[0001] Die Erfindung betrifft einen Verbinder zur Schaffung von Eck- oder Stoßverbindungen
zweier Hohlprofile, insbesondere zum Aufbau von Rahmen für Fenster, Türen, Fassaden
und dergleichen, der im Fußbereich mit hakenförmigen Anschlußteilen zur Befestigung
an einer Hinterschneidung am ersten Hohlprofil sowie mit einer axialen Bohrung für
ein optional einzusetzendes Befestigungselement versehen ist und der mit seinem Kopfende
axial ins Innere des zweiten Hohlprofils vorsteht.
[0002] Ein derartiger Verbinder ist in unterschiedlichen Ausführungsformen im Stand der
Technik bekannt geworden und ist beispielsweise auch Gegenstand der DE 100 15 524.3.
Bei den bekannten Ausführungsformen erfolgt die Verbindung zwischen dem Verbinder
und dem zweiten, auf den Verbinder aufzuschiebenden Hohlprofil auf rein mechanischem
Wege, d.h. also insbesondere form- bzw. kraftschlüssig.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verbinder der eingangs genannten
Art zu schaffen, bei dem zusätzlich die Möglichkeit besteht, eine Verklebung mit dem
zweiten Hohlprofil auf einfache Weise vorzunehmen.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß in die axiale Bohrung ein
Kleberführungsstück eingesetzt ist, das mit einer radial verlaufenden Klebereinspritzbohrung
versehen ist, die in eine axial verlaufenden Kleberaustrittsnut mündet, wobei der
Verbinder im an die Kleberaustrittsnut angrenzenden Bereich eine Freischneidung und
im Bereich der Klebereinspritzbohrung eine Querbohrung aufweist.
[0005] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, daß die
Klebereinspritzung im vollständig montierten Zustand erfolgen kann, so daß es nicht
erforderlich ist, bereits beim Zusammenbau der Profile mittels des Verbinders Klebstoff
auf offene Flächen aufzubringen, wodurch die Handhabung erschwert und im übrigen auch
die Gefahr besteht, daß Oberflächen der Profile mit dem Klebstoff verschmutzt werden.
[0006] In bevorzugter Ausführungsform ist das Kleberführungsstück als zylindrischer Bolzen
ausgebildet und weist an seinem der Klebereinspritzbohrung benachbarten axialen Ende
einen radial vorstehenden Kragen auf. Damit besteht die Möglichkeit, das Kleberführungsstück
durch Drehen in die richtige Drehlage zu bringen, wobei der Kragen als axialer Anschlag
dient. Auf diese Weise läßt sich das Kleberführungsstück leicht montieren. Um ferner
das Kleberführungsstück in der richtigen Drehlage zu fixieren, ist vorgesehen, daß
am Kragen eine axial zum anderen Ende vorstehende Nase angeschlossen ist, die der
Seitenwand des Verbinders anliegt. Diese Seitenwand ist dazu in der Regel schräg abgeflacht,
so daß die Nase sich dieser Fläche anlegen kann, ohne das Aufschieben des Profils
auf den Verbinder zu behindern.
[0007] Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Klebereinspritzbohrung
als Durchgangsbohrung ausgebildet, in der mittig eine quer zur Bohrung sich erstreckende,
einseitig angeschlossene Zunge vorgesehen ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht es,
ein einheitliches Kleberführungsstück zu verwenden und dies bei Eck- bzw. Stoßverbindungen
mittels zweier solcher Verbinder jeweils so einzusetzen, daß die Verklebung an der
Innen- bzw. Außenseite des zweiten Profils erfolgen kann. Um auch bei eingesetztem
Kleberführungsstück die Drehlage zu erkennen, kann hierzu auf der Stirnfläche des
Kragens eine entsprechende Markierung angeordnet sein. Die Zunge erstreckt sich dabei
zweckmäßigerweise mit ihrem freien Ende bis in die Kleberaustrittsnut, so daß sie
- abhängig von der jeweils verwendeten Öffnung der Klebereinspritzbohrung - gegen
die gegenüberliegende Öffnung abdichtet und somit den Klebstoff in die Kleberaustrittsnut
leitet.
[0008] Weiter hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die die Freischneidung aufweisende
Seitenwand des Verbinders im Bereich der Kleberaustrittsnut mit einem nutartigen Rücksprung
versehen ist, dessen Breite etwa der Länge der Kleberaustrittsnut entspricht. Dadurch
wird die Freischneidung selbsttätig beim Eindringen der axialen Bohrung in den Verbinder
geschaffen.
[0009] Weiter ist es zweckmäßig, in an sich bekannter Weise das zweite Hohlprofil mit einer
zur Querbohrung fluchtenden oder axial geringfügig versetzten Bohrung zu versehen,
in die eine bis zur Klebereinspritzbohrung sich erstreckende Hülse eingesetzt ist.
Diese Hülse dient üblicherweise zur mechanischen Fixierung des zweiten Hohlprofils
auf dem Verbinder, wobei der geringfügige Versatz für eine Vorspannung sorgt, mit
dem das zweite Hohlprofil gegen das erste Hohlprofil gedrückt wird. Durch den Anschluß
dieser Hülse an die Klebereinspritzbohrung wird hierdurch jedoch das Einfüllen des
Klebstoffes zusätzlich erleichtert. Hierzu ist es schließlich weiter von Vorteil,
wenn die Hülse an ihrem der Klebereinspritzbohrung zugewandten Ende konisch ausgebildet
ist, was insbesondere bei einem gegenseitigen Versatz der beiden Bohrungen die Montage
erleichtert.
[0010] Schließlich kann der Kragen auch einen rechteckigen Umriss aufweisen und an seinem
einen Rand eine in Richtung axial zum anderen Ende des Kleberführungsstücks vorstehende
Leiste angeordnet sein, die in einen Falz in der Seitenwand greift. Bei einer solchen
Bauform bietet es sich in zweckmäßiger Ausgestaltung an, daß an dem die Leiste tragenden
Rand des Kragens eine gegen die Innenwand des zweiten Hohlprofils vorstehende Dichtleiste
angeschlossen ist.
[0011] Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel
näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer T-Verbindung mit zwei Verbindern in Explosionsdarstellung,
- Fig. 2
- das Kleberführungsstück im Querschnitt,
- Fig. 3
- den Gegenstand nach Figur 2 in Draufsicht,
- Fig. 4
- eine Detaildarstellung des Kleberführungsstück in perspektivischer Ansicht.
[0012] Die in der Zeichnung nur teilweise dargestellte Stoßverbindung zeigt zwei Hohlprofile
1,2, die im übrigen als wärmegedämmte Profile gestaltet sind und dazu aus jeweils
zwei Metallprofilen bestehen, die über Kunststoffstege 3 miteinander verbunden sind.
Derartige Verbindungen dienen insbesondere zum Aufbau von Rahmen für Fenster, Türen,
Fassaden und dergleichen. Die beiden zu erkennenden Verbinder 4 sind im Fußbereich
mit hakenförmigen Anschlußteilen 5 zur Befestigung an einer Hinterschneidung am ersten
Hohlprofil 1 versehen. Dabei können diese Verbinder 4 im Fußbereich starr ausgebildet
sein, wie dies in der Zeichnung wiedergegeben ist. Die Verbinder 4 müssen dann von
der Stirnseite des Profils 1 her eingeschoben werden. Ebenso ist es jedoch auch denkbar,
die Verbinder 4 im Fußbereich elastisch auszubilden, wodurch sie an beliebiger Stelle
"eingeklinkt" werden können, wobei dann zusätzliche Spannmittel erforderlich sind,
um die hakenartige Verbindung in ihrer gespreizten Stellung zu fixieren. Dazu ist
eine axiale Bohrung 6 im Verbinder 4 vorgesehen, in die optional ein Befestigungselement
eingesetzt werden kann. Dieses Befestigungselement besteht üblicherweise aus einer
Stanzschraube, die mit ihrem spitzen oder zylindrischen Ende eine Vertiefung oder
sogar ein Loch in das erste Profil 1 einprägt und somit eine Verspannung sowie eine
Fixierung des Verbinders 4 in Längsrichtung des ersten Profils 1 bewirkt.
[0013] Das Kopfende des Verbinders 4 steht in fertig montiertem Zustand ins Innere des zweiten
Hohlprofils 2 vor.
[0014] In die axiale Bohrung 6 wird ein Kleberführungsstück 7 eingesetzt, das mit einer
radial verlaufenden Klebereinspritzbohrung 8 versehen ist. Diese Klebereinspritzbohrung
8 mündet in eine axial verlaufende Kleberaustrittsnut 9, wobei der Verbinder 4 im
an die Kleberaustrittsnut 9 angrenzenden Bereich eine Freischneidung 10 aufweist.
Ferner ist der Verbinder 4 im Bereich der Klebereinspritzbohrung 8 mit einer Querbohrung
versehen.
[0015] Auf diese Weise ist es möglich, über die Klebereinspritzbohrung 8 und die Kleberaustrittsnut
9 Klebstoff zwischen den Verbinder 4 und die Innenwand des zweiten Hohlprofils 2 einzubringen
und somit die Festigkeit der Verbindung zu erhöhen.
[0016] Im einzelnen ist das Kleberführungsstück 7 als zylindrischer Bolzen ausgebildet,
der an seinem der Klebereinspritzbohrung 8 benachbarten axialen Ende einen radial
vorstehenden Kragen 12 aufweist. Dieser Kragen 12 dient als Anschlag beim Einsetzen
des Kleberführungsstücks 7 in den Verbinder 4.
[0017] Wie sich aus den Figuren 2 und 3 ergibt, ist am Kragen 12 eine axial zum anderen
Ende vorstehende Nase 13 angeschlossen, die der schräg abgeflachten Seitenwand 4.1
des Verbinders 4 sich anlegt und somit die Drehlage des Kleberführungsstücks 7 fixiert.
[0018] Die Klebereinspritzbohrung 8 ist - wie die Figur 2 erkennen läßt - als Durchgangsbohrung
ausgebildet, wobei mittig eine quer zur Bohrung sich erstreckende, einseitig angeschlossene
Zunge 14 vorgesehen ist. Diese Zunge 14 sorgt dafür, daß beim Einspritzen des Klebstoffes
- egal durch welche der beiden Öffnungen - der Klebstoff stets in Richtung zur Kleberaustrittsnut
9 geleitet wird. Dazu erstreckt sich die Zunge 14 mit ihrem freien Ende bis kurz in
die Kleberaustrittsnut 9 hinein.
[0019] Die Seitenwand des Verbinders 4 weist im Bereich der Freischneidung 10 einen nutartigen
Rücksprung auf, dessen Breite etwa der Länge der Kleberaustrittsnut 9 entspricht.
Durch diesen nutartigen Rücksprung entsteht die Freischneidung 10 im Verbinder 4 selbsttätig
beim Anbringen der axialen Bohrung 6. Das Maß des Rücksprungs bestimmt dabei die Breite
der entstehenden Freischneidung 10.
[0020] Das zweite Hohlprofil 2 ist mit einer zur Querbohrung 11 fluchtenden oder axial geringfügig
versetzten Bohrung 15 versehen, in die eine Hülse 16 eingesetzt ist. Diese an sich
bekannten Merkmale dienen der Befestigung des zweiten Hohlprofils 2 auf dem bzw. den
Verbindern 4. Soweit ein geringfügiger Versatz der Bohrungen 15,11 im Hohlprofil 2
bzw. im Verbinder 4 vorgesehen ist, dient dieser dazu, eine Vorspannung zu erzeugen,
so daß das zweite Hohlprofil 2 unter Druck dem ersten Hohlprofil 1 anliegt. Die Hülse
16 ist dabei so bemessen, daß sie sich bis zur Klebereinspritzbohrung 8 erstreckt,
so daß das Einspritzen des Klebers - angedeutet durch die in Figur 1 schematisch wiedergegebene
Kartusche 17 - problemlos durch die Hülse 1 hindurch erfolgen kann. Im übrigen weist
die Hülse 16, wie sich aus der Figur 2 ergibt, an ihrem der Klebereinspritzbohrung
8 zugewandten Ende eine konische Gestalt auf. Dies erleichtert insbesondere auch die
Montage der Hülse, vor allen Dingen bei axialem Versatz der Bohrungen 15,11.
[0021] Wie sich aus der Fig. 3 und insbesondere der Fig. 4 ergibt, kann der Kragen 12 auch
einen rechteckigen Umriss aufweisen. An seinem einen Rand ist hier eine in Richtung
axial zum anderen Ende des Kleberführungsstücks 7 vorstehende Leiste angeordnet, die
in einen Falz in der Seitenwand 4.1 greift. Zusätzlich ist an dem die Leiste tragenden
Rand des Kragens 12 eine gegen die Innenwand des zweiten Hohlprofils 2 vorstehende
Dichtleiste 18 angeschlossen. Diese Dichtleiste schränkt einen Kleberfluß in Längsrichtung
des zweiten Hohlprofils 2, der ins "Leere" ginge, ein.
1. Verbinder zur Schaffung von Eck- oder Stoßverbindungen zweier Hohlprofile (1,2), insbesondere
zum Aufbau von Rahmen für Fenster, Türen, Fassaden und dergleichen, der im Fußbereich
mit hakenförmigen Anschlußteilen (5) zur Befestigung an einer Hinterschneidung am
ersten Hohlprofil (1) sowie mit einer axialen Bohrung (6) für ein optional einzusetzendes
Befestigungselement versehen ist und der mit seinem Kopfende axial ins Innere des
zweiten Hohlprofils (2) vorsteht, dadurch gekennzeichnet, daß in die axiale Bohrung (6) ein Kleberführungsstück (7) eingesetzt ist, das mit einer
radial verlaufenden Klebereinspritzbohrung (8) versehen ist, die in eine axial verlaufende
Kleberaustrittsnut (9) mündet, wobei der Verbinder (4) im an die Kleberaustrittsnut
(9) angrenzenden Bereich eine Freischneidung (10) und im Bereich der Klebereinspritzbohrung
(8) eine Querbohrung (11) aufweist.
2. Verbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kleberführungsstück (7) als zylindrischer Bolzen ausgebildet ist und an seinem
der Klebereinspritzbohrung (8) benachbarten axialen Ende einen radial vorstehenden
Kragen (12) aufweist.
3. Verbinder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Kragen (12) eine axial zum anderen Ende des Kleberführungsstücks (7) vorstehende
Nase (13) angeschlossen ist, die der Seitenwand (4.1) des Verbinders (4) anliegt.
4. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebereinspritzbohrung (8) als Durchgangsbohrung ausgebildet ist, in der mittig
eine quer zur Bohrung sich erstreckende, einseitig angeschlossene Zunge (14) vorgesehen
ist.
5. Verbinder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zunge (14) sich mit ihrem freien Ende bis in die Kleberaustrittsnut (9) erstreckt.
6. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die die Freischneidung (10) aufweisende Seitenwand im Bereich der Kleberaustrittsnut
(9) mit einem nutartigen Rücksprung versehen ist, dessen Breite etwa der Länge der
Kleberaustrittsnut (9) entspricht.
7. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Hohlprofil (2) mit einer zur Querbohrung (11) fluchtenden oder axial geringfügig
versetzten Bohrung (15) versehen ist, in die eine bis zur Klebereinspritzbohrung (8)
sich erstreckende Hülse (16) eingesetzt ist.
8. Verbinder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (16) an ihrem der Klebereinspritzbohrung (8) zugewandten Ende konisch ausgebildet
ist.
9. Verbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Kragen (12) einen rechteckigen Umriss aufweist, und daß an seinem einen Rand
eine in Richtung axial zum anderen Ende des Kleberführungsstücks (7) vorstehende Leiste
angeordnet ist, die in einen Falz in der Seitenwand (4.1) greift.
10. Verbinder nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß an dem die Leiste tragenden Rand des Kragens (12) eine gegen die Innenwand des zweiten
Hohlprofils (2) vorstehende Dichtleiste (18) angeschlossen ist.