[0001] Die Erfindung betrifft ein einen Füllstoff enthaltendes Etikett, wie es beispielsweise
aus der US 5645161 bekannt ist. Dort wird durch Falten eines doppellagigen Folienmaterials
eine Tasche gebildet, die einen Duftstoff einschließt. Dieser ist von einem Dichtungsrand
umgeben. Zum Freisetzen des Duftstoffes wird die Tasche aufgerissen. Die Herstellung
eines solchen Etiketts ist sehr aufwendig und für die Massenfertigung bzw. die schnelle
maschinelle Fertigung wenig geeignet.
[0002] Ein weiteres Duftstoff-Etikett ist aus der WO 98/56568 bekannt. Dort wird zwischen
einem Basiselement und einem Deckelement als dritte Lage ein dichtender Kleberahmen
eingefügt, der den Duftstoff umgreift und abdichtet. Auch dieses Etikett kann nur
in sehr aufwendiger Weise automatisch hergestellt werden.
[0003] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein einen Duftstoff enthaltendes
Etikett zu schaffen, das in einfacher und kostengünstiger Weise für die schnelle Massenfertigung
geeignet ist, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung aufzuzeigen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 gelöst.
[0005] Durch die erfindungsgemäße, das Basiselement mit dem Deckelement verbindende Schweißverbindung
wird ein lediglich zwei Lagen aufweisendes Füllstoff-Etikett geschaffen, das sehr
einfach und schnell herstellbar ist und für den Automatisierungsprozess besonders
gut geeignet ist, da die Schweißnaht den bekannten vollautomatisch herstellbaren Dichtring
ersetzt. Es müssen daher lediglich Füllstoffmaterialmengen zwischen zwei Folienstreifen
gebracht und diese dann durch Schweißnähte verbunden werden, die jeweils eine Füllstoffmaterialmenge
umgreifen. Zur Herstellung des Etiketts müssen dann lediglich noch die Etiketten durch
gemeinsames Stanzen der beiden Schichten gebildet werden. Dies kann in einfacher Weise
beispielsweise durch Stanz- bzw. Schneidewerkzeuge erfolgen.
[0006] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Anspruch 1 angegebenen Etiketts möglich.
[0007] Die Schweißnaht wird zweckmäßigerweise so gebildet, dass sich das Deckelement beim
Abziehen leicht vom Basiselement unter Auftrennung der Schweißnaht löst. Zur Optimierung
der Schweißnaht und zur Erzielung einer guten Dichtigkeit kann sie aus mehreren parallelen
Einzelschweißnähten bestehen.
[0008] Besonders geeignet als Schweißnähte für diesen Zweck sind beispielsweise Heißpressverbindungsnähte,
Ultraschallschweißverbindungsnähte oder Laser-Schweißverbindungsnähte.
[0009] Die Schweißnaht wird vorzugsweise beabstandet von den Außenkonturen des Deckelements
bzw. des Basiselements angeordnet, so dass sich ein freier Randstreifen des Deckelements
bildet, der nicht mit dem Basiselement verbunden ist. Dieser eignet sich in besonderer
Weise als Abziehstreifen für das Deckelement.
[0010] In vorteilhafter Weise ist eine Vielzahl von Etiketten auf einer insbesondere dehäsiven
Trägerbahn mittels der selbsthaftenden Klebeschicht des Basiselements aufgereiht,
was zum einen eine Folge des Herstellungsprozesses ist, zum anderen die Aufbewahrung
und den Transport in aufgerolltem Zustand ermöglicht und schließlich ein leichtes
Abziehen der Etiketten von der Trägerbahn und eine automatische Verarbeitung ermöglicht.
[0011] Das Basiselement und das damit verbundene Deckelement sind in vorteilhafter Weise
als aus zwei übereinanderliegenden Kunststoffbahnen herausgestanztes Stanzelement
ausgebildet. Dies trägt nicht zuletzt zur schnellen, einfachen und kostengünstigen
Fertigung bei.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der
nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Teilbereichs der Trägerbahn mit aufgebrachtem
Basiselement-Folienstreifen und Deckelement-Folienstreifen bei bereits zwischen den
Folienstreifen eingesetzten Füllstoffmaterialmengen vor dem Schweißen und Stanzen
und
- Fig. 2
- dieselbe Anordnung nach dem Schweißen und Stanzen und nach Entfernung des nicht mehr
benötigten Materials der beiden Folienstreifen nach dem Stanzen.
[0013] Zur Herstellung derartiger Etiketten 10 wird auf eine dehäsive Trägerbahn 11 zunächst
gemäß Fig. 1 ein mit einer selbsthaftenden Klebeschicht 12 versehener Basiselement-Folienstreifen
13 aufgebracht bzw. aufgeklebt. Dies kann kontinuierlich erfolgen, indem die jeweiligen
Streifen bzw. Bahnen von Rollen abgewickelt und kontinuierlich zusammengeführt werden.
Dann werden Füllstoffmaterialmengen in festen Abständen zueinander ebenfalls kontinuierlich
aufgebracht, z.B. Duftstoffe, Farbstoffe, Geschmacksstoffe oder dergleichen. Ebenfalls
kontinuierlich werden dann der Basiselement-Folienstreifen 13 und die Füllstoffmaterialmengen
14 durch einen kontinuierlich zugeführten Deckelement-Folienstreifen 15 abgedeckt.
[0014] Dieser Zustand im Herstellungsprozess ist in Fig. 1 dargestellt. Selbstverständlich
können auch breitere Bahnen bzw. Streifen verwendet werden, um mehrere Reihen von
Füllstoffmaterialmengen 14 nebeneinander anordnen zu können. Der Basiselement-Folienstreifen
13 und der Deckelement-Folienstreifen 15 bestehen aus einem Kunststoffmaterial, das
auch metallisiert sein kann. Alternativ hierzu kann auch einer der beiden oder beide
Folienstreifen aus einem Verbundmaterial bestehen, das z.B. aus Metall- und/oder Kunststofflagen
besteht.
[0015] Nun werden ringförmige, die jeweiligen Füllstoffmaterialmengen 14 umgreifende Schweißnähte
16 bzw. Schweißverbindungen gebildet, durch die zum einen der Deckelement-Folienstreifen
15 mit dem Basiselement-Folienstreifen 13 verbunden wird und durch die zum anderen
die Füllstoffmaterialmengen 14 dichtend eingeschlossen werden. Bei diesen Schweißnähten
16 bzw. Schweißverbindungen kann es sich beispielsweise um Heißpressverbindungen,
Ultraschallschweißverbindungen oder Laser-Schweißverbindungen handeln. Die Schweißnähte
16 sind dabei in ihrer Festigkeit bzw. Dimensionierung so ausgebildet, dass die Folienschichten
durch entsprechendes Abziehen bzw. Abreißen wieder aufgetrennt werden können, um den
Füllstoff freizugeben. Eine Schweißnaht 16 kann auch aus mehreren parallelen Einzelschweißnähten
bestehen, oder sie kann strukturiert als breiteres Schweißband ausgebildet sein.
[0016] Nun erfolgt der Stanz- bzw. Schneidevorgang, um die fertigen Etiketten zu bilden.
Ein solcher Stanzvorgang ist beispielsweise in der DE 19726982 beschrieben und erfolgt
beispielsweise mittels einer rotierenden Stanz- bzw. Schneidewalze, die mit Formstanzwerkzeugen
bzw. -schneiden versehen ist, um die gewünschte Gestalt der Etiketten zu erzeugen,
im Ausführungsbeispiel eine kreisscheibenförmige Gestalt. Durch den Stanzvorgang werden
die beiden oberen Schichten, nämlich der Basiselement-Folienstreifen 13 und der Deckelement-Folienstreifen
15, eingeschnitten, während die Trägerbahn 11 unversehrt bleibt. Das Ausstanzen erfolgt
derart, dass sich außerhalb der ringförmigen Schweißnähte 16 noch ein freier ringförmiger
Randbereich 17 bildet, an dem die durch Ausstanzen gebildeten Basiselemente 18 nicht
mit den durch Ausstanzen gebildeten Deckelementen 19 verbunden sind. Mit Hilfe des
Randbereichs 17 des Deckelements 19 kann dieses vom Basiselement 18 unter Auftrennung
der Schweißnaht 17 abgezogen werden, um den Füllstoff freizugeben. Die durch Ausstanzen
gebildeten und jetzt nicht mehr benötigten gitterartigen Restmaterialstreifen des
Basiselement-Folienstreifens 13 und des Deckelement-Folienstreifens 15 werden beispielsweise
mit Hilfe einer Abzugsrolle abgezogen, dort aufgewickelt und später entsorgt. Der
ringförmige Randbereich kann bei speziellen Ausführungsvarianten auch entfallen.
[0017] Die jetzt gebildeten fertigen Etiketten 10 können mit Hilfe der Trägerbahn 11 versand-
bzw. transportfertig auf Rollen aufgewickelt werden. Die einzelnen Etiketten 10 können
leicht von der dehäsiven Trägerbahn 11 abgenommen und an gewünschten bzw. dafür vorgesehenen
Stellen aufgeklebt werden.
[0018] Die Etiketten 10 bzw. die Deckelemente 19 können selbstverständlich auch bedruckt
werden. Hierzu wird entweder der Deckelement-Folienstreifen 15 schon vor seinem Aufbringen
bedruckt, oder er wird nach dem Schweißvorgang bedruckt, oder die Etiketten 10 werden
nach dem Stanzvorgang bedruckt.
[0019] Die im Ausführungsbeispiel dargestellte runde Form der Etiketten 10 ist selbstverständlich
nicht zwingend, vielmehr können diese Etiketten 10 auch eine vieleckige, ovale oder
sonstige beliebige Form aufweisen.
1. Einen Füllstoff enthaltendes Etikett (10), mit einem eine untere selbsthaftende Klebeschicht
(12) aufweisenden Basiselement (18) aus einem Folienmaterial und einem das Basiselement
(18) abdeckenden Deckelement (19) aus einem Folienmaterial, wobei der Füllstoff (14)
zwischen dem Basiselement (18) und dem Deckelement (19) angeordnet und von einer die
beiden Elemente (18, 19) miteinander verbindenden Schweißnaht (16) dichtend umschlossen
ist.
2. Etikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine sich beim Abziehen des Deckelements (19) vom Basiselement (18) auftrennende
Schweißnaht (16) vorgesehen ist.
3. Etikett nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißnaht (16) aus mehreren parallelen Einzelschweißnähten besteht.
4. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißnaht (16) als Heißpressverbindungsnaht, Ultraschallschweißverbindungsnaht
oder Laser-Schweißverbindungsnaht ausgebildet ist.
5. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schweißnaht (16) beabstandet von der Außenkontur des Deckelements (19) unter
Bildung eines Abziehstreifens (17) angeordnet ist.
6. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es eines von vielen auf einer insbesondere dehäsiven Trägerbahn (11) mittels der
selbsthaftenden Klebeschicht (12) aufgereihten identischen Etiketten (10) ist.
7. Etikett nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Basiselement (18) und das damit verbundene Deckelement (19) als aus zwei übereinanderliegenden
Folienstreifen (13, 15) herausgestanztes Stanzelement ausgebildet ist.
8. Verfahren zur Herstellung eines einen Füllstoff (14) enthaltenden Etiketts (10), bei
dem ein mit einer selbsthaftenden Klebeschicht (12) versehener Basiselement-Folienstreifen
(13) auf eine Trägerbahn (11) aufgebracht wird, dann in vorgesehenen Abständen Füllstoffmaterialmengen
(14) auf den Basiselement-Folienstreifen (13) aufgebracht werden, dann ein Deckelement-Folienstreifen
(15) auf den Basiselement-Folienstreifen (13) aufgelegt wird, dann durch geschlossene,
die Füllstoffmaterialmengen (14) jeweils umgreifende Schweißnähte (16) die beiden
Folienstreifen (13, 15) unter Einschluss der Füllstoffmaterialmengen (14) miteinander
verbunden werden und dann durch gemeinsames Stanzen der beiden Folienstreifen (13,
15) die Etiketten (10) gebildet werden und das übrige Folienstreifenmaterial entfernt
wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelement-Folienstreifen (15) und/oder das Deckelement (19) bedruckt wird.