[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zerkleinern von Schüttgut, insbesondere
eine Fließbett-Gegenstrahlmühle, mit einem mit vertikaler Achse angeordneten Gehäuse,
das einen unteren, mit mit Druckluft beaufschlagbaren Mahldüsen versehenen Mahlbereich
und einen oberen, durch einen vorzugsweise mit einer Schüttgut-Zuführeinrichtung versehenen
Steigbereich vom Mahlbereich distanzierten, mit einer Separationseinrichtung versehenen
Separationsbereich aufweist.
[0002] Bei den bekannten Anordnungen dieser Art ist über der gesamten Höhe von Mahlbereich
und Steigbereich praktisch derselbe lichte Gehäusequerschnitt vorgesehen. Der Steigbereich
schließt dementsprechend stufenfrei an den querschnittsgleichen Mahlbereich an. Das
zu zerkleinernde Schüttgut kann hierbei daher vergleichsweise schnell aus dem Mahlbereich
herausgelangen. Es besteht daher die Gefahr, dass bei dem aus dem Mahlbereich herausgelangenden
Mahlgut die gewünschte Korngröße nur in geringer Häufigkeit vorliegt. Der Anteil mit
zu großer Korngröße gelangt nach einer gewissen Verweilzeit im Steigund/oder Separationsbereich
in den Mahlbereich zurück und gelangt dort erneut in den Wirkbereich der von den Mahldüsen
abgegebenen Druckluftstrahlen. Die dabei zur Verfügung stehende Beschleunigungsstrecke
ist jedoch vergleichsweise kurz, so dass die Teilchen nur mit vergleichsweise geringem
Impuls aufeinander auftreffen und daher nur wenig zerkleinert werden. Die Zerkleinerung
bis zur gewünschten Korngröße nimmt hier daher eine vergleichsweise lange Zeit in
Anspruch. Die Folge davon ist, dass die erzielbare Stundenleistung vergleichsweise
gering ist, was sich ungünstig auf die Gesamtwirtschaftlichkeit auswirkt.
[0003] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
eingangs erwähnter Art mit einfachen und kostengünstigen Mitteln so zu verbessern,
dass eine hohe Durchsatzleistung erzielbar ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Steigbereich einen gegenüber
dem im Bereich der Mahldüsen vorgesehenen lichten Querschnitt des Mahlbereichs kleineren,
lichten Eingangsquerschnitt aufweist.
[0005] Diese Maßnahmen begünstigen in vorteilhafter Weise die Ausbildung einer torusförmigen,
das heißt einer auf dem ganzen Umfang von der Mitte nach außen und umgekehrt verlaufenden
Wirbelströmung im Mahlbereich. Auf diese Weise wird das Mahlgut lange im Mahlbereich
gehalten, was zu einer vergleichsweise schnellen Zerkleinerung bis zur gewünschten
Korngröße beiträgt. Dieser Vorteil wird dadurch noch unterstützt, dass sich in Folge
der genannten Torusströmung eine vergleichsweise lange Beschleunigungsstrecke für
das Mahlgut ergibt, was dazu führt, dass die Teilchen des Mahlguts mit vergleichsweise
hoher Geschwindigkeit und damit starkem Impuls aufeinander treffen. Hierdurch ergibt
sich eine schnelle, starke Zerkleinerung. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen führen daher
in vorteilhafter Weise auch bei vergleichsweise geringem Energieeinsatz zu einer bisher
nicht für möglich gehaltenen Durchsatzleistung und ergeben daher eine ausgezeichnete
Wirtschaftlichkeit.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben. So kann der Gehäuseinnenraum zur Bildung des
Eingangs des Steigbereich gegenüber dem Mahlbereich einfach verengt sein.. Dies ermöglicht
eine einfache, kostengünstige Herstellung und eine wartungsfreie Betriebsweise.
[0007] In weiterer Fortbildung dieser Maßnahme kann zur Bildung der Querschnittsreduzierung
am Übergang vom Mahlbereich zum Steigbereich ein Blendeinsatz vorgesehen sein. Dieser
ist in vorteilhafter Weise auch nachträglich anbringbar und bietet daher eine einfache
und kostengünstige Möglichkeit zur Nachrüstung bestehender Vorrichtungen gattungsgemäßer
Art mit der erfindungsgemäßen Einrichtung zur Steigerung der Durchsatzleistung.
[0008] Eine andere Möglichkeit zur Bewerkstelligung der übergeordneten Maßnahmen kann darin
bestehen, dass das Gehäuse zur Bewerkstelligung der gewünschten Querschnittsreduzierung
am Eingang des Steigbereichs eine Einschnürung aufweist. Dabei kann der Steigbereich
zweckmäßig auf seiner ganzen Höhe zwischen Mahlbereich und Separationsbereich einen
gegenüber dem im Bereich der Mahldüsen vorgesehenen, lichten Querschnitt des Mahlbereichs
kleineren, lichten Querschnitt aufweisen. Hierbei ergibt sich daher eine sehr schlanke,
kompakte Anordnung.
[0009] Zweckmäßig können dabei der Steigbereich einen polygonalen, vorzugsweise quadratischen
Querschnitt und der Mahlbereich einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Der polygonale
Querschnitt des Steigbereichs erleichtert die Ausbildung und Anordnung von Revisionsklappen
etc.. Der runde Querschnitt des Mahlbereichs begünstigt die Ausbildung der oben erwähnten
Torusströmung und gewährleistet einen gleichmäßigen Zentrumsabstand der mit radialer
Achse umfangsseitig angeordneten Mahldüsen.
[0010] Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass der Mahlbereich eine
tonnenförmig ausgebildete Umfangsbegrenzung aufweist. Dies begünstigt in vorteilhafter
Weise die Vermeidung von Strömungsverlusten im Rahmen der von innen nach außen und
umgekehrt rotierenden Torusströmung.
[0011] Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, dass am Umfang
des Mahlbereichs vergleichsweise viele, kleine Mahldüsen vorgesehen sind. Mit vielen,
kleinen Mahldüsen lässt sich in vorteilhafter Weise im Gegensatz zu wenig, großen
Mahldüsen eine besonders gleichmäßige Ausbildung der im Mahlbereich entstehenden Materialwolke
bewerkstelligen, was in vorteilhafter Weise zu einer hohen Trefferhäufigkeit führt
und damit die schnelle Zerkleinerung des Mahlguts begünstigt.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0013] In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- einen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße FließbettGegenstrahlmühle mit rundem
Mahlbereich und quadratischem Steigbereich,
- Figur 2
- einen Schnitt entlang der Linie II/II in Figur 1,
- Figur 3
- einen Vertikalschnitt durch eine Alternative zu Figur 1 mit den Mahlbereich begrenzendem
Blendeinsatz und
- Figur 4
- einen Vertikalschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Fleißbett-Gegenstrahlmühle mit tonnenförmig ausgebildetem Mahlbereich.
[0014] Fließbett-Gegenstrahlmühlen werden zum Zerkleinenern verschiedenartiger weicher und/oder
spröder und/oder harter Schüttgüter, wie Glas, Gestein, Wachs, Harz, Metall und dergleichen
verwendet. Der grundsätzliche Aufbau und die Wirkungsweise derartiger Anordnungen
sind an sich bekannt.
[0015] Die der Figur 1 zugrundeliegende Fließbett-Gegenstrahlmühle besteht in an sich bekannter
Weise aus einem mit vertikaler Achse angeordneten, topfartigen Gehäuse 1, das einen
unteren Mahlbereich 2, einen oberen Separationsbereich 3 und dazwischen einen die
Distanz zwischen Mahlbereich 2 und Separationsberich 3 überbrückenden Steigbereich
4 enthält. Die genannten Bereiche sind koaxial übereinander angeordnet.
[0016] Dem Mahlbereich 2 sind mit radialer Achse und koplanar angeordnete, an der umlaufenden
Begrenzung des Mahlbereichs 2 angebrachte Mahldüsen 5 zugeordnet. Diese sind mit Druckluft
beaufschlagbar. Hierzu ist eine das Gehäuse 1 zweckmäßig im Bereich des Steigbereichs
4 umfassende, an eine Druckluftquelle anschließbare Ringleitung 6 vorgesehen, von
der zu den Düsen 5 führende Stichleitungen 7 abgehen. Die Druckluft ist zweckmäßig
auf einen Druck von 3 - 6 bar komprimiert. Der Mahlbereich besitzt zweckmäßig einen
kreisförmigen Querschnitt. Aber auch andere Querschnittsformen, wie ellipsoid oder
polygonal sind denkbar.
[0017] Der Separationsbereich 3 enthält eine mit einem zweckmäßig oberhalb des Gehäuses
1 angeordneten, hier nicht näher dargestellten Antriebsaggregat gekoppelte Separiereinrichtung
8. Diese ist vorzugsweise als Windsichter ausgebildet. Die Separiereinrichtung 8 enthält
einen nach außen führenden Austrittsstutzen 9 für das fertige Mahlgut.
[0018] Der Steigbereich 4 ist als einfacher Schacht ausgebildet. Die Produktaufgabe erfolgt
oberhalb des Mahlbereichs 2. Hierzu ist ein in den Steigbereich 4 einmündender Aufgabestutzen
10 vorgesehen. Diesem kann eine hier nicht näher dargestellte Absperreinrichtung zugeordnet
sein, die so steuerbar ist, dass die im Gehäuse 1 vorhandene Materialfüllung weitestgehend
konstant bleibt. Hierzu kann das Gehäuse 1 einfach auf Wägezellen 11 aufgenommen sein,
durch die die genannte Absperreinrichtung steuerbar ist. Es wäre aber auch denkbar,
andere Füllstandmelder vorzusehen, wie kapazitive oder induktive Sonden
[0019] Durch die aus den Mahldüsen 5 austretenden, in Figur 1 durch Pfeile 12 angedeuteten
Druckluftstrahlen werden die hiervon erfassten Teilchen des im Mahlbereich 2 vorhandenen
Schüttguts beschleunigt und gegeneinander geschleudert, wodurch die Teilchen zerkleinert
werden. Von der Separiereinrichtung 8 wird Luft angesaugt, die zerkleinerte Teilchen
mitführt. Die sehr schweren Teilchen kehren bereits im Steigbereich 4 um und fallen
in den Mahlbereich 2 zurück. Im den Steigbereich 4 bildenden Schacht findet demnach
eine der Separationseinrichtung 8 vorgeordnete Schwerkraftauslese statt, die je nach
Höhe des Steigbereich 4 mehr oder minder stark ist. Die restlichen Teilchen erreichen
die Separiereinrichtung 8, welche die eine gewünschte Korngröße aufweisenden Teilchen
dem Austrittsstutzen 9 zuführt. Die gröberen Teilchen werden in den Mahlbereich 2
zurückgeführt.
[0020] Zur Erzielung eines möglichst guten Zerkleinerungswirkungsgrads ist der Eingangsquerschnitt
13 des Steigbereichs 4 kleiner als der im Bereich der Mahldüsen 5 vorliegende Querschnitt
des Mahlbereichs 2. Diese Querschnittsreduktion kann durch dem Eingangsquerschnitt
13 zugeordnete Klappen oder, wie in den dargestellten Beispielen, durch eine in der
Übergangszone zwischen Mahlbereich 2 und Steigbereich 4 vorgesehene Verengung des
Innenraums des Gehäuses 1, durch die sich eine geringere lichte Weite des Eingangsquerschnitts
13 und damit automatisch eine Reduzierung der freien Querschnittsfläche ergibt, bewerkstelligt
werden.
[0021] Bei dem den Figuren 1 und 2 zugrundeliegenden Ausführungsbeispiel ist der Mahlbereich
2 nach oben durch eine von seiner umlaufenden Wandung stufenförmig nach innen gerichtete
Einschnürung 14 des Gehäuses 1 begrenzt, durch die sich ein gegenüber dem Querschnitt
des Mahlbereichs 2 verkleinerter Eingangsquerschnitt 13 des Steigbereichs 4 ergibt.
Der Steigbereich 4 kann eine gleiche Querschnittsform wie der Mahlbereich 2 aufweisen,
der hier einen runden Querschnitt aufweist, so dass sich eine gleichmäßig umlaufende
Gehäuseeinschnürung ergibt.
[0022] Im dargestellten Beispiel besitzt der Steigbereich 4, wie aus Figur 2 ersichtlich
ist, einen quadratischen Querschnitt mit einer gegenüber dem Durchmesser des einen
runden Querschnitt aufweisenden Mahlbereichs 2 verkleinerter Kantenlänge. Die Kantenlänge
des Querschnitts des Steigbereichs 4 ist hier so gewählt, dass sich ein vom Umgang
des Mahlbereichs 2 als Hüllkreis umfasstes Quadrat ergibt. Dabei ergeben sich zwischen
dem äußeren Umfang des Mahlbereichs 2 und der Wandung des Steigbereichs 4 vier kreisabschnittförmige
Spalte, die durch entsprechende Deckbleche 15 geschlossen sind. Diese können horizontal
angeordnet sein.
[0023] Im dargestellten Beispiel sind die Deckbleche 15 unter einem Winkel von 45° von außen
nach innen ansteigend angeordnet. Dies erweist sich als strömungsgünstig, da hierdurch
sogenannte Totwassergebiete vermieden werden können. Dasselbe gilt natürlich auf für
den Fall, dass eine gleichmäßig umlaufende Gehäuseeinschnürung mit einer auf dem ganzen
Umfang gleichmäßigen Querschnittsreduktion vorgesehen ist. Aus demselben Grund kann
der Boden 16 des Mahlbereichs 2 über einen randseitigen Bogenbereich 17 an den umlaufenden,
trommelförmigen Mantel 18 des Mahlbereichs 2 anschließen. Es wäre aber auch denkbar,
den Boden des Mahlbereichs 2 nach unten zu vertiefen, etwa in Form einer in Figur
3 durch eine unterbrochene Linie angedeuteten, trichterartigen Vertiefung oder einer
in Figur 4 durch eine unterbrochene Linie angedeuteten kalottenförmigen Vertiefung.
[0024] Der grundsätzliche Aufbau und die Wirkungsweise der Anordnungen gemäß Figuren 3 und
4 entsprechen der Anordnung gemäß Figur 1. Nachstehend wird daher in erster Linie
auf die baulichen Unterschiede eingegangen, wobei für gleichbleibende Teile dieselben
Bezugsziffern Verwendung finden wie oben.
[0025] Bei der Ausführung gemäß Figur 3 ist zur Bewerkstelligung eines gegenüber dem im
Bereich der Mahldüsen 5 vorliegenden Querschnitts des Mahlbereichs 2 verkleinerten
Eingangsquerschnitts 13 des Steigbereichs 4 ein den Mahlbereich 2 nach oben und den
Steigbereich 4 nach unten begrenzender, ringförmiger Blendeinsatz 19 vorgesehen. Dieser
ist in das Gehäuse 1 eingesetzt. Bei dieser Ausführung kommt man daher ohne Einschnürung
des Gehäuses 1 aus. Der Steigbereich 4 kann vielmehr denselben Querschnitt wie der
Mahlbereich 2 aufweisen, so dass ein Gehäuse mit querschnittsgleich über die ganze
Höhe durchgehender, vorzugsweise kreisförmig umlaufender Außenwand verwendbar ist,
wie das bei den bekannten Anordnungen der Fall ist. Der Blendeinsatz 19 eignet sich
daher sehr gut für eine Nachrüstung der bekannten Anordnungen.
[0026] Die Seitenflanken 20 des ringförmigen Blendeinsatzes 19 verlaufen aus den im Zusammenhang
mit der Neigung der Deckbleche 15 bereits erläuterten, strömungstechnischen Gründen
zur Mitte hin konvergierend. Im dargestellten Beispiel sind die Seitenflanken 20 des
Blendeinsatzes 19 zusätzlich bogenförmig ausgekehlt. Dies ergibt eine besonders verlustarme
Strömungsumlenkung im oberen, äußeren Randbereich des Mahlbereichs 2. Der Krümmungsradius
der Auskehlung der Seitenflanken 20 kann etwa dem Krümmungsradius des äußeren Bogenbereichs
17 des Bodens 16 des Mahlbereichs 2 entsprechen. Der Boden 16 kann auch, wie oben
schon erwähnt, trichterförmig oder kalottenförmig vertieft sein, wie mit unterbrochenen
Linie angedeutet ist.
[0027] Im dargestellten Beispiel ist der Blendeinsatz 19 als starres Formteil ausgebildet.
Es wäre aber auch denkbar, einen etwa nach Art einer sogenannten Irisblende ausgebildeten,
einstellbaren Blendeinsatz vorzusehen. Dabei könnte die Größe des Eingangsquerschnitts
13 eingestellt und damit experimentell den Verhältnissen des Einzelfalls angepasst
werden.
[0028] Bei dem in Figur 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der umlaufende Mantel 18
des Mahlbereichs 2 tonnenförmig ausgebildet, das heißt nach außen konvex und nach
innen konkav gestaltet. Der Mahlbereich 2 besitzt dementsprechend einen ausgehend
von der die Mahldüsen 5 enthaltenden Ebene nach oben und nach unten kontinuierlich
sich verengenden Querschnitt. Der obere Rand des tonnenförmigen Mantels 18 besitzt
dementsprechend einen kleineren Durchmesser als die die Mahldüsen 5 enthaltende Mittelebene.
An den oberen Rand des Mantels 18 schließt der Steigbereich 4 an, der hier auf seiner
ganzen Höhe einen gleichbleibenden, der Kontur des oberen Rands des tonnenförmigen
Mantels 18 entsprechenden, kreisförmigen Querschnitt aufweist. Der Eingangsquerschnitt
13 des Steigbereichs 4 entspricht dem Querschnitt des oberen, mantelseitigen Rands,
der infolge der Querschnittsverengung des Mahlbereichs 2, wie oben schon erwähnt wurde,
kleiner als die die Mahldüsen 5 enthaltende Querschnittsebene des Mahlbereichs 2 ist.
Der Boden 16 des Mahlbereichs 2 ist hier zur Bewerkstelligung einer einfachen Herstellung
als ebener Boden ausgebildet. Eine Vertiefung in Form einer durch eine unterbrochene
Linie angedeuteten, chalottenartigen Vertiefung wäre in strömungstechnischer Hinsicht
zu bevorzugen.
[0029] Durch die bei allen Beispielen vorgesehene Reduktion der lichten Weite des Eingangsquerschnitts
13 des Steigbereichs 4 gegenüber der lichten Weite des im Bereich der Mahldüsen 5
vorliegenden Querschnitts des Mahlbereichs 2 wird die Ausbildung einer in Figur 1
durch Strömungspfeile 21 angedeuteten, torusförmigen Wirbelströmung der im Mahlbereich
2 sich ausbildenden Materialwolke begünstigt. Diese steigt zunächst zentral hoch und
wird in der oberen Zone des Mahlbereichs 2 nach außen umgelenkt, entlang des Mantels
18 nach unten geführt und in der bodenseitigen Zone des Mahlbereichs 2 wieder nach
innen umgelenkt. Auf diese Weise ergibt sich eine vergleichsweise lange Verweilzeit
des Mahlguts im Mahlbereich 2 sowie eine vergleichsweise lange Beschleunigungsstrecke.
Die einzelnen Teilchen des Mahlguts treffen daher im Wirkbereich der Druckluftstrahlen
12 mit vergleichsweise starkem Impuls aufeinander auf und werden dementsprechend intensiv
zerkleinert, so dass schnell die gewünschte Korngröße erreicht wird, was zu einer
hohen Durchsatzleistung führt. Die in Figur 1 durch die Strömungspfeile 22 angedeutete,
über den Eingangsquerschnitt 13 in den Steigbereich 4 eintretende Luft nimmt das Feinkorn
mit und führt dieses der Separiereinrichtung 8. Infolge der schnellen und intensiven
Materialzerkleinerung ist der Feinkornanteil der in den Steigbereich (4) gelangenden
Strömung sehr hoch, so dass in vorteilhafter Weise auch eine vergleichsweise kleine
Bauhöhe des Steigbereichs 4 ausreicht.
[0030] Die vorstehend erwähnte, schnelle und intensive Zerkleinerung des Mahlguts wird durch
eine möglichst gleichmäßige Ausbildung der im Mahlbereich 2 entstehenden Materialwolke
begünstigt. Um dies zu bewerkstelligen, sind am Umfang des den Mahlbereich 2 radial
begrenzenden Mantels 18 vergleichsweise viele Mahldüsen 5 vorgesehen, die jedoch einen
vergleichsweise kleinen Düsenquerschnitt aufweisen, so dass der Gesamt-Druckluftverbrauch
in etwa dem Gesamt-Druckluftverbrauch der bekannten Anordnungen mit vergleichsweise
wenig, aber einen großen Düsenquerschnitt aufweisenden Mahldüsen entspricht. Bei dem
der Figur 2 zugrundeliegenden Beispiel sind sechs Mahldüsen 5 am Umfang vorgesehen.
Diese befinden sich, wie oben schon erwähnt, in einer gemeinsamen Radialebene und
sind mit radial gerichteter Achse angeordnet.
[0031] Die Anzahl der Verwendung findenden Mahldüsen hängt natürlich von der Baugröße ab.
Bei einer Baugröße mit einer Luft und/oder Gas-Durchsatzleistung bis zu 250 Nm
3/h sind zweckmäßig vier Mahldüsen 5 am Umfang vorgesehen. Bei einer Baugröße bis zu
500 Nm
3/h sind zweckmäßig sechs Mahldüsen 5 am Umfang vorgesehen. Bei einer Baugröße bis
zu 1000 Nm
3/h sind zweckmäßig mindestens sieben Mahldüsen 5 am Umfang vorgesehen und bei einer
Baugröße über 1000 Nm
3/h sind zweckmäßig mindestens acht Mahldüsen 5 am Umfang vorgesehen.
1. Vorrichtung zum Zerkleinern von Schüttgut, insbesondere Fließbett-Gegenstrahlmühle,
mit einem mit vertikaler Achse angeordneten Gehäuse (1) das einen unteren, mit mit
Druckluft beaufschlagbaren Mahldüsen (5) versehenen Mahlbereich (2) und einen oberen,
durch einen vorzugsweise mit einer Schüttgutzuführeinrichtung (6) versehenen Steigbereich
(4) vom Mahlbereich (2) distanzierten, mit einer Separiereinrichtung (8) versehenen
Separationsbereich (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigbereich (4) einen gegenüber dem im Bereich der Mahldüsen (5) vorgesehenen,
lichten Querschnitt des Mahlbereichs (2) kleineren, lichten Querschnitt (13) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum des Gehäuses (1) zumindest am Übergang vom Mahlbereich (2) zum Steigbereich
(4) gegenüber dem Mahlbereich (2) verengt ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Übergang vom Mahlbereich (2) zum Steigbereich (4) ein Blendeinsatz (19) angeordnet
ist, der vorzugsweise konkav verlaufende, zur Mitte hin konvergierende Seitenflanken
(20) aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der lichte Querschnitt des Blendeinsatzes (15) einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) zur Bildung des Eingangsquerschnitts (13) am Übergang vom Mahlbereich
(2) zum Steigbereich (4) mit einer Einschnürung (14) versehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steigbereich (4) auf seiner ganzen Höhe zwischen Mahlbereich (2) und Separationsbereich
(3) einen gegenüber dem im Bereich der Mahldüsen (5) vorgesehen, vorzugsweie kreisförmigen
lichten Querschnitt des Mahlbereichs (2) kleineren, vorzugsweise quadratischen lichten
Querschnitt aufweist, der der Kontur seines Eingangsquerschnitts (13) entspricht
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mahlbereich (2) eine nach innen konkave, tonnenförmige Umfangsbegrenzung (18)
und vorzugsweise zumindest oberhalb der Mahldüsen (5) einen nach oben kontinuierlich
sich verengenden Querschnitt aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mahlbereich (2) im Bereich seines bodenseitigen Rands abgerundet (17) ist und
dass der Boden (16) des Mahlbereichs (2) vorzugsweise trichter- oder kalottenförmig
ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass am Umfang des Mahlbereichs (2) vergleichsweise viele, kleine Mahldüsen (5) vorgesehen
sind, wobei vorzugsweise bei einer Baugröße mit einer Luft-Gas-Durchsatzleistung bis
zu 250 Nm3/h mindestens vier Mahldüsen (5), bis zu 500 Nm3/h mindestens sechs Mahldüsen (5), bis zu 1000 Nm3/h mindestens sieben Mahldüsen (5) und über 1000 Nm3/h mindestens acht Mahldüsen (5) vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (1) auf Wägezellen (11) aufgenommen ist, durch welche eine Absperreinrichtung
der Schüttgutzuführeinrichtung (10) steuerbar ist.