[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen eines Druckbildes,
insbesondere eines Frankierabdruckes, auf einem ersten Bildträger aus wenigstens einem
ersten Teilbild und einem quer zu einer ersten Richtung dazu versetzt angeordneten
zweiten Teilbild, bei dem zum Erzeugen des ersten Teilbildes in einem ersten Schritt
entlang einer ersten Richtung eine Relativbewegung zwischen einem ersten Druckkopf
und dem ersten Bildträger erzeugt wird, in einem zweiten Schritt ein Querversatz zwischen
dem ersten Druckkopf und dem ersten Bildträger in einer quer zur ersten Richtung verlaufenden
zweiten Richtung erzeugt wird und in einem dritten Schritt zum Erzeugen des zweiten
Teilbildes eine Relativbewegung zwischen dem ersten Druckkopf und dem ersten Bildträger
entlang der ersten Richtung erzeugt wird. Sie betrifft weiterhin eine entsprechende
Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Ein solches Verfahren bzw. eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der EP
0 980 762 A1 bekannt, bei dem der Druckkopf einen Frankierabdruck auf einem Brief
in zwei quer zueinander versetzten Teilbildern erzeugt, die einander zu einem vollständigen
Frankierabdruck auf dem Brief ergänzen. Der Druckkopf wird dabei zunächst in einer
ersten Richtung über den Brief bewegt und erzeugt dabei das erste Teilbild. Anschließend
wird er in dem zweiten Schritt über eine Versetzeinrichtung quer zu dieser ersten
Richtung versetzt, bevor er in dem dritten Schritt entgegen der ersten Richtung über
den Brief verfahren wird, wobei er dann das zweite Teilbild auf dem Brief erzeugt.
[0003] Gerade bei Frankiermaschinen, die ja letztendlich einen geldwerten Abdruck, nämlich
die Frankierung eines Briefes oder dergleichen erzeugen, ist es besonders wichtig,
die Möglichkeiten betrügerischer Manipulationen auf ein Minimum zu reduzieren oder
gar ganz auszuschließen.
[0004] Eine Möglichkeit der Manipulation besteht im Zusammenhang mit der bekannten Frankiermaschine
darin, dass die Steuerdaten für die Ansteuerung der Düsen des Druckkopfes durch betrügerische
Manipulationen an der Frankiermaschine abgegriffen werden und in einem so genannten
parallelen Angriff parallel an mehrere Druckeinrichtungen weitergeleitet werden, um
gleichzeitig ein und denselben Frankierabdruck zu erzeugen.
[0005] Bei Frankiermaschinen liegt gerade hier ein besonderes Sicherheitsrisiko, da zum
einen gerade bei der Erzeugung dieser Steuerdaten die interne Portoabrechnung erfolgt
und zum anderen der Bereich des Druckkopfes, an dem diese sensiblen Daten letztendlich
ankommen müssen, üblicherweise zumindest zum Austauschen zugänglich sein muss, sodass
hier Manipulationen leichter fallen.
[0006] Bei bekannten Frankiermaschinen wird in der Regel dadurch versucht, Manipulationen
vorzubeugen, indem meist durch mechanische Hindernisse, wie Blenden, Abdeckungen etc.,
der Zugang zu diesen Steuerdaten erschwert wird.
[0007] Dies hat jedoch den Nachteil, dass sich hierdurch die Gestaltung des Druckkopfes
und der Zuleitungen zum Druckkopf meist relativ aufwändig gestaltet.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren bzw.
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, welche auf einfache
Weise das Risiko solcher betrügerischer Manipulationen reduziert.
[0009] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weiterhin
wird sie ausgehend von einer Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7 durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 7 angegebenen Merkmale gelöst.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die technische Lehre zu Grunde, dass man das Risiko
eines erfolgreichen, so genannten parallelen Angriffs, d.h. die Herstellung mehrerer
Exemplare ein und desselben Frankierabdrucks mit parallel geschalteten Druckeinrichtungen,
einfach dadurch reduzieren kann, dass das Wartezeitintervall zwischen dem Ende des
Druckvorgangs des ersten Schrittes und dem Beginn des Druckvorgangs des dritten Schrittes
eine nach einer vorgegebenen Funktion variierende Länge aufweist.
[0011] Erfindungsgemäß wird bei einer in betrügerischer Weise parallel geschalteten Druckeinrichtung
durch die nach der vorgegebenen Funktion variierende Zeit zwischen dem Ende des Druckvorganges
im ersten Schritt und dem Beginn des Druckvorganges im dritten Schritt die Synchronisation
zwischen der Steuerung des die Relativbewegung zwischen Druckkopf und Bildträger erzeugenden
Antriebs mit der Steuerung der Druckelemente des Druckkopfes erschwert. Selbst wenn
ein Betrüger also die mechanischen Hindernisse etc. überwinden konnte und die Steuerdaten
für die Druckelemente des Druckkopfes auf ihrem Weg zum Druckkopf auslesen konnte,
gelingt es mit der Erfindung nicht, zuverlässig das betreffende Druckbild an einer
parallel geschalteten Druckeinrichtung zu reproduzieren, da die Information hinsichtlich
der Ansteuerung des Antriebs fehlt. Diese ist ungleich viel schwerer oder überhaupt
nicht zu erhalten, da die Antriebssteuerung und der Motor unzugänglich im sicheren
Gehäuseteil der Frankiermaschine untergebracht sind.
[0012] Diese Information lässt sich mit vertretbarem Aufwand auch nicht durch Erfahrungswerte
ersetzen, wenn die vorgegebene Funktion so gewählt ist, dass sie einem Variationsschema
folgt, dessen Muster sich frühestens nach einer ausreichend hohen Anzahl von Variationen
wiederholt, z.B. frühestens nach mehreren hundert oder tausend Variationen. Bevorzugt
ist die vorgegebene Funktion demgemäss nach Art einer Zufallsfunktion ausgebildet.
Hierzu kann sie eine so genannte Pseudo-Zufallsfunktion sein, bei der sich das Variationsmuster
frühestens nach mehreren hunderttausend Variationen wiederholt, sodass sich ein Erfassen
des Variationsmusters für einen Betrüger nicht lohnt. Weiter vorzugsweise handelt
es sich bei der vorgegebenen Funktion um eine echte Zufallsfunktion.
[0013] Versucht ein Betrüger dennoch, einen solchen parallelen Angriff, wird er in der Regel
mit einer parallel geschalteten Druckeinrichtung einen Ausdruck erhalten, bei dem
die beiden Teilbilder entlang der ersten Richtung um einen mehr oder weniger großen
Betrag zueinander versetzt sind. Dieser Längsversatz lässt sich in der Regel relativ
einfach erfassen, bei einer entsprechenden Größe sogar mit bloßem Auge erkennen, sodass
ein Poststück, welches mit einem solchen Frankierabdruck versehen ist, bei einer Überprüfung,
beispielsweise in einem Postverteilzentrum, einfach ausgesondert werden kann. Da die
verwendeten Frankierabdrucke häufig auch einen Hinweis auf die Frankiermaschine enthalten,
mit der sie erzeugt wurden, lässt sich so nicht nur verhindern, dass Poststücke mit
gefälschten Frankierabdrucken befördert werden, sondern es ist auch möglich, die Frankiermaschine
zu identifizieren, durch deren Manipulation die Fälschungen produziert wurden.
Um die Variation des Wartezeitintervalls zu bestimmen, können eine oder mehrere vorgegebene
Funktionen verwendet werden, die nach einem vorgegebenen oder aber auch zufälligen
Schema verwendet werden. Das Wartezeitintervall kann sich dabei in variierenden oder
festen Abständen, beispielsweise von Druckbild zu Druckbild, nach einer vorgegebenen
Beziehung unter Verwendung der vorgegebenen Funktion bzw. Funktionen ändern.
[0014] Das Wartezeitintervall muss nicht um feste Beträge variieren, sondern kann sich auch
um wechselnde Beträge ändern. Mit anderen Worten kann das Wartezeitintervall beispielsweise
im Falle einer Variation von Druckbild zu Druckbild zunächst um einen ersten Betrag
zunehmen, dann um das Dreifache des ersten Betrages abnehmen, dann um das Zweifache
des ersten Betrages abnehmen, dann um die Hälfte des ersten Betrages zunehmen und
so fort.
[0015] Im einfachsten Fall wird von einem vorgegebenen Grundintervall ausgegangen, welches
dann um ein unter Verwendung der jeweiligen vorgegebenen Funktion ermitteltes Zusatzintervall
erhöht und/oder erniedrigt wird. Bevorzugt entspricht die Länge des Grundintervalls
der Mindestzeit, die benötigt wird, um die Position zu erreichen, in der im dritten
Schritt wieder mit dem Drucken begonnen werden kann. In diesem Fall wird das Zusatzintervall
dann zu dem Grundintervall hinzu addiert.
[0016] Bei bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Variation des
Wartezeitintervalls derart gewählt, dass bei einer Steuerung der Relativbewegung zwischen
einem zweiten Druckkopf und einem zweiten Bildträger ohne Berücksichtigung dieser
Variation des Wartezeitintervalls mit ausreichender Wahrscheinlichkeit ein Längsversatz
entlang der ersten Richtung zwischen dem ersten und zweiten Teilbild resultiert, der
in einem erfassbaren Größenbereich liegt.
[0017] Mit anderen Worten kann es in Kauf genommen werden, dass unter Verwendung der vorgegebenen
Funktion möglicherweise zwischen einem oder sogar mehreren aufeinanderfolgenden Druckbildern
tatsächlich keine Variation eintritt, sofern insgesamt sichergestellt ist, dass mit
einer ausreichend hohen Wahrscheinlichkeit ein ausreichend großer, d. h. erfassbarer
Längsversatz aus einer Nichtberücksichtigung der Variation resultiert. Anders ausgedrückt
muss lediglich ausreichend oft ein ausreichend großer, bei Nichtberücksichtigung der
Variation zu einem ausreichend großen Längsversatz führender Sprung in dem Wartezeitintervall
auftreten.
[0018] Der Längsversatz kann - über die gewählte Variation des Wartezeitintervalls-so groß
gewählt sein, dass er in beliebiger Weise erfassbar ist. Vorzugweise ist der Größenbereich
des Längsversatzes aber so gewählt, dass der Längsversatz auf optischem Wege, beispielsweise
mit den Bilderkennungseinrichtungen erfassbar ist, wie sie üblicherweise in Postverteilzentren
eingesetzt werden. Vorzugsweise ist der Größenbereich des Längsversatzes so gewählt,
dass der Längsversatz mit bloßem Auge erkennbar ist, wodurch sich die Wahrscheinlichkeit
der Aufdeckung eines Betrugsversuches in vorteilhafter Weise erhöht.
[0019] Bevorzugte, weil einfache Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens zeichnen sich
dadurch aus, dass das Wartezeitintervall in Vielfachen eines Variationsintervalls
variiert. Es muss dann beispielsweise lediglich über die vorgegebene Funktion eine
Zahl ermittelt werden, welche mit dem Variationsintervall multipliziert wird, welches
dann wiederum mit dem oben genannten Grundintervall nach einer vorgegebenen Beziehung
zur Ermittlung des Wartezeitintervalls verrechnet wird, im einfachsten Fall beispielsweise
zu dem obengenannten Grundintervall addiert wird.
[0020] Die Größe der für einen bestimmten Längsversatz erforderlichen Variation des Wartezeitintervalls
bzw. die Länge des Variationsintervalls bestimmt sich nach der Geschwindigkeit mit
der sich der erste Druckkopf und der erste Bildträger zueinander bewegen. Bei vorteilhaften
Varianten des erfindungsgemäßen Verfahrens entspricht das Variationsintervall wenigstens
dem Quotienten aus einem vorgegebenen Längsversatz und der mittleren Geschwindigkeit
der Relativbewegung zwischen dem ersten Druckkopf und dem ersten Bildträger während
des dritten Schrittes. So ist sichergestellt, dass schon bei einer minimalen Variation
um das einfache des Variationsintervalls ein vorgegebener Mindestlängsversatz erzielt
wird.
[0021] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zum Erzeugen eines
Druckbildes, insbesondere eines Frankierabdruckes, auf einem ersten Bildträger. Das
Druckbild wird bei dieser Vorrichtung aus wenigstens einem ersten Teilbild und einem
quer zu einer ersten Richtung dazu versetzt angeordneten zweiten Teilbild erzeugt.
Die Vorrichtung weist einen ersten Druckkopf, Antriebsmittel zum Erzeugen von Relativbewegungen
zwischen dem ersten Druckkopf und dem ersten Bildträger sowie eine mit den Antriebsmitteln
und dem ersten Druckkopf verbundenen Steuereinrichtung auf. Die Antriebsmittel und
die Steuereinrichtung sind zum Erzeugen des ersten Teilbildes in einem ersten Schritt
unter einer Relativbewegung zwischen dem ersten Druckkopf und dem ersten Bildträger
entlang der ersten Richtung, zum Erzeugen eines Querversatzes zwischen dem ersten
Druckkopf und dem ersten Bildträger entlang einer quer zur ersten Richtung verlaufenden
zweiten Richtung in einem zweiten Schritt und zum Erzeugen des zweiten Teilbildes
in einem dritten Schritt unter einer Relativbewegung zwischen dem ersten Druckkopf
und dem ersten Bildträger entlang der ersten Richtung ausgebildet.
[0022] Erfindungsgemäß weist die Steuereinrichtung eine Zeitsteuereinheit zum Steuern des
Wartezeitintervalls zwischen dem Ende des Druckvorgangs des ersten Schrittes und dem
Beginn des Druckvorgangs des dritten Schrittes auf, die derart ausgebildet ist, dass
das Wartezeitintervall eine nach wenigstens einer vorgegebenen Funktion variierende
Länge aufweist. Hiermit lassen sich in gleicher Weise die oben zu dem erfindungsgemäßen
Verfahren geschilderten Wirkungen bzw. Vorteile erziehen.
[0023] Die vorgegebene Funktion ist auch hier wiederum bevorzugt eine Pseudo-Zufallsfunktion
bzw. weiter vorzugsweise eine Zufallsfunktion, wie dies oben bereits eingehend erläutert
wurde.
[0024] Bei bevorzugten Varianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorgesehen, dass
die Zeitsteuereinheit zur Variation des Wartezeitintervalls in einer Weise ausgebildet
ist, dass bei einer Steuerung der Relativbewegung zwischen einem zweiten Druckkopf
und einem zweiten Bildträger ohne Berücksichtigung dieser Variation des Wartezeitintervalls
mit ausreichender Wahrscheinlichkeit ein Längsversatz entlang der ersten Richtung
zwischen dem ersten und zweiten Teilbild resultiert, der in einem erfassbaren Größenbereich
liegt.
[0025] Die Zeitsteuereinheit lässt sich zum Erzielen der oben zum erfindungsgemäßen Verfahren
beschriebenen Zeitsteuerung einfach durch eine Verarbeitungseinheit, beispielsweise
einen Mikroprozessor etc., realisieren, der auf ein die vorgegebene Funktion verwendendes
Programm bzw. Unterprogramm zugreift, welches wiederum in einem mit der Verarbeitungseinheit
verbundenen Speicher abgelegt ist.
[0026] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
bzw. der nachstehenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele, welche auf die
beigefügten Zeichnungen Bezug nimmt. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Figur 2
- ein Beispiel des Frankierabdrucks aus Figur 1;
- Figur 3
- ein Beispiel eines unter Nichtberücksichtigung der Variation des Wartezeitintervalls
erzeugten Frankierabdrucks;
- Figur 4
- ein Ablaufdiagramm der Wartezeitintervallbestimmung des mit der Vorrichtung aus Figur
1 durchgeführten erfindungsgemäßen Verfahrens;
- Figur 5
- ein Diagramm der Wartezeitintervalle für mehrere mit der Vorrichtung aus Figur 1 erzeugte
Druckbilder.
[0027] Figur 1 zeigt eine schematische Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in
Form einer Frankiermaschine 1 mit einem ersten Druckkopf 2 zum Erzeugen eines Druckbildes
in Form eines Frankierabdruckes 3 auf einem den ersten Bildträger darstellenden Brief
4. Der Frankierabdruck 3 besteht dabei aus zwei quer zu einer ersten Richtung 5 versetzten
Teilbildern 3.1 und 3.2, die einander zu dem Frankierabdruck 3 ergänzen.
[0028] Zum Erzeugen der beiden Teilbilder 3.1 und 3.2 sind erste Antriebsmittel 6 mit einem
Motor 6.1 und einem dadurch angetriebenen Riementrieb 6.2 vorgesehen, der wiederum
mit einer durch eine Längsführung 7 entlang der ersten Richtung 5 geführten Halterung
8 verbunden ist. In der Halterung 8 sitzt quer zur ersten Richtung 5 verschieblich
eine Kartusche 9 mit dem Druckkopf 2. Die Kartusche 9 und damit der Druckkopf 2 können
dabei durch -nicht dargestelltezweite Antriebsmittel quer zur ersten Richtung 5 versetzt
werden.
[0029] Bei der Kartusche 9 handelt es sich im gezeigten Beispiel um eine Tintenpatrone mit
integriertem Tintenstrahldruckkopf 2. Es versteht sich jedoch, dass die Erfindung
auch in Verbindung mit Druckköpfen angewendet werden kann, die mit beliebigen anderen
Druckprinzipien arbeiten.
[0030] Zum Erzeugen des ersten Teilbildes 3.1 wird der Druckkopf 2 ausgehend von einer durch
die Kontur 2.1 angedeuteten ersten Position, bei welcher der Druckvorgang beginnt,
in einem ersten Schritt in der ersten Richtung 5 bezüglich des festgehaltenen Briefes
4 in eine durch die Kontur 2.2 angedeutete zweite Position verfahren, bei welcher
der Druckvorgang zunächst endet. Anschließend wird der Druckkopf 2 in einem zweiten
Schritt auf dem Umweg über eine durch die Kontur 2.3 angedeutete dritte Position quer
zur ersten Richtung 5 in einer zweiten Richtung 10 versetzt. Daraufhin wird der Druckkopf
2 in einem dritten Schritt zum Erzeugen des zweiten Teilbildes 3.2 ausgehend von einer
durch die Kontur 2.4 angedeuteten vierten Position, bei welcher der Druckvorgang wieder
beginnt, entlang der ersten Richtung 5 in Richtung des Pfeils 11 in eine durch die
Kontur 2.5 angedeutete fünfte Position verfahren, bei welcher der Druckvorgang endet.
[0031] Es versteht sich hierbei, dass es bei der Erfindung lediglich auf die Relativbewegung
zwischen Druckkopf und Bildträger ankommt. Demgemäß können bei anderen Varianten der
Erfindung auch der Bildträger oder Druckkopf und Bildträger in an sich bekannter Weise
entsprechend bewegt werden.
[0032] Um zwei sich zu dem Frankierabdruck 3 ergänzende Teilbilder 3.1 und 3.2 zu erhalten,
wie sie beispielhaft Figur 2 zu entnehmen sind, ist eine mit dem Druckkopf 2 und dem
Motor 6.1 in herkömmlicher Weise verbundene Steuereinrichtung 12 vorgesehen, welche
die synchronisierte Ansteuerung von Druckkopf 2 und dem Motor 6.1 übernimmt. Dank
dieser Synchronisierung ergibt sich zwischen den beiden Teilbildern 3.1 und 3.2 kein
Längsversatz entlang der ersten Richtung 5, so dass ein übergangsloser Frankierabdruck
3 entsteht.
[0033] Die Steuereinrichtung 12 umfasst eine Motorsteuereinheit 13 und eine Druckkopfsteuereinheit
14 sowie eine mit diesen beiden verbundene Zeitsteuereinheit 15. Diese Zeitsteuereinheit
15 ist so ausgebildet, dass sie für jedes Druckbild 3 eine erste Information bestimmt,
welche das Wartezeitintervall festlegt, das zwischen dem Ende des Druckvorgangs des
ersten Schrittes - bei Position 2.2 des Druckkopfes 2 - und dem Beginn des Druckvorgangs
des dritten Schrittes - bei Position 2.4 des Druckkopfes 2 - verstreicht. Diese erste
Information wird dann zur Synchronisation der Ansteuerung von Druckkopf 2 und Motor
6.1 an die Motorsteuereinheit 13 und die Druckkopfsteuereinheit 14 weitergegeben.
[0034] Im gezeigten Beispiel erfolgt die Festlegung des Wartezeitintervalls für jeden Frankierabdruck
3 unter Zugriff auf ein Programm, das in einem mit der Zeitsteuereinheit 15 verbundenen
Speicher 16 abgelegt ist. Dieses verwendet eine vorgegebene Funktion VF in Form einer
Pseudo-Zufallsfunktion, die so ausgebildet ist, dass das ermittelte Wartezeitintervall
eine variierende Länge aufweist.
[0035] Das Wartezeitintervall T bestimmt sich dabei aus der Summe eines vorgegebenen Grundintervalls
TG und eines Zusatzintervalls TZ nach der Gleichung G1:

[0036] Die Länge des Grundintervalls TG entspricht dabei der Mindestzeit, die mit dem vorhandenen
Antrieb benötigt wird, um ausgehend von der zweiten Position 2.2 die vierte Position
2.4 des Druckkopfes 2 zu erreichen, in der im dritten Schritt wieder mit dem Drucken
begonnen wird.
[0037] Das Zusatzintervall TZ wird durch die Zeitsteuereinrichtung 15 festgelegt. Es bestimmt
sich als Produkt einer unter Verwendung der vorgegebenen Funktion VF ermittelten Zahl
F und einem vorgegebenen Variationsintervall TV nach der Gleichung G2:

[0038] Das Zusatzintervall TZ und damit auch das Wartezeitintervall T variiert demgemäß
in Vielfachen des Variationsintervalls TV.
[0039] Figur 3 gibt den Ablauf bei der Bestimmung des Wartezeitintervalls T wieder. Zunächst
wird in einem Ablaufschritt 17 das Anliegen eines Druckauftrages registriert. Dann
wird in einem Ablaufschritt 18 der Zahlenwert F mit der vorgegebenen Funktion VF ermittelt.
In Ablaufschritt 19 wird daraufhin das Zusatzintervall TZ nach Gleichung G2 berechnet,
mit dem schließlich in Ablaufschritt 20 das Wartezeitintervall T nach Gleichung G1
errechnet wird. In Ablaufschritt 21 erfolgt dann der Ausdruck.
[0040] Bei der vorgegebenen Funktion VF handelt es sich um eine an sich bekannte Pseudo-Zufallsfunktion,
mit der bei jeder Verwendung eine ganzzahlige Zufallszahl F von 0 bis 10 errechnet
wird. Die Funktion VF ist dabei so gewählt, dass sich ihr Muster erst nach mehreren
hunderttausend Berechnungen wiederholt, so dass es bei einer herkömmlichen Frankiermaschine
unmöglich ist, dieses Muster zu ermitteln.
[0041] Figur 4 zeigt beispielhaft einen Ausschnitt aus einem Diagramm, in dem die Wartezeitintervalle
T, die bei der Frankiermaschine aus Figur 1 verwendet werden, über der Nummer NF der
Frankierung aufgetragen sind. Die Skalierung der T-Achse entspricht dabei dem Variationsintervall
TV.
[0042] Bei der Frankierung mit der Nummer N entspricht das Wartezeitintervall T(N) dem Grundintervall
TG. Die Funktion VF hat für diese Frankierung folglich den Wert 0 geliefert. Bei der
Frankierung mit der Nummer N + 1 entspricht das Wartezeitintervall T(N + 1) dem Wert
TG + 4TV. Die Funktion VF hat für diese Frankierung folglich den Wert 4 geliefert.
Bei den Frankierungen mit der Nummer N + 2 und N + 3 entspricht das Wartezeitintervall
T(N + 2) und T(N + 3) dem Wert TG + TV. Die Funktion VF hat für diese Frankierungen
folglich den Wert 1 geliefert. Bei der Frankierung mit der Nummer N + 4 entspricht
das Wartezeitintervall T(N + 4) dem Wert TG + 2TV. Die Funktion VF hat für diese Frankierung
folglich den Wert 2 geliefert. Bei der Frankierung mit der Nummer N + 5 schließlich
entspricht das Wartezeitintervall T(N + 5) dem Wert TG + 3TV. Die Funktion VF hat
für diese Frankierung folglich den Wert 3 geliefert.
[0043] Es versteht sich, dass bei anderen Varianten der Erfindung auch eine andere Art der
Berechnung des Wartezeitintervalls verwendet werden kann, um die erfindungsgemäße
Variation zu erzielen. Insbesondere muss nicht die beschriebene Abstufung in Vielfache
eines Variationsintervall erfolgen. So kann beispielsweise mit der vorgegebenen Funktion
eine entsprechend variierende Zahl von 1 bis 2 ermittelt werden, welche dann mit dem
Grundintervall zur Ermittlung des Wartezeitintervalls multipliziert wird.
[0044] Figur 5 zeigt ein Beispiel eines Abdrucks 30, der mit einer in betrügerischer Weise
zur Frankiermaschine 1 parallel geschalteten zweiten Druckeinrichtung in Form eines
herkömmlichen Büro-Druckers mit einem - nicht dargestellten-zweiten Druckkopf auf
einem zweiten Brief 40 erzeugt wurde. Hierbei wurden die Steuerdaten für die Druckelemente
des Druckkopfes 2 aus Figur 1 auf ihrem Weg zum Druckkopf 2 in betrügerischer Weise
ausgelesen, um den Frankierabdruck 3 aus Figur 2 zu reproduzieren.
[0045] Bei der Erstellung des Abdruckes 30 wurde allerdings mangels Kenntnis die Variation
des Wartezeitintervalls T bei der Ansteuerung des Verfahrantriebs für den zweiten
Druckkopf nicht berücksichtigt. Die Information hinsichtlich der zeitlichen Ansteuerung
des Motors 6.1 fehlt dabei für die Ansteuerung des Verfahrantriebs für den zweiten
Druckkopf, da die Antriebssteuerung 13 und der Motor 6.1 unzugänglich im sicheren
Gehäuseteil der Frankiermaschine 1 untergebracht sind.
[0046] Während die zweite Druckeinrichtung mangels dieser Information im gezeigten Beispiel
mit einem dem Grundintervall TG entsprechenden Wartezeitintervall betrieben wurde,
hatte das in der Frankiermaschine 1 verwendete Wartezeitintervall T den Wert T = TG
+ 2 TV, so dass sich ein schon mit bloßem Auge deutlich sichtbarer Längsversatz LV
entlang der ersten Richtung 5 zwischen dem ersten Teilbild 30. 1 und dem zweiten Teilbild
30.2 des Abdrucks 30 ergibt.
[0047] Ein solcher deutlicher Längsversatz kann ohne weiteres durch die Bilderfassungseinrichtung
erkannt werden, wie sie üblicherweise in Postverteilzentren ihre Anwendung finden,
sodass mit derart gefälschten Frankierabdrucken 30 versehene Briefe ohne weiteres
aussortiert werden können.
[0048] Da die verwendeten Frankierabdrucke häufig auch einen - in den Figuren 2 und 5 nicht
dargestellten - Hinweis auf die Frankiermaschine enthalten, mit der sie erzeugt wurden,
lässt sich so nicht nur verhindern, dass Poststücke mit gefälschten Frankierabdrucken
befördert werden, sondern es ist auch möglich, die Frankiermaschine zu identifizieren,
durch deren Manipulation die Fälschungen produziert wurden.
[0049] Um den in Figur 5 dargestellten Längsversatz zu erzielen bestimmt sich bei der Frankiermaschine
1 aus Figur 1 die Länge des Variationsintervalls TV aus dem Quotienten aus einem vorgegebenen
Längsversatz LVV pro Variationsintervall und der mittleren Geschwindigkeit VM des
Druckkopfes 2 während des dritten Schrittes nach der Gleichung G3:

[0050] So ist sichergestellt, dass schon bei einer minimalen Abweichung bei der Ansteuerung
des Verfahrantriebs für den zweiten Druckkopf um das Einfache des Variationsintervalls
TV ein vorgegebener Mindestlängsversatz LVV erzielt wird. Im in Figur 5 gezeigten
Beispiel beträgt der Längsversatz sogar das Doppelte des Mindestlängsversatzes LVV.
[0051] Als Zahlenbeispiel sei hier ein Mindestlängsversatz LVV von 1,25mm genannt, der bei
einer mittleren Druckkopfgeschwindigkeit von 125mm/s gemäß Gleichung G3 zu einem Variationsintervall
von 10ms führt.
[0052] Obwohl die Erfindung vorstehend lediglich anhand von Druckbildern aus zwei Teilbildern
beschrieben wurde, versteht es sich, dass die Erfindung ohne weiteres auch in Zusammenhang
mit der Erzeugung von Druckbildern mit mehr als zwei Druckbildern angewendet werden
kann. Hierbei muss nicht bei allen Wartezeitintervallen eine Variation stattfinden,
sondern es kann natürlich auch genügen, dass nur ein Wartezeitintervall eine variierende
Länge aufweist. Ebenso kann vorgesehen sein, dass das bzw. die variierenden Zeitintervalle
wechseln. Es versteht sich weiterhin, dass die Erfindung, obwohl vorstehend nur im
Zusammenhang mit Frankiermaschinen beschrieben, auch in Verbindung mit anderen Druckeinrichtungen
verwendet werden kann, bei denen ähnliche Anforderungen an die Unterbindung von Betrugsversuchen
zu stellen sind.
1. Verfahren zum Erzeugen eines Druckbildes (3), insbesondere eines Frankierabdruckes,
auf einem ersten Bildträger (4) aus wenigstens einem ersten Teilbild (3.1) und einem
quer zu einer ersten Richtung (5) dazu versetzt angeordneten zweiten Teilbild (3.2),
bei dem zum Erzeugen des ersten Teilbildes (3.1) in einem ersten Schritt entlang einer
ersten Richtung (5) eine Relativbewegung zwischen einem ersten Druckkopf (2) und dem
ersten Bildträger (4) erzeugt wird, in einem zweiten Schritt ein Querversatz zwischen
dem ersten Druckkopf (2) und dem ersten Bildträger (4) in einer quer zur ersten Richtung
(5) verlaufenden zweiten Richtung (10) erzeugt wird und in einem dritten Schritt zum
Erzeugen des zweiten Teilbildes (3.2) eine Relativbewegung zwischen dem ersten Druckkopf
(2) und dem ersten Bildträger (4) entlang der ersten Richtung (5) erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Wartezeitintervall zwischen dem Ende des Druckvorgangs des ersten Schrittes und
dem Beginn des Druckvorgangs des dritten Schrittes eine nach einer vorgegebenen Funktion
variierende Länge aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Funktion nach Art einer Zufallsfunktion ausgebildet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Wartezeitintervall derart variiert wird, dass bei einer Steuerung der Relativbewegung
zwischen einem zweiten Druckkopf und einem zweiten Bildträger (40) ohne Berücksichtigung
der Variation des Wartezeitintervalls mit ausreichender Wahrscheinlichkeit ein Längsversatz
entlang der ersten Richtung (5) zwischen dem ersten und zweiten Teilbild (30.1, 30.2)
resultiert, der in einem erfassbaren Größenbereich liegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Größenbereich des Längsversatzes in einem auf optischem Wege erfassbaren, vorzugsweise
mit bloßem Auge erkennbaren, Größenbereich liegt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Wartezeitintervall, vorzugsweise von Druckbild zu Druckbild, in Vielfachen eines
Variationsintervalls variiert.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Variationsintervall wenigstens dem Quotienten aus einem vorgegebenen Längsversatz
und der mittleren Geschwindigkeit der Relativbewegung zwischen dem ersten Druckkopf
(2) und dem ersten Bildträger (4) während des dritten Schrittes entspricht.
7. Vorrichtung zum Erzeugen eines Druckbildes (3), insbesondere eines Frankierabdruckes,
auf einem ersten Bildträger (4) aus wenigstens einem ersten Teilbild (3.1) und einem
quer zu einer ersten Richtung (5) dazu versetzt angeordneten zweiten Teilbild (3.2),
mit einem ersten Druckkopf (2), Antriebsmitteln (6) zum Erzeugen von Relativbewegungen
zwischen dem ersten Druckkopf (2) und dem ersten Bildträger (4) sowie einer mit den
Antriebsmitteln (6) und dem ersten Druckkopf (2) verbundenen Steuereinrichtung (12),
wobei die Antriebsmittel (6) und die Steuereinrichtung (12)
- zum Erzeugen des ersten Teilbildes (3.1) in einem ersten Schritt unter einer Relativbewegung
zwischen dem ersten Druckkopf (2) und dem ersten Bildträger (4) entlang der ersten
Richtung (5),
- zum Erzeugen eines Querversatzes zwischen dem ersten Druckkopf (2) und dem ersten
Bildträger (4) entlang einer quer zur ersten Richtung (5) verlaufenden zweiten Richtung
(10) in einem Schritt und
- zum Erzeugen des zweiten Teilbildes (3.2) in einem dritten Schritt unter einer Relativbewegung
zwischen dem ersten Druckkopf (2) und dem ersten Bildträger (4) entlang der ersten
Richtung (5)
ausgebildet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (12) eine Zeitsteuereinheit (15) zum Steuern des Wartezeitintervalls
zwischen dem Ende des Druckvorgangs des ersten Schrittes und dem Beginn des Druckvorgangs
des dritten Schrittes umfasst, die derart ausgebildet ist, dass das Wartezeitintervall
eine nach wenigstens einer vorgegebenen Funktion variierende Länge aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vorgegebene Funktion nach Art einer Zufallsfunktion ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitsteuereinheit (15) zur Variation des Wartezeitintervalls derart ausgebildet
ist, dass bei einer Steuerung der Relativbewegung zwischen einem zweiten Druckkopf
und einem zweiten Bildträger (40) ohne Berücksichtigung dieser Variation des Wartezeitintervalls
mit ausreichender Wahrscheinlichkeit ein Längsversatz entlang der ersten Richtung
zwischen dem ersten und zweiten Teilbild resultiert, der in einem erfassbaren Größenbereich
liegt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Größenbereich des Längsversatzes in einem auf optischem Wege erfassbaren, vorzugsweise
mit bloßem Auge erkennbaren, Größenbereich liegt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitsteuereinheit (15) zur Variation des Wartezeitintervalls, vorzugsweise von
Druckbild zu Druckbild, in Vielfachen eines Variationsintervalls ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Variationsintervall wenigstens dem Quotienten aus einem vorgegebenen Längsversatz
und der mittleren Geschwindigkeit der Relativbewegung zwischen dem ersten Druckkopf
(2) und dem ersten Bildträger (4) während des dritten Schrittes entspricht.