Technisches Gebiet
[0001] Brennstoffzellen stellen als schadstoffarme Energiewandler mit hohen Wirkungsgrad
unter dem Gesichtspunkt der Umwelt- und Ressourcenschonung eine Alternative zu den
klassischen Verfahren der Stromerzeugung dar. Im mobilen Bereich steht, angetrieben
durch die zunehmend strengeren Abgasvorschriften in den USA und Europa die Entwicklung
von Brennstoffzellen-Antrieben im Vordergrund. Es gibt Überlegungen, Brennstoffzellen
auch zur Stromerzeugung im Kraftfahrzeug mit konventionellem Antrieb einzusetzen;
eine vom Antriebsmotor unabhängige Bordnetzversorgung würde es erlauben, wünschenswerte
zeitoder fernsteuerbare Zusatzfunktionen, wie zum Beispiel die Motor/-Katalysatorvorwärmung
oder eine Standklimatisierung des Innenraums des Fahrzeugs zu realisieren.
[0002] Als Brennstoffe in Brennstoffzellen kommen hauptsächlich Wasserstoff (H
2) und Methanol (CH
3OH) und bedingt auch Methan (CH
4) in Betracht. Da gewöhnliche Kraftstoffe nicht unmittelbar eingesetzt werden können,
müssen sie durch eine chemische Reformierungsreaktion in H
2 umgewandelt werden.
Stand der Technik
[0003] Bei heutzutage eingesetzten Hochdruckpumpen - zum Beispiel 3-Zylinder- oder 1-Zylinder-Hochdruckpumpen
- die bei Benzindirekteinspritzsystemen zum Einsatz kommen, werden herkömmliche Ottokraftstoffe
wie zum Beispiel Normalbenzin, Superbenzin oder Super Plus oder Dieselkraftstoffe
verdichtet und in die Verteilerkomponenten an Verbrennungskraftmaschinen von Kraftfahrzeugen
gefördert. Die heute eingesetzten Hochdruckpumpen stellen zwar eine Möglichkeit dar,
alternative Kraftstoffe wie zum Beispiel Methanol oder Ethanol auf ein Druckniveau
> 8 bar zu verdichten, jedoch quellen die an diesen herkömmlichen Hochdruckpumpen
eingesetzten Dichtelemente (O-Ringe) bei Kontakt mit alternativen Kraftstoffen. Ferner
neigen das in komplexer Geometrie ausgebildete als Aluminiumdruckgußteil gefertigte
Aluminiumgehäuse der Hochdruckpumpe sowie die an dieser eingesetzten Messingteile
bei Kontakt mit alternativen Kraftstoffen verstärkt zur Korrosion.
[0004] Werden Brennstoffzellenantriebe mit einem Reformierungssystem eingesetzt, d.h. wird
der Kraftstoff in Wasserstoff umgewandelt, ist eine genaue Dosierung des Kraftstoffs
erforderlich. Bei der Dosierung des Kraftstoffes treten Druckpulsationen in stochastischer
Verteilung auf, so daß das Druckniveau schwer vorhersehbaren Schwankungen unterliegt.
Zudem wächst der Gegendruck mit zunehmender Dosiermenge pro Zeiteinheit an. Eine genaue
Dosierung des Kraftstoffes läßt sich zwar durch hochgenaue Laborpumpen erzielen, jedoch
sind diese überproportional teuer und daher kaum tauglich für den Serieneinsatz. Ferner
erzeugen die Laborpumpen unzulässig hohe Druckpulsationen.
[0005] Die Förderaggregate, die bei heute eingesetzten Benzin- oder Dieselkraftstoffversorgungssystemen
eingesetzt werden, sind daher aufgrund der sich von klassischen Kraftstoffen signifikant
unterscheidenden Eigenschaften alternativer Kraftstoffe für den Einsatz an Brennstoffzellenantrieben
nur bedingt geeignet.
Darstellung und Vorteile der Erfindung
[0006] Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile liegen darin, daß eine
bewährte und in hohen Stückzahlen gefertigte, erprobte Hochdruckpumpe aus konventionellen
Einspritzsystemen für Benzin oder Dieselkraftstoff mit nur geringen Modifikationen
als Hochdruckpumpe zur Förderung und Dosierung alternativer Kraftstoffe und deren
Gemische eingesetzt werden kann. Eine aufwendige Neukonstruktion einer solchen Hochdruckpumpe
für alternative Kraftstoffe, die bei Brennstoffzellenantrieben eingesetzt werden,
kann vermieden werden, wenn zum einen in diese modifizierte Hochdruckpumpe beständige
Dichtelemente wie O-Ringe und Axialdichtungen mit/aus EPDM an der Hochdruckpumpe eingesetzt
werden.
[0007] Die Pumpengehäuse einteilig konfigurierter Pumpen oder Pumpengehäuse und Gehäuseflansch
zweiteiliger Pumpen können beschichtet werden, so daß das Auftreten von Korrosion
bei Kontakt der bevorzugt als Aluminium-Druckgußteile beschaffenen Bauteile mit dem
alternativen Kraftstoff unterbleibt. Innen- und Außenfläche von Pumpengehäuse und
gegebenenfalls vorhandener Gehäuseflansch können zum Beispiel chemisch oder galvanisch
vernickelt werden. Eine chemisch erfolgende Vernickelung hat zudem den Vorteil einer
gleichmäßigen Schichtdickenverteilung am Werkstück. Die Schichtdicken können durch
eine Bearbeitung der Werkstücke an ihren Paßflächen mit entsprechenden Bearbeitungsschritten
im Fertigungsprozeß oder durch eine zuvor erfolgende Vermessung der Werkstücke festgelegt
werden.
[0008] Anstelle von bisher eingesetzten Anschlußstutzen aus Messing können diese entweder
mit einer Beschichtung versehen werden, die beständig gegen die eingesetzten alternativen
Kraftstoffe (z.B. Methanol oder Ethanol) ist oder diese Teile können aus nicht rostendem
Stahl gefertigt werden. Die Anschlußstutzen können im Unterschied zu Baugruppen wie
Pumpengehäuse oder Gehäuseflansch auch in einer höheren Beschichtungsdicke von bis
zu 100 µm beschichtet werden.
[0009] Bei bisher zur Förderung klassischer Kraftstoffe eingesetzten Hochdruckpumpen können
die dort eingesetzten Axialdichtungen aus medienbeständigen Werkstoffen ohne Änderung
der Geometrie eingesetzt werden, so daß Standardwerkzeuge bei der Montage der für
alternative Kraftstoffe modifizierten Hochdruckpumpe weiterhin eingesetzt werden können
und keine Anpassung der Fertigungsstraße erforderlich ist.
[0010] Die Dosierbarkeit der alternativen Kraftstoffe kann dadurch verbessert werden, daß
die modifizierte Hochdruckpumpe, sei sie in 1-Zylinder- oder in Mehrzylinderausführung
gefertigt, zum Beispiel als 3-Zylinderausführung, mit einem regelbaren elektrischen
Antrieb ausgestattet wird. Da an der Hochdruckpumpe das Volumen pro Kolben bekannt
ist, kann abhängig von der Drehzahl der Hochdruckpumpe die Dosiermenge genau eingestellt
und reproduzierbar gehalten werden.
Zeichnung
[0011] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
Es zeigt:
[0012]
- Figur 1
- eine Explosionszeichnung einer zweiteilig ausgebildeten Hochdruckpumpe mit Pumpengehäuse
und Gehäuseflansch,
- Figur 2
- das Pumpengehäuse in perspektivischer Wiedergabe im montierten Zustand,
- Figur 3
- den Gehäuseflansch in Draufsicht und Querschnitt,
- Figur 4
- das Pumpengehäuse in Draufsicht und Querschnitt,
- Figur 5
- den Aufbau eines Dosiersystems mit elektrisch angetriebener Hochdruckpumpe und
- Figur 6
- die Prinzipskizze des Antriebs einer modifizierten Hochdruckpumpe zur Förderung und
Dosierung alternativer Kraftstoffe.
Ausführungsvarianten
[0013] Figur 1 zeigt die Explosionszeichnung einer zweiteilig ausgebildeten Hochdruckpumpe
mit Pumpengehäuse und Gehäuseflansch.
[0014] Die in Figur 1 dargestellte Hochdruckpumpe 1 in zweiteiliger Ausführung umfaßt ein
Pumpengehäuse 12 sowie einen mit diesem verbindbaren Gehäuseflansch 2. Das Pumpengehäuse
12 sowie der Gehäuseflansch 2 werden bevorzugt in Großserienfertigung als Aluminium-Druckgrußbauteile
hergestellt. Am Gehäuseflansch 2 ist seitlich ein Stutzen 3 aufgenommen, ferner sind
am Gehäuseflansch am Umfang um 120° zueinander versetzt Flanschbohrungen 8 aufgenommen.
Diese Flanschbohrungen 8 können ein Innengewinde enthalten. Der Gehäuseflansch 2 ist
ferner von einer zentralen Bohrung durchzogen, in der ein ein Wälzlager 4 sichernder
Sicherungsring 5 aufgenommen wird. Ferner ist in der den Gehäuseflansch 2 durchsetzenden
Zentralbohrung eine Axialdichtung 11 eines Hubrings 10 aufgenommen. Zwischen der Axialdichtung
11 und deren Anlagefläche am Pumpengehäuse 12 kann ein O-Ring 41 zur besseren Abdichtung
eingelassen sein.
[0015] Im montierten Zustand von Pumpengehäuse 12 und Gehäuseflansch 2 werden diese von
einer Exzenterwelle 9 durchsetzt, an welcher auf der dem Gehäuseflansch 2 zugewandten
Seite eine Kupplungsscheibe 6 mittels eines Sicherungsstiftes 7 aufgenommen ist. Die
Exzenterwelle 9 ist am der Kupplungsscheibe 6 gegenüberliegenden Ende mittels eines
oder zweier Gleitlager 33 im Pumpengehäuse 12 drehbar gelagert. Am Umfang der Exzenterwelle
9 sind Nockenflächen ausgebildet, über welche die Förderkolben in ihren entsprechenden
Bohrungen 12 im Pumpengehäuse betätigt werden.
[0016] Am Pumpengehäuse 12 ist ähnlich wie am hier dargestellten Gehäuseflansch 2 einer
zweiteilig ausgeführten Hochdruckpumpe 1 ein Stutzenelement 15 angebracht. Das Pumpengehäuse
12 ist in der in Figur 1 wiedergegebenen Anordnung als 3-Zylinder-Anordnung ausgestaltet,
d.h. am Pumpengehäuse 12 sind drei Förderzylinder für das zu fördernde Medium, im
vorliegenden Falle alternative Kraftstoffe, vorgesehen. Unterhalb jeder der Sicherungsschrauben
17 befindet sich gemäß der in Figur 1 wiedergegebenen Explosionszeichnung ein Zylinder
19 sowie eine diesen umgebende Druckfeder 22. Am den Nockenflächen der Exzenterwelle
9 zugewandten Ende des Zylinders 19 ist eine Gleitschuhanordnung 21 aufgenommen, welche
durch die Druckfeder 22 am Zylinder 19 in Kontakt mit den Nokkenflächen der Exzenterwelle
9 gehalten wird. Während der Rotation der Exzenterwelle 9, die bevorzugt mittels eines
Fremdantriebes 53 in Gestalt eines Elektromotors (vgl. Darstellung in Figur 5 und
6) erzeugt wird, wird den einzelnen Kolben innerhalb der entsprechenden Förderräume
im Pumpengehäuse 12 eine vertikale Auf- und Abbewegung aufgeprägt, den Förderhub.
[0017] Die erfindungsgemäß modifizierte Hochdruckpumpe 1 umfaßt gegen alternative Kraftstoffe
wie zum Beispiel Methanol oder Ethanol beständige Dichtelemente. Die Dichtelemente
11 (Axialsicherung) sowie die inneren bzw. äußeren O-Ringe 18 und 20 werden aus beständigem
Material, welche ein Aufquellen bei Kontakt mit den alternativen Kraftstoffen verhindert,
gefertigt. Ein solches Material ist, um ein Beispiel zu nennen, EPDM. Neben der Verwendung
von Materialien für Dichtelemente 11, 18 bzw. 20, die kein Aufquellverhalten bei Kontakt
mit alternativen Kraftstoffen aufweisen, können Bauteile wie beispielsweise der Stutzen
3 und der Anschlußstutzen 15 anstelle der Verwendung von Messing aus nichtrostenden
korrosionsbeständigen Materialien gefertigt werden, zum Beispiel nichtrostendem Stahl.
[0018] Die Gehäuseoberfläche 23 des Pumpengehäuses 12 sowie die Gehäuseoberfläche des Gehäuseflansches
2 können nach der erfindungsgemäßen Lösung mit einer beständigen Beschichtung auf
dem Wege des Eloxierens oder der chemischen Vernickelung gegen: Korrosion geschützt
werden. Neben der Beschichtung durch Eloxieren oder durch chemisches Vernickeln der
dem alternativen Kraftstoff zuweisenden, mit diesem in Kontakt tretenden Flächen von
Gehäuseflansch 2 und Pumpengehäuse 12 sind auch die jeweiligen Gehäuseoberflächen
23 mit einer Beschichtung durch Eloxieren bzw. chemisches Vernickeln der Bauteiloberfläche
gegen frühzeitiges Altern, Versprödung und Korrosion bei Kontakt mit den zu fördernden
und zu dosierenden alternativen Kraftstoffen geschützt.
[0019] Figur 2 zeigt das Pumpengehäuse in perspektivischer Wiedergabe im montierten Zustand.
[0020] Gemäß der Darstellung in Figur 2 sind in den Gehäusebohrungen 13 am Pumpengehäuse
12 Hohlschrauben 16 eingelassen, die mit Innengewindeabschnitten der Flanschbohrungen
8 am Gehäuseflansch 2 verschraubt sind. Über die Hohlschrauben 16 sind bei zweiteiligen
Ausführungen der Hochdruckpumpe 1 Gehäuseflansch 2 und Pumpengehäuse 12 miteinander
verschraubt, so daß die in diesen aufgenommene Exzenterwelle 9 vollständig nach außen
abgedichtet ist. Neben der Beschichtung der Gehäuseoberfläche 23 vom Pumpengehäuse
12 bzw. Gehäuseflansch 2 können die Anbauteile wie zum Beispiel der Stutzen 3 oder
im Fall des Pumpengehäuses 12 der Anschlußstutzen 15 mit einer Innenbeschichtung aus
beständigem Material versehen werden. Dazu wird die Innenfläche von Anschlußstutzen
15 eloxiert bzw. chemisch vernickelt. Im Gegensatz zur bevorzugten Schichtdicke an
der Gehäuseoberfläche 23 des Pumpengehäuses 12 kann die Schichtdicke der Innenbeschichtung
24 an den Anschlußstutzen 15 bis zu 100 µm dick ausgebildet werden. Werden die Anbauteile
wie beispielsweise der Stutzen 3 am Gehäuseflansch 2 bzw. der Anschlußstutzen 15 am
Pumpengehäuse 12 aus Messing beibehalten, so empfiehlt sich eine Schichtdicke von
100µm. Werden diese Anbauteile an Gehäuseflansch 2 bzw. Pumpengehäuse 12 aus korrosionsbeständigen
nichtrostenden Materialien gefertigt, so erübrigt sich eine Innenbeschichtung 24 dieser
Bauteile.
[0021] Figur 3 zeigt den Gehäuseflansch einer Hochdruckpumpe in Draufsicht und Querschnitt.
[0022] Der Darstellung gemäß Figur 3 ist zu entnehmen, daß der Gehäuseflansch 2 der Hochdruckpumpe
1 von einer zentralen Bohrung durchsetzt ist. Die Innenfläche dieser Bohrung 28 sowie
die Flanschfläche 26, d.h. die Außenfläche des Gehäuseflansches 2 sind mit einer bevorzugt
10 µm starken beständigen Beschichtung versehen. Das Aufbringen der Beschichtung erfolgt
vorzugsweise durch Eloxieren des als Aluminium-Druckgußbauteil gefertigten Gehäuseflansches
2. Neben dem chemischen Vernickeln von Innenfläche 28 des Gehäuseflansches 2 sowie
dessen Außenfläche 26 sowie dem chemischen Vernickeln der mit den alternativen Kraftstoffen
in Kontakt stehenden Innenflächen des Pumpengehäuses 12, kann die Vernickelung auch
auf galvanischem Wege erfolgen. Der Vorteil bei chemischer Vernickelung der erwähnten
Flächen ist eine sich gleichmäßig einstellende Schichtdickenverteilung. Die Schichtdicken
können durch entsprechende Bearbeitungsschritte der Bauteile der Hochdruckpumpe 1,
die eine Passung besitzen oder durch Vermessung der Bauteile festgelegt werden. Dies
zieht keinen zusätzlichen Bearbeitungsschritt bzw. einen Eingriff in die Fertigungsprozesse
nach sich.
[0023] In der Draufsicht auf den Gehäuseflansch 2 gemäß der Darstellung in Figur 3 sind
die Flanschbohrungen 8 am Gehäuseflansch 2 zueinander im Winkel von 120° versetzt
orientiert. Jede der Flanschbohrungen 8 kann mit einem Innengewinde 39 versehen werden,
in welches die Hohlschrauben 16, die am Pumpengehäuse 12 aufgenommen sind, eingeschraubt
und die beiden Bauteile Gehäuseflansch 2 und Pumpengehäuse 12 einer zweiteiligen Hochdruckpumpe
1 miteinander in Verbindung halten.
[0024] Dem Querschnitt durch den Gehäuseflansch 2 gemäß Figur 3 ist zu entnehmen, daß sowohl
die Außenfläche 29 des Gehäuseflansches 2 als auch die komplette Zentralbohrung, die
den Gehäuseflansch 2 durchsetzt, an ihrer Innenfläche 28 mit einer beständigen Beschichtung
entweder eloxiert oder galvanisch vernickelt ist. Dies gilt auch für eine Sitzfläche
30, an welcher die Axialdichtung 11 des Hubringes 10 im Gehäuseflansch 2 bei montiertem
Zustand von Exzenterwelle 9 und Pumpengehäuse 12 mit dem Gehäuseflansch 2 anliegt.
Mit Bezugszeichen 31 ist der Lagersitz des Kugellagers 4 (vgl. Figur 1) identifiziert,
in welchem die Exzenterwelle 9 aufgenommen ist. Bezugszeichen 32 markiert die Montageposition
des Sicherungsrings 5, welcher das Wälzlager 4 im Inneren der Zentralbohrung des Gehäuseflansches
2 sichert. Sowohl die Innenfläche 28 der Zentralbohrung im Gehäuseflansch 2 als auch
die gesamte Oberfläche 26, 29 des Gehäuseflansches 2 sind entweder durch Eloxieren
oder durch chemisches Vernickeln in einer Schichtdicke von etwa 10µm gegen die alternativen
Kraftstoffe, sei es Methanol oder sei es Ethanol, geschützt, so daß Korrosion am Gehäuseflansch
2 nicht auftreten kann.
[0025] Der Darstellung gemäß Figur 4 ist das Pumpengehäuse einer Hochdruckpumpe ebenfalls
in der Draufsicht und im Querschnitt zu entnehmen.
[0026] Gemäß des Querschnittes durch das Pumpengehäuse 12 in Figur 4 ist im Bereich eines
jeden Förderraumes im Pumpengehäuse 12 eine Zylinderbohrung 34 ausgebildet. Bei Ausführung
des Pumpengehäuses 2 als 3-Zylinder-Kolbenpumpe sind im Pumpengehäuse 12 drei um 120°
zueinander versetzt orientierte Zylinderbohrungen 34 aufgenommen, deren Innenfläche
36 ebenfalls mit den alternativen Kraftstoffen, die gefördert werden sollen, in Kontakt
tritt. Die Innenfläche 36 der Zylinderbohrungen 34 ist daher ebenfalls durch Eloxieren
oder chemische oder galvanische Vernickelung mit einer beständigen Beschichtung versehen,
deren Dicke im Inneren des Pumpengehäuses 12 vorzugsweise 10 µm beträgt.
[0027] Auch die Außenfläche 35 des Pumpengehäuses 12 ist durch Eloxieren oder chemisches
oder galvanisches Vernickeln mit einer beständigen Beschichtung versehen. Gleiches
gilt für den Bereich des Pumpengehäuses 12, der mit Bezugszeichen 37 identifiziert
ist. In diesem Bereich liegt der von der Axialdichtung 11 nicht umschlossene Bereich
des Hubringes 10 im Pumpengehäuse 12 an, so daß Vorsorge gegen einen Kontakt mit dem
alternativen Kraftstoff durch Ausbilden einer Beschichtung in der Sitzfläche des Hubringes
10 im Pumpengehäuse 12 zu treffen ist. Mit Bezugszeichen 38 ist die Lagerstelle gekennzeichnet,
die die Exzenterwelle 9 über Gleitlager 33 im Pumpengehäuse 12 drehbar aufnimmt. Im
unteren Bereich des Pumpengehäuses 12 sind die Gehäusebohrungen 13 zu erkennen, die
jeweils mit einer Schraubensitzfläche 40 versehen sind. Diese werden (vgl. Darstellung
gemäß Figur 1) von Hohlschrauben 16 durchsetzt, die mit den Gewindeabschnitten 39
der Flanschbohrungen 8 des Gehäuseflansches 2 in Verbindung gebracht werden können.
[0028] Die Draufsicht auf das Pumpengehäuse 12 gemäß Figur 4 zeigt eine Zylinderbohrung
34, welche zu der in der Zeichenebene verlaufende Zylinderbohrung 34 um 120° geneigt
im Pumpengehäuse 12 angeordnet ist. Das Pumpengehäuse 12 ist gemäß der Draufsicht
in Figur 4 in 3-Zylinder-Anordnung 14 gehalten. Der Anschlußstutzen 15 ist an einer
Planfläche am Gehäuse 12 aufgenommen und kann ebenfalls mit einer Innenbeschichtung
24, jedoch mit höherer Schichtdicke von bis zu 100 µm versehen werden; daneben können
die Anschlußstutzen 15 als Anbauteile am Pumpengehäuse 12 aus nichtrostenden Materialien
gefertigt werden.
[0029] Der Darstellung gemäß Figur 5 ist der Aufbau eines Dosiersystems mit elektrisch angetriebener
Hochdruckpumpe zu entnehmen. Aus dieser Darstellung geht hervor, daß über eine Elektrokraftstoffpumpe
52 und einer Ansaugleitung 51 aus einem Kraftstoffreservoir 50 alternative Kraftstoffe
gefördert werden. Über die Elektrokraftstoffpumpe 52, welche der Hochdruckpumpe 1
vorgelagert ist, kann bei Ausbildung der Hochdruckpumpe 1 als nicht selbstansaugende
Pumpe eine Vorförderung erzielt werden. Von der Leitung zwischen der Elektrokraftstoffpumpe
52 und der Hochdruckpumpe 1 zweigt ein Abzweig 56 zu einem Druckregler 54 ab, der
seinerseits mit einem Rücklauf 55 zum Kraftstoffreservoir 50 versehen ist.
[0030] Die Hochdruckpumpe ist bevorzugt über einen regelbaren Fremdantrieb 53 angetrieben.
Bei dem regelbaren Fremdantrieb 53 handelt es sich beispielsweise um einen Elektromotor,
der über ein Steuergerät 59 und eine von diesem zum Antrieb 53 führende Steuergeräteleitung
60 gesteuert wird. Die Hochdruckpumpe 1 fördert ihrerseits alternativen Kraftstoff
durch die Verdampferzuleitung 58 in einen Verdampfer 57, der Teil eines Reformierungssystems
zur Umwandlung alternativer Kraftstoffe in H
2 ist. Die Vorförderpumpe 52 könnte bei Auslegung der Hochdruckpumpe 1 als selbstansaugende
Pumpe eingespart werden. Bei Auslegung der Hochdruckpumpe 1 als selbstansaugende Pumpe
wäre die Spalte zwischen den einzelnen Kolben und den Zylinderbohrungen 34 so weit
zu verringern, daß die Hochdruckpumpe selbstansaugend wird.
[0031] Mittels des über das Steuergerät 59 in seiner Drehzahl regelbaren Fremdantriebes
53 läßt sich durch dessen Drehzahl und dem Bekanntsein des Volumens pro Kolben die
Dosiermenge des dem Reformierungssystem 57 zuzuführenden Kraftstoffes genauestens
einstellen.
[0032] Der Darstellung gemäß Figur 6 ist die Prinzipskizze einer geregelten Hochdruckpumpe
für alternative Kraftstoffe zu entnehmen.
[0033] Die Hochdruckpumpe 1, die hier lediglich schematisch wiedergegeben ist, ist über
eine Abtriebswelle 61 eines Fremdantriebes 53 angetrieben. Die Abtriebswelle 61 und
die Exzenterwelle 9 der Hochdruckpumpe 1 (vgl. Darstellung in Figur 1) können über
eine mechanische oder eine magnetische Kupplung 62 miteinander gekoppelt sein bzw.
gekoppelt werden. Eine magnetische Kupplung von Exzenterwelle 9 der Hochdruckpumpe
1 mit der Abtriebswelle 61 des Fremdantriebes 53 bietet als Vorteil den Verzicht auf
zusätzliche Bauelemente, während eine mechanische Koppelung von Hochdruckpumpe 1 und
Abtriebswelle 61 des Fremdantriebes 53 eine erprobte und bewährte Antriebsmöglichkeit
einer Hochdruckpumpe 1 für Anwendungen im Kraftfahrzeug darstellt.
[0034] Mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung können unter geringfügigen Modifikationen
hinsichtlich des Austausches von Dichtelementen 11, 18, 20 bzw. 41 an Hochdruckpumpen
1 für Einspritzsysteme für Benzin oder Dieselkraftstoffe und durch solche Dichtelemente,
die beständig gegen alternative Kraftstoffe wie Methanol und Ethanol sind und dem
Beschichten der mit alternativen Kraftstoffen in Kontakt tretenden Flächen der Hochdruckpumpe
1 bzw. der Verwendung von korrosionsbeständigen Materialien hinsichtlich der Anbauteile
3 und 15 bewährte in Serie produzierte Hochdruckpumpen 1 an neue Einsatzzwecke angepaßt
werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Hochdruckpumpe
- 2
- Gehäuseflansch
- 3
- Stutzen
- 4
- Wälzlager
- 5
- Sicherungsring
- 6
- Kupplungsscheibe
- 7
- Sicherungsstift
- 8
- Flanschbohrung
- 9
- Exzenterwelle
- 10
- Hubring
- 11
- Axialdichtung
- 12
- Pumpengehäuse
- 13
- Gehäusebohrung
- 14
- 3-Zylinder-Anordnung
- 15
- Anschlußstutzen
- 16
- Hohlschraube
- 17
- Sicherungsschraube
- 18
- äußere O-Ringe
- 19
- Zylinder
- 20
- innerer O-Ring
- 21
- Gleitschuh
- 22
- Druckfeder
- 23
- Gehäuseoberfläche
- 24
- Stutzenbeschichtung
- 26
- Flanschfläche
- 27
- Bohrungsfläche
- 28
- Innenfläche Gehäuseflansch
- 29
- Außenfläche Gehäuseflansch
- 30
- Sitzfläche Hubring
- 31
- Lagersitz
- 32
- Sägeringsitz
- 33
- Gleitlager
- 34
- Zylinderbohrung
- 35
- beschichtete Außenfläche Pumpengehäuse
- 36
- beschichtete Innenfläche Pumpengehäuse
- 37
- Sitzfläche Hubring 10
- 38
- Lager Exzenterwelle
- 39
- Innengewindeabschnitt
- 40
- Schraubensitz
- 41
- O-Ring
- 50
- Kraftstoffreservoir
- 51
- Ansaugleitung
- 52
- Vorförderaggregat
- 53
- Fremdantrieb
- 54
- Druckregler
- 55
- Rücklauf
- 56
- Abzweig
- 57
- Verdampfer-Reformierungs-system
- 58
- Verdampferzuleitung
- 59
- Steuergerät
- 60
- Zuleitung
- 61
- Abtriebswelle
- 62
- Kupplung
1. Förderaggregat zur Förderung und Dosierung alternativer Kraftstoffe wie zum Beispiel
Methanol, Ethanol und deren Gemische, welches in Ein- oder Mehrzylinderbauweise (14)
ausgeführt ist, Kraftstoff über ein Vorförderaggregat (52) aus einem Kraftstoffreservoir
(50) fördert und einem Teil (57) eines Reformierungssystems auf erhöhtem Druckniveau
zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderaggregat (1) mittels eines regelbaren Fremdantriebes (53) angetrieben ist
und Dichtelemente (11, 18, 20, 41) aus beständigem Material umfaßt, wobei mit alternativen
Kraftstoffen in Kontakt tretende Flächen (28, 29, 34, 35, 36, 37, 38) und Bauteile
(15) mit einer beständigen Beschichtung versehen oder aus korrosionsbeständigem Material
gefertigt sind.
2. Förderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Pumpengehäuse (12) mit dem alternativen Kraftstoff in Kontakt tretende Flächen
(36) von Förderräumen (34) mit einer beständigen Beschichtung versehen sind.
3. Förderaggregat gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenfläche (35) des Pumpengehäuses (12) mit einer beständigen Beschichtung versehen
ist.
4. Förderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gehäuseflansch (2) eine Durchgangsbohrung mit einer mit beständigem Material
beschichteten Innenfläche (27, 28, 30, 31, 32) umfaßt und an seiner Außenfläche (29)
mit beständigem Material beschichtet ist.
5. Förderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mit alternativem Kraftstoff in Kontakt tretenden Flächen (27, 28, 30, 32, 34,
36, 37, 38) des Pumpengehäuses (12) und/oder des Gehäuseflansches (2) eloxiert oder
chemisch vernickelt sind.
6. Förderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Dichtelemente eingesetzte O-Ringe (18, 20, 41) am Pumpengehäuse (12) sowie Axialdichtelemente
(11) aus EPDM gefertigt sind.
7. Förderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Anschlußbauelemente (15) aus korrosionsbeständigem Material gefertigt sind oder an
ihrer Innenseite (24) mit einer beständigen Beschichtung versehen sind.
8. Förderaggregat gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der beständigen Beschichtung 10 µm beträgt.
9. Förderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der regelbare Fremdantrieb (53) ein Elektromotor ist, der über eine Kupplung (62)
mechanisch oder magnetisch mit dem Förderaggregat (1) gekoppelt ist.
10. Förderaggregat gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diesem eine Vorförderpumpe (52) mit Druckregelventil (54) vorgeschaltet ist, über
welche Kraftstoff aus einem Kraftstoffreservoir (50) gefördert wird.
11. Verfahren zur Herstellung eines Förderaggregates zur Förderung und Dosierung alternativer
Kraftstoffe gemäß einem oder mehrerer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die mit dem alternativen Kraftstoff in Kontakt tretenden Flächen (27 - 37) des ein-
oder mehrteilig ausgebildeten Förderaggregates (1) eloxiert oder chemisch/galvanisch
vernickelt werden.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Anbauteile (15) des Förderaggregates (1) mit einer Innenbeschichtung (24) eloxiert
oder chemisch/galvanisch vernickelt werden.
13. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der beständigen Beschichtung am Pumpengehäuse (12) und/oder Gehäuseflansch
(2) 10 µm beträgt.
14. Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Schichtdicke der beständigen Beschichtung an den Anbauteilen (15) bis zu 100
µm beträgt.