(19)
(11) EP 1 247 549 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.10.2002  Patentblatt  2002/41

(21) Anmeldenummer: 01130546.3

(22) Anmeldetag:  21.12.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A63B 69/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 05.04.2001 DE 20106053 U

(71) Anmelder: Outdoor Club Event-und Erlebnis Veranstaltungs GmbH
83471 Berchtesgaden (DE)

(72) Erfinder:
  • Grassl, Anton
    83486 Ramsau (DE)

(74) Vertreter: von Bülow, Tam, Dr. 
Patentanwaltskanzlei Mailänder Strasse 13
81545 München
81545 München (DE)

   


(54) Eiskletterturm


(57) Der Eiskletterturm hat ein aus Einzelelementen (5) zusammensetzbares Gestell mit mehreren untereinander verbundenen Armen (2, 3, 4; 21-26). An den Armen sind Kühlelemente (6) befestigt. Zu den Kühlelementen bzw. Armen führt eine Wasserzufuhr (16, 17).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Eiskletterturm gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Im Rahmen zunehmender Freizeitaktivitäten ist auch "Eisklettern" eine beliebte Sportart geworden. Zu diesem Zwecke werden im wesentlichen in den Alpen im Winter Eisklettertürme geschaffen, indem über ein vorgeformtes Gestell während Frostperioden Wasser laufen gelassen wird, das dann friert und so einen Eiskletterturm bildet. Diese Eisklettertürme sind nicht nur ortsfest sondern auch an die Frostperiode gebunden.

[0003] Wünschenswert ist es, einen Eiskletterturm ganzjährig an beliebigen Orten aufstellen zu können.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen transportablen Eiskletterturm zu schaffen, der an beliebigen Orten und zu beliebigen Zeiten aufstellbar und betreibbar ist.

[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

[0006] Das Grundprinzip der Erfindung besteht darin, den Eiskletterturm aus transportablen, zerlegbaren Einzelelementen aufzubauen sowie ein Kühlaggregat und eine Wasserzufuhr vorzusehen. Das Kühlaggregat hat eine Vielzahl von Kühlelementen, die über den ganzen Kletterturm verteilt angeordnet sind. Durch die Wasserzufuhr wird Wasser zu den Kühlaggregaten gefördert und dort gefroren, so daß letztlich der gesamte Eiskletterturm oder vorbestimmte Teile desselben mit Eis überzogen sind.

[0007] Vorzugsweise besteht der Eiskletterturm aus mindestens drei Armen, die miteinander verbunden sind. Die Arme sind aus Einzelelementen, insbesondere aus Rohren, aufgebaut, wobei die Rohre sowohl als Wasserzufuhr als auch als Kühlmittelzufuhr und ggf. auch als Kühlmittelelemente selbst dienen können.

[0008] Die Arme können im Prinzip beliebige Form haben und auch im wesentlichen beliebig zueinander aufgestellt werden, wobei vorzugsweise bei drei Armen diese ein Dreieck aufspannen. Selbstverständlich können auch mehrere Arme verwendet werden und diese beliebig konfiguriert werden.

[0009] Auch ist es zweckmäßig, den einzelnen Armen unterschiedliche Gestalt zu geben. Beispielsweise kann ein Arm im wesentlichen geradlinig sein, während die anderen Arme abwechselnd steilere und flachere Abschnitte aufweisen.

[0010] Die Arme können auch im wesentlichen die Kanten einer Pyramide bilden, wobei auf der Spitze der Pyramide ein weiterer Arm angeordnet sein kann.

[0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles im Zusammenhang mit der Zeichnung ausführlicher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
eine Prinzipskizze eines Eiskletterturms nach der Erfindung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
Fig. 2
eine Prinzipskizze eines zweiten Ausführungsbeispieles.


[0012] Der Eiskletterturm ist insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Er hat in Fig. 1 drei Arme 2, 3 und 4, die jeweils aus Einzelelementen (5) aufgebaut sind, die nach Art eines Gittermastes bzw. eines dreidimensionalen Fachwerkes aufgebaut sind.

[0013] An den Armen 2, 3 und 4 sind jeweils Kühlelemente 6 angebracht, die mit einem Kühlaggregat 14 verbunden sind. Das Kühlaggregat kann entfernter von dem Eiskletterturm 1 angeordnet sein und über mindestens eine Rohrleitung 15 mit den Kühlelementen 6 verbunden sein. Die Zufuhr von Kühlmittel zu den Kühlelementen 6 kann dabei auch über die Einzelelemente 5 erfolgen, die als Rohre ausgebildet sind und mit der Rohrleitung 15 in Verbindung stehen.

[0014] Weiterhin ist eine Wasserzufuhr 16 vorgesehen, die über eine Rohrleitung 17 mit dem Eiskletterturm verbunden ist. Im wesentlichen wird hierüber Wasser zur Außenseite der Kühlelemente 6 gebracht und dort zu Eis gefroren, so daß sich nach und nach die Arme 2, 3 und 4 vollständig mit Eis überziehen. Hierbei ist es ebenfalls möglich, die Einzelelemente 5 für die Wasserzufuhr zu nutzen. An den Kühlelementen 6 benachbarten Stellen haben dann die Einzelelemente düsenartige Löcher, damit die Kühlelemente 6 besprüht werden können.

[0015] Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Arme 2, 3 und 4 jeweils auf Füßen 7, 8 und 9 abgestützt, wobei diese Füße untereinander durch Spannseile 10, 11 und 12, die über ein Verbindungsstück 13 miteinander verbunden sind, verspannt sind.

[0016] Aus Fig. 1 ist auch zu erkennen, daß einzelne Abschnitte der Arme, beispielsweise des Armes 2 unterschiedliche Steigung haben, so daß beliebige Schwierigkeitsgrade für das Klettern eingestellt werden können.

[0017] Fig. 2 zeigt prinzipiell eine weitere Ausführungsform, bei der der Eiskletterturm 4 auf dem Boden aufstehende Arme hat, die sich dann nicht mehr wie bei einer Pyramide in einem Punkt treffen sondern jeweils paarweise, nämlich die Arme 21 und 22 als erstes Paar und die Arme 23 und 24 als zweites Paar. Der Verbindungspunkt der Arme 21 und 22 ist über einen weiteren Arm 25 mit dem Verbindungspunkt der Arme 23 und 24 verbunden, wobei an diesem Verbindungspunkt dann noch ein weiterer im wesentlichen senkrechter Arm 26 angeordnet ist, der als im wesentlichen senkrechte "Spitze" ausgebildet ist.

[0018] Aus Fig. 2 ist zu erkennen, daß mannigfaltige beliebige Formen realisiert werden können. Wesentlich bei der Erfindung ist, daß der Eiskletterturm an beliebigen Orten relativ schnell und einfach aufgebaut werden kann und lediglich eine Wasser- und eine Energiezufuhr benötigt. In Fig. 2 sind die Aggregate, wie Wasserzufuhr und Kühlaggregat, nicht dargestellt.


Ansprüche

1. Eiskletterturm, gekennzeichnet durch
ein aus Einzelelementen (5) zusammensetzbares Gestell mit mehreren untereinander verbundenen Armen (2, 3, 4; 21-26),
ein Kühlaggregat (14) mit Kühlelementen (6) an den Armen (1, 2, 3) sowie
mit einer Wasserzufuhr (16, 17) zu den Kühlelementen bzw. den Armen.
 
2. Eiskletterturm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus drei Armen (2, 3, 4) zusammengesetzt ist, deren Füße (7, 8, 9) ein Dreieck aufspannen und deren Spitzen miteinander verbunden sind.
 
3. Eiskletterturm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelelemente aus Rohren (5) bestehen, die nach Art eines Gitternetzwerkes bzw. Fachwerkes miteinander verbunden sind.
 
4. Eiskletterturm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelelemente (5) an die Wasserzufuhr (16) angeschlossen sind und Düsen zum Wasseraustritt aufweisen.
 
5. Eiskletterturm nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einige der Einzelelemente (5) als Rohrleitungssystem ausgebildet sind, das an das Kühlaggregat (14) angeschlossen ist und dieses mit den Kühlelementen (6) verbindet.
 
6. Eiskletterturm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einzelelemente (5) selbst die Funktion von Kühlmittelelementen (6) haben.
 




Zeichnung