[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmeerzeuger für einen Stirlingmotor mit einem Brenner,
mit einer Brennkammer, mit einer Brennstoffzuführung, mit einer Verbrennungsluftzuführung
und mit einem Erhitzer, wobei der Erhitzer und die Brennkammer mittels eines Mantelrohrs
und eines Gehäuses gegen die Umgebung abgedichtet sind. Dieser aus dem Buch "Stirlingmaschinentechnik,
C. F. Müller Verlag Heidelberg, ISBN 3-7880-7583-X" auf den Seiten 192 bis 194 beschriebene
Wärmeerzeuger dient dazu, die zum Antrieb des Stirlingmotors erforderliche thermische
Energie auf den Erhitzer zu übertragen. Dabei wird eine Rezirkulation der Rauchgase
eingesetzt, um den Anteil der Stickoxide im Rauchgas zu verringern.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Wärmeerzeuger für einen Stirlingmotor
bereitzustellen, bei dem die Abgaswerte über einen weiten Lastbereich weiter verbessert
sind und insbesondere die Stickoxide im Rauchgas weiter reduziert werden. Dadurch
soll auf eine Rauchgasreinigung bspw. durch einen Katalysator, verzichtet werden können.
Außerdem muss der Wärmeerzeuger sehr kompakt bauen.
[0003] Diese Aufgabe wird bei einem Wärmeerzeuger für einen Stirlingmotor mit einem Brenner,
mit einer Brennkammer, mit einer Brennstoffzuführung, mit einer Verbrennungsluftzuführung
und mit einem Erhitzer, wobei der Erhitzer und die Brennkammer mittels eines Mantelrohrs
und eines Gehäuses gegen die Umgebung abgedichtet sind, dadurch gelöst, dass zwischen
Brenner und Erhitzer ein Mischrohr angeordnet ist, dass zwischen auslassseitigem Ende
des Brenners und brennerseitigem Ende des Mischrohrs ein Rezirkulationsspalt vorhanden
ist, dass die Brennstoffzuführung eine erste Brennstofflanze aufweist, und dass die
erste Brennstofflanze mindestens mittelbar in eine vom Rezirkulationsspalt, Brenner
und Mischrohr begrenzte Vermischungszone mündet erfindungsgemäß gelöst durch einen
Wärmeerzeuger für einen Stirlingmotor mit einer mindestens einen Auslass aufweisenden
Brennkammer, mit einer Brennstoffzuführung, mit einer Verbrennungsluftzuführung, und
mit einem Erhitzer, wobei der Erhitzer und die Brennkammer mittels eines Mantelrohres
und eines Gehäuses gegen die Umgebung abgedichtet sind und wobei zwischen Brennkammer
und Erhitzer ein Mischrohr angeordnet ist und zwischen auslassseitigem Ende der Brennkammer
und Brennerseitigem Ende des Mischrohrs ein Rezirkulationsspalt vorhanden ist und
wobei die Brennstoffzuführung eine erste Brennstofflanze aufweist, die in den vom
Rezirkulationsspalt, Brennkammer und Mischrohr begrenzten Raum mündet.
[0004] Bei dem erfindungsgemäßen Wärmeerzeuger ist es möglich, eine überwiegend flammlose
Oxidation des Brennstoffs herbeizuführen, die zu drastischen Absenkungen des Stickoxidanteils
in den Rauchgasen führt. So ist es möglich gewesen, mit einem erfindungsgemäßen Wärmeerzeuger
die Emissionen von NO
x auf 10 mg/m
3, von CO auf 20 mg/m
3 und die Emissionen an Kohlenwasserstoffen oder Ruß unter die Nachweisgrenze zu drücken.
Dies alles ist ohne Nachbehandlung der Rauchgase möglich, so dass der mit dem erfindungsgemäßen
Wärmeerzeuger ausgerüstete Stirlingmotor wirtschaftlich und trotzdem umweltschonend
betrieben werden kann. Der erfindungsgemäße Wärmeerzeuger ermöglicht eine Leistungsmodulation
von etwa 1:3,5.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen überwiegend flammlosen Oxidation wird die Verbrennungsluft
auf über 600°C aufgewärmt und eine große Menge Rauchgas rezirkuliert, so dass die
auftretenden Temperaturen trotz der Luftvorwärmung deutlich geringer sind als bei
einer Verbrennung mit Flammenbildung. Aus diesem Grund wird die Bildung von thermischen
Stickoxiden unterdrückt.
[0006] Außerdem ist der erfindungsgemäße Wärmeerzeuger einfach aufgebaut, so dass die Kosten
zur Herstellung des erfindungsgemäßen Wärmeerzeugers nur unwesentlich über denen eines
Wärmeerzeugers nach dem Stand der Technik liegen.
[0007] Alternativ kann auch eine Brennstoffeinmischung in die Frischluft oder eine Vorkammereinmischung
vorgenommen werden.
[0008] In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Brennstoffführung eine
zweite Brennstofflanze aufweist, dass die zweite Brennstofflanze in die Vorbrennkammer
mündet, und dass in der Vorbrennkammer eine Zündeinrichtung vorgesehen ist, so dass
eine automatische Inbetriebnahme des Wärmeerzeugers ohne Weiteres möglich ist. Dazu
wird nur die zweite Brennstofflanze geöffnet und das in der Vorbrennkammer entstehende
zündfähige Gemisch durch die Zündeinrichtung entzündet. Die darauf folgende Verbrennung
mit Flammenbildung wird zum Aufheizen des Brenners, des Mischrohrs und des Erhitzers
sowie des Luftvorwärmers verwandt. Sobald die Temperatur der rezirkulierten Rauchgase
ausreichend hoch ist, um die Reaktion des Brennstoffs mit der Verbrennungsluft aufrechterhalten
zu können, wird die erste Brennstofflanze geöffnet, so dass die flammlose Oxidation
in dem Raum zwischen Brennstoffkammer und Mischrohr beginnen kann. Anschließend oder
gleichzeitig an das Öffnen der ersten Brennstofflanze wird die zweite Brennstofflanze
geschlossen, so dass keine Flammenbildung innerhalb des Brenners mehr vorhanden ist.
[0009] Zur weiteren Vereinfachung der Herstellung und zur Erzielung einer kompakten Bauweise
kann vorgesehen sein, die erste Brennstofflanze und die zweite Brennstofflanze koaxial
zueinander auszuführen.
[0010] Um die beim Betrieb und beim Anfahren des Wärmeerzeugers auftretenden Wärmespannungen
konstruktiv in den Griff zu bekommen, ist bei verschiedenen erfindungsgemäßen Weiterbildungen
vorgesehen, dass das Mischrohr an seinem Außendurchmesser einen Flansch aufweist,
und dass es zwischen dem Erhitzer und dem Gehäuse des Brenners eingespannt ist, und/oder
dass die Vorbrennkammer und das Mischrohr gegeneinander verspannt sind und/oder dass
Brennkammermischrohr und Erhitzer gegen das Gehäuse verspannt sind. Dabei hat es sich
als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn zwischen Brennkammer und Gehäuse ein
Faltenbalg und/oder eine Feder vorgesehen sind, welche die Verspannung bewirken. Bei
diesen Ausführungsbeispielen hat sich im Betrieb des Wärmeerzeugers gezeigt, dass
keine unzulässigen thermischen Spannungen an der Brennkammer, dem Mischrohr und dem
Erhitzer auftreten, und dass die Funktionsfähigkeit des Wärmeerzeugers auch nach einer
großen Betriebsdauer uneingeschränkt vorhanden ist. Außerdem bewirkt die Verspannung
des Erhitzers zwischen Flansch und Gehäuse, dass das Rauchgas vollständig durch den
Erhitzer strömt und somit eine gute Wärmeübertragung erzielt wird. Schließlich wird
bei korrekter Vorspannung die Zerstörung der wärmebelasteten Bauteile, wie z. B. den
Erhitzer, durch Mikroreibung verhindert.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sehen vor, dass die Brennstoffzuführung
mit einer Grundplatte des Gehäuses fest verbunden und in Richtung der Wärmedehnung
relativ zur Brennkammer verschiebbar ist, so dass auch hier keine unzulässigen thermischen
Spannungen auftreten können. Es ist selbstverständlich auch möglich, die Brennstoffzuführung
fest mit der Brennkammer zu verbinden und in Richtung der Wärmedehnung relativ zur
Grundplatte verschiebbar auszubilden.
[0012] Ebenfalls zur Vermeidung von unzulässigen thermischen Spannungen, Abrieb durch Mikroreibung
und Schwingungsschäden kann vorgesehen sein, die Zündeinrichtung federbelastet in
Richtung der Wärmedehnung gegen die Vorbrennkammer zu pressen.
[0013] Bei Systemen, die vertikal angeordnet sind, kann die Kompensation der Wärmedehnungen
auch mit Gewichten erfolgen. Diese Gewichte drücken sämtliche Einbauten gegen den
unten liegenden Erhitzer.
[0014] Auch eine im Wärmeerzeuger ohnehin vorhandene Druckdifferenz kann zur Kompensation
der Wärmedehnungen ausgenutzt werden. Dazu wird der Brenner in Längsrichtung verschiebbar
in der Brennkammer -eingebaut. Durch die Druckdifferenz zwischen Lufteinlaß und Brennkammer
wirkt der Brenner wie ein Kolben und presst die Einbauten gegen den Erhitzer. Dadurch
wird bei dem nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Anpresskraft von etwa
30N erreicht.
[0015] Zur Durchführung einer überwiegend flammlosen Oxidation und weiteren Erhöhung des
Brennerwirkungsgrades kann ein Rekuperator oder ein Regenerator zur Vorwärmung der
Verbrennungsluft mit den Rauchgasen vorgesehen sein.
[0016] Insbesondere ergibt sich eine platzsparende und effiziente Ausgestaltung des Rekuperators
oder des Regenerators, wenn dieser konzentrisch zur Brennkammer angeordnet ist, der
Rekuperator oder der Regenerator sich von der Grundplatte bis zum Rezirkulationsspalt
erstreckt und wenn der Rekuperator oder der Regenerator in radialer Richtung von einem
inneren Hüllrohr und einem äußeren Hüllrohr begrenzt wird. Innerhalb des Rekuperators
sind Trennwände vorgesehen, welche eine Vermischung der Rauchgase mit der Verbrennungsluft
verhindern und trotzdem einen guten Wärmeübergang vom Rauchgas auf die Verbrennungsluft
gewährleisten. Dabei sind an und für sich alle aus dem Stand der Technik bekannten
Bauarten von Rekuperatoren beim erfindungsgemäßen Wärmeerzeuger einsetzbar.
[0017] Insbesondere hat es sich auch als vorteilhaft erwiesen, wenn der Rekuperator aus
einem metallischen Werkstoff besteht.
[0018] Im praktischen Betrieb hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Mischrohr
eine Länge von 2,5 x Durchmesser Mischrohr bis 8 x Durchmesser Mischrohr , insbesondere
von 3,6 x Durchmesser Mischrohr und eine Querschnittsfläche von 70 mm
2/kW
th bis 400 mm
2/kW
th, insbesondere 160 mm
2/kW
th, aufweist.
[0019] In weiterer Ergänzung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Rezirkulationsspalt
eine Fläche von 200 mm
2/kW
th bis 600 mm
2/kW
th, insbesondere 275 mm
2/kW
th, aufweist.
[0020] Diese Abmessungen haben sich bei einem einfach wirkenden 90°-V2-Stirlingmotor mit
einem Arbeitsvolumen von 160 cm
3 und einer Wellenleistung von 3 bis 10 kW bei n = 1.500/min als besonders günstig
erwiesen. Die thermische Leistung des Brenners beträgt dabei 40 kW
thermisch. Für andere Leistungsklassen sind die Abmessungen entsprechend anzupassen.
[0021] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sehen vor, dass die Verbrennungsluftzuführung
über eine oder mehrere in die Vermischungszone gerichtete Düsen erfolgt, und/oder
dass die erste Brennstofflanze Brennstoff über Öffnungen in die Vermischungszone einbringt.
So dass eine gute Vermischung von Verbrennungsluft und Brennstoff vor der flammlosen
Oxidation erfolgt, was zu einem verbesserten Betriebsverhalten führt. Insbesondere
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Öffnungen eine Querschnittsfläche von
in der Summe 7,5 mm
2/kW
th bis 30 mm
2/kW
th, insbesondere 17 mm
2/kW
th, aufweisen.
[0022] Weitere Verbesserungen hinsichtlich Betriebsverhalten und Einsatzbereich des Wärmeerzeugers
ergeben sich, wenn die Düsen als Venturi- oder Laval-Düsen ausgebildet sind und die
erste Brennstofflanze den Brennstoff in die Düsen einbringt.
[0023] In weiterer Ergänzung des erfindungsgemäßen Wärmeerzeugers kann vorgesehen sein,
dass die Düsen mit der Längsachse des Wärmeerzeugers einen Winkel zwischen 20° und
30°, insbesondere 25°, einschließen.
[0024] Das Betriebsverhalten des erfindungsgemäßen Wärmeerzeugers in der Startphase ohne
flammlose Oxidation wird verbessert, wenn der Brennstoff aus der zweiten Brennstofflanze
über eine Verteilkammer und eine Lochblende in die Vorbrennkammer strömen kann, und/oder
die Düsen mit ihrem der Vermischungszone abgewandten Ende in die Vorbrennkammer ragen.
[0025] Der erfindungsgemäße Wärmeerzeuger kann vorteilhafterweise mit einem Verfahren, welches
aus folgenden Verfahrensschritten besteht, betrieben werden:
- Erfassen der Temperatur des Erhitzers,
- Erfassen des Drucks der vorgewärmten Verbrennungsluft, Regeln der Verbrennungsluftmenge
in Abhängigkeit der Temperatur des Erhitzers und
- Regeln der Gasmenge in Abhängigkeit des Drucks der vorgewärmten Verbrennungsluft.
[0026] Durch dieses Verfahren ist es auf einfache Weise möglich, die Wärmeleistung des Wärmeerzeugers
der nachgefragten Wärmeleistung modulierend anzupassen. Wenn am Erhitzer weniger Wärme
abgenommen wird, steigt dessen Temperatur, so dass die Verbrennungsluftmenge reduziert
werden kann. Infolgedessen sinkt auch der Druck der vorgewärmten Verbrennungsluft
und die Gasmenge wird in Abhängigkeit des Drucks der vorgewärmten Verbrennungsluft
heruntergeregelt. Bislang ist es lediglich bekannt, eine flammlose Oxidation bei konstanter
Last durchzuführen und eine Leistungsanpassung durch eine taktende Betriebsweise des
Wärmeerzeugers herzustellen. Wenn der erfindungsgemäße Wärmeerzeuger nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren betrieben wird, können die eingangs genannten Vorzüge hinsichtlich Emissions-
und Verbrauchsverhalten auch bei unterschiedlichen Lastzuständen des Stirlingmotors
nahezu unverändert aufrechterhalten werden.
[0027] Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der Druck der Verbrennungsluft in
der Vorbrennkammer oder im Brennraum erfasst wird.
[0028] Der erfindungsgemäße Wärmeerzeuger kann auch modulierend betrieben werden, wenn die
Temperatur des Erhitzers erfasst wird, der Druck der Verbrennungsluft in Strömungsrichtung
nach einem Verbrennungsluftgebläse erfasst wird, die Verbrennungsluftmenge in Abhängigkeit
der Temperatur des Erhitzers geregelt wird und die Gasmenge in Abhängigkeit des Drucks
der Verbrennungsluft mit einem Gleichdruckregler geregelt wird. Dieses Verfahren lässt
eine nahezu gleich gute Modulation der Leistung des Wärmeerzeugers zu.
[0029] In weiterer Ergänzung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Gasmenge
durch einen Verhältnisdruckregler oder einen Gleichdruckregler geregelt wird, wobei
es besonders vorteilhaft ist, wenn zusätzlich die Nullpunktverschiebung und/oder die
Verstärkung des Verhältnisdruckreglers einstellbar sind.
[0030] Die Verbrennungsluftmenge kann durch Ändern der Drehzahl eines Gebläses oder durch
Ändern der Stellung einer Drosselklappe in der Verbrennungsluftzufuhr geregelt werden.
[0031] Zur Überwachung der überwiegend flammlosen Oxidation ist es von Vorteil, wenn die
Temperatur durch mindestens einen Temperaturfühler, besonders bevorzugt durch zwei
Temperaturfühler, überwacht wird.
[0032] Wenn der Druck in der Vorbrennkammer als Steuerdruck für die Gasregelung eingesetzt
wird, ist es besonders vorteilhaft, wenn der Druck in der Vorbrennkammer durch eine
Messung des Drucks in der zweiten Brennstofflanze erfasst wird, da in der Vorbrennkammer
der gleiche Druck wie in der zweiten Brennstofflanze herrscht, die Temperaturen in
der abgeschalteten zweiten Brennstofflanze jedoch deutlich niedriger als in der Vorbrennkammer
sind.
[0033] Die Inbetriebnahme des erfindungsgemäßen Wärmeerzeugers erfolgt dadurch, dass der
Wärmeerzeuger durch die zweite Brennstofflanze auf Betriebstemperatur gebracht wird,
wobei die Verbrennung in der zweiten Brennstofflanze durch einen an sich bekannten
Feuerungsautomaten überwacht wird. Der Übergang auf die flammlose Oxidation erfolgt,
sobald der Wärmeerzeuger seine Betriebstemperatur erreicht hat. Dann wird die zweite
Brennstofflanze abgeschaltet und die erste Brennstofflanze eingeschaltet, so dass
sich eine überwiegend flammlose Oxidation ausbilden kann.
[0034] Der erfindungsgemäße Wärmeerzeuger kann vorteilhafterweise mit den in den Ansprüche
27 bis 38 beanspruchten Verfahren betrieben werden.
[0035] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung werden nachfolgend
anhand der Zeichnung dargestellt und beschrieben.
[0036] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Querschnitt durch einen 90°-V2-Stirlingmotor, der mit einem erfindungsgemäßen
Wärmeerzeuger ausgerüstet ist,
- Figur 2
- einen Teillängsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Wärmeerzeuger und
- Fig. 3a-c
- ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Wärmeerzeugers inklusive Gas und Verbrennungsluftversorgung.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0037] Der Stirlingmotor weist ein Kurbelgehäuse 1 auf, in dem eine Kurbelwelle 3 drehbar
gelagert ist. An einem Hubzapfen 5 der Kurbelwelle 3 sind ein erstes Pleuel 7 und
ein zweites Pleuel 9 drehbar gelagert. Das erste Pleuel 7 ist über einen ersten Kreuzkopf
10 und eine erste Kolbenstange 11 mit einem Verdichtungskolben 12 verbunden. Das zweite
Pleuel 9 ist über einen zweiten Kreuzkopf 13 und eine zweite Kolbenstange 14 mit einem
Arbeitskolben 15 verbunden. Die konstruktive Ausgestaltung von Verdichtungskolben
12 und Arbeitskolben 15 ist im Zusammenhang mit Fig. 1 nicht von Bedeutung und wird
deshalb an dieser Stelle nicht näher erläutert. Der Verdichtungskolben 12 läuft in
einem Verdichtungszylinder 16, während der Arbeitskolben 15 in einem Arbeitszylinder
17 läuft. Die Kurbelwelle 3 und der Hubzapfen 5 sind ölgeschmiert, während der Verdichtungskolben
12 und der Arbeitskolben 15 trocken im Verdichtungszylinder 16 bzw. im Arbeitszylinder
17 laufen.
[0038] Zwischen dem Verdichtungszylinder 16 und dem Arbeitszylinder 17 kann das Arbeitsgas
hin- und hergeschoben werden. Dabei nimmt das in Fig. 1 nicht dargestellte Arbeitsgas
beim Verschieben aus dem Verdichtungszylinder 16 in den Arbeitszylinder 17 Wärme aus
einem Regenerator 21 auf und erwärmt sich dabei auf etwa 650° Celsius. Der Regenerator
21 besteht im Allgemeinen aus einem Paket von Drahtsieben, die in Fig. 1 nicht im
Einzelnen dargestellt sind. Anschließend wird das Arbeitsgas in einem Erhitzer 23,
der bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 aus berippten Röhrchen zusammengesetzt
ist, auf etwa 650° Celsius erwärmt. Diese Erwärmung erfolgt durch Wärmeübertragung
von einem in Fig. 1 nicht dargestellten Brenner über den Erhitzer 23 auf das Arbeitsgas.
Gleichzeitig erfolgt eine annähernd isotherme Expansion des Arbeitsgases im Arbeitszylinder
17, wodurch mechanische Arbeit vom Arbeitsgas auf den Arbeitskolben 15 übertragen
wird. Anschließend wird das Arbeitsgas vom Arbeitszylinder 17 in den Verdichtungszylinder
16 zurückgeschoben, wobei das Arbeitsgas Wärme an den Regenerator 21 überträgt und
anschließend von einem Arbeitsgaskühler 25 abgekühlt wird.
[0039] Als Wärmequelle kann bei einem Stirlingmotor prinzipiell jede Wärmequelle mit ausreichendem
Temperaturniveau herangezogen werden, bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 wird
ein Brenner eingesetzt (nicht dargestellt), der einen gasförmigen oder flüssigen Brennstoff
verbrennen kann. Der sogenannte Hochtemperaturbereich des Stirlingmotors ist durch
eine Wärmedämmung 27 gegen Wärmeverluste geschützt.
[0040] In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäßer Wärmeerzeuger mit einem Brenner 28 mit einer
Vorbrennkammer 29 im Teillängsschnitt dargestellt. An den Brenner 28 schließt ein
Brennraum 30 mit einem Mischrohr 31 und dem Erhitzer 23 an. Im Erhitzer 23 wird die
Wärme der Rauchgase 59 auf das nicht dargestellte Arbeitsgas des Stirlingmotors übertragen.
-Der Brennstoff wird über eine Brennstoffzufuhr 33 zugeführt. Nach außen werden Brenner
28 und Brennraum 30 von einem Mantelrohr 35 und einem nur teilweise dargestellten
Gehäuse 37 mit einer Grundplatte 39 begrenzt. Der Brenner 28 ist längsverschiebbar
an der Grundplatte 39 befestigt.
[0041] Die Brennstoffzufuhr 33 besteht aus einer ersten Brennstofflanze 41 und einer koaxial
dazu angeordneten zweiten Brennstofflanze 43. Die erste Brennstofflanze 41 mündet
außerhalb der Vorbrennkammer 29 in einer Vermischungszone 45, die einerseits von der
Vorbrennkammer 29 und andererseits von einem Abdeckblech 46 begrenzt wird.
[0042] Die zweite Brennstofflanze 43 mündet über mehrere Auslassöffnungen 47 in einer Verteilkammer
48. Durch eine Lochblende 49 ist die Verteilkammer 48 von der eigentlichen Vorbrennkammer
29 abgetrennt. Die Verbrennungsluft, welche in Fig. 2 durch die Pfeile 51 angedeutet
ist, strömt ebenfalls in die Vorbrennkammer 29. Der Brennstoff mischt sich nach dem
Durchströmen der Lochblende 49 mit der Verbrennungsluft zu einem zündfähigen Gemisch.
Durch eine Zündeinrichtung 53 kann dieses zündfähige Gemisch entzündet werden und
verbrennt in der Vorbrennkammer 29 unter Bildung einer Flamme. Das Rauchgas strömt
über Düsen 55 aus der Vorbrennkammer 29, wie dies durch Pfeile 57 angedeutet ist,
in die Vermischungszone 45 und das Mischrohr 31. Nach dem Durchströmen des Mischrohrs
31 werden die Rauchgase, welche durch die mit dem Bezugszeichen 59 versehenen Pfeile
angedeutet sind, durch den Erhitzer 23 geführt, nachdem sie zuvor vom Gehäuse 37 umgelenkt
worden sind.
[0043] Wenn die Rauchgase 59 einen Rezirkulationsspalt 61, der durch den axialen Abstand
der Vorbrennkammer 29, bzw. des Brenners 28 und des brennerseitigen Endes 69 des Mischrohrs
31 gebildet wird, passieren, wird ein Teil der Rauchgase 59a in das Mischrohr 31 angesaugt
und somit rezirkuliert. Der andere Teil der Rauchgase 59b strömt im Gegenstrom zu
der Verbrennungsluft 51 durch einen Rekuperator 63.
[0044] Sobald das Rauchgas an den Messstellen 64 eine ausreichend hohe Temperatur hat, um
eine stabile Reaktion zu ermöglichen, wird die erste Brennstofflanze 41 geöffnet,
welche über Öffnungen 65, einen Sammelraum 66 und Öffnungen 67 in die Vermischungszone
45 zwischen Vorbrennkammer 29 und Mischrohr 31 mündet. Bei geeigneter Wahl des Verhältnisses
von Verbrennungsluft 51, Rauchgasen 59a und dem in Fig. 2 nicht dargestellten Brennstoff,
welcher durch die Öffnungen 67 in die Vermischungszone 45 austritt, findet vor allem
innerhalb des Mischrohrs 31 eine flammlose Oxidation statt. Sobald diese flammlose
Oxidation stabil abläuft, kann die zweite Brennstofflanze 43 geschlossen werden, so
dass keine Flammbildung in der Vorbrennkammer 29 mehr erfolgt. In diesem Normalbetriebszustand
durchströmt die Verbrennungsluft 51 die Vorbrennkammer 29, ohne sich in dieser mit
Brennstoff zu vermischen. Die Vermischung von Brennstoff und Verbrennungsluft erfolgt
erst in der Vermischungszone 45 sowie im Mischrohr 31.
[0045] Das Phänomen der flammlosen Oxidation ist an sich bekannt und wird bspw. im Industrieofenbau
mit großem Erfolg angewandt. Eine Beschreibung der flammlosen Oxidation befindet sich
in der EP 0 463 218 B1, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird. Die in dieser Patentschrift
gemachten Ausführungen gehören ebenfalls zu der Offenbarung des erfindungsgemäßen
Brenners für Stirlingmotoren. Zur Ausbildung einer stabilen flammlosen Oxidation hat
es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Düsen 55 unter einem Winkel von etwa 20°
bis 30° auf die Längsachse des Brenners gerichtet sind und die Öffnungen 67, durch
die der Brennstoff in die Vermischungszone 45 eintritt, etwa rechtwinklig zu den Düsen
55 ausgerichtet sind. Außerdem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Mischrohr
31 an seinem dem Brenner 28 zugewandten Ende 69 konisch ausgebildet ist.
[0046] Alternativ zu dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel können die Düsen 55
auch als Venturi- oder Laval-Düsen ausgebildet sein. Der am Ort der höchsten Luftgeschwindigkeit
herrschende Druck ist geringer als der Gasdruck eines öffentlichen Gasnetz, der etwa
18 bis 22 mbar beträgt. Diese Druckdifferenz kann ausgenutzt werden, um das Gas einzumischen.
Dazu werden die Öffnungen 67 so verlagert, dass sie direkt in den Düsen 55 am Ort
der höchsten Luftgeschwindigkeit münden. Außerdem muss eine direkte Verbindung zwischen
den Öffnungen 67 und den Öffnungen 65 der ersten Brennstofflanze 41 hergestellt werden.
D. h. der Sammelraum 66 kann entfallen. Mit diesem Ausführungsbeispiel kann auch bei
geringen Gasdrücken die volle Leistung des Wärmeerzeugers erreicht werden.
[0047] Um die thermischen Verspannungen, welche sich bei der Inbetriebnahme und dem Betrieb
des Brenners ergeben, zu minimieren, sind Brenner 28, Mischrohr 31 und Erhitzer 23
gegen das Gehäuse 37 bzw. die Grundplatte 39 des Gehäuses verspannt. Dabei wird die
Vorspannkraft von einem metallischen Faltenbalg 71, der sich einerseits gegen die
Grundplatte 39 abstützt und andererseits mit der Vorbrennkammer 29 verbunden ist,
aufgebracht. Die Vorspannung wird über am Umfang verteilte Distanzbleche 73, von denen
in Fig. 2 nur eines dargestellt ist, auf das Mischrohr übertragen. Alternativ oder
additiv kann die Vorspannkraft auch von einer Feder 74 aufgebracht werden. Zusätzlich
wird der Brenner durch den Druckunterschied zwischen Umgebung und Brennerinnenraum
verspannt.
[0048] Weitere erfindungsgemäße Varianten der Kompensation der Wärmedehnungen sind wie folgt
aufgebaut:
1.) Die zweite Brennstofflanze 43 ist in einem Halteblech 79 eingeschraubt. Die zweite
Brennstofflanze 43 zentriert die Feder 74. Die Feder 74 stützt sich auf dem Halteblech
79 ab und schiebt über den Rekuperator 63, an dem das Halteblech 79 befestigt ist,
den gesamten Brenner 28 gegen die folgenden Einbauten.
2.) Die zweite Brennstofflanze weist eine Nut mit Sicherungsring auf (nicht dargestellt).
Die Feder 74 wird zwischen Sicherungsring und Grundplatte 39 um die zweite Brennstofflanze
herum eingebaut und schiebt diese in Richtung Brenner 30. Dazu wird der in Fig. 2
dargestellte Kegel 81 der zweiten Brennstofflanze 43 so weit verlängert, bis er an
dem Drehteil 80 anliegt. Dort werden nun zwei Aufgaben erfüllt: Zum einen wird die
Federkraft eingeleitet und über das Abdeckblech 46 an die Einbauten weitergegeben
und der Brenner 28 hinterhergezogen. Zum anderen wird der Sammelraum 66 über einen
Kegelsitz abgedichtet. Diese Abdichtung des Sammelraums 66 ist von besonderer Bedeutung,
wenn die Düsen 55 als Venturi- oder Lavaldüsen ausgebildet sind.
Die Distanzbleche 73 schließen den Kraftfluß und sind ihrerseits wieder an beiden
Enden mit konischen Ringen (nicht dargstellt) verschweißt, die genau in den Brenner
28 und das Ende 69 des Mischrohrs 31 passen, so dass eine Selbstzentrierung erreicht
wird.
Die Wärmedehnungen der Brennkammerinnenwand werden in ihr selbst durch Überlappungen
aufgefangen. Kritische thermische Dehnungen entstehen bei der Erwärmung aller Teile,
die zentral in der Brennkammer angeordnet sind: Die Endplatte 37, der Erhitzer 23,
das Mischrohr 31 ab der Anlagefläche 75, der Zentrierring 73 und schließlich der Brenner
28 selbst. All diese Dehnungen summieren sich und werden durch eine Relativbewegung
des Brenners 28 zum Brennraum 30 aufgefangen. Die Feder 74 oder der Faltenbalg 71
haben nun die Aufgabe sicherzustellen, dass zu jedem Zeitpunkt alle Einbauten fest
aneinander anliegen. Der Brenner 28 kann sich zu diesem Zweck auch relativ zu der
Grundplatte 39 bewegen. Zur Gasdichtigkeit sind an allen bewegten Stellen Dichtungen
vorgesehen.
3.) Bei vertikal angeordneten Wärmeerzeugern kann die Kompensation der Wärmedehnungen
auch durch die Gewichtskraft erfolgen. Dabei kann das Eigengewicht des Wärmeerzeugers
und/oder Gewichte dazu benutzt werden, um sämtliche Einbauten gegen den unten liegenden
Erhitzer zu drücken.
4.) Auch eine im Wärmeerzeuger ohnehin vorhandene Druckdifferenz kann zur Kompensation
der Wärmedehnungen ausgenutzt werden: Dazu wird der Brenner in Längsrichtung verschiebbar
in der Brennkammer -eingebaut. Durch die Druckdifferenz zwischen Lufteinlaß und Brennkammer
wirkt der Brenner wie ein Kolben und presst die Einbauten gegen den Erhitzer. Dadurch
wird bei dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel eine Anpresskraft von etwa 30N
erreicht.
[0049] Am Mischrohr 31 ist ein Flansch 75 angeordnet, der erstens die Vorspannkraft vom
Mischrohr über den Erhitzer 23 auf das Gehäuse 37 überträgt und andererseits das Rauchgas
59 zwingt, durch den Erhitzer 23 zu strömen. Die Zündeinrichtung 53 wird von einer
Feder 77, die sich einenends an der Grundplatte 39 und anderenends an einer Hülse
der Zündeinrichtung 53 abstützt, gegen die Vorbrennkammer 29 gedrückt. Eine Wärmedämmung,
welche in und um den Brenner angeordnet ist, ist in Fig. 2 aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
[0050] Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der Rezirkulationsspalt 61 zwischen
20 und 35 mm breit ist, die Länge des Mischrohrs etwa 350 mm beträgt und der Durchmesser
des Mischrohrs 31 etwa 90 mm beträgt. Bei diesen Abmessungen und geometrischen Verhältnissen
haben sich eine besonders stabile flammlose Oxidation und sehr günstige Abgaswerte
eingestellt, wenn der erfindungsgemäße Wärmeerzeuger an einem Stirlingmotor des Typs
SOLO Stirling 161 eingesetzt wurde. Wenn der erfindungsgemäße Wärmeerzeuger bei anderen
Stirlingmotoren eingesetzt werden soll, müssen die Abmessungen und Verhältnisse entsprechend
übertragen werden.
[0051] Das Rauchgas 59 verlässt das Mischrohr 31 etwa mit einer Temperatur von etwa 1.200°
C bis 1.400° C und kühlt sich durch Wärmeabgabe im Erhitzer 23 auf etwa 850
0 Celsius ab. Die Temperatur des Arbeitsgases im Erhitzer 23 beträgt im Mittel etwa
650° Celsius.
[0052] In den Fig. 3a, 3b und 3c ist jeweils ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen
Wärmeerzeugers, der hier in seiner Gesamtheit mit dem Bezugszeichen 83 bezeichnet
wird, sowie dessen Gasversorgung, bestehend aus einer Startgasstrecke 85 und einer
Hauptgasstrecke 87 dargestellt. Die Figuren 3a -c unterscheiden sich lediglich hinsichtlich
der Steuerdruckversorgungen des Druckreglers der Hauptgasrampe 87 dargestellt. Mit
jeder der in den Fign. 3a, 3b und 3c dargestellten Steuerdruckversorgungen ist eine
modulierende Betriebsweise des erfindungsgemäßen Wärmeerzeugers 83 möglich. Es gibt
geringfügige Unterschiede hinsichtlich der Modulationsfähigkeit und sonstiger Betriebsparameter
sowie der Kosten.
[0053] Zur Verdeutlichung der Übereinstimmungen des Wärmeerzeugers 83 aus Fig. 3 mit dem
Wärmeerzeuger aus Fig. 2 wird darauf hingewiesen, dass die Startgasstrecke 85 in die
zweite Brennstofflanze 43 mündet und die Hauptgasstrecke 87 in die erste Brennstofflanze
41 mündet. Das Rauchgas verlässt den Wärmeerzeuger 53 an der mit dem Pfeil 59 bezeichneten
Stelle. Die Verbrennungsluft, welche in Fig. 3 durch den Pfeil 51 angedeutet wird,
wird dem Wärmeerzeuger 83 durch ein Gebläse 89 zugeführt. Ein Steuergerät 91 dient
zur Steuerung des Wärmeerzeugers 83 sowie zur Ansteuerung eines Überwachungsmoduls
93. Die Startgasstrecke 85 und die Hauptgasstrecke 87 werden vom Überwachungsmodul
93 angesteuert.
[0054] Wenn der Wärmeerzeuger 83 in Betrieb genommen werden soll, gibt das Steuergerät 91
ein entsprechendes Signal an das Überwachungsmodul 93 weiter, welches daraufhin die
Startgasstrecke 85 einschaltet. Signalverbindungen sind in Fig. 3a - c durch gestrichelte
Linien angedeutet. Die Startgasstrecke 85 besteht aus zwei in Reihe geschalteten Hauptventilen,
mit denen die Gaszufuhr zur zweiten Brennstofflanze 43 ein- oder ausgeschaltet werden
kann. Anschließend ist ein Druckregler vorgesehen. Der Druckregler kann als Gleichdruckregler
oder als Verhältnisdruckregler ausgeführt sein. Je nach Ausführung des Druckreglers
kann eine einstellbare Drossel der Startgasstrecke vorhanden sein.
[0055] Der Druckregler der Startgasrampe 85 ist bei den Ausführungsbeispielen gemäß Fig.
3a - c über eine erste Steuerleitung 95 mit dem Ausgang des Gebläses 89 verbunden.
Dies bedeutet, dass als Steuerdruck für den Druckregler der Startgasstrecke der Druck
der Verbrennungsluft stromabwärts des Gebläses 89 herangezogen wird. Über einen in
das Überwachungsmodul 93 integrierten konventionellen Feuerungsautomaten wird die
zweite Brennstofflanze gezündet und die Verbrennung überwacht. Die Startgasrampe 85
kann auch als sog. Kompaktarmatur ausgeführt sein. Wenn der Wärmeerzeuger 83 seine
Betriebstemperatur erreicht hat, was durch zwei Temperaturfühler, in Fig. 3 als 64
1 und 64
2 bezeichnet, erreicht hat, gibt das Überwachungsmodul 93, welches die Signale der
Temperaturfühler 64
1 und 64
2 empfängt, die Hauptgasrampe 87 frei und schaltet die Startgasrampe 85 ab. Die Hauptgasrampe
87 ist gleich aufgebaut wie die Startgasrampe, sie besteht nämlich aus zwei Hauptventilen,
einem Druckregler und optional einer Drossel. Der Druckregler kann, wie bei der Startgasrampe
85 auch, als Gleichdruckregler oder Verhältnisdruckregler ausgeführt sein.
[0056] In der Fig. 3a wird als Steuerdruck des Druckregelventils der Hauptgasrampe 87 der
Druck in der Startgasrampe 85 stromabwärts der Hauptventile herangezogen wird. Wenn
die Hauptgasrampe 87 in Betrieb ist, sind die Hauptventile der Startgasrampe 85 geschlossen,
so dass stromabwärts der Hauptventile in der Startgasrampe 85 der gleiche Druck wie
in der zweiten Brennstofflanze 43 und in der Vorbrennkammer 29 herrscht (Siehe dazu
auch Fig. 2). Da die Temperaturen der Startgasrampe 85 dort wo der Steuerdruck für
den Druckregler der Hauptgasrampe über eine zweite Steuerleitung 97 abgenommen wird,
deutlich geringer als in der Vorbrennkammer 29 sind, ist die Erfassung des Drucks
der Startgasrampe 85 einfacher und betriebssicherer als wenn der Druck direkt in der
Vorbrennkammer 29 abgenommen würde.
[0057] In Fig. 3b ist eine Alternative dargestellt, bei der der Steuerdruck der Hauptgasrampe
87 über eine dritte Steuerleitung 99 und die erste Steuerleitung 95 stromabwärts des
Gebläses 89 erfasst wird. Auch bei dieser Variante ist die zusätzlich benötigte dritte
Steuerleitung 99 keinen hohen Temperaturen ausgesetzt. Trotzdem ist eine modulierende
Betriebsweise ohne Weiteres möglich, wobei der Modulationsbereich gegenüber dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3a etwas eingeschränkt ist.
[0058] In Fig. 3c ist eine dritte Alternative dargestellt, bei der eine vierte Steuerleitung
101 den Druck im Brennraum 30 (siehe dazu Fig. 2) des Wärmeerzeugers 83 erfasst. Dieser
Druck dient als Steuerdruck der Hauptgasrampe 87. Auch bei dieser Ausführungsform
ist eine modulierende Brennweise ohne Weiteres möglich.
[0059] Um die Leistung des Wärmeerzeugers 83 der am Erhitzer 23 (siehe Fig. 2) von dem nicht
dargestellten Stirlingmotor nachgefagten Wärmeleistung anzupassen, ist am Erhitzer
ein zweiter Temperaturfühler 103 angeordnet. Das Ausgangssignal des zweiten Temperaturfühlers
103 wird an das Steuergerät 91 weitergeleitet. Wenn die vom zweiten Temperaturfühler
103 erfasste Temperatur ansteigt, bedeutet dies, dass vom Erhitzer 23 weniger Wärme
abgenommen wird, so dass das Steuergerät 91 die Drehzahl des Gebläses 89 reduzieren
kann, so dass die Verbrennungsluftmenge verringert wird. Alternativ kann auch eine
Drosselklappe etwas weiter geschlossen werden, um die vom Gebläse 89 in den Wärmeerzeuger
83 geförderte Luftmenge zu verringern. Die Drosselklappe ist in Fig. 3a, 3b und 3c
nicht dargestellt. Aufgrund der verringerten Verbrennungsluftmenge ändert sich der
Druck in der zweiten Brennstofflanze 23 bzw. der Vorbrennkammer 29 (siehe Fig. 3a).
Außerdem ändert sich der Druck stromabwärts des Gebläses 89 und es ändert sich auch
der Druck im Brennraum 30 des Wärmeerzeugers 83. Aufgrund dieser Druckänderungen,
die, wie bereits oben beschrieben, als Steuerdruckänderungen des Druckreglers der
Hauptgasstrecke 87 dienen können, wird die Gaszufuhr über die Hauptgasstrecke 87 der
geänderten Verbrennungsluftmenge angepasst.
[0060] Je nach Auslegung des Druckreglers kann es hilfreich sein, stromabwärts des Druckreglers
eine Drossel vorzusehen, um eine optimale Anpassung der Gasmenge an die Verbrennungsluftmenge
in allen Betriebspunkten zu gewährleisten. Sobald das Überwachungsmodul 93 einen Fehler
detektiert, werden die Hauptgasstrecke 87 und die Startgasstrecke 85 geschlossen,
so dass kein unverbranntes Gas in die Umgebung gelangen kann und somit auch keine
Explosionsgefahr besteht.
[0061] Alle in der Zeichnung, deren Beschreibung und den Patentansprüchen genannten Merkmale
können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
1. Modulationsfähiger Wärmeerzeuger mit überwiegend flammloser Oxidation für einen Stirlingmotor,
mit einem Brenner (28), mit einer Brennkammer (30), mit einer Brennstoffzuführung
(33), mit einer Verbrennungsluftzuführung und mit einem Erhitzer (23), wobei der Erhitzer
(23) und die Brennkammer (30) mittels eines Mantelrohrs (35) und eines Gehäuses (37)
gegen die Umgebung abgedichtet sind, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Brenner (28) und Erhitzer (23) ein Mischrohr (31) angeordnet ist, dass zwischen
auslassseitigem Ende des Brenners (28) und brennkammerseitigem Ende (69) des Mischrohrs
(31) ein Rezirkulationsspalt (61) vorhanden ist, dass die Brennstoffzuführung (33)
eine erste Brennstofflanze (41) aufweist, und dass die erste Brennstofflanze (41)
mindestens mittelbar in eine vom Rezirkulationsspalt (61), Brenner (28) und Mischrohr
(31) begrenzte Vermischungszone (45) mündet.
2. Wärmeerzeuger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzuführung (33) eine zweite Brennstofflanze (43) aufweist, dass die
zweite Brennstofflanze (43) mindestens mittelbar in eine Vorbrennkammer (29) des Brenners
(28) mündet, und dass in der Vorbrennkammer (29) eine Zündeinrichtung (53) vorgesehen
ist.
3. Wärmeerzeuger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Brennstofflanze (41) und die zweite Brennstofflanze (43) koaxial zueinander
angeordnet sind.
4. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischrohr (31) an seinem Außendurchmesser einen Flansch (75) aufweist, und dass
der Erhitzer (23) zwischen dem Flansch (75) und dem Gehäuse (37) eingespannt ist.
5. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner (28) und das Mischrohr (31) gegeneinander verspannt sind.
6. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Brenner (28), Mischrohr (31) und Erhitzer (23) gegen das Gehäuse (37) verspannt sind.
7. Wärmeerzeuger nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Brenner (28) und Gehäuse (37) ein Faltenbalg (71) vorgesehen ist, und dass
der Faltenbalg (71) die Verspannung bewirkt.
8. Wärmeerzeuger nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen Brenner (28) und Gehäuse (37) eine Feder (74) vorgesehen ist, und dass die
Feder (74) die Verspannung bewirkt.
9. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzuführung (33) mit einer Grundplatte (39) des Gehäuses (37) fest verbunden
und in Richtung der Wärmedehnung relativ zum Brenner (28) verschiebbar ist.
10. Wärmeerzeuger nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Brennstoffzuführung (33) mit dem Brenner (28) fest verbunden und in Richtung
der Wärmedehnung relativ zur Grundplatte (39) verschiebbar ist.
11. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zündeinrichtung (53) federbelastet in Richtung der Wärmedehnung gegen den Brenner
(28) oder eine am Brenner (28) angeordnete Hülse gepresst wird.
12. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsachse des Wärmeerzeugers vertikal angeordnet ist, und dass zur Kompensation
der Wärmedehnungen die Gewichtskraft des Wärmeerzeugers ausgenutzt wird.
13. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Brenner in Längsrichtung verschiebbar in der Brennkammer eingebaut wird.
14. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rekuperator (63) oder ein Regenerator zur Vorwärmung der Verbrennungsluft (51)
mit den Rauchgasen vorgesehen ist.
15. Wärmeerzeuger nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Rekuperator (63) oder der Regenerator konzentrisch zum Brenner (28) angeordnet
ist, dass der Rekuperator (63) sich von der Grundplatte (39) bis zum Rezirkulationspalt
(61) erstreckt, und dass der Rekuperator (63) in radialer Richtung von einem inneren
Hüllrohr und einem äußeren Hüllrohr begrenzt wird.
16. Wärmeerzeuger nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Rekuperator (63) oder der Regenerator aus einem metallischem Werkstoff besteht.
17. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischrohr (31) eine Länge von 2,5 x Durchmesser Mischrohr bis 8 x Durchmesser
Mischrohr , insbesondere von 3,6 x Durchmesser Mischrohr aufweist.
18. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischrohr (31) eine Querschnittsfläche von 970 mm2/kWth bis 400 mm2/kWth, insbesondere 160 mm2/kWth, aufweist.
19. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rezirkulationsspalt (61) eine Fläche von 200 mm2/kWth bis 600 mm2/kWth, insbesondere 275 mm2/kWth, aufweist.
20. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluftzuführung über eine oder mehrere in die Vermischungszone (45)
gerichtete Düsen (55) erfolgt.
21. Wärmeerzeuger nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Brennstofflanze (41) Brennstoff über Öffnungen (65, 67) in die Vermischungszone
(45) einbringt.
22. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen (65, 67) eine Querschnittsfläche von in der Summe 0,7 mm2/kWth bis 3,5 mm2/kWth, insbesondere 2,5 mm2/kWth, aufweisen.
23. Wärmeerzeuger nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (55) als Venturi- oder Laval-Düsen ausgebildet sind, und dass die erste
Brennstofflanze (41) den Brennstoff in die Düsen (55) einbringt.
24. Wärmeerzeuger nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (55) eine Querschnittsfläche von 7,5 mm2/kWtherm bis 30 mm2/kWtherm, insbesondere 17 mm2/kWtherm, aufweisen.
25. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (55) mit der Längsachse des Wärmeerzeugers einen Winkel zwischen 20° und
30°, insbesondere 25°, einschließen.
26. Wärmeerzeuger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennstoff aus der zweiten Brennstofflanze über eine Verteilkammer und eine Lochblende
in die Vorbrennkammer strömen kann.
27. Wärmeerzeuger nach einem der Ansprüche 20 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass die Düsen (55) mit ihrem der Vermischungszone (45) abgewandten Ende in die Vorbrennkammer
(29) ragen.
28. Verfahren zum Betreiben eines Wärmeerzeugers nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- Erfassen der Temperatur des Erhitzers (23),
- Erfassen des Drucks der vorgewärmten Verbrennungsluft,
- Regeln der Verbrennungsluftmenge in Abhängigkeit der Temperatur des Erhitzers (23)
und
- Regeln der Gasmenge in Abhängigkeit des Drucks der vorgewärmten Verbrennungsluft.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck der Verbrennungsluft in der Vorbrennkammer (29) oder im Brennraum (30)
erfasst wird.
30. Verfahren zum Betreiben eines Wärmeerzeugers nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
- Erfassen der Temperatur des Erhitzers (23),
- Erfassen des Drucks der Verbrennungsluft in Strömungsrichtung nach einem Gebläse
(),
- Regeln der Verbrennungsluftmenge in Abhängigkeit der Temperatur des Erhitzers (23)
und
- Regeln der Gasmenge in Abhängigkeit des Drucks der Verbrennungsluft.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Gasmenge durch einen Verhältnisdruckregler () oder einen Gleichdruckregler geregelt
wird.
32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, dass die Nullpunktverschiebung und/oder die Verstärkung des Verhältnisdruckreglers ()
einstellbar sind.
33. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 32, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluftmenge durch Ändern der Drehzahl eines Gebläses () geregelt wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 33, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennungsluftmenge durch Ändern der Stellung einer Drosselklappe in einer
Verbrennungsluftzufuhr () geregelt wird.
35. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die flammlose Oxidation im Mischrohr (31) durch mindestens einen Temperaturfühler
(64) überwacht wird.
36. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 35, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck in der Vorbrennkammer (29) durch eine Messung des Drucks in der zweiten
Brennstofflanze (43) erfasst wird.
37. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 36, dadurch gekennzeichnet, dass der Wärmeerzeuger durch die zweite Brennstofflanze (43) auf Betriebstemperatur gebracht
wird.
38. Verfahren nach Anspruch 37, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbrennung in der zweiten Brennstofflanze (43) durch einen Feuerungsautomaten
() überwacht wird.
39. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Brennstofflanze (43) abgeschaltet wird, und dass die erste Brennstofflanze
(41) eingeschaltet wird, wenn der Wärmeerzeuger seine Betriebstemperatur erreicht
hat.
40. Verfahren nach einem der Ansprüche 28 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass ein redundant aufgebautes, insbesondere ein zwei Mikrocontroller aufweisendes Überwachungsmodul
() die Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 27 bis 38 überwacht und
beim Auftreten eines Fehlers ein entsprechendes Alarmsignal abgibt und/oder den Wärmeerzeuger
abschaltet.
41. Steuergerät für einen Wärmeerzeuger, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Durchführung eines der Verfahren nach den Ansprüchen 28 bis 40 geeignet ist.