Ausführungsform
mit im Querschnitt rechteckförmigem Stahlzapfen die Breite s der Stahleinlage maximal
40%, vorzugsweise maximal 35% der Dicke d des Tübbings beträgt. Die Breite s entspricht
der Ausdehnung der Stahleinlage in radialer Richtung des Tunnelausbaus. Die Breite
z des Stahlzapfens beträgt vorzugsweise maximal 25%, bevorzugt maximal 20% der Dicke
d des Tübbings. Auch die Breite z entspricht der Ausdehnung des Stahlzapfens in radialer
Richtung des Tunnelausbaus. Zweckmäßigerweise erstreckt sich der Stahlzapfen nur über
einen relativ geringen Teil der Länge 1 des Tübbings. Nach einer Ausführungsform der
Erfindung erstreckt sich der im Querschnitt rechteckförmige Stahlzapfen über maximal
25%, vorzugsweise über maximal 20% der Länge 1 des Tübbings.
[0012] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Stahleinlage
zumindest einen im Querschnitt kreisförmigen Stahlzapfen als Kopplungselement auf,
der für eine formschlüssige Verbindung mit einer entsprechenden Stahltasche als Komplementärkopplungselement
in dem zweiten Tübbing vorgesehen ist. Im Querschnitt kreisförmig bezieht sich hier
auf die Querschnittsfläche parallel zur Ringfuge. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass der im Querschnitt kreisförmige Stahlzapfen zylinderförmig oder kegelstumpfförmig
ausgebildet ist. Auch nach dieser Ausführungsform der Erfindung entspricht vorzugsweise
die Breite s der Stahleinlage maximal 40%, bevorzugt maximal 35% der Dicke d des Tübbings.
Breite s bezieht sich dabei auf die Ausdehnung der Stahleinlage in radialer Richtung
bezüglich des Tunnelausbaus. Die Breite z des im Querschnitt kreisförmigen Stahlzapfens
beträgt zweckmäßigerweise maximal 10% der Dicke d des Tübbings.
[0013] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung ganz besondere
Bedeutung zukommt, ist an die Stahleinlage zumindest ein in den Tübbing ragendes Verankerungselement
zur Verankerung der Stahleinlage in dem Beton des Tübbings angeschlossen. Bei dem
Verankerungselement handelt es sich zweckmäßigerweise um ein Stahlelement, das vorzugsweise
an die betreffende Stahleinlage des Tübbings angeschweißt ist. Das Verankerungselement
kann beispielsweise in Form von Verankerungsstäben oder als Verankerungsschlaufe ausgeführt
sein. Bei dem Verankerungselement kann es sich auch um einen Kopfbolzendübel handeln.
Zweckmäßigerweise sind bei dieser Ausführungsform der Erfindung mehrere Kopfbolzendübel
als Verankerungselemente für die Stahleinlage vorgesehen. Das Verankerungselement
kann auch ein Ankerbarren sein.
[0014] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung beträgt die Erstreckung e des Verankerungselementes
in das Innere des Tübbings mehr als das Doppelte der Dicke D der Stahleinlage. Erstreckung
e meint hier die Ausdehnung des Verankerungselementes in Richtung parallel zur Tunnellängsrichtung
bzw. parallel zur Tunnellängsachse. Dicke D der Stahleinlage meint zweckmäßigerweise
die dickste Stelle der Stahleinlage. Vorzugsweise beträgt die Erstreckung e des Verankerungselementes
mehr als das Dreifache, bevorzugt mehr als das Vierfache der Dicke D der Stahleinlage.
[0015] Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform, der im Rahmen der Erfindung ganz besondere
Bedeutung zukommt, weist der Tübbing zumindest ein Bewehrungselement auf, welches
in den Beton des Tübbings integriert ist. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass ein
Metallstabbewehrungselement als Bewehrungselement eingesetzt wird. Bevorzugt bilden
mehrere miteinander verbundene Metallstäbe das Metallstabbewehrungselement. Zweckmäßigerweise
besteht ein erfindungsgemäßes Bewehrungselement aus Stahl und vorzugsweise ist das
Verankerungselement an dieses Bewehrungselement angeschlossen, bevorzugt angeschweißt.
Das Bewehrungselement ist nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ein Bewehrungskorb.
Die Bewehrungselemente bzw. die Bewehrungskörbe sind vorzugsweise in ringfugenseitigen
Bereichen der Tübbings angeordnet. Zweckmäßigerweise ist zumindest ein Bewehrungselement
in einem ringfugenseitigen Bereich des Tübbings angeorndet, dessen Breite B
1 5 bis 35%, vorzugsweise 5 bis 30%, bevorzugt 5 bis 25% der gesamten Breite B des
Tübbings entspricht. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Breite B
1 5 bis 20% oder 5 bis 15% oder 10 bis 15% der gesamten Breite B des Tübbings entspricht.
Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist zumindest ein Bewehrungselement
in jedem der beiden ringfugenseitigen Bereiche eines Tübbings vorgesehen. Es liegt
auch im Rahmen der Erfindung, dass ein in einem ringfugenseitigen Bereich des Tübbings
vorgesehenes Bewehrungselement sich auch über den entsprechenden längsfugenseitigen
Randbereich bzw. die entsprechenden längsfugenseitigen Randbereiche des Tübbings erstreckt.
[0016] Nach bevorzugter Ausführungsform der Erfindung sind zumindest 60%, vorzugsweise zumindest
70%, bevorzugt zumindest 75% des Bewehrungselementes oder der Komponenten des Bewehrungselementes
in einem Bereich angeordnet, der eine Breite a aufweist, die sich von einer ringfugenseitigen
Oberfläche und/oder von der tunnelinnenseitigen Oberfläche und/oder von der tunnelaußenseitigen
Oberfläche und/oder von zumindest einer längsfugenseitigen Oberfläche des Tübbings
ins Tübbinginnere erstreckt und dass die Breite a vorzugsweise 5 bis 25%, bevorzugt
5 bis 20%, sehr bevorzugt 5 bis 15% der Dicke d des Tübbings entspricht. Die bezüglich
des Bewehrungselementes oder der Komponenten des Bewehrungselementes angegebenen Prozentangaben
sind insbesondere Gewichts-Prozent-Angaben. Nach besonders bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung ist das in dem Bereich der Breite a angeordnete Bewehrungselement bzw.
die darin angeordneten Komponenten des Bewehrungselementes außerdem in dem vorstehend
erläuterten ringfugenseitigen Bereich des Tübbings mit der Breite B
1 angeordnet.
[0017] Zweckmäßigerweise wird im Rahmen der Erfindung ein Bewehrungskorb eingesetzt, der
aus U-förmigen Bewehrungsbügeln oder aus geschlossenen ringförmigen Bewehrüngsbügeln
besteht, wobei die Bewehrungsbügel durch Längsbewehrungsstäbe miteinander verbunden
werden. Den vorstehend erläuterten Bewehrungselementen, die nach bevorzugter Ausführungsform
der Erfindung an zumindest ein Verankerungselement der Stahleinlage angeschlossen
sind, kommt in Kombination mit den erfindungsgemäßen Stahleinlagen besondere Bedeutung
zu.
[0018] Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist in der ringfugenseitigen
Oberfläche eines erfindungsgemäßen Tübbings zumindest ein Dichtrahmenelement vorgesehen,
das sich über die Länge der ringfugenseitigen Oberfläche erstreckt. Die Dichtrahmenelemente
der zu einem Tübbingring kombinierten Tübbings ergänzen sich dann zu einem über den
Umfang des Tübbingrings umlaufenden Dichtrahmen. Es liegt im Rahmen der Erfindung,
dass die Tübbings in einem angrenzenden Tübbingring entsprechende Dichtrahmenelemente
aufweisen, die im eingebauten Zustand der Tübbings bzw. der Tübbingringe an den Dichtrahmenelementen
des ersten Tübbings anliegen. Nach einer Ausführungsform der Erfindung können die
Dichtrahmenelemente in eine Dichtnut eines Tübbings eingeklebt sein. Es liegt jedoch
auch im Rahmen der Erfindung, dass die Dichtrahmenelemente in den Tübbing einbetoniert
sind und beispielsweise mit schräggestellten Verankerungsrippen in dem Beton des Tübbings
verankert sind.
[0019] Das Einbetonieren der erfindungsgemäßen Stahleinlage in einen Tübbing erfolgt zweckmäßigerweise
in einer entsprechenden Schalungsform für den Tübbing. Die Stahleinlage wird dabei
in eine Schalungsform eingelegt und vorzugsweise an der Schalungsform lösbar fixiert
bzw. befestigt. Bevorzugt wird auch zumindest ein Bewehrungselement in die Schalungsform
eingelegt und vorzugsweise lösbar an der Schalungsform befestigt. Anschließend wird
der Beton in die Schalungsform eingegossen. Nach Erhärten des Betons kann die Stahleinlage
und kann vorzugsweise auch das Bewehrungselement mittels der lösbaren Verbindung von
der Schalungsform getrennt werden.
[0020] Besondere Bedeutung kommt im Rahmen der Erfindung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Tübbings zu, bei der faserbewehrter Beton für den Tübbing eingesetzt wird. Zweckmäßigerweise
wird der Beton des Tübbings mit Stahlfasern bewehrt. Der Stahlfasergehalt beträgt
dabei 20 bis 70 kg/m
3, beispielsweise 30 bis 65 kg/m
3, bevorzugt 30 bis 50 kg/m
3. Es werden vorzugsweise Stahlfasern mit einem Längen-Dicken-Verhältnis von 60 bis
80 verwendet. Die Festigkeit der Stahlfasern beträgt zweckmäßigerweise 1.000 bis 1.400
N/mm
2. Es können auch hochfeste Fasern mit einer Festigkeit von 2.300 bis 3.200 N/mm
2 eingesetzt werden. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung enthält der
Beton des Tübbings neben Stahlfasern auch Kunststofffasern, vorzugsweise Polypropylenfasern.
Der Fasergehalt an Kunststofffasern beträgt zweckmäßigerweise 1 bis 4 kg/m
3, bevorzugt 2 bis 3 kg/m
3. Der Faserbewehrung kommt in Kombination mit der erfindungsgemäßen Stahleinlage ebenfalls
besondere Bedeutung zu.
[0021] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass überraschend widerstandsfähige
Hochleistungstübbings bzw. daraus zusammengesetzte Tübbingringe erhalten werden, wenn
die erfindungsgemäße Lehre verwirklicht wird. Mit den erfindungsgemäßen Hochleistungstübbings
können in den Ringfugen zwischen den Tübbingringen problemlos sehr hohe Kräfte übertragen
werden. Überraschenderweise wird der erfindungsgemäße Tübbing dabei nicht nachteilhaft
beeinträchtigt oder beschädigt. Im Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Tübbings kommt es auch bei sehr hohen Kraftübertragungen nicht zu Rissbildungen oder
Abplatzungen an den Hochleistungstübbings. Die erfindungsgemäßen Tübbings zeichnen
sich fernerhin auch in einem Brandfall und bei Hitzeeinwirkung durch eine überraschend
hohe Resistenz aus. Besondere Bedeutung kommt im Rahmen der Erfindung der Kombination
"erfindungsgemäße Stahleinlage und Verankerungselement und/oder Bewehrungselement
und/oder Faserbewehrung" zu. Im Übrigen ist hervorzuheben, dass ein erfindungsgemäßer
Tübbing auf sehr einfache und wenig aufwendige Weise gefertigt werden kann. Da aufgrund
der erfindungsgemäßen Kopplungselemente und Komplementärkopplungselemente eine effektive
Verzahnung zwischen benachbarten Tübbingringen erreicht wird und hierdurch wiederum
eine problemlose Kraftübertragung möglich ist, kann die Dicke der erfindungsgemäßen
Tübbings gegenüber der Dicke der bislang bekannten Tübbings grundsätzlich reduziert
werden. Die Dicke der Tübbings kann dabei beispielsweise auf unter 35 cm reduziert
werden.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines Tunnelausbaus mit erfindungsgemäßen Tübbings,
- Fig. 2
- einen Schnitt A-A aus Fig. 1,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer anderen Ausführungsform,
- Fig. 4
- einen Schnitt B-B durch den Gegenstand der Fig. 3,
- Fig. 5
- einen Schnitt C-C durch den Gegenstand der Fig. 4,
- Fig. 6
- den Gegenstand nach Fig. 2 in einer weiteren Ausführungsform,
- Fig. 7
- eine zusätzliche Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 2,
- Fig. 8
- einen Schnitt D-D durch den Gegenstand der Fig. 7,
- Fig. 9
- eine andere Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 7,
- Fig. 10
- eine zusätzliche Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 7 im Schnitt D-D.
[0023] In Fig. 1 ist eine Tunnelröhre für einen unterirdischen Tunnelausbau dargestellt.
Die Tunnelröhre ist aus erfindungsgemäßen Tübbings 1 aufgebaut. Die Tübbings 1 bestehen
aus Stahlbeton und sind jeweils zylindermantelabschnittförmig ausgebildet. Mehrere
Tübbings 1 bilden einen Tübbingring 2 und die aneinandergrenzenden Tübbingringe 2
bilden die Tunnelröhre. Die Fuge zwischen zwei benachbarten Tübbingringen 2 wird als
Ringfuge 3 bezeichnet. Die Fuge zwischen zwei benachbarten Tübbings 1 eines Tübbingringes
2 wird als Längsfuge 4 bezeichnet. Ein erfindungsgemäßer Tübbing 1 weist ringfugenseitig
zumindest ein Kopplungselement für eine formschlüssige Verbindung mit einem Komplementärkopplungselement
an einem zweiten Tübbing 1' in einem benachbarten Tübbingring auf. Da ein erfindungsgemäßer
Tübbing 1, 1' im eingebauten Zustand normalerweise an zwei Ringfugen angrenzt, weist
der Tübbing 1, 1' zweckmäßigerweise an der der einen Ringfuge 3 zugeordneten Seite
das Kopplungselement auf und an der der anderen Ringfuge 3 zugeordneten Seite das
Komplementärkopplungselement auf.
[0024] Erfindungsgemäß ist zumindest eine Stahleinlage 5 in eine ringfugenseitige Oberfläche
6 eines erfindungsgemäßen Tübbings 1 einbetoniert. Die Stahleinlage 5 weist an der
der einen Ringfuge 3 zugewandten Seite des Tübbings 1 das Kopplungselement auf bzw.
die Stahleinlage 5 bildet hier das Kopplungselement. An der der anderen Ringfuge 3
zugewandten Seite des Tübbings 1 weist die Stahleinlage 5 dagegen zweckmäßigerweise
das Komplementärkopplungselement auf bzw. bildet hier die Stahleinlage 5 das Komplementärkopplungselement.
[0025] Fig. 2 zeigt eine erste Ausführungsform zweier erfindungsgemäßer Tübbings 1, 1'.
Gemäß dieser Ausführungsform ist das Kopplungselement eine über die Länge 1 des Tübbings
1 verlaufende Nut 7. Länge 1 meint im Übrigen die Bogenlänge des Tübbings 1 (siehe
Fig. 1). Diese Nut 7 ist für eine formschlüssige Verbindung mit einem über die Länge
des zweiten Tübbings 1' verlaufenden Federelementes 8 vorgesehen. Das Federelement
8 besteht aus Stahl. In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 bestehen fernerhin die
Nutflanken 9 aus Stahl. Da vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel sowohl die Nut
7 als auch das Federelement 8 über die gesamte Länge 1 des jeweiligen Tübbings 1,
1' verlaufen, erstrecken sich sowohl Nut 7 als auch Federelement 8 über den gesamten
Umfang des jeweiligen Tübbingringes 2. Die Breite n der Nut 7 beträgt zweckmäßigerweise
15 bis 25 cm, insbesondere wenn die Dicke d eines Tübbings 1, 1' 30 bis 40 cm beträgt.
Die Nuttiefe t liegt vorzugsweise zwischen 20 und 30 mm. Zweckmäßigerweise sind die
Nutflanken 9 federelementseitig geneigt ausgebildet und beträgt der Neigungswinkel
α ≥ 45°.
[0026] In Fig. 2 ist erkennbar, dass an die die Stahleinlage 5 des Tübbings 1 bildenden
Nutflanken 9 jeweils ein Verankerungsstab 10 als Verankerungselement angeschlossen
ist, wobei die Verankerungsstäbe 10 vorzugsweise an die Nutflanken 9 angeschweißt
sind. In Fig. 2 ist weiterhin erkennbar, dass die Erstreckung e der Verankerungsstäbe
10 (bezüglich der Tunnellängsrichtung bzw. bezüglich der Richtung der Tunnellängsachse)
in das Innere des Tübbings 1 ein Vielfaches der Dicke D der Stahleinlage 5 beträgt.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass mehrere Verankerungsstäbe 10 jeweils an eine
Nutflanke 9 angeschlossen sind und in Längsrichtung des Tübbings 1 nebeneinander angeordnet
sind. In der Fig. 2 ist weiterhin erkennbar, dass an das die Stahleinlage 5 des Tübbings
1' bildende Federelement 8 ein Verankerungsbügel 11 als Verankerungselement angeschlossen
ist. Auch hier liegt es im Rahmen der Erfindung, dass mehrere dieser Verankerungsbügel
11 in Längsrichtung des Tübbings 1' nebeneinander angeordnet sind. Nach einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist ein Verankerungselement und in Fig. 2 insbesondere
der Verankerungsbügel 11 an einen Bewehrungskorb 12 des Tübbings 1, 1' angeschlossen
und zweckmäßigerweise mit diesem Bewehrungskorb 12 verschweißt. Im Ausführungsbeispiel
besteht der Bewehrungskorb 12 aus U-förmigen Bewehrungsbügeln 13, wobei vorzugsweise
mehrere U-förmige Bewehrungsbügel 13 in Längsrichtung des Tübbings 1, 1' parallel
nebeneinander angeordnet sind. Die U-förmigen Bewehrungsbügel 13 werden durch parallele
Längsbewehrungsstäbe 14 verbunden, die an die U-förmigen Bewehrungsbügel 13 fest angeschlossen
sind, zweckmäßigerweise angeschweißt sind. Nach sehr bevorzugter Ausführungsform und
im Ausführungsbeispiel befindet sich ein Bewehrungskorb 12 bzw. dessen U-förmige Bewehrungsbügel
13 und die Längsbewehrungsstäbe 14 in einem ringfugenseitigen Bereich des Tübbings
1, 1', wobei die Breite B
1 dieses ringfugenseitigen Bereiches vorzugsweise 5 bis 20%, bevorzugt und im Ausführungsbeispiel
10 bis 15% der gesamten Breite B des Tübbings 1, 1' entspricht. Zweckmäßigerweise
und im Ausführungsbeispiel ist der Bewehrungskorb 12 bzw. sind die Komponenten des
Bewehrungskorbes 12 in einer ringfugenseitigen Randzone 15 mit der Breite a angeordnet
sowie in einer tunnelaußenseitigen Randzone 16 mit der Breite a angeordnet und in
einer tunnelinnenseitigen Randzone 17 mit der Breite a angeordnet. Die Breite a erstreckt
sich dabei von der ringfugenseitigen Oberfläche 6 bzw. von der tunnelaußenseitigen
Oberfläche 29 bzw. von der tunnelinnenseitigen Oberfläche 28 in das Tübbinginnere
und entspricht vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel maximal 30% der Dicke d des
Tübbings.
[0027] In Fig. 3 ist eine weitere Ausführungsform erkennbar, bei der das Kopplungselement
eine über die Länge 1 des Tübbings 1 verlaufende Nut 7 ist, welche Nut 7 für eine
formschlüssige Verbindung mit dem über die Länge des zweiten Tübbings 1' verlaufenden
Federelement 8 vorgesehen ist. Bei dieser Ausführungsform bildet die gesamte Nut 7,
d.h. sowohl die Nutflanken 9 als auch der Nutboden 18 die Stahleinlage 5 des Tübbings
1. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 wird die gesamte ringfugenseitige Oberfläche
6 des Tübbings 1 und ebenso die gesamte ringfugenseitige Oberfläche 6 des Tübbings
1' von der jeweiligen Stahleinlage 5 gebildet. An die Stahleinlagen 5 schließen Kopfbolzendübel
19 als Verankerungselemente an, die in das Innere des Tübbings 1 bzw. des Tübbings
1' ragen. Die Kopfbolzendübel 19 sind zweckmäßigerweise an die Stahleinlagen 5 angeschweißt.
[0028] Fig. 4 zeigt die Längsfugen 4 zwischen zwei in einem Tübbingring 2 benachbarten Tübbings
1 bzw. benachbarten Tübbings 1'. Es ist erkennbar, dass vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
auch die längsfugenseitigen Oberflächen 20 eine Stahleinlage 21 aufweisen, die in
den jeweiligen Tübbing 1, 1' einbetoniert ist. Zweckmäßigerweise sind die Stahleinlagen
21 mit der jeweils angrenzenden Stahleinlage 5 verschweißt. Es liegt im Rahmen der
Erfindung, dass ein Tübbing 1 an seinen beiden ringfugenseitigen Oberflächen 6 und
an seinen beiden längsfugenseitigen Oberflächen 20 Stahleinlagen 5, 21 aufweist. Nach
dieser Ausführungsform wird der Tübbing 1 dann von einem Stahlrahmen eingefasst, der
von den Stahleinlagen 5, 21 gebildet wird. Ein solcher Tübbing 1 zeichnet sich durch
eine besondere Stabilität aus. Auf zusätzliche Bewehrungskörbe kann in diesem Fall
grundsätzlich verzichtet werden. Die Stahleinlagen 5, 21 sind dabei an ihren vier
Eckpunkten zweckmäßigerweise miteinander verschweißt, so dass ein zugfester Rahmen
entsteht. Die Stahleinlagen 21 an den längsfugenseitigen Oberflächen 20 der Tübbings
1, 1' werden im Übrigen bevorzugt ebenfalls mit Kopfbolzendübeln 19 in dem jeweiligen
Tübbing 1, 1' verankert.
[0029] Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel weist ein Tübbing 1, 1' in seinen ringfugenseitigen
und längsfugenseitigen Oberflächen 6, 20 ein Dichtrahmenelement 22, 23 auf, das sich
zweckmäßigerweise über die gesamte Länge 1 der ringfugenseitigen und längsfugenseitigen
Oberflächen 6, 20 erstreckt. Die Dichtrahmenelemente 22, 23 ergänzen sich dann in
einem Tübbing 1, 1' zu einem umlaufenden Dichtrahmen. Beispielsweise in den Fig. 2
und 3 ist erkennbar, dass im eingebauten Zustand der Tübbings 1, 1' die in den ringfugenseitigen
Oberflächen 6 vorgesehenen Dichtrahmenelemente 22 zweier Tübbings 1, 1' aneinander
anliegen und eine effektive Abdichtung bilden. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
(siehe beispielsweise Fig. 2 und 3) sind die Dichtrahmenelemente 22 in der tunnelaußenseitigen
Hälfte der Tübbings 1, 1' angeordnet. - In der Fig. 5 ist im Übrigen erkennbar, dass
Dichtrahmenelemente 23 auch in den Längsfugen 4 zwischen den in einem Tübbingring
2 benachbarten Tübbings 1, 1' angeordnet sind und eine effektive Abdichtung bilden.
[0030] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tübbings 1, 1'. Danach
weist der Tübbing 1 ringfugenseitig zumindest einen Nocken 24 als Kopplungselement
auf. Dieser Nocken 24 ist für eine formschlüssige Verbindung mit einer topfartigen
Ausnehmung 25 als Komplementärkopplungselement in dem Tübbing 1' vorgesehen. Der Nocken
24 weist die Form eines Kegelstumpfes mit topfseitiger Abrundung auf. In Fig. 6 ist
erkennbar, dass der Nocken 24 im Innern auch aus dem Beton des Tübbings 1 besteht
und lediglich auf seiner Außenoberfläche die Stahleinlage 5 aufweist. Die Flanken
der topfartigen Ausnehmung sind geneigt ausgebildet und zwar mit einem Neigungswinkel
β, der zweckmäßigerweise 40° bis 60° beträgt, im Ausführungsbeispiel 45°. Nach einer
Ausführungsform und im Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist an die Stahleinlage 5 des
Nockens 24 ein Verankerungsbügel 11 angeschlossen, der zweckmäßigerweise mit dem Bewehrungskorb
12 des Tübbings 1 fest verbunden ist. An die Stahleinlage 5 der topfseitigen Ausnehmung
25 sind zwei Verankerungsbügel 11' und 11'' angeschlossen, die zweckmäßigerweise ebenfalls
mit dem zugeordneten Bewehrungskorb 12 fest verbunden sind. Fig. 6 zeigt wiederum,
dass die Erstreckung e der Verankerungselemente (Verankerungsbügel 11, 11', 11'')
in das Innere des Tübbings 1, 1' ein Vielfaches der Dicke D der Stahleinlagen 5 beträgt.
[0031] Die Fig. 7 bis 10 zeigen eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Tübbings
1, bei der die Stahleinlage 5 einen Stahlzapfen 26 als Kopplungselement aufweist,
der für eine formschlüssige Verbindung mit einer entsprechenden Stahltasche 27 als
Komplementärkopplungselement in dem zweiten Tübbing 1' vorgesehen ist. Gemäß Fig.
8 kann der Stahlzapfen 26 im Querschnitt rechteckförmig ausgebildet sein. Dementsprechend
ist dann auch die Stahltasche 27 im Querschnitt rechteckförmig ausgebildet. Gemäß
Fig. 10 kann der Stahlzapfen 26 im Querschnitt kreisförmig ausgebildet sein. Zweckmäßigerweise
ist nach dieser Ausführungsform der Stahlzapfen 26 insgesamt zylinderförmig oder kegelstumpfförmig
ausgeführt. Es versteht sich, dass auch die Stahltasche 27 eine entsprechende Form
für eine formschlüssige Verbindung aufweist. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 7 bis 10 beträgt die Breite s der Stahleinlage 5 weniger als 30% der
Dicke d des Tübbings 1, 1'. Fernerhin beträgt die Breite z des Stahlzapfens 26 weniger
als 20% der Dicke d des Tübbings 1, 1'. Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 sind im
Übrigen Verankerungsbügel 11 an jede der beiden Stahleinlagen 5 der Tübbings 1, 1'
angeschlossen, welche Verankerungsbügel 11 vorzugsweise mit dem Bewehrungskorb 12
fest verbunden sind. Dagegen sind im Ausführungsbeispiel nach Fig. 9 an die Stahleinlagen
5 der Tübbings 1, 1' Kopfbolzendübel 19 als Verankerungselemente angeschlossen.
[0032] Grundsätzlich kann auch ein kleinerer Stahlzapfen 26 (siehe Fig. 10) mit einer größeren
Stahltasche 27 (siehe Fig. 8) kombiniert werden. Auf diese Weise erhält man eine langlochartige
Kopplung, die in der Lage ist, Toleranzen auszugleichen und/oder Verschiebungen der
benachbarten Tübbingringe 2 gegeneinander in Umfangsrichtung zuzulassen.
1. Tübbing (1), insbesondere Hochleistungstübbing, für einen Tübbingring (2) zum unterirdischen
Tunnelausbau, wobei der Tübbing (1) aus Beton besteht und ringfugenseitig zumindest
ein Kopplungselement für eine formschlüssige Verbindung mit einem Komplementärkopplungselement
an einem zweiten Tübbing (1') in einem benachbarten Tübbingring (2) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Stahleinlage (5) in die ringfugenseitige Oberfläche (6) des Tübbings
(1) einbetoniert ist und dass die Stahleinlage (5) das Kopplungselement aufweist.
2. Tübbing nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kopplungselement eine über zumindest den Großteil der Länge 1 des Tübbings (1)
verlaufende Nut ist, welche Nut für eine formschlüssige Verbindung mit einem über
den Großteil der Länge des zweiten Tübbings (1') verlaufenden Federelement (8) als
Komplementärkopplungselement vorgesehen ist.
3. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest 40%, vorzugsweise zumindest 50% der ringfugenseitigen Oberfläche (6) von
der Stahleinlage (5) gebildet wird.
4. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ringfugenseitig zumindest ein Nocken (24) als Kopplungselement angeordnet ist, welcher
Nocken (24) für eine formschlüssige Verbindung mit einer topfartigen Ausnehmung (25)
als Komplementärkopplungselement vorgesehen ist.
5. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahleinlage (5) zumindest einen im Querschnitt rechteckförmigen Stahlzapfen
(26) als Kopplungselement aufweist, welcher Stahlzapfen (26) für eine formschlüssige
Verbindung mit einer entsprechenden Stahltasche (27) als Komplementärkopplungselement
in dem zweiten Tübbing (1') vorgesehen ist.
6. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Stahleinlage (5) zumindest einen im Querschnitt kreisförmigen Stahlzapfen (26)
als Kopplungselement aufweist, welcher Stahlzapfen (26) für eine formschlüssige Verbindung
mit einer entsprechenden Stahltasche (27) als Komplementärkopplungselement in dem
zweiten Tübbing (1') vorgesehen ist.
7. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an die Stahleinlage (5) zumindest ein in den Tübbing (1) ragendes Verankerungselement
zur Verankerung der Stahleinlage (5) in dem Beton des Tübbings angeschlossen ist.
8. Tübbing nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Erstreckung e des Verankerungselementes in das Innere des Tübbings (1) mehr als
das Doppelte der Dicke D der Stahleinlage (5) beträgt.
9. Tübbing nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verankerungselement an zumindest ein Bewehrungselement des Tübbings (1) angeschlossen
ist.
10. Tübbing nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in der Stahleinlage (5) zumindest ein Dichtrahmenelement (22) vorgesehen ist.