[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Aussortieren von Tabletten in
einer Rundläufer-Tablettenpresse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Es ist bekannt, bei Rundläufer-Tablettenpressen eine Presskraftüberwachung vorzusehen
und abhängig davon fehlerhafte Tabletten zu erkennen und auszusortieren. Die Aussortierung
erfolgt stempelbezogen über eine geeignete Aussortierweiche am Tablettenablauf. Der
Tablettenablauf ist in einen Gut-Kanal für fehlerfreie Tabletten und einen Schlecht-Kanal
für fehlerhafte Tabletten aufgeteilt.
[0003] Es sind zwei Methoden bekannt, eine Aussortierung vorzusehen. Die eine verwendet
eine mechanische Aussortierweiche, die ein Leitblech aufweist, das elektromechanisch
betätigt wird. Bei der pneumatischen Aussortierweiche wird die fehlerhafte Tablette
durch einen Druckluftstrahl in den Schlecht-Kanal abgelenkt. Der Druckluftstrahl wird
von einer mit einer Druckluftquelle verbindbaren Düse erzeugt, wobei in der Leitung
zur Düse ein steuerbares Ventil angeordnet ist.
[0004] Es ist erwünscht, die Aussortierung von Tabletten ebenfalls zu überwachen. Bei der
mechanischen Aussortierweiche ist bekannt, die Position des Leitblechs zu erkennen
und ein entsprechendes Rückmeldesignal auf den Maschinenrechner zu geben. Für pneumatische
Aussortierweichen ist eine Funktionsüberwachung bisher nicht bekannt geworden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum pneumatischen Aussortieren
von Tabletten bei einer Rundläufer-Tablettenpresse zu schaffen, welche ein Mittel
zur Funktionsüberwachung vorsieht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der Leitung zwischen Ventil und Düsenöffnung
ein Drucksensor angeordnet, der ein Sensorsignal abgibt, wenn das Ventil geöffnet
bzw. in der Leitung ein vorgegebener Mindestdruck herrscht. Liegt ein ausreichend
hoher Druck vor und wird das Ventil geöffnet, herrscht auch in der Leitung zur Düse
ein vorgegebener Druck, der dazu führt, dass die Tablette in Richtung Schlecht-Kanal
abgelenkt wird. Es ist ferner eine logische Auswerteschaltung vorgesehen, welche das
Sensorsignal und das Steuersignal für das Ventil empfängt. Es wird ein Fehlersignal
erzeugt, wenn die zeitliche Relation von Steuersignal und Sensorsignal von einer vorgegebenen
Relation abweicht.
[0008] Wird vom Maschinenrechner ein Steuersignal für das Ventil erzeugt nach Maßgabe eines
stempelbezogenen Fehlers, öffnet das Ventil und Druckluft strömt zur Düse. Mit einer
gewissen Zeitverzögerung spricht der Sensor auf die Druckerhöhung an und erzeugt ein
Sensorsignal. Wird die Ansteuerung des Ventils beendet, die normalerweise nur in Form
eines Impulses stattfindet, fällt auch der Druck in der Leitung ab. Dieser Druckabfall
wird vom Sensor detektiert. Da die Feststellung des Druckabfalls und die Umschaltung
im Sensor eine gewisse Zeit benötigt, ändert sich das Sensorsignal erst nach einer
gewissen Zeitdauer nach Beendigung des Steuersignals. Wird bei Erzeugung des Steuersignals
festgestellt, dass kein Sensorsignal erscheint, deutet dies darauf hin, dass das Ventil
nicht geöffnet hat bzw. die Druckquelle keinen Druck erzeugt. Es liegt mithin eine
fehlerhafte Aussortierung vor. Bleibt das Sensorsignal bestehen, nachdem das Steuersignal
beendet wurde, deutet dies ebenfalls auf einen Fehler hin, nämlich dass das Ventil
nicht ordnungsgemäß geschlossen wurde. Allerdings muss hierbei die oben erwähnte Rückschaltzeit
des Sensors berücksichtigt werden. Erst wenn der Sensor nach Beendigung des Steuersignals
länger als eine vorgegebene Zeit das Sensorsignal beibehält, kann auf einen Fehler
rückgeschlossen werden.
[0009] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist apparativ von geringem Aufwand. Es ist lediglich
ein Drucksensor, der an der Leitung zur Düse angeordnet wird und eine Steuerlogik
erforderlich. Die übrigen Vorkehrungen können durch Software im Maschinenrechner realisiert
werden.
[0010] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt auch darin, dass sie ohne weiteres auch
bei Rundläufer-Tablettenpressen eingesetzt werden kann, die bisher mit einer mechanischen
Aussortierweiche arbeiten.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt äußerst schematisch eine Vorrichtung nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt in drei Diagrammen den Signalverlauf im Betrieb der Vorrichtung nach Fig. 1.
[0012] Bei der Beschreibung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die Rundläufer-Tablettenpresse
nicht dargestellt. Sie ist allgemein im Hinblick auf Aufbau und Funktion bekannt.
In Fig. 1 ist eine Düse 10 zu erkennen, die an einer Stelle am Rotor der Tablettenpresse
platziert ist, so dass sie durch Ausstoßen eines Luftstrahls eine vom Unterstempel
ausgestoßene Tablette ablenken kann in einen Schlecht-Kanal hinein, was an sich bekannt
ist. Die Düse 10 ist mit einer Leitung 12 verbunden, die zu einer Druckquelle führt,
wie durch Pfeil 14 angedeutet. In der Leitung 12 sitzt ein steuerbares Pneumatikventil
16, das von einem Elektromagneten 18 betätigt wird. Ein Maschinenrechner 20, wie er
für die Steuerung und Überwachung einer derartigen Rundläufer-Tablettenpresse ebenfalls
an sich bekannt ist und dessen Funktion im Einzelnen nicht dargestellt werden soll,
erzeugt nach Maßgabe der Erkennung fehlerhafter Tabletten ein Steuersignal für das
Ventil 16 über eine Steuerleitung 22. Es versteht sich, dass der Steuerbefehl zum
Öffnen des Ventils 16 erzeugt wird, so daß dann erzeugte Luftstrahl durch die Düse
10 die Tablette im richtigen Augenblick in den Schlecht-Kanal ablenkt.
[0013] Stromabwärts vom Ventil 16 ist der Leitung 12 ein Drucksensor 24 zugeordnet, der
feststellt, ob bei geöffnetem Ventil 16 eine Druckerhöhung stattfindet. Das Ausgangssignal
des Sensors 24 wird über eine Leitung 26 auf eine Steuerlogik 28 gegeben, die über
die Steuerleitung 30 auch das Ansteuersignal für den Elektromagneten 18 bzw. das Ventil
16 erhält. Über eine Steuerleitung 32 gelangt ein Fehlersignal zum Maschinenrechner
20. Es versteht sich, dass die Steuerlogik 28 ein Modul darstellt, das aus diskreten
Halbleiterbauelementen besteht und die Signale für das Ventil und vom Drucksensor
entsprechend verarbeitet.
[0014] In den Figuren 2A bis 2C ist die Funktion der Vorrichtung nach Fig. 1 in einwandfreiem
Betrieb bzw. bei Fehlern zu erkennen. In durchgezogenen Linien sind die Impulse des
Steuersignals 22, 30 zu erkennen (die Signale in Fig. A bis C werden nachfolgend mit
den Bezugsnummern der Leitungen versehen). Sie werden, wie erwähnt, vom Rechner 20
erzeugt und gehen auf den Elektromagneten 18 und parallel in die Steuerlogik 28. Mit
der gepunkteten Linie 42 ist in den Figuren 2A bis 2C der Verlauf des Rückmeldesignals
32 bezeichnet, der von der Steuerlogik 28 zum Rechner 20 gelangt. Mit der gestrichelten
Linie 26 ist das Sensorsignal bezeichnet. Wird gemäß Fig. 2A ein Steuersignal erzeugt,
spricht relativ kurzfristig danach der Drucksensor 24 an und erzeugt ein entsprechendes
Sensorsignal 26, das im vorliegenden Fall auf den Nullpegel geht. Nach Beendigung
des Steuersignals 22 geht das Rückmeldesignal 32 auf den ursprünglichen Pegel zurück.
Die Ansprechzeit des Sensors 24 ist jedoch nicht gleich Null, so dass das Sensorsignal
erst nach einer gewissen Zeitverzögerung (Rückschaltverzögerung t
R) wieder auf den Ursprungspegel zurückgeht. Dies wird von der Steuerlogik 28 bzw.
vom Rechner 20 als fehlerfreier Zustand erkannt.
[0015] Springt jedoch beim Auftauchen eines Steuersignals 22, 30 das Sensorsignal nicht
vom hohen auf den niedrigen Pegel gemäß Fig. 2B, ändert sich der hohe Pegel des Rückmeldesignals
32 nicht. Dies wird als Fehler erkannt. Trotz Öffnen des Ventils wurde kein Druckstoß
erzeugt.
[0016] Gemäß Fig. 2C wird zwar nach Öffnen des Ventils ein Sensorsignal mit niedrigem Pegel
erzeugt, nach Beendigung des Steuersignals bleibt jedoch das Ausgangssignal 26 des
Sensors 24 auf niedrigem Pegel, was bedeutet, dass nach wie vor Druckluft gemessen
wird. Ein Zeichen dafür, dass das Ventil 26 nicht ordnungsgemäß geschlossen ist. Ist
eine bestimmte Rückstellzeit überschritten, wie in Fig. 2C angedeutet, wird daher
ebenfalls ein Fehler gemeldet.
1. Vorrichtung zum Aussortieren von Tabletten für eine Rundläufer-Tablettenpresse, deren
Rotor eine Düse zugeordnet ist, die über eine Leitung und ein steuerbares Ventil in
der Leitung an eine Druckquelle anschließbar ist, um eine Tablette in einen Schlecht-Kanal
zu lenken, wobei die Steuersignale für das Ventil von einer Steuervorrichtung erzeugt
werden, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leitung (12) zwischen der Öffnung der Düse (10) und dem Ventil (16) ein Drucksensor
(24) angeordnet ist, der ein Sensorsignal (24) abgibt, wenn das Ventil (16) geöffnet
ist bzw. in der Leitung (12) ein vorgegebener Mindestdruck herrscht und eine logische
Auswerteschaltung (28) vorgesehen ist, in die das Sensorsignal (26) und das Steuersignal
(30, 22) gegeben werden und in der Auswerteschaltung (28) ein Fehlersignal erzeugt
und das von der Steuervorrichtung (20) ausgewertet wird, wenn die zeitliche Relation
von Steuersignalen und Sensorsignalen von einer vorgegebenen Relation abweicht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Nichtbeendigung des Sensorsignals (26) ein Fehlersignal (32) erst erzeugt wird,
wenn das Sensorsignal (26) nach Beenden des Steuersignals (22, 30) eine vorgegebene
Zeitdauer (Rückschaltzeit) andauert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fehlersignal (32) erzeugt wird, wenn sich das Sensorsignal (26) bei Erzeugung
eines Steuersignals (22) nicht ändert.