[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sonderbetrieb von Aufzugsanlagen mit
wenigstens einem Bedienelement zum Steuern wenigstens einer zugeordneten Funktionseinheit
der Aufzugsanlage, wobei der Funktionseinheit zumindest eine Anzeigeeinrichtung zugeordnet
ist, welche wenigstens einen mittels des oder der Bedienelemente beeinflußbaren Zustand
der Funktionseinheit anzeigt und von dem Bediener des oder der Bedienelemente wahrnehmbar
ist.
[0002] Im Rahmen des Sonderbetriebs, d.h. in Notfällen, bei Inbetriebnahme, bei Abnahme
bzw. bei Prüfung sowie bei Wartung und bei sonstigen vom Normalbetrieb abweichenden
Betriebsarten der Aufzugsanlage, sind von Fachpersonal an der Aufzugsanlage besondere
Maßnahmen zu ergreifen. Hierzu bedarf es entsprechender Bedienelemente zum Steuern
der einzelnen Funktionseinheiten der Anlage.
[0003] Den bekannten Vorrichtungen zum Sonderbetrieb von Aufzugsanlagen gemeinsam ist die
Anordnung der betreffenden Bedienelemente in Sichtweite der Aufzugsanlage bzw. in
Sichtweite der jeweils zu steuernden Funktionseinheit. In Sichtweite der Bedienelemente
wiederum und somit wie diese räumlich an die Aufzugsanlage bzw. deren Funkt-Jonseinheiten
gekoppelt befinden sich die zugehörigen Anzeigeeinrichtungen. Beispielsweise aus der
Druckschrift DE 2-06 15 0121 Ul ist eine gattungsgemäße Vorrichtung bekannt, mittels
welcher die Bremse einer Aufzugmaschine bei Sonderbetrieb der betreffenden Aufzugsanlage
gesteuert werden kann. Zu diesem Zweck ist als Bedienelement ein Handhebel vorgesehen,
der in unmittelbarer Nähe eines in der Wand des Aufzugsschachtes ausgesparten Fensters
angebracht ist und durch dessen Verschwenken sich die Bremse der Aufzugmaschine lösen
und nach dem Lüsen wieder aktivieren läßt. Der Bediener hat dabei unmittelbaren Sichtkontakt
mit dem Antriebsrad der Aufzugsmaschine sowie mit den Aufzugseilen. Das Antriebsrad
und die Aufzugseile können folglich die Funktion von Anzeigeeinrichtungen für den
Betriebszustand der Bremse der Aufzugmaschine übernehmen. Nach der Druckschrift DE
2016 15 921 Ul ist die Anbringung des Handhebels in Sichtweite der Aufzugmaschine
bzw. der Aufzugseile und somit der Aufzugsanlage zwingend. Die vorbekannten Anzeigeeinrichtungen,
sprich: das Antriebsrad der Aufzugmaschine sowie die Aufzugseile, sind selbst Funktionseinheiten
der Aufzugsanlage.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt ausgehend von dem Stand der Technik nach DE 296
15 921 Ul die Aufgabe zugrunde, eine Flexibilisierung hinsichtlich Planung und Ausführung
von Aufzugsanlagen zu ermöglichen.
[0005] Erfindungsgemäß erreicht wird dieses Ziel dadurch, daß im Falle einer Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art das oder die Bedienelemente sowie die Anzeigeeinrichtung
oder die Anzeigeeinrichtungen räumlich unabhängig von der Aufzugsanlage und/ oder
von der oder den zugeordneten Funktionseinheiten der Aufzugsanlage anordenbar sind.
Im Sinne der Erfindung lassen sich die Bedienelemente und die Anzeigeeinrichtungen
an nahezu jedem beliebigen, für zweckmäßig erachteten Ort anordnen. Dementsprechend
ist der Sonderbetrieb der betreffenden Aufzugsanlage von nahezu jedem beliebigen Ort
aus möglich. In Frage kommen dabei beispielsweise eine zentrale Leitwarte des mit
der betreffenden Aufzugsanlage ausgestatteten Gebäudes, die Wohnung des für das jeweilige
Gebäude zuständigen Hausmeisters und/oder die Zentrale eines Anbieters von die Aufzugsanlage
betreffenden Serviceleistungen. Dabei können mehrere erfindungsgemäße Vorrichtungen
räumlich zusammengefaßt sein, so daß beispielsweise von einer einzigen Leitwarte aus
mehrere Aufzugsanlagen sonderbetrieben werden können. Von besonderem Vorteil ist die
erfindungsgemäße Vorrichtung im Hinblick auf Aufzugsanlagen ohne einen die aufzugsnahe
Unterbringung von Bedienelementen und Anzeigeeinrichtungen der genannten Art auf einfache
Weise erlaubenden Triebwerksraum. Im Falle von Aufzugsanlagen, die bzw. deren Funktionseinheiten
für den Bediener nicht unmittelbar einsehbar sind, kann auf besondere Vorkehrungen,
beispielsweise bauliche Maßnahmen wie Schachtfenster, zum Ermöglichen eines Blickkontaktes
des Bedieners mit der Aufzugsanlage oder der betreffenden Funktionseinheit verzichtet
werden.
[0006] Erfindungsgemäß bevorzugt wird eine umfassende Fernbedienung bzw. -steuerung der
sonderbetriebenen Funktionseinheiten von Aufzugsanlagen. In diesem Sinne ist als räumlich
unabhängig von der Aufzugsanlage und/oder von der oder den zugeordneten Funktionseinheiten
der Aufzugsanlage angeordnetes Bedienelement insbesondere vorgesehen wenigstens ein
Bedienelement zum Steuern der Energieversorgung der Aufzugsanlage und/oder wenigstens
ein Bedienelement zum Steuern des Hauptantriebes der Aufzugsanlage und/oder wenigstens
ein Bedienelement zum Steuern der Betriebsbremse der Aufzugsanlage und/oder wenigstens
ein Bedienelement zum Steuern eines Türantriebes eines Fördermittels der Aufzugsanlage
und/oder wenigstens ein Bedienelement zum Steuern einer Sicherheitseinrichtung der
Aufzugsanlage und/oder wenigstens ein Bedienelement zum Steuern einer Hilfseinrichtung
zur Auf- und/oder zur Abwärtsbewegung eines Fördermittels der Aufzugsanlage und/oder
wenigstens ein Bedienelement zum Steuern einer Kabinenbeleuchtung der Aufzugsanlage
und/oder wenigstens ein Bedienelement zum Steuern einer Schachtbeleuchtung der Aufzugsanlage.
Dabei ist jedem der Bedienelemente zumindest eine Anzeigeeinrichtung zugeordnet, die
einen unmittelbarer Sichtkontakt mit der Aufzugsanlage bzw. mit der jeweiligen sonderbetriebenen
Funktionseinheit überflüssig macht.
[0007] Um die Auswirkungen der mittels des oder der Bedienelemente ausgerührten Bedienhandlung
auf den Zustand der betreffenden Funktionseinheiten der Aufzugsanlage bei von der
Aufzugsanlage räumlich unabhängig angeordneten Bedienelementen umfassend fernüberwachen
zu können, ist erfindungsgemäß als Anzeigeeinrichtung insbesondere vorgesehen wenigstens
eine den Schaltzustand der Energieversorgung der Aufzugsanlage anzeigende Anzeigeeinrichtung
und/oder wenigstens eine den Bewegungszustand zumindest einer, vorzugsweise sämtlicher
bei Sonderbetrieb der Aufzugsanlage bewegter Funktionseinheiten der Aufzugsanlage
anzeigende Anzeigeeinrichtung und/oder wenigstens eine den Einstellzustand eines Antriebsregelgerätes
anzeigende Anzeigeeinrichtung und/oder wenigstens eine die Position eines Fördermittels
der Aufzugsanlage gegenüber einem gebäudeseitigen Zugang des Fördermittels anzeigende
Anzeigeeinrichtung und/oder wenigstens eine den Betriebszustand einer Sicherheitseinrichtung
der Aufzugsanlage anzeigende Anzeigeeinrichtung und/oder wenigstens eine den Öffnungszustand
der Türen des Fördermittels der Aufzugsanlage anzeigende Anzeigeeinrichtung und/oder
wenigstens eine den Einschaltzustand einer Kabinenbeleuchtung der Aufzugsanlage anzeigende
Anzeigeeinrichtung und/oder wenigstens eine den Einschaltzustand einer Schachtbeleuchtung
der Aufzugsanlage anzeigende Anzeigeeinrichtung.
[0008] Durch eine einfache Bedienung zeichnet sich eine Variante der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Sonderbetrieb von Aufzugsanlagen aus, im Falle derer eine Mehrzahl von Bedienelementen,
vorzugsweise sämtliche Bedienelemente, räumlich zusammengefaßt sind. Auf derartige,
beispielsweise in einem gemeinsamen Gehäuse untergebrachte Bedienelemente hat der
Bediener insgesamt Zugriff, ohne seinen Standort verändern zu müssen.
[0009] Im Interesse eines optimalen Bedienkomforts ist erfindungsgemäß außerdem vorgesehen,
daß wenigstens ein Bedienelement mit der zugeordneten wenigstens einen Anzeigeeinrichtung
in einer Bedieneinheit räumlich zusammengefaßt ist. Diese Anordnung der Bedienelemente
und Anzeigeeinrichtungen erlaubt es dem Bediener, beide ohne weiteres im Blick zu
haben und den Sonderbetrieb der Aufzugsanlage überwacht zu steuern.
[0010] Um die Möglichkeit zum Sonderbetrieb der Aufzugsanlage auf den hierzu autorisierten
Personenkreis einschränken zu können, ist in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen,
daß das oder die Bedienelemente oder gegebenenfalls die Bedieneinheit abschließbar
ist bzw. sind.
[0011] Die Fernsteuerung bzw. die Fernprüfung oder die Fernüberwachung der Aufzugsanlage
wird im Falle einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dadurch bewerkstelligt, daß zwischen dem oder wenigstens einem der Bedienelemente
und der oder den Funktionseinheiten der Aufzugsanlage und/oder zwischen der oder wenigstens
einer der Funktionseinheiten der Aufzugsanlage und der oder den Anzeigeeinrichtungen
eine leitungsungebundene Steuerungseinrichtung zur Steuerung wenigstens einer Funktionseinheit
der Aufzugsanlage bzw. zur Steuerung wenigstens einer Anzeigeeinrichtung vorgesehen
ist.
[0012] Nachfolgend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1:
- den prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung zum Sonderbetrieb von Aufzugsanlagen unter
anderem mit einer Bedieneinheit und
- Fig. 2:
- die Bedieneinheit gemäß Fig. 1 in Einzeldarstellung.
[0013] Gemäß Fig. 1 umfaßt eine Vorrichtung zum Sonderbetrieb einer Aufzugsanlage 1 eine
Bedieneinheit 2, sowie eine Schnittstelle 3, über welche die Bedieneinheit 2 mit der
Aufzugsanlage 1 bzw. mit deren Funktionseinheiten in Verbindung steht. Die Schnittstelle
3 weist unter anderem elektrische Leitungen zur Energieversorgung der Funktionseinheiten
der Aufzugsanlage 1 sowie binäre Signalleitungen zur leitungsgebundenen Datenübertragung
zwischen der Aufzugsanlage 1 und der Bedieneinheit 2 auf. Alternativ ist auch eine
leitungsungebundene Datenübertragung möglich.
[0014] Ausweislich Figur 2 ist eine Mehrzahl von Bedienelementen und Anzeigeeinrichtungen
in der Bedieneinheit 2 zusammengefaßt und in einem gemeinsamen Gehäuse 4 untergebracht.
Bei den Bedienelementen handelt es sich im einzelnen um
Bedienelemente 5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a, 6b, 6c und 7a, 7b, 7c, welche allesamt eine
Einflußnahme auf eine numerische Steuerung der Aufzugsanlage 1 ermöglichen,
ein Bedienelement 8 für die Schachtbeleuchtung der Aufzugsanlage 1,
ein Bedienelement 9 für die Innenbeleuchtung einer als Fördermittel der Aufzugsanlage
1 dienenden Aufzugskabine,
ein Bedienelement 10 zur Schaltung eines als Sicherheitseinrichtung dienenden Sicherheitskreises
der Aufzugsanlage 1,
Bedienelemente 11a, 11b, 11c, 11d, 11e zur Steuerung von verschiedenen Funktionseinheiten
der Aufzugsanlage 1 bei deren Prüfbetrieb und
ein Bedienelement 21 in Form eines Hauptschalters zur Steuerung im Sinne einer
Unterbrechung oder einer Zuschaltung der Energieversorgung der gesamten Aufzugsanlage
1 einschließlich der Bedieneinheit 2.
[0015] Als Anzeigeeinrichtungen sind im einzelnen vorgesehen:
eine Anzeigeeinrichtung 12 zum Anzeigen von Bewegungszustand und Bewegungsrichtung
der Treibscheibe der Aufzugsanlage 1,
eine Anzeigeeinrichtung 13 zum Anzeigen von Bewegungszustand und Bewegungsrichtung
der Aufzugskabine der Aufzugsanlage 1,
eine Anzeigeeinrichtung 14 zum Anzeigen der Position der Aufzugskabine gegenüber einem
gebäudeseitigen Zugang in Form einer Schachttür der Aufzugsanlage 1,
eine Anzeigeeinrichtung 15,
eine Anzeigeeinrichtung 16 zum Anzeigen des Prüfzustandes des Sicherheitskreises der
Aufzugsanlage 1,
eine Anzeigeeinrichtung 17 zum Anzeigen der Schaltstellung von Grenzschaltern der
Aufzugsanlage 1,
eine Anzeigeeinrichtung 18 zum Anzeigen des Öffnungszustandes der Türen an der Aufzugskabine,
eine Anzeigeeinrichtung 19 zum Anzeigen des Verriegelungszustandes der Schachttüren
der Aufzugsanlage 1 und
eine Anzeigeeinrichtung 20 zum Anzeigen der Fahrbereitschaft der Aufzugsanlage 1.
[0016] Als Anzeigeeinrichtungen dienen außerdem die Bedienelemente 8, 9, 10 und 21 selbst.
So zeigen die jeweilige Drehstellung der Bedienelemente 8, 9, 21 sowie die Drückstellung
des Bedienelementes 10 an, in welchem Zustand sich die zugehörige Funktionseinheit
der Aufzugsanlage 1 befindet.
[0017] Zusätzlich zu den vorstehend aufgeführten Komponenten sind in das Gehäuse 4 der Bedieneinheit
2 noch Sicherungen 22 sowie Anschlußmöglichkeiten 23 integriert. Über letztere kann
beispielsweise im Störfall eine Notstromversorgung an die Aufzugsanlage 1 angeschlossen
werden. Verfügt die Aufzugsanlage 1 über einen elektronischen Fehlermeldungsspeicher,
so läßt sich dieser über eine der Anschlußmöglichkeiten 23 mittels eines entsprechenden
Hilfsmittels, beispielsweise eines Laptops, von Wartungs- bzw. Prüfungs- oder Instandsetzungspersonal
auslesen.
[0018] Damit der Sonderbetrieb der Aufzugsanlage 1 mittels der Bedieneinheit 2 auf den hierzu
autorisierten Personenkreis beschränkt werden kann, ist die Bedieneinheit 2 abschließbar.
[0019] Durch Drücken eines oder mehrerer der Bedienelemente 5a, 5b, 5c, 5d, 5e lassen sich
in der numerischen Steuerung der Aufzugsanlage 1 hinterlegte Steuerdaten abrufen -
und sofern erwünscht - sowohl für den regulären als auch für den Sonderbetrieb der
Aufzugsanlage 1 verändern. Als Anzeigeeinrichtung für die abgerufenen Daten dient
die Anzeigeeinrichtung 15, die als Display gemeinsam mit den Bedienelementen 5a, 5b,
5c, 5d, 5e eine interaktive Einrichtung zur Programmierung der Aufzugssteuerung bildet.
Über die Bedienelemente 5a, 5b, 5c, 5d, 5e beeinflußt werden kann beispielsweise der
Programmierzustand des Hauptantriebs der Aufzugsanlage 1. Insofern dienen die Bedienelemente
5a, 5b, 5c, 5d, 5e als Einrichtungen zur Steuerung des Hauptantriebes der Aufzugsanlage
1.
[0020] Ebenfalls über die Aufzugssteuerung, wirkt die Betätigung der Bedienelemente 6a,
6b, 6c; 7a, 7b, 7c auf die betreffenden Funktionseinheiten der Aufzugsanlage 1. Dabei
läßt sich über die Bedienelemente 6a, 6b, 6c auf die Rückholfunktion, über die Bedienelemente
7a, 7b, 7c auf die Notbefreiungsfunktion der Aufzugssteuerung Einfluß nehmen.
[0021] Durch Drehen des Bedienelementes 6a in die in Figur 2 gestrichelt angedeutete Position
wird die Aufzugssteuerung in den Rückholmodus versetzt. Durch Drücken der Bedienelemente
6b, 6c wird die Kabine der Aufzugsanlage 1 infolge einer entsprechenden, mittels der
Aufzugssteuerung 1 bewerkstelligten Steuerung des Hauptantriebes sowie der Betriebsbremsen
der Seil-Aufzugsanlage 1 ausgehend von der momentanen Position abgesenkt (Bedienelement
6b) oder angehoben (Bedienelement 6c). Bewegungszustand und Bewegungsrichtung des
Hauptantriebes bzw. der Treibscheibe und/oder der Aufzugskabine der Aufzugsanlage
1 sind anhand der Anzeigeeinrichtungen 12, 13 erkennbar.
[0022] Durch Drehen des Bedienelementes 7a in die gestrichelte Position gemäß Figur 2 wird
die Aufzugssteuerung in den Notbefreiungsmodus überführt. Anschließend lassen sich
ein Hilfsantrieb sowie die Betriebsbremsen der Aufzugsanlage 1 durch Drücken des Bedienelementes
7b oder des Bedienelementes 7c in einem die Aufzugskabine absenkenden (Bedienelement
7b) oder in einem die Aufzugskabine anhebenden (Bedienelement 7c) Sinne steuern. Als
Anzeigeeinrichtung für Bewegungszustand und -richtung der Aufzugskabine dient auch
in diesem Fall die Anzeigeeinrichtung 13.
[0023] Auch die Anzeigeeinrichtung 14 sowie die Anzeigeeinrichtung 15 übernehmen sowohl
bei der Rückholsteuerung als auch bei der Notbefreiung Anzeigefunktionen. So wird
durch aktivieren, d. h. illuminieren der Anzeigeeinrichtung 14 angezeigt, daß der
Boden der Aufzugskabine bündig mit dem Boden eines Stockwerkes des mit der Aufzugsanlage
1 ausgestatteten Gebäudes angeordnet ist und dementsprechend die Aufzugskabine von
den Fahrgästen verlassen werden kann. Die Anzeigeeinrichtung 15 zeigt die momentane
Höhe der Aufzugskabine über der Schachtsohle in Millimetern an.
[0024] Durch Drehen des Bedienelementes 8 in die gestrichelte Lage gemäß Figur 2 wird die
Schachtbeleuchtung der Aufzugsanlage 1 ein- durch Drehen in die in Figur 2 mit ausgezogenen
Linien gezeigte Position wird die Schachtbeleuchtung der Aufzugsanlage 1 ausgeschaltet.
Entsprechend läßt sich durch Drehen des Bedienelementes 9 die Innenbeleuchtung der
Aufzugskabine ein- und ausschalten, durch Drehen des Bedienelementes 21 die Energieversorgung
der Aufzugsanlage 1 unterbrechen oder zuschalten.
[0025] Als eine Sicherheitseinrichtung ist für die Aufzugsanlage 1 ein sogenannter "Sicherheitskreis"
vorgesehen. In diesen Sicherheitskreis einbezogen sind verschiedene für die Betriebssicherheit
der Aufzugsanlage 1 relevante Anlagenteile. Im einzelnen handelt es sich dabei im
dargestellten Beispielsfall um Grenzschalter, welche den Fahrweg der Aufzugskabine
nach oben und unten begrenzen, um die Kabinentüren sowie um die Schachttüren der Aufzugsanlage
1. Ein Fahrbetrieb der Aufzugsanlage 1 ist nur möglich bei geschlossenem Sicherheitskreis.
[0026] Zur Unterbrechung des Sicherheitskreises beispielsweise in Notfällen anläßlich des
Sonderbetriebes der Aufzugsanlage 1 kann das Bedienelement 10 aus seiner Ausgangsposition
niedergedrückt werden. Die Drückstellung des Bedienelementes gibt folglich Aufschluß
darüber, ob sich der Sicherheitskreis in geschlossenem oder unterbrochenem Zustand
befindet.
[0027] Bei unterbrochenem Sicherheitskreis ist der Antriebsmotor der Aufzugsanlage 1 vom
Netz getrennt und außerdem die Betriebsbremse stromlos geschaltet und folglich geschlossen.
Dementsprechend dient das Bedienelement 10 zur Steuerung sowohl des Hauptantriebes
als auch der Betriebsbremse der Aufzugsanlage 1. Im Falle hydraulischer Aufzugsanlagen
bedingt eine Unterbrechung des Sicherheitskreises die Trennung der Antriebspumpe vom
Netz sowie die Schließung der betreffenden Abströmventile.
[0028] Der Aufnahme des Fahrbetriebes der Aufzugsanlage 1 nach einer Unterbrechung des Sicherheitskreises
geht dessen Überprüfung auf Vorliegen des geschlossenen Zustandes voraus. Dabei zeigt
das Aufleuchten der Anzeigeeinrichtung 16 an, daß der Sicherheitskreis entsprechend
überprüft wird. Leuchtet die Anzeigeeinrichtung 17 auf, so bedeutet dies, daß keine
Grenzschalter der Aufzugsanlage 1 aktiviert sind. Bei Aufleuchten der Anzeigeeinrichtung
18 sind die Kabinentüren, bei Aufleuchten der Anzeigeeinrichtung 19 die Schachttüren
der Aufzugsanlage 1 geschlossen. Leuchtet neben den Anzeigeeinrichtungen 16, 17, 18,
19 auch die Anzeigeeinrichtung 20 auf, so signalisiert dies die Fahrbereitschaft der
Aufzugsanlage 1. Der Antriebsmotor der Aufzugsanlage 1 ist dann auf das Netz aufgeschaltet,
die Betriebsbremse ist stromführend. Aufgrund dieser Zusammenhänge sind die Anzeigeeinrichtungen
16, 17, 18, 19, 20 indirekt auch Anzeigeeinrichtungen für den Betriebszustand des
Hauptantriebes sowie der Betriebsbremse der Aufzugsanlage 1.
[0029] Ausschließlich der Steuerung von Funktionseinheiten der Aufzugsanlage 1 zu Zwecken
der beispielsweise behördlichen Prüfung dienen die Bedienelemente 11a, 11b, 11c, 11d,
11e. Durch Drehen des Bedienelementes 11a in die in Figur 2 gestrichelt angedeutete
Stellung wird die numerische Steuerung der Aufzugsanlage 1 in den Prüfmodus überführt.
Durch anschließendes Drücken der Bedienelemente 11b, 11d lassen sich die beiden voneinander
unabhängigen Kreise der Betriebsbremse der Aufzugsanlage 1 steuern, wobei jedes der
Bedienelemente 11b, 11d einem der Bremskreise zugeordnet ist.
[0030] Etwa im Rahmen der sogenannten "Halblastprobe" wird zunächst die Kabine der Aufzugsanlage
1 mit der halben Nutzlast beladen. Anschließend werden durch Drücken der Bedienelemente
11b, 11d beide Kreise der Betriebsbremse der Aufzugsanlage 1 in Freigabestellung geschaltet.
Anhand der Anzeigeeinrichtungen 12, 13 läßt sich nun überprüfen, ob die Treibscheibe
bzw. die Aufzugskabine der Aufzugsanlage 1 bei gelöster Betriebsbremse in Ruhe bleibt.
Ist dies der Fall, so kann angenommen werden, daß die Masse des Gegengewichtes der
Aufzugsanlage 1 vorschriftsgemäß gewählt ist.
[0031] Durch Drücken der Bedienelemente 11c, 11e können die Rückmeldeleitungen der beiden
Fahrschütze der Aufzugsanlage 1 unterbrochen werden. Diese Rückmeldeleitungen dienen
in bekannter Weise der Überwachung der Funktionsfähigkeit der Fahrschütze und stellen
insofern Sicherheitseinrichtungen der Aufzugsanlage 1 dar. Die Anzeige der Unterbrechung
der Rückmeldeleitungen erfolgt mittels der Anzeigeeinrichtung 15. Etwa im Rahmen der
sogenannten "Halblastprobe" wird zunächst die Kabine der Aufzugsanlage 1 mit der halben
Nutzlast beladen. Anschließend werden durch Drücken der Bedienelemente 11b, 11d beide
Kreise der Betriebsbremse der Aufzugsanlage 1 in Freigabestellung geschaltet. Anhand
der Anzeigeeinrichtungen 12, 13 läßt sich nun überprüfen, ob die Treibscheibe bzw.
die Aufzugskabine der Aufzugsanlage 1 bei gelöster Betriebsbremse in Ruhe bleibt.
Ist dies der Fall, so kann angenommen werden, daß die Masse des Gegengewichtes der
Aufzugsanlage 1 vorschriftsgemäß gewählt ist.
[0032] Durch Drücken der Bedienelemente 11c, 11e können die Rückmeldeleitungen der beiden
Fahrschütze der Aufzugsanlage 1 unterbrochen werden. Diese Rückmeldeleitungen dienen
in bekannter Weise der Überwachung der Funktionsfähigkeit der Fahrschütze und stellen
insofern Sicherheitseinrichtungen der Aufzugsanlage 1 dar. Die Anzeige der Unterbrechung
der Rückmeldeleitungen erfolgt mittels der Anzeigeeinrichtung 15.
[0033] Weitere, nicht dargestellte Bedienelemente und/oder Anzeigeeinrichtungen können an
der Bedieneinheit 2 angeordnet sein. Beispielsweise kann je Schalter bzw. Kontakt
des Sicherheitskreises ein Anzeigeelement vorgesehen sein, sodass der Zustand eines
jeden Schalters des Sicherheitskreises mit einem Blick einsehbar ist. Weitere Statusanzeigen
bzw. Fehleranzeigen von Funktionseinheiten wie beispielsweise Antrieb, Türen, Stromversorgung,
usw. oder Statusanzeigen betreffend Inspektionsmodus, Fahrtrichtung, Evakuationsparameter,
usw. können an der Bedieneinheit 2 auch angeordnet sein. Ausserdem können Bedienelemente
und/oder Anzeigeeinrichtungen vorhanden sein, die auftragsspezifisch sind nur den
jeweiligen Aufzug betreffen. Auch kann eine Schnittstelle für einen elektronischen
Datenträger, bzw. eine Recheneinheit beispielsweise eine Chipkarte oder einen Computer
vorhanden sein, mit der bzw. mit dem die Bedieneinheit 2 Daten, Passwörter, Parameter,
Programme, usw. austauschen kann.
1. Vorrichtung zum Sonderbetrieb von Aufzugsanlagen mit wenigstens einem Bedienelement
(5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c, 8, 9, 10, 11a, 11b, 11c, 11d, 11e, 21)
zum Steuern wenigstens einer zugeordneten Funktionseinheit der Aufzugsanlage (1),
wobei der Funktionseinheit zumindest eine Anzeigeeinrichtung (8, 9, 10, 12, 13, 14,
15, 16, 17, 18, 19, 20, 21) zugeordnet ist, welche wenigstens einen mittels des oder
der Bedienelemente (5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c, 8, 9, 10, 11a, 11b,
11c, 11d, 11e, 21) beeinflußbaren Zustand der Funktionseinheit anzeigt und von dem
Bediener des oder der Bedienelemente (5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c,
8, 9, 10, 11a, 11b, 11c, 11d, 11e, 21) wahrnehmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Bedienelemente (5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c, 8, 9, 10, 11a,
11b, 11c, 11d, 11e, 21) räumlich zusammengefasst sind, und
dass die Anzeigeeinrichtung (12, 13) den Bewegungszustand und/oder die Bewegungsrichtung
der Aufzugskabine (1) elektrisch anzeigt.
2. Vorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung (14, 15) die Position der Aufzugskabine (1) elektrisch anzeigt
und/oder
dass die Anzeigeeinrichtung (14) die Bündigkeit eines Bodens der Aufzugskabine (1) mit
einem Boden eines Stockwerks elektrisch anzeigt
und/oder
dass die Anzeigeeinrichtung (15) eine momentane Höhe der Aufzugskabine (1) über einer
Schachtsohle elektrisch anzeigt.
3. Vorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Bedienelemente (5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c, 8, 9, 10, 11a,
11b, 11c, 11d, 11e, 21) in einer Bedieneinheit räumlich zusammengefasst sind.
4. Vorrichtung gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedieneinheit abschliessbar ist.
5. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (10) einen Sicherheitskreis schliesst bzw. unterbricht.
6. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeigeeinrichtung (16) ein Überprüfen eines Sicherheitskreises elektrisch anzeigt
und/oder
dass die Anzeigeeinrichtung (18) den Schliesszustand von Kabinentüren elektrisch anzeigt
und/oder
dass die Anzeigeeinrichtung (19) den Schliesszustand von Schachttüren elektrisch anzeigt.
7. Vorrichtung gemäss einem der Ansprüche 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine Anzeigeeinrichtung (16, 17, 18, 19, 20) eine Fahrbereitschaft der
Aufzugsanlage (1) elektrisch anzeigt.
8. Verfahren zum zum Sonderbetrieb von Aufzugsanlagen
mit wenigstens einem Bedienelement (5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a, 6b, 6c, 7a, 7b, 7c, 8,
9, 10, 11a, 11b, 11c, 11d, 11e, 21) zum Steuern wenigstens einer zugeordneten Funktionseinheit
der Aufzugsanlage (1), wobei der Funktionseinheit zumindest eine Anzeigeeinrichtung
(8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21) zugeordnet ist, welche wenigstens
einen mittels des oder der Bedienelemente (5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a, 6b, 6c, 7a, 7b,
7c, 8, 9, 10, 11a, 11b, 11c, 11d, 11e, 21) beeinflußbaren Zustand der Funktionseinheit
anzeigt und von dem Bediener des oder der Bedienelemente (5a, 5b, 5c, 5d, 5e, 6a,
6b, 6c, 7a, 7b, 7c, 8, 9, 10, 11a, 11b, 11c, 11d, 11e, 21) wahrnehmbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Bewegungszustand und/oder eine Bewegungsrichtung der Aufzugskabine (1) von der
Anzeigeeinrichtung (12, 13) elektrisch angezeigt wird/werden.
9. Verfahren gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Position der Aufzugskabine (1) von der Anzeigeeinrichtung (14, 15) elektrisch
angezeigt wird
und/oder
dass die Bündigkeit eines Bodens der Aufzugskabine (1) mit einem Boden eines Stockwerks
von der die Anzeigeeinrichtung (14) elektrisch angezeigt wird
und/oder
dass eine momentane Höhe der Aufzugskabine (1) über einer Schachtsohle von der Anzeigeeinrichtung
(15) elektrisch angezeigt wird.
10. Verfahren gemäss Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass für eine Halblastprobe die Aufzugskabine (1) mit halber Nutzlast beladen wird und
dass der Bewegungszustand und/oder die Bewegungsrichtung der Aufzugskabine (1) von der
Anzeigeeinrichtung (12, 13) elektrisch anzeigt wird/werden.