[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrpolige Steckvorrichtung, mit in einem Gehäuse angeordneten
Kontaktelementen zur elektrischen Leistungsübertragung, ferner mit Zusatzkontakteinheiten
zur Informationsübertragung, und mit einer mit dem Gehäuse verbindbaren Kupplung mit
Kontaktgegenelementen und/oder Zusatzkontaktgegeneinheiten, wobei die Zusatzkontakteinheiten
in einem gegenüber dem Gehäuse im Wesentlichen axial verschiebbaren Einsatz angeordnet
sind.
[0002] Üblicherweise ist die mehrpolige Steckvorrichtung Bestandteil einer Steckverbinderanordnung,
wobei es sich bei der mehrpoligen Steckvorrichtung wahlweise um einen Stecker oder
eine Buchse handeln kann. Dementsprechend ist das Gehäuse als Steckergehäuse oder
Buchsengehäuse ausgeführt. Bei den Kontaktelementen handelt es sich regelmäßig um
in das Gehäuse eingesetzte Kontaktstifte oder Kontaktbuchsen. Die Zusatzkontakteinheiten
können als Blattfederkontakte ausgebildet sein, wie sie im Rahmen der DE 196 13 793
A1 beschrieben werden. Daneben sind aber auch Zusatzkontakteinheiten in Gestalt von
Lichtwellenleiterkupplungen denkbar, die optische Signale zur Informationsübertragung
befördern.
[0003] Über die Kontaktelemente werden zumeist elektrische Leistungen übertragen, die im
Kilowattbereich oder knapp darunter liegen. Aufgrund der damit verbundenen Spannungen
(zumeist 220 V oder 380 V) sind die Kontaktelemente mit entsprechendem Abstand zueinander
angeordnet, um elektrische Überschläge zu vermeiden. Solche Steckvorrichtungen werden
im Rahmen der europäischen Norm EN 60309-1 oder 60309-2 im Detail beschrieben.
[0004] Dagegen dienen die Zusatzkontakteinheiten bzw. Zusatzkontaktgegeneinheiten üblicherweise
dazu, Informationen elektrisch und/oder optisch zu übertragen. Dazu genügen meistens
Niederspannungen (beispielsweise 9, 12 oder 18 V) bei geringen Strömen. Die übertragenen
elektrischen Leistungen bewegen sich größtenteils im Milliwattbereich.
[0005] Der Stand der Technik hat sich grundsätzlich bewährt, ist jedoch was die Auf- und
Abwärtskompatibilität angeht, verbesserungsfähig. Das gilt insbesondere mit Blick
auf die DE 296 17 113 U1, die DE 34 28 922 C2 sowie die DE 35 37 944 C2. Denn in sämtlichen
Fällen ist es erforderlich, spezielle Anpassungen am Stecker und/oder einer zugehörigen
Buchse vorzunehmen, um die zusätzliche Informationsübertragung überhaupt darstellen
zu können.
[0006] Eine mehrpolige Steckvorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus wird im Rahmen
der DE 195 42 166 A1 beschrieben. Hier ist ein Gehäuse mit darin angeordneten Kontaktelementen
zur elektrischen Leistungsübertragung realisiert. Ferner finden sich Zusatzkontakteinheiten
in Gestalt von Lichtleitern, welche der Informationsübertragung dienen. Die Zusatzkontakteinheiten
werden in einem gegenüber dem Gehäuse im Wesentlichen axial verschiebbaren Einsatz
aufgenommen.
[0007] Dieser Einsatz oder Lichtkopf kann im Vergleich zu dem zugehörigen Stecker sogar
einen Luftspalt definieren, ohne dass die Funktionsweise beeinträchtigt werden soll
(vgl. Spalte 2, Zeilen 30 bis 43). Hinzu kommt, dass der Lichtkopf bzw. Einsatz in
seiner erhabenen Position bei der Informationsübertragung keine Fixierung erfährt.
Das mag bei einer Übertragung von Lichtwellen unproblematisch sein, führt jedoch zu
Problemen bei einer drahtgebundenen Informationsübertragung. - Hier will die Erfindung
Abhilfe schaffen.
[0008] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, eine derartige mehrpolige Steckvorrichtung
so weiter zu entwickeln, dass eine einwandfreie Informationsübertragung gewährleistet
ist, und zwar unabhängig von der Art dieser Informationsübertragung. Außerdem soll
die mehrpolige Steckvorrichtung dazu geeignet sein, dass bei einem entsprechend ausgerüsteten
Stecker (zur zusätzlichen Informationsübertragung) auch eine konventionelle Buchse
Verwendung finden kann und umgekehrt, das heißt eine Kompatibilität in beiden Richtungen
aufwärts und abwärts gegeben ist. Das soll insbesondere mit Blick auf die Normen EN
60309-1 und 60309-2 gelten. Gleiches soll natürlich auch für korrespondierend gestaltete
Buchsen erfüllt sein.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einer gattungsgemäßen mehrpoligen
Steckvorrichtung vor, dass der Einsatz als kopfseitig offenes Gehäuse mit wenigstens
einem flexiblen Wandbereich ausgebildet ist. Zumeist kommen zwei flexible Wandbereiche
zum Einsatz.
[0010] In der Regel sind an diesen flexiblen Wandbereichen darüber hinaus vorspringende
Radialfortsätze angeordnet, so dass der Einsatz bei einer Informationsübertragung
unter Beibehaltung seines Durchmessers in einer Halte- und Führungsöffnung einer entsprechend
modifizierten Kupplung aufgenommen wird. Dabei taucht ein von der Halte- und Führungsöffnung
umschlossener Fortsatz vollständig ins Innere des Einsatzes ein. Die Radialfortsätze
an den flexiblen Wandbereichen übergreifen einen die Axialöffnung umgebenden Kragen.
[0011] Dagegen werden die flexiblen Wandbereiche des Einsatzes bei einer reinen Leistungsübertragung
mittels einer Standardkupplung von dem die Öffnung der Axialbohrung umgebenden Kragen
nach innen unter Durchmesserreduzierung des Einsatzes an seinem Kopf gedrängt, so
dass der Einsatz in der Axialbohrung versenkt wird.
[0012] Mit dem Gehäuse lässt sich also die Standardkupplung oder die modifizierte Kupplung
verbinden. Der Einsatz nimmt bei einer Informationsübertragung eine gegenüber einem
Gehäuseboden erhabene Stellung ein und taucht in die (modifizierte) Kupplung ein.
Gleichzeitig werden die Zusatzkontakteinheiten mit den Zusatzkontaktgegeneinheiten
verbunden. Dagegen nimmt der Einsatz bei einer reinen Leistungsübertragung ohne zusätzliche
Informationsübertragung eine gegenüber dem Gehäuseboden versenkte Stellung ein.
[0013] Vorzugsweise wird der Einsatz in einer Axialbohrung im Gehäuseboden geführt. Die
Öffnung dieser Axialbohrung deckt sich mit dem Niveau des Gehäusebodens, also dem
Gehäusebodenniveau. In der Regel wird der betreffende Einsatz in der erhabenen Stellung
gehalten. Hierfür sorgt eine Feder, die zwischen einem Fuß des Einsatzes und einem
Grund der Axialbohrung eingespannt ist.
[0014] Aus der Erkenntnis heraus, dass die Kontaktelemente bei herkömmlichen mehrpoligen
Steckvorrichtungen üblicherweise in der Art eines Kreises angeordnet sind, schlägt
die Erfindung vor, den Einsatz und die Axialbohrung im Zentrum des Gehäuses anzuordnen.
Denn hier steht genügend Platz zur Verfügung, um den betreffenden Einsatz und die
Axialbohrung aufnehmen zu können. Elektrische Isolationsprobleme sind zudem an dieser
Stelle nicht zu befürchten.
[0015] Bei dem Einsatz handelt es sich in der Regel um ein kopfseitig offenes Zylindergehäuse
mit als Boden ausgebildetem Fuß, gegen den die eingespannte Feder anliegt. Ferner
ist der Einsatz - wie beschrieben - mit wenigstens einem flexiblen Wandbereich ausgerüstet.
Üblicherweise finden sich jedoch zwei (oder mehr) gegenüberliegende flexible Wandbereiche,
welche beim Übergang von der erhabenen Stellung des Einsatzes in dessen versenkte
Stellung von einem die Öffnung der Axialbohrung umgebenden Kragen unter Durchmesserverringerung
des Einsatzes nach innen gedrängt werden. Mit anderen Worten sorgt der die Axialbohrung
umgebende Kragen dafür, dass der in die Axialbohrung eingeschobene Einsatz bei diesem
Vorgang seinen Durchmesser verringert.
[0016] Die entsprechenden Kräfte werden zumeist von einer als Standardkupplung ausgeführten
Kupplung zur reinen Leistungsübertragung aufgebracht. Denn wenn diese Kupplung mit
dem zugehörigen Gehäuse vereinigt wird, stößt die bis auf Einführungsöffnungen für
die Kontaktelemente geschlossene Frontfläche der Standardkupplung gegen den Kopf des
Einsatzes und schiebt den gesamten Einsatz axial in die Axialbohrung ein. Solange
die Standardkupplung in dieser Stellung im Gehäuse verbleibt, wird auch der Einsatz
in seiner versenkten Stellung im Gehäuseboden festgelegt. Das erfolgt gegen die Kraft
der Feder zwischen dem Fuß des Einsatzes und dem Grund der Axialbohrung.
[0017] Wenn jedoch die Standardkupplung aus dem Gehäuse entfernt wird, so bewegt sich der
Einsatz durch die Kraft der Feder aus der Axialbohrung heraus und nimmt (wieder) seine
erhabene Stellung gegenüber dem Gehäuseboden ein. Hiermit einher vergrößert sich der
Durchmesser des Einsatzes wieder auf sein normales Maß.
[0018] Kommt dagegen als Kupplung eine modifizierte Kupplung zur kombinierten Leistungs-
und Informationsübertragung zum Einsatz, so verbleibt der Einsatz unverändert und
durchgängig in dieser erhabenen Stellung. Hierfür sorgen ein oder mehrere Radialfortsätze
an dem oder den flexiblen Wandbereichen, welche den die Axialbohrung umgebenden Kragen
übergreifen. Gleichzeitig nimmt eine Halte- und Führungsöffnung in der modifizierten
Kupplung den Einsatz unter Beibehaltung seines Durchmessers auf, und zwar vorzugsweise
formschlüssig.
[0019] Um den Einsatz vorteilhaft von seiner erhabenen in die versenkte Stellung überführen
zu können, sind sowohl der Einsatz als auch der die Axialöffnung umgebende Kragen
mit jeweils aneinander angepassten und aneinander entlang gleitenden Anlaufschrägen
ausgerüstet. Darüber hinaus kann der Einsatz im Bereich seines Bodens einen dem Gehäuseboden
des Gehäuses zugewandten außenseitigen Anschlagring aufweisen, welcher in erhabener
Stellung des Einsatzes gegen den Kragen anschlägt und den Federweg der Feder zwischen
dem Boden des Einsatzes und dem Grund der Axialbohrung begrenzt bzw. die erhabene
Stellung des Einsatzes festlegt.
[0020] Immer wird eine mehrpolige Steckvorrichtung erfindungsgemäß zur Verfügung gestellt,
die jeweils auf- und abwärts kompatibel gestaltet ist. Das heißt, ein mit dem erfindungsgemäßen
Einsatz ausgerüsteter Stecker kann sowohl eine Standardkupplung als auch eine modifizierte
Kupplung aufnehmen. Genauso ist eine mit dem beschriebenen Einsatz ausgerüstete Buchse
in der Lage, eine Verbindung mit einer konventionellen Kupplung in einem Stecker bzw.
einer modifizierten Kupplung eingehen zu können. Sobald die jeweils modifizierte Kupplung
Verwendung findet, wird der Einsatz automatisch in seiner erhabenen Stellung gehalten
und in der Kupplung gleichsam verriegelt. Dieser Umstand stellt sicher, dass die erforderlichen
Gegenkräfte aufgebaut werden, damit die Zusatzkontakteinheiten und Zusatzkontaktgegeneinheiten
problemlos miteinander verbunden werden können. Üblicherweise kommen hier Stifte und
zugehörige Einsteckhülsen zum Einsatz. Daneben sind aber insbesondere auch Lichtwellenleiterstecker
und -kupplungen denkbar.
[0021] Sobald eine Standardkupplung mit der beschriebenen Steckvorrichtung verbunden wird,
geht der Einsatz in seine versenkte Stellung über und kann somit keinerlei Wirkung
auf die dann (ausschließlich) stattfindende elektrische Leistungsübertragung nehmen.
[0022] Dabei sollte betont werden, dass der Begriff der Informationsübertragung ganz allgemein
zu verstehen ist und im Grunde jede Übertragung per Lichtwellenleiter an dieser Stelle
ebenso umfasst wie eine Übertragung elektrischer Signale mit geringer Leistung. Dabei
kann es sich auch um Steuersignale, Ladeströme usw. handeln.
[0023] Im Rahmen der Erfindungslehre wird der besonders gestaltete Einsatz also im Falle
der Informationsübertragung gleichsam fixiert, so dass eine einwandfreie und reproduzierbare
Kontaktierung zwischen den Zusatzkontakteinheiten und Zusatzkontaktgegeneinheiten
gegeben ist. Diese Kontaktierung ist unabhängig davon, ob Lichtwellen, elektrische
Ströme etc. Träger dieser Informationen sind. In diesem Zusammenhang kommt die beschriebene
modifizierte Kupplung zur Verwendung.
[0024] Dennoch kann der bekannte Einsatz dann im Gehäuse versenkt werden, wenn anstelle
der zuvor beschriebenen modifizierten Kupplung eine Standardkupplung Verwendung findet.
Es wird also eine praktisch doppelte Funktionalität des Einsatzes bei gegebener Fixierungsmöglichkeit
erreicht.
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- Fig. 1a und 1b
- eine perspektivische Ansicht einer als Stecker ausgeführten erfindungsgemäßen Steckvorrichtung
in Frontansicht (vgl. Fig. 1a) und in Rückansicht (vgl. Fig. 1b),
- Fig. 2
- einen schematischen Längsschnitt durch die Fig. 1a, 1b mit eingesetzter Standardkupplung,
- Fig. 3a und 3b
- den Gegenstand nach Fig. 2 für den Fall, dass eine modifizierte Kupplung eingesetzt
wird,
- Fig. 4a, 4b
- den erfindungsgemäßen Einsatz in verschiedenen Funktionsstellungen und
- Fig. 5
- eine Variante der Steckvorrichtung in Gestalt einer Buchse mit erfindungsgemäßen Einsatz.
[0026] In den Figuren ist eine mehrpolige Steckvorrichtung dargestellt, die in ihrem grundsätzlichen
Aufbau über ein Gehäuse 1 verfügt, in welchem im Rahmen des Ausführungsbeispiels fünf
Kontaktelemente 2 zur elektrischen Leistungsübertragung angeordnet sind. Bei diesen
Kontaktelementen 2 handelt es sich im Rahmen der Darstellungen nach den Fig. 1 bis
4 um Kontaktstifte 2, während die Variante in Fig. 5 an dieser Stelle Kontaktbuchsen
2' erkennen lässt. Der Aufbau der dargestellten Steckvorrichtung folgt den Vorschriften
in der DIN EN 60309 und ist für Ströme von 60 Ampere bis 125 Ampere geeignet. Dabei
handelt es sich bei dem Kontaktstift 2'' bzw. der Kontaktbuchse 2''', jeweils um einen
Erdkontakt.
[0027] Zusätzlich zu den Kontaktelementen 2 zur elektrischen Leistungsübertragung sind Zusatzkontakteinheiten
3 zu erkennen, die zur Informationsübertragung, zur Übertragung von Steuerimpulsen,
Codebefehlen usw. dienen. Grundsätzlich können an dieser Stelle auch Stecker bzw.
Kupplung von Lichtwellenleitern zum Einsatz kommen.
[0028] Mit dem jeweiligen Gehäuse 1 lässt sich eine Kupplung 4 verbinden, die zu den Kontaktelementen
2 korrespondierende Kontaktgegenelemente 5 aufnimmt. In gleicher Weise sind in der
Kupplung 4 Zusatzkontaktgegeneinheiten 6 vorgesehen, die mit den Zusatzkontakteinheiten
3 im Rahmen des Ausführungsbeispiels eine elektrische Verbindung eingehen. Bei dieser
Kupplung 4 handelt es sich folglich um eine modifizierte Kupplung (vgl. Fig. 3a und
3b). Diese modifizierte Kupplung 4 ist sowohl zur Übertragung elektrischer Leistungen
als auch von Informationen in der Lage. - Dagegen ist die in Fig. 2 zu erkennende
Kupplung 4' als Standardkupplung 4' ausgeführt und lässt lediglich Kontaktgegenelemente
5 erkennen. Denn es fehlen die Zusatzkontaktgegeneinheiten 6. Folglich dient die Standardkupplung
4' einzig der elektrischen Leistungsübertragung.
[0029] Bei den Zusatzkontakteinheiten 3 handelt es sich um Stifte 3, während die Zusatzkontaktgegeneinheiten
6 als zugehörige Steckhülsen 6 ausgeführt sind. Selbstverständlich kann die Kupplung
4 bzw. 4' anstelle der Kontaktgegenelemente 5 in Gestalt von Steckhülsen 5 auch mit
Kontaktstiften ausgerüstet sein. Ebenso liegt es im Rahmen der Erfindung, die jeweilige
Kupplung 4, 4' mit Zusatzkontaktgegeneinheiten 6 in Gestalt von Stiften auszurüsten.
Das macht ein Vergleich der Fig. 3a, 3b mit der Darstellung in Fig. 5 unmittelbar
deutlich, wo exakt eine solche (nicht dargestellte) Kupplung 4, 4', mit Kontaktgegenelementen
5 in Gestalt von Kontaktstiften sowie Zusatzkontaktgegeneinheiten 6 in Gestalt von
Stiften Verwendung findet.
[0030] Die Zusatzkontakteinheiten 3 sind in einem Einsatz 7 angeordnet, der im Detail Gegenstand
der Fig. 4a, 4b ist. Dieser Einsatz 7 ist gegenüber dem Gehäuse 1 axial verschiebbar
und nimmt regelmäßig eine gegenüber einem Gehäuseboden 8 erhabene Stellung ein, wie
sie insbesondere in den Fig. 1a und 3b zu erkennen ist. Der Einsatz 7 überragt kopfseitig
die in seinem Innern angeordneten Zusatzkontakteinheiten bzw. Stifte 3, um elektrische
Überschläge mit den Kontaktelementen 2 zu verhindern.
[0031] In der erhabenen Stellung kann der Einsatz 7 in die modifizierte Kupplung 4 eintauchen
wie ein Vergleich der Fig. 3a und 3b unmittelbar deutlich macht. Zu diesem Zweck ist
die modifizierte Kupplung 4 mit einer Halte- und Führungsöffnung 9 ausgerüstet. Da
der Einsatz 7 insgesamt zylindermantelförmig ausgeführt ist, handelt es sich bei der
Halte- und Führungsöffnung 9 um eine Zylindermanteleinformung, die den Einsatz 7 formschlüssig
aufnimmt.
[0032] Kommt jedoch eine Standardkupplung 4' zur Verwendung, so wird der Einsatz 7 in seine
Axialbohrung 10 im Gehäuseboden 8 eingeschoben, und zwar in Axialrichtung A (vgl.
Fig. 2). Gleichzeitig erfährt eine zwischen einem Fuß bzw. Boden 11 des Einsatzes
7 und einem Grund 12 der Axialbohrung 10 eingespannte Feder 13 eine Vorspannung.
[0033] Um den Einsatz 7 in die in Fig. 2 dargestellte versenkte Stellung zu überführen,
dient die Standardkupplung 4', welche bis auf Einführöffnungen 14 für die Kontaktelemente
2 eine ansonsten geschlossene Frontfläche 15 aufweist. Gegen diese geschlossene Frontfläche
15 kommt ein Kopf 16 des Einsatzes 7 zur Anlage, so dass der Einsatz 7 insgesamt in
Axialrichtung A beim Einführen der Standardkupplung 4' in die Axialbohrung 10 versenkt
wird. Bei diesem Vorgang werden flexible Wandbereiche 17 des Einsatzes 7 jeweils nach
innen gedrängt (vgl. den Übergang von Fig. 4a zu Fig. 4b).
[0034] Anhand der Fig. 4a, 4b erkennt man, dass zwei sich gegenüberliegende flexible Wandbereiche
17 in Gestalt von an den Boden 11 angeformten Längsfedern realisiert sind. Diese flexiblen
Wandbereiche bzw. Längsfedern 17 werden von einem eine Öffnung der Axialbohrung 10
umgebenden Kragen 18 nach innen gedrängt, wie dies in der Fig. 4b durch Pfeile angedeutet
ist. Damit geht eine Durchmesserreduzierung des Einsatzes 7 an seinem Kopf 16 einher.
Auf diese Weise ist der Einsatz 7 in der Lage, den Kragen 18 im Gehäuse 1 mit seinen
vorspringenden Radialvorsätzen 19 an den jeweils flexiblen Wandbereichen 17 passieren
zu können. Das erkennt man besonders deutlich in der Fig. 2. Die dort gezeigte Stellung
wird solange beibehalten, wie die Standardkupplung 4' in das Gehäuse 1 eingesteckt
ist.
[0035] Sobald jedoch die Standardkupplung 4' entfernt wird, kann sich der Einsatz 7 unterstützt
von der Kraft der Feder 13 wieder aus seiner versenkten Stellung in die erhabene Position
zurückbewegen. Folglich wird das Einstecken und Herausziehen einer Standardkupplung
4' nicht behindert.
[0036] Findet dagegen eine modifizierte Kupplung 4 nach den Fig. 3a, 3b Verwendung, so verbleibt
der Einsatz 7 in seiner erhabenen Stellung gegenüber dem Gehäuseboden 8. Hierfür sorgen
nicht nur die Halte- und Führungsöffnung 9 in der modifizierten Kupplung 4, sondern
auch die Radialfortsätze 19 an den flexiblen Wandbereichen bzw. -federn 17 des Einsatzes
7. Denn diese Radialfortsätze 19 übergreifen den Kragen 18, welcher die endseitig
der Axialbohrung 10 vorgesehene Öffnung umschließt, die sich mit dem Gehäusebodenniveau
deckt.
[0037] Beim Einstecken der modifizierten Kupplung 4 verbleibt der Einsatz 7 in seiner erhabenen
Stellung ohne Durchmesserreduzierung, weil insofern die Halte- und Führungsöffnung
9 den Einsatz 7 formschlüssig aufnimmt und ein von der Halte- und Führungsöffnung
9 umschlossener Fortsatz 20 vollständig ins Innere des Einsatzes 7 eintaucht. Zwischen
diesem Fortsatz 20 und den Wandungen der Halte- und Führungsöffnung 9 wird der Einsatz
7 also gleichsam festgespannt und gehalten. Gleichzeitig sorgen die im Fortsatz 20
befindlichen Zusatzkontaktgegeneinheiten 6 bzw. Steckhülsen 6 für eine elektrische
Verbindung mit den Zusatzkontakteinheiten bzw. Stiften 3. Da keine Durchmesserreduzierung
stattfindet, können die flexiblen Wandbereiche 17 mit ihren Radialfortsätzen 19 am
Kragen 18 gehalten werden und bringen die erforderlichen Gegenkräfte bei der Kontaktierung
der Zusatzkontakteinheiten 3 mit den Zusatzkontaktgegeneinheiten 6 auf.
[0038] Damit der Einsatz 7 problemlos in seine versenkte Stellung überführt werden kann,
wenn eine Standardkupplung 4' in das Gehäuse 1 eingeschoben wird, sind jeweils Anlaufschrägen
21, 22 einerseits am Einsatz 7 und andererseits im Bereich des Kragens 18 vorgesehen.
Schließlich sorgt ein außenseitiger Anschlagring 23 im Bereich des Bodens 11 des Einsatzes
7 für die Definition der erhabenen Stellung des Einsatzes 7. Denn dieser Anschlagring
23 schlägt in eben dieser Position von unten gegen den Kragen 18 an.
1. Mehrpolige Steckvorrichtung, mit in einem Gehäuse (1) angeordneten Kontaktelementen
(2) zur elektrischen Leistungsübertragung, ferner mit Zusatzkontakteinheiten (3) zur
Informationsübertragung, und mit einer mit dem Gehäuse (1) verbindbaren Kupplung (4,
4') mit Kontaktgegenelementen (5) und/oder Zusatzkontaktgegeneinheiten (6), wobei
- die Zusatzkontakteinheiten (3) in einem gegenüber dem Gehäuse (1) im Wesentlichen
axial verschiebbaren Einsatz (7) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Einsatz (7) als kopfseitig offenes Gehäuse mit wenigstens einem flexiblen Wandbereich
(17) ausgebildet ist.
2. Steckvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) in einer Axialbohrung (10) im Gehäuseboden (8) geführt ist, deren
Öffnung sich mit dem Gehäusebodenniveau deckt.
3. Steckvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) mittels einer zwischen seinem Fuß (11) und einem Grund (12) der Axialbohrung
(10) eingespannten Feder (13) in seiner erhabenen Stellung gehalten wird.
4. Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) und die Axialbohrung (10) im Zentrum des Gehäuses (1) angeordnet
sind.
5. Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) als kopfseitig offenes Zylindergehäuse mit als Boden (11) ausgebildetem
Fuß (11) und zwei sich gegenüberliegenden flexiblen Wandbereichen (17) ausgebildet
ist.
6. Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der flexible Wandbereich (17) beim Übergang von einer erhabenen in eine versenkte
Stellung des Einsatzes (7) von einem die Öffnung der Axialbohrung (10) umgebenden
Kragen (18) unter Durchmesserverringerung des Einsatzes (7) nach innen gedrängt wird.
7. Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsatz (7) dem Gehäuseboden (8) zugewandt einen außenseitigen Anschlagring (23)
aufweist, welcher in erhabener Stellung gegen den Kragen (18) anschlägt.
8. Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (4, 4') als Standardkupplung (4') zur reinen Leistungsübertragung mit
bis auf Einführöffnungen (14) für die Kontaktelemente (2) geschlossener Frontfläche
(15) ausgebildet ist.
9. Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (4, 4') als modifizierte Kupplung (4) zur kombinierten Leistungs- und
Informationsübertragung ausgebildet ist und hierzu eine den Einsatz (7) aufnehmende
Halte- und Führungsöffnung (9) aufweist.
10. Steckvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Halte- und Führungsöffnung (9) den Einsatz (7) unter Beibehaltung seines Durchmessers
vorzugsweise formschlüssig aufnimmt.