[0001] Die Erfindung betrifft einen Drucksortierer gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Drucksortierer werden bei der Aufbereitung von Papierfasersuspensionen eingesetzt,
und zwar um die Faserstoffsuspension in einer Nasssiebung zu bearbeiten. Dazu enthält
ein solcher Drucksortierer mindestens ein Sieb, das mit einer Vielzahl von Öffnungen
versehen ist. Die in der Suspension enthaltenen Fasern sollen durch die Öffnungen
hindurchtreten, während die nicht gewünschten festen Bestandteile daran abgewiesen
und aus dem Sortierer wieder herausgeleitet werden. Drucksortierer können auch zur
Faserfraktionierung verwendet werden, bei der im Überlauf die Langfasern und im Durchlauf
die Kurzfasern angereichert werden. Als Sortieröffnungen werden in der Regel runde
Löcher verwendet oder Schlitze. In den meisten Fällen sind Drucksortierer der hier
betrachteten Art mit Siebräumern ausgestattet, die dicht an dem Sieb vorbeibewegt
werden. Dadurch wird in an sich bekannter Weise das Zusetzen der Sieböffnungen verhindert.
[0003] Es ist bekannt, dass die Drucksortierer grundsätzlich sowohl für die Aussortierung
von relativ groben, als auch von sehr feinen Störstoffen verwendet werden können.
Auf den jeweiligen diesbezüglichen Verwendungszweck werden solche Drucksortierer nicht
nur durch Wahl der Siebe selbst, insbesondere deren Sortieröffnungen abgestimmt, sondern
auch durch konstruktive Gestaltung der Maschine und Wahl der Betriebsparameter. Es
ist inzwischen gelungen, mit vertretbarem Aufwand Siebe herzustellen, die sehr feine
Öffnungen, z.B. Schlitze im Bereich von Zehntelmillimetern aufweisen. Dadurch gelingt
es, auch sehr kleine Verunreinigungen von den Fasern zu trennen. Diese an sich positive
Entwicklung hat allerdings dazu geführt, dass die Siebe und damit auch die Sortierapparate
immer größer wurden. Auch die Stufenanzahl, d.h. die Anzahl der nacheinander von der
Papierfasersuspension zu passierenden Drucksortierer, wurde größer.
[0004] Aus der DE 197 02 044 C1 ist ein Vertikal-Sichter für eine Faserstoffsuspension bekannt,
welche in einer einzigen Maschine zwei Siebelemente aufweist. Bei diesem Sichter gelangt
der zu sortierende Stoffstrom zuerst in den Bereich eines ebenen Vorsiebes, welcher
auf der Zulaufseite mit einem Räumer freigehalten wird. Der Durchlauf durch dieses
ebene Vorsieb wird dann in das Innere eines rotationssymmetrischen Siebkorbes geleitet,
durch dessen Öffnungen der Gutstoff hindurchtritt, so dass die suspendierten Papierfasern
durch diesen Siebkorb hindurch in den Gutstoffauslauf gelangen können. Ein solcher
Sortierer soll insbesondere dann eingesetzt werden, wenn die zugeführte Faserstoffsuspension
mit einer größeren Menge von Grobverunreinigungen vermischt ist. Das kommt bekanntlich
bei der Altpapieraufbereitung dort vor, wo der Stoff direkt aus dem Stofflöser oder
nach Passage einer nur die allergröbsten Verunreinigungen entfernenden Reinigungsvorrichtung
stammt. Dieser bekannte Sortierer ist optimiert für die Ausscheidung von groben Verunreinigungen.
Die freie Siebfläche ist relativ klein.
[0005] Die WO 00/58549 A1 zeigt einen Sortierer mit vertikalem Gehäuse, in dem sich zwei
nacheinander von der zu reinigenden Papierfasersuspension durchströmte Siebelemente
befinden. Dabei sind die beiden Siebelemente zumindest teilweise axial ineinander
geschoben, was eine kompakte Bauweise ermöglicht. Auch dieser Sortierer ist für die
Grobsortierung gedacht. Mit einem drehbar angetriebenen Siebkorb soll daher der Verschleiß
reduziert werden, was aber die Maschine kompliziert und teuer macht.
[0006] Bei einem weiteren Drucksortierer sind gemäß EP 0 955 406 A2 zwei zylindrische Siebkörbe
übereinander angeordnet. Die zu sortierende Suspension wird innerhalb des Gehäuses
so geführt, dass zuerst ein rotierendes Grobsieb ("knotter") von außen nach innen
und dann ein feststehendes Primärsieb von innen nach außen durchströmt wird. Der Durchlauf
des Primärsiebes ist offenbar als der Gutstoff dieses Sortierers anzusehen, während
der Überlauf des Primärsiebes einem sogenannten Sekundärsieb zugeführt wird. Auch
diese Maschine ist relativ aufwändig. Zur Erzielung einer hohen Reinheit bei großem
Durchsatz ist sie ungünstig.
[0007] Aus der US 5,622,267 ist ebenfalls ein Drucksortierer mit zwei bzw. drei Siebkörben
bekannt. In den Fällen, in denen die Siebkörbe so geschaltet sind, dass der Durchlauf
des stromaufwärtigen Siebes in den Zulauf des stromabwärtigen Siebes geführt wird,
wird die Strömung im stromaufwärtigen Sieb von radial außen nach radial innen (zentripetal)
geführt. Dabei wird ein relativ hoher Bauaufwand betrieben, der wohl gerechtfertigt
ist, wenn diese Maschine für eine Faserstoffsuspension mit hohem Grobstoffanteil verwendet
werden soll.
[0008] Auch bei der in EP 0 795 641 A1 gezeigten Maschine wird die Fasersuspension zunächst
in ein zentripetal durchströmtes Sieb geführt, dem sich dann ein weiteres zentripetales
Sieb anschließt. Auch diese Maschine dürfte mehr zur Grobstoffsortierung gedacht sein.
Sie ist aufwändig und offenbar nur mit Zwischenverdünnung befriedigend zu betreiben.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Drucksortierer so zu bauen, dass
er kompakt ist und auch bei feinen Störstoffen eine gute Trennwirkung hat und dabei
einen relativ hohen Durchsatz erlaubt.
[0010] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale erfüllt.
[0011] Ein derart ausgebildeter Drucksortierer bietet den Vorteil, dass in ein und demselben
Gehäuse mehrere, mindestens jedoch zwei Sortiervorgänge nacheinander ausgeführt werden
können. Dabei wird eine optimale Sortierqualität bei hohem Durchsatz erreicht, da
die Strömungsführung im Sortierer so gewählt wurde, dass die Siebkörbe zentrifugal,
also radial von innen nach außen, durchströmt werden. Eine Reihenschaltung von hochwirksamen
Sortierern ist sonst nur mit beträchtlichem maschinellen und regeltechnischen Aufwand
möglich. Mit der Erfindung dagegen lässt sich die Anzahl der Drucksortierer auch bei
hohen Qualitätsanforderungen entscheidend reduzieren. Besondere Vorteile bietet ein
erfindungsgemäßer Drucksortierer in der Feinsortierung. Gerade an den Stellen der
Faserstoffaufbereitung, an denen es um die Entfernung von besonders feinen Verunreinigungen
geht (üblicherweise wird dort die Schlitzsortierung durchgeführt), müssen die dafür
benutzten Drucksortierer relativ groß sein. Nur so können bei der Feinheit der Sortieröffnungen
ausreichende Durchsätze betriebssicher gefördert werden.
[0012] Die Erfindung entfaltet ihre Vorteile besonders dort, wo die hintereinander geschalteten
Siebe Feinsiebe sind und etwa gleiche Siebcharakteristik haben, also im selben Größenbereich
sortieren. Das ist besonders dann der Fall, wenn die Siebe mit ähnlichen oder gleichen
Schlitzen versehen sind, und zwar mit einer Schlitzweite von höchstens 0,8 mm, vorzugsweise
unter 0,3 mm. Es hat sich nämlich gezeigt, dass in technischen Anwendungen die Sortierung
einer einzigen Stufe für die geforderte Qualität oft nicht ausreicht, und zwar besonders
dann, wenn die Störstoffe in derselben Größenordnung wie die Fasern vorliegen, und
daher das Sieb mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit passieren können. Das gilt auch
für die an sich hoch effektiven Drucksortierer mit Schlitzsiebkörben. Kritische Störstoffe
sind vor allem Kleberpartikel (Stickies). Mit engeren Sortieröffnungen lässt sich
dieses Problem nicht lösen. Deshalb muss ein weiterer gleichwirkender Sortierschritt
mit dem bereits gereinigten Stoff vorgenommen werden, um dadurch die Wahrscheinlichkeit
der Ausscheidung von schwer sortierbaren Stoffen zu erhöhen.
[0013] Neben den prozesstechnischen Gesichtspunkten, unter denen ein solcher Drucksortierer
auszubilden ist, gibt es aber auch weitere Anforderungen, wie z.B. das leichte Öffnen
solcher Maschinen und die gute Erreichbarkeit der Siebe. Das ist deshalb wichtig,
weil diese gelegentlich ausgebaut oder gereinigt werden müssen. Konstruktive Lösungen,
die die Anordnung und Freihaltung der Siebe sowie die Führung der Stoffströme konkret
betreffen, werden im Nachfolgenden noch beschrieben.
[0014] Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Drucksortierers kann es von besonderem Vorteil
sein, wenn die Rejektrate am stromaufwärtigen Sieb signifikant höher eingestellt wird
als am stromabwärtigen. Die Rejektrate ist dabei das volumetrische Mengenverhältnis
des Überlaufes, bezogen auf den Zulauf zum entsprechenden Sieb. Wegen des höheren
Störstoffgehaltes im Zulauf zum stromaufwärtigen Sieb kann dort eine ca. doppelt so
hohe Rejektrate wie beim stromabwärtigen Sieb eingestellt werden.
[0015] Die Erfindung und ihre Vorteile werden erläutert an Hand von Zeichnungen. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- Ein Beispiel für einen erfindungsgemäßen Drucksortierer mit axial versetzten Siebkörben
und zwei Rejektausläufen;
- Fig. 2
- ein ähnliches Beispiel, aber mit einer externen Gutstoffleitung und einem gemeinsamen
Rejektauslauf;
- Fig. 3
- eine Möglichkeit zur getrennten Rejektableitung bei einem Drucksortierer, ähnlich
wie in Fig. 2 beschrieben;
- Fig. 4
- einen erfindungsgemäßen Drucksortierer mit einem rotierenden Siebkorb;
- Fig. 5
- einen erfindungsgemäßen Drucksortierer mit zwei feststehenden, axial ineinander geschobenen
Siebkörben;
- Fig. 6
- ein Beispiel mit exzentrisch im Gehäuse angeordneten Siebkörben.
[0016] Der in Fig. 1 schematisch dargestellte erfindungsgemäße Drucksortierer weist ein
Gehäuse 6 auf, in dem sich zwei Siebe, und zwar das erste - stromaufwärtige - Sieb
1 und das zweite - stromabwärtige - Sieb 2, befinden. Der Drucksortierer ist so aufgebaut,
dass die durch den oben liegenden Einlaufstutzen 3 einströmende Papierfasersuspension
S zunächst zur Zulaufseite des ersten Siebes 1 geführt wird. An dieser Zulaufseite
befinden sich Räumelemente 7 und 8, die zum Siebräumer 5 gehören. In an sich bekannter
Weise wird durch die Bewegung der Räumelemente 7 und 8 das Sieb 1 von Verstopfung
frei gehalten. Nachdem die Papierfasersuspension S das erste Sieb 1 passiert hat (Gutstoff
A1), gelangt sie zunächst in den ersten Gutstoffraum 13 und dann in den Zulaufraum
des zweiten Siebes 2. Mit diesem Sieb wird erneut eine Sortierung durchgeführt, so
dass der Teil der Papierfasersuspension, der auch das zweite Sieb 2 passiert hat,
durch den Gutstoffauslaufstutzen 4 aus dem Gehäuse 6 als Gutstoff A2 wieder herausgeführt
wird. Beide Siebe werden radial von innen nach außen durchströmt. Das Abgewiesene
bildet am ersten Sieb 1 einen Rückstand, der durch den ersten Rejektauslauf 9 als
erster Rejekt R1 abgeführt wird. Ähnliches geschieht auch am zweiten Sieb 2, dessen
Rückstand als zweiter Rejekt R2 durch den Rejektauslauf 10 das Gehäuse 6 verlässt.
Für den Fall, dass auch die Entfernung von Luft oder Leichtstoffen gewünscht wird,
kann ein zentraler Leichtstoffanschluss 19 vorhanden sein.
[0017] Ein solcher Drucksortierer wird zumeist als Vertikalsortierer aufgebaut und weist
einen unten liegenden Antrieb für den Rotor 5 auf, der zur Siebräumung dient. Dabei
gestattet es die Gehäuseteilung 20, den oberen Teil des Drucksortierers zu entfernen.
Das ist gelegentlich erforderlich, um Wartungsarbeiten im Inneren vornehmen zu können.
Wichtig ist, dass dabei der Rotor 5 und die Siebe 1 und 2 das axiale Auseinanderziehen
nicht behindern. Aus diesem Grunde kann es vorteilhaft sein, den Innendurchmesser
des oben liegenden Siebes 1 kleiner zu gestalten als den des darunter liegenden Siebes
2. Ein weiterer Vorteil der hier gezeigten Anordnung liegt u.a. darin, dass die Räumelemente
7 und 8 für beide Siebe 1 und 2 zum selben Rotor 5 gehören können.
[0018] Die Zulaufräume beider Siebe werden durch eine Platte 18 voneinander getrennt, die
gegen den Rotor 5 mittels eines Ringspaltes 29 berührungsfrei abgedichtet ist. Am
Ringspalt treten nur relativ geringe Umfangsgeschwindigkeiten auf, und der Druck ist
geringer als an der Innenseite des Siebes. Die Platte 18 kann zur leichteren Demontage
geteilt sein, so dass der Rotor stehen bleiben kann, wenn das untere Sieb ausgebaut
werden soll.
[0019] Auch der in Fig. 2 gezeigte Drucksortierer weist zwei Siebe 1 und 2 auf, die axial
zueinander so weit versetzt sind, dass sie sich in unterschiedlichen Räumen befinden.
Anders als beim in der Fig. 1 gezeigten Sortierer wird hier die Faserstoffsuspension
S über einen unten liegenden Einlaufstutzen 3 ins Gehäuse 6' eingeführt. Daher liegt
das zuerst durchströmte Sieb 1 unten und das zweite Sieb 2 oben. Der Gutstoff A1,
also der Durchlauf des ersten Siebes 1, wird aus dem ersten Gutstoffraum 13 über eine
externe - hier pumpenfreie - Rohrleitung 17 in den Drucksortierer zurückgeführt, indem
er in einen Zwischeneinlauf 16 gelangt, der sich am oberen Teil des Gehäuses 6' befindet.
Die Sogwirkung am zentral gelegenen Zwischeneinlauf 16 kann den Transport der Suspension
unterstützen. Ohnehin liegt bei Betrieb des Sortierers zwischen Einlaufstutzen 3 und
Gutstoffauslaufstutzen 4 ein von außen aufgebrachtes Druckgefälle an. Soll dieser
Überdruck den Druckverlust beider Siebe ausgleichen, kann das in speziellen Fällen
den Druck im Zulaufraum des ersten Siebes sehr erhöhen. Um diesen Druck geringer halten
zu können, wäre dann eine Druckerhöhungspumpe in der Rohrleitung 17 denkbar. Oder
der Siebräumer-Rotor erhält an seiner oberen Stirnfläche Pumpschaufeln 23 (gestrichelt
gezeichnet), die einen Druckanstieg bewirken.
[0020] Der Gutstoff A1 gelangt vom Zwischeneinlauf 16 in den Zulaufraum des zweiten Siebes
2. Wenn er dieses passiert hat und in den zweiten Gutstoffraum 14 gelangt ist, kann
er als Gutstoff A2 durch den Gutstoffauslaufstutzen 4 aus dem Gehäuse herausgeführt
werden. Zur Vereinfachung der Zeichnung ist der Gutstoffauslaufstutzen 4 im oberen
Teil des Gehäuses 6', also oberhalb der Gehäuseteilung 20, dargestellt. Mit Vorteil
(leichtes Öffnen des Gehäuses) liegt er im unteren Teil. Dann ist dort eine Gutstoff-Sammelkammer
28 vorzusehen, wie sie in Fig. 3 gezeigt wird. Der spezielle Aufbau dieses Drucksortierers
gestattet es - wenn gewünscht - die beiden Rejekte R1 und R2 in einen gemeinsamen
Rejektauslauf 11 aus dem Gehäuse auszuleiten. Eine unerwünschte Vermischung der Rejekte
mit den Gutstoffen wird dabei durch diese Art der Konstruktion vermieden. Zur Steuerung
der Rejektflüsse ist eine Blende vorgesehen, z.B. als Teil des Siebräumers 5, also
mitdrehend. Mit Vorteil kann die Blende 12 verstellbar sein. Der Siebräumer 5 ist
hier trommelförmig aufgebaut mit aufgesetzten Räumelementen, die ähnlich sein können
wie in dem in Fig. 1 gezeigten Fall. Variationen von verschiedenen Räumelementen sind
aber jederzeit möglich und richten sich nach den vorgefundenen Gegebenheiten und gestellten
Anforderungen.
[0021] In den Fällen, in denen die Rejekte separat abgeführt werden sollen, ist eine im
Gehäuse fixierte Trennscheibe 26 von Nutzen, wie sie in Fig. 3 angedeutet ist. Sie
bildet mit einem auf dem - hier nicht geschnitten gezeichneten - Rotor umlaufenden
Ring 12' einen Dichtspalt 27, der z.B. ca. 1 bis 3 mm breit ist. Die dadurch entstehende
sehr geringe Vermischung der beiden Rejekte R1 und R2 kann in Kauf genommen werden.
Diese Fig. 3 zeigt auch die schon erwähnte Variante: Der Gutstoffauslaufstutzen 4
liegt unterhalb der Gehäuseteilung 20, was dessen Öffnen erleichtert. Der zweite Gutstoff
A2 wird dazu aus dem zweiten Gutstoffraum 14 in eine Gutstoff-Sammelkammer 28 abgeleitet,
die sich nur über einen kleinen Teil des Gehäuseumfanges erstreckt. An diese ist dann
der Gutstoffauslaufstutzen 4 angeschlossen.
[0022] Eine besonders kompakte und platzsparende Ausführungsform des erfindungsgemäßen Drucksortierers
ergibt sich dann, wenn die beiden Siebe axial ineinander geschoben sind, sich also
nicht in getrennten Räumen befinden. Das führt zu einem niedrigen Gehäuse 6". Eine
solche Ausführung zeigt die Fig. 4. Bei diesen Drucksortierern wird die eingeführte
Faserstoffsuspension S von oben eingeführt und radial von innen nach außen nacheinander
durch die beiden Siebe 1 und 2 hindurchgeleitet. Dabei gelangen die Rejekte R1 und
R2 in den unteren Teil des Drucksortierers und werden getrennt voneinander abgeführt.
Die hier dargestellte Ausführungsform hat als Besonderheit einen drehbaren inneren
Siebkorb, der als erstes Sieb 1 dient. Dadurch, dass die zu diesem rotierbaren Siebkorb
gehörenden Räumelemente 7 fest stehen, wird das Sieb frei gehalten. Die Räumelemente
8, die auf das zweite Sieb 2 einwirken sollen, drehen sich mit derselben Umfangsgeschwindigkeit
wie der rotierende Siebkorb. Das erste Sieb 1 und die zum zweiten Sieb 2 gehörenden
Räumelemente 8 sind an einer scheibenförmigen Platte 24 befestigt. Diese bildet den
oberen Teil des Siebräumers 5, von dem sie nach dem Öffnen des Gehäuses 6" nach oben
abgenommen werden kann. Die Platte 24 enthält Öffnungen 25 für die zuströmende Papierfasersuspension
S. Das zweite Sieb 2 ist im Gehäuse fixiert.
[0023] An den Stellen, wo medienführende Räumer mit relativ zueinander bewegbaren Trennwänden
gegeneinander abgedichtet werden sollen, sind in der Regel Spalte 22 ausreichend.
In Sonderfällen sind auch berührende Dichtungen vorzusehen. Um Kurzschlussströmungen
zwischen Gutstoffen und Rejekten zu verhindern, ist ein Drosselring 21 vorhanden,
der nur bezüglich seiner Funktion dargestellt ist.
[0024] Ähnlich wie die in Fig. 4 gezeigte Ausführung hat auch die der Fig. 5 zwei axial
ineinander geschobene Siebe 1 und 2, die von innen nach außen durchströmt werden.
Allerdings sind beide Siebe feststehend, während die Räumelemente 7 bzw. 8 auf einem
gemeinsamen drehbaren Siebräumer 5 befestigt sind. Auch hier werden wieder die beiden
Rejekte R1 und R2 getrennt abgeführt, was den Vorteil hat, dass durch unterschiedlich
angelegte Drosseln die Rejektströme leicht gesteuert werden können. Wo das nicht erforderlich
ist, könnten beide Rejektströme auch durch einen gemeinsamen Rejektstutzen abgeleitet
werden.
[0025] Strömungstechnisch besonders günstig ist der Drucksortierer gemäß Fig. 6. Bei diesem
fällt die Mittellinie 30 des Gehäuses 6'''nicht mit der Mittellinie 31 des Rotors
5 zusammen, wobei dieser Versatz den Abstand des Rotors von den beiden Gutstoffanschlusstutzen
4 bzw. 15 vergrößert. Das führt mit einfachen Mitteln zu größeren Strömungsquerschnitten
an den Bereichen größerer Gutstoff-Volumenströme. Diese Exzentrizität 32 kann etwa
zwischen 40 und 200 mm betragen, je nach Gehäusegröße und wird von Vorteil so bestimmt,
dass die Strömungsgeschwindigkeit der Gutstoffströme nirgends ungünstige Werte annehmen
kann.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1-
- erstes Sieb
- 2-
- zweites Sieb
- 3-
- Einlaufstutzen
- 4-
- Gutstoffauslaufstutzen
- 5-
- Rotor
- 6, 6', 6"-
- Gehäuse
- 7-
- Räumelement
- 8-
- Räumelement
- 9-
- Rejektauslauf
- 10-
- Rejektauslauf
- 11
- Rejektauslauf
- 12-
- Blende
- 12'-
- Ring
- 13-
- Gutstoffraum
- 14-
- Gutstoffraum
- 15-
- Gutstoffauslaufstutzen
- 16-
- Zwischeneinlauf
- 17-
- Rohrleitung
- 18-
- Platte
- 19-
- Leichtstoffanschluss
- 20-
- Gehäuseteilung
- 21-
- Drosselring
- 22-
- Spalte
- 23-
- Pumpschaufeln
- 24-
- Platte
- 25-
- Öffnung
- 26-
- Trennscheibe
- 27-
- Dichtspalt
- 28-
- Gutstoff-Sammelkammer
- 29-
- Ringspalt
- 30
- Mittellinie
- 31-
- Mittellinie
- 32-
- Exzentrizität
- S=
- Papierfasersuspension
- A1 =
- Gutstoff
- A2 =
- Gutstoff
- R1=
- Rejekt
- R2=
- Rejekt
1. Drucksortierer zum Entfernen von Störstoffen aus einer störstoffhaltigen Papierfasersuspension
(S) mit einem Gehäuse (6, 6', 6"), das mindestens zwei zylindrische Siebe (1, 2) enthält,
wobei das Gehäuse mindestens einen Einlaufstutzen (3), mindestens einen Gutstoffauslaufstutzen
(4) und mindestens einen Rejektauslauf (9, 10) aufweist,
wobei die Siebe (1, 2) so angeordnet sind, dass sie nacheinander von der durch den
Einlaufstutzen (3) in das Gehäuse eingeführten Papierfasersuspension (S) durchströmbar
sind, indem der Teil der Papierfasersuspension (S), der das erste Sieb (1) als erster
Gutstoff (A1) passiert hat, dem zweiten Sieb (2) zuströmen kann und
wobei der Teil der Papierfasersuspension (S), der auch das zweite Sieb (2) passiert
hat, durch den Gutstoffauslauf (4) als zweiter Gutstoff (A2) wieder aus dem Gehäuse
herausgeführt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die zugeführte Papierfasersuspension (S) im Gehäuse (6, 6', 6") durch zwei zylindrische
Siebe (1, 2) radial von innen nach außen geführt wird.
2. Drucksortierer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass exakt zwei zylindrische Siebkörbe vorhanden sind.
3. Drucksortierer nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass beide Siebe (1, 2) schlitzförmige Sortieröffnungen haben.
4. Drucksortierer nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlitzweite höchstens 0,8 mm beträgt.
5. Drucksortierer nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schlitzweite höchstens 0,3 mm beträgt.
6. Drucksortierer nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sortierwirkung bei beiden Siebe (1, 2) etwa gleich ist.
7. Drucksortierer nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Siebe (1, 2) koaxial angeordnet sind.
8. Drucksortierer nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Siebe (1, 2) von einem einzigen rotierenden Siebräumer (5) von Verstopfungen
frei gehalten werden, wobei dessen Räumelemente (7, 8) in geringem Abstand an den
Flächen der Siebe (1, 2) vorbeigeführt werden.
9. Drucksortierer nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass das dem Antrieb des Siebräumers (5) näher liegende Sieb (2) einen größeren Durchmesser
hat als das weiter liegende Sieb (1).
10. Drucksortierer nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Rejektausläufe (9, 10) vorhanden sind, wobei jeweils ein Rejektauslauf
(9, 10) den Rückstand jeweils eines Siebes (1, 2) ausleitet.
11. Drucksortierer nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein gemeinsamer Rejektauslauf (11) vorhanden ist, der die Rückstände von mindestens
zwei Sieben (1, 2) ausleitet.
12. Drucksortierer nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Drosselelement (12) zwischen den Rejekträumen der beiden Siebe (1, 2) vorhanden
ist.
13. Drucksortierer nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drosselelement (12) einstellbar ist.
14. Drucksortierer nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Sieb (1) axial außerhalb des Raumes angeordnet ist, in dem sich das zweite
Sieb (2) befindet.
15. Drucksortierer nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gutstoffauslaufstutzen (15) des stromaufwärtigen Siebes (1) extern mit einem
Zwischeneinlauf (16) am Gehäuse (6'), der zur Zulaufseite des stromabwärtigen Siebes
(2) führt, verbunden ist.
16. Drucksortierer nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Gehäuse (6') keine interne Verbindung zwischen dem Gutstoffraum (13) des stromaufwärtigen
Siebes (1) und dem Zulaufraum des stromabwärtigen Siebes (2) hat.
17. Drucksortierer nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Gutstoffauslauf (15) des stromaufwärtigen Siebes (1) radial außen und dass der
Zwischeneinlauf (16) zentral angeordnet ist.
18. Drucksortierer nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die externe Verbindung über eine pumpenfreie Rohrleitung (17) erfolgt.
19. Drucksortierer nach Anspruch 16, 17 oder 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass der als Siebräumer (5) dienende Rotor auf seiner oberen Stirnfläche Pumpschaufeln
(23) aufweist.
20. Drucksortierer nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei Siebe (1, 2) nicht rotierbar sind.
21. Drucksortierer nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Sieb (1) axial innerhalb des Raumes angeordnet ist, in dem sich das zweite
Sieb (2) befindet.
22. Drucksortierer nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
dass eines der Siebe (1, 2) rotierbar ist.
23. Verwendung des Drucksortierers nach einem der voranstehenden Ansprüche,
wobei die Konsistenz der zugeführten Papierfasersuspension (S) zwischen 1 bis 3 %
beträgt und die Papierfasersuspension (S) frei ist von harten Störstoffen mit einer
Ausdehnung von über 3 mm.
24. Verwendung nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rejektrate des ersten Siebes (1) auf das mindestens 1,5-Fache, vorzugsweise Doppelte,
der Rejektrate des zweiten Siebes (2) eingestellt wird.