[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Farbversorgung von
Druckmaschinen.
[0002] In der Praxis werden die Farbwerke von Druckmaschinen mit einer fertigen Ausgangsfarbe
beschickt, die in der Regel ungeändert auf die Papierbahn oder den Bogen gedruckt
wird. Für Papiere mit unterschiedlichen Qualitäten, Oberflächenbeschaffenheiten, Porositäten
oder dgl. anderen Unterschieden können sich bei gleicher Ausgangsfarbe jedoch unterschiedliche
Farbsättigungen oder auch sog. Farbtiefen im Druck ergeben. Bei weniger saugfähigen
Papieren, z.B. glatten gestrichenen Papiersorten, ist die für einen Vollton notwendige
Dicke der Farbschicht im Druck geringer als bei vermehrt saugfähigen Papieren, die
die Farbe stärker annehmen und bei denen sich eine größere Farbschichtdicke einstellt.
Die Tonwertzunahme des Rasterpunktes verändert sich je nach der aufgetragenen Farbschichtdicke
und erhöht somit die Flächendeckung des Rasterpunktes, was zu einer Farbtonveränderung
gegenüber der Vorlage führt. Ähnliche Probleme entstehen auch durch die unterschiedliche
Oberflächenbeschaffenheit der Vorderund Rückseite eines ungestrichenen Papiers, die
eine unterschiedliche Farbschichtdicke für die Volltondeckung notwendig machen. Hier
stellen sich bei Vorder- und Rückdruck Farbunterschiede ein, die bei gefalteten und
gegenüberliegenden Seiten des Bogen- oder
Rollenoffset-Druckes deutlich sichtbar sind. Bei der kleineren Farbschichtdicke ist
die Farbsättigung geringer als bei der größeren Farbschichtdicke. Diesen Unterschieden
hat man in der Praxis zu begegnen versucht durch Bereitstellung unterschiedlicher
vorgefertigter Farben, die in der Farbsättigung differieren. Diese Maßnahme brachte
eine Verbesserung, konnte aber im Endeffekt noch nicht voll befriedigen. Zudem war
durch die Erhöhung der eingesetzten Farbenzahl ein gesteigerter Bauund Wartungsaufwand
erforderlich.
[0003] Aus der DE-A-40 19 608 ist es bekannt, eine Druckfarbe direkt am Farbkasten einer
Druckmaschine aus mehreren über Leitungen getrennt zugeführten Grundfarben anzumischen.
Auf die Farbsättigung wird hierbei allerdings keine Rücksicht genommen und allenfalls
die Viskosität durch Zuschläge verändert.
[0004] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere Einrichtung zur Farbversorgung
aufzuzeigen.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
Mit der beanspruchten Anpassvorrichtung kann zum einen die Farbsättigung innerhalb
der Farbversorgungseinrichtung einer Offset-Druckmaschine verändert und auf die jeweils
gewünschten Werte wie Volltondichte, Tonwertzunahme und Farbsättigung angepasst werden.
Dies hat den Vorteil, dass mit den konventionellen und vorhandenen Ausgangsfarben
gearbeitet werden kann. Dies verringert die Zahl der eingesetzten Ausgangsfarben,
wodurch sich der Lageraufwand und der Wartungsaufwand, insbesondere auch der Reinigungsaufwand,
reduzieren. Außerdem kann die Farbsättigung durch die Anpassung innerhalb der Farbversorgung
sehr viel genauer auf den jeweils benötigten Wert und die gerade verwendete Art des
Bedruckmediums, z.B. auf unterschiedliche Papiersorten, eingestellt werden. Es ergeben
sich wesentlich feinere Abstufungen, so dass eine optimale Anpassmöglichkeit für alle
Bedruckmedien besteht. Die Bedruckmedien können dabei beliebiger Art sein, z.B. Folien,
Bahnen oder Tafeln aus Kunststoff, Metall oder dgl., textile Stoffe etc..
[0006] In der bevorzugten Ausführungsform wird jeweils mit einer gesättigen, vorzugsweise
maximal farbgesättigten Ausgangsfarbe gearbeitet, wobei die Sättigungsanpassung durch
Beimischung von einem pigmentfreien und vorzugsweise transparenten farblosen Farbträger
erzielt wird. Der Farbträger, der auch als Druckweiß bezeichnet wird, beinhaltet vorzugsweise
alle Komponenten der Ausgangsfarbe mit Ausnahme der Farbpigmente. Das Gemisch aus
Farbträger und Ausgangsfarbe bildet dann die Druckfarbe. Der Farbträger ist vorzugsweise
der gleiche wie derjenige in der Ausgangsfarbe. Durch die Beimischung des Farbträgers
zur Ausgangsfarbe wird die Zahl und Dichte der Farbpigmente in der Druckfarbe verringert
und damit die Farbsättigung der Druckfarbe auf den gewünschten Wert gebracht.
[0007] In der bevorzugten Ausführungsform ist die Anpassvorrichtung möglichst nahe am Ort
des Druckes und dabei vorzugsweise am Farbwerk der Druckmaschine angeordnet. Hierdurch
wird die Farbsättigung kurz vor dem Druck auf das Papier eingestellt. Fehlereinflüsse
im Bereich zwischen Sättigungsanpassung und Druck werden dadurch minimiert oder vollkommen
ausgeschaltet. Außerdem kann bis zur Anpassvorrichtung die Farbversorgung im Ausgangszustand
verbleiben. Dies bringt Vorteile bei der Reinigung und Wartung der einzelnen farbführenden
Teile der Farbversorgungseinrichtung mit sich.
[0008] Die Anpassvorrichtung ist in der bevorzugten Ausführungsform als Mischeinrichtung
für die Ausgangsfarbe und für den Farbträger ausgebildet. Sie lässt sich in der einfachsten
Ausführungsform manuell bedienen. In einer verbesserten und komfortableren Variante
ist eine Steuereinheit mit einer Fernbedienung vorhanden. Die Steuereinheit kann ein
oder mehrere Farbwerke sowie auch ein oder mehrere Druckmaschinen beaufschlagen. Die
Farbsättigung kann dabei für die einzelnen Druckfarben getrennt eingestellt werden.
Desgleichen kann bei Anordnung mehrerer Druckmaschinen eine gemeinsame oder ebenfalls
getrennte Einstellmöglichkeit gegeben sein.
[0009] In einer bevorzugten Ausführungsform lässt sich die Einstellung der Farbsättigung
auch regeln. Hierfür sind ein oder mehrere geeignete Messeinrichtungen für die Farbsättigung
vorhanden und mit der oder den Steuereinheit(en) verbunden. Die Messeinrichtungen
sind vorzugsweise an der bedruckten Bahn bzw. Bogen angeordnet und nehmen dadurch
die Farbsättigung der Druckfarbe am Endprodukt auf. Alternativ kann die Farbsättigung
auch vor dem Druck, z.B. im Bereich der Farbwalze, bei Verwendung von lasierenden
Farben gemessen werden.
[0010] Die Mischeinrichtung kann unterschiedlich ausgebildet sein. In der bevorzugten Ausführungsform
ist sie als Mischventil ausgebildet und möglichst nahe am Druckort an der Papierbahn
des Farbkastens angeordnet, z.B. im Bereich eines Farbkastens. Hierfür ist es günstig,
die Mischeinrichtung an einem Balken zu montieren, der oberhalb des Farbkastens angeordnet
ist. Die Farbsättigung wird dann unmittelbar vor dem Füllen des Farbkastens mit Farbe
eingestellt. Innerhalb des Farbkastens bis zum Druck kann es bei normalem Betreiben
der Druckmaschine dann kaum mehr zu negativen Einflüssen oder Veränderungen der eingestellten
Farbsättigung der Druckfarbe kommen.
[0011] Die Anpassvorrichtung bietet außerdem die Möglichkeit, die Farbe auch noch anderweitig
zu beeinflussen. Hierbei lassen sich z.B. Viskositätsmittel beigeben, um die Viskosität
der Druckfarbe zu verändern. Die Viskositätsänderung ist unabhängig von der Veränderung
der Farbsättigung. Die Viskositätsbeeinflussung ist von Vorteil, um thermische Änderungen
an der Druckmaschine auszugleichen. Dies ist insbesondere für die Farbe Magenta günstig,
weil diese auf thermische Änderungen während der Prozesslaufzeit empfindlicher reagiert
als die anderen Grundfarben Cyan und Gelb.
[0012] Mit der Anpassvorrichtung können insbesondere auch Direktfarben aus mehreren Ausgangsfarben
gemischt werden. Hierbei wird vorteilhafterweise mit sechs Hauptfarben, nämlich gelb,
magentarot, cyanblau, violettblau, grün und orangerot sowie zusätzlich schwarz und
ggf. auch weiß gearbeitet. Diese Mischung einer Direktfarbe wird vorzugsweise mit
der vorbeschriebenen Anpassung der Farbsättigung kombiniert. Die Mischung einer Direktfarbe
kann aber auch für sich allein und ohne Beeinflussung der Farbsättigung eingesetzt
werden.
[0013] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform lässt sich die einzustellende Farbsättigung
je nach dem in der Druckmaschine zu verarbeitenden Papier regeln. Hierfür wird die
unbedruckte Papieroberfläche der Vorder- und Rückseite vor dem Papiereinzug optisch
abgetastet und liefert der Steuereinheit die für die Farbsättigung des zu druckenden
Papiers notwendigen Daten. Damit werden Qualitätsunterschiede des Papiers bei Rollen-
oder Papierpalettenwechsel erkannt und die eingestellte Farbsättigung korrigiert.
Dies führt zu einer entscheidenden Verminderung der Makulatur und dadurch zu einer
erheblichen Senkung der Papier- und Herstellungskosten.
[0015] Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt.
Im einzelnen zeigen:
- Figur 1:
- in der Draufsicht eine Anlage mit zwei Druckmaschinen, einer gemeinsamen Farbversorgungseinrichtung
und einer Anpassvorrichtung zur Veränderung der Farbsättigung,
- Figur 2:
- eine abgebrochene Seitenansicht eines Farbkastens mit Farbwalze und einer Mischeinrichtung
zur Veränderung der Farbsättigung,
- Figur 3:
- eine Stirnansicht der Anordnung gemäß Pfeil III von Figur 2,
- Figur 4:
- eine Prinzipdarstellung des Offset-Drucks mit einer Anpassvorrichtung zur Veränderung
der Farbsättigung, einer Messeinrichtung für die Farbsättigung und einer Steuereinheit,
- Figur 4a:
- eine Alternative des Offset-Druckes zu Figur 4,
- Figur 5:
- ein Mischventil zur Veränderung der Farbsättigung in Seitenansicht,
- Figur 6:
- eine Ventilscheibe in Draufsicht
- Figur 7:
- eine Variante des Mischventils von Figur 5 mit einem zusätzlichen Anschluss für Zusatzstoffe,
- Figur 8:
- eine Variante der Anordnung von Figur 3
- Figur 9:
- eine Variante der Anpassvorrichtung von Figur 1 bis 8 zur Bildung einer aus mehreren
Ausgangsfarben gemischten Direktfarbe und
- Figur 10:
- eine Variante von Figur 1 mit einer Anpassvorrichtung für Direktfarben und Farbsättigung.
[0016] Figur 1 zeigt in der Draufsicht eine Druckanlage, die z.B. aus zwei unabhängigen
Offset-Druckmaschinen (3). Hierbei kann es sich um Rollen- oder Bogenoffsetmaschinen
handeln. Die Druckmaschinen (3) sind mit jeweils ein oder mehreren Farbwerken bzw.
Druckwerken (12) und einer gemeinsamen Farbversorgungseinrichtung (1) sowie für jedes
Fahrwerk einer Anpassvorrichtung (2) zur Veränderung der Farbsättigung ausgestattet.
Die Zahl der Druckmaschinen (3) kann variieren und dabei kleiner oder größer sein.
Die Druckmaschinen (3) können auch getrennte Farbversorgungseinrichtungen (1) besitzen.
In der bevorzugten Ausführungsform hat jedes Farbwerk seine eigene Anpassvorrichtung
(2).
[0017] Die Farbversorgungseinrichtung (1) besteht z.B. aus mehreren Vorratsbehältern (8)
für mehrere Ausgangsfarben (5). Hierbei handelt es sich um pastöse Offsetfarben. Für
Rollen- und Bogenoffset kommen unterschiedliche Farben zum Einsatz. Die Behälter sind
z.B. als stationäre Farbtanks ausgebildet und mit geeigneten Pumpen ausgerüstet, welche
die Ausgangsfarbe (5) zu den einzelnen Farbwerken (12) der Druckmaschinen (3) über
Zuführleitungen (10) pumpen. Der Förderdruck ist dabei vorzugsweise in allen Leitungen
gleich. Außerdem ist die Fördermenge für eine Maximalfarbgebung ausreichend. Die Ausgangsfarbe
(5) ist vorgefertigt und hat vorzugsweise eine maximale Farbsättigung. Im gezeigten
Ausführungsbeispiel sind vier Vorratsbehälter (8) für den 4-Farben-Druck vorhanden
und beinhalten in getrennten Behältern die Farbe Schwarz und die drei Grund- oder
Primärfarben Magenta, Cyan und Gelb.
[0018] Alternativ oder zusätzlich können auch andere Ausgangsfarben (5,5') oder eine andere
Zahl von Ausgangsfarben vorhanden sein. Eine Variante in diesem Sinne ist nachfolgend
im Ausführungsbeispiel der Figuren 9 und 10 beschrieben.
[0019] Die Farbversorgungseinrichtung (1) beinhaltet ferner ein oder mehrere zusätzliche
Vorratsbehälter (9) für einen pigmentfreien, d.h. farblosen und vorzugsweise transparenten
Farbträger (6) sowie Pumpen und eigene nur für den Farbträger (6) vorgesehene Zuführleitungen
(11). Der Farbträger (6) ist vorzugsweise der gleiche Farbträger, wie er auch den
Ausgangsfarben (5) zu Grunde liegt. Der Farbträger (6) besteht z.B. aus Ölen, Paraffinen
und anderen Zuschlagsstoffen.
[0020] Der Farbträger (6) kann alternativ ein anderes Material als dasjenige in der oder
in den Ausgangsfarbe(n) (5) sein, wobei er vorzugsweise die Eigenschaften der Ausgangsfarbe(n)
(5), z.B. Viskosität, Scheuerfestigkeit, Tack und Wegschlagen nicht in unerwünschter
Weise beeinflusst.
[0021] Die Druckfarbe (7) ist diejenige Farbe, die auf ein beliebig geeignetes und bedruckbares
Bedruckmedium (27), z.B. Papier, Karton, Kunststoff- oder Metallfolie, textiler Stoff
oder dgl. gedruckt wird, welches als laufende Bahn, als Bogen oder in anderer geeigneter
Zurichtung vorliegt.
[0022] Die Anpassvorrichtung (2) ermöglicht eine Veränderung der Farbsättigung der einzelnen
Ausgangsfarbe (5) unter Bildung der auf das Bedruckmedium (27) zu druckenden Druckfarbe
(7) in Anpassung an unterschiedliche Mediensorten. Die Oberflächenrauhigkeit der verschiedenen
Bedruckmedien (27) lässt sich im Wesentlichen in fünf Gruppen unterscheiden, nämlich
1. geschlossene Oberflächen (Plastik, Metall, Hochglanzpapiere),
2. glatte Oberflächen (glänzend gestrichenes Papier),
3. mittelrauhe Oberflächen (mattes, gestrichenes Papier),
4. rauhe Oberflächen (Offset-Papiere) und
5. absorbierende Oberflächen (Werkdruckpapier, Textilien Löschpapier).
[0023] In der bevorzugten Ausführungsform wird von einer maximal gesättigten Ausgangsfarbe
(5) ausgegangen, wobei die gewünschte Farbsättigung oder Farbtiefe in der Druckfarbe
(7) ggf. durch Beimischung variierender Volumenanteile von transparentem und farblosem
Farbträger (6) erreicht wird. Durch die Beimischung wird die für den Druck vorgesehene
Druckfarbe (7) mit angepasster Farbsättigung hergestellt. In der Druckfarbe (7) verändert
sich der Pigmentanteil durch die Beimengung des transparenten Farbträgers (6). Wenn
allerdings die Druckfarbe (7) eine maximale Farbsättigung haben soll, wird mit der
Ausgangsfarbe (5) ohne Beimischung von Farbträger (6) gedruckt.
[0024] Für die vorgenannten fünf Papiergruppen kann bei der 1. Gruppe der Papiere mit geschlossenen
Oberflächen vorzugsweise ohne oder mit nur geringer Veränderung der Farbsättigung
und damit im Wesentlichen mit der Ausgangsfarbe (5) gedruckt werden. Für die nachfolgenden
vier Papiersorten wird der Anteil des Farbträgers (6) immer weiter erhöht und dementsprechend
die Farbsättigung vermindert, wobei bei der 5. und letzten Gruppe der Papiere mit
absorbierender Oberfläche der maximale Farbträgeranteil und die innerhalb der Abstufung
minimale Farbsättigung vorliegen.
[0025] Die prozentuale Beimischung von Farbträger (6) kann z.B. in der Praxis ungefähr folgende
Werte annehmen:
1. Mediengruppe |
0 % |
2. Mediengruppe |
2 - 4 % |
3. Mediengruppe |
5 - 8 % |
4. Mediengruppe |
7 - 10 % |
5. Mediengruppe |
10 - 15 % |
[0026] Die Werte sind als Grobwerte zu verstehen. Sie können je nach Art der Ausgangsfarbe
(5) oder auch nach Art des Druckmediums (Papier, Folie etc.) variieren.
[0027] Der beigemischte Farbträger (6) hat vorzugsweise die gleiche Konsistenz wie das Material
in der Ausgangsfarbe (5). Hierdurch werden die anderen Eigenschaften der Farbe, z.B.
die Viskosität, etc. nicht verändert. Die Farbträgerbeimischung verändert lediglich
in der Druckfarbe (7) den Volumenanteil der enthaltenen Pigmente. Zusätzlich können
in der Anpassvorrichtung (2) allerdings bei Bedarf auch noch weitere Maßnahmen zur
Beeinflussung der Druckfarbe (7) vorgenommen werden.
[0028] Zum einen können hierbei z.B. Viskositätsmittel wie Drucklack oder Drucköl beigegeben
werden, um die Viskosität der Druckfarbe (7) zu verändern. Dies ist z.B. bei der Farbe
Magenta sinnvoll, um thermisch bedingte und durch den Druckmaschinenbetrieb über die
Laufzeit auftretende Farbveränderungen oder Farbstiche im Druckbild zu eliminieren.
Magenta ist hierbei gegenüber den anderen Farben empfindlicher, weil es kein Filter
für die Infrarotstrahlung ist und bei zunehmender Temperatur und absinkender Viskosität
zu einer Tonwertzunahme-Veränderung im Raster und damit zu einem sichtbaren Rotstich
im Druckbild führt. Die Tonwertzunahme steigt bis zur oberen Toleranzgrenze und kann
diese auch überschreiten. Zur Behebung dieses Problems wird ein Viskosität steigerndes
Mittel, z.B. ein farbloser transparenter Drucklack beigegeben, was in einer Dosierung
von ca. 2% liegen kann. Im Weiteren können bei der Anpassvorrichtung (2) auch sekativ
kurze Zusatzstoffe und/oder Präparate zur Erhöhung der Scheuerfestigkeit beigemischt
werden. Zudem ist es möglich, UV-Licht empfindliche Farbstoffe beizumischen. Diese
genannten Zusatzstoffe beeinflussen und verändern die Farbsättigung vorzugsweise nicht,
wenn das Verhältnis der Farbmenge und des Rigmentanteils nicht verändert wurden, das
sonst von der Anlage angepasst wird.
[0029] In der nachfolgenden Beschreibung von Figur 9 und 10 wird eine weitere Einsatzmöglichkeit
der Anpassvorrichtung (2) unter Bildung von gemischten Direktfarben (36) näher erläutert.
[0030] Die Steuerung des Mischverhältnisses zur Einstellung der Farbsättigung und ggf. auch
zur Beimischung der anderen Zusatzstoffe erfolgt vorzugsweise in der Andruckphase,
bei der auch mit einer niedrigeren Geschwindigkeit gefahren wird, die vom Maschinentyp
und dem Bedruckstoff abhängen. In der Andruckphase wird auch das Ergebnis, d.h. die
erreichte Farbsättigung und evtl. weitere Merkmale, wie Tonwertzunahme bzw. relativer
Druckkontrast etc. kontrolliert. Die in der Andruckphase ermittelten Werte werden
durch drehzahlabhängige Faktoren auf die für den Produktionsbetrieb und die höheren
Drehzahlen erforderlichen Werte umgerechnet.
[0031] In der Andruckphase wird vorzugsweise der relative Druckkontrast mit 100%iger Flächendeckung
und 80%igem Raster in jeder Druckform an zwei Messfeldern überprüft. Für den Farbort
braucht nur der Vollton überprüft zu werden. Diese Prüfung der Tonwertzunahme und
der Farbsättigung kann optisch anhand von Vergleichsmustern erfolgen. In einer verbesserten
Ausführungsform, die auch höheren Qualitätsansprüchen und steigenden Anforderungen
von Drucknormen entspricht, wird ein geeignetes Messgerät eingesetzt, mit dem der
relative Druckkontrast, z.B. die Tonwertzunahme nach Mourray-Davis und zum anderen
die Farbsättigung durch Farbortbestimmung anhand von Lab- oder Luv- oder Lch-Werten
gemessen wird. Das Messgerät kann z.B. ein densitometrisches Dreibereichs Dichtemessgerät
oder ein Spektralphotometer sein. Das Spektralphotometer eignet sich zur Farbort-Messung
und das densitometrische Dreibereichs-Dichtemessgerät zur Bestimmung der relativen
Farbverschiebung.
[0032] Die Einstellung der Anpassvorrichtung (2) und der Mischverhältnisse kann in verschiedener
Weise erfolgen. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt eine Anpassung für jede
der eingesetzten Druckfarben (7) bzw. Ausgangsfarben (5) und für jede Druckmaschine
(3) getrennt. In einfacheren Ausführungsformen kann auch eine globale Anpassung für
mehrere Farben gemeinsam und auch für mehrere Druckmaschinen (3) gemeinsam geschehen.
[0033] In der einfachsten Ausführungsform wird die Anpassvorrichtung (2) manuell eingestellt.
In einer verbesserten Ausführungsform ist die Anpassvorrichtung (2) mit geeigneten
Antrieben ausgerüstet und fernsteuerbar, wobei vorzugsweise auch eine geeignete Steuereinheit
(26) vorhanden ist. Vorzugsweise ist eine für alle Anpassvorgänge gemeinsame Steuereinheit
(26) vorhanden und am Maschinenstand der Gesamtanlage angeordnet. Alternativ können
aber auch - wie in Figur 1 dargestellt - getrennte Steuereinheiten (26) für jede Druckmaschine
(3) bzw. für jede Anpassvorrichtung (2) vorhanden sein.
[0034] Die Steuereinheit (26) kann einen Datenspeicher für die verschiedenen Papiersorten
und die in der Anlage ermittelten oder anderweitig vorgegebenen zugehörigen Einstellungen
der Anpassvorrichtung (2) aufweisen. Bei einem Papierwechsel kann dann auf diese gespeicherten
Werte zurückgegriffen werden, was ein erneutes Einmessen überflüssig macht. Die Einstellwerte
können alternativ auch in Tabellenform oder dgl. vorliegen und manuell eingestellt
werden.
[0035] Die Anpassung der Farbsättigung und die Beimischungen des Farbträgers (6) und der
anderen Zusatzstoffe kann in einer optimierten Variante auch geregelt werden, was
zumindest zeitweise in der Andruckphase geschieht, was darüber hinaus aber auch im
anschließenden normalen Druckbetrieb zeitweise oder kontinuierlich geschehen kann.
Hierfür sind an jeder Druckmaschine (3) ein oder mehrere, vorzugsweise online messende
Messgeräte (25) der vorgenannten Art angeordnet, mit denen die Farbsättigung und der
relative Druckkontrast gemessen werden. Darüber hinaus können ggf. auch weitere Farbmessungen
durchgeführt werden. Dieses Messgerät (25) ist über geeignete Leitungen mit der oder
den Steuereinheit(en) (26) verbunden. In den Steuereinheiten (26) werden die gemessenen
Ist-Werte mit vorgegebenen Soll-Werten für die Einstellungen verglichen und danach
die Anpassvorrichtungen (2) entsprechend eingestellt oder nachreguliert.
[0036] Die einzelne Anpassvorrichtung (2) ist jeweils im Bereich zwischen den Vorratsbehältern
(8,9) und dem Ort des Druckauftrags auf der laufenden Papierbahn (27) oder dem Papierbogen
angeordnet. In der bevorzugten Ausführungsform befindet sich die Anpassvorrichtung
(2) möglichst nahe am Ort des Druckauftrages und ist jeweils an einem Farbwerk (12)
der Druckmaschine (3) positioniert. Hierfür ist eine geeignete Halterung zur Befestigung
am Farbwerk (12), vorzugsweise am Farbkasten (13) vorhanden. Die Ausgangsfarbe (5)
wird dabei erst kurz vor dem Einbringen in das Farbwerk beeinflusst und verändert.
Die Farbträgerzugabe erfolgt hierbei vorzugsweise am Farbkasten des Farbwerkes (12).
[0037] In der bevorzugten Ausführungsform besitzt die Anpassvorrichtung (2) für jede Ausgangsfarbe
(5) eine eigene Mischeinrichtung (4). Die Mischeinrichtung (4) ist hierbei vorzugsweise
jeweils im Bereich eines Farbkastens (13) angeordnet.
[0038] Figur 2 und 3 zeigen hierzu eine bevorzugte Ausführungsform, bei der die Mischeinrichtung
(4) an einem Verteilerbalken (14) ausgangsseitig angeordnet ist, welcher oberhalb
eines Farbkastens (13) positioniert ist. Der Verteilerbalken (14) ist hierbei über
ein oder mehrere geeignete Zuführleitungen (10) mit dem zugehörigen Vorratsbehälter
(8) für die Ausgangsfarbe (5) verbunden. Der Verteilerbalken (14) kann auch einen
Niveauregler mit ein oder mehrere Dosierventilen beinhalten, der den Pegelstand der
Druckfarbe (7) im Farbkasten (13) überwacht und bei Bedarf für eine Nachlieferung
von Ausgangsfarbe (5) sorgt, wobei gleichzeitig über die Mischeinrichtung (4) die
Farbsättigung und evtl. weitere Eigenschaften der Druckfarbe (7) eingestellt werden.
Der Niveauregler und die Dosierventile sind der Übersicht wegen nicht dargestellt.
Der Farbkasten (13) ist ansonsten in beliebig geeigneter Weise einer Farbwalze (15)
mit einer Rakel und dergleichen anderen Komponenten zugeordnet. Anstelle des Farbkastens
(13) mit Farbwalze (15) und Verteilerbalken (14) kann auch ein anderes geeignetes
Farbzuführsystem eingesetzt werden.
[0039] Die Mischeinrichtung (4) beinhaltet ein oder mehrere Mischventile (16), die jeweils
an den Auslässen des Farbbalkens (14) und den dortigen Auslass- oder Dosierventilen
angeordnet sind. Die Mischventile (16) sind über die Zuführleitungen (11) mit den
jeweils zugeordneten Vorratsbehältern (9) für den Farbträger (6) verbunden. Der Förderdruck
in den Zuführleitungen (11) für den Farbträger (6) ist vorzugsweise höher als der
Druck in den Zuführleitungen (10) und im Verteilerbalken (14) für die Ausgangsfarbe
(5). Die Ausgangsfarbe (5) wird dabei z.B. mit einem Druck von 120 bar eingespeist.
[0040] Figur 5 bis 7 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform des Mischventils (16). Es ist
im Wesentlichen T-förmig ausgebildet und besitzt einen oben liegenden Anschluss (17)
für die Ausgangsfarbe (5), der in der Ausführungsform von Figur 2 und 3 mit dem Auslass
oder dem niveaugeregelten Dosierventil des Farbbalkens (14) verbunden ist. Über einen
Drehverschluss (18) kann die Verbindung schnell gelöst und geschlossen werden. Alternativ
können auch das das Auslass- oder Dosierventil und das Mischventil (16) zu einer Baueinheit
kombiniert sein.
[0041] Seitlich am Mischventil (16) ist ein zweiter und getrennt angeordneter Anschluss
(17) für den Farbträger (6) angeordnet, der ebenfalls über einen Drehverschluss (18)
verfügt und der mit der Zuführleitung (11) verbunden werden kann. Der Anschluss (17)
ragt seitlich vom Gehäuse des Mischventils (16) weg. Im Innenraum des Mischventils
(16) befindet sich eine Mischkammer (19) in der beide Anschlüsse (17) münden. Zwischen
der Mischkammer (19) und dem Anschluss (17) für den Farbträger (6) ist ein elektrischer
Mischmotor (21) angeordnet, der über ein geeignetes Getriebe, z.B. ein Schneckengetriebe,
eine Ventilscheibe (22) rotierend antreibt. Beim Mischvorgang findet eine Mengenregelung
über die Drehgeschwindigkeit der Ventilscheibe (22) statt.
[0042] Figur 6 zeigt die Ventilscheibe (22) in der Draufsicht. Sie ist als kreisrunde Scheibe
ausgebildet und besitzt zwei voneinander radial distanzierte, ebenfalls vorzugsweise
kreisrunde Durchgangsöffnungen (23). Der Mischmotor (21) ist vorzugsweise als Elektromotor
ausgebildet und über eine geeignete Steuerleitung mit der Steuereinheit (26) verbunden.
Der Mischmotor (21) kann mit verschiedenen Geschwindigkeiten angetrieben werden. Je
schneller dabei die Ventilscheibe (22) dreht, desto mehr Farbträger (6) wird in die
Mischkammer (19) und in die dort befindliche pastöse Ausgangsfarbe (5) gepresst. Die
Mengenzufuhr und die Mischverhältnisse sind vor allem von der Drehzahl der Ventilscheibe
(22) abhängig, da der Versorgungsdruck in der Zuführleitung (11) für den Farbträger
(6) gleichbleibend ist.
[0043] Aus der Mischkammer (19) tritt die durch Beimischung entstandene Druckfarbe (7) über
einen unten liegenden Auslass (20) oder einen Anschluss (17) aus und wird drucklos
in den Farbkasten (13) abgegeben.
[0044] In der in Figur 8 dargestellten Variante ist das Mischventil (16) vor dem Verteilerbalken
(14) angeordnet. Es ist dann mit seiner Einlassseite an die Zuführleitung (10) für
die Ausgangsfarbe (5) angeschlossen und besitzt ausgangsseitig anstelle des einfachen
Auslasses (20) ebenfalls einen buchsenförmigen Anschluss (17) mit einem Drehverschluss
(18) für die Verbindung mit dem Verteilerbalken (14). Wenn das Mischventil (16) noch
weiter vorn an der Farbzuführung angeordnet ist, wird es an geeigneter Stelle in die
Zuführleitung (10) integriert, so dass diese auch ausgangsseitig angeschlossen wird.
[0045] Figur 7 zeigt eine weitere Bauvariante, die außer der Beimischung von Farbträger
(6) auch eine Beimischung von den anderen eingangs genannten Zusatzstoffen, wie Viskositätsmittel,
UV-Licht empfindlichen Farbstoffen und anderen Präparaten erlaubt. Das Mischventil
(16) ist hierbei als Kreuzventil ausgebildet, wobei dem Anschluss (17) für die Zuführleitung
(11) und den Farbträger (6) spiegelbildlich ein entsprechender Anschluss (17) für
das Zusatzpräparat gegenüber liegt, welcher ebenfalls mit einem Mischmotor (21) und
einer Ventilscheibe (22) oder anderen geeigneten Ventilelementen ausgerüstet ist.
Diese Ventilelemente können auch über eine Steuerleitung mit der Steuereinheit (26)
verbunden sein. Der sonstige Aufbau des Mischventils (16) von Figur 7 kann der gleiche
wie im vorhergehenden Ausführungsbeispiel von Figur 5 sein.
[0046] Die Figuren 4 und 4a zeigen in verschiedenen Schemaansichten die Anpassvorrichtung
(2) in Verbindung mit einem Farbwerk (12) einer
Offset-Rotations-Druckmaschine. Die laufende Medienbahn (27) wird über den Gegendruck-
oder Widerdruckzylinder (33) zum Druckzylinder (32) geführt. Pfeile geben die Drehrichtung
der einzelnen Einheiten an. Dem Plattenzylinder (30) ist ein in Drehrichtung nachgeschaltetes
Farbwerk, bestehend aus Feucht- (28) und Farbwalzen (15) zugeordnet. Der Farbwalze
(15) ist die Anpassvorrichtung (2) mit der Mischeinrichtung (4) in der vorbeschriebenen
Weise zugeordnet. Die beiden Walzen (15,28) bringen einen schematisch dargestellten
Film (34) der Druckfarbe (7) auf die wasserfreien druckenden Stellen auf der Druckplatte
(30). Dieser Farbfilm (34) wird auf einen nachgeschalteten Gummizylinder (31) übertragen
und von diesem wiederum auf den Bedruckstoff (27) abgegeben. Bei der hier dargestellten
Variante ist die Messvorrichtung (25) unmittelbar hinter dem Druckort im Bereich des
Druckzylinders (32) angeordnet. Alternativ kann die Messeinrichtung (25) auch vor
dem Druckauftrag im Bereich einer der Farbwalzen des Farbwerkes, z.B. an einer Reiterwalze
angeordnet werden.
[0047] Mit der vorbeschriebenen Anpassvorrichtung (2) können alternativ oder zusätzlich
auch Mischungen einer Direktfarbe (36) aus mehreren Ausgangsfarben (5,5') vorgenommen
werden. Figur 9 und 10 verdeutlichen diese Anordnung. Die Farbträgerzugabe kann dabei
am Mischort der Direktfarbe (36) erfolgen, wobei zugleich die Druckfarbe (7) gebildet
wird.
[0048] Hierfür wird bevorzugt mit sechs Hauptfarben entsprechend der EP-B1 0 242 375 gearbeitet,
nämlich gelb, grün, cyanblau, violettblau, magentarot, orangerot und ggf. zusätzlich
schwarz und evtl. auch weiß. Hierfür sind in der in Figur 10 dargestellten Anlage
entsprechend sechs bis acht oder ggf. auch mehr Vorratsbehälter (8) für die verschiedenen
Ausgangsfarben (5,5') vorhanden. Mit der Anpassvorrichtung (2) und der vorbeschriebenen
Mischeinrichtung (4) wird dabei die jeweils benötigte oder gewünschte Direktfarbe
(36) aus jeweils zwei dieser genannten Ausgangsfarben (5,5') und schwarz oder weiß
vor Ort am Druckwerk bzw. Farbwerk (12) der Druckmaschine (3) gemischt. Die in Figur
10 gezeigte Druckmaschine (3) hat dabei ggf. mehr als die dargestellte Anzahl an Druckwerken
(12).
[0049] Figur 9 verdeutlicht hierzu die Mischeinrichtung (4), mit der vorzugsweise auch in
der vorbeschriebenen Weise die Anpassung der Farbsättigung zu dieser Direktfarbe (36)
vorgenommen wird. Die Mischung der Direktfarbe (36) erfolgt in einem Mischventil (35),
welches in Förderrichtung vor dem vorbeschriebenen Mischventil (16) für die Farbsättigung
angeordnet ist. Hierdurch wird zuerst die Direktfarbe (36) gemischt und anschließend
deren Farbsättigung angepasst. An das Mischventil (35) für die Direktfarbe (36) sind
zwei Zuführleitungen (10) für verschiedene Ausgangsfarben (5,5') angeordnet. Die Ausgangsfarben
(5,5') sind hierbei ebenfalls vorzugsweise maximal gesättigt. Das Mischventil (35)
ist dabei ähnlich wie die Ausführungsform von Figur 5 ausgebildet, wobei am Auslass
(20) die Direktfarbe (36) abgegeben wird. Über eine kurze Leitung oder direkt ist
dann das zweite Mischventil (16) für die Beimischung des Farbträgers (6) angeschlossen.
Hierbei empfiehlt es sich, diese Mischeinrichtung (2) dem Verteilerbalken (14) eingangsseitig
vorzuschalten.
[0050] Alternativ kann auch eine kombinierte Mischeinrichtung (4) für die Direktfarbe (36)
und die Anpassung der Farbsättigung in der Art des in Figur 7 dargestellten Kreuzventils
eingesetzt werden. Hierbei wird anstelle des Zusatzstoffes (24) die zweite Ausgangsfarbe
(5,5') zugeführt.
[0051] Durch diese Mischung von Direktfarben wird die Druck- und Farbqualität verbessert.
Beim normalen 4-Farbdruck ist zum einen das Farbspektrum beschränkt, wobei außerdem
die Schwärzung steigt, wenn mehrere Farben übereinander gedruckt werden. Außerdem
besteht ein Problem mit der korrekten Farbtonhaltung. Durch die Mischung einer jeweils
benötigten Direktfarbe (36) kann dieses Problem behoben werden. Die Bildung und Mischung
von Direktfarben (36) vor Ort ist außerdem wesentlich einfacher und kostengünstiger
als der Einsatz gekaufter und fertig gemischter Direktfarben wie beim Stand der Technik.
Außerdem kann an den verschiedenen Farb- oder Druckwerken (12) jede beliebige Direktfarbe
(36) gemischt werden, wenn die Zuleitungen (10) aller vorhandenen Ausgangsfarben (5,5')
jeweils doppelt bis zum Mischventil (35) geführt und dort an eine entsprechend geeignete
Mehrwege-Ventilanordnung angeschlossen sind, über die dann die jeweils benötigte Ausgangsfarbe
(5,5') ausgewählt und zum Mischventil (35) geleitet wird. Bei einem Wechsel der Direktfarbe
(36) brauchen dann nur das Mischventil (35) und die vorgeschalteten kurzen Leitungsstücke
sowie der Verteilerbalken (14) und die anderen farbführenden Teile des Farb- oder
Druckwerks (12) gereinigt zu werden.
[0052] Die Druckmaschine (3) kann ferner eine Einrichtung zur Analyse der Oberflächenqualität,
insbesondere der Rauigkeit, der Bedruckmedien vor dem Druck aufweisen (nicht dargestellt).
Hierbei kann z.B. mit einer Laserlichtquelle und schrägem Auflicht gearbeitet werden,
wobei das rauigkeitsabhängige Reflexionsverhalten ermittelt und mit Vorgabewerten
verglichen wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch das vertikale Remissionslicht
gemessen werden.
[0053] Die Analyse kann von Zeit zu Zeit, insbesondere bei Einsatz neuer Bedruckmedien-Chargen,
alternativ aber auch während des Druckbetriebs erfolgen. Sie kann manuell, halb- oder
vollautomatisch erfolgen und lässt sich auch außerhalb der Druckmaschine, z.B. im
Papierlager etc. durchführen. Die Analyseeinrichtung ist mit der Farbversorgungseinrichtung
(1) oder speziell der Anpassvorrichtung (2) gekoppelt, so dass anhand der übermittelten
und von der Steuerung (26) verarbeiteten Analysedaten bereits angepasste Vorgabewerte
für die Farbsättigung eingestellt werden können.
[0054] Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsbeispiele sind in verschiedener
Weise möglich. Zum einen kann die Anpassung der Farbsättigung auch in anderer Weise
innerhalb der Farbversorgungseinrichtung (1), z.B. durch Zumischung von Pigmenten
oder anderen geeigneten Farbstoffen erfolgen. Die Ausgangsfarbe (5) wäre dann nur
zum Teil gesättigt. Möglich ist auch eine Mischung von zwei unterschiedlich gesättigten
Komponenten einer Farbe. Daneben gibt es noch weitere Möglichkeiten je nach Art und
Herstellung der verwendeten Ausgangsfarben (5). Außer für den Offsetdruck kann die
Anpassung der Farbsättigung auch bei anderen Druckverfahren eingesetzt werden.
[0055] Variabel ist auch die Anordnung und Ausbildung der beschriebenen Misch- und Ventiltechnik.
Insbesondere die Ventilkomponenten, ihre Anschlüsse und Zuordnungen können beliebig
variieren. Die Anpassvorrichtung (2) kann auch an beliebigen Druckmaschinen mit beliebigen
Druckverfahren und beliebiger Zahl und Ausbildung von Farbwerken oder Druckwerken
angeordnet sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0056]
- 1
- Farbversorgungseinrichtung
- 2
- Anpassvorrichtung
- 3
- Druckmaschine
- 4
- Mischeinrichtung
- 5
- Ausgangsfarbe maximal gesättigt
- 5'
- Ausgangsfarbe
- 6
- Farbträger transparent
- 7
- Druckfarbe mit angepasster Farbsättigung
- 8
- Vorratsbehälter, Tank für Farbe
- 9
- Vorratsbehälter, Tank für Farbträger
- 10
- Zuführleitung Ausgangsfarbe
- 11
- Zuführleitung Farbträger
- 12
- Farbwerk
- 13
- Farbkasten
- 14
- Verteilerbalken
- 15
- Farbwalze
- 16
- Mischventil Farbträger
- 17
- Anschlussbuchse
- 18
- Drehverschluss
- 19
- Mischkammer
- 20
- Auslass
- 21
- Mischmotor
- 22
- Ventilscheibe
- 23
- Öffnung
- 24
- Zufuhr Zusatzstoff, z.B. Viskositätsmittel
- 25
- Messeinrichtung
- 26
- Steuereinheit
- 27
- Bedruckstoff, Papierbahn
- 28
- Feuchtwalze
- 29
- Feuchte
- 30
- Plattenzylinder
- 31
- Gummizylinder
- 32
- Gegendruckzylinder bzw. Gummizylinder des Widerdrucks
- 35
- Mischventil für Direktfarbe
- 36
- Direktfarbe
1. Verfahren zur Farbversorgung von Druckmaschinen (3), dadurch gekennzeichnet,dass mittels einer Anpassvorrichtung (2) bei der Bildung einer Druckfarbe (7) deren Farbsättigung
verändert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,dass einer Ausgangsfarbe (5) oder einer gemischten Direktfarbe (36) ein transparenter
pigmentfreier Farbträger (6) beigemischt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,dass die Farbsättigung der Druckfarbe (7) nahe am Druckort, vorzugsweise am Farbwerk (12),
insbesondere am Farbkasten (13) verändert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,dass die Farbsättigung der Druckfarbe (7) am Mischort einer Direktfarbe (36) verändert
wird.
5. Einrichtung zur Farbversorgung von Druckmaschinen (3), dadurch gekennzeichnet,dass die Farbversorgungseinrichtung (1) eine Anpassvorrichtung (2) zur Bildung einer Druckfarbe
(7) und/oder zur Veränderung der Farbsättigung der Druckfarbe (7) aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,dass die Anpassvorrichtung (2) eine Mischeinrichtung (4) für eine Ausgangsfarbe (5) oder
eine gemischte Direktfarbe (36) und für einen vorzugsweise transparenten farblosen
Farbträger (6) aufweist.
7. Einrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,dass die Anpassvorrichtung (2) eine Mischeinrichtung (4) für mehrere Ausgangsfarben (5,5')
zur Bildung einer gemischten Direktfarbe (36) aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 5, 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,dass die Anpassvorrichtung (2) an mindestens einem Farbwerk (12) einer Druckmaschine (3)
angeordnet ist.
9. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anpassvorrichtung (2) zumindest eine Steuereinheit (26) und vorzugsweise eine
Fernbedienung aufweist.
10. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass die Steuereinheit (26) als Regelung für die Mischeinrichtung (4) ausgebildet ist,
wobei an der Druckmaschine (3) mindestens eine Messeinrichtung (25) für die Farbsättigung
der Druckfarbe angeordnet und mit der Steuereinheit (26) verbunden ist.
11. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass die Messeinrichtung(en) (25) im Bereich des Bedruckstoffes, vorzugsweise eines Papierbogens
(27), angeordnet ist/sind.
12. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass die Mischeinrichtung (4) im Bereich eines Farbkastens (13) angeordnet ist.
13. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass die Mischeinrichtung (4) an einem Verteilerbalken (14) oberhalb des Farbkastens (13)
angeordnet ist.
14. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischeinrichtung (4) mindestens ein steuerbares, vorzugsweise fernsteuerbares
Mischventil (16,35) aufweist.
15. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass das Mischventil (16) für die Farbsättigung Anschlüsse (17) für die Zufuhr von Ausgangsfarbe
(5) oder gemischter Direktfarbe (36) und Farbträger (6) sowie einen Mischmotor (21)
und eine gelochte und rotierend angetriebene Ventilscheibe (22) aufweist.
16. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass das Mischventil (16) mindestens einen weiteren Anschluss (17) für Zusatzstoffe, vorzugsweise
für ein Viskositätsmittel oder für UV-Licht empfindliche Farbstoffe, und mindestens
einen weiteren Mischmotor (21) mit einer Ventilscheibe (22) aufweist.
17. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,dass das Mischventil (35) für zu mischende Direktfarbe (36) Anschlüsse (17) für die Zufuhr
von mehreren Ausgangsfarben (5,5') sowie einen Mischmotor (21) und eine gelochte und
rotierend angetriebene Ventilscheibe (22) aufweist.