[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum spanenden Trennen eines Werkstückes,
mit einem periodisch bewegten Werkzeughalter, mit zumindest einem blattartigen Werkzeug,
mit einem Werkstückauflager und mit einem auf den Werkzeughalter wirkenden Antrieb,
wobei der Antrieb dem Werkzeughalter eine schaukelnde Bewegung auf einer vorgegebenen
Schwingungskurve mit Parallelogrammlenkerkinematik verleiht und das Werkzeug eine
gekrümmte Schneidkante aufweist, die im Werkstück einen Trennspalt erzeugt und im
Trennspalt eine der Trennspaltweite entsprechende Trennspaltgrundfläche mit vorgegebener
Schnittkontur generiert, wobei die vorgegebene Schwingungskurve, die Krümmung der
Schneidkante und die Schnittkontur derart ausgewählt sind, daß zwischen der Schneidkante
und der Schnittkontur am Werkstück eine Arbeitsberührung in Form eines Quasipunktkontaktes
erfolgt.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der DE-C-39 31 837 bekannt. Es ist dort auch dargelegt,
daß unter dem Begriff "Parallelogrammlenkerkinematik" in Bezug auf den Werkzeughalter
die kinematischen Zusammenhänge verstanden werden, die vorliegen, wenn zwei gleich
lange Lenker den klassischen Parallelogrammgesetzen entsprechend um zwei feste Punkte
schwingen und der Werkzeughalter gleichsam als Parallelogrammseite an die freien Endpunkte
der Lenker angeschlossen ist. Eine solche Parallelogrammlenkerkinematik läßt sich
beispielsweise dadurch verwirklichen, daß zumindest zwei Parallelogrammlenker entsprechend
angeordnet und angetrieben werden. Um mit geringer Andrückkraft, insbesondere beim
Trennen von Silicium und anderen empfindlichen Werkstoffen, eine hohe Trennrate zu
erreichen, ist bei dieser bekannten Vorrichtung die Schneidkante kreisbogenförmig
mit einem Kreisbogenradius R
b ausgeführt und generiert eine kreisbogenförmige Schnittkontur mit dem Schnittkonturradius
R
W. Diese Radien R
b, R
W sowie der den vorgegebenen Schwingungsbogen bestimmende Schwingradius R
S sind so aufeinander abgestimmt ausgewählt, daß zwischen der Schneidkante und der
Schnittkontur eine Arbeitsberührung in Form eines Quasipunktkontaktes erfolgt. Unter
dem Begriff "Quasipunktkontakt" wird dabei eine von dem geometrischen Punkt abweichende
geringförmige Erstreckung in Richtung der Schwingbewegung verstanden, die sich aus
der Tatsache ergibt, daß spanabhebend und mit einer geringen Andrückkraft gearbeitet
wird. Der Quasipunktkontakt wandert beim Trennvorgang über die Werkstückbreite und
die Länge der Schneidkante. Die bekannte Vorrichtung beruht auf einem Pendelsystem,
wobei das schneidende Werkzeug an zwei Pendeln aufgehängt ist. Der Quasipunktkontakt
ergibt sich dabei durch eine Pendelkurve, deren Größe durch die Pendellänge der beiden
Pendel zustande kommt, und eine in das Werkzeug, beispielsweise ein Gatterblatt, eingebrachte
Kreisbogenkurve, die konvex oder konkav sein kann.
[0003] Die bekannte Vorrichtung hat sich in der Praxis gut bewährt, insbesondere dadurch,
daß mit ihr eine erhebliche Reduzierung der Schnittzeiten und wesentlich verringerte
Stärken der getrennten Werkstückabschnitte erzielbar sind, jedoch zeigen sich durch
die Pendelaufhängung beim Trennen großer Werkstücke, wie beispielsweise beim sogenannten
Sandgatterschneiden von Blöcken mit Kantenlängen von einigen Metern, Probleme, da
hierzu die Pendelmaße und folglich die Bauhöhe solcher Vorrichtungen überdimensional
groß ausgelegt werden müssen.
[0004] Aus der DE-C-809 774 ist ein Steinsägegatter mit einem hin und her beweglichen und
gleichzeitig entsprechend einem Arbeitsvorschub absenkbaren Sägerahmen bekannt, bei
dem ein senkrecht beweglicher Unterrahmen den waagrecht beweglichen Sägerahmen trägt.
In den Sägerahmen sind Sägeblätter eingespannt, bei denen davon auszugehen ist, daß
sie eine gerade Schneidkante aufweisen. Auf dem Unterrahmen ist gleichzeitig seitlich
des Gatters ein den Sägerahmen bewegender Antrieb angeordnet. Die Lagerung des Sägerahmens
wird über an ihm befindliche Räder realisiert, die auf Laufschienen des Unterrahmens
laufen. Die Laufschienen sind im wesentlichen eben, können jedoch insbesondere an
den Hubenden eine Kurvenführung bilden, um die in dem Sägerahmen eingespannten Sägeblätter
periodisch kurzfristig vom zu sägenden Stein abzuheben, damit zusätzlich zum Sägen
verwendete lose Schleifmittel in geeigneter Menge unter die Sägeblätter fließen können.
In der DE-C-809 774 wird dabei als Vorteil ausgeführt, daß die Lagerung des Sägerahmens
auf dem Unterrahmen ursächlich dazu führt, daß je Hub ein sehr viel längerer Schleifweg
erzeugt wird als bei einem an einem Pendel aufgehängten Sägerahmen, bei dem der Schleifvorgang
der Sägeblätter nur im tiefsten Scheitelpunkt des Kreisbogens erfolgt, den das Pendel
am unteren Ende beschreibt, an das der Sägerahmen angelenkt ist. Aufgrund dessen erscheint
die aus der DE-C-809 774 bekannte Vorrichtung zur Erzielung eines Quasipunktkontaktes
an der Kontaktstelle zwischen einem Trennwerkzeug und einem zu trennenden Werkstück
ungeeignet. Gleiches gilt auch für die in der FR-A-1 008 422 beschriebenen "Verbesserungen
an Sägemaschinen für Marmor und andere harte Steine", in der ebenfalls eine Einrichtung
mit Sägeblättern mit gerader Schneidkante, beschrieben wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, die bei präziser Einhaltung eines Quasipunktkontaktes zwischen der
Schneidkante des Werkzeugs und der Schnittkontur des Werkstücks auch zum Trennen großer
Werkstücke mit nur verhältnismäßig geringen Abmaßen ausgeführt zu werden braucht.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Werkzeughalter entsprechend der vorgegebenen
Schwingungskurve über Kurvenbahnführungsmittel zwangsgeführt ist, wobei die Kurvenbahnführungsmittel
aus vier Kombinationen von Führungsglied und geführtem Glied bestehen, die parallel
zueinander beidseitig des Werkzeughalters angeordnet sind und auf jeder Seite jeweils
zwei hintereinander angeordnete Kreisbögen festlegen.
[0007] Erfindungsgemäß kann somit vorteilhafterweise bei unverminderter Leistungscharakteristik
der Vorrichtung eine durch eine Pendelführung verursachte große Bauhöhe vermieden
werden. Die Vorrichtung kann dabei sämtliche weiteren vorteilhaften Merkmale der eingangs
beschriebenen bekannten Vorrichtung aufweisen.
[0008] Der Werkzeughalter der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann bevorzugt als Rahmen, insbesondere
als Gatterrahmen mit mehreren blattartigen Werkzeugen, ausgebildet sein. Insbesondere
an einem solchen Rahmen können die Kurvenbahnführungsmittel symmetrisch an den einander
gegenüberliegenden Seiten angeordnet sein, was bei den durch den Antrieb bewirkten
Beschleunigungs- und Verzögerungskräften eine stabilisierte und vorzugsweise auch
reibungsarme Bewegung und Führung des Werkzeughalters ermöglicht.
[0009] Hinsichtlich der Ausführungsformen der Kurvenbahnführungsmittel zur Zwangsführung
des Werkzeughalters besteht vorteilhafterweise eine Vielzahl von Möglichkeiten. So
können die Kurvenbahnführungsmittel mindestens eine Kulissenführung mit einem Kulissenstein
und/oder eine hydrostatische Lagerung umfassen und/oder rinnen-, röhren- oder nutartig
ausgebildet sein. Dies betrifft vomehmlich mit einem Gestell der Vorrichtung fest
verbundene Führungsglieder der Führungsmittel, die mit korrespondierend, insbesondere
für einen formschlüssigen Eingriff in die Führungsglieder, ausgebildeten mit dem Werkzeughalter
fest verbundenen geführten Gliedern zusammenwirken.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung enthalten.
[0011] Anhand eines in den beiliegenden Zeichnungsfiguren dargestellten Ausführungsbeispiels
wird die Erfindung näher erläutert. Dabei zeigen
- Fig. 1
- in perspektivischer Darstellung, eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum spanenden Trennen eines Werkstückes,
- Fig. 2
- ebenfalls in perspektivischer Darstellung, eine weitere Teilansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, die insbesondere die Ausführung der erfindungsgemäßen Kurvenbahnführungsmittel
gemäß Fig. 1 näher veranschaulicht,
- Fig. 3
- einen stark vergrößerten Ausschnitt aus einem blattartigen Werkzeug der erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit Darstellung eines zu trennenden Werkstückes.
[0012] In den Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen
versehen, so daß sie in der Regel auch jeweils nur einmal beschrieben werden.
[0013] Wie Fig. 1 zeigt, weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum spanenden Trennen eines
(in Fig. 3 mit W bezeichneten) Werkstückes einen periodisch bewegten Werkzeughalter
1, mit zumindest einem blattartigen Werkzeug 2 auf. Fig. 1 zeigt ein vorderes Ende
des Werkzeughalters 1, der als im wesentlichen rechteckiger Rahmen, insbesondere als
Gatterrahmen, ausgebildet ist, in den mehrere blattartige Werkzeuge 2 zum Trennen
eingespannt sind. Jedes Werkzeug 2 weist eine gekrümmte Schneidkante 3 auf, die im
Werkstück W einen Trennspalt erzeugt und im Trennspalt eine der Trennspaltweite entsprechende
Trennspaltgrundfläche mit vorgegebener Schnittkontur (Bezugszeichen E in Fig. 3) generiert.
Beispielsweise kann ein zu schneidender Block auf diese Weise in einem Arbeitsgang
in mehrere Scheiben zerlegt werden.
[0014] Des weiteren ist ein Werkstückauflager und ein auf den Werkzeughalter 1 wirkender
Antrieb vorhanden, die dem Fachmann an sich bekannt und daher nicht dargestellt sind.
[0015] Der Antrieb verleiht dem Werkzeughalter 1 eine schaukelnde Bewegung auf einer vorgegebenen
Schwingungskurve mit Parallelogrammlenkerkinematik. Erfindungsgemäß ist der Werkzeughalter
1 zu diesem Zweck entsprechend der vorgegebenen Schwingungskurve über Kurvenbahnführungsmittel
4, 5 zwangsgeführt. Bei den Kurvenbahnführungsmitteln 4, 5 handelt es sich dabei einerseits
um als mit einem Gestell (nicht gezeigt) der Vorrichtung fest verbundene Führungsglieder
4 und andererseits um als mit dem Werkzeughalter 1 fest verbundene geführte Glieder
5.
[0016] Wie aus der Zeichnung hervorgeht, sind die Kurvenbahnführungsmittel 4, 5, insbesondere
symmetrisch, an einander gegenüberliegenden Seiten des Werkzeughalters 1 angeordnet.
[0017] Die Kurvenbahnführungsmittel 4, 5, insbesondere die gestellfesten Führungsglieder
4, können - wie dargestellt - rinnenförmig, z.B. eine Gleitbahn umfassend, aber auch
röhren-, nut- oder schienenartig ausgebildet sein.
[0018] Die Kurvenbahnführungsmittel 4, 5 können dabei mit Vorteil auch mindestens eine hydrostatische
Lagerung umfassen. In diesem Fall kann, beispielsweise mit Hilfe von hydraulischen
oder pneumatischen Kolben-Zylinder-Einrichtungen, die Freiheitsgrade der Bewegung
in der X-Z-Ebene (Längsausdehnung des Werkzeughalters 1 ― Höhenkoordinate) aufweisen
(Fig. 2), die vorgegebene Schwingungskurve realisiert werden. Hierbei ist es vorteilhafterweise
auch möglich, eine Steuerungseinrichtung, insbesondere eine freiprogrammierbare Steuerung,
vorzusehen, in die die geometrischen Richtwerte (z.B. Bahnlänge, Kurvenradien usw.)
für die bogenförmige Schwingungskurve eingegeben werden können.
[0019] Für eine Gleitbahn können spezielle reibungsmindernde Maßnahmen, wie eine Gleitbeschichtung
auf den aneinander gleitenden Oberflächen oder auch die Erzeugung eines Luftkissens
zwischen den Führungsgliedern 4 und den geführten Gliedern 5, vorgesehen sein.
[0020] In anderen Ausführungen ist es auch möglich, daß als Kurvenbahnführungsmittel 4,
5 mindestens eine Kulissenführung mit einem Kulissenstein vorgesehen ist.
[0021] Wie bereits erwähnt, ist in Fig. 2 die in Fig. 1 dargestellte Ausführung der erfindungsgemäßen
Kurvenbahnführungsmittel 4, 5 näher veranschaulicht. Die Darstellung zeigt - jedoch
nur einseitig - das vordere und ein hinteres Ende des Werkzeughalters 1 sowie die
Kurvenbahnführungsmittel 4, 5. Das gestellfeste Führungsglied 4 ist wiederum für eine
gleitende Bahnführung des geführten Gliedes 5 rinnenförmig, mit etwa halbkreisförmigen
Querschnitt der Rinne, ausgebildet. Das am Gatterrahmen (Werkzeughalter 1) geführte
Glied 5 besitzt eine etwa zylinderförmige, an die Form der Rinne angepaßte Gestalt,
wird durch die Wirkung der Schwerkraft, also infolge des Eigengewichtes des Gatterrahmens,
in der Rinne gehalten und kann sich darin in Längsrichtung der Rinne gleitend bewegen.
[0022] Für eine optimale Führung des Werkzeughalters 1 entsprechend der vorgegebenen Schwingungskurve
sind insgesamt vier derartiger Kombinationen "Führungsglied 4 / geführtes Glied 5"
vorgesehen, d.h. auf jeder Seite des Werkzeughalters 1 - jeweils parallel zueinander
― wie in Fig. 2 dargestellt zwei hintereinander angeordnete bogenförmige Bahnführungsstücke
(Rinnenstücke), die die geführten Zylinderstücke aufnehmen. Der Kurvenverlauf K der
Bögen Führungsbahn sollte dabei mit Vorteil zumindest in den beiden jeweils parallel
zueinander angeordneten Rinnenstücken, vorzugsweise aber in allen Rinnenstücken identisch
sein.
[0023] Vorteilhafterweise kann die vorgegebene Kurvenbahn K ein Kreisbogen mit dem Radius
R
K sein, wobei sie dann der Kurve entspricht, die der schwingende Endpunkt eines Pendels
bei seiner Bewegung zurücklegt.
[0024] Zwischen der Schneidkante 3 und der Schnittkontur E am Werkstück W liegt dabei eine
Arbeitsberührung in Form eines Quasipunktkontaktes QP insbesondere unter einer der
folgenden Bedingungen vor:
A) RW < RS, RS > RK, RW = RS ― RK, Schneidkante 3 verläuft konkav, Schnittkontur E am Werkstück W verläuft konvex;
B) RW < RK, RS < RK, RW = RK ― RS, Schneidkante 3 verläuft konvex, Schnittkontur E am Werkstück W verläuft konvex;
C) RW > RS, RW > RK, RW = RS + RK, Schneidkante 3 verläuft konvex, Schnittkontur E am Werkstück verläuft konkav (Fig.
3);
wobei R
S ein Radius einer kreisbogenförmigen Krümmung der Schneidkante 3 des Werkzeugs 2 und
R
W ein Radius einer kreisbogenförmigen Krümmung der Schnittkontur E des Werkstücks W
ist.
[0025] Wie bereits aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, beschränkt sich die Erfindung
nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel, sondern umfaßt auch alle gleichwirkenden
Ausführungen, wie z.B. eine Ausführung der Kurvenbahnführungsmittel 4, 5, die einer
kinematische Umkehr zur dargestellten Ausführung entspricht oder eine Ausführung der
Kurvenbahnführungsmittel unter Einsatz von vier geeignet ausgebildeten Exzentern für
jedes der vier jeweils parallel und hintereinander angeordneten Teilstücke der Kurvenbahn.
[0026] Ferner ist die Erfindung nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination
beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten
Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein. Dies bedeutet,
daß grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch
mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden
kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch für
eine Erfindung zu verstehen.
Bezugszeichen
[0027]
- 1
- Werkzeughalter
- 2
- Werkzeug
- 3
- Schneidkante von 2
- 4
- gestellfestes Kurvenbahnführungsmittel
- 5
- Kurvenbahnführungsmittel an 1
- E
- Schnittkontur von W
- K
- Bahnkontur von 4
- QP
- Quasipunktkontakt
- RK
- Radius von K
- RS
- Radius von 3
- RW
- Radius von E
- W
- Werkstück
1. Vorrichtung zum spanenden Trennen eines Werkstückes (W), mit einem periodisch bewegten
Werkzeughalter (1), mit zumindest einem blattartigen Werkzeug (2), mit einem Werkstückauflager
und mit einem auf den Werkzeughalter (1) wirkenden Antrieb, wobei der Antrieb dem
Werkzeughalter (1) eine schaukelnde Bewegung auf einer vorgegebenen Schwingungskurve
mit Parallelogrammlenkerkinematik verleiht und das Werkzeug (2) eine gekrümmte Schneidkante
(3) aufweist, die im Werkstück (W) einen Trennspalt erzeugt und im Trennspalt eine
der Trennspaltweite entsprechende Trennspaltgrundfläche mit vorgegebener Schnittkontur
(E) generiert, wobei die vorgegebene Schwingungskurve, die Krümmung der Schneidkante
(3) und die Schnittkontur (E) derart ausgewählt sind, daß zwischen der Schneidkante
(3) und der Schnittkontur (E) am Werkstück (W) eine Arbeitsberührung in Form eines
Quasipunktkontaktes (QP) erfolgt,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (1) entsprechend der vorgegebenen Schwingungskurve über Kurvenbahnführungsmittel
(4, 5) zwangsgeführt ist, wobei die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), aus vier Kombinationen
von Führungsglied (4) und geführtem Glied (5) bestehen, die parallel zueinander beidseitig
des Werkzeughalters (1) angeordnet sind und auf jeder Seite jeweils zwei hintereinander
angeordnete Bögen (K) festlegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5) einerseits als mit einem Gestell fest verbundene
Führungsglieder (4) und andererseits als mit dem Werkzeughalter (1) fest verbundene,
insbesondere in die Führungsglieder (4) formschlüssig eingreifende, geführte Glieder
(5) ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Werkzeughalter (1) als Rahmen, insbesondere als Gatterrahmen mit mehreren blattartigen
Werkzeugen (2), ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5) mindestens eine Kulissenführung mit einem Kulissenstein
umfassen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), insbesondere die gestellfesten Führungsglieder
(4), mindestens eine hydrostatische Lagerung umfassen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch eine auf die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5) wirkende Steuerungseinrichtung, insbesondere
eine freiprogrammierbare Steuerung, mit Eingabemöglichkeit für geometrische Richtwerte
der Bögen der vorgegebenen Schwingungskurve.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), insbesondere die gestellfesten Führungsglieder
(4), mindestens eine Gleitbahn umfassen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), zumindest teilweise, insbesondere die gestellfesten
Führungsglieder (4), rinnen-, röhren- oder nutartig ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), zumindest teilweise, insbesondere die gestellfesten
Führungsglieder (4), schienenartig ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), insbesondere die gestellfesten Führungsglieder
(4) symmetrisch, an den einander gegenüberliegenden Seiten des Werkzeughalters (1)
angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die insbesondere konkav ausgebildete Schneidkante (3) des Werkzeugs (W) und insbesondere
die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5) derart ausgelegt sind, daß zur Generierung einer
konvexen Schnittkontur (E) am Werkstück W die Bedingungen

eingehalten werden, wobei R
K ein Radius der Bögen (K) der Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), R
S ein Radius einer kreisbogenförmigen Krümmung der Schneidkante (3) des Werkzeugs (2)
und R
W ein Radius einer kreisbogenförmigen Krümmung der Schnittkontur (E) des Werkstücks
(W) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die insbesondere konvex ausgebildete Schneidkante (3) des Werkzeugs (W) und insbesondere
die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5) derart ausgelegt sind, daß zur Generierung einer
konvexen Schnittkontur (E) am Werkstück W die Bedingungen

eingehalten werden, wobei R
K ein Radius der Bögen (K) der Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), R
S ein Radius einer kreisbogenförmigen Krümmung der Schneidkante (3) des Werkzeugs (2)
und R
W ein Radius einer kreisbogenförmigen Krümmung der Schnittkontur (E) des Werkstücks
(W) ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die insbesondere konvex ausgebildete Schneidkante (3) des Werkzeugs (W) und insbesondere
die Kurvenbahnführungsmittel (4, 5) derart ausgelegt sind, daß zur Generierung einer
konkaven Schnittkontur (E) am Werkstück W die Bedingungen

eingehalten werden, wobei R
K ein Radius der Bögen (K) der Kurvenbahnführungsmittel (4, 5), R
S ein Radius einer kreisbogenförmigen Krümmung der Schneidkante (3) des Werkzeugs (2)
und R
W ein Radius einer kreisbogenförmigen Krümmung der Schnittkontur (E) des Werkstücks
(W) ist.