[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung
von Gegenständen aus Werkzeugstahl mit verbesserter Homogenität, höherer Reinheit
und verbesserten Eigenschaften.
[0002] Weiters bezieht sich die Erfindung auf einen Werkzeugstahl-Gegenstand mit verbessertem
Eigenschaftsprofil.
[0003] Werkzeugstähle mit hohen Kohlenstoffkonzentrationen und hohen Gehalten an karbidbildenden
Elementen werden für Schneidteile und Komponenten mit hoher Verschleißfestigkeit eingesetzt.
Weil nun bei einer Erstarrung derartiger Legierungen in Gießformen Inhomogenitäten
sowie grobe primäre und eutektische Karbide gebildet werden, die Fertigungsprobleme
und schlechte mechanische Eigenschaften der daraus erstellten Werkzeuge oder Komponenten
bewirken, ist eine pulvermetallurgische Herstellung derartiger Teile vorteilhaft.
[0004] Eine pulvermetallurgische Herstellung beinhaltet im wesentlichen ein Verdüsen einer
Werkzeugstahlschmelze zu Metallpulver, ein Einbringen und Verdichten des Metallpulvers
in einen Behäler bzw. eine Kapsel, ein Verschließen der Kapsel und ein Erwärmen und
heißisostatisches Pressen des Pulvers in der Kapsel zu einem dichten homogenen Material.
[0005] Bei einem Verdüsen der Schmelze, welches nach dem Stand der Technik vorteilhaft mit
Stickstoff erfolgt, werden kleine Metalltröpfchen mit einem hohen Verhältnis von Oberfläche
zu Volumen im Gasstrom gebildet, was eine große Abkühl- und Erstarrungsgeschwindigkeit
des Flüssigmetalles und dadurch kleine Karbidteilchen in den Pulverkörnern bewirkt.
Wie vorher erwähnt, wird in der Folge das zumeinst durch Klopfen in der Kapsel verdichtete
Pulver in dieser durch heißisostatisches Pressen bei Temperaturen von zumeist über
1080°C mit einem Druck von größer als 85 MPa zu einem vollkommen dichten Metallkörper
ausgeformt. Dieser as-HIPed Metallkörper, der noch einer Warmumformung unterworfen
werden kann, weist bei hohem Karbidgehalt eine vorteilhaft geringe Karbidgröße von
durchschnittlich 1-3 um und gute mechanische Materialeigenschaften im Vergleich mit
einer schmelzmetallurgischen Herstellung auf.
[0006] Pulvermetallurgisch hergestellte Gegenstände aus Werkzeugstahl besitzen zwar eine
durchaus vorteilhafte Struktur mit feinverteilten Karbidphasen; einer unvollständigen
Materialisotropie und eines schlechten Reinheitsgrades wegen kann jedoch das erreichbare
hohe Gütepotential von PM-Werkstoffen nicht realisiert werden.
[0007] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen und setzt sich zum Ziel, den Gütemangel
der nach dem Stand der Technik hergestellten Gegenständen aus PM-Werkzeugstahl zu
beseitigen und ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, mit welchem ein
isostatisch gepreßter Metallkörper mit höchster Werkstoffisotropie und geringstem
Gehalt an oxidischen Einschlüssen herstellbar ist.
[0008] Weiters zielt die Erfindung auf einen Werkzeugstahl-Gegenstand mit verbesserten Bearbeitungs-
und Gebrauchseigenschaften bei erhöhter Einsatzstandzeit ab.
[0009] Dieses Ziel wird bei einem gattungsgemäßen Verfahren dadurch erreicht, daß eine Schmelze
in ein metallurgisches Gefäß eingebracht und in diesem konditioniert wird, das ist
ein Verbessern des oxidischen Reinheitsgrades derselben und ein Einstellen der Temperatur
auf einen Wert über der Bildungstemperatur von Primärausscheidungen in der Legierung,
wonach bei im wesentlichen konstant gehaltener Temperatur aus dieser Schmelze durch
Verdüsung mit Stickstoff ein Pulver mit einem mittleren Korndurchmesser von 50 bis
70 µm hergestellt, im Stickstoffstrom desintegriert und unter Aufrechterhaltung der
Stickstoffatmosphäre das Pulver mit einem maximalen Korndurchmesser von 500 µm klassiert,
gesammelt, gemischt, in einen Behälter mit einem Durchmesser oder einer Dicke von
größer als 300 mm und einer Länge von größer als 1000 mm eingebracht, durch mechanische
Stöße in diesem verdichtet und der Behälter gasdicht verschlossen wird, worauf in
einem heißisostatischen Preßzyklus für diesen die Parameter derart eingestellt werden,
daß im Aufwärmvorgang die Temperatur und der Druck erhöht werden, wobei im Pulverkörper
des Behältnisses bzw. der Kapsel ein allseitiger Druck von mindestens 1 bis 40 MPa
wirksam ist, und danach ein isostatischer Preßvorgang bei einer Temperatur von mindestens
1100°C, höchstens jedoch 1180°C, bei einem isostatischen Druck von mindestens 90 MPa
während einer Zeitdauer von mindestens drei Stunden erfolgt und anschließend der HIP-Preßkörper
gekühlt und gegebenenfalls dieser Preßkörper nachfolgend warm umgeformt und derart
ein Werkstoff mit einem gemäß DIN 50 602- K0-Wert von im wesentlichen höchstens 3
hergestellt wird.
[0010] Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erreichten Vorteile sind im wesentlichen
darin begründet, daß synergetisch vorerst durch metallurgische Arbeit an einer in
ein metallurgisches Gefäß eingebrachten Schmelze deren oxidischer Reinheitsgrad entscheidend
verbessert und deren Temperatur homogen auf einen vorteilhaften Überhitzungswert eingestellt
werden, wonach eine Verdüsung des Flüssigmetalles derart erfolgt, daß der mittlere
Korndurchmesser 50 bis 70 µm beträgt. Dadurch wird erreicht, daß einerseits im Pulver
der Sauerstoffgehalt überraschend niedrig anfällt und andererseits auch der Feinkornanteil
wesentlich im Hinblick auf ein Erreichen einer hohen Klopf- und Rütteldichte in der
Kapsel erhöht ist. Wenn nun, wie erfindungsgemäß vorgesehen, das Metallpulver unter
Aufrechterhaltung der Stickstoffatmosphäre klassiert, gesammelt, in einen Behälter
eingebracht, in diesem verdichtet und der Behälter verschlossen wird, kann keine Oxidation
oder Physisorption von Sauerstoff an der Pulverkornoberfläche entstehen.
[0011] Eine erfindungsgemäße Verteilung der Korndurchmesser mit einem Mittelwert im Bereich
von 50 bis 70 µm ermöglicht ein Erreichen einer unerwartet hohen Pulverdichte in der
Kapsel, so daß einerseits deren Schwindmaß beim heißisostatischen Pressen gering ist
und andererseits eine weitgehend vollständige Isotropie des gepreßten dichten Metallkörpers
vorliegt. Diese Vorteile werden auch bei Behältergrößen mit einem Durchmesser oder
einer Dicke von mehr als 300 mm und einer Länge von größer als 1000 mm erreicht.
[0012] Die Parameter für den heißisostatischen Preßzyklus beinhalten ein Aufwärmen des Pulvers
im Behälter bei im wesentlichen gleichen Anstieg von Temperatur und Druck, wodurch
schon in dieser Phase, wie sich gezeigt hat, eine Erhöhung der Materialdichte und
Homogenität erreicht werden. Der anschließende Preßvorgang erfolgt im Temperaturbereich
von 1100°C bis 1180°C bei einem Druck von 90 MPa und größer mit einer Zeitdauer von
mindestens drei Stunden, gefolgt von einer langsamen Abkühlung des Preßkörpers. Niedrigere
Preßtemperaturen als 1100°C und Drücke unter 90 MPa sowie geringere Preßzeiten als
drei Stunden können Ungänzen im Werkstoff bewirken
[0013] Der Preßkörper weist nach dem HIPen eine vollständig dichte Materialstruktur auf,
kann also in diesem Zustand oder nach einer Warmumformung zu einem Werkzeug verarbeitet
werden.
[0014] Für die hohe Güte des nach dem Verfahren gemäß der Erfindung pulvermetallurgisch
hergestellten Werkzeugstahl- Gegenstandes ist dessen niedriger Gehalt an Einschlüssen
sowie die geringe Einschlußgröße kennzeichnend. Der hohe oxidische Reinheitsgrad,
der mit einem K0-Wert nach DIN 50 602 von im wesentlichen höchstens 3 dokumentiert
ist, führt nicht nur zu stark verbesserten mechanischen Eigenschaften, insbesondere
bei erhöhten Einsatztemperaturen, des Werkstoffes in allen Beanspruchungsrichtungen.
sondern verbessert auch dessen Gebrauchseigenschaften, vorzugsweise die Schneidhaltigkeit
von Feinschnitt-Werkzeugen, in hohem Maße.
[0015] Eine besonders markante Gütesteigerung des Gegenstandes wird bei dessen Herstellung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht, wenn die Schmelze aus einer Eisenbasislegierung
enthaltend in Gew.-%
Kohlenstoff (C) |
0,52 |
bis |
3,74 |
Mangan (Mn) |
|
bis |
2,9 |
Chrom (Cr) |
|
bis |
21,0 |
Molybdän (Mo) |
|
bis |
10,0 |
Nickel (Ni) gegebenenfalls |
|
bis |
1,0 |
Kobalt (Co) |
|
bis |
20,8 |
Vanadin (V) |
|
bis |
14,9 |
Niob(Nb) Tantal (Ta) einzeln oder in Summe |
|
bis |
2,0 |
Wolfram (W) |
|
bis |
20,0 |
Schwefel (S) |
|
bis |
0,5 |
sowie Begleitelemente bis zu einer Summenkonzentration von 4,8 und Verunreinigungen
und Eisen als Rest, gebildet ist.
Obige chemische Zusammensetzung des Werkzeugstahles beinhaltet besonders karbidreiche
Werkzeugstähle mit hoher Abriebfestigkeit und hoher Schneidhaltigkeit der daraus gefertigten
Werkzeuge. Da hohe Karbidanteile in der Regel die mechanischen Eigenschaften des Werkstoffes
verschlechtern, ist deren grundsätzliche Verbesserung durch das erfindungsgemäße Verfahren
von besonderer Bedeutung. Es hat sich gezeigt, daß diese hohen mechanischen Kennwerte,
insbesondere die der Schlagbiegezähigkeit des Materials, synergetisch durch den kleinen
mittleren Korndurchmesser des Pulvers, eine homogene dichte Schüttung desselben in
der Kapsel und durch den hohen oxidischen Reinheitsgrad bei isotroper Struktur des
heißisostatisch gepreßten Gegenstandes begründet sind.
[0016] Der oxidische Reinheitsgrad des Flüssigmetalles kann durch eine metallurgische Arbeit
wirkungsvoll verbessert werden, wenn eine Konditionierung der Schmelze im metallurgischen
Gefäß bei einer induzierten turbulenten Strömung derselben und bei einer vollständigen
Abdeckung des Metallbades durch flüssige Schlacke, welche insbesondere mittels direkten
Stromdurchganges beheizt wird, während einer Zeit von mindestens 15 Minuten erfolgt.
Dabei wird eine Abgabe von Sauerstoffverbindungen bzw. Oxiden aus der Schmelze und
eine Aufnahme derselben in die heiße Schlacke gefördert, wobei die induzierte Strömung
des Metallbades die Effizienz steigert. Per se ist bekannt, eine Strömung von Flüssigmetall
in einem metallurgischen Gefäß mittels Einleitens von Argon-Spülgas durch mindestens
einen bodenseitig angeordneten gasdurchlässigen Spülstein zu erreichen. Es ist jedoch
wichtig, um eine Reoxidation der Schmelze zu verhindern, daß deren Abdeckung durch
flüssige Schlacke auch bei Schmelzenbewegungen vollständig erhalten bleibt. Um Probleme
beim Einsatz eines Spülsteines im Hinblick auf die Zuverlässigkeit einer Ausbildung
einer kontrollierten und effizienten Metallströmung sowie um Schwierigkeiten bei der
Spül- bzw. Rührgaszufuhr, wobei kleine Gasmengen wenig metallurgische Wirkung zeigen,
jedoch hohe Gasmengen Oberflächenteile der Schmelze schlackenfrei erstellen und oxidieren
sowie Schlackenpartikel in den Stahl einmischen können, zu vermeiden, ist es bevorzugt,
elektromagnetische Mittel, zum Beispiel elektromagnetische Rührspulen, für eine Induzieren
einer turbulenten Strömung im Flüssigmetall einzusetzen. Höchst vorteilhaft kann dabei
auch eine Einstellung und gleichmäßige Verteilung der Temperatur des Metallbades mittels
einer Einbringung von Wärmeenergie in die Schlacke durch elektrischen Stromdurchgang
erfolgen.
[0017] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die konditionierte
Schmelze durch einen Düsenkörper im metallurgischen Gefäß mit einem Schmelzenstromdurchmesser
von 4,0 bis 10,0 mm in eine Verdüsungskammer eingebracht und in dieser mit mindestens
drei aufeinander folgenden aus Stickstoff, mit einem Reinheitsgrad von mind. 99,999%
Stickstoff, gebildeten Gasstrahlen mit der Maßgabe beaufschlagt wird, daß die letzte
Beaufschlagung des Schmelzenstromes durch einen Gasstrahl erfolgt., der zumindest
stellenweise eine Geschwindigkeit aufweist, die größer als die Schallgeschwindigkeit
ist. Eine Einhaltung des Schmelzenstromdurchmessers und die hohe kinetische Energie
der Gasbeaufschlagung des Metallstromes bewirken eine günstige Kornverteilung und
eine gewünschte Feinheit des erstellten Metallpulvers. Die Konditionierung und die
Einstellung der Temperatur des Flüssigmetalles im metallurgischen Gefäß sowie der
hohe Reinheitsgrad des Zerstäubungsgases Stickstoff sind weiters die Ursachen für
einen überraschend hohen Reinheitsgrad bzw. einen geringen Sauerstoffanteil des Pulvers
und in der Folge des heißisostatisch gerpeßten Blockes.
[0018] Weil auch geringe Anteile an Grobkorn im Metallpulver, insbesondere beim Befüllen
der Kapsel und beim Verdichten des Pulvers in dieser, Entmischungen bewirken können,
ist von Vorteil, wenn der Durchmesser der Pulverkörner verdüsungstechnisch auf einen
Maximalwert von 500 µm eingestellt oder klassiert wird.
[0019] Allenfalls kann zur Sicherstellung einer homogenen Schüttung und zur Gütesteigerung
des Erzeugnisses nach der Erfindung vorgesehen sein, daß das in einem Bereitstellungsraum
gesammelte Pulver durch Stickstoff fluidisiert und gemischt und bei Aufrechterhaltung
der Stickstoffatmosphäre in einen Behälter bzw. eine Kapsel mit einem Gesamtgewicht
von größer als 0,5 t eingebracht, durch mechanische Stöße verdichtet und gasdicht
eingeschlossen wird.
[0020] Derart kann sichergestellt werden, daß, wenn in wirtschaftlich günstiger Weise das
homogenisierte Pulver in einen Behälter bzw. in eine Kapsel mit einem Durchmesser
bzw. einer Dicke von gleich oder größer 400 mm und einer Länge von mindestens 1000
mm eingebracht wird, bei Anwendung der vorhin genannten Parameter für den heißisostatischen
Preßzyklus der hergestellte Block Homogenität und vollkommene Materialdichte erlangt.
[0021] Wenn die pulvergefüllte Kapsel im kalten Zustand in eine HIP-Einrichtung eingebracht
wird und eine darauffolgende Erwärmung der Pulverkapsel unter allseitigem Umgebungsdruck
erfolgt, kann einerseits die Durchwärmungszeit auf Grund einer angehobenen Wärmeleitung
verkürzt und die Pulvermasse im Hinblick auf eine weitgehend vollständige Isotropie
des Blockes vorverdichtet werden.
[0022] Es kann, wie sich gezeigt hat, in bestimmten Fällen zur Unterstützung der Konsolidierung
günstig sein, wenn die Anwärmung und/oder der Preßvorgang des Pulvers bei konstanter,
gegebenenfalls sich gleichmäßig ändernder, um einen Mittelwert pendelnder Temperaturbeaufschlagung
durchgeführt wird und der Preßvorgang bei einer Temperatur von mindestens 1140°C,
höchstens jedoch von 1170°C, erfolgt.
[0023] Auf Grund der verbesserten Materialeigenschaften ist es möglich und es kann insbesondere
zur Kostenminimierung vorteilhaft sein, wenn der erfindungsgemäß pulvermetallurgisch
hergestellte Block im Zustand as-HIPed oder bei geringster, aus wirtschaftlichen Gründen
durchzuführender Verformung als Vormaterial für Werkzeuge oder Werkzeugteile eingesetzt
wird.
[0024] Das weitere Ziel der Erfindung, einen Werkzeugstahlgegenstand mit verbesserten Bearbeitungs-
und Gebrauchseigenschaften bei erhöhter Einsatzstandzeit zu schaffen, wird bei einem
pulvermetallurgisch hergestellten Gegenstand aus Werkzeugstahl mit verbesserten Werkstoffeigenschaften
bestehend aus einer Eisenbasislegierung enthaltend in Gew.-%
Kohlenstoff (C) |
0,52 |
bis |
3,74 |
Mangan (Mn) |
|
bis |
2,9 |
Chrom (Ce) |
|
bis |
21,0 |
Molybdän (Mo) |
|
bis |
10,0 |
Nickel (Ni) gegebenenfalls |
|
bis |
1,0 |
Kobalt (Co) |
|
bis |
20,8 |
Vanadin (V) |
|
bis |
14,9 |
Niob (Nb) Tantal (Ta) einzeln oder in Summe |
|
bis |
2,0 |
Wolfram (W) |
|
bis |
20,0 |
Schwefel (S) |
|
bis |
0,5 |
sowie Begleitelemente bis zu einer Summenkonzentration von 4,8 und Verunreinigungen
und Eisen als Rest, welcher Werkstoff nach DIN 50 602 einen K0-W von höchstens 3 aufweist,
erreicht.
[0025] Werkzeugstähle haben ein breites Spektrum der Konzentration der jeweiligen Legierungselemente,
wobei diese immer in Wechselwirkung stehen und im Hinblick auf den Kohlenstoffgehalt
zu sehen sind. Geringere Kohlenstoffgehalte als 0,52 Gew.-% führen zu einem niedrigen
Karbidanteil und/oder zu einer geringen Matrixhärte im thermisch vergüteten Zustand
des Stahles, wohingegen höhere Gehalte als 3,74 Gew.-% Kohlenstoff, auch bei einer
pulvermetallurgischen Herstellung, den Werkstoff für eine Verwendung als Werkzeug
auf Grund des mechanischen Eigenschaftsprofiles weitgehend ausschließen.
[0026] Von besonderer Bedeutung für eine gute Härtbarkeit und die erreichbaren mechanischen
und chemischen Eigenschaften der Gegenstände sind die Elemente Mn und Cr, wobei Gehalte
über 2 Gew.-% Mn und über 21 Gew.-% Cr zu einem Abfall der für die Werkzeuge erforderlichen
Materialwerte führen.
[0027] Die hohe Affinität zu Kohlenstoff der Elemente Mo, V, Nb/Ta und W bewirkt in entsprechenden
Anteilen eine gewünschte Karbid- und Mischkarbidausbildung in einer legierten Matrix.
In der obigen Reihenfolge der Elemente sollen jedoch die Konzentrationswerte in Gew.-%
10,0;14,9; 2,0; 20,0 nicht überschritten werden, weil dadurch einerseits ein gewünschtes
Vergütungsverhalten und andererseits die Herstellbarkeit und die vorgesehenen mechanischen
Eigenschaften der Werkstoffe nicht erreicht werden können.
Ni kann gegebenenfalls ohne nachteilige Wirkung bis zu einem Gehalt von 1,0 Gew.-%
in der Legierung vorliegen
Co steigert die Warmhärte und Schneidhaltigkeit der Werkzeuge , wirkt jedoch ab einem
Gehalt von 20,8 Gew.-% eigenschaftsverschlechternd.. Schwefelgehalte bis 0,5 Gew.-%
verbessern die Zerspanbarkeit des Werkzeugstahles, ohne jedoch den Reinheitsgrad desselben
derartig nachteilig zu beeinflussen, daß die mechanischen Materialwerte erniedrigt
sind.
[0028] Erfindungsgemäß weist der Werkzeugstahl einen nach DIN 50 602 definierten K0-Wert
von im wesentlichen höchstens 3 auf. Dieser hohe Reinheitsgrad des Werkstoffes bewirkt
nicht nur eine große Verbesserung der mechanischen Eigenschaften im vergüteten Zustand,
beispielsweise eine wesentlich gesteigerte Zähigkeit des Materials, sondern es sind
auch die Gebrauchseigenschaften, insbesondere die Schneidhaltigkeit von Feinschnitt-
Werkzeugen für harte Gegenstände sprunghaft angehoben. Diese Gütesteigerung der erfindungsgemäßen
pulvermetallurgisch hergestellten Gegenstände aus Werkzeugstahl ist, wie gefunden
wurde, insbesondere darin begründet, daß der geringe Anteil an kleineren und das Fehlen
von größeren nichtmetallischen Einschlüssen eine von diesen bewirkte Rißinitiation
minimiert.
[0029] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Untersuchungsergebnissen näher erläutert:
Von Kaltarbeitsstählen und Schnellarbeitsstählen mit Kohlenstoffgehalten C von größer
als 2,2 Gew.-%, ca 12,5 Gew.-% Cr und über 4,0 Gew.-% V bzw. 1,1 bis 1,4 Gew.-% C,
ca 4,3 Gew.-% Cr, ca 5 Gew.-% Mo, 3 bis 5 Gew.-% V, 5,8 bis 6,5 Gew.-% W, gegebenenfalls
bis 9 Gew.-% Co Rest jeweils Eisen und Verunreinigungen wurden zur Erprobung 50 Stück
8 t Chargen geschmolzen, in ein mit einer Verdüsungskammer verbundenes metallurgisches
Gefäß eingebracht, mit reaktiver Schlacke abgedeckt und diese mittels Elektroden bei
direktem Stromdurchgang beheizt. In einem Zeitraum von 15 bis 45 Minuten erfolgte
ein Konditionieren der Schmelze bei einem induktiven turbulenten Rühren derselben,
wobei der Schmelzenspiegel immer mit heißer Schlacke abgedeckt war. Danach wurde eine
Bohrung in einem Düsenkörper des metallurgischen Gefäßes freigesetzt und ein in die
Verdüsungskammer eintretender Schmelzenstrom mit einem Durchmesser von 4,0 bis 10,0
mm mittels aufeinanderfolgenden Stickstoff-Gasstrahlen beaufschlagt, wobei der letzte
Gasstrahl mit Überschallgeschwindigkeit aus der Düse austrat, auf das Flüssigmetall
gerichtet war und dieses in Tröpfchen zerteilte. In der Verdüsungskammer erfolgte
eine Erstarrung der Tröpfchen zu Pulverkörnern in Stickstoff mit einem Reinheitsgrad
von 99,999 %. Die Stickstoffatmosphäre über dem Pulver wurde auch bei einem Klassieren
und Sammeln desselben aufrechterhalten, wobei aus dem Sammelbehälter jeweils Proben
zur Klassierung der Pulverpartikel gezogen wurden.
[0030] Vom Sammelbehälter erfolgte ein Einbringen des Pulvers in einen Behälter bzw. eine
Kapsel aus unlegiertem Stahl, wobei durch ein Rütteln bzw. Beklopfen desselben bzw.
derselben eine Verdichtung der Pulverfüllung und nachfolgend ein Verschließen der
Kapsel vorgenommen wurden. Die mit verdichtetem Legierungspulver gefüllte Kapsel mit
einem Durchmesser von 420 mm⌀ und einer Länge von 2000 mm wurde im kalten Zustand
in die HIP-Anlage eingebracht, wonach der Druck und die Temperatur gleichzeitig erhöht
wurden. Ein heißisostatisches Pressen erfolgte bei einer Temperatur von 1155°C mit
einem Druck von 105 MPa in einer Zeitspanne von 3,85 Stunden, wonach der Preßkörper
langsam abgekühlt wurde. Nach einer Warmumformung mit 0,2-fachen bis 8,1-fachem Verformungsgrad
erfolgte aus den Schmiedestücken eine Entnahme von Proben.
[0031] Die bei Verwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens aus dem Sammelbehälter entnommenen
50 Pulverproben wurden einer Siebanalyse unterworfen. Die Ergebnisse und zwar der
jeweilig durchschnittliche Pulveranteil in den einzelnen Partikelklassen ist in der
Tabelle 1 ( Kornverteilung der Metallpulver) in Gegenüberstellung mit 92 Ergebnissen
bei Verwendung von Verfahren nach dem Stand der Technik wiedergegeben.
Tab. 1 :
Kornverteilung der Metallpulver, Anteil der Partikelklassen im Metallpulver, mittlere
Partikelgröße |
Partikelklasse Mikron |
Verfahren gemäß der Erfindung Anteil in % |
Vergleichsverfahren Stand der Technik Anteil in % |
0-45 |
31,5 |
12,7 |
46-63 |
20,5 |
9,0 |
64-75 |
8,7 |
5,3 |
76-100 |
11,0 |
9,2 |
101-125 |
7,6 |
9,8 |
126-180 |
9,5 |
14,0 |
181-250 |
6,0 |
13,2 |
251-355 |
3,7 |
12,8 |
355-500 |
1,5 |
14,0 |
Mittlere Partikelgröße |
61µm |
141µm |
[0032] Pulver, welche mit einem Verfahren nach der Erfindung erstellt waren, besaßen bis
zu einem Korndurchmesser von 63 um einen Anteil an der Gesamtmenge von 52% und einen
Anteil von ca 72% bis zu einer Korngröße bis 100µm. Pulver, hergestellt nach dem Stand
der Technik, weisen hingegen für die gleichen Klassen Anteile von 21,7 % und 36,2
% auf. Vergleicht man die ermittelte mittlere Partikelgröße, so ist diese bei erfindungsgemäßer
Pulverherstellung 61 µm, wohingegen bei einer Pulverfertigung nach dem Stand der Technik
eine mehr als doppelt so große mittlere Partikalgröße von 141 µm ermittelt wurde.
[0033] In Fig. 1 ( erfindungsgemäßes Herstellverfahren) und Fig. 2 ( Herstellverfahren nach
dem Stand der Technik) sind Pulver in loser Schüttung dargestellt. Bei einer derartigen
Schüttung treten, wie Fig. 2 zeigt, im Vergleichspulver (Stand der Technik) Entmischungsbereiche
mit einer Häufung von groben Pulverkörnern 1 und feinen Fraktionen 2 auf. Hingegen
ist beim erfindungsgemäß gefertigten Pulver weitgehend Homogenität gegeben. Gleiches
gilt für Fig. 3 ( Pulvererstellung nach der Erfindung) und Fig. 4 ( Vergleichspulver)
nach dem Stand der Technik.
[0034] Von den 50 Rohlingen mit jeweils unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung, hergestellt
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wurden nach einer Warmverformung Proben entnommen
und deren Reinheitsgrad bzw. Gehalt an nichtmetallischen Einschlüssen nach DIN 50
602 und ASTM E 45 /85 Meth.D untersucht. Diese Ergebnisse wurden wiederum mit Ergebnissen
von 92 Proben aus artgleichen Werkstoffen, jedoch hergestellt nach dem Stand der Technik,
verglichen uns sind in Tabelle 2 ( Einschlußgehalt von PM-Werkzeugstählen K0) und
Tabelle 4 ( Einschlußgehalt von PM-Werkzeugstählen nach ASTM-Wert) wiedergegeben.
Tab.2:
Einschlußgehalt von PM-Werkzeugstählen K0 ( DIN 50 602) |
|
Werkzeugstahl gem.Erfindung |
Werkzeugstahl gem.Stand der Technik |
K0 |
Anzahl der Proben |
Anteil % |
Anzahl der Proben |
Anteil % |
0 |
28 |
56,0 |
15 |
16,3 |
1 |
18 |
36,0 |
28 |
30,4 |
2 |
3 |
6,0 |
19 |
20.7 |
3 |
1 |
2,0 |
12 |
13,0 |
4 |
|
|
7 |
7,6 |
5 |
|
|
2 |
2,2 |
6 |
|
|
3 |
3,3 |
7 |
|
|
1 |
1,1 |
8 |
|
|
|
|
9 |
|
|
|
|
10 |
|
|
|
|
11 |
|
|
|
|
12 |
|
|
1 |
1,1 |
13 |
|
|
1 |
1,1 |
14 |
|
|
1 |
1,1 |
15 |
|
|
1 |
1,1 |
16 |
|
|
|
|
17 |
|
|
|
|
18 |
|
|
1 |
1,1 |
19 |
|
|
|
|
20 |
|
|
|
|
Summe |
50 |
100 |
92 |
100 |
[0035] Bei einer Auswertung des Einschlußgehaltes im Werkstoff nach DIN 50 602 Verfahren
K0 wurden bei Werkzeugstählen gemäß der Erfindung Gesamt-Summenkennwerte bis höchstens
3 mit einem Anteil bei diesem Wert von 2% ermittelt. Hingegen zeigten, wie aus Tabelle
2 ersichtlich ist, Werkzeugstähle, erstellt nach dem Stand der Technik, einen wesentlich
höheren Gehalt an nichtmetallischen Einschlüssen mit vergleichsweise großem Durchmesser.
Eine graphische Darstellung der Ergebnisse dieser Auswertung ist in Fig. 5 gezeigt,
wobei auf der Abszisse die Summenkennwerte und auf der Ordinate deren Anteil in %
aufgetragen sind. Daher zeigt die Kurve A den erfindungsgemäßen Werkstoff und die
Kurve B einen Stahl hergestellt gemäß dem Stand der Technik.
[0036] Eine weitere Untersuchung des Gehaltes an nichtmetallischen Einschlüssen in pulvermetallurgisch
hergestellten Werkzeugstählen erfolgte nach ASTM E 45/85 Meth.D.
[0037] Wie aus der Tabelle 3 hervorgeht, wurde an 50 Mustern von erfindungsgemäß gefertigtem
Material ( Kurve A) bei einer Probenanzahl 3 und einem Anteil von 6,0 % ein höchster
ASTM-Wert von 1,5 ermittelt. Mit einem ASTM-Wert 0,5 lag der Anteil bei 68 %. Das
Vergleichsmaterial, gefertigt nach dem Stand der Technik wies einen höheren Gehalt
und gröbere Einschlüsse ( Kurve B) auf, was graphisch auch in Fig. 6 dargestellt ist,
wobei auf der Abszisse wiederum der ASTM-Wert und auf der Ordinate der prozentuale
Anteil aufgetragen wird.
Tabelle 3:
Einschlußgehalt von PM-Werkzeugstählen (ASTM E 45 /85 Meth. D) |
|
Werkzeugstahl gem. Erfindung |
Werkzeugstahl gem. Stand der Technik |
ASTM-Werte |
Anzahl Proben |
Anteil % |
Anzahl Proben |
Anteil % |
0,5 |
34 |
68,0 |
24 |
26,1 |
1,0 |
13 |
26,0 |
35 |
38,0 |
1,5 |
3 |
6,0 |
22 |
23,9 |
2,0 |
|
|
6 |
6,5 |
2,5 |
|
|
4 |
4,4 |
3,0 |
|
|
1 |
1,1 |
Summe |
50 |
100 |
92 |
100 |
[0038] Werkzeugstähle der bezeichneten Art können, wie aus den Ermittlungen überraschend
gefunden wurde, erfindungsgemäß bis zu einem Gehalt von 0,5 Gew.-% mit Schwefel legiert
sein, ohne daß der Gehalt an nichtmetallischen Einschlüssen wesentlich erhöht ist
und sich ein DIN-K0-wert von größer als 3 einstellt.
1. Verfahren zur pulvermetallurgischen Herstellung von dichten, verformten oder unverformten
Gegenständen aus Werkzeugstahl mit verbesserter Homogenität, höherer Reinheit und
verbesserten Eigenschaften des Werkstoffes, wobei eine Schmelze in ein metallurgisches
Gefäß eingebracht und in diesem konditioniert wird das ist ein Verbessern des oxidischen
Reinheitsgrades derselben und ein Einstellen der Temperatur auf einen Wert über der
Bildungstemperatur von Primärausscheidungen in der Legierung, wonach bei im wesentlichen
konstant gehaltener Temperatur aus dieser Schmelze durch Verdüsung mit Stickstoff
ein Pulver mit einem mittleren Korndurchmesser von 50 bis 70 µm hergestellt, im Stickstoffstrom
desintegriert und unter Aufrechterhaltung der Stickstoffatmosphäre das Pulver mit
einem maximalen Korndurchmesser von 500 µm klassiert, gesammelt, gemischt, in einen
Behälter mit einem Durchmesser oder einer Dicke von größer als 300 mm und einer Länge
von größer 1000mm eingebracht, durch mechanische Stöße in diesem verdichtet und der
Behälter gasdicht verschlossen wird, worauf in einem heißisostatischen Preßzyklus
für diesen die Parameter derart eingestellt werden, daß im Aufwärmvorgang die Temperatur
und der Druck erhöht werden, wobei im Pulverkörper des Behältnisses bzw. der Kapsel
ein allseitiger Druck von mindestens 1 bis 40 MPa wirksam ist, und danach ein isostatischer
Preßvorgang bei einer Temperatur von mindestens 1100 °C, höchstens jedoch 1180°C,
bei einem isostatischen Druck von mindestens 90 MPa während einer Zeitdauer von mindestens
drei Stunden erfolgt und anschließend der HIP-Preßkörper gekühlt und gegebenenfalls
dieser Preßkörper nachfolgend warm umgeformt und derart ein hochreiner Werkstoff mit
einem gemäß DIN 50 602-K0-Wert von im wesentlichen höchstens 3 hergestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem die Schmelze aus einer Eisenbasislegierung
enthaltend in Gew.-%
Kohlenstoff (C) |
0,52 |
bis |
3,74 |
Mangan (Mn) |
|
bis |
2,9 |
Chrom (Cr) |
|
bis |
21,0 |
Molybdän (Mo) |
|
bis |
10,0 |
Nickel (Ni) gegebenenfalls |
|
bis |
1,0 |
Kobalt (Co) |
|
bis |
20,8 |
Vanadin (V) |
|
bis |
14,9 |
Niob (Nb) Tantal (Ta) einzeln oder in Summe |
|
bis |
2,0 |
Wolfram (W) |
|
bis |
20,0 |
Schwefel (S) |
|
bis |
0,5 |
sowie Begleitelemente bis zu einer Summenkonzentration von 4,8 und Verunreinigungen
und Eisen als Rest, gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem eine Konditionierung der Schmelze im
metallurgischen Gefäß bei einer induzierten turbulenten Strömung derselben, vorzugsweise
durch elektromagnetische Mittel, und bei einer vollständigen Abdeckung des Metallbades
durch flüssige Schlacke, welche insbesondere mittels direkten Stromdurchganges beheizt
wird, während eine Zeit von mindestens 15 Minuten erfolgt
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, bei welchem die konditionierte Schmelze durch einen
Düsenkörper im metallurgischen Gefäß mit einem Schmelzenstromdurchmesser von 4,0 bis
10,0 mm in eine Verdüsungskammer eingebracht und in dieser mit mindestens drei aufeinander
folgenden aus Stickstoff, mit einem Reinheitsgrad von mind. 99.999 % Stickstoff, gebildeten
Gasstrahlen mit der Maßgabe beaufschlagt wird, daß die letzte Beaufschlagung des Schmelzenstromes
durch einen Gasstrahl erfolgt, der zumindest stellenweise eine Geschwindigkeit aufweist,
die größer als die Schallgeschwindigkeit ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei welchem der Durchmesser der Pulverkörner
verdüsungstechnisch auf einen Maximalwert von 500 µm eingestsellt oder klassiert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem das in einem Bereitstellungsraum
gesammelte Pulver durch Stickstoff fluidisiert und gemischt und bei Aufrechterhaltung
der Stickstoffatmosphäre in einen Behälter bzw. eine Kapsel mit einem Gesamtgewicht
von größer 0,5 t eingebracht, durch mechanische Stöße verdichtet und gasdicht eingeschlossen
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei welchem das Pulver in einen Behälter
bzw. eine Kapsel mit einem Durchmesser bzw. einer Dicke von gleich oder größer 400
mm und einer Länge von mindestens 1500 mm eingebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem die pulvergefüllte Kapsel
im kalten Zustand in eine HIP-Einrichtung eingebracht wird und eine darauffolgende
Erwärmung der Pulverkapsel unter allseitigem Umgebungsdruck erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei welchem die Aufwärmung und/oder der
Preßvorgang des Pulvers bei konstanter, gegebenenfalls sich gleichmäßig ändernder,
um einem Mittelwert pendelnder Temperaturbeaufschlagung durchgeführt wird und der
Preßvorgang bei einer Temperatur von mindestens 1140°C, höchstens jedoch von 1170°C,
erfolgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, bei welchem der pulvermetallurgisch hergestellte
Block im Zustand AS HIPed oder bei geringster, aus wirtschaftlichen Gründen durchzuführender
Verformung als Vormaterial für Werkzeuge oder Werkzeugteile eingesetzt wird.
11. Pulvermetallurgisch hergestellter Gegenstand aus Werkzeugstahl mit verbesserten Werkstoffeigenschaften,
vorzugsweise hergestellt nach einem Verfahren gemäß den vorgeordneten Ansprüchen,
bestehend aus einer Eisenbasislegierung enthaltend in Gew.-%
Kohlenstoff (C) |
0,52 |
bis |
3,74 |
Mangan (Mn) |
|
bis |
2,9 |
Chrom (Cr) |
|
bis |
21,0 |
Molybdän (Mo) |
|
bis |
10,0 |
Nickel (Ni) gegebenenfalls |
|
bis |
1,0 |
Kobalt (Co) |
|
bis |
20,8 |
Vanadin (V) |
|
bis |
14,9 |
Niob(Nb)/Tantal(Ta) einzeln oder in Summe |
|
bis |
2,0 |
Wolfram (W) |
|
bis |
20,0 |
Schwefel (S) |
|
bis |
0,5 |
sowie Begleitelemente bis einer Summenkonzentration von 4,8 und Verunreinigungen
und Eisen als Rest, welcher hochreine Werkstoff nach DIN 50 602 einen K0-Wert von
höchstens 3 oder nach ASTM E 45/85 Meth.D einen ASTM-Wert von höchstens 1,5 aufweist.
12. Pulvermetallurgischer Gegenstand nach Anspruch 11, gebildet aus einem Werkstoff, welcher
einen Einschlußgehalt - nach DIN 50 602 Verfahren K0- für die Summe der Kennwerte
1 und 0 einen Anteil von größer 80 % aufweist.
13. Pulvermetallurgischer Gegenstand nach Anspruch 11, gebildet aus einem Werkstoff, welcher
einen Einschlußgehalt - nach DIN 50 602 Verfahren K0- für den Kennwert 0 einen Anteil
von größer 50 % aufweist.
14. Pulvermetallurgischer Gegenstand nach Anspruch 11, gebildet aus einem Werkstoff, welcher
einen Einschlußgehalt - nach ASTM E 45/85 Meth. D- für die Summe der ASTM-Werte 0,5
und 1 einen Anteil von größer 90% aufweist.
15. Pulvermetallurgischer Gegenstand nach Anspruch 11, gebildet aus einem Werkstoff, welcher
einen Einschlußgehalt- nach ASTM E 45/85 Meth. D- für den ASTM-Wert von 0,5 einen
Anteil von größer 60 % aufweist.