[0001] Die Erfindung betrifft einen Linearantrieb, mit einem Gehäuse mit an mindestens einem
Endbereich angeordnetem Gehäusedeckel, mit im Gehäuse angeordneten Positionserfassungsmitteln
und mit einer im Bereich der seitwärts orientierten Außenfläche des Gehäusedeckels
platzierten elektromechanischen Anschlusseinrichtung zum lösbaren Anschließen einer
von seitlich außen her an den Linearantrieb herangeführten elektrischen Leiteranordnung.
[0002] Fluidbetätigte Linearantriebe enthalten in der Regel ein längliches Gehäuse mit stirnseitig
angeordneten Gehäusedeckeln und einem im Gehäuse untergebrachten Kolben, der durch
Fluidbeaufschlagung zu einer Linearbewegung veranlasst werden kann. Die Linearbewegung
lässt sich an einem Kraftabgriffsteil von außen her abgreifen, um einen beliebigen
Gegenstand zu bewegen. Zur Erfassung einer oder mehrerer Positionen des Kolbens ist
der Linearantrieb mit Positionserfassungsmitteln ausgestattet, die über eine meist
in Kabelform ausgeführte elektrische Leiteranordnung mit einer externen elektronischen
Auswerteeinrichtung verbunden werden kann.
[0003] Bei einem aus dem deutschen Gebrauchsmuster 20014353.0 bekannten Linearantrieb sind
die Positionserfassungsmittel in der Wandung des Gehäuses des Linearantriebes untergebracht.
Die elektrische Kontaktierung erfolgt von der Seite des Linearantriebes her im Bereich
eines Gehäusedeckels, aus dem eine mit den Positionserfassungsmitteln verbundene Anschlusseinheit
herausragt.
[0004] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Linearantrieb zu schaffen, der
über noch kompaktere Abmessungen verfügt und sehr reinigungsfreundlich ist.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe ist die elektromechanische Anschlusseinrichtung ohne Überstand
bezüglich der seitwärts orientierten Außenfläche vollständig versenkt im Gehäusedeckel
untergebracht.
[0006] Während beim Stand der Technik die elektromechanische Anschlusseinrichtung seitwärts
über den Gehäusedeckel vorsteht, ist sie nunmehr komplett in den Gehäusedeckel eingelassen.
Die Querabmessungen des Linearantriebes werden daher beträchtlich reduziert. Auch
die Reinigungsfreundlichkeit wird verbessert, so dass der Linearantrieb für Einsätze
in der Lebensmittelindustrie gut geeignet ist.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0008] Die elektromechanische Anschlusseinrichtung ist für die elektrische Kontaktierung
eines mit der elektrischen Leiteranordnung verbundenen Anschlussteiles zweckmäßigerweise
mit Steckkontakten ausgestattet. Die Steckkontakte sind vorzugsweise als Steckstifte
ausgebildet, wobei das anzuschließende Anschlussteil buchsenartig ausgeführt ist.
[0009] Die zur mechanischen Fixierung eines mit der elektrischen Leiteranordnung verbundenen
Anschlussteils dienenden Mittel der elektromechanischen Anschlusseinrichtung enthalten
vorzugsweise ein Schraubgewinde, wobei eine besonders zweckmäßige Bauform ein Innengewinde
vorsieht. Letzteres lässt sich besonders einfach in den Gehäusedeckel integrieren.
Auch Gewindegrößen kleiner als M8 sind auf diese Weise relativ einfach realisierbar,
beispielsweise M6-Gewinde.
[0010] Prinzipiell könnte die elektromechanische Anschlusseinrichtung bezüglich der seitlichen
Außenfläche des Gehäusedeckels vertieft im Gehäusedeckel sitzen. Insbesondere aus
Gründen der Reinigungsfreundlichkeit ist es jedoch empfehlenswert, einen Einbau mit
flächenbündiger Anordnung bezüglich der seitlichen Außenfläche des Gehäusedeckels
vorzusehen.
[0011] Die Positionserfassungsmittel können beispielsweise von einem Positionssensor gebildet
sein. Möglich wäre auch eine Ausgestaltung als Wegmesssystem.
[0012] Vorzugsweise handelt es sich bei dem Linearantrieb um einen fluidbetätigten Linearantrieb,
wobei im Gehäuse ein durch Fluidkraft verstellbarer Kolben angeordnet ist. Der Kolben
ist mit Betätigungsmitteln ausgestattet, die in der Lage sind, die Positionserfassungsmittel
berührungslos zu betätigen.
[0013] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Linearantriebes in einer Seitenansicht
und
- Fig. 2
- einen Endbereich des Linearantriebes aus Fig. 1 im Längsschnitt gemäß Schnittlinie
II-II.
[0014] Aus der Zeichnung geht ein fluidbetätigter Linearantrieb 1 hervor, der ein längliches
Gehäuse 2 aufweist, welches ein rohrförmiges Mittelteil 3 und zwei stirnseitig an
dem Mittelteil 3 angeordnete Gehäusedeckel 4, 5 enthält.
[0015] Im Innern des Gehäuses 2 befindet sich ein in Richtung der Längsachse 6 des Gehäuses
2 verlaufender Kolbenaufnahmeraum 7. Er wird seitlich vom Mittelteil 3 und stirnseitig
von den beiden Gehäusedeckeln 4, 5 begrenzt.
[0016] Der Kolbenaufnahmeraum 7 wird von einem in ihm angeordneten verschiebbaren Kolben
8 axial in zwei Arbeitsräume 9, 10 unterteilt. Jeder Arbeitsraum steht mit einem im
benachbarten Gehäusedeckel 4, 5 verlaufenden Fluidkanal 12, 13 in Verbindung, über
den Druckluft oder ein sonstiges fluidisches Betätigungsmedium eingespeist oder abgeführt
werden kann, um den Kolben 8 zu einer Linearbewegung in die eine oder andere Richtung
zu veranlassen.
[0017] Die Linearbewegung des Kolbens 8 kann außerhalb des Gehäuses 2 an einem mit dem Kolben
8 bewegungsgekoppelten Kraftabgriffsglied 14 abgegriffen werden. Auf diese Weise kann
ein beliebiges Bauteil bewegt und/oder positioniert werden. Der Linearantrieb 1 des
Ausführungsbeispiels ist ein Arbeitszylinder, wobei das Kraftabgriffsglied 14 als
mit dem Kolben 8 fest verbundene Kolbenstange ausgebildet ist, die zumindest einen
der Gehäusedeckel 4 unter Abdichtung verschiebbar geführt nach außen hin durchsetzt.
Eine am Gehäusedeckel 4 angeordnete Führungseinrichtung und Abdichteinrichtung sind
schematisch bei 15 angedeutet.
[0018] Der Linearantrieb ist mit Positionserfassungsmitteln 16 ausgestattet, die in der
Lage sind, eine oder mehrere Axialpositionen des Kolbens 8 zu erfassen. Beim Ausführungsbeispiel
sind derartige Positionserfassungsmittel 16 zweifach vorhanden und jeweils einem Gehäusedeckel
4, 5 zugeordnet, wobei sie ausgebildet sind, um die dem betreffenden Gehäusedeckel
4, 5 zugeordnete Endlage des Kolbens 8 zu detektieren. Alternativ könnten die Positionserfassungsmittel
16 aber auch so ausgebildet sein, dass sie jeweils mehrere Axialpositionen des Kolbens
8 erfassen können, wobei es sich insbesondere um eine Ausgestaltung als Wegmesssystem
handeln kann, mit dem, zumindest entlang einer gewissen Wegstrecke, jede Momentanposition
des Kolbens 8 detektiert werden kann.
[0019] Die weitere Beschreibung der Erfindung erfolgt anhand der dem vom Kraftabgriffsglied
14 durchsetzten Gehäusedeckel 4 zugeordneten Positionserfassungsmittel 16, wobei die
dem entgegengesetzten Gehäusedeckel 5 zugeordneten Positionserfassungsmittel 16 vergleichbar
ausgebildet und angeordnet sind.
[0020] Es wäre im Übrigen ohne weitere möglich, Positionserfassungsmittel 16 lediglich im
Bereich eines Gehäusedeckels 4, 5 anzuordnen.
[0021] Die Positionserfassungsmittel 16 sind vollständig im Innern des Gehäuses 2 untergebracht.
Beim Ausführungsbeispiel sind sie von einem stabförmigen Positionssensor gebildet,
der von der dem Gehäusedeckel 4 zugewandten Stirnseite des Mittelteils 3 her in eine
Aufnahmevertiefung 17 dieses Mittelteils 3 eingesteckt ist.
[0022] Die Positionserfassungsmittel 16 enthalten beim Ausführungsbeispiel im Einzelnen
ein stabähnliches Gehäuse mit darin untergebrachten Detektionsmitteln, die in der
Zeichnung nicht näher dargestellt sind. Die Detektionsmittel können von am Kolben
8 angeordneten Betätigungsmitteln 18 berührungslos betätigt werden, insbesondere wenn
letztere in eine den Detektionsmitteln radial innerhalb gegenüberliegende Position
gelangen.
[0023] Die Betätigungsmittel 18 beim Ausführungsbeispiel bestehen aus einem permanentmagnetischen
Ringelement, wobei die Detektionsmittel einen so genannten Reed-Schalter bilden, der
durch die Magnetkraft betätigt wird. Es sind allerdings auch andere Ausgestaltungen
der Positionserfassungsmittel 16 und der Betätigungsmittel 18 möglich.
[0024] Bei Betätigung der Positionserfassungsmittel 16 werden ein oder mehrere Sensorsignale
erzeugt, die über eine elektrische Leiteranordnung 22 einer nicht näher dargestellten
elektronischen Auswerteeinheit zugeführt werden. Die elektrische Leiteranordnung 22
enthält einen oder mehrere elektrische Leiter - beim Ausführungsbeispiel zwei Stück
- und ist insbesondere kabelartig ausgebildet. In Fig. 1 ist ein Endbereich der elektrischen
Leiteranordnung 22 sichtbar, an der ein elektromechanisches Anschlussteil 23 angeordnet
ist.
[0025] Die Kontaktierung der elektrischen Leiteranordnung 22 mit den Positionserfassungsmitteln
16 bzw. deren Detektionsmitteln geschieht unter Vermittlung einer den Positionserfassungsmitteln
16 zugeordneten elektromechanischen Anschlusseinrichtung 24. Diese ist im Bereich
der seitwärts orientierten Außenfläche 25 des Gehäusedeckels 4 platziert und so ausgebildet,
dass die flexible elektrische Leiteranordnung 22 von der Seite des Linearantriebes
1 her daran lösbar angeschlossen werden kann. Das Anschließen erfolgt unter Vermittlung
des Anschlussteils 23.
[0026] Ein wesentlicher Vorteil der beschriebenen Anordnung besteht darin, dass die elektromechanische
Anschlusseinrichtung 24 ohne Überstand bezüglich der seitwärts orientierten Außenfläche
25 vollständig versenkt im Gehäusedeckel 4 untergebracht ist. Dabei ist vorzugsweise
ein flächenbündiger Einbau vorgesehen, was den Vorteil hat, dass keine Vertiefung
entsteht, in der sich im späteren Betrieb, bei angeschlossenem Anschlussteil 23, Verunreinigungen
absetzen könnten.
[0027] Die elektromechanische Anschlusseinrichtung 24 ist beim Ausführungsbeispiel als Baueinheit
mit den Positionserfassungsmitteln 16 ausgebildet. Daher kann eine gemeinsame, einheitliche
Montage am Linearantrieb 1 erfolgen. Es ist insbesondere möglich, das Gehäuse der
Positionserfassungsmittel 16 und das Gehäuse der elektromechanischen Anschlusseinrichtung
24 einstückig auszubilden.
[0028] Die elektromechanische Anschlusseinrichtung 24 ist in einer zur seitwärts orientierten
Außenfläche 25 des Gehäusedeckels 4 hin offenen Aufnahmevertiefung 26 des Gehäusedeckels
4 untergebracht. Diese hat eine zum Mittelteil 3 hin weisende Öffnung 27, durch die
die Positionserfassungsmittel 16 hindurchragen können.
[0029] Die elektromechanische Anschlusseinrichtung 24 verfügt beim Ausführungsbeispiel über
ein in der Aufnahmevertiefung 26 sitzendes buchsenartiges Gehäuseteil 28, das am Innenumfang
mit einem als Innengewinde ausgebildeten Schraubgewinde 32 ausgestattet ist. Im Vergleich
zu einer Bauform mit einem Außengewinde ermöglicht die gewählte Ausgestaltung eine
einfachere Herstellung und Montage mit sehr kompakten Abmessungen.
[0030] Das an der elektrischen Leiteranordnung 22 vorgesehene Anschlussteil 23 ist mit einem
drehbaren Schraubelement 33 ausgestattet, das über ein Außengewinde verfügt, mit dem
es in das Schraubgewinde 32 der Anschlusseinrichtung 24 von außen her einschraubbar
ist, um die gewünschte mechanische Befestigung zu erhalten.
[0031] Für die elektrische Kontaktierung ist die in den Gehäusedeckel 4 integrierte Anschlusseinrichtung
24 mit innerhalb des Gehäuseteils 29 vorgesehenen Steckkontakten 34 ausgestattet,
die mit am Anschlussteil 23 vorgesehenen Steckbuchsen 35 eine Steckverbindung eingehen
können. Es versteht sich, dass die Anordnung stiftartiger Steckkontakte 34 und komplementärer
Steckbuchsen 35 auch umgekehrt gewählt werden kann.
[0032] Das Anschließen des Anschlussteils 23 an die Anschlusseinrichtung 24 ist ein kombinierter
Steck-Schraub-Vorgang. Die elektrische Verbindung wird durch einen Steckvorgang hergestellt,
die mechanische Verbindung durch einen Schraubvorgang.
[0033] Anstelle der elektrischen Steckkontakte könnten alternativ auch Berührkontakte eingesetzt
werden.
[0034] Die geschilderte Bauweise ermöglicht die Realisierung eines Schraubgewindes 32 der
elektromechanischen Anschlusseinrichtung 24 mit Abmessungen kleiner als M8. Beispielsweise
kann ein M6-Gewinde verwendet werden. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, auch
relativ klein bauende Linearantriebe 1 mit der erfindungsgemäßen Anordnung auszustatten.
1. Linearantrieb, mit einem Gehäuse (2) mit an mindestens einem Endbereich angeordnetem
Gehäusedeckel (4), mit im Gehäuse (2) angeordneten Positionserfassungsmitteln (16)
und mit einer im Bereich der seitwärts orientierten Außenfläche (25) des Gehäusedeckels
(4) platzierten elektromechanischen Anschlusseinrichtung (24) zum lösbaren Anschließen
einer von seitlich außen her an den Linearantrieb (1) herangeführten elektrischen
Leiteranordnung (22) an die Positionserfassungsmittel (16), dadurch gekennzeichnet, dass die elektromechanische Anschlusseinrichtung (24) ohne Überstand bezüglich der seitwärts
orientierten Außenfläche (25) vollständig versenkt im Gehäusedeckel (4) untergebracht
ist.
2. Linearantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromechanische Anschlusseinrichtung (24) über Steckkontakte (34) für die
elektrische Kontaktierung eines mit der elektrischen Leiteranordnung (22) verbundenen
Anschlussteils (23) verfügt.
3. Linearantrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromechanische Anschlusseinrichtung (24) über ein Schraubgewinde (32) für
die mechanische Befestigung eines mit der elektrischen Leiteranordnung (22) verbundenen
Anschlussteiles (23) verfügt.
4. Linearantrieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schraubgewinde (32) ein Innengewinde ist.
5. Linearantrieb nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Schraubgewinde (32) ein kleiner als M8 ausgebildetes Gewinde ist, insbesondere
ein M6-Gewinde.
6. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die elektromechanische Anschlusseinrichtung (24) bündig mit der seitlichen Außenfläche
(25) des Gehäusedeckels (4) angeordnet ist.
7. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlusseinrichtung (24) in Baueinheit mit den Positionserfassungsmitteln (16)
ausgebildet ist.
8. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Positionserfassungsmittel (16) von einem Positionssensor oder einem Wegmesssystem
gebildet sind.
9. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (2) ein Kolben (8) linear verschiebbar untergebracht ist, der Betätigungsmittel
(18) zur Aktivierung der Positionserfassungsmittel (16) aufweist.
10. Linearantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch eine Ausgestaltung als fluidbetätigter Linearantrieb.