[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum Verschließen von gefüllten Gebinden mit Hilfe
eines Spannringes gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1.
[0002] Eine gattungsgemäße Anlage ist aus der EP-A-0 425 931 bekannt. Diese Anlage kann
einer vollautomatisch arbeitenden Abfüllanlage zum Füllen der Gebinde nachgeschaltet
sein. Bei der bekannten Anlage hängen die Spannringe einzeln an dem Arm eines Spannringmagazins.
In der Druckschrift ist nichts darüber ausgesagt, wie die Spannringe vereinzelt und
so auf dem Spannringmagazin ausgerichtet werden, dass sie vor der Übergabe an die
Tranport- und Verschließstation eine bestimmte Lage einnehmen.
[0003] In der DE-A-19 939 670 ist eine vollautomatische Verschließvorrichtung beschrieben,
bei der der jeweils vorderste Spannring von einem Spannringmagazin aus hintereinander
aufgereihten, vertikal hängenden Spannringen entnommen wird. Der entnommene Spannring
wird in eine definierte Übergabeposition gebracht und mittels einer im Bereich des
Gebindes angeordneten Verschließeinrichtung abgesenkt, geöffnet und anschließend geschlossen.
[0004] Bei einer anderen bekannten Verschließeinrichtung (DE-A-10 005 299) werden die Spannringe
mittels Magnethalter innerhalb der Verschließstation gehalten. Durch eine mit einem
Sensor zusammenwirkende Drehvorrichtung können die Spannringe in eine bestimmte Lage
gebracht werden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Anlage so zu gestalten,
dass die Spannringe in einer definierten Lage des Spannschlosses von dem Spannringmagazin
entnommen werden können.
[0006] Die Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anlage erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Anlage erfolgt das Ausrichten der Spannringe in eine definierte
Lage selbsttätig während des Transportes auf der Vereinzelungseinrichtung.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anlage zum Verschließen von abgefüllten
Gebinden ist in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im Folgenden näher
erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- die Seitenansicht der Baugruppen Spannring-Vereinzelung und Spannring-Übergabe,
- Fig. 2
- die Draufsicht auf die Baugruppe Spannring-Transport,
- Fig. 3
- die Seitenansicht der Baugruppe Spannring-Aufsetzen,
- Fig. 4
- als Seitenansicht eine Einzelheit der Fig. 3,
- Fig. 5 bis 7
- die Draufsicht auf Elemente der Baugruppe Spannring-Öffnen und Spannring-Verschließen.
[0009] Die dargestellte Anlage besteht aus den Baugruppen:
Spannring-Vereinzelung,
Spannring-Übergabe,
Spannring-Aufnahme und Spannring-Transport,
Spannring-Aufsetzen und Spannring-Verschließen
[0010] Da sich Spannringe 2 nicht von einer Säule gestapelt aufrecht vereinzeln lassen,
weil sie sich ständig verhängen würden, wird in horizontaler Ebene vereinzelt. Dazu
dient die in der Fig. 1 gezeigte Vereinzelungseinrichtung. In dieser Vereinzelungseinrichtung
hängen die Spannringe 2 auf einem nicht gezeigten Flacheisen in 12-Uhr-Stellung. Etwas
unter dem Halbmesser der hängenden Spannringe 2 sind links und rechts in 4-/8-Uhr-Stellung
zwei nicht gezeigte Rohre angeordnet, die verhindern, dass sich die Spannringe 2 verdrehen.
Der Vereinzelungstransport wird über einen Hubbalken 1 eines Hubbalkenförderers vorgenommen,
der an dem oberen Flacheisen montiert ist. Der Antrieb des Hubbalkenförderers läuft
über einen Exzenter, der die Spannringe 2 um etwa 3 mm anhebt und um etwa 6 mm vorwärts
transportiert. Während des Transportes der Spannringe 2 über den Hubbalken 1 findet
durch das ständige Anheben und Absenken des Hubbalkens 1 eine Ausrichtung in der Weise
statt, dass die beim Magazinieren nicht ausgerichteten Spannschlösser 16 der Spannringe
2 durch die Schwerkraft des Spannschlosses 16 veranlasst werden, sich alle auf die
6-Uhr-Stellung zu drehen. Die Spannringe 16 befinden sich jetzt in einer definierten
Position des Spannschlosses 16 und gelangen so an einen Stopper 3. Über einen Initiator
wird gemeldet "Spannring abnehmen und in Gebrauchslage flach legen".
[0011] An die Vereinzelungseinrichtung schließt sich die Baugruppe Spannring-Übergabe an.
Diese besteht aus einem mit einem Dreharm 5 versehenen Drehhubzylinder. Auf dem Dreharm
5 sind mehrere Permanent-Magnete 4 angeordnet. Besonders in explosiongefährdeten Räumen
ist die Verwendung solcher Permanent-Magnete mit einem geringeren Aufwand verbunden
als bei dem Einsatz von explosionsgeschützten Elektromagneten. Der Dreharm 5 des Drehhubzylinders
befindet sich zunächst in der horizontalen Lage. Aus dieser Flachlage wird der Dreharm
5 durch eine Betätigung des Hubdrehzylinders um 90° in die vertikale Stellung geschwenkt,
wodurch der Dreharm 5 vor das Ende des Hubbalkens 1 gebracht wird. Die auf dem Dreharm
5 angeordneten Permanent-Magnete 4 ziehen den vorderen der Spannringe 2 an. Ein Vorstopper
tritt jetzt in Funktion, hält alle übrigen Spannringe 2 fest und gibt den einen frei.
Der Dreharm 5 schwenkt den Spannring 2 um 90° in die Flachlage.
[0012] An die Baugruppe Spannring-Übergabe schließt sich die Baugruppe Spannring-Aufnahme
und Spannring-Transport an, die in der Fig. 2 gezeigt ist. Diese Baugruppe besteht
aus einem pneumatisch verfahrbaren Support 8, der als doppeltwirkender kolbenstangenloser
Pneumatikzylinder mit Gleitführung ausgebildet sein kann. Der Support 8 enthalt einen
Aufnahmeteller 7, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser des geschlossenen Spannringes
2 entspricht. An dem äußeren Rand des Aufnahmetellers 7 sind vorzugsweise drei unter
120° angeordnete Permanent-Magnete 6 angebracht. Die Permanent-Magnete 6 sind mit
vertikalen Anschlagflächen versehen, deren Abstand von dem Mittelpunkt des Aufnahmetellers
7 dem Außendurchmesser des aufgeweiteten Spannringes 2 entspricht. Die Permanent-Magnete
6 halten den Spannring 2 während der nachfolgenden Arbeitsgänge in Position. Der Aufnahmeteller
7 ist weiterhin mit Zentrier-Federbeinen 11 versehen. Der Support 8 ist mit einem
Hubzylinder 12 zum Anheben und Absenken des Aufnahmetellers 7, mit einer Drehvorrichtung
13 zum Drehen des Aufnahmetellers 7 und mit einem Fühler 14 zur Ermittlung der Lage
des Spannschlosses 16 auf dem Aufnahmeteller 7 versehen.
[0013] Der Support 8 fährt über den auf dem Dreharm 5 liegenden Spannring 2 und dreht den
Aufnahmeteller 7 so lange in Richtung Spannschloss 16, bis der Fühler 14 die Drehung
abschaltet und sich das Spannschloss 16 in Arbeitsposition befindet. Dann senkt sich
pneumatisch der Aufnahmeteller 7 ab, und dieser Aufnahmeteller 7 zieht über die Permanent-Magnete
6 den Spannring 2 an. Danach fährt der Support 8 zurück in seine Ausgangsstellung,
um den Spannring 2 auf ein darunter befindliches Gebinde 9 mit dem Deckel 10 abzusenken.
Jetzt laufen einige pneumatische Arbeitsgänge in Reihenfolge bis zur Verschließung
des Gebindes 9 ab.
[0014] Das Verschließen des Gebindes 9 erfolgt mit Hilfe der Baugruppe Spannring-Aufsetzen
und Spannring-Verschließen, die im Bereich des sich an einer Abfüllstation befindlichen
Gebindes 9 ortsfest angeordnet ist. Diese Baugruppe umfasst eine Verschließeinrichtung
mit einem horizontal angeordneten Hubzylinder 18, der um seine Längsachse drehbar
ist. Der drehbare Hubzylinder 18 ist mit einer Kolbenstange ausgerüstet, die eine
kugelgelagerte Rolle 17 trägt. Die Rolle 17 ist gegen den Spannhebel des Spannschlosses
16 verfahrbar. Die Verschließeinrichtung weist weiterhin eine sich an das Spannschloss
16 anlegende und durch einen Zylinder angetriebene Exzenterscheibe 15 auf.
[0015] Der Hubzylinder 12 setzt den Aufnahmeteller 7 pneumatisch auf den Deckel 10 auf,
wobei die drei Zentrier-Federbeine 11 eine genaue Mittenlage der Spannringe 2 bewirken
(Fig. 3). Nach Erreichen dieser Position wird das Spannschloss 16 durch ein Drehen
der Exzenterscheibe 15 geöffnet. Jetzt wird das Spannschloss 16 aufgebogen, indem
der Hubzylinder 18 mit seiner Rolle 17 gegen den Spannhebel des Spannschlosses 16
fährt (Fig. 5). Der so aufgeweitete Spannring 2 legt sich aufgrund des vergrößerten
Durchmessers an die vertikale Anschlagfläche der Permanent-Magnete 6 an (Fig. 4).
Der Spannhebel des Spannschlosses 16 hält dadurch seine Position, so dass die Rolle
17 des Hubzylinders 18 um 180° gedreht werden kann. Der Spannring 2 ist jetzt im Durchmesser
größer als das Gebinde 9.
[0016] Der Spannring 2 wird jetzt auf den Deckel 10 und das Gebinde 9 aufgesetzt, indem
der Hubzylinder 12 den Aufnahmeteller 7 gegen die Zentrier-Federbeine 11 nach unten
drückt (Fig. 4). Durch diesen Vorgang wird der Spannring 2 noch weiter überbogen und
zieht aufgrund der Federkraft mit seinem Spannhebel in die Stellung nach Fig. 7, das
heißt in eine um 90° abgewinkelte Stellung. Das Gebinde 9 wird verschlossen, indem
der Spannhebel des Spannschlosses 16 über die Rolle 17 umgelegt, die zu diesem Zweck
wieder um 180° gedreht wird. Der Hub-Drehzylinder 18 zieht die Rolle 17 danach von
der anderen Seite des Spannhebels von dem Spannring 2, bis das Spannschloss 16 geschlossen
wird. Der Arbeitsvorgang ist jetzt beendet und der Aufnahmeteller 7 wird vom Zylinder
12 hochgefahren, damit das Gebinde 9 auf dem Rollgang die Fahrt durch die Anlage fortsetzt.
1. Anlage zum Verschließen von gefüllten, mit einem Deckel (10) abgeschlossenen Gebinden
(9) mit Hilfe eines den Deckel (10) und den oberen Rand des Gebindes (9) umschließenden
mit einem Spannschloss (16) versehenen Spannringes (2), bestehend
- aus einer hängenden Aufnahme der Spannringe (2),
- aus einem Drehhubzylinder, der mit einem Dreharm (5) versehen ist, der aus einer
horizontalen Position in eine vertikale, sich vor dem Ende der Spannringaufnahme befindliche
Position verschwenkbar ist, zur Übergabe eines einzelnen Spannringes (2) in die horizontale
Lage,
- aus einem von oberhalb des Dreharmes (5) bis in eine Position oberhalb des gefüllten
Gebindes (9) verfahrbaren Support (8) zur Aufnahme und zum Transport des Spannringes
(2)
- und aus einer im Bereich des Gebindes (9) angeordneten Verschließeinrichtung für
das Absenken, Öffnen und Schließen des Spannringes (2),
dadurch gekennzeichnet, dass zur hängenden Aufnahme der Spannringe (2) ein mit einem Hubbalken (1) versehener
Hubbalkenförderer vorgesehen ist und dass der Hubbalken (1) mindestens so lang bemessen
ist, dass durch das ständige Anheben und Absenken des Hubbalkens (1) die beim Magazinieren
ungeordneten Spannschlösser (16) der Spannringe (2) infolge der Schwerkraft des Spannschlosses
(16) alle auf die 6-Uhr-Stellung ausgerichtet sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubbalkenförderer mit einem Stopper (3) versehen ist und dass die Spannringe
(2) durch die Bewegung des Hubbalkenförderers gegen den Stopper bewegbar aufgereiht
sind.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Hubbalkenförderer mit einem Vorstopper versehen ist und dass der Vorstopper den
jeweils vorderen Spannring (2) von dem auf dem Hubbalken (1) angeordneten Spannringen
freigibt und die übrigen Spannringe (2) zurückhält.
4. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Dreharm (5) mehrere Magnete (4) angeordnet sind.
5. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Support (8) einen Aufnahmeteller (7) enthält, an dessen äußerem Rand vorzugsweise
drei unter 120° angeordnete Magnete (6) angebracht sind, und dass der Support (8)
mit einem Hubzylinder (12) zum Anheben und Absenken des Aufnahmetellers (7) und mit
einer Drehvorrichtung (13) zum Drehen des Aufnahmetellers (7) versehen ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Außendurchmesser des Aufnahmetellers (7) dem Innendurchmesser des geschlossenen
Spannringes (2) entspricht.
7. Anlage nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (6) des Aufnahmetellers (7) mit vertikalen Anschlagflächen versehen sind,
deren Abstand von dem Mittelpunkt des Aufnahmetellers (7) dem Außendurchmesser des
aufgeweiteten Spannringes (2) entspricht.
8. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeteller (7) mit Zentrier-Federbeinen (11) versehen ist.
9. Anlage nach den Ansprüchen 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Support (8) mit einem Fühler (14) zur Ermittlung der Lage des Spannschlosses
(16) auf dem Aufnahmeteller (7) aufweist und dass die Drehvorrichtung (13) abgeschaltet
wird, wenn der Fühler (14) die vorbestimmte Lage des Spannschlosses (16) signalisiert
hat.
10. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung einen horizontal angeordneten Hubzylinder (18) aufweist,
der um seine Längsachse drehbar ist und dessen Kolbenstange eine Rolle (17) trägt,
die gegen den Spannhebel des Spannschlosses (16) verfahrbar ist.
11. Anlage nach den Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließeinrichtung eine sich an das Spannschloss (16) anlegende Exzenterscheibe
(15) aufweist.
12. Anlage nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnete (4, 6) auf dem Dreharm (5) und auf dem Aufnahmeteller (7) als Permanent-Magnete
ausgebildet sind.