[0001] Die Erfindung betrifft ein Verlegeprofilsystem zur profilierten Plattenelementen
auf einer bestehenden Unterkonstruktion
Stand der Technik
[0002] Es sind zahlreiche Verlegeprofilsysteme zur Befestigung profilierten Plattenelementen,
insbesondere von Wellplatten, auf einer bestehenden Unterkonstruktion, z. B. einem
Wintergarten oder einem Carport, bekannt.
[0003] Bekannt und sehr verbreitet sind Verlegesysteme, bei denen sinusförmig gewellte Platten
überlappen verlegt und mittels Schrauben fixiert werden. Dazu müssen in die Wellplatten
Löcher gebohrt werden (siehe z. B. WO 98/09036).
[0004] EP 0 058 768 beschreibt Verbindungsprofilsprossen für Wellplatten, mit deren Hilfe
die Platten ohne Überlappungen verlegt werden können. Die Verbindungsprofilsprosse
überbrückt dabei jeweils zwei Platten im Scheitelpunkt der Wellenform. Auf diese Weise
wird ein Eindringen von Schutz in Überlappungsräume vermieden. Ansonsten müssen die
Platten konventionell mittel Verschraubung auf der Unterkonstruktion verlegt werden.
Aufgabe und Lösung
[0005] Es wurde als Aufgabe gesehen, ein Verlegeprofilsystem zur Befestigung von profilierten
Plattenelementen auf einer bestehenden Unterkonstruktion bereitzustellen, das ein
hohes Maß an Flexibilität aufweist, leicht montierbar ist und so eine Alternative
zu den bestehenden Systemen bietet. Insbesondere sollen die Plattenelemente möglichst
ohne zusätzliche Bohrungen für Schrauben verlegt werden können.
[0006] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verlegeprofilsystem zur Befestigung von profilierten
Plattenelementen (P) auf einer bestehenden Unterkonstruktion
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verlegeprofilsystem im wesentlichen aus Rahmenelementen (1) besteht, die die
Ränder der Plattenelemente (P) allseitig umschließen, wobei mehrere Rahmenelemente
(1) über Verbindungselemente zusammengefaßt werden und das Verlegeprofilsystem mittels
üblicher Befestigungselemente auf der Unterkonstruktion (U) befestigt werden kann.
[0007] Das erfindungsgemäße Verlegeprofilsystem bietet insbesondere den Vorteil, daß es
auch auf anderen Unterkonstruktionen als den für Profilplatten üblichen, die in Regel
Trägern quer zur Tragrichtung, sogenannten Pfetten, voraussetzen, verlegt werden kann.
So ist z. B. ein Verzicht auf baustellig zu bewerkstelligende Querlattung möglich.
Ebenso können Unterkonstruktionen, die ursprünglich für Hohlkammerprofile, z. B. Stegplatten,
vorgesehen waren oder geeignet wären und mit Trägern in Längsrichtung, sogenannten
Sparren, versehen sind, genutzt werden, um Profilplatten ohne querversteifendes Hohlkammerprofil
zu verlegen. Ohne Änderung der Unterkonstruktion kann z. B. eine Stegplattenbedachung
durch eine Profilplattenbedachung mit ersetzt werden. Dies ist möglich, da der verwendete
Rahmen teilweise die Funktion einer Stegplattengeometrie, Querversteifung und die
Ausbildung einer ebene Fläche in Bereich der Befestigungs- bzw. Verbindungselemente,
übernimmt.
Ausführung der Erfindung
[0008] Die Erfindung betrifft ein Verlegeprofilsystem zur Befestigung profilierten Plattenelementen
auf einer bestehenden Unterkonstruktion.
[0009] Profilierte Plattenelemente (P) weisen einen in einer Vorzugsrichtung verlaufenden
Profilquerschnitt auf, sind daher nicht eben und meist ohne querversteifendes Hohlkammerprofil.
Typische profilierte Plattenelemente, sind z. B. Wellplatten, insbesondere solche
mit sinusförmigen Wellprofilen. Der Profilquerschnitt (s. Fig. 1a, Querschnittsebene
B-B und Fig. 1b) verläuft in einer Vorzugsrichtung und bewirkt im 90°-Winkel zu dieser
eine, im Vergleich zu einer nicht profilierten Platte, erhöhte Steifigkeit des Plattenelements.
Die Richtung mit der erhöhten Steifigkeit wird in der Regel als Tragrichtung (s. Fig.
1a, Querschnittsebene A-A und Fig. 1c) bezeichnet.
[0010] Auf der Unterkonstruktion werden die Platten durch Sparren oder Träger in der Richtung
des nicht versteiften Profilquerschnitts gestützt. Die Platten werden in der Regel
mit leichten Gefälle, z. B. 5 bis 15 °, in Tragrichtung verlegt, so daß Regenwasser
in den vom Profil gebildeten Rinnen ablaufen kann.
[0011] Die profilierten Plattenelemente (P) können aus Metall, einem Faserwerkstoff, z.
B. Bitumenpappe, oder bevorzugt aus einem thermoplastischen Kunststoff, z. B. Polystyrol,
Polyvinylchlorid, Polyethylen, Polypropylen bestehen bzw. extrudiert sind.
[0012] Übliche Abmessungen sind z. B. 500 bis 2000 mm im Profilquerschnitt (in der Breite)
und bis zu 7000 mm quer dazu in Extrusionsrichtung bzw. in Tragrichtung (in der Länge).
Die Plattenstärke kann z. B. 1 bis 10 mm betragen Die Vorteile der Erfindung kommen
insbesondere bei thermoplastischen Kunststoffen, insbesondere aber bei Polymethylmethacrylat-
und Polycarbonat-Kunststoffen zur Geltung, da diese besondere Sorgfalt bei der Verarbeitung
verlangen. Insbesondere beim Bohren in diesen Kunststoffen können leicht, insbesondere
bei nicht fachmännischer Handhabung, Risse im Material entstehen, die sich imZuge
mit der Zeit zunehmender Beeinträchtigung durch die Witterung meist weiter einreißen.
Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Verlegesystems kann dieses Risiko einer Beschädigung
gerade bei diesen relativ hochwertigen Kunststoffen von vornherein vermieden werden.
[0013] Das Verlegeprofilsystem besteht im wesentlichen aus Rahmenelementen (1),, die die
Ränder der Plattenelemente (P) allseitig umschließen (s. Fig. 1a, 1b, 1c) und über
Verbindungselemente zusammengefaßt werden. Diese können z. B. ähnlich wie bei einem
Wechselbilderrahmen an den Ecken, bevorzugt im 45°-Winkel angeschrägt sein, und mittels
Klammern, Zapfen oder Schrauben miteinander verbunden werden. Bevorzugt weisen die
Rahmenelemente (1) ein außen liegendes Profil, hier als Außenprofil (22) bezeichnet
als Aufnahme für Befestigungs- oder Verbindungselemente auf.
[0014] Die Verbindungselemente stellen dabei die Verbindung zwischen mehreren von Rahmenelementen
(1) allseitig umschlossen Plattenelemente (P), vorzugsweise in der Tragrichtung, her
(s. z. B. Fig. 3a, 3b). Die Verbindungselemente können gleichzeitig als Drainagerinnen
(31) ausgebildet sein (s. Fig. 3a, 3b).
[0015] Das Verlegeprofilsystem kann mittels üblicher Befestigungselemente, z. B. Schrauben,
Schraubzwingen, Klammern etc., auf der Unterkonstruktion befestigt werden können.
Die Befestigungselement können dabei direkt in die Rahmenelemente (1) oder in die
Verbindungselemente eingreifen.
[0016] Es können z. B. von der Stegplattenverlegung bekannte Elemente zur Befestigung und/oder
Verbindung von Rahmenelementen (1) verwendet werden. So können zwei Rahmenelemente
(1) z. B. in Tragrichtung der eingerahmten Platten von einer, vorzugsweise beidseitig
mit Dichtungen (52) versehenen, Metallschiene (51) überbrückt werden, die mittels
zwischen den beiden Rahmen durchgeführter Schrauben (53) auf einer in der Tragrichtung
verlaufenden Unterkonstruktion (U), z. B. einem Sparren, verschraubt werden (s. Fig.
5).
[0017] Die Rahmenelemente (1) und auch die Verbindungselemente können aus Metall, z. B.
Aluminium oder Kunststoff, bevorzugt einem extrudierten oder spritzgegossenem, witterungsbeständigen,
nicht sprödem Kunststoff bestehen (z. B. einem synthetischem Kautschuk, Gummi, Acrylnitril-Butadien-Stryrol
(ABS) -Kunststoff) gefertigt sein. Auch eine Kombination von Metall und Kunststoff,
z. B. Aluminium mit Kunststoffdichtung ist geeignet.
[0018] Die Rahmenelemente können bevorzugt eine innen verlaufende Leiste (21) aufweisen,
die die Kanten der zu verlegenden Platte in Tragrichtung aufzunehmen bzw. stützen
(s. Fig. 2a, 2b). Dies hat den Vorteil, daß die Plattenelemente (P) nur noch ein geringes
Spiel im Rahmen aufweisen.
[0019] Bei größeren Verlegelängen, z. B. ab 1000 mm, kann eine zusätzliche Stützung der
Elemente gegen Windsog und/oder Schneelast sinnvoll sein. Rahmenelemente (1) mit eingeschlossenen
Profilplatten (P) können zu diesem Zweck mit einer, in das Außenprofil (22) eingreifenden
Spannvorrichtungen (41) versehen werden. Die Spannvorrichtung (41) kann als Schraubspannvorrichtung
(42) ausgeführt sein, wobei Schrauben (43) in eine, in das Außenprofil (22) eingesetzte
Schraubleiste (44) eingreifen (s. Fig. 4a).
[0020] Die Spannvorrichtung kann auf der Oberseite als Stütze gegen Windsog und/oder auf
der Unterseite als Stütze gegen Schneelast angebracht sein.
[0021] Es versteht sich, daß das erfindungsgemäße Verlegprofilssystem auch senkrecht z.
B. in Form einer Brüstung oder eines Geländers ausgeführt werden kann. Ebenso ist
eine selbstragende Ausführung durch fachmännische Abwandlung des beschriebenen Prinzips
in der Erfindung enthalten.
[0022] Die Erfindung wird durch die folgenden Figuren erläutert, ist aber nicht auf diese
Ausführungsformen beschränkt.
Fig. 1a: In Rahmenelemente (1) eingeschlossene Profilplatte (P), von oben gezeigt mit Querschnittsachsen
A-A (Tragrichtung) und B-B (Profilquerschnitt).
Fig. 1b: Querschnitt durch die Ebene B-B mit eingezeichnetem Teilbereich Y.
Fig. 1c: Querschnitt durch die Ebene A-A mit eingezeichnetem Teilbereich Z.
Fig. 2a: Ausschnittsvergrößerung des Teilbereichs Y mit Profilplatte (P), innen verlaufender
Leiste (21) und Außenprofil (22).
Fig. 2b: Ausschnittsvergrößerung des Teilbereichs Z mit mit Profilplatte (P), innen verlaufender
Leiste (21) und Außenprofil (22).
Fig. 2c: Schrägansicht einer in Rahmenelemente (1) eingeschlossene Profilplatte (P) mit Außenprofil
(22).
Fig. 3a: Zwei, jeweils in Rahmenelemente (1) eingeschlossene Profilplatten (P) gezeigt im
Querschnitt entsprechend der Ebene B-B, Ausschnittsvergrößerung des Teilbereichs Y
(s. Fig. 1b) mit Außenprofil (22) und Verbindungselemente (31) in Form einer Drainagerinne
(31).
Fig. 3b: Schrägansicht zweier jeweils in Rahmenelemente (1) eingeschlossenen Profilplatten
(P) mit Außenprofil (22), in das ein Verbindungselement (31) in Form einer Drainagerinne
eingehängt ist (entsprechend Fig. 3a).
Fig. 4a: Rahmenelemente (1) mit eingeschlossener Profilplatten (P), gezeigt im Querschnitt
entsprechend der Ebene B-B, Ausschnittsvergrößerung des Teilbereichs Y (s. Fig. 1b),
mit Außenprofil (22) und in das Rahmenelement (1) eingreifender Schraubspannvorrichtungen
(42), wobei die Schrauben (43) in eine, in das Außenprofil (22) eingesetzte Schraubleiste
(44) eingreifen
Fig. 4b: Wie Fig. 4a jedoch mit in das Außenprofil (22) eingreifender Spannvorrichtungen (41)
ohne Schraube.
Fig. 4c: Schrägansicht einer in Rahmenelemente (1) eingeschlossenen Profilplatten (P), mit
in das Außenprofil (22) eingreifender Spannvorrichtungen (41) ohne Schraube (entsprechend
Fig. 4b).
Fig. 5: Zwei Rahmenelemente (1) mit eingeschlossener Profilplatten (P), gezeigt im Querschnitt
entsprechend der Ebene B-B, Ausschnittsvergrößerung des Teilbereichs Y (s. Fig. 1b),
mit überbrückender Metallschiene (51), die beidseitig mit Dichtungen (52) versehenen
ist, und mittels durchgeführter Schrauben (53) auf einer in der Tragrichtung verlaufenden
Unterkonstruktion (U), z. B. einem Sparren, verschraubt ist.
1. Verlegeprofilsystem zur Befestigung von profilierten Plattenelementen (P) auf einer
bestehenden Unterkonstruktion,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Verlegeprofilsystem im wesentlichen aus Rahmenelementen (1) besteht, die die
Ränder der Plattenelemente (P) allseitig umschließen, wobei mehrere Rahmenelemente
(1) über Verbindungselemente zusammengefaßt werden können und das Verlegeprofilsystem
mittels üblicher Befestigungselemente auf der Unterkonstruktion befestigt werden kann.
2. Verlegeprofilsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenelemente eine innen verlaufende Leiste (21) aufweisen, die die Kanten der
zu verlegenden profilierten Plattenelemente (P) in Tragrichtung aufnehmen beziehungsweise
stützen.
3. Verlegeprofilsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es für Wellplatten, vorzugsweise für solche mit sinusförmigem Profil ausgelegt ist.
4. Verlegeprofilsystem nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenelemente (1) ein Außenprofil (22) zur Aufnahme von Befestigungs- oder Verbindungselementen
aufweisen.
5. Verlegeprofilsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in das Außenprofil (22) Verbindungselemente eingreifen, die als Drainagerinne (31)
ausgebildet sind.
6. Verlegeprofilsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenelemente (1) mit eingeschlossener Profilplatte (P) mit einer, in das Außenprofil
(22) eingreifenden Spannvorrichtungen (41) versehen werden.
7. Verlegeprofilsystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannvorrichtung als Schraubspannvorrichtung (42) ausgeführt ist, wobei Schrauben
(43) in eine in das Außenprofil (22) eingesetzte Schraubleiste (44) eingreifen.