[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Härten eines Oberflächenbereichs eines Werkstücks,
bei welchem nacheinander Teilbereiche des Oberflächenbereichs mittels eines gepulsten
Laserstrahls durch Aufheizen und Abschrecken des Gefüges erzeugt werden, wobei jeder
Teilbereich durch eine zusammenhängende Oberfläche eines ungefähr dieselbe Härte aufweisenden
Gefüges gebildet ist.
[0002] Derartige Verfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt.
[0003] Beispielsweise ist aus der DE 35 33 541 A1 ein Verfahren zum Härten von Oberflächenbereichen
bekannt, bei welchem sogenannte Härtespuren nebeneinander oder im Abstand voneinander
gelegt werden.
[0004] Ferner ist aus dem Artikel in Materials and Manufacturing Processes, Vol. 14, No.
1, Seite 53 bis 65, 1999 von L. Xue et al. mit dem Titel "Dot Matrix Hardening of
Steels Using a Fiber Optic Coupled Pulsed Nd:YAG Laser" das Härten eines Oberflächenbereichs
durch Erzeugung einzelner nebeneinanderliegender Härtepunkte bekannt.
[0005] Bei beiden Verfahren ist die Wärmeeinkopplung nicht optimal. So erfolgt beispielsweise
beim Legen von Härtespuren nebeneinander ein Anlaßeffekt in einer bereits gehärteten
Spur, wenn neben dieser eine weitere Härtespur gelegt wird.
[0006] Ferner ist das Erzeugen von Härtepunkten nach dem bekannten Verfahren im Hinblick
auf die erforderliche Energie für das Erzeugen der Teilbereiche nicht optimal.
[0007] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der gattungsgemäßen
Art derart zu verbessern, daß der Oberflächenbereich durch Erzeugen der Teilbereiche
möglichst optimal gehärtet werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Laserstrahl auf den Teilbereich so einwirkt, daß mit dem Laserstrahl
über eine dem Fokusbereich entsprechende Einkopplungsfläche während einer Aufheizdauer
im Bereich von ungefähr 0,01 sek bis ungefähr 2 sek Energie zum Härten des Gefüges
eingekoppelt wird.
[0009] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin zu sehen, daß eine relativ
lange Zeitdauer für die Einkopplung der Energie über eine Einkoppelfläche angesetzt
wird. Diese relativ lange Zeitdauer ermöglicht jedoch eine optimale Umsetzung der
eingekoppelten Energie ohne daß eine Überhitzung des Gefüges entsteht und beispielsweise
ein Abtragen des Gefügematerials auftreten kann.
[0010] Außerdem ist die gewählte Zeitdauer insoweit außerdem noch vorteilhaft, als sie trotzdem
die Erzeugung von Randbereichen möglichst geringer Ausdehnung erlaubt, so daß beim
Härten ein sehr hoher Temperaturgradient im Randbereich und folglich eine geringe
Ausdehnung desselben erreichbar ist.
[0011] Eine besonders günstige Lösung sieht vor, daß der Laserstrahl während der Aufheizdauer
mit maximal fünf Laserpulsen über die Einkopplungsfläche einwirkt, das heißt, daß
während der Aufheizdauer fünf Laserpulse einwirken, deren Zeitdauer insgesamt die
Aufheizdauer ergibt.
[0012] Noch vorteilhafter ist es, wenn der Laserstrahl während der gesamten Aufheizdauer
mit einem einzigen Laserpuls über die Einkopplungsfläche einwirkt, das heißt, daß
der einzige eingesetzte Laserpuls eine ungefähr der Aufheizdauer entsprechende Pulsdauer
aufweist.
[0013] Folglich wird in diesem Fall mit einem Laserstrahl gearbeitet, der mit der Aufheizdauer
entsprechenden Pulsdauern gepulst ist.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Laserstrahl eine Wellenlänge im Bereich
zwischen 500 und 1000 nm, noch besser bis 1100 nm aufweist, da in diesem Wellenlängenbereich
eine optimierte Wechselwirkung zwischen dem Laserstrahl und dem zu härtenden Gefüge
erreichbar ist.
[0015] Als Strahlungsquelle können prinzipiell alle Laserquellen, insbesondere auch Festkörperlaser,
eingesetzt werden, wobei es günstig ist, wenn der Laserstrahl von einem Halbleiterlaser
erzeugt wird, der sich am besten für die Einsatzbedingungen bei Werkzeugmaschinen
eignet.
[0016] Um die Aufheizung des Gefüges durch Selbstabschreckung der Teilbereiche möglichst
gering zu halten und insbesondere Anlaßeffekte in bereits gehärteten Teilbereichen
zu vermeiden, ist vorzugsweise vorgesehen, daß unmittelbar nebeneinanderliegende Teilbereiche
in einem Zeitabstand aufgeheizt werden, während dessen mindestens zwei weiter entfernt
liegende Teilbereiche aufgeheizt werden.
[0017] Damit ist einerseits der Laserstrahl möglichst optimal ohne zusätzlich zu fordernde
Pausen einsetzbar, andererseits eine optimale Abschreckung des Gefüges im Rahmen der
Selbstabschreckung möglich, ohne daß insgesamt eine Aufheizung des Gefüges oder ein
Anlassen benachbarter, bereits gehärteter Teilbereiche entsteht.
[0018] Noch besser ist es, wenn zwei unmittelbar nebeneinanderliegende Teilbereiche in einem
zeitlichen Abstand voneinander aufgeheizt werden, während dessen mindestens fünf weitere
Teilbereiche aufgeheizt werden.
[0019] Besonders optimal läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren führen, wenn zwei unmittelbar
nebeneinanderliegende Teilbereiche in einem Zeitabstand aufgeheizt werden, während
dessen mindestens zehn weitere Teilbereiche aufgeheizt werden.
[0020] Hinsichtlich der Anordnung der weiteren Teilbereiche relativ zu den unmittelbar nebeneinanderliegenden
Teilbereichen wurden bislang keine näheren Angaben gemacht. So hat es sich jedoch
als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die weiteren Teilbereiche in einem Abstand
von den unmittelbar nebeneinanderliegenden Teilbereichen angeordnet sind, der mindestens
einem fünffachen der Ausdehnung des ersten der unmittelbar nebeneinanderliegenden
Teilbereiche in der Abstandsrichtung entspricht.
[0021] Noch besser ist es, wenn die weiteren Teilbereiche von den unmittelbar nebeneinanderliegenden
Teilbereichen einen Abstand aufweisen, der mindestens einem zehnfachen der Ausdehnung
des ersten der unmittelbar nebeneinanderliegenden Teilbereiche in der Abstandsrichtung
entspricht.
[0022] Hinsichtlich der Ausdehnung der Randbereiche wurden im Zusammenhang mit der bisherigen
Erläuterung der einzelnen Ausführungsbeispiele keine näheren Angaben gemacht. So sieht
eine besonders günstige Lösung vor, daß das Aufheizen durch die Laserstrahlung am
Rande jedes über die Austenitisierungstemperatur aufgeheizten Teilbereichs zu einem
Temperaturgradient von größer als 500°/mm führt.
[0023] Mit einer derartigen Verfahrensführung lassen sich gehärtete Teilbereiche mit Randbereichen
minimaler Ausdehnung erzeugen.
[0024] Hinsichtlich der Abschreckung wurden im Zusammenhang mit der bisherigen Erläuterung
der einzelnen Ausführungsbeispiele von jeder Art der Abschreckung ausgegangen. Beispielsweise
kann eine zusätzliche Kühlung des Werkstücks erfolgen. Besonders vorteilhaft ist es
jedoch, wenn das Abschrecken jedes Teilbereichs durch Selbstabschreckung erfolgt,
da damit jegliche zusätzlichen Maßnahmen vermieden werden.
[0025] Ferner wurden im Zusammenhang mit der bisherigen Erläuterung der einzelnen Ausführungsbeispiele
keine näheren Angaben zu den Dimensionen der Teilbereiche selbst gemacht. So sieht
ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel vor, daß jeder Teilbereich eine Flächenausdehnung
aufweist, welche in jeder Richtung maximal einer fünffachen Ausdehnung der Einkopplungsfläche
innerhalb des jeweiligen Teilbereichs entspricht.
[0026] Noch günstiger ist es, wenn die Flächenausdehnung jedes Teilbereichs im wesentlichen
maximal der zweifachen Flächenausdehnung der Einkopplungsfläche innerhalb des Teilbereichs
entspricht.
[0027] Hinsichtlich der Form der Teilbereiche wurden im Zusammenhang mit der bisherigen
Erläuterung der einzelnen Ausführungsbeispiele keine näheren Angaben gemacht. So ist
es beispielsweise im Rahmen der erfindungsgemäßen Lösung denkbar, Teilbereiche in
Form sogenannter Härtespuren herzustellen.
[0028] Besonders günstig läßt sich die erfindungsgemäße Lösung jedoch dann realisieren,
wenn zumindest ein Teil der Teilbereiche in unterschiedlichen Richtungen Flächenausdehnungen
aufweist, die sich maximal um einen Faktor 3 unterscheiden.
[0029] Die Ausdehnung der Teilbereiche in unterschiedlichen Richtungen kann vorzugsweise
so quantifiziert werden, daß sich jeder Teilbereich in jeder Richtung des Oberflächenbereichs
bis maximal 10 mm, noch besser maximal 8 mm, ausdehnt.
[0030] Noch besser ist es, wenn sich jeder Teilbereich in jeder Richtung des Oberflächenbereichs
bis maximal 5 mm, noch besser maximal 2 mm oder noch besser maximal 1 mm ausdehnt.
[0031] Im Zusammenhang mit der bisherigen Erläuterung der einzelnen Ausführungsbeispiele
wurden keine näheren Angaben zu den Einhärtetiefen gemacht. Eine besonders günstige
Lösung sieht vor, daß das Gefüge in jedem Teilbereich eine Einhärtetiefe aufweist,
die in der Größenordnung der maximalen Ausdehnung des Teilbereichs in einer der Richtungen
der Flächenausdehnung liegt.
[0032] Besonders günstig ist es, wenn die Einhärtetiefe höchstens der maximalen Ausdehnung
des jeweiligen Teilbereichs in einer der Richtungen der Flächenausdehnung entspricht.
[0033] Besonders günstig ist es, wenn die Einhärtetiefe maximal 50% der maximalen Ausdehnung
des Teilbereichs in einer der Richtungen der Flächenausdehnung entspricht.
[0034] Hinsichtlich der Anordnung der Teilbereiche relativ zueinander wurden im Zusammenhang
mit der bisherigen Erläuterung der einzelnen Ausführungsbeispiele keine näheren Angaben
gemacht. So sieht eine vorteilhafte Lösung vor, daß unmittelbar nebeneinanderliegende
Teilbereiche einen Abstand voneinander aufweisen, und somit der Oberflächenbereich
lokal gehärtete Bereiche aufweist, die sich mit nicht gehärteten Bereichen abwechseln.
[0035] Beispielsweise ist es denkbar, daß der Abstand der unmittelbar nebeneinanderliegenden
Teilbereiche mindestens ein Zehntel der Ausdehnung der Teilbereiche in Abstandsrichtung
entspricht.
[0036] Vielfach ist es noch günstiger, wenn der Abstand der unmittelbar nebeneinanderliegenden
Teilbereiche mindestens der Hälfte der Ausdehnung der Teilbereiche in Abstandsrichtung
entspricht.
[0037] All die Lösungen, bei denen die Teilbereiche einen Abstand voneinander aufweisen,
sind vorteilhaft für viele Anwendungen mit flächigen Krafteinwirkungen, beispielsweise
Anwendungen mit aufeinanderwirkenden tragenden Flächen einsetzbar.
[0038] Es besteht aber auch in vielen Fällen die Notwendigkeit, den Oberflächenbereich so
zu härten, daß punktuelle oder linienförmige Einwirkungen auf diesen nicht zu Beschädigungen
führen.
[0039] Aus diesem Grund ist bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens vorgesehen, daß die Teilbereiche einen Abstand voneinander aufweisen, der
weniger als ein Zehntel der Ausdehnung der Teilbereiche in Abstandsrichtung entspricht,
da damit ein optimaler Schutz des Oberflächenbereichs gegen derartige punktuelle oder
linienförmige Einwirkungen gegeben ist.
[0040] Besonders günstig ist der Schutz dann, wenn die unmittelbar nebeneinanderliegenden
Teilbereiche überlappend angeordnet sind, so daß damit die ungehärteten Flächen oder
Flächen mit geringerer Härte minimiert werden.
[0041] Insbesondere bei Teilbereichen mit geringem Abstand oder überlappenden Teilbereichen
ist es besonders günstig, wenn in jedem der Teilbereiche ein außerhalb desselben liegender
angelassener Bereich in einer radialen Richtung zu einem Mittelpunkt des Teilbereichs
eine Ausdehnung von weniger als ein Fünftel der Ausdehnung des Teilbereichs in dieser
Richtung aufweist.
[0042] Noch besser ist es, wenn die Ausdehnung des angelassenen Bereichs weniger als ein
Zehntel des Teilbereichs in dieser Richtung beträgt.
[0043] Diese Lösung hat den Vorteil, daß der angelassene Bereich stets eine geringere Härte
aufweist, so daß durch Reduzierung der Ausdehnung des angelassenen Bereichs gleichzeitig
auch eine Reduzierung der Flächen des Oberflächenbereichs mit geringerer Härte erfolgt.
[0044] Quantitativ hat es sich als besonders günstig erwiesen, wenn der außerhalb des Teilbereichs
liegende angelassene Bereich in der radialen Richtung zu einem Mittelpunkt des Teilbereichs
eine Ausdehnung von weniger als 20 µm, noch besser eine Ausdehnung von weniger als
10 µm aufweist.
[0045] Insbesondere um Oberflächenbereiche zu scharfen, die optimal gegen punktoder linienförmige
Einwirkungen geschützt sind, hat es sich als günstig erwiesen, wenn die Teilbereiche
so dicht nebeneinander liegen, daß die Härte des Gefüges zwischen den Teilbereichen
um maximal 50% gegenüber der Härte des Gefüges innerhalb der Teilbereiche abfällt.
[0046] Noch besser ist es, wenn die Teilbereiche so dicht nebeneinander liegen, daß die
Härte des Gefüges zwischen den Teilbereichen um maximal 20% gegenüber der Härte des
Gefüges innerhalb der Teilbereiche abfällt.
[0047] Eine besonders zweckmäßige Verfahrensführung sieht vor, daß die Teilbereiche sich
zu einem Oberflächenbereich mit näherungsweise im Mittel eine gleichmäßige Härte aufweisendem
Gefüge ergänzen. Diese Lösung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße
Härteverfahren bei all den konstruktiven Teilen eingesetzt werden soll, bei denen
der Oberflächenbereich konventionell, das heißt ohne Laserbearbeitung, gehärtet wird
und die Konstruktion darauf ausgelegt ist, einen Oberflächenbereich mit im wesentlichen
konstanter Härte zu erreichen.
[0048] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
sowie der zeichnerischen Darstellung einiger Ausführungsbeispiele.
[0049] In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Fig. 2
- eine Darstellung aufeinanderfolgender Laserpulse über einer Zeitachse;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf das Werkstück in Richtung des Pfeils A in Fig. 1;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung eines Härteverlaufs in einer Querrichtung eines Teilbereichs;
- Fig. 5
- einen senkrecht zum Oberflächenbereich verlaufenden Schnitt durch das Gefüge im Bereich
eines gehärteten Teilbereichs;
- Fig. 6
- eine Darstellung des Härteverlaufs ähnlich Fig. 4 bei einem zweiten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung eines senkrecht zum Oberflächenbereich verlaufenden
Schnitts ähnlich Fig. 5 beim zweiten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 8
- eine Draufsicht ähnlich Fig. 3 auf die nebeneinanderliegenden Teilflächenbereiche
des zweiten Ausführungsbeispiels;
- Fig. 9
- eine Darstellung ähnlich Fig. 8 auf ein viertes Ausführungsbeispiel;
- Fig. 10
- eine schematische Darstellung ähnlich Fig. 1 des Verfahrens gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 11
- eine Darstellung des Härteverlaufs ähnlich Fig. 4 bei einem vierten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 12
- eine Darstellung ähnlich Fig. 3 der Lage der Teilbereiche beim vierten Ausführungsbeispiel;
- Fig. 13
- eine Darstellung der Lage der Teilbereiche ähnlich Fig. 12 bei einem fünften Ausführungsbeispiel
und
- Fig. 14
- eine Darstellung der Lage der Teilbereiche ähnlich Fig. 3 bei einem sechsten Ausführungsbeispiel.
[0050] Bei einem ersten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein
Werkstück 10 um eine Achse 12, beispielsweise eine Spindelachse einer Drehmaschine
gedreht, um eine Relativbewegung zwischen einem Oberflächenbereich 20 des Werkstücks
10 und einem Laserstrahl 30 zu erhalten, welcher auf den Oberflächenbereich 20 auftrifft.
[0051] Der Laserstrahl 30 ist dabei auf den Oberflächenbereich 20 fokussiert, so daß beim
Auftreffen desselben auf dem Oberflächenbereich 20 eine Wechselwirkung zwischen dem
Laserstrahl 30 und dem Oberflächenbereich 20 innerhalb eines Fokusbereichs 32 erfolgt,
in welchem das Material des Werkstücks 10 unmittelbar durch Wechselwirkung mit dem
Laserstrahl 30 aufgeheizt wird.
[0052] Ferner ist der Laserstrahl 30, wie in Fig. 2 dargestellt, ein gepulster Laserstrahl,
bei welchem einzelne Laserpulse P sich in einem zeitlichen Pulsabstand PA wiederholen
und dabei eine Pulsdauer PD aufweisen, während welcher in dem Fokusbereich 32 eine
unmittelbare Wechselwirkung zwischen dem Laserstrahl 30 und dem Material des Werkstücks
10 erfolgt.
[0053] Wird nun, wie in Fig. 1 und 3 dargestellt, das Werkstück 20 in einer Drehrichtung
14 um die Achse 12 gedreht, so führt das Pulsen des Laserstrahls 30 dazu, daß über
eine dem Fokusbereich 32 ungefähr entsprechende Einkopplungsfläche 34 innerhalb eines
Teilbereichs 22 des Oberflächenbereichs 20 aufgrund unmittelbarer Wechselwirkung mit
dem Laserstrahl 30 ein Aufheizen des Gefüges des Werkstücks 10 auftritt, wobei innerhalb
des Teilbereichs 22, beispielsweise des Teilbereichs 22
1, ein Überschreiten der Austenitisierungstemperatur auftritt und somit durch nachfolgendes
Abschrecken ein gehärteter Bereich entsteht.
[0054] Wie in Fig. 3, 4 und 5 dargestellt, weist jeder Teilbereich, beispielsweise der Teilbereich
22
1 eine Ausdehnung AL in der Drehrichtung 14 und eine Ausdehnung AQ in einer quer zur
Drehrichtung 14 verlaufenden Querrichtung 16 auf, die größer sind als der Fokusbereich
32 und die diesem entsprechende Einkopplungsfläche 34. Dies liegt daran, daß zwar
innerhalb der Einkopplungsfläche 34 eine unmittelbare Wechselwirkung zwischen dem
Gefüge des Werkstücks 10 und dem Laserstrahl 30 erfolgt, diese unmittelbare Wechselwirkung
aber durch Wärmeleitung zu einer Aufheizung des umgebenden Gefüges führt, so daß auch
das die Einkopplungsfläche 34 unmittelbar umgebende Gefüge über die Austenitisierungstemperatur
aufgeheizt wird und somit durch nachfolgendes Abschrecken gehärtet wird.
[0055] Beispielsweise erfolgt, wie in Fig. 4 dargestellt, aufgrund der Aufheizung des Gefüges
durch direkte Wechselwirkung mit dem Laserstrahl 30 im Bereich der dem Fokusbereich
32 entsprechenden Einkopplungsfläche 34 eine Wärmeleitung in der Querrichtung 16,
so daß der letztlich über Austenitisierungstemperatur aufgeheizte und anschließend
wieder abgekühlte
Teilbereich 22 eine Ausdehnung AQ aufweist, welche beispielsweise das Doppelte der
Ausdehnung der Einkopplungsfläche 34 in der Querrichtung 16 beträgt.
[0056] Darüber hinaus erfolgt auch eine Wärmeleitung in das Werkstück 10 hinein, so daß
ein sich an den Teilbereich 22 anschließendes und sich in das Werkstück 10 hineinerstreckendes
Härtevolumen 24 entsteht, welches beispielsweise von dem Oberflächenbereich 20 ausgehend
eine Ausdehnung AT in die Tiefe des Werkstücks hinein aufweist, welche im Bereich
von ungefähr 30% bis ungefähr 100% der Ausdehnung der Einkopplungsfläche 34 in der
Querrichtung 16 liegt.
[0057] Erfolgt keine Drehung des Werkstücks 10 um die Achse 12, so beträgt die Ausdehnung
AL des Teilbereichs 22 in Drehrichtung 14 ebenfalls ungefähr 30% bis ungefähr 100%
der Ausdehnung der Einkopplungsfläche 34 in der Drehrichtung 14.
[0058] Dreht sich das Werkstück 10 um die Achse 12 in Drehrichtung 14, so ist eine Ausdehnung
AL der jeweiligen Teilbereiche 22, beispielsweise des Teilbereichs 22
1, einerseits dadurch bedingt, daß sich das Werkstück 10 relativ zum Laserstrahl 30
in der Drehrichtung 14 bewegt und somit der Fokusbereich 32 auf dem Oberflächenbereich
20 wandert. Darüber hinaus ist noch die Wärmeleitung zu berücksichtigen, woraus eine
Ausdehnung AL resultiert, welche beispielsweise einem Vielfachen der Ausdehnung des
Fokusbereichs 32 in der Drehrichtung 14 entsprechen kann.
[0059] Dabei ist allerdings zu beachten, daß bei fortlaufender Drehung durch eine bestimmte
Einkopplungsfläche 34 des jeweiligen Teilbereichs 22 über eine Aufheizdauer im Bereich
von ungefähr 0,01 Sek bis ungefähr 2 Sek Energie zum Härten eingekoppelt werden muß,
um mit der erfindungsgemäßen Qualität zu Härten.
[0060] Dies kann entweder dadurch erfolgen, daß der Fokusbereich 32 während der Aufheizdauer
deckungsgleich zur Einkopplungsfläche 34 stehen bleibt, oder dadurch, daß der Fokusbereich
32 über die Einkopplungsfläche 34 langsam hinweg wandert, so daß die Aufheizdauer
ebenfalls erreicht wird.
[0061] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entsteht ferner am Rand des Härtevolumens 24
und somit am Rand des jeweiligen Teilbereichs 22 ein Randbereich 26, in welchem ein
Temperaturgradient zum umgebenden Gefüge eintritt, der größer als 500°/mm ist. Beispielsweise
erstreckt sich der Randbereich 26 jeweils quer zu einer Randfläche 28 des Härtevolumens
24 über eine Distanz RB, welche ungefähr 1 bis 10% der Ausdehnung des Härtevolumens
24 in der jeweiligen Richtung beträgt.
[0062] In diesem Randbereich 26 fällt die Härte näherungsweise linear ab.
[0063] Besondere Vorteile ergeben sich bei dem ersten Ausführungsbeispiel dann, wenn die
Flächenausdehnung des Fokusbereichs 32 minimiert wird, beispielsweise auf eine Ausdehnung
AQ, AL von weniger als ungefähr 1mm. Besonders vorteilhafte Ergebnisse lassen sich
dann erreichen, wenn die Ausdehnungen AQ, AL noch kleiner werden, beispielsweise in
den Bereich von kleiner 100 µm kommen.
[0064] Insbesondere bei Minimierung des Fokusbereichs 32 auf derart geringe Dimensionen
lassen sich in den Randbereich 26 die gewünschten hohen Temperaturgradienten von größer
als 500°/mm erreichen.
[0065] Üblicherweise beträgt die Laserleistung bei dem ersten Ausführungsbeispiel mehr als
10
4W/cm
2 und kann beispielsweise reichen bis zu Werten von 10
6W/cm
2.
[0066] Die Abschreckung des jeweils über die Austenitisierungstemperatur aufgeheizten Gefüges
innerhalb des Härtevolumens und die damit verbundene Bildung von Martensit erfolgt
vorzugsweise durch Selbstabschreckung, das heißt durch Wärmeentzug durch das das Härtevolumen
24 umgebende Gefüge des Werkstücks 10. Die Selbstabschreckung ist insoweit vorteilhaft,
als damit die Notwendigkeit entfällt, zusätzliche Maßnahmen zur Abschreckung des Gefüges
zu treffen.
[0067] Durch die im Pulsabstand PA aufeinander folgenden Pulse P des Laserstrahls 30 lassen
sich, wie in Fig. 3 dargestellt, durch einfache Rotation des Werkstücks 10 um die
Achse 12 entgegengesetzt zur Drehrichtung 14 aufeinanderfolgende Teilbereiche 22
1, 22
2, 22
3 aufheizen, wobei diese Teilbereiche Abstände AB voneinander aufweisen, die durch
die Geschwindigkeit bedingt sind, mit welcher sich der Oberflächenbereich 20 relativ
zum Laserstrahl 30 bewegt und durch den Pulsabstand PA.
[0068] Die Abstände AB können beispielsweise ein Vielfaches der Ausdehnung der Teilbereiche
22 betragen, sie können jedoch aber auch in der Größenordnung von Bruchteilen der
Teilbereiche 22 liegen, beispielsweise in der Größenordnung der Distanz RB, über welche
sich der Randbereich 26 erstreckt.
[0069] Abstände AB in der Größenordnung von einem Vielfachen der Ausdehnung der Teilbereiche
22 in Richtung des Abstands AB werden beispielsweise dann eingesetzt, wenn eine geringe
Flächenbelastung des Oberflächenbereichs 20 vorgesehen ist, so daß in einem weitmaschigen
Raster angeordnete gehärtete Inseln in Form der Teilbereiche 22 ausreichend sind,
um der Oberflächenbelastung Stand zu halten.
[0070] Ist jedoch die Oberflächenbelastung groß, so werden die Teilbereiche 22 möglichst
dicht nebeneinander gesetzt.
[0071] Wie beispielsweise in Fig. 6 und 7 dargestellt, werden die Teilbereiche 22 derart
dicht nebeneinander gesetzt, daß der Abstand AB, beispielsweise in der Querrichtung
16 so klein ist, daß sich die Randbereiche 26 um die einzelnen Teilbereiche 24 miteinander
überlappen, so daß beispielsweise der Abstand AB in der Größenordnung der Ausdehnung
der Randbereiche 26 liegt.
[0072] Da jedoch die Randbereiche 26 insbesondere aufgrund der Minimierung der Ausdehnung
des Fokusbereichs 32 ungefähr 1 bis 10% der Ausdehnung der Teilbereiche 22 in der
jeweiligen Richtung betragen, lassen sich die Teilbereiche 22 problemlos mit Abständen
AB, beispielsweise in der Querrichtung 16 anordnen, die in der Größenordnung zwischen
ungefähr 2 und ungefähr 20% der Ausdehnung der Teilbereiche 22 in der jeweiligen Richtung
16 liegen, das heißt, daß sich die Randbereiche 26 berühren oder teilweise überlappen,
ohne daß sich negative Einflüsse beim Härten des einen Teilbereichs auf den bereits
gehärteten benachbarten Teilbereich 22 ergeben, insbesondere ergibt sich dabei kein
Anlassen des benachbarten Teilbereichs 22, das bekannterweise zu einer Verringerung
der Härte des bereits gehärteten Gefüges führt.
[0073] Mit dieser Lösung lassen sich gehärtete Oberflächenbereiche 20 erreichen, deren Härte
H jeweils zwischen den Teilbereichen 22 Einbrüche E zeigt, die maximal bis 50%, noch
besser bis zu 30%, des Mittelwertes M der Härte H innerhalb der Teilbereiche 22 betragen,
so daß insgesamt im Oberflächenbereich 20 in allen Richtungen eine näherungsweise
gleichmäßig gehärtete Fläche vorliegt.
[0074] Wie in Fig. 8 dargestellt, weisen die einzelnen Teilbereiche 22
N+X-1 und 22
N+x in der Drehrichtung 14 einen Abstand auf, der ungefähr in der Größenordnung der Ausdehnung
AL der Teilbereiche 22 in dieser Richtung liegt, allerdings ergibt sich jedoch aufgrund
der Anordnung der Teilbereiche in Form einer hexagonalen Struktur ein Abstand AS,
in Richtung schräg zur Querrichtung 16 und zur Drehrichtung 14, der wiederum in der
Größenordnung des Abstands AB in Querrichtung 16 ist, so daß unmittelbar benachbarte
Teilbereiche, wie beispielsweise die Teilbereiche 22
N+Y und 22
N+X jeweils als minimalen Abstand einen Abstand in der Größenordnung von AB oder AS zwischen
sich aufweisen.
[0075] Bei einem dritten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens wird, wie
in Fig. 9 dargestellt, zur Optimierung der Selbstabschreckung bei dem Aufheizen der
Teilbereiche 22 so vorgegangen, daß unmittelbar nebeneinanderliegende Teilbereiche
22 nicht unmittelbar aufeinanderfolgend gehärtet werden.
[0076] Wird beispielsweise mit einem Puls P der Teilbereich 22
1 aufgeheizt, so wird nachfolgend mit dem nächsten Puls P beispielsweise der Teilbereich
22
2 aufgeheizt, welcher einen Abstand vom Teilbereich 22
1 aufweist, der mindestens der dreifachen Ausdehnung des Teilbereichs 22
1 in einer Abstandsrichtung 40 entspricht, so daß die Selbstabschreckung des Teilbereichs
22
1 nicht dadurch reduziert wird, daß bereits in unmittelbarer Nähe wieder ein Teilbereich
22 aufgeheizt wird, der ebenfalls dem Gesamtgefüge des Werkstücks 10 in unmittelbarer
Nähe des Teilbereichs 22
1 Wärme zuführt.
[0077] Um diese Aufheizung zu optimieren, ist beispielsweise vorgesehen, daß in unmittelbarer
Nähe des Teilbereichs 22
1 erst nach Aufheizen von insgesamt neun anderen, entfernt vom Teilbereich 22
1 liegenden Teilbereichen 22 wieder ein Teilbereich aufgeheizt wird, beispielsweise
der Teilbereich 22
10.
[0078] Danach erfolgt wieder ein Aufheizen von beispielsweise neun weiteren, weiter entfernt
liegenden Teilbereichen 22, bis der Teilbereich 22
20 aufgeheizt wird, der wieder unmittelbar neben dem Teilbereich 22
1 liegt.
[0079] Schließlich erfolgt wiederum ein Aufheizen von insgesamt neun weiteren Teilbereichen
22, bis ein Aufheizen des Teilbereichs 22
30 erfolgt.
[0080] Damit läßt sich die Selbstabschreckung jedes der Teilbereiche 22 optimieren, da die
Erwärmung des Gefüges durch Selbstabschreckung eines unmittelbar benachbarten Teilbereichs
22 bei der Selbstabschreckung des jeweiligen Teilbereichs 22 vernachlässigt werden
kann.
[0081] Um bei dem dritten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens eine schnelle
Bewegung des Laserstrahls 30 relativ zum Werkstück 10 zu erhalten, wäre es beispielsweise
denkbar, das Werkstück 10 NC-gesteuert zu bewegen, den Laserstrahl 30 jedoch stationär
stehen zu lassen. Eine derart schnelle Bewegung des Werkstücks 10 ist jedoch aufwendig,
so daß zumindest ergänzend zur Drehung des Werkstücks 10 in Drehrichtung 14 noch zusätzlich
eine Ablenkeinrichtung 50 vorgesehen ist, mit welcher sich der Laserstrahl 30 schnell
in unterschiedliche Richtungen ablenken läßt, so daß damit in einfacher Weise ein
sogenannten Hin- und Herspringen des Laserstrahls 30 realisierbar ist, um zu vermeiden,
daß unmittelbar benachbarte Teilbereiche 22 auch unmittelbar aufeinanderfolgend aufgeheizt
werden.
[0082] Bei einem vierten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens, dargestellt
in Fig. 11 und Fig. 12 werden die Teilbereiche 22 derart nahe beieinander angeordnet,
daß deren Randbereiche 26 im wesentlichen vollständig überlappen, so daß sich ein
gemeinsamer Randbereich 26 ausbildet, in welchem die Härte H gegenüber dem Mittelwert
M der Härte H in den Teilbereichen 22, beispielsweise den Teilbereichen 22
1 und 22
20, reduziert ist. Die Reduzierung der Härte H beträgt jedoch im Bereich der Einbrüche
E maximal 30%, noch besser maximal 20% und ist insbesondere auch wesentlich geringer
als bei allen übrigen, aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, aufgrund des
großen Temperaturgradienten von mehr als 500°/mm, so daß, makroskopisch betrachtet,
der sich aus den Teilbereichen 22 zusammensetzende Oberflächenbereich 20 im wesentlichen
flächig gehärtet erscheint, da die geringen Einbrüche E der Härte im gemeinsamen Randbereich
zwischen den Teilbereichen 22 im Hinblick auf die Nutzung vernachlässigbar ist.
[0083] Üblicherweise beträgt ein Abstand AB zwischen den Teilbereichen 22 ungefähr 1/100
bis ungefähr 1/10 der Ausdehnung der Teilbereiche 22 in der jeweiligen Richtung, also
beispielsweise beträgt der Abstand AB größenordnungsmäßig 1/100 oder bis 1/10 der
Ausdehnung AQ.
[0084] Im Falle der Anordnung der Teilbereiche 22 derart, daß sich deren Randbereiche 26
überlappen, besteht immer noch in dem Zwischenraum zwischen drei aneinandergrenzenden
Teilbereichen 22, beispielsweise den Teilbereichen 22
1, 22
20 und 22
30, ein nicht gehärteter ungefähr dreieckförmiger Bereich.
[0085] Um derartige nicht gehärtete Bereiche zu vermeiden, kann man, wie bei einem fünften
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 13 dargestellt, die Teilbereiche 22 überlappend anordnen,
so daß die ungehärteten Bereiche zwischen jeweils drei aneinandergrenzenden Teilbereichen
22 vermieden werden. Dieses überlappende Anordnen der Teilbereiche, beispielsweise
der Teilbereiche 22
1, 22
20 und 22
30 hat lediglich den Nachteil, daß jeweils um den zuletzt gesetzten Teilbereich 22 herum
noch ein angelassener Bereich entsteht.
[0086] Da jedoch der Temperaturgradient 26 der Teilbereiche 22 so groß ist, beispielsweise
größer als 500°/mm, ist der durch Anlassen in seiner Härte reduzierte Flächenanteil
weitaus geringer wie bei den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren, so daß
sich beim überlappenden Anordnen der Teilbereiche 22 eine im wesentlichen gleichmäßige
Härte über die Fläche ergibt, insbesondere wenn diese makroskopisch betrachtet wird,
und außerdem sind die Härteeinbrüche E in den Randbereichen 26 aufgrund des Anlassens
geringer als bei den bislang bekannten Verfahren, so daß sie weit weniger ins Gewicht
fallen.
[0087] Bei einem sechsten Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens, dargestellt
in Fig. 14 wird mit unterschiedlichen Arten von Teilbereichen gearbeitet.
[0088] Die Teilbereiche 22
s stellen sogenannte Härtespuren dar, die sich über eine große Länge, die im Prinzip
ein beliebiges Vielfaches der Ausdehnung der Einkopplungsfläche 34 betragen kann,
über den Oberflächenbereich 20 erstrecken. Um den großen Wärmeeintrag, der beim Herstellen
der Teilbereiche 22
S durch Selbstabschreckung entsteht, ohne Nachteile tolerieren zu können, werden die
Teilbereiche 22
S mit einem Abstand voneinander und nacheinander erzeugt, der mindestens zwei AQ beträgt,
noch besser einem Abstand, der wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 14 dargestellt,
mindestens ungefähr 3 AQ beträgt.
[0089] Darüber hinaus wird zum Härten des Oberflächenbereichs 20 zwischen den Teilbereichen
22
S in der bereits beschriebenen Weise vorgegangen, nämlich dadurch, daß das Härten des
Oberflächenbereichs 20 zwischen den Teilbereichen 22
S durch Teilbereiche 22
1, 22
10 etc. erfolgt, die in allen Richtungen eine Erstreckung haben, die maximal der dreifachen
Ausdehnung der Einkoppelfläche 34 in dieser Richtung entspricht, vorzugsweise maximal
der doppelten Ausdehnung der Einkoppelfläche 34 in dieser Richtung.
[0090] Ferner werden die Teilbereiche 22
1, 22
10 etc. in gleicher Weise erzeugt, wie beim dritten, vierten oder fünften Ausführungsbeispiel,
so daß Anlaßeffekte beim Überlappen zwischen den Teilbereichen 22
1 und 22
10 sowie den Teilbereichen 22
1 und 22
S1 vernachlässigbar sind und somit auch im Überlappungsbereich die Härteeinbrüche geringer
sind als ungefähr 20% der mittleren Härte in den jeweiligen Teilbereichen 22.
1. Verfahren zum Härten eines Oberflächenbereichs eines Werkstücks, bei welchem nacheinander
Teilbereiche des Oberflächenbereichs mittels eines gepulsten Laserstrahls durch Aufheizen
und Abschrecken des Gefüges erzeugt werden, wobei jeder Teilbereich durch eine zusammenhängende
Oberfläche eines ungefähr dieselbe Härte aufweisenden Gefüges gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl auf den Teilbereich (22) so einwirkt, daß mit dem Laserstrahl (30)
über eine dem Fokusbereich (32) entsprechende Kopplungsfläche (34) während einer Aufheizdauer
im Bereich von ungefähr 0,01 Sek. bis ungefähr 2 Sek. Energie zum Härten des Gefüges
eingekoppelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl (30) während der Aufheizdauer mit maximal fünf Laserpulsen über die
Einkopplungsfläche (34) einwirkt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl (30) während der gesamten Aufheizdauer mit einem einzigen Laserpuls
über die Einkopplungsfläche (34) einwirkt.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl (30) eine Wellenlänge im Bereich zwischen 500 und 1100 nm aufweist.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Laserstrahl (30) von einem Halbleiterlaser erzeugt wird.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nebeneinander liegende Teilbereiche (22) in einem Zeitabstand aufgeheizt
werden, während dessen mindestens zwei weiter entfernt liegende Teilbereiche (22)
aufgeheizt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwei unmittelbar nebeneinander liegende Teilbereiche (22) in einem zeitlichen Abstand
voneinander aufgeheizt werden, während dessen mindestens fünf weitere Teilbereiche
(22) aufgeheizt werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei unmittelbar nebeneinander liegende Teilbereiche (22) in einem Zeitabstand aufgeheizt
werden, während dessen mindestens zehn weitere Teilbereiche (22) aufgeheizt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Teilbereiche (22) in einem Abstand von den unmittelbar nebeneinander
liegenden Teilbereichen (22) angeordnet sind, der mindestens einem fünffachen der
Ausdehnung des ersten der unmittelbar nebeneinanderliegenden Teilbereiche (22) in
der Abstandsrichtung (40) entspricht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Teilbereiche (22) von den unmittelbar nebeneinander liegenden Teilbereichen
(22) einen Abstand aufweisen, der mindestens einem zehnfachen der Ausdehnung des ersten
der unmittelbar nebeneinanderliegenden der Teilbereiche (22) in Abstandsrichtung (40)
entspricht.
11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufheizen durch die Laserstrahlung (30) am Rand jedes über die Austenitisierungstemperatur
aufgeheizten Teilbereichs (22) zu einem Temperaturgradient von größer als 500°/mm
führt.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Abkühlen jedes Teilbereichs (22) durch Selbstabschreckung erfolgt.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Teilbereich (22) eine Flächenausdehnung aufweist, welche in jeder Richtung
(14, 16) maximal einer fünffachen Ausdehnung der Einkopplungsfläche (34) innerhalb
des jeweiligen Teilbereichs entspricht.
14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flächenausdehnung jedes Teilbereichs (22) im wesentlichen des maximalen der zweifachen
Flächenausdehnung der Einkopplungsfläche innerhalb des Teilbereichs (22) entspricht.
15. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Teilbereiche (22) in unterschiedlichen Richtungen (14, 16)
Flächenausdehnungen aufweist, die sich maximal um einen Faktor 3 unterscheiden.
16. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich jeder Teilbereich (22) in jeder Richtung des Oberflächenbereichs (20) bis maximal
10 mm ausdehnt.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß sich jeder Teilbereich (22) in jeder Richtung bis maximal 5 mm ausdehnt.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß sich jeder Teilbereich in jeder Richtung bis maximal 2 mm ausdehnt.
19. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gefüge in jedem Teilbereich (22) eine Einhärtetiefe (AT) aufweist, die in der
Größenordnung der maximalen Ausdehnung des Teilbereichs (22) in einer der Richtungen
(14, 16) der Flächenausdehnung liegt.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhärtetiefe (AT) höchstens der maximalen Ausdehnung des jeweiligen Teilbereichs
(22) in einer der Richtungen (14, 16) der Flächenausdehnung entspricht.
21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhärtetiefe (AT) maximal 50% der maximalen Ausdehnung des Teilbereichs (22)
in einer der Richtungen (14, 16) der Flächenausdehnung entspricht.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 20 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Einhärtetiefe mindestens 20% der maximalen Ausdehnung des Teilbereichs (22) in
einer der Richtungen (14, 16) entspricht.
23. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität des Laserpulses mindestens 104 Watt/cm2 entspricht.
24. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Intensität des Laserpulses kleiner 106 Watt/cm2 ist.
25. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nebeneinander liegende Teilbereiche (22) einen Abstand voneinander aufweisen.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand unmittelbar nebeneinander liegender Teilbereiche (22) mindestens 1/10
der Ausdehnung der Teilbereiche (22) in Abstandsrichtung entspricht.
27. Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand unmittelbar nebeneinander liegender Teilbereiche (22) mindestens der
Hälfte der Ausdehnung der Teilbereiche (22) in Abstandsrichtung entspricht.
28. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nebeneinander liegende Teilbereiche (22) einen Abstand voneinander aufweise,
der weniger als 1/10 der Ausdehnung der Teilbereiche (22) in Abstandsrichtung beträgt.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nebeneinander liegende Teilbereiche (22) überlappend angeordnet sind.
30. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in jedem der Teilbereiche (22) ein außerhalb desselben liegender angelassener Bereich
in einer radialen Richtung zu einem Mittelpunkt des Teilbereichs (22) eine Ausdehnung
von weniger als 1/5 der Ausdehnung des Teilbereichs (22) in dieser Richtung aufweist.
31. Verfahren nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, daß der angelassene Bereich eine Ausdehnung von weniger als 1/10 aufweist.
32. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilbereiche (22) so dicht nebeneinander liegen, daß die Härte (H) des Gefüges
zwischen den Teilbereichen (22) um maximal 50% gegenüber der Härte (H) des Gefüges
innerhalb der Teilbereiche abfällt.
33. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilbereiche (22) sich zu einem Oberflächenbereich (20) mit näherungsweise im
Mittel eine gleichmäßige Härte aufweisenden Gefüge ergänzen.