[0001] Die Erfindung betrifft ein Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß mit einem Schloßkörper
und einem langgestreckten Absperrelement in Form einer Kette, eines Kabels oder eines
Gelenkstabs, welches bzw. welcher mit seinem ersten Ende fest mit dem Schloßkörper
verbunden und mit seinem zweiten Ende im Schloßkörper mittels eines Schließmechanismus
verriegelbar ist.
[0002] Problematisch bei derartigen Schlössern, die insbesondere im Zweiradbereich Anwendung
finden, ist die Tatsache, daß der Schloßkörper relativ große Abmessungen aufweist,
da durch das Zusammenwirken des Schließmechanismus mit dem zweiten Ende des langgestreckten
Absperrelements relativ viel Platz beansprucht wird.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Schloß der eingangs genannten Art derart
weiterzubilden, daß unter Beibehaltung eines hohen Sicherheitsniveaus eine schlankere
Bauform des Schloßkörpers möglich wird.
[0004] Durch ein erfindungsgemäßes Schloß wird die genannte Aufgabe dadurch gelöst, daß
das zweite Ende des Absperrelements als längliches, sich im wesentlichen in einer
Ebene erstreckendes Endglied ausgebildet ist, welches zumindest eine einseitige, vorzugsweise
eine zweiseitige Einschnürung oder Hinterschneidung aufweist, welche sich in der Ebene
des Endgliedes an zumindest einer seiner Längsseiten in Richtung dessen Längsachse
erstreckt, wobei die zumindest eine Einschnürung oder Hinterschneidung im verriegelten
Zustand des Schlosses von zumindest einem Riegelelement hintergriffen wird, dessen
Bewegungsrichtung in derjenigen Ebene liegt, in der sich das Endglied erstreckt.
[0005] Besonders vorteilhaft wirkt sich im Rahmen der Erfindung aus, daß die Bewegungsrichtung
des/der Riegelelemente/s in derjenigen Ebene liegt, in der sich das als Kettenglied,
Kabelschlaufe oder Gelenkstabende ausgebildete Endglied erstreckt. Hierdurch wird
es nämlich möglich, daß sowohl das Endglied als auch alle Teile des Schließmechanismus
innerhalb eines flachen Bereichs angeordnet werden können, so daß die Verwendung eines
schlanken Schloßkörpers möglich wird, der in einer Richtung senkrecht zu der genannten
Ebene minimale Abmessungen aufweisen kann.
[0006] Das zweite, im Schloßkörper mittels des Schließmechanismus verriegelbare Ende des
Absperrelements kann bevorzugt zwei symmetrische oder asymmetrische Hinterschneidungen
aufweisen, die im verriegelten Zustand des Schlosses auf zwei einander gegenüberliegenden
Seiten von zwei Riegelelementen hintergriffen werden. Während des Verriegelungsvorgangs
werden diese beiden Riegelelemente dementsprechend in entgegengesetzter Richtung aufeinander
zu bewegt, bis sie in die Hinterschneidungen von zwei entgegengesetzten Seiten eingreifen.
Dies bedingt eine besonders sichere Verriegelung des Endgliedes im Schloßkörper, da
die Verriegelung von zwei Seiten erfolgt.
[0007] Von Vorteil ist es, wenn die zwei Hinterschneidungen durch eine zweiseitige, sich
senkrecht zur Längsrichtung des Endgliedes erstreckende Einschnürung gebildet sind.
In diesem Fall bildet dann jede Seite der Einschnürung eine der beiden Hinterschneidungen,
in die jeweils ein Riegelelement eingreift.
Ein als Kettenglied ausgebildetes Endglied der genannten Art wird beispielsweise dadurch
hergestellt, daß es um einen geeignet geformten, insbesondere zylindrischen Abstandshalter
gelegt wird, woraufhin dann ein oder zwei Rollbacken zur Erzeugung einer zweiseitigen
Einschnürung von zwei gegenüberliegenden Seiten gegen das Kettenglied bewegt werden
und dadurch eine verformende Kraft auf das Kettenglied ausüben. Die Rollbacken greifen
dabei an von dem genannten Abstandshalter entfernten Bereichen an, so daß durch die
Rollbacken das Kettenglied um den Abstandshalter herum gebogen wird. Nach Abschluß
der Verformung werden die Rollbacken wieder vom Kettenglied weg bewegt, wodurch aufgrund
einer nicht zu vermeidenden Vorspannung das Kettenglied wieder geringfügig "aufspringt".
Diese Aufweitung des Kettenglieds ermöglicht dann ein problemloses Herausziehen des
Abstandshalters.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn beide Riegelelemente innerhalb einer Kraftzelle
angeordnet sind, an der sie sich im verriegelten Zustand direkt oder indirekt abstützen.
Diese Abstützung erschwert, daß durch äußere Krafteinwirkung ein Riegel im Verriegelungszustand
außer Eingriff mit der Hinterschneidung des Endgliedes des Absperrelements bewegt
werden kann. Die Abstützung des Riegels an der Kraftzelle kann - wie erwähnt - entweder
direkt oder indirekt über ein zusätzliches separates Bauteil erfolgen. Verformungen
der Riegel durch Schläge auf den Schloßkörper beeinträchtigen den Verriegelungszustand
in diesem Fall nicht, da derartige Verformungen keinen Einfluß auf die Abstützung
der Riegel an der Kraftzelle haben. Von außen aufgebrachte Aufbruchkräfte, die versuchen,
den bzw. die Riegel im Verriegelungszustand aus ihrer Verriegelungsstellung herauszubewegen,
werden von der genannten Kraftzelle aufgenommen und auf diese Weise unwirksam gemacht.
[0009] Die Kraftzelle kann insbesondere als Bohrschutz und/oder Schlagschutz ausgebildete
Wände aufweisen, durch die ein Schutzraum für die Riegel wenigstens teilweise begrenzt
ist. Hierbei dient die Kraftzelle nicht nur zur Aufnahme von auf die Riegel einwirkenden
Kräften, sondern erhöht zusätzlich auch den Widerstand gegen andere äußere Einflüsse,
wie z.B. Versuche, den Verriegelungseingriff zwischen Endglied und Riegel durch Aufbohren
aufzuheben.
[0010] Das erste Riegelelement kann fest mit der Kraftzelle verbunden werden, wohingegen
das zweite Riegelelement in diesem Fall innerhalb der Kraftzelle über einen Schließmechanismus
bewegbar ist. Dabei kann die gesamte Kraftzelle gemeinsam mit dem ersten Riegelelement
entgegen einer Federkraft im Schloßkörper beweglich sein. Durch diese Anordnung wird
erreicht, daß beide Riegelelemente im unbelasteten Zustand gegeneinander vorgespannt
sind und durch ein eingeführtes Endglied auseinanderbewegt werden können, wobei sie
sich jedoch bei vollständig eingeführtem Endglied infolge der Federkraft wieder aufeinander
zu bewegen und in der Einschnürung des Endglieds zu liegen kommen. Somit wird das
Endglied durch die Federkraft unmittelbar nach dessen Einführen in den Schloßkörper
im Schloßkörper gegen ein unbeabsichtigtes Herausfallen gesichert. Anschließend kann
dann der eigentliche Verriegelungsvorgang, der eine weitere Bewegung der Riegel verhindert,
erfolgen.
[0011] Von Vorteil ist weiterhin, wenn das erste, fest mit dem Schloßkörper verbundene Ende
des Absperrelements eine Schlaufe bildet, die einen Verbindungsstift umgibt, welcher
zwei Bereiche des Schloßkörpers miteinander verbindet. Die Schlaufe kann durch die
Endschlinge eines Kabels, durch eine Kettenglied oder durch eine Bohrung in einem
Gelenkstab-Element realisiert sein. Die beiden, mittels des Verbindungsstifts verbundenen
Bereiche des Schloßkörpers können einstückig miteinander ausgebildet sein und eine
im wesentlichen vierkantförmige oder U-förmige Aufnahme für den Verbindungsstift bilden.
Bevorzugt ist, wenn das erste, fest mit dem Schloßkörper verbundene Ende des Absperrelements
als Kettenglied ebenso ausgebildet ist, wie das zweite, im Schloßkörper mittels des
Schließmechanismus verriegelbare Ende des Absperrelements.
[0012] Der genannte, das erste, fest mit dem Schloßkörper verbundene Ende des Absperrelements
haltende Verbindungsstift kann aus Stahl mit einer Zugfestigkeit von mehr als 700
N/mm
2 bestehen, und mittels eines zumindest an seinen beiden stirnseitigen Enden erfolgten
gefügeverdichtenden Kaltverformungs-Nietvorgangs in entsprechenden Öffnungen der vierkantförmigen
oder U-förmigen Aufnahme fixiert sein.
[0013] Durch die Verwendung eines Stahls mit den genannten Eigenschaften für den Verbindungsstift
wird es möglich, mit dem genannten gefügeverdichtenden Kaltverformungs-Nietvorgang
zum einen eine Verformung des Verbindungsstifts zu erreichen, welche diesen in den
Öffnungen der Aufnahme fixiert und zum anderen im Verbindungsstift eine Kaltverfestigung
zu erzeugen, die letztlich einen aus dem Stand der Technik bekannten, unter Hitzeeinwirkung
erfolgenden Härtungsprozeß ersetzt. Es wird also mit ein und demselben Vorgang, nämlich
dem mit ein und demselben Vorgang, nämlich dem Verformen des Verbindungsstifts, sowohl
die kraft- und formschlüssige Verbindung mit der Aufnahme als auch die "Härtung" des
Verbindungsstifts erreicht, was natürlich zum einen sehr wirtschaftlich ist und zum
anderen sicherstellt, daß die hergestellte kraft- und formschlüssige Verbindung zwischen
der Aufnahme und dem Verbindungsstift durch einen nachfolgenden Härtungsprozeß nicht
mehr beeinträchtigt werden kann.
[0014] Besonders bevorzugt ist es, wenn ein Verbindungsstift mit einer Zugfestigkeit von
mehr als 800 N/mm
2 verwendet wird, da sich dann eine besonders gute "Härtung" erzielen läßt. Der Verbindungsstift
kann beispielsweise aus verschleißfestem Stahl, insbesondere aus Hartmanganstahl bestehen,
z.B. X120Mn12 gemäß DIN.
[0015] Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn die beiden mittels des Verbindungsstifts verbundenen
Bereiche des Schloßkörpers bzw. der Aufnahme einstückig miteinander ausgebildet sind
und eine im wesentlichen als Vierkantprofil ausgebildete Aufnahme für den Verbindungsstift
bilden. Die zwei gegenüberliegende Seiten des Vierkantprofils weisen dabei dann die
Öffnungen auf, in denen der Verbindungsstift mittels des genannten Kaltverformungs-Nietvorgangs
fixiert wird. Der Nietvorgang muß in diesem Fall ausgeführt werden, nachdem das am
ersten Ende des Absperrelements ausgebildete Endglied um den Verbindungsstift gelegt
wurde. Die anschließende erfindungsgemäße Verbindung von Verbindungsstift mit Schloßkörper
stellt dann sicher, daß ein nachträgliches Lösen des Endglieds vom Verbindungsstift
nicht möglich ist.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend durch die Erläuterung von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben; in diesen zeigen:
- Fig. 1
- eine dreidimensionale Explosionszeichnung eines erfindungsgemäßen Kettenschlosses,
und
- Fig. 2a bis 2c
- Schnittansichten eines montierten Kettenschlosses gemäß Fig. 1, welche den Vorgang
des Verriegelns eines Kettenglieds im Schloßkörper veranschaulichen.
[0017] Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Explosionszeichnung eines Kettenschlosses, bei
dem im zusammengebauten Zustand ein Ende einer Kette 12 in einem Schloßkörper 13 fest
fixiert und ein anderes Ende der Kette 12 im Schloßkörper 13 mittels eines Schließmechanismus
verriegelbar ist.
[0018] Die Kette 12 besteht aus einer Anzahl von miteinander verschlungenen, im wesentlichen
O-förmigen Kettengliedern, wobei in Fig. 1 aus Gründen der Übersichtlichkeit lediglich
fünf Kettenglieder dargestellt sind. In einer einsatzfähigen Version eines Kettenschlosses
wird die Kette 12 eine höhere Anzahl von Kettengliedern aufweisen.
[0019] Die beiden endseitigen Kettenglieder 14 und 15 weisen jeweils eine zweiseitige Einschnürung
16 auf, welche sich jeweils senkrecht zur Längsrichtung der Kettenglieder 14, 15 erstreckt.
Die Funktionen dieser Einschnürungen 16 werden nachfolgend noch in Verbindung mit
Fig. 2a bis c erläutert.
[0020] Der Schloßkörper 13 besteht aus einem Gehäuse 17 in Form eines Vierkantprofils aus
gehärtetem Stahl.
[0021] In einem seitlichen Endbereich des Gehäuses 17 ist eine Öffnung in Form einer kreisrunden
Ausnehmung 18 vorgesehen, die sich durch beide Seitenwände des Gehäuses 17 hindurch
erstreckt. In Fig. 2 ist lediglich eine Seite des Gehäuses 17 zu sehen und dementsprechend
auch nur eine Ausnehmung 18.
[0022] Der Durchmesser der Ausnehmung 18 ist so bemessen, daß er dem Durchmesser eines Verbindungsstifts
3 entspricht, welcher in Fig. 2 in einem Zustand nach Durchführung des erfindungsgemäßen
Kaltverformungs-Nietvorgangs dargestellt ist. Vor dem Kaltverformungs-Nietvorgang
besitzt der Verbindungsstift 3 einen konstanten Durchmesser ohne stirnseitige Verdickungen
8, so daß er problemlos durch die Ausnehmungen 16 hindurch gesteckt werden kann. Erst
bei Durchführung des erfindungsgemäßen Kaltverformungs-Nietvorgangs bilden sich die
Verdickungen 8 aus, durch die der Verbindungsstift 3 in den Ausnehmungen fixiert wird.
[0023] Bevor der Verbindungsstift 3 in die Ausnehmungen 18 gesteckt wird, wird das endseitige
Kettenglied 14 in das Gehäuse 17 in Pfeilrichtung so weit hineinbewegt, daß der durch
die Einschnürung 16 gebildete, im wesentlichen kreisrunde Durchgangsbereich 19 des
Kettengliedes 14 mit den Ausnehmungen 18 fluchtet. Anschließend wird dann der Stift
3 durch die Ausnehmungen 18 und den Durchgangsbereich 19 hindurchgesteckt. Durch den
anschließenden Kaltverformungs-Nietvorgang wird somit das Kettenglied 14 unlösbar
im Gehäuse 17 fixiert.
[0024] In das Gehäuse 17 sind von der im Kettenglied 14 abgewandten Seite her verschiedene
Teile der Schließmechanik einführbar. Es handelt sich hierbei im wesentlichen um eine
Aufnahme 20 für einen Schließzylinder, die zugleich als Längsführung für eine Kraftzelle
21 dient. Die Kraftzelle 21 wird in der Aufnahme 20 mittels zweier Spiralfedern 22
unter Vorspannung gesetzt.
Die Seitenwände der Kraftzelle 21 besitzen kreisrunde Öffnungen 23, die zur Aufnahme
eines Stiftes 24 dienen, der letztlich ein erstes Riegelelement darstellt.
Benachbart zum Schließzylinder wird in der Aufnahme 20 ein Betätigungselement 25 angeordnet,
welches ein zweites Riegelelement 26 im verriegelten Zustand beaufschlagt.
[0025] Die Aufnahme 20 besitzt an ihrer Unterseite ein in Figur 1 nicht sichtbares Sackloch,
in welches ein Arretierungsstift 27 durch eine Öffnung des Gehäuses 17 eingepreßt
werden kann, wodurch die Schließmechanik im Gehäuse 17 fixiert wird. Weiterhin besitzt
die Kraftzelle 21 an ihrem dem Stift 24 abgewandten Ende eine im rechten Winkel abgeknickte
Stützlasche 29.
[0026] Die Funktionsweise der Teile 20 bis 29 wird nachfolgend in Verbindung mit den Fig.
2a bis 2c erläutert.
[0027] Fig. 2a bis 2c zeigen Schnittdarstellungen eines Schlosses gemäß Fig. 1 im unverriegelten
Zustand (Fig. 2a), während des Einführens des Kettenglieds 15 in den Schloßkörper
13 (Fig. 2b) und im verriegelten Zustand (Fig. 2c).
[0028] Fig. 2a veranschaulicht zudem schematisch, wie die Einschnürung 16 des Kettenglieds
15 erzeugt werden kann:
Dabei wird in einen Endbereich des Kettenglieds ein zylindrischer Abstandsbolzen 30
eingeführt, der während des Erzeugens der Einschnürung sicherstellt, daß der von der
Einschnürung umfaßte Durchgangsbereich 19 den letztlich gewünschten Durchmesser besitzt.
Anschließend werden dann zwei Rollbacken 31 aufeinander zu bewegt, wodurch die beidseitige
Einschnürung 16 letztlich erzeugt wird. Wenn die Rollbacken 31 wieder wegbewegt werden,
springt das Kettenglied geringfügig auf, so daß der Abstandsbolzen 30 problemlos herausgezogen
werden kann. Nach Erzeugung der Einschnürung 16 kann das Kettenglied 15 gehärtet werden.
[0029] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2a ist von Vorteil, daß beide Kettenendglieder
14, 15 eine identische Bauform aufweisen, was die Herstellung der Kette wirtschaftlicher
macht und wodurch auf vorteilhafte Weise Montagefehler vermieden werden können.
[0030] Fig. 2a zeigt, daß das Kettenglied 14 mittels des erfindungsgemäß im Gehäuse 17 fixierten
Verbindungsstifts 3 unlösbar mit dem Gehäuse 17 verbunden ist.
[0031] Weiterhin ist zu sehen, daß die Aufnahme 20 mittels des Arretierungsstifts 27 fest
und unverrückbar mit dem Gehäuse 17 verbunden ist. In der Aufnahme 20 ist ein Schließzylinder
33 angeordnet, welcher mittels eines Schlüssels 34 betätigbar ist. Der Schlüssel ist
dabei durch eine im Gehäuse 17 auf dessen Unterseite vorgesehen Ausnehmung 35 in den
Schließzylinder 33 einführbar. An seiner Oberseite ist der Schließzylinder 33 mit
dem um die Längsachse des Schließzylinders 33 schwenkbaren Betätigungselement 25 gekoppelt,
welches in Fig. 2a in seiner unverriegelten Stellung gezeigt ist. Benachbart zum Betätigungselement
25 ist das zweite Riegelelement 26 vorgesehen, welches senkrecht zur Längsrichtung
des Schließzylinders 33 verschiebbar gelagert ist.
Auf die Aufnahme 20 ist die aus Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. 2a nur bereichsweise
dargestellte Kraftzelle 21 aufgesetzt, welche ebenfalls senkrecht zur Längsrichtung
des Schließzylinders 33 verschiebbar gelagert ist. Fest mit der Kraftzelle 21 verbunden
ist das stiftförmig ausgebildete erste Riegelelement 24.
An ihrem dem ersten Riegelelement 24 abgewandten Ende besitzt die Kraftzelle 21 eine
rechtwinklig abgeknickte Stützlasche 29, mit der sie sich am Betätigungselement 25
in seinem verriegelten Zustand abstützt (Fig. 2c).
Wenn versucht wird, das Kettenglied im verriegelten Zustand des Schlosses aus dem
Schloßkörper 17 herauszuziehen, wirkt zum einen eine Kraft auf den fest mit der Kraftzelle
21 verbundenen Stift 24 und zum anderen eine Kraft über das zweite Riegelelement 26
und das Betätigungselement 25 auf die Stützlasche 29, die einstückig mit der Kraftzelle
21 ausgebildet ist. So wirken letztlich alle Kräfte auf ein und dasselbe Bauteil,
nämlich die Kraftzelle 21, was bei entsprechend stabiler Ausbildung der Kraftzelle
21 natürlich vorteilhaft ist, da keine anfälligen Bauteilverbindungen in der Kraftleitungskette
vorhanden sind.
Von besonderem Vorteil ist bei der dargestellten Ausführungform die Tatsache, daß
das Schloß auch bei einem Abbrechen der Stützlasche 29 im verriegelten Zustand bleiben
würde, da sich das Betätigungselement 25 in diesem Fall - ggf. über die abgebrochene
Stützlasche 29 - an der Stirnseite 38 der Eindrückung 37 und darüber direkt am Kettenglied
14 abstützen würde.
[0032] Das Gehäuse 17 ist auf seiner Oberseite mit einer Öffnung 36 versehen, durch die
das Kettenglied 15 in das Gehäuse 17 eingeführt werden kann. Ferner besitzt das Gehäuse
17 auf seiner Oberseite eine Eindrückung 37, welche zum einen zur zusätzlichen Fixierung
des Kettenglieds 14 und zum anderen zur Abstützung der in das Gehäuse 17 eingeschobenen
Schließmechanik und insbesondere der Stützlasche 29 dient.
[0033] In Fig. 2a ist die Kraftzelle 21 über die (nur in Fig. 1 dargestellten) Spiralfedern
22 in Richtung des Kettenglieds 14 vorgespannt, was bedeutet, daß das erste Riegelelement
24 sich im Einschubweg für das Kettenglied 15 befindet.
[0034] Fig. 2b zeigt, daß während des Einführens des Kettengliedes 15 dieses erste Riegelelement
24 entgegen der Federkraft der Spiralfedern 22 gemeinsam mit der Kraftzelle 21 zurück
gedrückt wird, so daß ein vollständiges Einführen des Kettenglieds 15 in das Gehäuse
17 möglich ist.
[0035] Wenn dann das Kettenglied 15 gemäß Fig. 2c vollständig in das Gehäuse 17 eingeführt
wurde, springt das erste Riegelelement 24 gemeinsam mit der Kraftzelle 21 aufgrund
der Federkraft der Spiralfedern 22 zurück in seine Position gemäß Fig. 2a, so daß
das Kettenglied 15 durch diese Federkraft auch im unverriegelten Zustand der Schließmechanik
(Fig. 2a und 2b) gegen ein unbeabsichtigtes Herausfallen gesichert ist.
[0036] Anschließend wird dann die Schließmechanik gemäß Fig. 2c derart betätigt, daß das
Betätigungselement 25 mittels des Schlüssels 34 um 90° gedreht wird. Diese Drehung
bewirkt ein Verschieben des zweiten Riegelelements 26 in Richtung des ersten Riegelelements
24, so daß die beiden Riegelelemente 24 und 26 in der Einschnürung 16 des Kettenglieds
15 zu liegen kommen und somit das Kettenglied 15 im Gehäuse 17 verriegeln. In diesem
verriegelten Zustand besteht zwischen erstem Riegelelement 24, Kettenglied 15, zweitem
Riegelelement 26, Betätigungselement 25, Stützlasche 29 und Kraftzelle 21 eine Kraftleitungskette.
Da das erste Riegelelement 24 fest und unlösbar mit der Kraftzelle 21 verbunden ist,
welche auch die Stützlasche 29 umfaßt, werden alle bei einem versuchten Herausziehen
des Kettenglieds 15 aus dem Schloßkörper 17 verursachten Kräfte letztlich von der
Kraftzelle 21 und dem Schloßkörper 17 aufgenommen, was die Aufbruchsicherheit des
Schlosses erhöht.
Vorteilhaft ist, daß die Bewegungsrichtung der Riegelelemente 24 und 26 in der Zeichenebene
(Fig. 2c) liegt, wobei sich das Kettenglied 15 ebenfalls in dieser Ebene erstreckt.
So wird es möglich, den Schloßkörper 14 schlank auszubilden, d.h. den Schloßkörper
14 so zu bemessen, daß er senkrecht zur Zeichenebene minimale Abmessungen aufweist.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 3
- Verbindungsstift
- 8
- senkkopfartige Verdickung
- 12
- Kette
- 13
- Schloßkörper
- 14
- Kettenglied
- 15
- Kettenglied
- 16
- Einschnürung
- 17
- Gehäuse
- 18
- Ausnehmung
- 19
- Durchgangsbereich
- 20
- Aufnahme
- 21
- Kraftzelle
- 22
- Spiralfedern
- 23
- Öffnungen
- 24
- Stift (erstes Riegelelement)
- 25
- Betätigungselement
- 26
- zweites Riegelelement
- 27
- Arretierungsstift
- 28
- Öffnung
- 29
- Stützlasche
- 30
- Abstandsbolzen
- 31
- Rollbacken
- 33
- Schließzylinder
- 34
- Schlüssel
- 35
- Ausnehmung
- 36
- Öffnung
- 37
- Eindrückung
- 38
- Stirnseite
1. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß mit einem Schloßkörper (17) und einem langgestreckten
Absperrelement in Form einer Kette (12), eines Kabels oder eines Gelenkstabs, welches
bzw. welcher mit seinem ersten Ende fest mit dem Schloßkörper (17) verbunden und mit
seinem zweiten Ende (15) im Schloßkörper (17) mittels eines Schließmechanismus verriegelbar
ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Ende des Absperrelements (12) als längliches, sich im wesentlichen in
einer Ebene erstreckendes Endglied (15) ausgebildet ist, welches zumindest eine einseitige,
vorzugsweise eine zweiseitige Einschnürung oder Hinterschneidung (16) aufweist, welche
sich in der Ebene des Endgliedes (15) an zumindest einer seiner Längsseiten in Richtung
dessen Längsachse erstreckt, wobei die zumindest eine Einschnürung oder Hinterschneidung
(16) im verriegelten Zustand des Schlosses von zumindest einem Riegelelement (24,
26) hintergriffen wird, dessen Bewegungsrichtung in derjenigen Ebene liegt, in der
sich das Endglied (15) erstreckt.
2. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite, im Schloßkörper (17) mittels des Schließmechanismus verriegelbare Ende
des Absperrelements (12) zwei Hinterschneidungen (16) aufweist, die im verriegelten
Zustand des Schlosses auf zwei einander gegenüberliegenden Seiten von zwei Riegelelementen
(24, 26) hintergriffen werden.
3. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zwei Hinterschneidungen durch eine zweiseitige, sich senkrecht zur Längsrichtung
des insbesondere als Kettenglied ausgebildeten Endgliedes (15) erstreckende Einschnürung
(16) gebildet sind.
4. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Riegelelemente (24, 26) innerhalb einer Kraftzelle (21) angeordnet sind, an
der sie sich im verriegelten Zustand direkt oder indirekt abstützen.
5. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Riegelelement (24) fest mit der Kraftzelle (21) verbunden ist,
das zweite Riegelelement (26) innerhalb der Kraftzelle (21) über einen Schließmechanismus
bewegbar ist, und
die Kraftzelle (21) mit dem ersten Riegelelement (24) entgegen einer Federkraft im
Schloßkörper (17) beweglich ist.
6. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste, fest mit dem Schloßkörper (17) verbundene Ende des Absperrelements (12)
eine Schlaufe (14) bildet, die einen Verbindungsstift (3) umgibt, welcher zwei Bereiche
des Schloßkörpers (17) miteinander verbindet.
7. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden mittels des Verbindungsstifts (3) verbundenen Bereiche des Schloßkörpers
(17) einstückig miteinander ausgebildet sind und eine im wesentlichen vierkantförmige
oder U-förmige Aufnahme für den Verbindungsstift (3) bilden.
8. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlaufe durch ein Kettenglied (14), durch eine Schlinge eines Kabels oder durch
eine Bohrung in einem Gelenkstab-Element gebildet ist.
9. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß das erste, fest mit dem Schloßkörper (17) verbundene Ende des Absperrelements (12)
ebenso ausgebildet ist, wie das zweite, im Schloßkörper (17) mittels des Schließmechanismus
verriegelbare Ende des Absperrelements (12).
10. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsstift (3) aus Stahl mit einer Zugfestigkeit von mehr als 700 N/mm2 besteht, welcher mittels eines zumindest an seinen beiden stirnseitigen Enden erfolgten
gefügeverdichtenden Kaltverformungs-Nietvorgangs in den Öffnungen (18, 19) fixiert
ist.
11. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugfestigkeit des Verbindungsstifts (3) größer als 800 N/mm2 ist.
12. Ketten, Kabel- oder Gelenkschloß nach einem der Ansprüche 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindungsstift (3) aus verschleißfestem Stahl, insbesondere aus Hartmanganstahl,
vorzugsweise aus X120Mn12 besteht.