(19)
(11) EP 1 249 256 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.10.2002  Patentblatt  2002/42

(21) Anmeldenummer: 01109227.7

(22) Anmeldetag:  14.04.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A62C 33/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Puteus GmbH
47918 Tönisvorst (DE)

(72) Erfinder:
  • Niethe, Olaf
    47800 Krefeld (DE)
  • Remmert, Jan, Dipl.-Ing
    47802 Krefeld (DE)

(74) Vertreter: Gille Hrabal Struck Neidlein Prop Roos 
Patentanwälte Brucknerstrasse 20
40593 Düsseldorf
40593 Düsseldorf (DE)

   


(54) Schlauchbrücke


(57) Eine Schlauchbrücke bestehend aus einem in Seitenansicht trapezoidförmigen Körper, der im mittleren Bereich wenigstens eine quer verlaufende Ausnehmung zum Einlegen eines Schlauches oder einer anderen Versorgungsleitung enthält und der an seiner Unterseite und jeder Längsseite wenigstens eine nach unten und zu der betreffenden Längsseite offene Ausnehmung aufweist, wobei die einen Ausnehmungen einen verstellbaren Riegel mit einem hinterschnittenen Kopf enthalten und die anderen Ausnehmungen mit einer hinterschnittenen Erweiterung versehen sind, in welche der Kopf eines der Riegel passt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Schlauchbrücke und insbesondere eine Brücke, welche Schläuche oder andere Versorgungsleitungen aufnehmen kann, die auf einer Straße oder einem sonstigen Untergrund liegend geführt sind und über die Fahrzeuge aller Art fahren sollen, ohne die Schläuche oder sonstigen Versorgungsleitungen beschädigen, insbesondere zusammendrücken zu können.

[0002] Im Bereich von Baustellen ist es häufig notwendig, Wasserleitungen, Stromleitungen und dergleichen über Bereiche, welche von Fahrzeugen befahren werden, beispielsweise Straßen, hinwegzuführen, um die Baustelle an einen entsprechenden Versorger anzuschließen. Es ist bekannt und auch möglich, solche Leitungen in ausreichender Höhe über Straßen und dergleichen hinwegzuführen, d. h. also solche befahrbaren Bereiche zu überbrücken, jedoch sind dazu Tragkonstruktionen erforderlich, welche, weil sie vielfach provisorisch sind, nur eine geringe Stabilität aufweisen. So können derartige Tragkonstruktionen bei Sturm oder Unwetter umfallen. Hinzu kommt, dass durch das Überbrücken von Fahrbereichen, wie Straßen, größere Längen der Schläuche oder sonstigen Versorgungsleitungen notwendig sind. Schließlich muss auch der Druck von Wasser oder sonstigen Versorgungsflüssigkeiten ausreichend hoch sein, um Fahrbereiche wie Straßen in der notwendigen Höhe überbrücken zu können.

[0003] Deshalb ist es wünschenswert, Versorgungsleitungen wie Wasser führende Schläuche und auch Stromleitungen auf dem Boden liegend zu verlegen. In diesem Falle müssen Vorkehrungen getroffen werden, um zu verhindern, dass über die Schläuche oder sonstige Leitungen hinwegfahrende Fahrzeuge diese beschädigen, insbesondere auch zusammendrücken können.

[0004] Es ist bekannt, auf einer Straße aufliegende Versorgungsleitungen wie Schläuche und dergleichen dadurch gegen Beschädigungen durch überfahrende Fahrzeuge zu schützen, dass man auf beiden Seiten der Schläuche kleine Rampen anbringt, zwischen denen die Schläuche liegen. Die Anbringung der Rampen erfordert aber nicht nur fachmännisches Geschick, sondern ist auch wenig dauerhaft, insbesondere wenn die Straße bzw. der Fahrbereich, auf dem die Schläuche verlegt sind, häufig befahren wird.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine sogenannte Schlauchbrücke zu schaffen, welche einfach zu handhaben und zu verlegen ist und andererseits Schläuche und sonstige Versorgungsleitungen, die auf einem Untergrund liegen, derart aufnehmen kann, dass überfahrende Fahrzeuge die Schläuche oder sonstigen Versorgungsleitungen nicht beschädigen und auch nicht übermäßig beanspruchen können.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Brücke gelöst, welche die Merkmale des Anspruches 1 aufweist.

[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0008] Die erfindungsgemäße Schlauchbrücke ist so ausgebildet, dass in sie eingelegte Schläuche oder andere Versorgungsleitungen von überfahrenden Fahrzeugen nicht beschädigt oder auch nur übermäßig beansprucht werden können. Die Schlauchbrücke ist ohne Probleme zu installieren und wieder abzubauen, und zwar unabhängig davon, ob die Schläuche oder sonstigen Versorgungsleitungen von oben oder unten eingelegt oder von unten in entsprechende hinterschnittene Öffnungen eingedrückt werden.

[0009] Ein weiteres wesentliches Merkmal der Erfindung ist, dass die Schlauchbrücke aus einzelnen Teilstücken besteht, die entweder einzeln und im gewissen Abstand voneinander angeordnet werden können, um nur in den von den Rädern der Fahrzeuge überfahrenen Bereichen den Schutz der Schläuche oder sonstigen Versorgungsleitungen zu gewährleisten, oder auch unmittelbar aneinander anschließend zu einer durchgehenden Brücke zusammengebaut werden können, welche beispielsweise der Breite der Straße entspricht, über welche die zu schützenden Versorgungsleitungen geführt werden sollen.

[0010] Dabei sind die einzelnen Stücke der Schlauchbrücke über Kupplungsmittel wie Riegel miteinander verbindbar, welche in Ausnehmungen anschließender Brückenteile formschlüssig eingreifen können, um ein Verrücken benachbarter Brückenkörper sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung zu verhindern.

[0011] Andererseits kann man die als Kupplungskörper erfindungsgemäß vorgesehenen Riegel auch in eine Ruhestellung in den betreffenden Körper eines Schlauchbrückenteiles zurückziehen bzw. zurückschwenken, um eine Beschädigung zu verhindern, wenn diese Riegel oder sonstigen Kupplungselemente nicht benötigt werden.

[0012] Vorzugsweise sind die Teile, welche die erfindungsgemäße Schlauchbrücke einzeln oder in Kombination mit anderen Teilen bilden, einstückig aus Vollgummi geformt. Die Körper der einzelnen Teile der Schlauchbrücke können aber auch als Hohlkörper aus Kunststoff geformt, beispielsweise im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Die Wandstärke derartiger Hohlkörper ist auf die zu erwartenden Belastung von überfahrenden Fahrzeugen abzustellen.

[0013] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke schematisch dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1
eine Seitenansicht der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke,
Fig. 2
eine Ansicht der Schlauchbrücke aus Fig. 1 von unten,
Fig. 3
eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke und
Fig. 4
eine Ansicht der Schlauchbrücke aus Fig. 3 von unten.


[0014] Die erfindungsgemäße Schlauchbrücke weist einen in Seitenansicht trapezoidförmigen Körper 1 auf, der an beiden Enden jeweils abgeschrägt ausgebildet ist und somit eine geneigt verlaufende Auflauf- bzw. Ablauframpe 2 bildet. Diese Rampe weist eine grob gerillte Oberfläche 3 auf, damit über die Schlauchbrücke fahrende Fahrzeuge eine griffige Unterlage haben und dementsprechend die auf einem Untergrund wie einer Straße liegende Schlauchbrücke beim Überfahren nicht verschieben.

[0015] In der Unterseite 4 des Körpers 1 befinden sich nach den Längsseiten 5 desselben offene Ausnehmungen 6 und 7 unterschiedlicher Gestalt.

[0016] In den Ausnehmungen 6 ist jeweils ein Riegel 8 um eine senkrechte Achse 9 verschwenkbar gelagert, so dass er zwischen den beiden in Fig. 2 und auch in Fig. 4 gezeigten Positionen verschwenkt werden kann, damit sein Kopf 10 entweder über die betreffende Längsseite 5 des Körpers 1 übersteht, oder in den Körper 1 zurückgeschwenkt ist. Den Ausnehmungen 6 gegenüberliegend sind zur anderen Längsseite 5 des Körpers 1 sich öffnende Ausnehmungen 7 angeordnet, welche der Form des Riegels 8 entsprechen und dementsprechend eine dem Kopf 10 des Riegels angepasste Erweiterung 11 enthalten.

[0017] Werden zwei erfindungsgemäße Schlauchbrücken unmittelbar nebeneinander angeordnet und sollen diese in dieser Position verbleiben, so werden die Riegel 8 der einen Schlauchbrücke ausgeschwenkt und die benachbarte Schlauchbrücke so auf diese Riegel aufgesteckt, dass deren Köpfe 10 in die Ausnehmungen 7 und damit deren Erweiterungen eingreifen. Dadurch wird ein Verrutschen der Schlauchbrücken gegeneinander verhindert, und zwar sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung bzw. parallel und auch rechtwinklig zueinander.

[0018] Die Riegel 8 können, wenn sie nicht benötigt werden, in die in Fig. 2 und Fig. 4 angedeutete zurückgezogene Position in den Körper 1 eingeschwenkt werden, so dass sie weder stören noch abgebrochen werden können.

[0019] Bei der in Fig. 1 und Fig. 2 gezeigten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke sind im Körper 1 zu dessen Oberseite offene rechteckige Vertiefungen 12 eingelassen, in welche Schläuche unterschiedlichen Durchmessers oder auch Kabel oder andere Versorgungseinrichtungen unterschiedlicher Durchmesser eingelegt werden können. Ein zwischen den Vertiefungen 12 vorgesehener Steg 13 verhindert, dass ein über die Schlauchbrücke rollendes Fahrzeug die in die Vertiefungen 12 lose eingelegten Schläuche oder sonstigen Versorgungsleitungen unterschiedlichen Durchmessers belasten und damit zusammen drücken kann.

[0020] Der Durchmesser der in die Vertiefungen 12 einzulegenden Schläuche oder sonstigen Leitungen ist durch die Weite der Vertiefungen 12 beschränkt. Geringere Durchmesser können ebenso aufgenommen werden.

[0021] Bei der in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke weist der trapezoidförmige Körper 1 eine geschlossene Oberseite 14 auf. Im mittleren Bereich des Körpers 1 befinden sich zur Unterseite offene hinterschnittene Ausnehmungen 15, in welche Schlauchleitungen und dergleichen einrastend eingelegt bzw. eingedrückt werden können. Im Übrigen entspricht die in Fig. 3 und Fig. 4 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke der Ausführungsform gemäß Fig. 1 und Fig. 2.

[0022] Die an der Unterseite des Körpers 1 vorgesehenen Ausnehmungen können aber auch rechteckig, wie die Vertiefungen 12 der Ausführungsform aus Fig. 1 und Fig. 2 ausgebildet sein.

[0023] Im erstgenannten Fall liegen die Versorgungsleitungen fixiert am Körper in den hinterschnittenen Ausnehmungen, im zweitgenannten Fall jedoch lose in den Ausnehmungen, sodass sie an bzw. in dem Körper 1 nicht festgelegt sind.

[0024] Der in Seitenansicht trapezoidförmige Körper 1 der erfindungsgemäßen Schlauchbrücke ist beispielsweise einstückig aus Vollgummi geformt. Er kann aber auch als Hohlkörper aus Kunststoff hergestellt sein. Lediglich die Riegel 8 sind als gegenüber dem trapezoidförmigen Körper 1 verschwenkbare separate Bauteile ausgebildet.

[0025] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 sind als Beispiel im trapezoidförmigen Körper 1 nahe seinen beiden Enden als durchgehende Langlöcher 17 ausgebildete Griffe eingeformt. Diese Griffe können auch als Mulden ausgebildet sein. In dem Falle dienen sie zum besseren Handhaben der trapezoidförmigen Körper 1.


Ansprüche

1. Brücke für Schläuche und dergleichen,
dadurch gekennzeichnet,
dass sie aus einem in Seitenansicht trapezoidförmigen Körper (1) besteht, der im mittleren Bereich wenigstens eine quer verlaufende Ausnehmung (12; 15) zum Einlegen eines Schlauches oder einer anderen Versorgungsleitung enthält.
 
2. Brücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (12) in die Oberseite des trapezoidförmigen Körpers (1) eingelassen bzw. eingeformt sind.
 
3. Brücke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen benachbarten Ausnehmungen (12) ein hochstehender Steg (13) angeordnet ist.
 
4. Brücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausnehmungen (15) in die Unterseite des trapezoidförmigen Körpers (1) als nach unten offene Ausnehmungen eingelassen bzw. eingeformt sind.
 
5. Brücke nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die nach unten offenen Ausnehmungen (15) im Querschnitt gesehen hinterschnitten ausgebildet sind.
 
6. Brücke nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der trapezoidförmige Körper (1) an seiner Unterseite und jeder Längsseite (5) wenigstens eine nach unten und zu der betreffenden Längsseite offene Ausnehmung (6, 7) aufweist, wobei die einen Ausnehmungen (6) einen Riegel (8) mit einem hinterschnittenen Kopf (10) enthalten und die anderen Ausnehmungen (7) mit einer hinterschnittenen Erweiterung (11) versehen sind, in welche der Kopf (10) eines der Riegel (8) passt.
 
7. Brücke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Riegel (8) um eine senkrechte Achse (9) aus einer in der betreffenden Ausnehmung (6) befindlichen zurückgezogenen Lage in eine ausgestellte Lage, in der er in eine hinterschnittene Ausnehmung (7) einer benachbarten Brücke einrastbar ist, schwenkbar gelagert ist.
 
8. Brücke nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Riegel (8) in seiner senkrecht ausgeschwenkten Lage arretierbar ist.
 
9. Brücke nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Riegel (8) in seiner ausgeschwenkten Lage an eine senkrecht zu der betreffenden Längsseite (5) des Körpers (1) verlaufende Wand der Ausnehmung (6) anlegbar ist.
 
10. Brücke nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der trapezoidförmige Körper (1) einstückig aus Gummi oder Kunststoff geformt ist.
 
11. Brücke nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der trapezoidförmige Körper (1) an wenigstens einem Ende mit lochförmigen Ausnehmungen (17) oder mit Griffmulden (17) versehen ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht