[0001] Die Erfindung betrifft eine Kunststoffgleitplatte für Schienenweichen, welche an
einem Weichenstuhl der Weichen auswechselbar montiert ist und eine Gleitebene für
eine Zunge der Weiche definiert.
[0002] Solche Gleitplatten sind beispielsweise aus der DE 26 31 594 bekannt.
[0003] Die früher ausschließlich und auch heute zum Teil noch gebräuchlichen Gleitplatten
aus Metall erfordern eine regelmäßige Wartung, nämlich hauptsächlich ein in bestimmten
Zeitintervallen zu wiederholendes Schmieren, um die für die Verschiebung der auf der
Gleitplatte aufruhenden Weichenzunge notwendigen Kräfte möglichst klein zu halten.
Außerdem dient die Schmierung als Korrosionsschutz der metallischen Weichengleitplatten,
die zumeist aus Stahl gefertigt sind. Mit der Zeit verkrustet jedoch der aufgebrachte
Schmierfilm durch Umgebungseinflüsse und vermindert so die Betriebssicherheit der
Weiche. Der verkrustete Schmierfilm muss daher von Zeit zu Zeit mit speziellen Reinigungsgeräten
entfernt werden. Diese regelmäßigen Wartungs- und Reinigungsarbeiten bedingen einen
erheblichen Personal- und Kostenaufwand und stellen zudem ein erhebliches Risiko für
das Wartungspersonal dar, da im Wartungs- und Reinigungsbereich ständig Züge auf den
Schienen verkehren. Zudem lässt sich nach geraumer Zeit und vor allem bei Dunkelheit
(verminderter Fahrbetrieb und damit bevorzugte Tageszeit für Wartungsarbeiten) durch
die oberflächliche Verschmutzung der Weichengleitstühle nur mehr schwer erkennen,
welche Stühle zu schmieren sind und welche nicht. Schließlich gelangen nicht unerhebliche
Mengen an Schmiermittel sowie abgereinigte verkrustete Schmiermittelreste zusammen
mit Reinigungsmittel ins Gleisbett Erdreich und stellen eine erhebliche, nicht vermeidbare
Umweltverschmutzung dar.
[0004] Die bekannten Kunststoffgleitplatten bringen gegenüber den Metallgleitplatten ein
erhebliches Maß an Verbesserung der Wartungsfreiheit.
[0005] Eine weitere wesentliche Verbesserung der Kunststoffgleitplatten ist aus der DE 34
06 726 bekannt. Dort wurde vorgeschlagen, dem Kunststoffmaterial Verstärkungsmaterialien
in Faser- oder Schuppenform zuzugeben, um die mechanische Festigkeit zu erhöhen. Dies
brachte insbesondere eine Verbesserung der Gleitplatten in Bezug auf deren Widerstandsfähigkeit
gegen hohe Belastungsspitzenwerte, wie sie beispielsweise beim Befahren der Weiche
beobachtet werden, und die zum einen durch oszillierende Bewegungen zwischen Weichenstuhl
und Weichenzunge im Augenblick des Überfahrens und zum anderen durch Verwindungen
der Weichenzunge hervorgerufen werden. Häufig liegen die verwundenen Weichenzungen
nicht an der zugehörigen Stockschiene an, wodurch dann beim Überfahren die einwirkende
Kraft nicht flächig auf die Gleitplatte, sondern über eine Kante der Weichenzunge
mit entsprechend hohen dynamischen Spitzenwerten übertragen wird.
[0006] Die genannten Kunststoffgleitplatten haben sich insbesondere bei kurzbauenden Weichen
bewährt und sind langjährig im Einsatz. Mit dieser Technologie stößt man aber insbesondere
bei Weichen mit normaler Länge und insbesondere bei überlangen Weichen, wie sie bei
großen Kurvenradien erforderlich sind, an nicht zu überwindende Grenzen. Je länger
bauend die Weichen, desto mehr Schwellen sind in den Weichenbereich einbezogen, und
auf jeder Schwelle ist ein Weichenstuhl mit Gleitplatte vorzusehen. Weiter erfahren
die Schwellen, auf denen die Weichengleitstühle montiert sind, durch den Fahrbetrieb
mit der Zeit ein teiloder stellenweises Absenken. Hier macht sich insbesondere bemerkbar,
dass nicht alle Weichenstühle in einer Ebene angeordnet sind, sondern mehr oder weniger
hiervon abweichen. In der Folge ist die Belastung für die Gleitplatten einzelner Weichenstühle
drastisch erhöht. Andererseits sind die Weichenantriebe zum Verschwenken der Weichenzungen
mit nur geringer Reserve ausgelegt, so dass abgenutzte Gleitplatten oder in die Gleitplatten
eingesunkene Weichenzungen einen verlässlichen Weichenbetrieb in Frage stellen. Dies
bedeutet dann ein nicht mehr akzeptables Sicherheitsrisiko, dem man nur durch ein
vorzeitiges Auswechseln der Gleitplatten begegnen kann. Andererseits wird parallel
zu den gestiegenen Sicherheitsanforderungen der Bahnbetreiber eine Verlängerung der
Wartungs- bzw. Austauschintervalle erwartet, da insbesondere bei Neubau- und Schnellfahrstrecken,
bei denen die notwendige Infrastruktur (Bahnhöfe) weit entfernt liegt, extrem lange
Wege zur Wartung und Instandhaltung zurückzulegen sind und das Risiko für das Wartungspersonal
besonders hoch ist.
[0007] Die in der DE 34 06 726 vorgeschlagenen Werkstoffmodifizierungen zum Erzielen eines
verbesserten Gleitreibungsverhaltens reichen mittlerweile bei den gestiegenen heutigen
Anforderungen nicht mehr aus, um den tribologischen und mechanischen Festigkeitsanforderungen
gerecht zu werden. Einerseits müssten die den Reibwert absenkenden Festschmierstoffanteile
weiter erhöht werden, was die mechanische Festigkeit, insbesondere die Schlagzähigkeit
bzw. das Arbeitsaufnahmevermögen des Materials, insbesondere bei Betriebsbedingungen
um den Gefrierpunkt, vermindert. Dies ließe sich in gewissen Grenzen durch Erhöhung
des Fasergehalts eindämmen, eine Maßnahme, die allerdings schnell an Grenzen stößt.
[0008] Weiter bewirken die Zugaben von Festschmierstoffen eine deutliche Spreizung der Qualitätsbandbreite,
was eine höhere Ausschussquote dieser sehr teueren Hochleistungskunststoffe zur Folge
hat.
[0009] Begrenzend bei der Suche nach Verbesserungen ist auch die Forderung der Bahnbetreiber,
dass für bereits mit herkömmlichen Kunststoffgleitplatten ausgerüstete Weichengleitstühle
Austauschteile mit besserer Qualität, aber in ihren geometrischen Abmessungen und
Formen nicht verändert, zur Verfügung gestellt werden. Damit scheiden einfache Maßnahmen
wie die Vergrößerung der Auflageflächen, um somit spezifisch geringere Belastungen
zu erzielen, von vornherein aus.
[0010] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, die eingangs beschriebene Kunststoffgleitplatte
so weiterzubilden, dass sie den heutigen Anforderungen genügen und ein sicherer Weichenbetrieb
unabhängig von der Jahreszeit möglich ist.
[0011] Diese Aufgabe wird bei den eingangs genannten Gleitplatten erfindungsgemäß dadurch
gelöst, dass die Gleitplatte eine mechanisch feste Trägerschicht und eine auf der
Trägerschicht angeordnete Verschleißschicht umfasst, welche die Gleitebene für die
Weichenzunge bildet und welche aus einem ersten die Gleitreibung mindernden Kunststoffmaterial
hergestellt ist.
[0012] Der zwei- oder mehrschichtige Aufbau der Gleitplatte erlaubt die Verschleißschicht
optimal an deren Funktion, nämlich die Gleitreibung und den Verschleiß beim Bewegen
der Weichenzunge in der Gleitebene zu vermindern, anzupassen. Gesichtspunkte wie Festigkeit
oder Formstabilität können hier weitgehend außer Betracht bleiben, da diese Funktion
von der mechanisch festen Trägerschicht übernommen wird.
[0013] Die Trägerschicht kann dadurch aus einem wesentlich preisgünstigeren Material hergestellt
werden, und der Einsatz der sehr teuren Hochleistungskunststoffe beschränkt sich auf
die Verschleißschicht.
[0014] Der zwei- oder mehrschichtige Aufbau der erfindungsgemäßen Gleitplatten lässt zusätzlich
weitere Funktionen der Gleitplatten bzw. von deren Schichten sowie Anpassungen an
den jeweiligen Einsatzort zu, die insgesamt zu einer weiteren Verbesserung der Gleitplatte
in ihrer Funktion führen.
[0015] In Fällen, in denen nur mit verhältnismäßig geringen Radlasten (z. B. im U-Bahnund
S-Bahngleisnetz) zu rechnen ist, kann die Trägerschicht gleichzeitig als stoßdämpfende
Schicht ausgebildet werden. Die erforderliche mechanische Festigkeit der Gleitplatte
ergibt sich dann jedenfalls aus dem Verbund von Verschleiß- und Trägerschicht.
[0016] Die mechanisch feste Trägerschicht wird vorzugsweise von einer Metallplatte gebildet,
die beispielsweise von dem ersten, die Gleitreibung mindernden Kunststoffmaterial
ummantelt sein kann oder formschlüssig mit ihr verbunden sein kann.
[0017] Alternativ hierzu kann die Trägerschicht nur auf ihrer Oberseite, d. h. auf der im
montierten Zustand zur Weichenzunge hin weisende Oberfläche, mit dem ersten, die Gleitreibung
mindernden Kunststoffmaterial beschichtet sein.
[0018] Zur Bildung der Trägerschicht kommen selbstverständlich auch entsprechend feste zweite
Kunststoffmaterialien wie Polyamid (PA), Polyethylenterephthalat (PET), Polybutylenterephthalat
(PBT), Polyoxymethylen (POM), Polyphenylensulfide (PPS), Polypropylen (PP) und Mischungen
(Blends) in Betracht. Bevorzugt werden solche Kunststoffe, die im Zwei- oder Mehrkomponenten
Spritzgussverfahren oder Koextrusionsverfahren eine gute stoffschlüssige Verbindung
mit den beiden Schichten eingehen.
[0019] Eine weitere Verbesserung der mechanischen Festigkeit bei dem zweiten Kunststoffmaterial
wird durch den Einsatz von Verstärkungen, insbesondere Faserverstärkungen, erzielt.
[0020] Bei der Verwendung von einem zweiten Kunststoffmaterial zur Bildung der Trägerschicht
ist in der Regel eine Anbindung der Verschleißschicht an die Trägerschicht in einfacher
Weise mit sehr guten und insbesondere dauerhaften Ergebnissen möglich. Bei der Verwendung
von Metallplatten kann hier, insbesondere wenn nur ein Zweischichtaufbau gewählt wird,
ein größerer Aufwand zur dauerhaften Verbindung der Metalloberfläche mit der Verschleißschicht
notwendig werden.
[0021] Die Trägerschicht selbst kann bei einer bevorzugten Ausführungsform wieder unterteilt
sein in eine Basisschicht, welche beispielsweise aus einem dritten Kunststoffmaterial
gebildet sein kann, wobei in die Basisschicht eingearbeitete sektorale Verstärkungselemente
letztendlich für die mechanische Festigkeit der Trägerschicht, insbesondere deren
Formstabilität, verantwortlich zeichnen.
[0022] Fügt man der erfindungsgemäßen Gleitplatte eine weitere Funktionsschicht in Form
einer durchgängigen Schicht oder aber auch in Form von Schichtsektoren zu, dann kann
eine stoßdämpfende Schicht vorgesehen werden, die einer Dämpfung der pulsförmig oder
oszillierend eingeleiteten Kräfte auf die Gleitplatte dienen. Die stoßdämpfende Schicht
wird vorzugsweise unterhalb der Trägerschicht angeordnet sein bzw. deren Unterseite
beschichten, so dass einwirkende Kräfte nicht punktuell auf die Dämpfungsschicht wirken,
sondern über eine größere Fläche durch die mechanisch feste und formstabile Trägerschicht
übertragen werden. Als Material zur Herstellung der stoßdämpfenden Schicht eignen
sich insbesondere Polyurethane oder allgemein Elastomere.
[0023] Auch hier handelt es sich um ein wesentlich preisgünstigeres Material als bei der
Verschleißschicht.
[0024] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die Verschleißschicht an ihrer
die Gleitebene bildenden Oberfläche eine Vielzahl von parallel angeordneten Nuten
umfassen. Diese Nuten weisen bevorzugt zur Längsrichtung der Verschieberichtung der
Weichenzunge einen spitzen Winkel auf.
[0025] Dies hat den Vorteil, dass Verschmutzungen der Oberfläche der Gleitplatte beim Verschieben
der Weichenzunge in die Nuten abgestreift werden, wobei durch die schräge Anordnung
der Längsrichtung der Nuten gleichzeitig ein Transporteffekt für in die Nuten eingetragene
Schmutzpartikel resultiert, so dass solche Gleitplatten praktisch selbstreinigend
sind.
[0026] Bei einer weiter bevorzugten erfindungsgemäßen Gleitplatte wird das erste Kunststoffmaterial
ein eine Matrix bildendes Polymer und ein in der Matrix dispergiertes Fluorkohlenwasserstoffpolymer
umfassen, wobei das Fluorkohlenwasserstoffpolymer chemisch mit dem Matrixpolymer gekoppelt
ist.
[0027] Durch die chemische Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpolymers mit dem Matrixpolymer
wird eine deutliche Festigkeitszunahme des ersten Kunststoffmaterials beobachtet,
verglichen mit derselben Materialkombination ohne chemische Kopplung.
[0028] Dadurch ist es möglich, bei gleichen Masseanteilen des Fluorkohlenwasserstoffpolymers
und damit bei zumindest gleichen Reibwerten der Weichengleitplatte höhere mechanische
Belastungen aufzunehmen, oder aber bei gleichen spezifischen mechanischen Belastungskennwerten
durch eine höhere Zugabe der Fluorkohlenwasserstoffpolymere Reibungskennwerte und
damit geringere Umstellkräfte zu erreichen.
[0029] Das Matrixpolymer lässt sich aus einer breiten Palette von Polymeren auswählen, und
die bevorzugten Matrixpolymere sind ausgewählt aus Polyamiden, Polyestern, insbesondere
Polyethylenterephthalaten und Polybutylenterephthalaten, Polyphenylensulfonen, Polyacetalen,
thermoplastischen Polyurethanen und/oder Polyetheretherketonen.
[0030] Für die chemische Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpolymers an das Matrixpolymer
bietet sich insbesondere die Strahlenvernetzung an.
[0031] Im Falle der Verwendung von Polyamid als Matrixpolymer und Polytetrafluorethylen
erhält man bei der Strahlungskopplung über die Elektronenbestrahlung Carbonsäuregruppen
am Polytetrafluorethylenpolymeren, wenn die Elektronenbestrahlung in Gegenwart von
Sauerstoff erfolgt. Unter den Verarbeitungsbedingungen von Polyamid besitzen diese
Carbonsäuregruppen eine solche Reaktivität, dass durch Umamidisierung PTFE-Polyamid-Blockcopolymere
entstehen, die im Vergleich zu Werkstoffkombinationen, bei denen unbestrahltes PTFE
und Polyamid nebeneinander vorliegen, ein wesentlich höheres Festigkeitsniveau erreichen.
[0032] Bevorzugte Gleitplatten weisen im ersten Kunststoffmaterial über den Anteil an Fluorkohlenwasserstoffpolymeren
hinaus weitere die Gleitreibung und den Verschleiß mindernde Additive auf.
[0033] Unter solchen Additiven werden bevorzugt MoS
2, Graphit, Bornitrid, Polyimide, Polyphenylensulfide, Wachse, Öle und Fette.
[0034] Auf Grund der chemischen Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpolymers an das Matrixpolymer
ist von Haus aus das erste Kunststoffmaterial mit einer höheren mechanischen Festigkeit
ausgestattet, so dass Zusätze wie vorgenannte Additive diese Eigenschaften bei weitem
weniger stark negativ beeinflussen als bei den herkömmlichen Materialien, die bei
Kunststoffgleitplatten verwendet wurden.
[0035] Damit eröffnet sich auch mit diesen Additiven eine weitere Möglichkeit der Modifikation
der Gleitplatten auf die jeweilige Anwendung hin.
[0036] Darüber hinaus ist es empfehlenswert, das erste Kunststoffmaterial der Gleitplatte
mit festigkeitserhöhenden Verstärkungsstoffen zu versehen, wobei bevorzugte Verstärkungsstoffe
ausgewählt sind aus Kurz- und/oder Langfasern aus Glas, Kohlenstoff, Keflar, Metall,
Hanf und Flachs.
[0037] Auf Grund der chemischen Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpolymers an die Polymermatrix
und der damit einhergehenden Festigkeitszunahme kann der Masseanteil der Verstärkungsstoffe
im Kunststoffmaterial reduziert und damit deren negativer Einfluss auf die Gleitreibung
und Schlagzähigkeit begrenzt werden.
[0038] Eine Minimierung der negativen Einflüsse auf die Gleitreibung erzielt man zusätzlich,
wenn die in dem ersten Kunststoffmaterial enthaltenen Fasern eine Vorzugsrichtung
aufweisen, welche parallel zu der Bewegungsrichtung der Weichenzunge in der Gleitebene
liegt.
[0039] Bei der Verwendung von Verstärkungsfasern werden diese ebenfalls bevorzugt chemisch
an die Polymermatrix angebunden, was dann zu einer weiteren Festigkeitszunahme führt
und eine weitere Gestaltungsmöglichkeit hinsichtlich der Optimierung von Gleitreibung,
Verschleiß, Festigkeit und nicht zuletzt der Herstellkosten mit sich bringt.
Daneben kann das erste Kunststoffmaterial der erfindungsgemäßen Gleitplatte auch Füllstoff
enthalten, um vor allem den Materialpreis zu optimieren.
[0040] Geeignete Füllstoffe für das erste Kunststoffmaterial der Gleitplatte sind z. B.
Kaolin, Talkum, Calciumcarbonat, Siliciumcarbid, Wollastonit, Glimmer oder TiO
2.
[0041] Ferner kann vorgesehen sein, dass das erste Kunststoffmaterial der erfindungsgemäßen
Gleitplatte einen sogenannten Schlagzähmodifizierer umfasst, wobei dieser hauptsächlich
dann eingesetzt wird, wenn extrem tiefe Umgebungstemperaturen im Betrieb zu erwarten
sind.
[0042] Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung
noch näher erläutert.
[0043] Es zeigen im Einzelnen:
- Figur 1:
- eine schematische Schnittansicht durch eine Weiche mit einem Weichenstuhl mit erfindungsgemäßer
Gleitplatte;
- Figur 2:
- eine Schnittansicht ähnlich wie Figur 1, jedoch mit einer anderen Stellung der Weichenzunge
der Weiche;
- Figur 3:
- Schnittansicht längs Linie III-III in Figur 1 für eine erste Variante eines Weichenstuhls;
- Figur 4:
- Schnittansicht längs Linie III-III in Figur 1 für eine zweite Variante eines Weichenstuhls;
- Figur 5:
- Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Gleitplatte;
- Figur 6A bis 6D:
- Schnittansicht längs Linie IV-IV in Figur 5 von verschiedenen Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Gleitplatte;
- Figur 7:
- Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Gleitplatte;
- Figur 8:
- ein Diagramm der relativen Streckspannung in Prozent gegenüber dem Masseanteil von
PTFE in einem ersten Kunststoffmaterial der erfindungsgemäßen Gleitplatte;
- Figur 9:
- ein Diagramm der Entwicklung des E-Moduls in Abhängigkeit des PTFE-Massenanteils (Prozent)
in dem ersten Kunststoffmaterial der erfindungsgemäßen Gleitplatte;
- Figur 10:
- ein Diagramm des Verhaltens des Gleitreibungskoeffizienten mit länger werdendem Gleitweg,
d.h. länger Betriebsdauer einer erfindungsgemäßen Gleitplatte; und
- Figur 11:
- ein Diagramm betreffend den Verschleiß in Prozent einer erfindungsgemäßen und einer
herkömmlichen Gleitplatte bei einem Verschleißweg von 4000 m.
[0044] Bei der in Figur 1 ausschnittsweise im Schnitt dargestellten Schienenweiche 10 ist
eine Schiene 12 in herkömmlicher Weise auf Schwellen 14 aus Holz, Beton oder einem
anderen Material befestigt. Wesentlicher Bestandteil der Weiche 10 ist eine Weichenzunge
16, die mittels eines an ihr angelenkten Gestänges (nicht dargestellt) in herkömmlicher
Weise, beispielsweise mit Hilfe eines Antriebsmotors, zwischen einer Offen- und einer
Schließstellung hin und her verschieblich ist. In Figur 1 ist die Schließstellung
dargestellt. Bei ihrer Verschiebung zwischen der Offen- und der Schließstellung gleitet
die Weichenzunge 16 auf Weichenstühlen 18, welche jeweils mit einer auf den Schwellen
14 befestigten, plattenförmigen Unterlage 20 verbunden sind.
[0045] Bei der dargestellten Ausführungsform bestehen Weichenstuhl 18 und Unterlage 20 aus
Stahl. Die Oberfläche des Weichenstuhls 18, welche die Gleitebene für die Weichenzunge
16 definiert, wird von einem Kunststoffbelag 22 gebildet, im Folgenden erfindungsgemäße
Kunststoffgleitplatte genannt.
[0046] Die Befestigung der Kunststoffgleitplatten 22 auf dem Weichenstuhl 18 erfolgt, wie
dies im Einzelnen in der DE 26 31 594 B1 beschrieben ist.
[0047] Figur 2 zeigt eine Schnittdarstellung der Weiche 10 mit der Schiene 12 und der Weichenzunge
16, montiert auf einer Schwelle 24. An der Stelle der Schienenweiche 10 im Bereich
der Schwelle 24 liegt die Weichenzunge 16 nicht am Kopf der Schiene 12 an, sondern
hält zu diesem einen Abstand. Während die Schnittdarstellung der Figur 1 die Anordnung
der Weichenzunge 16 gegenüber der Schiene 12 in einem Bereich des freien Endes der
Weichenzunge 16 zeigt, ist die Schnittdarstellung der Figur 2 an einem Punkt entlang
der Länge der Weichenzunge 16 gezeigt, bei der diese (auch in Schließstellung der
Weiche 10) einen Abstand von der Schiene 12 hält.
[0048] Wird die Weiche von einem Fahrzeug überfahren, so ergeben sich insbesondere in der
Situation, wie sie in Figur 2 dargestellt ist, Querkräfte, die von einem die Weiche
überfahrenden Rad 26 erzeugt werden. Die Querkräfte sind mit einem Pfeil A in Figur
2 gekennzeichnet. Darüber hinaus ergeben sich oszillierende Kräfte, die mit einem
Doppelpfeil B gekennzeichnet sind, wobei diese Verschiebebewegung gemäß Doppelpfeil
B unter einer erhöhten Last, nämlich der Radlast, stattfindet, und damit eine stärkere
Verschleißsituation gegeben ist.
[0049] Aus Figur 2 wird auch ersichtlich, wie die Weichenzunge 16 sich auf Grund der Querkräfte
A verwinden kann, so dass nicht mehr die gesamte untere Fläche, mit der die Weichenzunge
16 auf der Kunststoffgleitplatte 22 aufliegt, sondern diese mit einer unteren Kante
28 konzentriert auf die Kunststoffgleitplatte 22 einwirkt.
[0050] Demgegenüber werden solche Querkräfte bei einer Stellung von Weichenzunge 16 und
Schiene 12, die in Figur 1 gezeigt ist, vom Kopf der Schiene 12 aufgefangen, so dass
sich in dieser Situation das Problem der Querkräfte allenfalls in geringerem Maße
stellt.
[0051] Trotzdem müssen alle zu verwendenden Gleitplatten für dieselbe Anforderung ausgelegt
werden, zum einen, um ein Verwechseln bei der Montage zu verhindern, und zum anderen,
um die Bevorratung von Weichengleitplatten zu minimieren.
[0052] Figur 3 zeigt eine Schnittansicht durch einen Weichenstuhl 18a, der an der Schnittansicht
längs Linie III-III in Figur 1 entspricht.
[0053] Bei der Ausführungsvariante des Weichenstuhls 18a ist vorgesehen, dass zwei Gleitplatten
22a parallel zueinander im Weichenstuhl 18a eingeschoben aufgenommen sind und so zusammen
eine Gleitebene für die Weichenzunge 16 bilden. Beide Gleitplatten 22a weisen im Querschnitt
eine trapezförmige Gestalt auf und greifen mit Randbereichen in Schwalbenschwanzführungen
des Weichenstuhls 18a ein und sind so im Weichenstuhl 18a fixiert. Nach dem Einschieben
der Gleitplatten 22a wird an deren Rückseite (rechte Seite in der Figur 1) eine Anschlagplatte
27 montiert, die ein unbeabsichtigtes Herausschieben der Gleitplatten 22a bei einer
Verschiebebewegung der Weichenzunge 16 verhindert.
[0054] Figur 4 zeigt eine Alternative der Gestaltung der Gleitplatte zur Figur 3, wo ein
Weichenstuhl 18b so ausgestaltet ist, dass er eine einzelne Gleitplatte 22b aufnimmt,
welche wiederum, wie am Beispiel der Gleitplatten von Figur 3 gezeigt, ebenfalls einen
trapezförmigen Querschnitt aufweist. Auch diese Gleitplatte 22b lässt sich über eine
Anschlagplatte 27 (vgl. Figur 1) in der eingeschobenen Position sichern.
[0055] Die Darstellungen in den Figuren 1 bis 4 sind nur schematischer Natur und zeigen
noch nicht den erfindungsgemäßen Aufbau der Gleitplatten 22, 22a und 22b. Dies wird
erst im Folgenden anhand der Zeichnungen der Figuren 5 bis 7 näher erläutert.
[0056] Figur 5 zeigt in Draufsicht eine erfindungsgemäße Gleitplatte 18, deren Ränder 30,
31 und 32 abgeschrägt sind, so dass sie, wie in den Figuren 3 und 4 gezeigt, in eine
Schwalbenschwanzführung eingreifen können.
[0057] Die Gleitplatte 22 definiert eine Gleitebene mit ihrer Oberfläche 36, in die parallel
verlaufende Nuten 34 eingelassen sind.
[0058] Die Nuten 34 verlaufen bevorzugt, wie in Figur 5 gezeigt, mit spitzem Winkel zur
Längsrichtung der Gleitplatte 22 und erlauben so bei einer Verschiebebewegung der
Weichenzunge 16, die im Wesentlichen parallel zur Längsrichtung der Gleitplatte 22
erfolgt, das Abstreifen von Schmutzpartikeln, die sich auf der Oberfläche 36 der Gleitplatte
22 ansammeln, in die Nuten 34 hinein. Damit sind die Schmutzpartikel von der Oberfläche
36 entfernt und behindern das Verschieben durch eine Erhöhung des Gleitwiderstandes
bei einer Bewegung der Zunge 16 auf der Oberfläche 36 nicht mehr. Sammelt sich Material
in den Nuten 34 an, kommt auf Grund der spezifisch gewählten Ausrichtung der Nuten
zur Verschieberichtung der Weichenzunge 16 ein Transportvorgang zum Tragen, durch
den in die Nuten 34 eingetragener Schmutz in Richtung zu den Rändern 30, 31, 32 erfolgt,
so dass diese Konstruktion der Gleitplatte 22 als selbstreinigend bezeichnet werden
kann.
[0059] Der eigentliche Aufbau der Gleitplatte 22 ist mit mehreren Alternativen in den Figuren
6A bis 6D und 7 dargestellt. Die Schnittdarstellungen der Figuren 6A bis 6D entsprechen
einer Schnittansicht längs Linie VI-VI in Figur 5.
[0060] Eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gleitplatte ist in Figur 6A dargestellt,
welche sich aus zwei Lagen oder Schichten zusammensetzt, nämlich einer Gleit- oder
Verschleißschicht 38 und einer Trägerschicht 39. Die Gleitschicht 38 wird in ihrer
Zusammensetzung so optimiert, dass ein möglichst geringer Gleitwiderstand zwischen
der Oberfläche 36 und der Weichenzunge 16 beim Umschalten der Weiche besteht, während
mehr oder weniger unabhängig hiervon das Material der Trägerschicht 39 ausgewählt
werden kann, welches für die mechanische Festigkeit und insbesondere auch Formstabilität
der Gleitplatte 22 sorgt.
[0061] Hier bieten sich verschiedene Materialien an, angefangen von Metallplatten, aber
auch Platten aus entsprechend mechanisch festem Kunststoff, insbesondere faserverstärkten
Kunststoffen. Bei der Materialauswahl kann hier ohne Rücksicht auf die Gleitreibeigenschaften
des Materials vorgegangen werden und im Wesentlichen auf die mechanische Beanspruchbarkeit
des Materials der Trägerschicht abgehoben werden.
[0062] Die Trägerschicht kann bei geringeren Belastungen gleichzeitig als stoßdämpfende
Schicht ausgebildet werden, wobei sich die notwendige mechanische Festigkeit der Gleitplatte
aus dem Verbund von Verschleiß- und Trägerschicht ergibt. Eine Variante hierzu zeigt
Figur 6B, bei der wiederum die gesamte Oberfläche 36 von einer Verschleiß- oder Gleitschicht
40 gebildet wird, während der Aufbau der Trägerschicht eine Basisschicht 42 sowie
darin eingearbeitete Verstärkungselemente 41 beinhaltet. Bei den Verstärkungselementen
wird das Material so ausgewählt, dass die Verstärkungselemente für die notwendige
mechanische Festigkeit und Formstabilität der Gleitplatte sorgen. Das Material der
Basisschicht 42 kann unter anderen Gesichtspunkten ausgewählt werden, da dieses nur
die Verstärkungselemente ortsfest zu halten hat. So könnte beispielsweise die Basisschicht
42 zusätzlich zu ihrer Haltefunktion für die Verstärkungselemente 41 eine stoßdämpfende
Funktion erfüllen.
[0063] Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gleitplatte ist in Figur 6C gezeigt,
bei der wiederum die Oberfläche 36 von einer Gleit- bzw. Verschleißschicht 44 gebildet
wird. Diese Gleit- und Verschleißschicht ist auf einer Trägerschicht 45 aufgebracht,
welche für die mechanische Festigkeit der Gleitplatte 22 sowie deren Formstabilität
sorgt.
[0064] Als dritte Schicht ist bei dieser Ausführungsform eine stoßdämpfende Schicht 46 vorhanden,
welche zusammen mit der Gleitschicht 44 die Trägerschicht 45 sandwichartig einbettet.
[0065] In Figur 6D ist schließlich eine Variante der Gleitplatte der Figur 6B dargestellt,
wo in die Basisschicht 42 ein metallisches Lochblech 41' als Verstärkungselement eingebettet
ist.
[0066] Figur 7 zeigt einen Längsschnitt durch die Gleitplatte 22 der Figur 5, wobei hier
gegenüber den Ausführungsformen der Figuren 6A bis 6D eine weitere Variante hinzugefügt
wird.
[0067] Die Oberfläche 36 wird wieder von einer Gleit- oder Verschleißschicht 48 gebildet,
in die, wie in Figur 5 gezeigt, Nuten 34 eingearbeitet sind.
Die Gleit- bzw. Verschleißschicht wird auf einer Trägerschicht 49 gehalten, die die
mechanische Festigkeit der Gleitplatte sicherstellt und die außerdem die Formstabilität
der Gleitplatte garantiert.
[0068] In einem Sektor benachbart zum Randbereich 32 weist die Trägerschicht 49 einen flächigen
Rücksprung auf, in dem eine stoßdämpfende Schicht 50 aufgenommen ist. Dieser Sektor,
der benachbart zum Randbereich 32 angeordnet ist, überstreicht ungefähr die Fläche,
auf der die Weichenzunge 16 mit ihrem Fuß im geschlossenen Zustand der Weiche auf
der Gleitplatte 22 aufruht. Dies bedeutet, dass bei der Ausführungsform gemäß der
Figur 7 stoßdämpfendes Material an der Unterseite der Trägerschicht 49 nur dort angeordnet
wird, wo oszillierende Kräfte auf die Oberfläche 36 der Gleitplatte 22 eingeleitet
werden.
[0069] Über die Auswahl der Materialien der Gleit- bzw. Verschleißschicht 22, 22a, 22b wurde
bislang noch nichts weiter ausgeführt. Bevorzugt wird hier jedoch ein Kunststoffmaterial
verwendet, welches ein Matrixpolymer aufweist, in welches ein Fluorkohlenwasserstoffpolymer
dispergiert eingearbeitet ist, wobei vorzugsweise das Fluorkohlenwasserstoffpolymer
chemisch mit dem Matrixpolymeren gekoppelt ist.
[0070] Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel besteht die in den Figuren gezeigte
Verschleiß- oder Gleitschicht der Gleitplatte aus einem Polyamid 6.6 als Matrixpolymer,
in dem ein Polytetrafluorethylen dispergiert eingearbeitet ist. Erfindungsgemäß ist
dabei das PTFE-Material chemisch an das Matrixpolymere Polyamid 6.6 gekoppelt, wodurch
sich der in Figur 8 in Abhängigkeit vom PTFE-Massenanteil gezeigte Vorteil bezüglich
des Ansteigens der relativen Streckspannung (verbesserte mechanische Eigenschaft)
ergibt. Die obere Kurve zeigt dabei das chemisch gekoppelte Material, die untere Kurve
zeigt den Fall, bei dem das Polyamid 6.6 und PTFE ohne Kopplung nebeneinander vorliegen.
[0071] Den selben Fall betrifft die Figur 9, die hier die Entwicklung des Elastizitätsmoduls
im Falle mit und ohne chemische Kopplung von Polyamid 6.6 und PTFE bei einem Bereich
von PTFE-Massenanteilen von 0 bis 50 % zeigt.
[0072] In der Folge beobachtet man ein deutlich anderes Gleitreibungsverhalten, wie sich
dies insbesondere über einen längeren Gleitweg, d. h. eine längere Gebrauchsdauer,
der Kunststoffgleitplatten bemerkbar macht.
[0073] Figur 10 macht deutlich, dass insbesondere über den längeren Gebrauch der Gleitplatten
sich nur eine gering ansteigende Erhöhung des Gleitreibungskoeffizienten bei chemisch
gekoppelten PA 6.6-PTFE-Materialien ergibt, während bei chemisch nicht gekoppelten
Materialien ein anfangs zunächst ähnlicher Gleitreibungskoeffizient erhalten wird,
dieser jedoch über die Zeit der Benutzung der Gleitplatte drastisch ansteigt und damit
die Umstellkräfte der Weichenzunge erheblich erhöht.
[0074] Dieses Ergebnis schlägt sich dann schließlich im Verschleiß, der in Figur 11 gezeigt
ist, nieder, wobei bei einem Gleitweg von 4000 m ein um ein Vielfaches höherer Verschleiß
für das chemisch nicht gekoppelte Material gegenüber dem chemisch gekoppelten Material
erhalten wird. Die in den Figuren 10 und 11 untersuchten Materialien hatten jeweils
einen PTFE-Anteil von 15 Gew.% und waren jeweils frei von weiteren, eingangs beschriebenen
Additiven bis auf 30 Gew.% Kohlenstofffasern mit einer mittleren Länge von 0,2 bis
0,3 mm.
[0075] Soll eine Gleitplatte mit Polyamid als Matrixpolymer an einem Ort eingesetzt werden,
wo extrem tiefe Umgebungstemperaturen zu erwarten sind, dann wird bevorzugt ein EPDM-Material
fein dispergiert in der Matrix des ersten Kunststoffmaterials als Schlagzähmodifier
eingesetzt. Die Anteile des EPDM-Schlagzähmodifiers können bis zu 10 Gew.% betragen.
1. Gleitplatte für Schienenweichen, welche an einem Weichenstuhl der Weichen auswechselbar
montierbar ist und eine Gleitebene für eine Zunge der Weiche definiert, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitplatte eine mechanisch feste Trägerschicht und eine auf der Trägerschicht
angeordnete Verschleißschicht umfasst, welche die Gleitebene für die Weichenzunge
bildet und welche aus einem ersten die Gleitreibung mindernden Kunststoffmaterial
hergestellt ist.
2. Gleitplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht von einer Metallplatte gebildet wird.
3. Gleitplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht aus einem zweiten Kunststoffmaterial gebildet ist.
4. Gleitplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kunststoffmaterial ein verstärktes Kunststoffmaterial ist.
5. Gleitplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Kunststoffmaterial ein faserverstärktes Kunststoffmaterial ist.
6. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerschicht eine Basisschicht umfasst, in welcher sektoral Verstärkungselemente
eingebettet sind.
7. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitplatte eine stoßdämpfende Schicht umfasst.
8. Gleitplatte nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die stoßdämpfende Schicht unterhalb der Trägerschicht angeordnet ist.
9. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschleißschicht an ihrer die Gleitebene bildenden Oberfläche eine Vielzahl
von parallelen Nuten umfasst.
10. Gleitplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten so angeordnet sind, dass deren Längsrichtung mit der Verschieberichtung
der Weichenzunge einen spitzen Winkel bildet.
11. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial ein eine Matrix bildendes Polymer und ein in der Matrix
dispergiertes Fluorkohlenwasserstoffpolymer umfasst, wobei das Fluorkohlenwasserstoffpolymer
chemisch mit dem Matrixpolymer gekoppelt ist.
12. Gleitplatte nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die chemische Kopplung des Fluorkohlenwasserstoffpolymeren an das Matrixpolymer mittels
Strahlenvernetzung erzeugt ist.
13. Gleitplatte nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Matrixpolymer ausgewählt ist aus Polyamiden, Polyestern, insbesondere Polyethylenterephthalaten
und Polybutylenterephthalaten, Polyphenylensulfiden, Polyacetalen, thermoplastischen
Polyurethanen und/oder Polyetheretherketonen.
14. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial der Gleitplatte Gleitreibung und Verschleiß mindernde
Additive umfasst.
15. Gleitplatte nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitreibung und Verschleiß mindernden Additive ausgewählt sind aus MoS2, Graphit, Bornitrid, Polyimiden, Polyphenylensulfonen, Wachsen, Ölen und Fetten.
16. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial der Gleitplatte festigkeitserhöhende Additive umfasst.
17. Gleitplatte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die festigkeitserhöhenden Additive ausgewählt sind aus Kurz- und/oder Langfasern
aus Glas, Kohlenstoff, Keflar, Metall, Hanf und Flachs.
18. Gleitplatte nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die in dem Kunststoffmaterial enthaltenen Fasern eine Vorzugsrichtung aufweisen,
welche parallel zu der Bewegungsrichtung der Weichenzunge in der Gleitebene ausgerichtet
ist.
19. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial der Gleitplatte Füllstoffe enthält.
20. Gleitplatte nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Füllstoffe ausgewählt sind aus Kaolin, Talkum, Calciumcarbonat, Siliciumcarbiden,
Wollastonit, Glimmer oder TiO2.
21. Gleitplatte nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kunststoffmaterial der Gleitplatte einen Schlagzähmodifier umfasst.