[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Pistenpflegefahrzeug mit schwenkbar
angebauter Fräse gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Aus dem Dokument EP 0 895 495 B1 ist ein kettengetriebenes Pistenpflegefahrzeug bekannt,
bei dem für den Antrieb einer Schneefräse mindestens ein elektrischer Antrieb für
die Fräswelle der Schneefräse vorgesehen ist, der mit einem Elektromotor des Antriebs-
bzw. Turasrades des Kettenfahrzeuges synchronisiert ist. Damit soll eine gleichmäßige
und gleichmäßig gute Pistenpflege gewährleistet werden, da auf diese Weise die Fräswellendrehzahl
und Fahrgeschwindigkeit aufeinander abgestimmt werden und sich eine definierte Anzahl
von Zahneingriffen der Fräswelle je Wegstrecke ergibt. Damit sollen insbesondere vergleichbare
oder bessere Fahrleistungen als bei einem hydrostatischen Antrieb erreicht werden.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, sowohl eine definierte Anzahl
von Zahneingriffen der Fräsewelle auf die Wegstrecke zu erhalten als auch die Schnitttiefe
der Fräszähne derart zu legen, dass es möglich sein soll, den Energieeintrag in den
Schnee möglichst niedrig zu halten.
[0004] Diese und weitere Aufgaben werden durch ein Pistenpflegefahrzeug mit schwenkbar angebauter
Fräse gemäß den Merkmalen des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Dadurch dass die vom Schnittwinkel α abhängige Schnitttiefe der Fräszähne und die
Drehzahl der Fräswelle n
F einer Fräse so gesteuert werden, dass die in den Schnee eingebrachte Arbeit pro Wegstrecke
(J/m) konstant bleibt, wird eine gleichmäßige Pistenqualität unabhängig von Fahrgeschwindigkeitsänderungen
bzw. Eingriffsgeometrieänderungen gewahrt.
[0006] Weitere Merkmale und Einzelheiten gehen aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform des Pistenpflegefahrzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung hervor.
In der Zeichnung zeigen,
- Figur 1
- ein Blockschema einer Anlage zur automatischen Verstellung der Schnitttiefe und der
Drehzahl einer Nachlauffräse für Pistenfahrzeuge,
- Figur 2
- schematisch eine Anbaufräse mit Angabe des Schnittwinkels,
- Figur 3a,b
- zwei Diagramme zur Darstellung der Drehzahl der Fräse in Abhängigkeit der Drehzahl
des Antriebes,
- Figur 4a,b
- schematisch jeweils den Kreislauf der Drehzahlsteuerung mit Stromregler und jenen
des Druckreglers,
- Figur 5 und 6
- verschiedene Eingriffskurven der Zähne.
[0007] In Figur 1 ist insgesamt mit der Bezugsziffer 1 der Umriss eines Pistenpflegefahrzeuges
gemäß der vorliegenden Erfindung angegeben.
[0008] Das Pistenpflegefahrzeug umfasst einen Dieselmotor 2, der auf bekannte Art und Weise
mit einem Antrieb 3 und einem Antrieb 4 verbunden ist, die jeweils ein Antriebsrad
5 und 6 betätigen. Der Dieselmotor 2 treibt überdies eine Regelpumpe 9 an, die einen
hydrostatischen Kreislauf 10 umwälzt.
[0009] Der hydrostatische Kreislauf 10 weist eine Druckleitung 11 auf, die mit einem Hydromotor
12 verbunden ist, der seinerseits über eine Rücklaufleitung 13 mit der Regelpumpe
9 rückgekoppelt ist. Der Hydromotor 12 treibt eine Fräse 14, 15 an.
[0010] Gemäß der Erfindung wird die Druckleitung 11 in ihrem Druck von einem nicht gezeigten
Sensor bekannter Art überwacht, der über eine Leitung 8 mit einer Regeleinheit 17
verbunden ist. Sensoren bekannter und daher nicht gezeigter Art erfassen die Drehzahl
n
F der Fräse 14, 15 und liefern die entsprechenden Größen über die Leitungen 21 der
Regeleinheit 17.
[0011] Mit der Regeleinheit 17 sind überdies über Leitungen 19 und 20 Sensoren, auch diese
bekannter Art und Weise, verbunden, welche die Drehzahlen n
a1, n
a2 der Antriebsräder 5 und 6 erfassen. Auf eine ähnliche Weise ist ein die Drehzahl
des Dieselmotors erfassender Sensor über eine Leitung 18 mit der Regeleinheit 17 verbunden.
[0012] Wie der Figur 2 entnehmbar ist ein Arbeitszylinder 16 vorgesehen, der auf bekannte
Art und Weise die schwenkbar angebaute Fräse um einen Winkel α in ihrer Neigung regelt
(Figur 2). Ein den Weg und/oder Druck des Arbeitszylinders 16 erfassender Sensor ist
über eine Leitung 7 mit der Regeleinheit 17 verbunden.
[0013] Die Regeleineinheit 17 ist über eine Leitung 22 mit dem Arbeitszylinder 16 und über
eine Leitung 23 mit der Regelpumpe 9 zur Regelung derselben so wie nachstehend eingehend
beschrieben zurückgekoppelt.
[0014] Die automatische Verstellung der Schnitttiefe und der Drehzahl der Fräse wickelt
sich wie folgt ab.
[0015] Die notwendige an die jeweiligen Schneeverhältnisse angepasste Einstellung der Arbeit
pro Strecke erfolgt über den Bediener mittels eines Verhältnisses Fräsdrehzahl zu
Fahrgeschwindigkeit und einer Drehmomentvorgabe.
[0016] Verwirklicht wird die automatische Verstellung durch den Einsatz der Regeleinheit
17, die mit folgenden Messwerten aus entsprechenden oben angegebenen Sensoren versorgt
wird,
Drehzahl des Dieselmotors n
D
Drehzahlen der Antriebsräder n
a1, n
a2
Druck im hydrostatischen Fräsantrieb p
F
[0017] In weiterer Folge ermittelt die Regeleinheit 17 den Wert für das Übersetzungsverhältnis
Dieselmotor zu Fräsdrehzahl (n
D/n
F) in Form des
- Pumpenstroms IF
- Und die maßgebliche Größe für das Antriebsmoment, den
- Schnittwinkel α
- welcher somit die Regelgröße pF darstellt als Ergebnis.
ZUSAMMENHÄNGE DER GRÖSSEN
[0018] Um das Ziel W/s = konst. zu erreichen, wird zunächst davon ausgegangen, dass die
Anzahl der pro Wegstrecke eingreifenden Fräszähne konstant zu halten ist. Diese Annahme
beruht auf Versuchsergebnisse, die einen derartigen Zusammenhang aufgezeigt haben.
Als Größe für dieses Verhältnis wird die Beziehung Fahrgeschwindigkeit zu Umfangsgeschwindigkeit
der Fräswalze (v/v
u) verwendet.
[0019] Da die Fahrgeschwindigkeit direkt proportional zur Raddrehzahl, und die Umfangsgeschwindigkeit
proportional zu Fräswalzendrehzahl ist, folgt:

[0020] Des Weiteren ist die Fräsdrehzahl n
F abhängig von der Dieseldrehzahl und dem Übersetzungsverhältnis (n
D/n
F), das wiederum alleine vom Pumpenstrom I
F beeinflusst wird.


[0021] Durch die Ermittlung der beiden Drehzahlgrößen (siehe Bild 1) kann mit dem Pumpenstrom
I
F als Steuergröße die Vorgabe Zähne/Wegstrecke = konstant erreicht werden, womit das
Ziel

[0022] Vor dem Hintergrund dieser "Drehzahlregelung" kann nun des Weiteren davon ausgegangen
werden, dass mit einem konstanten Antriebsmoment an der Fräswalze auch die Arbeit
pro Wegstrecke (W/s = M*
ω = M*f(n
f)) konstant ist.

[0023] Neben dem untergeordneten Einfluss der Fräswellendrehzahl ist die dominierende Einflussgröße
auf das Antriebsmoment der Fräswelle die Schnitttiefe der Fräszähne. Dieser Zusammenhang
wird durch Untersuchungen an gängigen Nachlauffräsen gestützt.
[0024] Aus geometrischen Gründen gilt:

[0025] Aufgrund des üblichen hydrostatischen Fräsantriebes kann der Druck p
F als Wert für das Antriebsmoment angesehen werden, da der Zusammenhang M = f(p
F.) gilt .
[0026] Durch das Regeln der Größe α kann der Druck p
F bzw. das dazu proportionale Moment M konstant gehalten werden.
[0027] Durch die Kombination der beiden Teile "Drehzahlregelung" und "Druck- od. Momentregelung"
wird das Ziel der beschriebenen Einrichtung (W/s = konst) erreicht.
[0029] Wie erwähnt werden die Vorgaben der Sollwerte für Drehzahlverhältnis und Antriebsmoment
unabhängig voneinander vom Bediener vorgegeben, um eine den Schneeverhältnissen optimale
Einstellung zu finden, die wie beschrieben anschließend konstant eingeregelt wird.
[0030] Die Sollwertvorgabe erfolgt für beide Größen mit Stellgliedern, die z.B. ein analoges
Signal als Wert ausgegeben (z.B. Potentiometer).
V ..... Wert für das Drehzahlverhältnis
P ..... Wert für die Druckvorgabe
[0031] Da der praktische Einsatz von Nachlauffräsen auch bei Fahrgeschwindigkeit (n
a) = 0 eine Fräsdrehzahl > 0 verlangt, wird die Sollwertrechnung entsprechend einem
der folgenden Zusammenhänge durchgeführt. Im Gegensatz dazu wird der Sollwert aus
dem Stellglied für das Moment bzw. den Druck direkt übernommen.
[0032] Da sich in der praktischen Anwendung gezeigt hat, das besonders im Bereich kleiner
Fahrgeschwindigkeiten mit überproportionalen Geschwindigkeitsverhältnissen gearbeitet
wird, wurde für die praktische Ausführung die Variante 2a gewählt.
[0033] N
Fmax ergibt sich durch die Grenzen des Antriebes, da bei gegebener Dieseldrehzahl und
max. Übersetzungsverhältnis die Grenzdrehzahl an der Fräswelle erreicht wird.
[0034] Ansonsten wird der Zusammenhang von V/Vu entsprechend einer frei wählbaren Einstellung
vorgegeben, wodurch sich verschiedene Eingriffskurven der Zähne ergeben (siehe Figur
5 und 6).
[0035] Steuerung bzw. Regelung für die Verwirklichung der Zielsetzung sind also wie in Figur
4 aufgebaut.
[0036] Es liegt nahe, dass für den Antrieb der Pumpe auch andere Arten von Leistungsquellen
vorgesehen werden können, wie beispielsweise ein durch einen Generator angetriebener
Elektromotor oder auch Brennstoffzellen sowie jegliche weitere Arten von Kraftquellen
bekannter oder noch zu entwickelnder Art.
1. Pistenpflegefahrzeug mit schwenkbar angebauter Fräse, umfassend durch eine Leistungsquelle
angetriebene Pumpe, einen mit der Pumpe druckseitig und rücklaufseitig verbundenen
Hydromotor, einen an einem Anbaurahmen abgestützten zur Verschwenkung der Fräse ausgelegten
Arbeitszylinder und Antriebsräder,
dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsquelle durch einen Motor (2) gebildet ist, der die Antriebsräder (5,
6) und die Pumpe (9) antreibt und dass die Pumpe (9) und der Arbeitszylinder (16)
durch eine Regeleinheit (17) beeinflusst werden, die mit einem Sensor der Motordrehzahl
nD, mit jeweils einem Drehzahlsensor der Antriebsräder na1 und na2, mit einem Sensor des Druckes im Hydromotor der Fräse und mit einem Wegsensor des
Arbeitszylinders verbunden ist, wobei die Regeleinheit (17) die durch die Sensoren
erfassten Größen durch einen Algorithmus verbindet und aufgrund dieses letzteren jeweils
die Pumpe (9) und den Arbeitszylinder regelt.
2. Pistenpflegefahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Algorithmus derart ausgelegt ist, dass der Druck im hydrostatischen Fräsantrieb
(Hydromotor 12) konstant gehalten wird.
3. Pistenpflegefahrzeug nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungseinheit durch Brennstoffzellen gebildet wird.
4. Pistenpflegefahrzeug nach den vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Algorithmus derart ausgelegt ist, dass die Anzahl der in den Schnee eingreifenden
Zähne der Fräse pro Wegstrecke konstant ist.
5. Pistenpflegefahrzeug nach den vorstehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass der Algorithmus derart ausgelegt ist, dass die Anzahl der in den Schnee eingreifenden
Zähne der Fräse pro Wegstrecke und das Antriebsmoment der Fräse konstant sind.