[0001] Die Erfindung betrifft eine Säule der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen
Art. Weiter betrifft die Erfindung eine Regal- oder Gestellkonstruktion nach Anspruch
8.
[0002] Eine aus der DE 690 05 604 T2 bekannte Säule dieser Art dient zu Lagern von schalenartigen
Behältern wie Tellern, Schüsseln oder Servierschalen. Die Säule hat als Tragkonsolen
eine Vielzahl von Stiftvorsprüngen. Diese bestehen aus Stiften, welche waagerecht
durch das Rohr ragen. Zur Anbringung der Stifte an dem Rohr muss dieses mit einer
Vielzahl von Bohrungen versehen werden. Diese bekannte Säule ist für eine Regal- oder
Gestellkonstruktion weder vorgesehen noch geeignet. Sie hat eine hohes Gewicht, ist
in der Herstellung teuer, hat aufgrund der Vielzahl von Bohrungen eine eingeschränkte
Steifigkeit und ist nur mühsam und schwierig reinigbar.
[0003] Aus der DE 690 16 668 T2 ist eine Wandschiene bekannt, die zur Abstützung von Regalen,
Schränken usw. benutzt wird. Diese wird mit einem speziellen Formgebungs- und Schneidewerkzeug
ohne Dehnen oder Ausstanzen des Materials, sondern lediglich durch dessen Verformung
hergestellt. Durch das Schneidewerkzeug wird die Wand der Schiene durchgeschnitten.
Durch das Zurückpressen von Schienenabschnitten entstehen Vorsprünge, die oben und
unten offen sind, so dass Bügel eingehängt werden können. Diese Schiene ist somit
zwar einfach herstellbar und auch für eine Regal- oder Gestellkonstruktion geeignet,
sie ist jedoch aufgrund der Vielzahl von Öffnungen und scharfkantigen Vorsprüngen
auch nur mühsam und schwierig reinigbar.
[0004] Aus der DE 197 57 004 C2 ist eine dort als Geräteträger bezeichnete Gestellkonstruktion
bekannt, bei der wenigstens drei vertikale Wände in Draufsicht U-förmig angeordnet
sind. Die die U-Schenkel des Geräteträgers bildenden beiden Wände sind jeweils mit
Tragkonsolen in Form von Längssicken in unterschiedlichen vertikalen Positionen versehen,
um Behälter, Geräte, Fachböden od. dgl. in den jeweils durch zwei gegenüberliegende
Tragkonsolen ausgebildeten Ebenen aufnehmen zu können. Ein solcher Aufbau eines Geräteträgers
oder einer Gestellkonstruktion, üblicherweise aus Edelstahl, hat ein hohes Gewicht
zur Folge und ist wenig flexibel. Allerdings lassen sich zumindest die Tragkonsolen,
die abgerundete Ausformungen in einer Wand darstellen, bequem reinigen.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Säule der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1
angegebenen Art so auszubilden, dass sie selbst und eine damit ausgerüstete Regal-
oder Gestellkonstruktion leicht reinigbar ist und einen einfachen und einfach herstellbaren
Aufbau hat. Außerdem soll eine Regal- oder Gestellkonstruktion angegeben werden.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einer Säule der eingangs genannten Art mit den im kennzeichnenden
Teil des unabhängigen Anspruches 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Weiterhin wird die
Aufgabe durch eine Regal- oder Gestellkonstruktion nach Anspruch 8 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung bilden die Gegenstände der abhängigen Ansprüche.
[0007] Das Ausbilden der erfindungsgemäßen Säule als einen rohrförmigen Körper mit Vorsprüngen
als Tragkonsolen, die in einer Wand der Säule mittels Hydroforming aus- oder eingeformt
sind, verringert die Anzahl der Teile und führt zu einer Vereinfachung und zu einer
Verbilligung der Herstellung, die Säule ist leicht reinigbar und hat durch das Umformen
eine hohe Steifigkeit.
[0008] Durch das Hydroforming-Verfahren wird die Säule als ein einzelnes Bauteil in einem
einzigen Arbeitsgang in ihre endgültige Form gebracht. Die Säule kann so schnell und
kostengünstig hergestellt werden. Die Säule weist aufgrund des Herstellungsverfahrens
keinerlei Öffnungen auf, sondern hat eine ununterbrochene Wand mit abgerundeten Vorsprüngen,
die in die Wand eingeformt oder aus derselben ausgeformt worden sind. Eine solche
Säule ist äußerst einfach reinigbar und erfüllt somit Hygieneforderungen, wie sie
zum Beispiel im Gastronomiebereich gestellt werden.
[0009] Aus der DE 196 53 509 A1 ist es zwar an sich bekannt (Sp. 2, Z. 24-44), geschlossene
Stahlprofilteile, insbesondere Rohrabschnitte in einem Innenhochdruckverfahren hydraulisch
zu verformen (Hydroforming), jedoch dient dieses Umformverfahren dabei zum Herstellen
eines Überrollbügels für ein Kraftfahrzeug, wobei Rahmenteile dieses Überrollbügels
durch Hydroforming mit unterschiedlichen Querschnitten und Materialstärken an die
unterschiedlichen Belastungen angepasst werden. Die Längsteile sind dabei abschnittsweise
ineinander gesteckt und zusätzlich durch Kleben, Schweißen, Löten od. dgl. miteinander
verbunden.
[0010] Die Regal- oder Gestellkonstruktion nach der Erfindung ist einfach aufgebaut, billig
in der Herstellung und einfach zu reinigen und zu pflegen.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht der rohrförmige Körper
aus einem dünnwandigen, duktilen Material, bevorzugt aus einem Metall wie Stahl, Edelstahl,
Aluminium oder Buntmetalllegierungen. Hierdurch ist ein einfaches Ausformen der Vorsprünge
in der Rohrwand möglich.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung haben die Vorsprünge
jeweils einen zu einer Längsachse des rohrförmigen Körpers lotrechten, horizontalen
Wandabschnitt und einen den horizontalen Wandabschnitt abstützenden teilkegeligen
Wandabschnitt. Hierdurch wird auf einfache Weise eine Konsole zum Tragen hoher Lasten
in der Wand des rohrförmigen Körpers ausgebildet.
[0013] In weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung ist der Übergang zwischen
dem horizontalen Wandabschnitt und dem teilkegeligen Wandabschnitt gerundet und sind
zwischen dem rohrförmigen Körper und den Vorsprüngen gerundete Übergänge ausgebildet.
Hierdurch werden scharfkantige Übergänge vermieden, wobei einerseits das Material
beim Herstellen der Vorsprünge vor Rissbildung bewahrt wird und andererseits eine
mit gerundeten Übergängen versehene Säule leichter von Verschmutzungen gereinigt werden
kann.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in Längsrichtung
des rohrförmigen Körpers eine Vielzahl von Vorsprüngen ausgebildet, die in einem vorbestimmten
Raster beabstandet sind. Hierdurch ist es möglich, Gegenstände in unterschiedlichen
Höhen auf einfache Weise zu positionieren.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in Längsrichtung
des rohrförmigen Körpers an zwei gegenüberliegenden Wandabschnitten jeweils eine Vielzahl
von Vorsprüngen ausgebildet. Eine solche Säule kann als Mittelpfosten zwischen zwei
benachbarten Gestellkonstruktionen dienen, wobei die auf beiden Seiten ausgebildeten
Vorsprünge jeweils als Tragkonsolen dienen.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hat der Innenraum der
Regaloder Gestellkonstruktion eine offene Vorderseite, über die Gegenstände wie Regalböden,
Geräte, Bleche, Schubladen od. dgl. einführbar sind, um auf den Tragkonsolen in horizontaler
Lage aufgenommen zu werden. Damit ist eine gute Zugänglichkeit insbesondere zum Beschicken
des Innenraums der Konstruktion gewährleistet.
[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- in Seitenansicht und teilweise in aufgebrochener Darstellung eine Säule nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine schematische Schnittansicht der Säule nach der Linie A-A in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schrägansicht der Säule nach Fig. 1,
- Fig. 4
- eine Schrägansicht einer weiteren Ausführungsform der Säule nach der Erfindung,
- Fig. 5
- eine Vorderansicht einer Regalkonstruktion, die mit Säulen nach den Fig. 1 - 4 versehen
ist, und
- Fig. 6
- die Regalkonstruktion nach Fig. 5 in Draufsicht.
[0018] Nach den Fig. 1, 2 und 3 hat eine Säule 2 einen rohrförmigen Körper 4, der aus einer
relativ dünnen Wand 6 besteht. Eine Verbindungskonstruktion 16 und ein Rahmen 18,
die am besten in den Fig. 5 und 6 zu erkennen sind, sind in Fig. 1 nur teilweise dargestellt.
In der Wand sind lotrecht zu einer Mittellinie 8 der Säule konsolenartige Vorsprünge
10 ausgebildet. Ein konsolenartiger Vorsprung 10 besteht im wesentlichen aus einem
horizontalen Wandabschnitt 12, der sich senkrecht zur Mittellinie 8 erstreckt. Unterhalb
des horizontalen Wandabschnitts ist einstückig mit dem horizontalen Wandabschnitt
ein teilkegeliger Wandabschnitt 14 in der Wand 6 ausgebildet. Sowohl die Übergänge
zwischen dem horizontalen Wandabschnitt 12 und dem teilkegeligen Wandabschnitt 14
als auch die Übergänge zwischen dem rohrförmigen Körper 4 und dem in der Rohrwand
6 ausgebildeten Vorsprung 10 sind gerundet ausgebildet. Gemäß Fig. 1 ist eine Vielzahl
von konsolenartigen Vorsprüngen 10 übereinander in der Rohrwand ausgebildet, wobei
die Vorsprünge 10 unter einem vorbestimmten Raster zueinander beabstandet sind. Die
derart ausgebildeten konsolenartigen Vorsprünge dienen als Tragkonsolen und somit
als Auflager zum Tragen von Gegenständen wie Geräten der in der eingangs erwähnten
DE 197 57 004 C2 angegebenen Art oder von Blechen, Behältern, Fachböden, Schubladen
od. dgl.
[0019] Gemäß Fig. 2 hat der rohrförmige Körper 4 der Säule in der Ansicht nach der Linie
A-A in Fig. 1 zwar einen ovalen Querschnitt, wobei sich die konsolenartigen Vorsprünge
10 von der Seite mit kleinem Durchmesser des ovalen Querschnitts aus erstrecken, der
Körper 4 könnte jedoch statt dessen einen kreisförmigen oder anderen Querschnitt haben.
Der rohrförmige Körper 4 besteht aus einem dünnwandigen, duktilen Material, bevorzugt
aus einem Metall wie Stahl, Edelstahl oder Aluminium.
[0020] In Fig. 4 ist eine Weiterbildung der Säule nach Fig. 3 dargestellt. Es ist hier entlang
der Längserstreckung der Säule, also entlang der Mittellinie 8 an zwei gegenüberliegenden
Wandabschnitten jeweils eine Vielzahl von konsolenartigen Vorsprüngen 10 ausgebildet.
Die Säule nach Fig. 4 ist damit in der Lage, auf beiden Seiten Regalböden, Behälter
oder dgl. zu tragen.
[0021] In den Fig. 4 und 5 ist ein U-förmiges Gestell dargestellt, das aus sieben Säulen
2 aufgebaut ist, die über die Verbindungskonstruktion 16 miteinander verbunden sind.
Die Verbindungskonstruktion 16 hat den Rahmen 18, der ein horizontal angeordneter,
unterer U-förmiger Rahmen aus Metall ist, und einen horizontal angeordneten, oberen
U-förmigen Rahmen 20 aus Metall, zwischen welchen die sieben Säulen 2 eingeschweißt
sind. Der untere U-förmige Rahmen 18 bildet eine Zarge, die auch im Querschnitt U-förmig
ist. Unter dem unteren U-förmigen Rahmen 18 ist jeweils benachbart zur Unterseite
einer Säule 2 ein in der Höhe justierbarer Fuß 22 angeordnet. Die Füße 22 sind jeweils
mit einem Expander (nicht dargestellt) in dem Rahmen 18 fixierbar. Das in Draufsicht
U-förmige Gestell hat einen linken U-Schenkel 24, einen rechten U-Schenkel 26 und
einen rückwärtigen Steg 28. Das Gestell ist zur Vorderseite 30 und zur Oberseite 32
hin offen. Das U-förmige Gestell umschließt einen quaderförmigen Innenraum 34. Sowohl
am linken U-Schenkel 24 als auch am rechten U-Schenkel 26 sind jeweils drei Säulen
2 angeordnet, wobei die Säulen 2 zur Vorderseite 30 hin in engerem Abstand zueinander
angeordnet sind und wobei jeweils eine Säule an der Vorderseite 30 des rechten und
linken Schenkels 24, 26 angeordnet ist. An dem Steg 28 ist in einem mittleren Abschnitt
eine Säule 2 vorgesehen. Die an den Säulen 2 ausgebildeten konsolenartigen Vorsprünge
10 sind alle zu dem quaderförmigen Innenraum 34 hin ausgerichtet, wobei verschiedene
Ebenen 36 ausgebildet werden, die jeweils dazu dienen, entweder unterschiedliche Gegenstände
aufzunehmen oder Gegenstände in unterschiedlichen Ebenen aufzunehmen. Ein solcher
Gegenstand, z.B. ein Regalboden, kann von der Vorderseite 30 aus in einer Ebene 36
eingeschoben werden, bis der Gegenstand gegen die im rückwärtigen Steg 28 angeordnete
Säule 2 stößt.
[0022] Nachstehend wird ein Verfahren zum Herstellen einer Säule nach den Fig. 1 bis 4 näher
erläutert.
[0023] Bei dem Verfahren wird in eine teilbare Form (nicht dargestellt), die eine Negativform
der fertigen Säule 2 ist, der rohrförmiger Körper 4 eingelegt. Die stirnseitigen Enden
des rohrförmigen Körpers 4 werden verschlossen, und der Innenraum des rohrförmigen
Körpers 4 wird mit einer Flüssigkeit gefüllt. Diese wird dann mit Druck beaufschlagt,
wobei der Druck derart hoch gewählt wird, dass sich die Wand 6 des Körpers 4 in die
Negativform hinein verformt, um die endgültige Form der Säule 2 mit den daran ausgebildeten
konsolenartigen Vorsprüngen 10 herzustellen. Bevorzugt wird eine inkompressible Flüssigkeit
wie Wasser oder Öl verwendet. Mit diesem sogenannten Hydroforming-Verfahren ist es
möglich, die Säule 2 mit der Vielzahl von daran ausgebildeten konsolenartigen Vorsprüngen
10 in einem einzigen Arbeitsgang herzustellen. Die durch dieses Verfahren hergestellte
Säule 2 erlangt durch das Umformen eine hohe Steifigkeit.
1. Säule mit einem rohrförmigen Körper mit Vorsprüngen als Tragkonsolen, insbesondere
für eine Regal- oder Gestellkonstruktion als Auflager für Gegenstände, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (10) in einer Wand (6) der Säule (2) mittels Hydroforming aus- oder
eingeformt sind.
2. Säule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der rohrförmige Körper (4) aus einem dünnwandigen, duktilen Material, bevorzugt aus
einem Metall wie Stahl, Edelstahl, Aluminium oder Buntmetallegierungen besteht.
3. Säule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (10) jeweils einen zu einer Längsachse (8) des rohrförmigen Körpers
(4) lotrechten, horizontalen Wandabschnitt (12) und einen den horizontalen Wandabschnitt
(12) abstützenden teilkegeligen Wandabschnitt (14) haben.
4. Säule nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Übergang zwischen dem horizontalen Wandabschnitt (12) und dem teilkegeligen Wandabschnitt
(14) gerundet ist.
5. Säule nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem rohrförmigen Körper (4) und den Vorsprüngen (10) gerundete Übergänge
ausgebildet sind.
6. Säule nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung des rohrförmigen Körpers (4) eine Vielzahl von Vorsprüngen (10)
ausgebildet ist, die in einem vorbestimmten Raster beabstandet sind.
7. Säule nach einem der vorstehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in der Längsrichtung des rohrförmige Körpers (4) an zwei gegenüberliegenden Wandabschnitten
jeweils eine Vielzahl von Vorsprüngen (10) ausgebildet ist.
8. Regal- oder Gestellkonstruktion mit wenigstens drei vertikal angeordneten Säulen (2)
nach einem der Ansprüche 1 bis 7, die derart positioniert sind, dass die Tragkonsolen
einem Innenraum (34) zugewandt sind, um als Auflager für Regalböden od. dgl. Gegenstände
zu dienen.
9. Regal- oder Gestellkonstruktion nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (34) eine offene Vorderseite (30) hat, über die Gegenstände wie Regalböden,
Geräte, Bleche, Schubladen od. dgl. einführbar sind, um auf den Tragkonsolen in horizontaler
Lage aufgenommen zu werden.