[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Formkörpern,
insbesondere Kapseln, aus einem biopolymeren Material, insbesondere auf der Basis
von Stärke gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche 1 und 8.
[0002] Formkörper, insbesondere Kapseln, werden heute in kontinuierlichen, automatisierbaren
Verfahren aus endlosen Materialbändern hergestellt. Die Herstellung der Formkörperhülle
und das Füllen derselben geschieht dabei, insbesondere bei einteiligen Kapseln, in
einem einzigen Arbeitsschritt. In diesen kontinuierlichen Verfahren werden Formteile
gefertigt, aus denen die Kapselhüllen während und nach dem Füllen durch Verschweissen
der Aussenkanten der Formteile zusammengefügt werden. Die Formteilfertigung geschieht
entweder mittels auseinander- und zusammengehender Formen, wie z.B. im Norton-, Banner-
und Schering-Prozess oder mittels rotierender Formwalzen, wie es z.B. im Rotary-Die-Prozess
und im Accogel-Verfahren verwirklicht ist ("Die Kapsel" Fahrig/Hofer Herausgeber,
Stuttgart, 1983; Lachmann/Liebermann/Kanig, "The Theory and Practice of Industrial
Pharmacy"; Third Edition, Philadelphia 1986). Das Füllen erfolgt mit Hilfe von Dosierpumpen,
die eine definierte Menge Wirksubstanz während des Ausstanzens und Verschweissens
der Formteile zur Bildung einer einteiligen Kapselhülle abgeben. Das Verschweissen,
d.h. die Ausbildung der Nähte erfolgt generell durch Druck und Wärme.
[0003] Der Herstellungsprozess für Formkörper aus endlosen Materialbändern stellt dabei
eine Reihe von Anforderungen. Eine der Hauptvoraussetzungen ist die Fähigkeit, endlose
Materialbänder mit einer ausreichenden Festigkeit auszubilden, welche über eine ausreichende
Bruchdehnung und Elastizität verfügen.
[0004] Wenn Gelatine als Basismaterial verwendet wird, lassen sich Materialbänder herstellen,
die all diese Bedingungen in nahezu idealer Weise erfüllen.
[0005] Gelatinebänder insbesondere für Weichgelatinekapseln, können aus einer bei 40°C bis
80°C gut fliessfähigen homogenen Masse aus Gelatine und Wasser, welche meist noch
Zusätze wie Glycerol und Sorbitol enthält, hergestellt werden. Dies geschieht bei
Atmosphärendruck, wobei die Masse aus sogenannten Spreadern unter Schwerkraft durch
einen Schlitz auf eine gekühlte Trommel gegossen oder extrudiert wird. Dabei soll
die Masse bei ca. 15°C bis 25°C erstarren (Gel-Zustand). Bei tieferen Extrusionstemperaturen
muss der Wasseranteil erhöht werden, um Schmelzpunkt und Viskosität zu erniedrigen
oder es muss eine Extrusion unter Druck durchgeführt werden. Bei Extrusionstemperaturen
über 100°C besteht die Gefahr, dass die Mischung beim Austreten aus dem sogenannten
Spreader schäumt.
[0006] Es hat sich gezeigt, dass die normalerweise angewandte drucklose Extrusionstechnik
bei Gelatinebändern sich nicht auf andere Biopolymere, insbesondere mit Basismassen
aus Stärke, welche Stärke und Wasser sowie gegebenenfalls Zusätze wie Glycerol oder
Sorbitol enthalten, übertragen lässt, da sich die wasserhaltigen Filme auch bei Temperaturen
weit unter der Extrusionstemperatur wegen ungenügender mechanischer Eigenschaften
schlecht handhaben lassen. Es bildet sich kein Gelzustand bzw. der Erweichungsresp.
Schmelzbereich ist sehr gross, so dass bei tiefen Temperaturen keine Festigkeit erreicht
wird, während bei Temperaturen um die 100° noch keine ausreichenden Fliesseigenschaften
vorhanden sind. Die Herstellung entsprechender endloser Materialbänder aus anderen
Biopolymeren, insbesondere aus Stärke, gestaltet sich deshalb schwierig. Die Bänder
weisen oft nicht die zur Weiterverarbeitung geforderten Eigenschaften, insbesondere
bezüglich Bruchdehnung und Elastizität auf.
[0007] So zeigt EP 0 397 819 ein Verfahren zum Herstellen thermoplastisch verarbeitbarer
Stärke, wobei der kristalline Anteil in der Stärke unter 5% liegt. Das Verfahren besteht
im Mischen nativer Stärke mit mindestens 10 Gew.% eines Zuschlagstoffes, welcher einen
Löslichkeitsparameter von mindestens 30,7 (MPa)
1/2 besitzt. Die Mischung wird unter Wärmezufuhr in einem Temperaturbereich zwischen
120°C und 220°C in eine Schmelze überführt, wobei ein Innendruck von ca. 30 bis 300
bar angenommen werden kann. Der Wassergehalt der Stärke wird bereits in der Schmelze
auf unter 5% reduziert. Dieses Verfahren liefert zwar eine thermoplastische Stärke
mit guter Verarbeitbarkeit zu Formkörpern, welche eine ausreichende Festigkeit aufweisen,
die Bruchdehnung der mit dieser thermoplastischen Stärke hergestellten Formkörper
erreicht jedoch nur Werte zwischen 40% und 55%. Die Elastizität der Stärkefilme ist
damit für die Herstellung einteiliger Kapselhüllen in kontinuierlichen Verfahren zu
gering und führt zu einem Reissen der Formteile bei der Herstellung bzw. zu Rissen
in der fertigen Kapsel.
[0008] Der Stärkefilm, welcher nach dem in EP 397 819 offenbarten Verfahren erzeugt wird,
zeigt ausserdem nicht die Verschweissbarkeit bzw. Nahtfestigkeit, die den Qualitätsanforderungen
einteiliger Formkörperhüllen, insbesondere Kapselhüllen genügen würden.
[0009] In der europäischen Patentanmeldung 99811071.2 wird ein Verfahren gezeigt bei dem
eine thermoplastische Masse auf der Basis von Stärke unter Druck und bei Temperaturen
von bis zu max.
[0010] 160°C extrudiert wird. Durch die rasche Auskühlung der extrudierten Materialbänder
bedingt durch die hohe Temperaturdifferenz zur Umgebung, welche in der Regel eine
Temperatur von ca. 25°C aufweist, entsteht ein sogenannter Glaszustand, in welchem
die langkettigen Polymermoleküle orientiert werden. Die so hergestellten Bänder weisen
zwar eine ausreichende Bruchdehnung von wenigstens 100% auf. Es hat sich allerdings
auch gezeigt, dass diese Materialbänder konservierte Spannungen aufweisen. Diese entstehen
insbesondere durch die Orientierung der Polymermoleküle während der Extrusion durch
den engen Spalt der Düse und durch die leichte Zugspannung zwischen Düsenspalt und
Kühlrolle. Verschiedene mechanische Eigenschaften in Längs- und Querrichtung der extrudierten
Bänder sind die Folge. Diese anisotropen Materialeigenschaften der Bänder können sich
insbesondere bei nachgeschalteten Prozessschritten nachteilig auswirken. Verformungen
wie Verbreiterung oder Verkürzung der Bänder oder der daraus hergestellten Formkörper
können die Folge sein.
[0011] Besonders nachteilig wirkt sich dies aus, wenn beim Füllen der Formkörper und anschliessendem
Verschweissen die Materialbänder bei einer kurzen Verweildauer unvollständig erwärmt
werden. Spannungen werden dabei unkontrolliert freigesetzt. Dies kann zu asymmetrischen
und/oder deformierten Formkörpern führen. Dies ist für eine Routineproduktion bei
der die Formkörper eine Masshaltigkeit von +/- 0.5 mm aufweisen müssen, nicht tolerierbar.
Bei Normalgebrauch und bei Verarbeitung, insbesondere Verpakkung, der Formkörper ist
aber die Masshaltigkeit und Ästhetik der Formkörper ein ausserordentlich wichtiger
und unverzichtbarer Anteil.
[0012] Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung die erwähnten Nachteile aus dem
Stand der Technik zu vermeiden. Insbesondere sollen ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von Formkörpern aus endlosen Bändern auf der Basis von Biopolymeren
geschaffen werden, welche die Herstellung von reproduzierbaren Formkörpern ermöglichen,
insbesondere auch dann, wenn die Basismasse der Bänder unter Überdruck und/oder bei
hohen Temperaturen extrudiert wird.
[0013] Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung und durch ein Verfahren
mit den Merkmalen in den unabhängigen Patentansprüchen 1 und 8 gelöst.
[0014] Es wurde gefunden, dass sich aus der Extrusion der Materialbänder bei hohem Druck
und/oder hoher Temperatur resultierende Spannungen der Materialbänder durch ein Beaufschlagen
der Materialbänder mit Wärme, insbesondere unmittelbar vor deren Verarbeitung zu Formkörpern,
abbauen lässt. Das Materialband wird durch die Beaufschlagung mit Wärme entspannt.
Konservierte Spannungen werden freigesetzt vor der Verarbeitung der Materialbänder
zu Formkörpern und können damit den fertigen Formkörper nicht mehr beeinflussen.
[0015] Gemäss dem erfindungsgemässen Verfahren, wird dabei das Materialband zwischen dem
Extrusionswerkzeug und dem Formwerkzeug zum Abbauen von Spannungen an einer Behandlungsstation
wenigstens einer Wärmebehandlung unterworfen.
[0016] Die Temperatur für die Wärmebehandlung muss so gewählt sein, dass die gewünschte
Entspannung der Materialbänder resultiert und das Band kontrolliert- ohne weiteren
Spannungsaufbau geführt werden kann. Diese Temperatur ist prozess- und materialabhängig.
Die gewünschte Entspannung im Sinne der Erfindung ist dann erreicht, wenn das Band
nach der Wärmebehandlung nicht mehr anisotrope sondern isotrope mechanische Eigenschaften
aufweist, so dass die mechanischen Eigenschaften des Bandes in Längsrichtung und in
Querrichtung in guter Näherung identisch sind. Eine Definition für das Begriffspaar
"anisotrop / isotrop" findet sich in Römpp Chemie Lexikon, Hrsg: J. Falbe, M. Regitz,
9. Auflage, 1992, Georg Thieme Verlag, Stuttgart.
[0017] Die erfindungsgemäss behandelten Bänder weisen damit auch über das ganze Materialband
eine gleichmässige Bruchdehnung und ein gleichmässiges Elastizitätsmodul E auf. Für
die Verarbeitung von Materialbändern zu Formkörpern, insbesondere zur Herstellung
von Weichkapseln im Rotary-Die Prozess sind eine Bruchdehnung von wenigstens 100%
und ein Elastizitätsmodul von kleiner oder gleich 2 MPa im Temperaturbereich von 40°C
bis 80°C besonders vorteilhaft.
[0018] Die Messung der Bruchdehnung und des Elastizitätsmoduls E kann nach DIN-Norm 53455
bzw. DIN EN ISO 527-1 bis ISO 527-3 erfolgen. Die Bruchdehnungsmessung erfolgt nach
dieser DIN Norm bei der entsprechenden Verkapselungstemperatur.
[0019] Erfindungsgemäss wird wenigstens ein Materialband extrudiert und anschliessend an
einer Behandlungsanordnung mit Wärme beaufschlagt. Selbstverständlich können entsprechend
dem jeweils gewählten Verfahren zur Herstellung der Formkörper auch mehrere Materialbänder
extrudiert und anschliessend einer Wärmebehandlung unterzogen werden.
[0020] Im Sinne der Erfindung sollen unter dem Begriff Formkörper jegliche Art von Formkörpern
verstanden werden, die geeignet sind ein Füllmaterial aufzunehmen und dichtend im
Innern einzuschliessen. Dazu gehören nicht nur Kapseln sondern auch andere Formen
wie z. B. Kugeln, Kissen und Figuren. Bis heute existieren zahlreiche Weiterentwicklungen
und Abweichungen vom grundlegenden Prinzip der Kapsel.
[0021] Biopolymere Materialien im Sinne der Erfindung sind alle Materialien, die durch geeignete
Verfahren zu endlosen Materialbändern extrudiert werden können. Dazu gehören erfindungsgemäss
auch physikalisch und/oder chemisch modifizierte Biopolymere. Beispiele für erfindungsgemässe
Biopolymere sind Cellulose, insbesondere teilhydroxypropylierte Cellulose, Alginate,
Carrageenan, Galactomannane, Glucomannane, Casein und Stärke. Ebenso sind Mischungen
verschiedener Biopolymerer Materialien im Sinne der Erfindung denkbar.
[0022] Besonders bevorzugt wird Stärke. Unter dem Begriff Stärke sollen native Stärken,
sowie physikalisch und/oder chemisch modifizierte Stärken verstanden werden. Für die
im erfindungsgemässen Verfahren eingesetzten Basismaterialien sind alle Stärken, unabhängig
von der Pflanze aus der sie gewonnen werden, geeignet. In einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich um Stärke, deren Amylopektingehalt über 50% bezogen auf das Gesamtgewicht
der wasserfreien Stärke liegt. Besonders geeignet ist dabei Kartoffelstärke.
[0023] Im erfindungsgemässen Verfahren sind jedoch im weitesten Sinne alle Polyglucane,
d.h. 1.4 und/oder 1.6 Poly-α-D-glucase und/oder Abmischungen zwischen diesen geeignet.
[0024] Die Herstellung von endlosen Materialbändern auf der Basis von Stärke sowie Verfahrensparameter
und Materialeigenschaften sind in der europäischen Patentanmeldung 99811071.2 detailliert
beschrieben. Der Inhalt dieser Anmeldung 99811071.2 wird hiermit ausdrücklich in die
Offenbarung der vorliegenden Patentanmeldung aufgenommen.
[0025] Das erfindungsgemässe Verfahren kann integraler Bestandteil in einem bekannten Verfahren
zur Herstellung von Formkörpern aus endlosen Materialbändern sein wie z.B. dem Norton-,
Banner- und Schering-Prozess oder den Verfahren mittels rotierender Formwalzen, wie
z.B. im Rotary-Die-Prozess und im Accogel-Verfahren verwirklicht ("Die Kapsel" Fahrig/Hofer,
Herausgeber, Stuttgart, 1983; Lachmann/Liebermann/Kanig, "The Theory and Practice
of Industrial Pharmacy"; Third Edition, Philadelphia 1986).
[0026] Besonders bevorzugt werden wenigstens zwei Materialbänder nach dem Rotary-Die-Prinzip
zu Formkörpern verarbeitet, wobei jedes der Materialbänder zwischen Extrusion und
Verarbeitung zu Formkörpern an einer Behandlungsstation wenigstens einer Wärmebehandlung
unterworfen wird. Das Rotary-Die-Verfahren mit rotierenden Formwalzen ist seit vielen
Jahren bekannt und gebräuchlich und stellt heute eines der am meisten verbreiteten
Verkapselungsverfahren für die Herstellung pharmazeutischer, diätetischer und technischer
Formkörper dar.
[0027] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die endlosen Materialbänder
beidseitig mit Wärme beaufschlagt. Die Wärmebehandlung kann dabei durch Strahlung,
insbesondere durch IR-Strahlung erfolgen. Ebenso ist der Einsatz von Ultraschall,
Mikrowelle und anderen geeigneten Strahlungsquellen zur Erwärmung denkbar.
[0028] Denkbar ist es auch die Wärmebehandlung durch Konvektionswärme durchzuführen. Dabei
werden die Materialbänder an einem Heizkörper vorbei oder durch einen vorgeheizten
Hohlraum einer Behandlungsanordnung, insbesondere durch einen Heiztunnel hindurchgeführt.
[0029] Bei einer weiteren Variante des erfindungsgemässen Verfahrens werden die Materialbänder
durch ein beheizbares Bad, insbesondere ein Ölbad hindurchgeführt. Damit kann neben
der gewünschten Entspannung auch eine Schmierung der Materialbänder erreicht werden,
welche für weitere Prozessschritte besonders vorteilhaft sein kann. Die Badtemperatur
wird vorzugsweise in einem Bereich zwischen 40°C und 80°C gehalten.
[0030] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zugspannung der Materialbänder mit einem Ausgleichsmittel,
insbesondere mit Hilfe wenigstens einer Tänzerwalze konstant gehalten wird. Überlängen
können z. B. durch ungleiche oder schwankende Rotationsgeschwindigkeiten der für die
Fortbewegung der endlosen Materialbänder verantwortlichen Fortbewegungsmittel, insbesondere
Rollen, entstehen. Durch die Aufrechterhaltung einer gleichbleibenden Längsspannung
wird insbesondere erreicht, dass negative Einflüsse auf die nach dem erfindungsgemässen
Verfahren durch Beaufschlagung mit Wärme entspannten Materialbänder minimiert werden.
[0031] Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum Herstellen
von Formkörpern, insbesondere Kapseln, aus einem biopolymeren Material, insbesondere
auf der Basis von Stärke, mit wenigstens einem Extrusionswerkzeug zum Extrudieren
eines endlosen Materialbandes und wenigstens einem Formwerkzeug zum Verarbeiten des
Materialbandes unter Einfluss einer Füllmasse zu Formkörpern wobei zwischen dem Extrusionswerkzeug
und dem Formwerkzeug wenigstens eine Behandlungsstation zum Beaufschlagen des Materialbands
mit Wärme angeordnet ist.
[0032] In einem Ausführungsbeispiel weist die Behandlungsanordnung wenigstens eine Strahlungsquelle,
insbesondere eine Infrarot-Strahlungsquelle auf. Denkbar sind auch Kombinationen verschiedener
Strahlungsquellen.
[0033] Denkbar ist es auch, dass die Behandlungsstation wenigstens einen Heizkörper aufweist,
wobei die Materialbänder durch Konvektionswärme beaufschlagt werden.
[0034] Bei einer weiteren Variante weist die erfindungsgemässe Vorrichtung ein beheizbares
Bad, insbesondere ein Ölbad auf. Damit kann neben der gewünschten Entspannung auch
eine Schmierung der Materialbänder erreicht werden. Im Ölbad wird ein Öl verwendet,
welches aus pharmazeutischer und toxikologischer Sicht bei der späteren Applikation
der Formkörper unbedenklich ist. Solche Öle sind bekannt und in der einschlägigen
Gesetzgebung aufgelistet. Gegebenenfalls können dem Ölbad weitere Zusatzstoffe beigemischt
werden, die die Eigenschaften der Materialbänder, wie z. B. Elastizität oder Bruchdehnung
positiv beeinflussen.
[0035] Die Verwendung eines Ölbads eignet sich besonders gut zum Entspannen von Materialbändern,
insbesondere auf der Basis von Stärke.
[0036] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Vorrichtung zwischen Ölbad und Formwerkzeug
wenigstens eine Abstreifvorrichtung zum Abstreifen von Flüssigkeit von der Oberfläche
der Materialbänder aufweist. Die Abstreifvorrichtung kann dabei so ausgestaltet sein,
dass die Filmdicke des auf der Oberfläche der Materialbänder zurückbleibenden Films
vorbestimmbar ist.
[0037] In einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung wenigstens
ein Ausgleichsmittel, insbesondere eine Tänzerwalze zur Aufrechterhaltung einer gleichmässigen
Längsspannung der Materialbänder auf. Unlängen der Bänder die z. B. durch nicht synchrone
Fortbewegungsmittel entstehen, können so ausgeglichen werden. Insbesondere kann so
auch die Zugspannung so tief wie möglich, besonders vorteilhaft unter 0.5 Mpa gehalten
werden.
[0038] In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Formwerkzeug der Vorrichtung
eine Rotary-Die-Vorrichtung mit zwei Formwalzen und einem Füllkeil.
[0039] Vorteilhaft für die Prozessführung ist es, wenn auf beiden Seiten des Formwerkzeugs
wenigstens je ein Extrusionswerkzeug derart angeordnet ist, dass das Materialband
auf einer Förderebene ohne seitliche Auslenkung in das Formwerkzeug eingeführt wird.
Durch das Weglassen von seitlichen Auslenkungen, wie sie insbesondere bei der Verarbeitung
von Gelatinebändern teilweise stattfinden, wird verhindert, dass zusätzliche Spannungen
auf die Bänder gelangen, welche zu anisotropen Materialeigenschaften führen können.
[0040] Besonders vorteilhaft ist es aus den genannten Gründen, wenn die Vorrichtung wenigstens
eine verstellbare Positionieranordnung aufweist, an der das Extrusionswerkzeug und
das Formwerkzeug relativ zueinander justierbar sind. Dadurch wird eine starre aber
einstellbare Anordnung von Extrusions- und Formwerkzeug relativ zueinander erreicht.
Damit lässt sich insbesondere das Übertragen von Spannungen auf die Materialbänder
durch ungleich ausgerichtete Extrusions- und Formwerkzeuge verhindern. Die Positionieranordnung
könnte z. B. ein auf einer Schiene verschiebbares Maschinengestell für das Extrusionswerkzeug
aufweisen.
[0041] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Herstellen
von Formkörpern aus endlosen Materialbändern im Rotary-Die-Verfahren,
- Figur 2
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung zum Herstellen
von Formkörpern aus endlosen Materialbändern im Norton-Prozess,
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines alternativen Ausführungsbeispiels mit Flüssigkeitsbad,
- Figur 4
- ein Diagramm zur Bruchdehnung von Stärkebändern vor und nach Behandlung mit dem erfindungsgemässen
Verfahren, und
- Figur 5
- ein Diagramm zum Young'schen Elastizitätsmodul von Stärkebändern vor und nach Behandlung
mit dem erfindungsgemässen Verfahren.
[0042] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung
zum Herstellen von Formkörpern aus endlosen Materialbändern im Rotary-Die-Verfahren.
Die gezeigte Rotary-Die-Maschine wird in bekannter Weise für die Verarbeitung von
zwei endlosen Materialbändern 15, 15' eingesetzt. Die Materialbänder werden dabei
an je einem Extrusionswerkzeug 1, 1' an den Extrudern 13 aus Schlitzdüsen 10 extrudiert
und mit je einem Walzenpaar 7a, 7b abgezogen und auf konstante Dicke gewalzt. Die
Extruder 13 werden kontinuierlich mit biopolymerem Material 12, insbesondere mit Material
auf der Basis von Stärke, versorgt. Die extrudierten Materialbänder 15 werden in bekannter
Weise einem Formwerkzeug 2 zugeführt. Gezeigt ist eine im wesentlichen horizontale
Zufuhr der Materialbänder zum Formwerkzeug. Selbstverständlich ist es auch denkbar
die Materialbänder in irgend einem anderen Winkel dem Formwerkzeug zuzuführen. Besonders
vorteilhaft ist dabei eine vertikale Zufuhr, weil damit die Belastung des Bandes durch
die Schwerkraft minimiert werden kann.
[0043] Das Formwerkzeug besteht aus zwei Formwalzen 4a, 4b, wobei in den Oberflächen der
Formwalzen 4a, 4b die zur Verformung der Formkörper 11, insbesondere zu Kapseln, erforderlichen
Ausnehmungen angeordnet sind. Im Einzugszwickel des Formwalzenpaares 4a, 4b ist ein
Füllkeil 5 angeordnet, durch den mittels einer Förderpumpe 6 aus einem Füllguttank
8 Füllgut 9 zwischen die Materialbänder 15, 15' eingeführt wird, wobei die Materialbänder
an den Formwalzen 4a, 4b zu Kapseln 11 verformt werden. Als Füllgut 9 kann dabei flüssiges,
pastöses oder in bestimmten Fällen auch pulverförmiges Füllgut 9 eingesetzt werden.
Denkbar ist auch die Verkapselung von Pellets, Tabletten und vieles mehr.
[0044] Erfindungsgemäss werden die Materialbänder 15 zwischen Extrusionswerkzeug 1 und Formwerkzeug
2 an einer Behandlungsanordnung 3a, 3b mit Wärme beaufschlagt. An der Behandlungsanordnung
3a erfolgt die Wärmebehandlung im gezeigten Ausführungsbeispiel durch Strahlung z.
B. aus einer Infrarot-Strahlenquelle 23. Es ist aber auch denkbar wie in der Behandlungsanordnung
3b gezeigt, die Materialbänder 15, durch Konvektionswärme, welche durch Heizkörper
24, insbesondere Heizschlangen, erzeugt und in einen Hohlraum 25 abgegeben wird, zu
erwärmen. Zur Fortbewegung und Führung der Materialbänder 15, 15' können an entsprechenden
Stellen verschiedene Führungs- und/oder Antriebsrollen 20 angebracht sein.
[0045] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer erfindungsgemässen Vorrichtung
zum Herstellen von Formkörpern aus endlosen Materialbändern 15, 15' im Norton-Prozess.
Dabei werden aus einem Extrusionswerkzeug 1 je ein Materialband 15, 15' extrudiert
und mit einem Walzenpaar 7 abgezogen und auf die richtige Dicke gewalzt. Das Materialband
15' wird im Bereich zwischen Extrusionswerkzeug 1 und Formwerkzeug 2 durch eine Behandlungsstation
3 zum Beaufschlagen mit Wärme geführt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Wärme
über Heizkörper 24 in einem Heiztunnel 26 erzeugt. Das Materialband 15' kann über
entsprechende Führungs- und/oder Antriebsrollen 20 zum Formwerkzeug 2 geführt werden.
[0046] Besonders vorteilhaft ist es, wenn zum Ausgleichen von Überlängen der Materialbänder
15 welche durch asynchrone Bewegungen der Rollen 20 entstehen können, mit Hilfe einer
Tänzerwalze 21 ausgeglichen werden. Damit die Längsspannung des Materialbandes 15
konstant gehalten werden. Die Tänzerwalze 21 ist entsprechend auf einer Achse senkrecht
zur Laufrichtung des Materialbandes 15 um einen zur Aufrechterhaltung der Längsspannung
des Materialbandes 15 benötigten Abstand D bewegbar. Über die Tänzerwalze könnte an
einem Sensor 29 auch die tatsächliche Zugspannung gemessen werden. Der Sensor könnte
daher auch zur Vorschubregelung oder zur Notabschaltung bei unzulässiger Zugspannung
eingesetzt werden. Besonders günstig ist es, wenn die Zugspannung unter 0.5 MPa gehalten
wird.
[0047] Im Formwerkzeug 2 wird das Materialband 15 beim Norton-Prozess in bekannter Weise
zu Formkörpern 11, insbesondere Kapseln, geformt. Die Formung der Kapseln erfolgt
zwischen einer Einheit zu einer Vorformung 17 und einer Einheit zur Kapselformung
16. In den oberen Teilen der Einheiten 16, 17 werden die Kapseln schlauchartig vorgeformt
und über Einfüllkanäle 18, welche über eine Füllmaterialzuführung 14 versorgt werden,
gefüllt. Im unteren Teil der Einheit zur Kapselformung findet die endgültige Verkapselung
statt. Mit jedem Schritt oder mit jedem Auseinanderdrücken und vor dem Zusammendrücken
der Einheiten 16, 17 bewegt sich das Materialband 15 gerade um eine Kapsellänge vorwärts.
Dabei wird im oberen Formteil, der Einheit zur Vorformung 17 die Kapsel der Länge
nach vorgeformt. Sie bleibt oben offen, um die Zudosierung des Füllgutes 9 zu erlauben.
[0048] Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines alternativen Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemässen Vorrichtung. Dabei wird das aus einem Extrusionswerkzeug
1 extrudierte Materialband 15 über Antriebsrollen 19, die mit einem Motor M angetrieben
werden, einem Ölbad 27 zugeführt. Das Ölbad 27 ist über eine Heizeinheit 28 beheizbar.
Durch das Eintauchen des Materialbandes 15 in das Ölbad 27 wird einerseits die gewünschte
Entspannung des Materialbandes 15 durch Freisetzung von konservierten Spannungen erreicht.
Gleichzeitig wird das Materialband 15 durch das Ölbad 27 geschmiert. Um Überlängen
des Materialbandes 15, welche z. B. durch unterschiedliche Drehgeschwindigkeiten der
Antriebsrollen 19 und den Führungsrollen 20 entstehen können, auszugleichen, ist im
Bereich des Ölbades 27 eine Tänzerwalze 21 angebracht. Die Tänzerwalze 21 ist im übrigen
gleich ausgebildet wie im Ausführungsbeispiel gemäss Figur 2.
[0049] Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird das Materialband 15 beim Verlassen des Ölbades
27 einer Abstreifvorrichtung 22 zugeführt. An dieser Abstreifvorrichtung 22 kann überschüssiges
Öl von der Oberfläche des Materialbandes 15 entfernt werden. Die Abstreifvorrichtung
22 kann dabei so ausgestaltet sein, dass die Filmdicke des auf der Oberfläche der
Materialbänder 15 zurückbleibenden Ölfilms auf einen vorbestimmbaren Wert eingestellt
werden kann. Anschliessend wird das entspannte Materialband wie bereits gezeigt über
Führungsrollen 20 einem Formwerkzeug 2 zugeführt. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
handelt es sich dabei um das Formwerkzeug 2 einer im Rotary-Die-Verfahren betriebenen
Vorrichtung. Bei diesem Verfahren wirkt es sich besonders günstig aus, dass zusätzliche
Wärme, im gezeigten Ausführungsbeispiel durch das Ölbad auf das Stärkeband 15 eingebracht
wurde. Dadurch kann die Segmenttemperatur im Bereich des Füllkeils 5 niedrig gehalten
werden. Es können folglich auch Temperatur empfindlichere Füllgüter 9, insbesondere
pharmazeutische Wirkstoffe, verkapselt werden. Durch die Bandbeölung im Ölbad 27 kann
auf zusätzliche Beölungen, welche üblicherweise prozessbedingt notwendig sind verzichtet
werden. Ein Ölbad 27 als Behandlungsstation 3 zum beaufschlagen des Materialbandes
15 mit Wärme weist überdies den Vorteil auf, dass weitere Zusatzstoffe, welche die
Bandeigenschaften wie Viskosität, Elastizität, Bruchdehnung etc. positiv beeinflussen
dem Bad beigemengt werden können. Andere Flüssigkeiten an Stelle von Oel wie z. B.
Wasser, wässrige Dispersionen usw. sind denkbar.
[0050] Figur 4 zeigt ein Diagramm zur Bruchdehnung von Stärkebändern 15 vor und nach Behandlung
mit dem erfindungsgemässen Verfahren. Die Messung der Bruchdehnung kann nach DIN-Norm
53455 erfolgen. Gezeigt ist in Figur 4 die Bruchdehnung in Prozent in Abhängigkeit
von der Temperatur. Dabei wurden sowohl die Werte für die Bruchdehnung in Längsrichtung
und in Querrichtung der Stärkebänder 15 ermittelt. Dabei ist einerseits ersichtlich,
dass die für den Umformungsvorgang des Materialbandes 15 zu einem Formkörper 11 erforderlichen
Bruchdehnungen von mindestens 100% über den ganzen Temperaturbereich sowohl in Längs-
wie auch in Querrichtung erreicht werden. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil
eine minimale Bruchdehnung von 100% notwendig ist um mit existierenden Rotary-Die-Verfahren
eine Verkapselung durchzuführen.
[0051] Andererseits zeigt Figur 4 klar, dass die Bruchdehnung in Längsund Querrichtung vor
der Behandlung mit dem erfindungsgemässen Verfahren unterschiedlich sind. Das Stärkeband
weist anisotrope mechanische Eigenschaften auf, welche insbesondere auf während der
Extrusion der Bänder entstandene konservierte Spannungen zurückzuführen sind. Die
Verarbeitung anisotroper Bänder kann zu unförmigen Formkörpern, insbesondere Kapseln,
führen, die vermehrt auch in den Formwalzen hängen bleiben und den Produktionsprozess
behindern.
[0052] Im Gegensatz dazu ist das Stärkeband 15 nach der Behandlung mit Wärme relaxiert und
weist isotrope Eigenschaften auf. Die gemessene Bruchdehnung der Materialbänder 15
ist in Längsrichtung und in Querrichtung in guter Näherung identisch. Bei der Weiterverarbeitung
derartiger Materialbänder entstehen gleichmässige Formkörper 11, die nicht in den
Formwalzen hängen bleiben.
[0053] Figur 5 zeigt ein Diagramm zum Elastizitätsmodul von Stärkebändern 15 vor und nach
Behandlung mit dem erfindungsgemässen Verfahren. Die Messung des Elastizitätsmoduls
E kann nach DIN EN ISO 527-1 bis ISO 527-3 erfolgen. Durch die Wärmebehandlung wird
das Elastizitätsmodul, insbesondere im für die Verarbeitung der Materialbänder 15
zu Formkörpern 11 wichtigen Bereich von 40°C bis 80°C deutlich gesenkt und zwar auf
2 MPa und weniger. Dies ist insbesondere deshalb wichtig, weil ein Elastizitätsmodul
von maximal 2 MPa notwendig ist um mit existierenden Rotary-Die-Verfahren eine Verkapselung
durchzuführen. Für die Verkapselung muss notwendigerweise der maximale Druck- resp.
die Verweildauer der Materialbänder im Füllkeilbereich so gewählt sein, dass das Materialband
zu einer Kapsel "aufgeblasen" werden kann. Der Füllkeil schwimmt dabei frei auf den
Formwalzen und stellt die Dichtung sicher. Der Druck kann also nicht beliebig erhöht
werden, da sonst das Füllgut zwischen Materialband und Füllkeil herausläuft.
[0054] Deshalb kommt einem tiefen Elastizitätsmodul der Materialbänder 15 eine entscheidende
Rolle zu. Das erfindungsgemässe Verfahren erweist sich damit auch im Hinblick auf
die damit erreichte Senkung des Elastizitätsmoduls als besonders vorteilhaft. Insgesamt
werden damit die Materialeigenschaften der Materialbänder für die nachfolgende Verarbeitung
zu Formkörpern optimiert.
1. Verfahren zum Herstellen von Formkörpern, insbesondere Kapseln, aus einem biopolymeren
Material, insbesondere auf der Basis von Stärke, bei dem wenigstens ein endloses Materialband
(15) aus einem Extrusionswerkzeug (13) extrudiert und in einem Formwerkzeug (2) unter
Einschluss eines Füllmaterials bei Plastifizierungstemperatur zu Formkörpern (11)
verarbeitet wird, wobei das Materialband zwischen dem Extrusionswerkzeug und dem Formwerkzeug
zum Abbauen von Spannungen an einer Behandlungsstation (3) wenigstens einer Wärmebehandlung
unterworfen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Materialbänder nach dem Rotary-Die-Prinzip zu Formkörpern verarbeitet
werden, wobei beide Materialbänder zwischen.Extrusion und Verarbeitung zu Formkörpern
an einer Behandlungsstation wenigstens einer Wärmebehandlung unterworfen werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung durch Strahlung aus einer Strahlenquelle, insbesondere durch
IR-Strahlung erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung durch Konvektionswärme erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung durch Eintauchen des Materialbandes bzw. der Materialbänder in
wenigstens ein beheiztes Bad, insbesondere ein Ölbad erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Badtemperatur in einem Bereich von 40°C bis 130°C gehalten wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeichnet, dass die Zugspannung des Materialbandes bzw. der Materialbänder mit einem Ausgleichsmittel
insbesondere mit Hilfe wenigstens einer Tänzerwalze (21), konstant gehalten wird.
8. Vorrichtung zum Herstellen von Formkörpern, insbesondere Kapseln, aus einem biopolymeren
Material, insbesondere auf der Basis von Stärke, mit wenigstens einem Extrusionswerkzeug
(13) zum Extrudieren eines endlosen Materialbandes (15) und mit wenigstens einem Formwerkzeug
(12) zum Verarbeiten des Materialbandes unter Einschuss eines Füllmaterials zu Formkörpern
(11) wobei zwischen dem Extrusionswerkzeug und dem Formwerkzeug wenigstens eine Behandlungsstation
(3) zum Beaufschlagen des Materialbands mit Wärme angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsstation zum Beaufschlagen des Materialbandes mit Wärme eine Strahlenquelle,
insbesondere eine IR-Strahlung emittierende Strahlungsquelle enthält.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 oder 9 dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungsstation zum Beaufschlagen des Materialbandes mit Wärme wenigstens
einen Heizkörper aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10 dadurch gekennzeichnet dass die Behandlungsstation zum Beaufschlagen des Materialbandes mit Wärme ein beheizbares
Bad, insbesondere ein Ölbad aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet dass zwischen Bad und Formwerkzeug wenigstens eine Abstreifvorrichtung zum Abstreifen
von Flüssigkeit, insbesondere zum Dosieren der Beschichtung mit Flüssigkeit angebracht
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12 dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Aufrechterhalten einer konstanten Zugspannung am Materialband wenigstens
ein Ausgleichsmittel, insbesondere eine Tänzerwalze aufweist.
14. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 8 bis 13 dadurch gekennzeichnet, dass sie wenigstens eine verstellbare Positionieranordnung aufweist, an der das Extrusionswerkzeug
und das Formwerkzeug bezüglich ihrer Relativlage zueinander justierbar sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 14 dadurch gekennzeichnet, dass das Formwerkzeug (2) eine Rotary-Die-Vorrichtung mit zwei Formwalzen und einem Füllkeil
ist und dass auf beiden Seiten des Formwerkzeugs wenigstens je ein Extrusionswerkzeug
derart angeordnet ist, dass das Materialband auf einer Förderebene ohne seitliche
Auslenkung in das Formwerkzeug eingeführt wird.
16. Verwendung eines Ölbads zum Entspannen von Materialbändern aus einem biopolymeren
Material, insbesondere auf der Basis von Stärke.