[0001] Die Erfindung betrifft eine Ventileinheit mit entsperrbarem Rückschlagventil, mit
einem Ventilgehäuse, an dem ein erster und ein zweiter Arbeitsanschluss vorgesehen
sind, die über einen Arbeitskanal miteinander verbunden sind, in den ein entsperrbares
Rückschlagventil eingeschaltet ist, das durch ein fluidisches Steuersignal entsperrbar
ist, welches an einem Signaleingangsanschluss des Ventilgehäuses eingespeist werden
kann.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen mit zwei derartigen Ventileinheiten ausgestatteten
fluidbetätigten Antrieb.
[0003] Aus der DE 8804229 U1 geht eine Ventileinheit der vorgenannten Art hervor, die zum
Anschluss an einen fluidbetätigten Antrieb in Gestalt eines Arbeitszylinders ausgebildet
ist. Über den ersten Arbeitsanschluss kann ein Betätigungsfluid eingespeist werden,
das durch das Rückschlagventil hindurch in den Antrieb einströmt, um diesen in einer
Richtung zu betätigen. Damit der Antrieb auch in der Gegenrichtung arbeiten kann,
muss dem Betätigungsfluid ein Ausströmen durch die Ventileinheit ermöglicht werden,
was durch ein mechanisches Entsperren des entsperrbaren Rückschlagventils geschieht.
Hierzu wird über den Signaleingangsanschluss ein fluidisches Steuersignal eingespeist.
[0004] Üblicherweise ist ein Arbeitszylinder gleichzeitig mit zwei derartigen Ventileinheiten
ausgestattet, wobei das der jeweils einen Ventileinheit zuzuführende fluidische Steuersignal
von der zur jeweils anderen Ventileinheit führenden Fluidleitung abgezweigt wird.
In diese Fluidleitung wird zu diesem Zweck üblicherweise ein T-Stück eingeschaltet,
das einen Abzweig des fluidischen Steuersignals gestattet.
[0005] Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verringerung des mit dem Betrieb einer ein
entsperrbares Rückschlagventil enthaltenden Ventileinheit verbundenen fluidtechnischen
Installationsaufwandes.
[0006] Zur Lösung dieses Problems ist bei einer Ventileinheit der eingangs genannten Art
vorgesehen, dass das Ventilgehäuse zusätzlich mit einem mit dem Arbeitskanal in Verbindung
stehenden Signalausgangsanschluss versehen ist.
[0007] Ein fluidbetätigter Antrieb wird zweckmäßigerweise mit zwei derart ausgebildeten
Ventileinheiten bestückt, wobei der Signalausgangsanschluss der jeweils einen Ventileinheit
über eine Fluidleitung mit dem Signaleingangsanschluss der jeweils anderen Ventileinheit
verbunden ist.
[0008] Auf diese Weise erspart man sich den bisher zur Bereitstellung des fluidischen Steuersignals
erforderlichen Installationsaufwand in Verbindung mit einer Reduzierung der Anzahl
der benötigten Bauteile. Das für eine andere Ventileinheit benötigte fluidische Steuersignal
kann unmittelbar an dem Signalausgangsanschluss abgegriffen werden, der als fester
Bestandteil der Ventileinheit ausgebildet ist und somit nicht extra installiert werden
muss. Bei einem mit zwei Ventileinheiten dieser Art ausgestatteten fluidbetätigten
Antrieb wird somit auch der Montageaufwand beträchtlich reduziert, und es lässt sich
eine äußerst kompakte Anordnung realisieren.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0010] Zweckmäßigerweise ist das Rückschlagventil so ausgebildet, dass es bei nicht vorhandenem
Steuersignal eine Fluidströmung vom ersten zum zweiten Arbeitsanschluss zulässt und
in Gegenrichtung sperrt, wobei der Signalausgangsanschluss mit dem zwischen dem ersten
Arbeitsanschluss und dem entsperrbaren Rückschlagventil verlaufenden Abschnitt des
Arbeitskanals verbunden ist. Mit dieser Bauform ist ein optimales Ansprechverhalten
verbunden, da das Steuersignal bereits zur Verfügung gestellt wird, noch bevor das
entsperrbare Rückschlagventil durch den Fluiddruck des eingespeisten Betätigungsfluides
geöffnet hat.
[0011] In bevorzugter Ausgestaltung ist zwischen dem ersten Arbeitsanschluss und dem entsperrbaren
Rückschlagventil noch ein Drosselrückschlagventil angeordnet, das verwendet werden
kann, um eine Geschwindigkeitssteuerung des angeschlossenen Antriebes hervorzurufen.
Ist das Rückschlagventil beispielsweise so ausgeführt, dass es eine Fluidströmung
zum entsperrbaren Rückschlagventil hin zulässt und in Gegenrichtung verhindert, lässt
sich mit der Ventileinheit eine Abluftdrosselung realisieren. In entsprechender Weise
ist eine Zuluftdrosselung möglich, wenn die Sperrrichtung des Rückschlagventils umgekehrt
ist.
[0012] Ist ein Drosselrückschlagventil vorhanden, steht der Signalausgangsanschluss zweckmäßigerweise
mit dem zwischen dem ersten Arbeitsanschluss und dem Drosselrückschlagventil verlaufenden
Abschnitt des Arbeitskanals in Verbindung.
[0013] Die Ventileinheit kann prinzipiell über ein einteiliges Ventilgehäuse verfügen. Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung ist allerdings eine mehrteilige Bauform vorgesehen,
und zwar mit einem an einem Hauptkörper des Ventilgehäuses drehbar gelagerten Schwenkteil,
wobei vorzugsweise sowohl der erste Arbeitsanschluss als auch der Signalausgangsanschluss
gemeinsam an dem Schwenkteil ausgebildet sind.
[0014] Der zweite Arbeitsanschluss der Ventileinheit dient zweckmäßigerweise zum Anschließen
an das Gehäuse eines fluidbetätigten Antriebes, wobei er mit einem Schraubgewinde
versehen sein kann, das eine Einschraubbefestigung gestattet. Der erste Arbeitsanschluss
hingegen ist zweckmäßigerweise für den lösbaren Anschluss einer Fluidleitung ausgebildet,
über die das Betätigungsfluid zugeführt und abgeführt werden kann.
[0015] Der erste Arbeitsanschluss, der Signaleingangsanschluss und der Signalausgangsanschluss
können insbesondere mit jeweils einer Steckverbindungseinrichtung ausgestattet sein,
die eine lösbare Steckmontage einer Fluidleitung gestatten.
[0016] Besonders kompakte Abmessungen mit optimaler Zugänglichkeit lassen sich realisieren,
wenn der erste Arbeitsanschluss und der Signalausgangsanschluss parallel zueinander
ausgerichtet sind und nebeneinanderliegend angeordnet sind.
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Bauform der erfindungsgemäßen Ventileinheit in einer Seitenansicht mit
Blickrichtung gemäß Pfeil I aus Fig. 2 und 3,
- Fig. 2
- einen Längsschnitt durch die Ventileinheit aus Fig. 1 gemäß Schnittlinie II-II,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch die Ventileinheit aus Fig. 1 und 2 gemäß Schnittlinien III-III
und
- Fig. 4
- einen mit zwei Ventileinheiten der erfindungsgemäßen Art ausgestatteten fluidbetätigten
Antrieb in schematischer Darstellungsweise.
[0018] Die in Fig. 1 bis 3 gezeigte erfindungsgemäße Ventileinheit 1 besitzt ein Ventilgehäuse
2 mit insgesamt vier Fluidanschlüssen. Bei diesen Fluidanschlüssen handelt es sich
um einen ersten Arbeitsanschluss 3, einen zweiten Arbeitsanschluss 4, einen Signaleingangsanschluss
5 und einen Signalausgangsanschluss 6.
[0019] Der zweite Arbeitsanschluss 4 ist für den Anschluss an das Gehäuse 7 eines fluidbetätigten
Antriebes 8 ausgebildet, wie er exemplarisch in Fig. 4 abgebildet ist. An die restlichen
drei Anschlüsse kann jeweils eine insbesondere als Druckmittelschlauch ausgebildete
Fluidleitung lösbar angeschlossen werden.
[0020] Zurückkommend auf Fig. 4, enthält der dort abgebildete fluidbetätigte Antrieb 8 einen
in dem Gehäuse 7 verschiebbar gelagerten Kolben 12, der zwei Arbeitskammern 13, 14
dicht voneinander abteilt. Ein mit dem Kolben 12 bewegungsgekoppeltes Kraftabgriffsglied
15, vorliegend eine Kolbenstange, ermöglicht außerhalb des Gehäuses 7 einen Abgriff
der Kolbenbewegung. Die Bewegung des Kolbens 12 wird durch gesteuerte Fluidbeaufschlagung
der beiden Arbeitskammern 13, 14 bewirkt.
[0021] Der beim Ausführungsbeispiel als Linearantrieb in Gestalt eines Arbeitszylinders
ausgebildete fluidbetätigte Antrieb 8 ist mit zwei Ventileinheiten 1 der erfindungsgemäßen
Art ausgestattet. Diese sind in Fig. 4 nur symbolisch angedeutet und in der Praxis
über ihren zweiten Arbeitsanschluss 4 unmittelbar an dem Gehäuse 7 des Antriebes 8
befestigt. Der zweite Arbeitsanschluss 4 ist zu diesem Zweck insbesondere mit einem
Schraubgewinde 16 ausgestattet, das ein Einschrauben in eine komplementäre Anschlussbohrung
des Gehäuses 7 gestattet.
[0022] Der erste Arbeitsanschluss 3 ermöglicht den Anschluss einer Fluidleitung 17, die
gemäß Fig. 4 zu einem Steuerventil 18 führt, durch das wahlweise ein Einspeisen oder
eine Abfuhr eines Betätigungsfluides in den bzw. aus dem ersten Arbeitsanschluss 3
hervorgerufen werden kann. Bei dem Betätigungsfluid handelt es sich insbesondere um
Druckluft.
[0023] Bei einem mit zwei Ventileinheiten 1 ausgestatteten fluidbetätigten Antrieb 8 können
die ersten Arbeitsanschlüsse 3 so mit dem Steuerventil 18 gekoppelt sein, dass jeweils
bezüglich des einen ersten Arbeitsanschlusses 3 eine Fluideinspeisung und gleichzeitig
bezüglich des anderen ersten Arbeitsanschlusses 3 eine Fluidabfuhr stattfindet. Das
Steuerventil 18 kann wie abgebildet als Dreistellungsventil ausgebildet sein, um auch
eine Neutralstellung vorgeben zu können, in der die beiden ersten Arbeitsanschlüsse
3 komplett abgesperrt sind.
[0024] Der erste und zweite Arbeitsanschluss 3, 4 stehen über einen im Innern des Ventilgehäuses
2 verlaufenden Arbeitskanal 22 in fluidischer Verbindung. Dieser Arbeitskanal 22 ist
mehrfach abgewinkelt und bewirkt eine mehrfache Umlenkung des ihn durchströmenden
Betätigungsfluides.
[0025] In den Arbeitskanal 22 ist ein mechanisch entsperrbares Rückschlagventil 23 eingeschaltet.
Dieses ist so ausgeführt und angeordnet, dass es durch den Druck des über den ersten
Arbeitsanschluss 3 eingespeisten Betätigungsfluides öffnet und dadurch ein Hindurchströmen
des Betätigungsfluides zum zweiten Arbeitsanschluss 4 gestattet. Unter Vermittlung
des Steuerventils 18 zugeführtes Betätigungsmedium kann auf diese Weise durch die
Ventileinheit 1 hindurch in die angeschlossene Arbeitskammer 13, 14 einströmen.
[0026] In der Gegenrichtung sperrt das entsperrbare Rückschlagventil 23. Der am zweiten
Arbeitsanschluss 4 anstehende Fluiddruck ist also unabhängig von seiner Höhe nicht
in der Lage, das entsperrbare Rückschlagventil 23 zu öffnen.
[0027] Damit sich der Kolben 12 im Gehäuse 7 des Antriebes 8 bewegen kann, ist gleichzeitig
mit der Fluidbeaufschlagung der jeweils einen Arbeitskammer 13 bzw. 14 ein Fluidablass
aus der jeweils anderen Arbeitskammer 14, 13 erforderlich. Da dies auf Grund der Sperrwirkung
des entsperrbaren Rückschlagventils 23 nicht ohne Weiteres möglich ist, wird das Rückschlagventil
23 durch Fremdbetätigung entsperrt, das heißt in die Offenstellung umgeschaltet. Dies
geschieht durch Fluidbeaufschlagung mittels eines Fluides, das der Ventileinheit 1
über den Signaleingangsanschluss 5 immer dann eingespeist wird, wenn ein Entsperren
des Rückschlagventils 23 gewünscht ist.
[0028] Im Innern des Ventilgehäuses 2 befindet sich eine Entsperreinrichtung 24 mit einem
beispielsweise stößelartigen Entsperrglied 25, das in Verlängerung des durch eine
Federeinrichtung 26 in die Schließstellung vorgespannten Ventilgliedes 27 des entsperrbaren
Rückschlagventils 23 angeordnet ist. Das über den Signaleingangsanschluss 5 eingespeiste
Fluid beaufschlagt einen kolbenartigen Endabschnitt 28 des Entsperrgliedes 25, das
infolgedessen entgegen der Kraft einer Rückstellfeder 32 in Richtung zu dem Ventilglied
27 verlagert wird und dieses schließlich vom Ventilsitz 33 des Rückschlagventils 23
abhebt. Dadurch ist der Weg für das in einer Arbeitskammer 13, 14 eingesperrte Betätigungsfluid
frei, um durch das entsperrte Rückschlagventil 23 hindurch zum ersten Arbeitsanschluss
3 auszuströmen.
[0029] Das Rückschlagventil 23 wird also durch ein fluidisches Steuersignal entsperrt, das
über den Signaleingangsanschluss 5 zugeführt wird. Wird dieses Steuersignal weggenommen,
kehrt das Entsperrglied 25 in die Ausgangsstellung zurück, so dass auch das entsperrbare
Rückschlagventil 23 wieder in die Schließstellung zurückkehrt.
[0030] Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Ventileinheit 1 besteht darin, dass
sie mit dem schon erwähnten Signalausgangsanschluss 6 ausgestattet ist. Dieser steht
über einen Abzweigkanal 34 in ständiger Fluidverbindung mit dem Arbeitskanal 22. Der
im Arbeitskanal 22 herrschende Druck steht folglich auch am Signalausgangsanschluss
6 an.
[0031] Werden gemäß der in Fig. 4 gezeigten fluidtechnischen Verschaltung zwei Ventileinheiten
1 in Verbindung mit einem fluidbetätigten Antrieb 8 eingesetzt, kann mittels jeweils
einer Fluidleitung 35a, 35b der Signalausgangsanschluss 6 einer jeweiligen Ventileinheit
mit dem Signaleingangsanschluss 5 der jeweils anderen Ventileinheit fluidisch verbunden
werden.
[0032] Wird nun am ersten Arbeitsanschluss 3 einer Ventileinheit 1 Betätigungsfluid eingespeist,
das durch die betreffende Ventileinheit 1 hindurch in die angeschlossene Arbeitskammer
des Antriebes 8 strömen kann, gelangt gleichzeitig ein über den Signalausgangsanschlusse
6 der Ventileinheit 1 vom zugehörigen Arbeitskanal 22 abgezweigtes fluidisches Steuersignal
zum Signaleingangsanschluss 5 der anderen Ventileinheit, so dass deren entsperrbares
Rückschlagventil 23 entsperrt wird und aus der zugeordneten Arbeitskammer Druckmedium
entweichen kann.
[0033] Da der Signalausgangsanschluss 6 ein unmittelbarer Bestandteil der Ventileinheit
1 ist, ist der fluidtechnische Installationsaufwand äußerst gering. Man kann insbesondere
darauf verzichten, in die jeweils an den ersten Arbeitsanschluss 3 herangeführte Fluidleitung
17 ein T-Stück einzusetzen, um von dort das fluidische Steuersignal abzunehmen.
[0034] Zweckmäßigerweise sind sowohl der erste Arbeitsanschluss 3 als auch der Signaleingangsanschluss
5 und der Signalausgangsanschluss 6 mit einer Steckverbindungseinrichtung 36 ausgestattet,
die eine lösbare Steckmontage der anzuschließenden Fluidleitung ermöglicht.
[0035] Das Ventilgehäuse 2 der beispielsgemäßen Ventileinheit 1 ist mehrteilig ausgebildet.
Es enthält einen länglichen Hauptkörper 37, der am einen Ende mit dem zweiten Arbeitsanschluss
4 und am anderen, in Fig. 1 und 2 nach oben weisenden Ende mit dem Signaleingangsanschluss
5 versehen ist. An diesem Hauptkörper 37 ist ein Schwenkteil 38 des Ventilgehäuses
2 drehbar gelagert, das über einen ringförmigen Lagerungsabschnitt 42 verfügt, der
drehbar auf dem Hauptkörper 37 sitzt. Der erste Arbeitsanschluss 3 und der Signalausgangsanschluss
6 sind gemeinsam an dem Schwenkteil 38 angeordnet und können daher durch Verschwenken
des Schwenkteils 38 gemeinsam in jeder beliebigen Winkelstellung bezüglich des Hauptkörpers
37 positioniert werden.
[0036] Besonders vorteilhaft ist die aus Fig. 3 gut ersichtliche Anordnung, bei der der
erste Arbeitsanschluss 3 und der Signalausgangsanschluss 6 parallel zueinander ausgerichtet
sind und vorzugsweise auch nebeneinanderliegend angeordnet sind. Ungeachtet von der
momentanen Schwenkposition sind somit diese beiden Fluidanschlüsse stets gleich ausgerichtet
und ermöglichen einen bequemen Anschluss einer abgehenden Fluidleitung.
[0037] Das entsperrbare Rückschlagventil 23 befindet sich zusammen mit der Entsperreinrichtung
24 im Innern des Hauptkörpers 37. Der Arbeitskanal 22 verläuft ausgehend vom zweiten
Arbeitsanschluss 4 zunächst ein Stück weit koaxial im Innern des Hauptkörpers 37,
wobei er nach dem entsperrbaren Rückschlagventil 23 über radial verlaufende Zweigkanäle
43 in einen konzentrisch zwischen dem Hauptkörper 37 und dem Lagerungsabschnitt 42
angeordneten Ringraum 44 übergeht, von wo aus dann der weitere Verlauf im Innern des
Schwenkteils 38 zum ersten Arbeitsanschluss 3 führt.
[0038] Der Signalausgangsanschluss 6 ist über den schon erwähnten Abzweigkanal 34 zweckmäßigerweise
mit dem zwischen dem ersten Arbeitsanschluss 3 und dem entsperrbaren Rückschlagventil
23 verlaufenden Kanalabschnitt 45 des Arbeitskanals 22 verbunden. Der über den ersten
Arbeitsanschluss 3 eingespeiste Fluiddruck steht somit praktisch unmittelbar am Signalausgangsanschluss
6 an und steht verzögerungsfrei als fluidisches Steuersignal zur Verfügung.
[0039] Als weiteres Merkmal verfügt die Ventileinheit 1 beim Ausführungsbeispiel zusätzlich
noch über ein Drosselrückschlagventil 46. Dieses enthält, in Parallelschaltung, eine
in der Drosselungsintensität vorzugsweise variabel einstellbare Drosseleinrichtung
47 und ein Rückschlagventil 48.
[0040] Das Drosselrückschlagventil 46 ist in den zuvor erwähnten Kanalabschnitt 45 eingeschaltet
und sitzt zweckmäßigerweise in dem Schwenkteil 38 mit radialem Abstand zum Hauptkörper
37.
[0041] Beim Ausführungsbeispiel ist das Rückschlagventil 48 so ausgeführt, dass es eine
Fluidströmung vom ersten Arbeitsanschluss 3 zum entsperrbaren Rückschlagventil 23
zulässt und in Gegenrichtung sperrt. Das über den ersten Arbeitsanschluss 3 eingespeiste
Betätigungsfluid kann somit ungehindert durch die Ventileinheit 1 hindurchströmen,
während bei entgegengesetzter Strömungsrichtung ein nur gedrosseltes Abströmen möglich
ist, so dass auf diese Weise eine Einflussnahme auf die Verfahrgeschwindigkeit des
Kolbens 12 des Antriebes 8 möglich ist.
[0042] Prinzipiell könnte das Rückschlagventil 48 auch mit umgekehrter Sperrrichtung ausgebildet
werden, um anstelle einer so genannten Abluftdrosselung eine Zuluftdrosselung zu ermöglichen.
[0043] Die fluidische Verbindung zwischen dem Signalausgangsanschluss 6 und dem Kanalabschnitt
45 erfolgt zweckmäßigerweise in demjenigen Kanalabschnitt 52 des Arbeitskanals 22,
der zwischen dem Drosselrückschlagventil 46 und dem ersten Arbeitsanschluss 3 verläuft.
Dadurch ist wiederum eine unmittelbare Verbindung zwischen dem ersten Arbeitsanschluss
3 und dem Signalausgangsanschluss 6 gewährleistet.
[0044] Wie aus Fig. 3 hervorgeht, kann das Schwenkteil 38 mehrteilig ausgebildet sein. Es
verfügt dort über ein den Lagerungsabschnitt 42 aufweisendes Hauptteil 53, das quer
von der die Drehachse des Schwenkteils 38 definierenden Längsachse 54 des Hauptkörpers
37 wegragt. Der Signalausgangsanschluss 6 ist ein unmittelbarer Bestandteil des Hauptteils
53. Der erste Arbeitsanschluss 3 hingegen ist an einem eigenständigen Anschlussteil
55 vorgesehen, das im Rahmen einer Steckverbindung 56 unter Abdichtung an dem Hauptteil
53 fixiert ist. Die Steckverbindung 56 kann so ausgebildet sein, dass das Anschlussteil
55 relativ zum Hauptteil 53 verschwenkt werden kann.
[0045] Beim Ausführungsbeispiel ist das Anschlussteil 55 seitlich an das Hauptteil 53 angesteckt,
wobei letzteres einen geeigneten Aufsteckstutzen besitzt. Indem die Steckverbindung
56 seitlich an dem Anschlussteil 55 vorgesehen ist, ergibt sich insgesamt eine abgewinkelte
Anordnung, so dass die Parallelausrichtung der beiden Arbeitsanschlüsse 3, 4 gewährleistet
werden kann.
[0046] Das Drosselrückschlagventil 46 sitzt zweckmäßigerweise im Hauptteil 53 des Schwenkteils
38. Dabei enthält das Drosselrückschlagventil 46 eine Patrone 57, die in eine Aufnahme
58 des Schwenkteils 38 eingesteckt ist und die zum einen die Drosseleinrichtung 47
enthält und zum anderen mit dem Ventilglied 62 des Rückschlagventils 48 ausgestattet
ist. Bei dem Ventilglied 62 handelt es sich um eine biegbare Dichtlippe, die mit einem
von der Umfangsfläche der Aufnahme 58 gebildeten Ventilsitz zusammenarbeitet.
[0047] Der vom ersten Arbeitsanschluss 3 abgehende Eingangsabschnitt 63 des Arbeitskanals
22 mündet, wie auch der zum Signalausgangsanschluss 6 führende Abzweigkanal 34, seitlich
in die Aufnahme 58 ein.
[0048] Zum Signaleingangsanschluss 5 ist noch nachzutragen, dass dieser gemäß Fig. 2 an
einem Winkelstück 64 vorgesehen sein kann, das am Hauptkörper 37 gelagert ist, beispielsweise
in verschwenkbarer Weise. Die Anordnung kann ferner so getroffen sein, dass der Signaleingangsanschluss
5 wie auch der erste Arbeitsanschluss 3 und der Signalausgangsanschluss 6 rechtwinkelig
zur Längsachse 54 des Hauptkörpers 37 des Ventilgehäuses 2 orientiert sind.
1. Ventileinheit mit entsperrbarem Rückschlagventil, mit einem Ventilgehäuse (2), an
dem ein erster und ein zweiter Arbeitsanschluss (3, 4) vorgesehen sind, die über einen
Arbeitskanal (22) miteinander verbunden sind, in den ein entsperrbares Rückschlagventil
(23) eingeschaltet ist, das durch ein fluidisches Steuersignal entsperrbar ist, welches
an einem Signaleingangsanschluss (5) des Ventilgehäuses (2) eingespeist werden kann,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (2) zusätzlich mit einem mit dem Arbeitskanal (22) in Verbindung
stehenden Signalausgangsanschluss (6) versehen ist.
2. Ventileinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das entsperrbare Rückschlagventil (23) so ausgebildet ist, dass es bei nicht vorhandenem
fluidischem Steuersignal eine Fluidströmung vom ersten zum zweiten Arbeitsanschluss
(3, 4) zulässt und in Gegenrichtung sperrt, wobei der Signalausgangsanschluss (6)
mit dem zwischen dem ersten Arbeitsanschluss (3) und dem entsperrbaren Rückschlagventil
(23) verlaufenden Kanalabschnitt (45) des Arbeitskanals (22) verbunden ist.
3. Ventileinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Arbeitsanschluss (3) und dem entsperrbaren Rückschlagventil (23)
ein Drosselrückschlagventil (46) angeordnet ist, dessen Rückschlagventil (48) entweder
eine Fluidströmung zum entsperrbaren Rückschlagventil (23) zulässt und in Gegenrichtung
verhindert, oder umgekehrt.
4. Ventileinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Signalausgangsanschluss (6) mit dem zwischen dem ersten Arbeitsanschluss (3)
und dem Drosselrückschlagventil (46) verlaufenden Kanalabschnitt (52) des Arbeitskanals
(22) verbunden ist.
5. Ventileinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arbeitsanschluss (3) und der Signalausgangsanschluss (6) gemeinsam an einem
Schwenkteil (38) angeordnet sind, das an einem Hauptkörper (37) der Ventileinheit
(1) drehbar gelagert ist, der den zweiten Arbeitsanschluss (4) und den Signaleingangsanschluss
(5) aufweist.
6. Ventileinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arbeitsanschluss (3) für den lösbaren Anschluss einer Fluidleitung (17)
und der zweite Arbeitsanschluss (4) für den Anschluss an das Gehäuse (7) eines fluidbetätigten
Antriebes (8) ausgebildet ist, wobei der zweite Arbeitsanschluss (4) zweckmäßigerweise
mit einem Schraubgewinde (16) versehen ist.
7. Ventileinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arbeitsanschluss (3), der Signaleingangsanschluss (5) und der Signalausgangsanschluss
(6) jeweils mit einer eine Steckmontage einer Fluidleitung gestattenden Steckverbindungseinrichtung
(36) ausgestattet sind.
8. Ventileinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Arbeitsanschluss (3) und der Signalausgangsanschluss (6) parallel zueinander
ausgerichtet sind und zweckmäßigerweise nebeneinanderliegen.
9. Fluidbetätigter Antrieb, der mit zwei Ventileinheiten (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 8 ausgestattet ist, wobei der Signalausgangsanschluss (6) der jeweils einen
Ventileinheit (1) über eine Fluidleitung (35a, 35b) mit dem Signaleingangsanschluss
(5) der jeweils anderen Ventileinheit (1) verbunden ist.