[0001] Die Erfindung betrifft einen Rotationszerstäuber für eine Beschichtungsvorrichtung
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Das aus einem Glockenteller bestehende Absprühelement bekannter Rotationszerstäuber
ist in das freie offene Ende einer von einer Luftturbine angetriebenen Hohlwelle geschraubt,
deren Lagereinheit mit der Turbine innerhalb der äußeren Gehäuseabdeckung des Zerstäubers
eine modulare Baueinheit bildet (DE 4306800 A). Diese Baueinheit ist nach Abnehmen
der Gehäuseabdeckung.zugänglich und mit der Hohlwelle und dem Glockenteller von den
anderen Bestandteilen des Zerstäubers lösbar.
[0003] Der Glockenteller muß bekanntlich von Zeit zu Zeit gewechselt oder gereinigt oder
aus sonstigen Gründen aus der Hohlwelle herausgeschraubt werden. Zur Ermöglichung
dieser Relativdrehung mußte die Hohlwelle bisher mit einem von außen angesetzten Gabelschlüssel
oder sonstigen Werkzeug festgehalten werden. Die Bereitstellung und Handhabung dieses
externen Werkzeugs ist nicht nur umständlich, mühsam und zeitraubend, sondern es besteht
auch die Gefahr einer Beschädigung benachbarter Teile wie Lenkluftring und Gehäuse
und des Glockentellers selbst sowie der Wellenlagerung durch die punktuelle Hebelbelastung
mit dem Gabelschlüssel. Bei manchen Zerstäubern müssen außerdem zunächst weitere Teile
abgebaut werden, damit das Werkzeug an der vorgesehenen Stelle der Welle angesetzt
werden kann, wobei es zu Verschmutzungen der freigelegten Bereiche kommen kann.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Rotationszerstäubers, dessen Absprühelement
ohne die genannten Gefahren schneller und einfacher als bisher an der drehbar gelagerten
Welle montiert und abmontiert werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche gelöst.
[0006] Durch die Erfindung wird ein externes Werkzeug überflüssig. Statt dessen kann die
Welle auf einfachste Weise durch Betätigen des Arretiergliedes z.B. mit einem Finger
einer Hand in ihrer Lagereinheit blockiert werden, wenn beispielsweise mit der anderen
Hand der Glockenteller heraus- oder eingeschraubt werden soll. Die Betätigung des
Arretiergliedes ist durch eine ggf. verschließbare Öffnung oder über Zwischenbetätigungsglieder
auch von außerhalb des Zerstäubers her möglich. Insbesondere kann die Betätigung des
Arretiergliedes auch automatisch erfolgen, beispielsweise pneumatisch mit Hilfe eines
angesteuerten Ventils oder durch einen sonstigen Antrieb.
[0007] Die Arretierung kann zweckmäßig im Bereich des Axiallagers der Welle erfolgen. Durch
die Arretierung ohne Werkzeug entfällt die Gefahr von Beschädigungen im Bereich des
Glockentellers und des Lenkluftrings, des Zerstäubers sowie der Wellenlagerung. Außerdem
werden neue konstruktive Möglichkeiten für die Anordnung des Glockentellers auf der
Welle sowie für Modifikationen am Lenkluftring eröffnet.
[0008] An dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher
erläutert. Es zeigen
- Fig. 1 A
- einen Längsschnitt durch die Lager- und Turbineneinheit des Rotationszerstäubers mit
dem Arretierglied in seiner Freigabestellung;
- Fig. 1 B
- das Arretierglied gemäß Fig. 1 in seiner Blockierstellung; und
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Einheit gemäß Fig. 1 längs der durch die Pfeile in Fig.
1 angegebenen Ebene der Arretiereinrichtung.
[0009] In Fig. 1 A ist eine Lagereinheit 1 eines Rotationszerstäubers dargestellt, die in
der an sich bekannten und üblichen Weise mit dem im Bereich 2 befindlichen Luftturbinenmotor
eine modulare Baueinheit bildet. In der Lagereinheit 1 rotiert luftgelagert die ebenfalls
an sich übliche Hohlwelle 4, die an dem in Fig. 1 rechten Ende von einer Abdeckplatte
6 der Lagereinheit 1 eingeschlossen ist, während sie auf der entgegengesetzten Seite
mit ihrem freien Ende 8 aus der Lagereinheit herausragt. Durch die Abdeckplatte 6
hindurch wird die Lager- und Turbineneinheit mit der erforderlichen Druckluft versorgt
(Öffnungen hierfür sind in Fig. 2 zu sehen). Zum Einschrauben des (nicht dargestellten)
Glockentellers hat die Hohlwelle 4 in ihrem freistehenden Ende 8 an der mit 9 bezeichneten
Stelle ein Innengewinde. Bei 10 befindet sich die Stelle, wo bei bekannten Zerstäubern
ein Werkzeug zum Festhalten der Welle angesetzt werden kann. Für Sonderfälle kann
es zweckmäßig sein, diese Möglichkeit auch bei dem hier beschriebenen Zerstäuber beizubehalten.
[0010] An ihrem in der Abdeckplatte 6 befindlichen Ende hat die Hohlwelle 4 in ihrer zylindrischen
Wand die in Fig. 2 als Beispiel dargestellten vier Löcher 12, die in einer gemeinsamen
radialen Ebene (der Schnittebene der Fig. 2) gleichmäßig um den Wellenumfang verteilt
sind.
[0011] Zum Eingriff in eines der Löcher 12 ist in der Abdeckplatte 6 ein mit seiner Achse
linear radial in der genannten Ebene, also senkrecht zur Wellenachse verschiebbarer
Arretierbolzen 14 der dargestellten abgestuften z. B. zylindrischen Form gelagert.
Der abgestufte Bolzen 14 hat ein dünneres Endteil 15, mit dem er in die Löcher 12
paßt, und ein dickeres Schaftteil 16, mit dem er in einer entsprechend bemessenen,
die Abdeckplatte 6 quer zu der Wellenachse bis zum Wellenumfang durchsetzenden Radialbohrung
18 gleitend geführt ist. Die Radialbohrung 18 ist darstellungsgemäß so abgestuft,
daß sie an der Welle 4 den dem Endteil 15 entsprechenden geringeren Durchmesser hat
und angrenzend an diese Abstufung mit dem Endteil 15 einen Ringspalt bildet, in dem
eine spiralförmige Druckfeder 20 sitzt. Diese Druckfeder drückt gegen die Abstufungen
der Bohrung 18 und des Bolzens 14 und hält ihn dadurch normalerweise in seiner Freigabestellung
gemäß Fig. 1 A außerhalb der Welle 4. Gegen die Kraft der Feder 20 kann der Bolzen
14 beispielsweise durch Fingerdruck auf seinen Betätigungskopf 17 in seine Blockierstellung
gemäß Fig. 1 B gedrückt werden. Eine in dem Bolzen 14 sitzende, in einem Begrenzungsspalt
22 in der Abdeckplatte 6 verschiebbare Schraube 23 verhindert ein Herausfallen des
Bolzens 14 aus der Bohrung 18 und kann andererseits dessen Bewegung in Richtung zu
der Hohlwelle 4 begrenzen.
1. Rotationszerstäuber für eine Beschichtungsvorrichtung, deren Absprühelement abnehmbar
an einer rotierenden Welle (4) montiert ist, mit einem Antriebsmotor und einer Lagereinheit
(1) für die Welle (4),
dadurch gekennzeichnet, daß zum Blockieren der Welle (4) in dem Zerstäuber ein zwischen zwei Stellungen bewegbares
Arretierglied (14) gelagert ist, das in seiner einen Stellung in Eingriff mit einer
in oder an der Welle (4) ausgebildeten Arretiereinrichtung (12) steht, um deren Drehung
in der Lagereinheit (1) zu verhindern, während es in seiner anderen Stellung die Wellendrehung
freigibt.
2. Rotationszerstäuber nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierglied (14) in oder an der Lagereinheit (1) gelagert ist.
3. Rotationszerstäuber nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretiereinrichtung durch eine Ausnehmung der Welle (4) oder mehrere um den Wellenumfang
verteilte Ausnehmungen (12) gebildet ist.
4. Rotationszerstäuber nach Anspruch 3 mit einer Hohlwelle (4), in deren zylindrischer
Wand sich eine oder mehrere Bohrungen (12) befinden, in die das Arretierglied (14)
in seiner Blockierstellung eingreift.
5. Rotationszerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierglied (14) gegen die Kraft einer Rückstellfeder (20) aus seiner Freigabestellung
in die Blockierstellung bewegbar ist.
6. Rotationszerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierglied (14) ein linear radial zur Welle (4) verschiebbar gelagerter Bolzen
ist.
7. Rotationszerstäuber nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstellfeder eine spiralförmige Druckfeder (20) ist, die in einem durch Abstufungen
des stiftförmigen Arretiergliedes (14) und einer Führungsbohrung (18) für das Arretierglied
gebildeten Ringspalt sitzt.
8. Rotationszerstäuber nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierglied (14) automatisch mit Hilfe eines angesteuerten Ventils oder eines
sonstigen Antriebs betätigt wird.
9. Rotationszerstäuber nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Arretierglied (14) manuell betätigt wird.