[0001] Die Erfindung betrifft eine Skibindung mit einem vorderen und einem rückwärtigen
Schibindungsteil, welche an schifesten Führungsschienen in Schilängsrichtung verschiebbar
angeordnet sind und derart miteinander gekoppelt sind, dass sie synchron verschiebbar
sind, wobei zumindest an einem der Schibindungsteile eine Arretiervorrichtung zum
Festlegen ihres gegenseitigen Abstandes vorgesehen ist.
[0002] Aus der EP-A1-0 801 964 ist es bekannt, auf Führungsschienen verschiebbar angeordnete
Grundplatten für das vordere und das rückwärtige Schibindungsteil so auszuführen,
dass sie einander im Bereich zwischen den Schibindungsteilen übergreifen. Hier sind
die beiden Grundplatten über je ein Langloch miteinander gekoppelt, wobei die beiden
Langlöcher einander kreuzen und von einem Bolzen durchsetzt sind, welcher zusätzlich
in ein quer zur Schilängsrichtung verlaufendes Langloch eines schifest angeordneten
Teiles eingreift. Auf diese Weise sind die beiden Grundplatten und somit die beiden
Schibindungsteile synchron auf den Führungsschienen bewegbar. Zur Fixierung der gegenseitigen
Lage der Schibindungsteile ist nur eine einzige Arretiervorrichtung erforderlich.
Diese bekannte Einrichtung erfordert stabil und relativ voluminös ausgeführte Bestandteile,
die das Gewicht der Schibindung erhöhen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Schibindung der eingangs genannten
Art derart auszuführen, dass eine synchrone Änderung des gegenseitgen Abstandes der
beiden Schibindungsteile auf eine sehr einfache Weise mit einer Einrichtung möglich
ist, die wenige und vom Gewicht her leicht auszuführende Bestandteile aufweist.
[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, dass die beiden Schibindungsteile
durch ein Zugsystem aus zwei Zugelementen miteinander gekoppelt sind, deren eines
Ende jeweils an dem einen und deren anderes Ende jeweils an dem anderen Schibindungsteil
befestigt ist, wobei das eine Zugelement um eine im Bereich des einen Schibindungsteils
schifest angeordnete Umlenkstelle und das andere Zugelement um eine im Bereich des
anderen Schibindungsteils schifest angeordneten Umlenkstelle geführt ist, wobei die
Umlenkstellen jeweils außerhalb der Befestigungsstellen für die Zugelemente angeordnet
sind.
[0005] Die Erfindung gestattet es, mit wenigen, einfachen und mit einem geringen Gewicht
ausführbaren Bauteilen eine Synchronverstellung der beiden Schibindungsteile zur Anpassung
der Schibindung an unterschiedliche Schuhgrößen vornehmen zu können.
[0006] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Zugelemente Seile
oder Bänder, die insbesondere aus Stahl bestehen. Die Zugelemente können daher die
erforderliche Festigkeit und Dauerhaltbarkeit bei geringem Gewicht aufweisen.
[0007] Die Umlenktstellen können Zapfen, Bolzen oder dergleichen sein, wobei es von Vorteil
ist, an den Umlenkstellen Umlenkrollen vorzusehen, um eine möglichst leichtgängige
und reibungsfreie Betätigung der Zugelemente sicherzustellen.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Befestigungsstellen
für die Zugelemente an auf den Führungsschienen verschiebbar gelagerten Grundplatten
der Schibindungsteile vorgesehen. Das ermöglicht eine sehr einfache Führung und Anordnung
der Zugelemente. Es ist jedoch auch möglich, diese Befestigungsstellen an anderen
Bestandteilen der Schibindungsteile anzuordnen.
[0009] Werden die Befestigungsstellen für die Zugelemente jeweils in Querrichtung nebeneinander
liegend angeordnet, sind die beim Ändern des gegenseitigen Abstandes der Schibindungsteile
aufzubringenden bzw. wirkenden Kräfte besonders gleichmäßig.
[0010] Um eine möglichst spielfreie Justierung zu gewährleisten, ist es von Vorteil, wenn
zumindest eines der Zugelemente derart ausgeführt oder angeordnet ist, dass es in
einem kleinen Bereich elastisch nachgiebig ist.
[0011] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der schematischen
Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel darstellt, näher beschreiben. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zur Verstellung des gegenseitigen Abstandes
eines vorderen und eines rückwärtigen Schibindungsteils einer Schibindung,
Fig. 2 einen Querschnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1 und
Fig. 3 einen Querschnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1.
[0012] Fig. 1 zeigt eine auf einem Schi 1 in einem Abstand voneinander mittels nicht gezeigter
Schrauben oder dergleichen befestigte Führungsschienen 2, 3. Die in Schilängsrichtung
verlaufenden Randbereiche der Führungsschienen 2, 3 sind in bekannter Weise zweifach
gebogen, um Führungsleisten 2a, 3a für je eine Grundplatte 4, 5 eines vorderen und
eines rückwärtigen Schibindungsteils 6, 7 zu bilden. Wie Fig. 2 für die Grundplatte
4 zeigt, sind die in Schilängsrichtung verlaufenden Randbereiche 4a der Grundplatte
4 zweifach gebogen, um die Führungsleisten 2a der Schiene 2 zu übergreifen. Die Grundplatte
5 des rückwärtigen Schibindungsteils 7 kann auf übereinstimmende Weise an der rückwärtigen
Führungsschiene 3 angeordnet sein. In Fig. 1 sind von den beiden Schibindungsteilen
6, 7 lediglich die Umrisse strichliert eingezeichnet. Die Schibindungsteile 6, 7 können
in herkömmlicher Weise ausgebildet und mit beliebigen Auslösemechanismen versehen
sein. Die Grundplatten 4, 5 sind gemeinsam mit dem jeweiligen Schibindungsteil 6,
7 in Schilängsrichtung auf den beiden Führungsschienen 2, 3 verschiebbar.
[0013] Gemäß der Erfindung sind die beiden Schibindungsteile 6, 7 über ein Zugsystem miteinander
gekoppelt, sodass eine Änderung des gegenseitigen Abstandes der beiden Schibindungsteile
6, 7 mit einer synchronen Verstellung der Lage der beiden Schibindungsteile 6, 7 verbunden
ist.
[0014] Das Zugsystem umfasst bei der dargestellten Ausführungsform zwei Seile 8, 9 deren
eines Ende jeweils am vorderen Schibindungsteil 6 und deren anderes Ende jeweils am
rückwärtigen Schibindungsteil 7 befestigt ist.
[0015] Die beiden Seile 8, 9 sind derart angeordnet, dass sie insbesondere parallel zueinander
verlaufen, wobei das Seil 8, ausgehend von seiner Befestigungsstelle 8a am an der
vorderen Grundplatte 4 zum rückwärtigen Schibindungsteil 7 verläuft, hier von außen
über eine Umlenkstelle 10 und wieder ein Stück zurück bis zu seiner Befestigungsstelle
8b an der Grundplatte 5 des rückwärtigen Schibindungsteiles 7 geführt und hier befestigt
ist. Das Seil 9 verläuft, ausgehend von seiner Befestigungsstelle 9a an der Grundplatte
5 des rückwärtigen Schibindungsteiles 7, zum vorderen Schibindungsteil 6 und ist hier
über eine Umlenkstelle 11 und wieder ein Stück zurück bis zu seiner Befestigungsstelle
9b an der Grundplatte 4 geführt und hier befestigt.
[0016] Die beiden Umlenkstellen 10, 11 sind schifest und befinden sich außerhalb der, bezogen
auf die Querrichtung, nebeneinander liegenden Befestigungsstellen 8a, 9b, 8b, 9a.
Die Umlenkstelle 11 im Bereich des vorderen Schibindungsteils 6 befindet sich daher
vor den beiden Befestigungsstellen 8a, 9b, die Umlenkstelle 10 hinter den Befestigungsstellen
8b, 9a. Die beiden Schibindungsteile 6, 7 sind somit gleichzeitig und jedes um eine
jeweils gleich große Strecke verschiebbar.
[0017] Bei der dargestellten Ausführungsform sind die Enden der Seile 8, 9 an den Grundplatten
4, 5 befestigt. Fig. 2 zeigt anhand eines Schnittes durch die Grundplatte 4 des vorderen
Schibindungsteiles 6 eine Möglichkeit der Anordnung der Befestigungsstellen 8a, 9b,
die Ausgestaltung am rückwärtigen Schibindungsteil 7 kann in übereinstimmender Weise
getroffen werden. Die in Fig. 2 angedeuteten Befestigungsstellen 8a, 9b können Haken,
Ösen, Klemmteile oder dergleichen sein.
[0018] Fig. 3 zeigt eine Möglichkeit der Anordnung der schifesten Unlenkstelle 11 auf der
Führungsschiene 2. Die Umlenkstelle 11, und auch die Umlenkstelle 10, kann als simpler
Bolzen aufgeführt sein und/oder eine an einem Bolzen drehbar gelagerte Umlenkrolle
aufweisen.
[0019] Der eingestellte beziehungsweise gewählte gegenseitige Abstand der beiden Schibindungsteile
6, 7 wird durch eine an einem der beiden Schibindungsteile 6, 7 vorgesehene Arretiervorrichtung
fixiert. Diese wird bevorzugt am rückwärtigen Schibindungsteil 7 vorgesehen und kann
auf eine der üblichen Weisen ausgebildet sein. So ist beispielsweise eine Ausführung
möglich, wo an der Führungsschiene 3 in Schilängsrichtung eine Zahnleiste vorgesehen
ist, in welcher ein am Schibindungsteil 7 beziehungsweise der Grundplatte 5 angeordneter
Rasthebel mit Rastzähnen oder dergleichen in unterschiedlichen Positionen eingerastet
werden kann.
[0020] Als Zugelemente kommen neben Seilen auch Bänder in Frage, wobei die Zugelemente bevorzugt
aus Stahl bestehen. Die Zugelemente werden im Bereich und zwischen den Schibindungsteilen
6, 7 entsprechend geführt, um ihre Funktion bei allen Witterungsbedingungen sicherzustellen.
Dazu wird insbesondere vorgesehen, die Zugelemente in oder unterhalb von Platten,
die sich zwischen den beiden Schibindungsteilen 6, 7 erstrecken, zu führen.
[0021] Um eine spielfreie Verstellung sicherzustellen, ist es von Vorteil, wenn zumindest
eines der beiden Zugelemente so ausgeführt oder angeordnet ist, dass es in einem vergleichsweise
kleinen Bereich in seiner Länge elastisch bzw. federnd veränderbar ist. Auch das kann
auf bekannte Weise erfolgen.
[0022] Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel nicht eingeschränkt. So
können die Führungsschienen randseitig mit noch oben und innen gebogenen Bereichen
zur Bildung der Führungsleisten für die Grundplatten versehen sein, die dann nicht
auf sondern in den Führungssschienen verschiebbar sind. Die Befestigungsstellen für
die Zugelemente können auch an der Oberseite der Grundplatten vorgesehen sein. Die
Umlenkstellen für die Zugelemente können direkt am Schi befestigt sein. Falls erforderlich,
können die Grundplatten mit in Schilängsrichtung versehenen Längslöchern oder dergleichen
versehen sein, um die erforderliche Längsbewegung der Schibindungsteile beim Ändern
des gegenseitigen Abstandes zu ermöglichen. Die Befestigungsstellen für die Zugelemente
müssen ferner nicht nebeneinander liegen, sie können auch in Schilängsrichtung versetzt
sein.
1. Skibindung mit einem vorderen und einem rückwärtigen Schibindungsteil (6, 7), welche
an schifesten Führungsschienen (2, 3) in Schilängsrichtung verschiebbar angeordnet
sind und derart miteinander gekoppelt sind, dass sie synchron verschiebbar sind, wobei
zumindest an einem der Schibindungsteile (6, 7) eine Arretiervorrichtung zum Festlegen
ihres gegenseitigen Abstandes vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Schibindungsteile (6, 7) durch ein Zugsystem aus zwei Zugelementen (8,
9) miteinander gekoppelt sind, deren eines Ende jeweils an dem einen und deren anderes
Ende jeweils an dem anderen Schibindungsteil (6, 7) befestigt ist, wobei das eine
Zugelement ( 8, 9) um eine im Bereich des einen Schibindungsteils (7) schifest angeordnete
Umlenkstelle (11) und das andere Zugelement (9) um eine im Bereich des anderen Schibindungsteils
(6) schifest angeordneten Umlenkstelle (10) geführt ist, und wobei die Umlenkstellen
(10, 11) jeweils außerhalb der Befestigungsstellen (8a, 9b, 8b 9a) für die Zugelemente
(8, 9) angeordnet sind.
2. Schibindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zugelemente Seile (8, 9) oder Bänder sind, die vorzugsweise aus Stahl bestehen.
3. Schibindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstellen (10, 11) Zapfen, Bolzen oder dergleichen sind, die an den Führungsschienen
(2, 3) befestigt sind.
4. Schibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkstellen (10, 11) drehbar gelagerte Umlenkrollen aufweisen.
5. Schibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstellen (8a, 9b, 8b, 9a) für die Zugelemente (8, 9) an auf den Führungsschienen
(2, 3) verschiebbar gelagerten Grundplatten (4, 5) der Schibindungsteile (6, 7) vorgesehen
sind.
6. Schibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsstellen (8a, 9b, 8b, 9a) in Querrichtung nebeneinander liegend angeordnet
sind.
7. Schibindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Zugelemente (8, 9) derart ausgeführt oder angeordnet ist, dass
es in einem kleinen Bereich elastisch nachgiebig ist.